mischten Transitlagern ꝛc. gefunden habe. Der Präsident knüpfte daran die Bitte, daß der Minister die Stadt Frankfurt wahrhaft lieb gewinnen und ihren Handels⸗, Gewerbe⸗ und Verkehrs verhältnissen auch ferner thatkräftige Förderung angedeihen lassen möge. Der Minister Freiherr von Ber⸗ lepsch erwiderte, daß er das regste Interesse für Handel und Gewerbe dieser reichen entwickelungsfähigen Stadt hege und keine Gelegenheit vorübergehen lassen werde, diese Gesinnung aufs Neue zu bethätigen. Er werde diese Pflicht um so lieber erfüllen, je mehr er in die Verhältnisse dieser Handelsmetropole eindringe. Nichts erleichtere den geschäftlichen Verkehr mehr als persönliche Beziehungen, und er sei deshalb der Handels⸗ kammer dankbar, daß sie ihm Gelegenheit geboten habe zu Besprechungen über die Lage des Handels und der Industrie. Sie könnten ihren friedlichen Beschäftigungen auch jetzt beruhigt nachgehen, da die ausgestreuten Befürchtungen viel⸗ fach einer reellen Basis entbehrten. Die beste Bürgschaft für den Frieden sei der mit dem Willen der Nation überein⸗ stimmende Wille unseres erhabenen Herrschers den Frieden zu erhalten. Er sei erfreut, noch konstatiren zu können, daß die Ansichten der Handelskammer sich in allen großen wirthschaft⸗ lichen Fragen mit den Intentionen der preußischen Staats⸗ verwaltung in Uebereinstimmung befänden; er wünsche, daß dies immer so bleiben möge, und bringe sein Hoch dem Handel und der Industrie von Frankfurt und ihren Ver⸗ tretern. Nachdem sich der Minister noch längere Zeit mit den Anwesenden unterhalten hatte, besichtigte er noch verschie⸗
dene städtische Institute. Bayern.
München, 25. September. Der Herzog und die Herzogin von Genua sind, wie „W. T. B.“ berichtet,
estern zum Besuch der Prinzessin Adalbert in Nymphen⸗ urg eingetroffen. 8 Sachsen.
Dresden, 24. September. Der russische Minister des Auswärtigen von Giers ist dem „W. T. B.“ zufolge heute Nachmittag hier eingetroffen und beabsichtigt, morgen seine Reise nach Venedig und den oberitalienischen Seen fort⸗ zusetzen.
Baden.
Karlsruhe, 25. September. Bei den Wahlmänner⸗ wahlen zum badischen Landtage in Mannheim siegten laut Meldung des „W. T. B.“ die Sozialdemokraten mit großer Majorität.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Schwerin, 25. September. Seine Königliche Hoheit der Großherzog, welcher am 18. Juli d. J. das Land be⸗ treten hat, ist gestern von Gelbensande wieder abgereist, um über Hamburg und Köln mit Unterbrechung der Fahrt an mehreren Orten nach Cannes zu gehen. Als Seine Königliche Hoheit nach Gelbensande kam, hatte Höchstderselbe in Genua eine Halsentzündung durchgemacht, war sodann auf der von dort zur See angetretenen Reise erneut erkrankt und traf hierselbst in einem gesundheitlichen Zustande ein, der im ganzen Lande tiefes Bedauern hervorrief und in weiten Kreisen ernste Besorgnisse erregte. Häufig wiederkehrende asthmatische Anfälle, zu deren Bekämpfung sehr ernste Mittel angewandt werden mußten, schwächten den Körper in bedrohlicher Weise, und eine Lähmung der Arme und Hände, der Beine und Füße, wie auch der Halsmuskeln verursachte dem hohen Patienten große Beschwerden. Unter der unermüdlichen persönlichen Pflege Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großherzogin hat sich Seine Königliche Hoheit allmählich wieder erholt. Die Anfälle haben nachgelassen, die Lähmung im Halse ist ge⸗ wichen, die Unbeweglichkeit und Gefühllosigkeit der Hände und Füße ist im Abnehmen, und vor Allem hat sich der allgemeine Kräftezustand wesentlich wieder gehoben. Schon seit längerer Zeit hatten die Aerzte eine thunlichst baldige Rückkehr an die Riviera empfohlen. Seine Königliche Hoheit hat Sich schweren Herzens entschlossen, diesem Rathe zu folgen. Die Bevölkerung des Großherzogthums, welche mit freudiger Erwartung der Rückkehr des Landesherrn nach fast zweijähriger Abwesenheit entgegensah und tief ni dergedrückt wurde durch die Kunde, daß das Befinden Seiner König⸗ lichen Hoheit wenig gut sei und die strengste Abgeschie⸗ denheit des Patienten nothwendig mache, ist mit warmer Theilnahme den Nachrichten über die allmählich fort⸗ schreitende Genesung gefolgt. Wenn auch die Nothwendigkeit der jetzigen Abreise schwer empfunden wird, so belebt doch die Gemüther die Hoffnung, daß der Aufenthalt im Süden zu einer Beschleunigung der begonnenen Genesung beitragen wird. Ihre Kaiserliche Hoheit die Großherzogin begleitet den Großherzog auf der Reise, während die Fürst⸗ lichen Kinder bis nach Ankunft der Großherzoglichen Herr⸗ schaften in Cannes in Schwerin verbleiben werden. Im Ge⸗ folge der Höchsten Herrschaften befinden sich der Flügel⸗Adju⸗ tant Oberst⸗Lieutenant Freiherr von Maltzahn und dessen Gemahlin, sowie die Aerzte Müller, Schmick und Reinhardt.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Weimar, 24. September. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist, wie die „Th. C.“ meldet, heute Nachmittag von der Wartburg nach Frankfurt gereist. Das Hoflager auf der Wartburg ist aufgegeben. “
Die Wahlen zum Landtage haben in einigen Wahl⸗ kreisen statigefunden. Unter den bis jetzt gewählten Abgeord⸗ neten befinden sich einige neue Persönlichkeiten, deren politis che Pauteistellung nicht ersichtlich ist.
Wien, 25. September. Der Kaiser empfing gestern den österreichischꝛungarischen Botschafter in Paris Grafen Hoyos⸗Sprinzenstein und den österreichisch ⸗ungarischen Gesandten in Athen Freiherrn von Kosjek in besonderer Audienz. Nach der „Pol. Corr.“ wird Freiherr von Kosjek Anfang Oktober auf seinen Posten nach Athen zurückkehren.
Anläßlich des Besuches des Kaisers werden, wie „W. T. B.“ meldet, die Minister Graf Falken hayn und Graf Schönborn in Prag eintreffen. Bei der Aus⸗ stellung im Staats⸗Hengsten⸗Depot wird der Ackerbau⸗Minister Graf Falkenhayn zum Empfange des Kaisers am 30. Sep⸗ tember zugegen sein. Der Justiz⸗Minister Graf Schönborn, welcher seiner Zeit bei der offiziellen Eröffnung der Ausstellung nicht anwesend war, wird bei dem offiziellen Empfange des Kaisers in der Ausstellung erscheinen und voraussichtlich drei Tage in Prag verweile
Wie das „Fremdenblatt“ meldet, ist der zwischen Oesterreich⸗Ungarn und Serbien bestehende Handels⸗ vertrag durch eine Note der serbischen Gesandtschaft vom 7. d. M. gekündigt worden. Zugleich hat die serbische Regierung dem Wunsche Ausdruck gegeben, sofort in Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Handelsvertrags einzutreten. Die bezüglichen Ver⸗ handlungen sollen noch am 28. d. M. beginnen. Einer der österreichischen Delegirten zu den in München stattfindenden Handelsvertragsverhandlungen trifft morgen von dort hier ein, um een für den Abschluß des Handelsvertrags mit Serbien entgegen zu nehmen. Gleich⸗ zeitig soll derselbe dem Handels⸗Minister über den Fort⸗ gang der Verhandlungen mit Italien mündlichen Bericht er⸗ statten. Das „Fremdenblatt“ betont, daß aller Schwierig⸗ keiten ungeachtet der Vertrag mit Italien zu Stande kommen werde.
In einer am 22. d. M. zu Strakonitz in Böhmen ab⸗ gehaltenen jungezechischen Versammlung sprach der „Presse“ zufolge der Abg. Professor Masaryk gegen den Radikalismus und gegen die passive Opposition, welche unmöglich sei. In erster Reihe müßten die Jung⸗ ciechen unter sich selbst einig werden und mit ihrer inneren Organisation sich befassen, zu welchem Zweck ein billiges, sachlich redigirtes Blatt gegründet werden müsse. Professor Masaryk sagte schließlich, das staatsrechtliche Programm könne nur auf Grund eines ehrlichen Ausgleichs mit den Deutschen realisirt werden.
Der ungarische Minister⸗Präsident Graf Szapary und der ungarische Minister von Szögyen yi⸗Marich haben sich vorgestern früh, der ungarische Finanz Minister Wekerle vorgestern Abend von Wien wieder nach Budapest begeben.
Großbritannien und Irland.
London, 25. September. Dem Mitglied des Gemeinde⸗ raths Williamson, welcher in dem Comité für den Empfang Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm in London den Vorsitz führte, ist, wie „W. T. B.“ meldet, von dem deutschen Botschafter Grafen Hatzfeldt ein Schreiben zugegangen, worin ihm für seine Bemühungen die huldvolle An⸗ erkennung Seiner Majestät des Kaisers ausgesprochen wird. Gleichzeitig wurde ihm zur Erinnerung an den Besuch des Kaisers in London eine goldene Dose mit den Initialen Seiner Majestät in Diamanten zugestellt.
Die „Times“ glaubt, daß das Vorgehen Rußlands in Bezug auf das Gebiet von Klein⸗Pamir den Gegenstand diplomatischer Vorstellungen bei der russischen Regierung bilden werde, da das Gebiet von Klein⸗Pamir zweifellos nicht in die russische Interessensphäre falle.
Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt von bestunterrichteter Seite, daß die Meldung des „Daily Chronicle“ von dem be⸗ vorstehenden Rücktritt des Earl of Lytton, englischen Botschafters in Paris, der Begründung entbehre.
Der Redacteur des „Manchester Guardian“, Scott, hat das an ihn gerichtete Ersuchen angenommen, als Kandidat der Liberalen bei der bevorstehenden Ersatzwahl, welche die Be⸗ förderung Sir James Fergusson's zum General⸗Post⸗ meister nothwendig macht, gegen Letzteren aufzutreten. Der Wahlkampf wird, wie die „A. C.“ meint, sehr heftig werden. Die Wähler bestehen fast ausschließlich aus Arbeitern; man könne die Zahl der Stimmberechtigten auf etwa 8000 und die Zahl der irischen Wähler auf 6 bis 800 annehmen. Sir James Fergusson werde seine erste Wahlrede schon am nächsten Montag halten.
General Sir Francis Grenfell und Sir Evelyn Baring werden im Laufe der nächsten Woche ihre Rückreise von England nach Egypten antreten.
Rußland und Polen.
Finanz⸗Minister Wyschnegradski bereist gegenwärtig die von der Mißernte betroffenen Provinzen Rußlands, um von dem Nothstande ein klares Bild zu ge⸗ winnen. Der „Pol. Corr.“ zufolge hat die Regierung, um den Bewohnern der erwähnten Gegenden eine neue Nahrungsquelle zu eröffnen, beschlossen, den Bau sämmt⸗ licher, für die Verbindung der Haupthandelsplätze Ruß⸗ lands mit den bestehenden Verkehrswegen geplanten Eisen⸗ bahnlinien noch in diesem Jahre in Angriff nehmen zu lassen. Unter diesen Linien befinden sich die Verlängerung der transkaspischen Eisenbahn von Samarkand bis Taschkend und neue Zweiglinien in der Richtung gegen Persien und Afghanistan. Außerdem soll die sibirische Eisenbahn auf ihren beiden Endpunkten, das heißt vom Ural und vom Amur her, gleichzeitig in Angriff genommen werden. Frankreich. 8 Paris, 25. September. Der Kriegs⸗Minister de Frey⸗ einet hat nach einer Depesche des „W. T. B.“ in Folge der rasch fortschreitenden Fabrikation der Lebel⸗Gewehre an⸗ geordnet, den Truppen keine Gras⸗Gewehre mehr nachzu⸗ liefern. Am 8. Oktober werden sich die Minister de Frey⸗ cinet, Constans, Guyot, Rouvier und Roche nach Marseille begeben, um dort dem Feste der Er⸗ öffnung der gesundheitlichen Verbesserungsanlagen bei⸗ zuwohnen. Nach der „Fr. C.“ wird der Minister⸗ Präsident bei dieser “ eine große politische Rede halten. Der Minister des Auswärtigen Ribot wird am 27. d. M. in Bapaume der Enthüllungsfeier der Statue des Generals Faidherbe beiwohnen und dabei eine Rede halten, in welcher er sich über die allgemeine politische Lage aus⸗ sprechen will.
Der
Italien.
Die Banketrede des Minister⸗Präsidenten di Rudini, welche von den römischen Blättern anfänglich für den 5. Oktober, später für den 14. Oktober angekündigt wurde, ist nach anderen Mittheilungen von unterrichteter Seite erst gegen Ende des nächsten Monats zu erwarten.
. Schweiz.
Nach einer offiziellen Zusammenstellung, welche der Berner „Bund“ giebt, haben die eidgenössischen Räthe seit 1874, d. h. unter der Herrschaft der neuen Bundesverfassung bis jetzt, nicht weniger als 155 Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse mit Referendumsvorbehalt er⸗ lassen. Was zunächst die Revision der Bundes⸗ verfassung selbst anbelangt, so sind bis jetzt acht bezügliche Vorlagen der Abstimmung des Volkes und der Stände unterbreitet worden. Von diesen Vorlagen wurden zwei verworfen, nämlich die erste Anregung, betreffend die Einführung des Banknotenmonopols (Volksabstimmung vom
31. Oktober 1880), und die erste Vorlage, betreffend Ein⸗
8
Dieser wird auf mindestens
rundeigenthums gedeckt werden. sich also noch ein be⸗
23 100 000 Kronen veranschlagt, sodaß deutender Ueberschuß ergäbe.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Dem „New⸗York⸗Herald“ ird aus Washington gemeldet: Da die Regierung der ereinigten Staaten außer Stande sei, den Hafendamm
St. Nicolas auf Haiti zu erwerben, so erwäge sie gegen⸗ wärtig, ob sie nicht die Insel St. Thomas als Flottenstation ekommen könne.
führung des Erfindungsschutzes (Abstimmung vom 30. Juli 1882). Dagegen ist die neue Bundesverfassung seit 1874 abgeändert oder ergänzt worden durch: 1) die Wieder⸗ gestattung der Todesstrafe (Volksabstimmung vom 18. Mai 1879); 2) die Einführung des Alkoholmonopols (Ab⸗ änderung von Art. 31 und neuer Art. 32bis, Volks⸗ abstimmung vom 25. Oktober 1885); 3) die Einführung des Erfindungsschutzes (Ergänzung von Art. 64, Abstimmung vom 10. Juli 1887); 4) Einführung der Unfall⸗ und Kranken⸗ versicherung (Abstimmung vom 26. Oktober 1890); 5) die Revision des Abschnitts III der Verfassung, den Revisions⸗ modus der Bundesverfassung betreffend (Volksinitiative, Ab⸗ 8 Chile. Balmaceda hat, wie der „New⸗York Herald“ stimmung vom 5. Juli 1891); 6) die Revision des Art. 39. meldet, kurz vor seinem Selbstmorde, am 19. September fol⸗ der Verfassung, das Banknotenmonopol betreffend, sofern in gendes Schreiben an Dr. Uriburu, den argentinischen Ge⸗ der Volksabstimmung vom 18. Oktober d. J. die neue eape 3 andten in Chile, gerichtet: der eidgenössischen Räthe die Genehmigung des Volkes erhält. „Geehrter Herr und Freund! Ia Einklang mit dem, was wir Der Volksabstimmung unterliegen von den obgenannten rüher besprochen haben, muß ich der Lage ein Ende machen, in 155 Vorlagen ferner noch: der Zolltarif, über welchen am elche ich mich versetzt sehe. Ich darf . von 85 vlbt 18. Oktober d. J. abgestimmt wird; sodann voraussichtlich Eebrauch machen, welches Sie mir so edelmüthig gewährt haben. Ich werde meiner Familie erklären, daß Sie mir einen der größten auch der Bundesbeschluß, betreffend den Ankauf der Dienste, welche mir in meinem Leben vorgekommen sind, er⸗ Centralbahn “ der Referendumsfrist am 29. Sep⸗ wiesen haben. Die Erbitterung meiner Feinde macht sie, Falls sie tember d. ). Dem Referendum ist im Weitern noch unterstellt das Bundesgesetz, betreffend die civil⸗ rechtlichen Verhältnisse der Niedergelassenen und Aufent⸗ halter (Einspruchsfrist bis 17. November). Dagegen ist die Referendumsfrist, betreffend das Bundesgesetz über die Ver⸗ theilung der Reineinnahmen des Alkoholmonopols, am 16. d. M. unbenutzt abgelaufen und es wird daher vom Bundesrath demnächst in Kraft und vollziehbar erklärt werden, ebenso wird das Referendum voraussichtlich gegen folgende Vorlagen nicht verlangt werden: revidirtes Post⸗ taxengesetz (Ablauf der Frist 29. September), Gesetz, be⸗ treffend Errichtung von Armee⸗Corps, und Bundesbeschluß, betreffend Zutheilung eines Stabsoffiziers an den Chef des Militärdepartements (Ablauf der Frist für beide Vorlagen
6. Oktober d. J.).
Ueberblickt man die eidgenössische Gesetzgebung seit dem Jahre 1874 resumirend, so ergiebt sich, daß von den 149 Bundesgesetzen und Bundesbeschlüssen, über deren Annahme oder Verwerfung sich das Volk direkt oder indirekt hur ber will i ausgesprochen, 14 in der Abstimmung verworfen worden sind; dieses Opfer die Verfolgung meiner Freunde gemildert wird von alle übrigen sind vom Volke entweder stillschweigend gut⸗ P 8 Frt Feser. vel glauben, auf diese Weise mich tiefer erniedrigen geheißen (124, das heißt die übergroße Mehrzahl) oder in der und verwunden zu können. Möge Gott Gnade üben an einem von
Abstimmung mit Mehrheit angenommen worden (10). Schichns lscgen nisdens Beiffen, fehie Balmaceda den Segen Belgien.
Gottes für Dr. Uriburu und dessen Familie. Das Schreiben Brüssel, 22. September. Der König hat sich gestern
st —ih . Fbach verfaßt. 8 8 5 8 Fe ielt das genannte Blatt nachstehende Depesche von Ostende nach Brügge begeben, um die Königin von Ferner erhiel Sachsen zu begrüßen. Die Königin von Belgien wird aus Santiago, vom 22. September: mit ihrer Tochter und Gefolge heute ihren dies jährigen
Als 56 EE11“ gestern die Hauptstraße entlang Gemmerauferthal in Eha beschließen und nach Brüssel zurück⸗ b ging urde er von wüthenden Freiwilligen und Soldaten ehren. in
der nördlichen Provinzen in die Mitte genommen. Sie forderten, in die Heimath entlassen zu werden, und beschwerten sich Der Central⸗Ausschuß der Kammer war über die schlechte Kost. Die Aufregung in Santiago wurde in heute zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenberufen, Folge der Nachricht von der ÜUnzufriedenheit der Truppen um den Bericht De Smet's über die Ausschuß⸗ groß und die Einwohner schlossen die Läden. Präsident verhandlungen betr. die Verfassungsdurchsicht für Er⸗ Montt und Oberst del Canto beruhigten jedoch die Gemüther . und versprachen den Soldaten Abstellung ihrer Beschwerden. Drei weiterung des Wahlrechts entgegenzunehmen. De Smet Bataillone Freiwillige sollen sch ittels lt im Namen der Mehrheit das System des Wohnungs⸗ 888 g n schon morgen mittels Dampfer nach dem empfieh am 1 G Norden gesandt werden. Sebor Eduardo Matti erklärte gestern, innehabens. Freère⸗Orban verlas die Erklärung der Minder⸗ die IJunta wolle nicht hart verfahren. Sie wünsche vielmehr der heit; er greift die Sozialdemokratie darin lebhaft an und be⸗ Welt zu zeigen, daß die Revolution, nachdem sie ihren Zweck erreicht hauptet, das System des Wohnungsinnehabens führe zum habe, sich nicht mit Racheakten beschmutzen wolle. allgemeinen Stimmrecht und liefere der Sozialdemokratie
24.1. 884n 4 s 3 Asien. W nd 1 b t die Erkl das 8 8 8 Waffen HL Ferner befürworte .“ China. Der Geschäftsträger der chinesischen Gesandtschaft
Nächste Woche, wie es der „Köln. Ztg.“ zufolge heißt, in Paris Tscheng⸗Hau begab sich, wie „W. T. B.“ berichtet, am aneae 18” von Antwerpen FS. ctasgn, Fesht, am 24. d. M. Vormittags in das Ministerium, um dem Minister der neuen, durch den König gegründeten direkten Linie des Auswärtigen Ribot ein Telegramm aus Peking mitzu⸗
zwischen dort und dem Congo⸗Staat abfahren. An Bord theilen, dem zufolge diechinesische Regierung alle erforder⸗
5 8 lichen Maßregeln zum Schutze der auswärti des „Congo“ werden sich mehr als 100 Personen befinden, 18 88 der swärtigen darunter auch mehrere neue Beamte des Congo⸗Staats. Der Staatsangehörigen trifft. Das chinesische Nordgeschwader
w F. e, ee 8 Befehl erhalten, nach den unruhigen Gegenden ab
Commandeur des 2. Guiden⸗Regiments Fivé ist zum In⸗ böahe 71248 . hig genden abzugehen.
1 18 “ ie chinesische Regierung boffe die französische Regierun
spektor des Congo⸗Staats ernannt worden. 2 werde die Wirkung dieser Maßregeln ö“ Türkei. . 8
Aus Konstantinopel wird der „N. Pr. Ztg.“ amtlich gemeldet: „Die Neuigkeiten, welche gewisse englische Blätter über Yemen verbreiten, sind falsch. Die Beduinen haben sich keines einzigen Platzes bemächtigt, und die Cholera hat im Hedjas seit länger denn einem Monat aufgehört. Desgleichen sind die durch die nämlichen Blätter verbreiteten Gerüchte über eine angebliche Niedermetzelung von Christen durch Kurden und von einem Aufstande in Kreta vollständig erfunden.“
Den „Daily News“ zufolge kamen in letzter Woche drei neue Morde auf der Insel Kreta vor. Am Dienstag wurde ein Türke in Amari, am Mittwoch einer in Mylopo⸗ tamo und am Sonnabend ein Christ in der Nähe von Rethymo getödtet. Der neue Gouverneur von Kreta hat einen Ferman angekündigt, welcher eine Reorganisation der Gendarmerie und Reformen in der Rechtspflege verfügt. Jeder Widerstand der Bevölkerung der Insel gegen die türkischen Behörden gilt danach als ein Kapitalverbrechen und wird mit dem Tode be⸗
meinen Aufenthalt erfahren, zum Aeußersten fähig. Dieses will ich ermeiden durch das größte Opfer, welches ein muthiger Mann ringen kann. Sie wissen, daß ich eine gemeine Aunsreißerei ver⸗ chtet habe. So etwas halte ich eines Mannes, der Chile regiert at, für unwürdig, und dieses um so mehr, als es die Handlungsweise er triumphirenden Revolutionäre entschuldigen würde. Ich batte eshalb beschlossen, mich freiwillig in die Hände der Junta auszliefern, indem ich hoffte, daß Verfassung und Gesetz am Ende Jeden beschützen würden. Allen Chefs und Offizieren der Armee, allen Senatoren und Abgeordneten, den Munizipalbehörden und den Beamten aller Arten den Prozeß zu machen und mich elber, der ich allein dem Kongreß verantwortlich bin, vor ein aus Sonderrichtern und Anhängern der Revolution bestehendes Gericht zu schleppen, um mit unserer Person und unserem Eigenthum uns u verantworten für Alles, was wir als Regierung gethan haben — als ob wir nicht eine rechtmäßige Regierung bildeten —, hieß ein olches Willkürsystem aufrichten, daß ich alle Hoffnung auf Ge⸗ echtigkeit verloren habe. Indem ich sehe, daß der Geist und die Tendenzen der Revolution in die Regierung eingezogen sind, will ich nicht länger mein Asyl verlängern. Ich kann und darf das nicht Lieber will ich ein Opfer bringen. Wollte Gott, daß durch
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Die Bestimmung des §. 7 des Preußischen Grundeigenthumerwerb⸗ Gesetzes vom 5. Mai 1872: „Der eingetragene Eigenthüͤmer ist kraft seiner Eintragung befugt, alle Klagerechte des Eigenthümers auszuüben und verpflichtet, sich auf die gegen ihn als Eigenthümer des Grundstücks gerichteten Klagen einzulassen“ — findet, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, V. Civilsenats, vom 11. Juli 1891, An⸗ wendung auf jeden eingetragenen Eigenthümer ohne Unterschied, ob er (im Falle einer freiwilligen Veräußerung) das Eigenthum nach dem Inkrafttreten der Grundbuchgesetze von 1872 durch die auf Grund
Auflassung erfolgte Eintragung oder (außerhalb
Fälle der freiwilligen Veräußerung — beispielsweise als Erbe . das Eigenthum nach vem bisherigen Recht erworben hat. Der eingetragene Eigenthümer darf sich sowohl bezüglich des ganzen Grundstücks, als auch bezüglich aller einzelnen Bestand⸗ theile desselben, welche das Grundbuch als solche nachweist, zum Nachweis seines Eigenthums an dem ganzen Grundstück und an den einzelnen Parzellen desselben auf sein Eingetragensein im Grundbuche 8 8 8 G Sl⸗ dnfeh an des Eigenthumserwerbs des Eingetragenen
4 2 . b 8 reiw 2 äu
(P) Stockholm, 22. September. König Oscar wird Auflasfung geschehen, in d bbee eelsel he
gig g geschehen, in den anderen Fällen aber, in welchen der am 1. Oktober die 129 km lange Strecke der nördlichen Stamm⸗ Erwerb nach dem bisher geltenden Recht erfolgt ist, genügt zur An⸗ eisenbahn von Anundsjö nach Vannäs einweihen. Mit Ein⸗ fechtung des Erwerbes der Nachweis, daß der Rechtsvorgänger des schluß von ca. fünf Stunden Aufenthalt in Vannäs, wo die Eingetragenen nicht Eigenthümer war. Einweihung stattfindet, wird die Eisenbahnfahrt 60 Stunden in Anspruch nehhmen.
Der König und die Königin haben heute den schwedisch⸗ norwegischen Gesandten in Berlin, Geheimen Kämmerer von Lagerheim nach Schloß Drottningholm zum Diner geladen. Hr. von Lagerheim, der den größeren Theil seines Urlaubes bei seiner Familie auf Dalarö zugebracht hat, reist in den nächsten Tagen nach Berlin zuritct.
Dänemark. 11““
Kopenhagen, 25. September. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland sind laut Meldung des „W. T. B.“ heute früh 9 Uhr 40 Min. mit dem Großfürsten⸗ Thronfolger, der Großfürstin Penia und den Kindern des griechischen Königspaares über Gjedser nach Moskau abgereist. Prinz Waldemar von Dänemark begiebt sich mit den russischen Herrschaften ebenfalls nach Moskau.
b Kunst und Wissenschaft. 8
zt Dem in der Presse wiederholt auftauchenden und auch von uns erwähnten Gerüchte, der Fürst Borghese beabsich⸗
2
tige, durch Finanzschwierigkeiten gezwungen, den Ver⸗ kauf seiner berühmten römischen Gemäldesammlung in das Ausland, begegnete man von verschiedenen Seiten mit dem Einwand, daß durch gesetzliche Be⸗ stimmung in Rom, insbesondere durch die lex Pacca, der 8 stet enescsn Regierung ein Vorkaufsrecht auf alle an das zu veräußernden Kunstschätze zugesichert wird. Neuerdings will die „Chronique de l'art“ wissen, daß der Fürst in einem Falle bereits seine Uebertretung der lex — vegeacgtes und der Reglerung als Entschädigung vier ben 1 5 ammlun iedri b ⸗ In der dänischen Hauptstadt geht man mit dem Plane fügung gestellt Sen Us zeiit edhe. Frefise. n s um, die sämmtlichen Kasernen im Innern der Stadt auf⸗ unwahrscheinlich vorkommen, zumal unseres Wissens zugeben und die Truppen außerhalb derselben in der Nähe b die genannte Sammlung mit dem Palazzo Borghese der Uebungsplätze unterzubringen. Die Kosten der durch diese als unveräußerliches Fideicommiß an ihren Besitzer Massenverlegung erforderlich werdenden Kasernenbauten, etwa gefallen ist. Bestimmter tritt dagegen die Nachricht auf, daß 12 059 000 Kronen, sollen aus dem Erlös des zu verkaufenden 1
die Sammlung Sciarra, von deren theilweijer successiver Veräußerung schon früher wiederholt Ge⸗ rüchte an die Oeffentlichkeit drangen, nunmehr end⸗ gültig in den Besitz des Staats übergehen soll und daß die Regierung sich bereits mit der Unterbringung der berühmten Gallerie, die neben Schöpfungen Palma Vecchio’'s, Luini's, Perugino's und Guido Reni's als Hauptschatz den Violinspieler Raffael's besitzt, beschäftigt. Dieser Besitz⸗ wechsel wäre im Interesse der kunstsinnigen Rompilger mit Freuden zu begrüßen, da bisher die im Palazzo Sciarra⸗ Colonna am Korso aufbewahrten Kunstwerke ungemein schwer zugänglich waren.
† In Colombes bei Paris beschloß am 17. September der
hervorragende französische Maler Augustin Theodule Ribot sein an Entbehrungen und Enttäuschungen reiches Leben im Alter von achtundsechzig Jahren. Von seinen zahl⸗ reichen historischen Gemälden, die in ihrer naturalistischen Formengebung und dem stark an Ribera erinnernden dunkelschattirenden Kolorit erst allmählich sich Freunde zu erringen vermochten, seien vor Allem der 1865 gemalte „Heilige Sebastian“ im Luxembourg sowie der derselben Sammlung angehörige „Christus unter den Schriftgelehrten“ genannt. Die Mehrzahl seiner Arbeiten, unter denen er auch eine Reihe gelungener Porträts schuf, befindet sich aber im Privatbesitz, aus welchem im Jahre 1887 etwa hundertund⸗ fünfzig Werke des Meisters in Paris ausgestellt wurden. X* Das zur Errichtung eines Denkmals für E. Meissonier in Paris zusammengetretene Comité beabsichtigt zur Verstär⸗ kung seiner Fonds eine Ausstellung von Arbeiten des ver⸗ storbenen genialen Malers zu veranstalten. Für die zahlreichen, aus amerikanischen Sammlungen heranzuziehenden Werke ist von der französischen Regierung mit der amerikanischen eine Zollerleichterung vereinbart worden.
— In den Stücken XXV bis XXXVIII des Jahrganges 1891 der „Sitzungsberichte der Königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin“ sind die nach⸗ stehenden wissenschaftlichen Mittheilungen enthalten: Die Legendre’sche Relation (Fortsetzung der Mittheilung vom 2 Apil, XVIII, XX und XXV) von L. Kronecker — Vorläufiger Bericht des O. Jesse in Steglitz über seine Beobachtungen der leuchtenden Wolken — Pbilipp II. und die Chalkidischen Städte von U. Köhler. — Ueber den Quadripartitus, ein englisches Rechtsbuch von 1114, von F Lieber⸗ mann. — Alchvinstudien von E. Dümmler. — Jahresbericht über die Thätigkeit des Kaiserlich deutschen archäologischen Instituts von Alexander Conze. — Das Eisenspektrum als Vergleichsspektrum bei spektrographischen Aufnahmen zur Bestimmung der Bewegung der Sterne im Visionsradius von H. C. Vogel in Potsdam. — Beiträge zu den deutschen Kriegsalterthümern von K. Weinhold. — Ueber die Hochgebirgsflora des tropischen Afrika von A. Engler. — Ueber die Genfer Fragmente des Fenophanes und Hippon von H. Diels. — Kalorimetrische Untersuchungen an Säuge⸗ thieren von Professor J. Rosenthal in Erlangen. — Zweiter Bericht über neuere Untersuchungen an elektrischen Fischen von Prof. Gustav Fritsch. — Zur Entwickelungsgeschichte der Holo⸗ thurien von Prof. Dr. Hubert Ludwig in Bonn. Ueber Saitenschwingungen von O Krigar⸗Menzel und A. Raps. — Festrede von Curtius zur Feier des Leibniz'schen Gedächtnißtages. — Ueber die Zeit und die Art der Entstehung der Jacobi'schen Theta⸗ formeln von L. Kronecker. — Entwickelung und Struktur der Pla⸗ centa bei Raubthieren von Dr. A. Fleischmann in Erlangen. — Gutachten über das Unternehmen eines lateinischen Wörterbuchs. — Das menschliche Auge in der griechischen Plastik von E. Curtius. — Ueber sehr flächenreiche, wahrscheinlich dem Jordanit angehörige Krystalle aus dem Binnenthal von Dr. H. Baumhaner in Lüdinghausen. — Ueber einen sexuellen Gegensatz in der Chromatophilie der Keim⸗ substanzen nebst Bemerkungen zum Bau der Eier und Ovarien nie⸗ derer Wirbelthiere von Prof. Leopold Auerbach in Breslau. — Ueber einige Salze der Unterphosphorsäure von C. Rammelsberg. — Vorläufige Mittheilungen über eine Summa Codicis in provengalischer Sprache von Prof. Dr. Hermann Fitting in Halle. — Astypalaia, ein Beitrag zur geographischen Etymologie, von H. Kiepert. — Die Sicherheitspolizei im römischen Kaiserreich von Otto Hirschfeld. — Die Clausius'schen Coordinaten von L. Kro⸗ necker. — Die Grundform der Backzähne bei Säugethieren und die Homologie der einzelnen Höcker von Dr. A. Fleischmann in Erlangen. — Episches im vedischen Ritual von Albr. Weber. — Schliemann's letzte Ausgrabung von Rud. Virchow. — Ueber die Entwickelung der Uretora und des Dammes beim Menschen von Dr. W. Nagel in Berlin.
— In einer der nächsten Versammlungen des Vereins für deutsches Kunstgewerbe wird die Beschickung der Chicagoer Weltausstellung (1893) auf die Tagesordnung gesetzt und den Mit⸗ gliedern Gelegenheit geboten werden, dieselbe eingehend zu besprechen.
— Hr. Professor von Rziha schreibt der „Neuen Freien Presse“ aus Chamounix vom 19. d. M: Es dürfte Sie interessiren, zu erfahren, daß die Arbeiten zur Errichtung einer meteorologischen Beobachlungsstation auf dem Gipfel des Monrblanc unausgesetzt betrieben werden. Der durch den Firn getriebene Stollen zur Aufsuchung felsigen Terrains ist bereits 30 m weit vorgerückt, und man kann durch das Teleskop des hiesigen „Hotel des Alpes“ sehr gut beobachten, wie die Leute den Schnee auskarren. Gestern ging eine Expedition auf die Höhe, um eine Schutzhütte aus Brettern zu errichten, deren Aufstellung auf dem höchsten Punkte ebenfalls heute beobachtet werden konnte. Die Arbeiter erhalten 18 bis 20 Fr. für den Tag und 3 Fr. für das Kilo emporgetragener Last von Chamounix (1050 m) bis zum Gipfel des Montblanc (4810 m). Ein Arbeiter vermag 25 bis 30 kg emporzutragen und macht bei günstigem Wetter zwei Touren in der Woche. Die bis⸗ herigen Arbeiten sind selbstverständlich nur vorbereitender Natur; sie sind bisher vom prachtvollsten Wetter begünstigt worden, werden aber wegen der zu erwartenden Kälte und ungünstigen Witterung wohl in kürzester Zeit vorläufig eingestellt werden müssen.
— (Pk) In einem Torfmoor bei Strib (Dänemark) ist der obere Theil eines schön erhaltenen metallenen Trinkgefäßes gefunden worden. Die Außenseite des vier Zoll hohen Gefäßes ist mit Abbildungen geharnischter Ritter mit gefällten Lanzen in vorzüg⸗ 8 Arbeit geschmückt. Das Gefäß scheint “ Ursprungs zu sein. 8 1“ 1
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Versammlung deutscher Forstmänner.
In Karlsruhe trat, wie schon gemeldet, am 22. September die Versammlung deutscher Forstmänner zusammen. In der ersten Sitzung, am 22. d. M, leitete wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, Professor Dr. von Baur⸗München das Thema „über den gegen⸗ wärtigen Stand der Durchforstungsfrage“ mittelst eines ebenso eingehenden als übersichtlichen Berichtes ein; namentlich behandelte er die in den letzten Jahren über diese Maßregel aufge⸗ worfenen mannigfachen Streitfragen. Als Nebenberichterstatter er⸗ schien Forstmeister Keller⸗Oberbach. Die sich anschließende Erörte⸗ 1Sn. sehr lebhaft und führte zu einer allseitigen Beleuchtung er Frage.
Zur Lage der amerikanischen Landwirthschaft.
Ein Mitarbeiter des englischen „Agricultural Economist“ in Kansas spricht die Ansicht aus, der britische Farmer möge überzeugt davon sein, daß die Höhe der amerikanischen Konkurrenz in der Pro⸗ duktion on Feldfrüchten erreicht sei. Der Farmer in Kansas könne
Weizen nicht unter 90 Cents oder 3 sh. 9 d. den Bushel bauen und in den meisten anderen Staaten stellten sich die Pro⸗ duktionskosten höber. Die Viehzucht habe in den Ver⸗ einigten Staaten während der .tzten drei Jahre nicht bezahlt gemacht. Es gebe im ganzen Lande wenig vier Jahre alte Stiere und verhältnißmäßig auch wenig drei Jahre alte. Das Zuchtvieh werde deshalb auf längere Zeit nicht wieder so gut werden, wie am Anfang. Jedes Jahr werde weniger Vieh gezogen und das auf den Markt gebrachte sei sowohl jünger wie leichter. Fleisch von drei Jahre alten Thieren bekomme man selten zu sehen. Das meiste Vieh werde geschlachtet, wenn es zwei Jahre alt sei. Darin liege der Grund der starken Ausfuhr der letzten Zeit. —
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperru s Maßregeln.
Egypten. Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien hat am 12. September 1891 beschlossen, gegen Ankünfte aus Madras das zur Verhütung der Cholera⸗Einschleppung bestimmte Reglement in Kraft zu setzen.
Verkehrs⸗Anstalten.
Das Meistgewicht der Postpackete nach Canada ist von 2 auf
3 kg erweitert worden, ohne daß hierdurch eine Erhöhung der Taxen bedingt wird. Bremen, 24. September. (W T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Fulda“ hat gestern Mittag die Heimreise von New⸗Yorkangetreten. Der Schnelldampfer„Trave“ hat gestern Abend auf der Fahrt nach der Weser Dover peassirt. Der Schnelldampfer „Havel“ ist gestern Nachmittag von Southampton nach New⸗York weitergefahren. Der Dampfer „München“ ist gestern in Baltimore angekommen. Der Dampfer „Ohio“ hat gestern auf der Fahrt nach dem La Plata Las Palmas passirt. Der Dampfer „Preußen“ ist gestern in Port Said angekommen und nach der Weser weiter⸗ gefahren. Der Dampfer „Stettin“ ist gestern Nachmittag mit der Post von Ost⸗Asien an Bord von Port Said nach Brindisi ab⸗ gegangen. Der Schnelldampfer „Lahn“ ist heute früh in New⸗ York eingetroffen.
— 25. September (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“, nach New⸗York bestimmt, hat am 24. September Nachmittags Dover passirt.
Ham burg, 25. September. (W. T. B.) Hamburg⸗ Amerikanische Packetfahrt ⸗Aktiengesellschaft. Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ ist, von New⸗York kommend, gestern Abend 7 Uhr in Southampton eingetroffen. Der Postdampfer „Rhaetia“' ist, von New⸗York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen.
London, 24. September. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.
Theater und Musit.
In der morgigen Vorstellung der Oper „Der Maskenball“ im Königlichen Opernbhause sind die Damen Hiedler und Staudigl, die Hrrn. Rothmühl, Bulß, Krolop und Stammer beschäftigt. Frl. Dietrich singt zum ersten Mal den Pagen Oskar. In der Sonntags⸗ Aufführung von „Tristan und Isolde“ treten die Damen Sucher und Staudigl, die Hrrn. Gudehus, Betz und Mödlinger auf.
Im Königlichen Schauspielhause findet am Sonntag die erste Wiederholung des neu einstudirten „Zriny“ statt. Der Vorstellung geht noch einmal der scenische Prolog von Emil Taubert voraus. Hugo Lubliner's neueste Bühnendichtung „Der kommende Tag“, Schauspiel in 4 Akten, ist für das Königliche Schau’ pielhaus erworben worden. 1
„Die Hrrn. Kapellmeister Sucher und Weingartner, welche die Leitung der Symphonie⸗Concerte der Königlichen Kapelle in abwechselnder Reihe übernommen haben, werden sich an den zwei den Manen Beethoven's und Mozart's ge⸗ widmeten Abenden in die mustkalische Direktion theilen. An dem ersten Symphonie⸗Abend wird Mexyerbeer's Ouverture zu „Struensee“ auf vielseitigen Wunsch zur Erinnerung an den jüngst hundertsten Geburtstag des Komponisten zur Aufführung omwen.
6 nächste Novität des Deutschen Theaters ist „Die Sonne“, Schauspiel in drei Aufzügen von Paul Lindau. Das Stück geht am nächsten Dienstag, 29. d. M., zum ersten Mal in Scene.
Im Residenz⸗Theater stehen nur noch drei Aufführungen von „Georgette“ auf dem Repertoire, da Dienstag, den 29. d. M., wie bereits mitgetheilt, der erste Novitäten⸗Abend stattfindet, an dem der Schwank: „Von Dreien der Glücklichste“ von Labiche und Gon⸗ dinet und Alexandre Dumas' graztöses Lustspiel: „Besuch nach der Hochzeit“ in Scene gehen.
Manunnigfaltiges. 8
Von Ihrer Majestät der Kaiserin ist den Gemeinde⸗ Kirchenbehörden der Dreifaltigkeits⸗Kirche bezüglich des ein⸗ stimmig gefaßten Beschlusses wegen Ankaufs der Christus⸗Kirche folgendes Schreiben zugegangen:
„Ich sage dem Gemeinde⸗Kirchenrath und der Gemeindevertretung der Dreifaltigkeits⸗Gemeinde Meinen aufrichtigsten und herzlichsten Dank, daß dieselben sich in so einmüthiger und opferwilliger Weise bereit erklärt haben, die Mir von der London Society for promoting Christianity amongst the Jews angebotene Christus⸗Kirche in Berlin zu übernehmen. Die Gemeinde⸗Körperschaften haben sich damit eine schwere, aber schöne Aufgabe gestellt, und Ich hoffe bestimmt, daß diese hochherzige That durch eine freudige Unter⸗ stützung von Seiten der wohlhabenden Gemeinden Berlins, der ver⸗ einigten Kreissynoden, sowie unserer evangelischen Mitbürger der sich um die Christus⸗Kirche bildenden Parochie die verdiente Anerkennung findet. Vor Allem aber wird das schöne Beispiel der Dreifaltigkeits⸗ Gemeinde, welche die eigenen Interessen der allgemeinen kirchlichen
Koth untergeordnet und hülfreich Last und Mühen auf sich genommen hat, einen segensreichen Einfluß auf die unabweisbare, täglich noth⸗ wendiger werdende weitere kirchliche Entwickelung Berlins ausüben, von welcher die Zukunft unserer Reichs⸗Hauptstadt abhängt.“
Der von der englischen Gesellschaft geforderte Kauspreis beträgt 180 000 ℳ Für die Aufbringung dieser Summe stehen der Drei⸗ faltigkeits⸗ Gemeinde allerdings zunächst nur geringe Mittel zur Ver⸗ fügung. Aus dem eigenen Vermögen der Gemeinde sind vorläufig 10 000 ℳ bewilligt. Eine weitere Summe hofft man noch flüssi machen zu können. Im Wesentlichen wird aber die Gemeinde au die Hülfe der vereinigten Kreissynoden und namentlich der reicheren umliegenden Gemeinden angewiesen sein; an diese ist denn auch bereits die Bitte um freundliche Gewährung von Beiträgen ge⸗ richtet worden. Der geschäftsführende Ausschuß und der Vorstand der vereiniaten Kreissynoden haben bereits die Zusicherung ertheilt, daß auf bestimmte Anträge hin in dem Etat des nächsten Jahres ein entsprechender Beitrag werde aufgenommen werden. Man plant nun für die Christus⸗Kirche eine neue Parochie, die namentlich die über⸗ große Heiligkreuz⸗Parochie entlasten soll.
Am Schlusse des Verwaltungsjahres 1890/91 sind im Hospital des Gesindebelohnungs⸗ und N.s dahhsn 07 Hospitalitinnen verpflegt worden. Von denselben waren im