zum Port. Fähnr., — ernannt. e Nr. 12, zum Hauptm., vorläufig ohne Patent Fortmüller, Sec. Lt. im Pion. Bat. Nr. 12, zum Pr. Li., — befördert. Titt⸗ mann, Schultze, Steinhoff, außeretatsmäß. Sec Lts. im Pion. Bat. Nr. 12, zu etatsmäß. Sec, Lts. ernannt. Frhr. von Hodenberg, Hauptm. z D. und Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk Pirna, Scheffel, Hauptm. z. D. und Bezirksoffizier bei dem Landw. Bezirk Schneeberg, Overbeck, Hauptm. z. D. und zweiter Offizier bei dem Bezirkskommando I. Leipzig, v. Mücke, Hauptm. z. D. und zweiter Offizier bei dem Bezirkskommando II. Leipzig, — der Charakter als Major verliehen.
Im Beurlaubtenstande. 16. September. Adler, Pr. Lt. von der Res. des 1. Feld⸗Art. Regts. Nr. 12, Wolf, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots der Landw. Bezirks II. Leipzig, — zu Hauptleuten, Kreller, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Döbeln, zum Rittm., Thieme⸗Wiedtmarkter, Sec. Lt. von der Res. des 1. Ulan. Regts. Nr. 17, Lindig, Hennicke, Sec. Lts. von der Res. des Pion. Bats. Nr. 12, Heit⸗ mann, Sek. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks II. Leipzig, Dr Hoffmann, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks II. Chemnitz, Schmidt, Sec. Lt. von der Feld⸗ Art. 1. Aufgebots des Landw. Bez. Wurzen, Lehnert, Sec. Lt. von den Pion. 2. Aufgebots des Landw Bezirks II. Dresden, — zu Pr. Lts., — befördert. Siegel, Hänsel, Hartmann, Sec. Tts. von der Res. des Trainbats. Nr. 12, in der aktiven Armee, und zwar als Sec. Lts. bei diesem Bat., angestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 1. Sep⸗ tember. v. Heynitz, Pr. Lt. im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, der erbetene Abschied bewilligt. “
16. September. Blohm. Oberst⸗Lt. und etatsmäß Stabs⸗ offizier des 9. Inf. Regts. Nr. 133, Behn, Hauptm. und Comp. Chef im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich Auzust Nr. 104, — in Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche unter Gewährung der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt mit der Erlaubniß zum Forttragen der bis⸗ herigen Uniform bezw. der Unif. des 3. Inf. Regts. Nr. 102 Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern mit den vorgeschriebenen Abzeichen. Trompler, Pr. Lt. im Train⸗Bat. Nr. 12, zu den Offizieren der Res. dieses Bats. übergeführt. Schroeder, charakteris. Oberst z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks I. Leipzig, dieser mit der Erlaubniß zum Tragen der Uncform des Schützen⸗ (Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Frhr. v. Wangenheim, charakteris. Oberst⸗Lt. z. D. und Com⸗ mandeur des Landw. Bezirks Plauen, dieser mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. (Leib⸗) Gren. Regts. Nr. 100 mit den vor⸗ geschriebenen Abzeichen, — unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension von der Stellung als Bezirks⸗Commandeure enthoben. Schmalz, Major z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Annaberg, dieser unter gleichzeitiger Verleihung des Charakters als Oberst Lt und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Karab. Regts. mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter Fort⸗ gewährung der gesetzlichen Pension, von der Stellung als Bezirks⸗ Commandeur, Allmer, charakteris. Major z. D., unter Fort⸗ gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. Feld⸗Art. Regts. Nr. 12 mit den vor⸗ geschriebenen Abzeichen, von der Stellung als Bezirks⸗Offizier bei dem Landw. Bezirk Plauen — enthoben.
Im Beurlaubtenstande. 16. September. Dr. Spindler, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Annaberg, Dr. Pleißner, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Be⸗ zirks Meißen, Steinmüller, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks II. Leipzig, — der erbetene Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 8. September. Dr. Schmidt, at der Res. des Landw. Bezirks Plauen, der erbetene Abschied ewilligt.
25. September. Dr. Bech, Stabsarzt auf Festung König⸗ stein, in das 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28 versetzt. Dr. Rade⸗ stock, Stabs⸗ und Bats. Arzt im 4. Inf. Regt. Nr. 103, unter Stellung à la suite des Sanitäts⸗Offiziercorps, auf ein Jahr beurlaubt. Dr. Fichtner, Stabs⸗ und Abtheil. Arzt im 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, auf Festung Königstein, Dr. Trenkler, Stabs⸗ und Ab⸗ theil. Arzt im 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, in das 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, — versetzt. Dr. Siems, Assist. Arzt 1. Kl. im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, zum Stabs⸗ und Bats. Arzt im 4. Inf. Regt. Nr. 103 befördert. Dr. Goesmann, Assist. Arzt 1. Kl. à la suite des Sanitäts⸗Offiziercorps, beim Karab. Regt. wiedereingestellt. Dr. Schulz, Assist. Arzt 1. Kl. im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, in das 6. Inf. Regt. Nr. 105, Günther, Assist. Arzt 1. Kl. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗ Regent Luitpold von Bayern, in das 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen, Dr. Haugg, Assist. Arzt 1. Kl. im 6. Inf. Regt. Nr. 105, in das 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Dr. Friedrich, Assist. Arzt 1. Kl. im 9. Inf. Regt. Nr. 133, in das 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, Dr. Heyne, Assist. Arzt 1. Kl. im Karab. Regt., in das 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Dr. Kießling, Assist. Arzt 1. Kl. im Train⸗Bat. Nr. 12, in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, Albrecht, Assist. Arzt 2. Kl. im Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, in das Train⸗Bat. Nr. 12, Dr. Pfitzmann. Assist. Arzt 2. Kl. im 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100, in das 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Dr. Freymann, Assist. Arzt 2. Kl. im 2. Ulan. Rest. Nr. 18, in das 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, — versetzt. Dr. Gunz, Unterarzt der Res. des Landw. Bezirks I. Leipzig, zum Assist. Arzt 2. Kl. befördert. Dr. Joseph, Ober⸗ Stabsarzt 2. Kl. der Res. des Landw. Bezirks I. Leipzig, mit der Er⸗ laubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit dem vor⸗ geschriebenen Abzeichen der erbetene Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß 21. August. Dittrich, charakteris. Pr. Lt. und Direktor des Proviantamts zu Dresden, ge⸗ legentlich seiner Versetzung in den Ruhestand der Charakter als Hauptm. verliehen, zugleich mit der Erlaubniß zum Tragen der Uni⸗ form des 4. Inf. Regts. Nr. 103 mit den vorgeschriebenen Abzeichen.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 29. Juli. Herold, Unter⸗Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk Schneeberg, zum Ober⸗Apotheker befördert.
9. Sepfember. Barth, Rechnungs⸗Rath und Kriegszahlmstr., auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.
12. September. Göllnitz, Geheimer Militär⸗Buchhalter, zum Kriegszahlmstr.,, Mäge, Geheimer; Sekretär, zum Militär⸗ Buchhalter, — ernannt.
13. September. Wittig, Proviantmstr. beim Proviant⸗ amt Leipzig, zum Proviantamts⸗Direktor beim Proviantamt Dresden, Winkler, Proviantamts⸗Rendant beim Proviantamt Oschatz, zum Proviantmeister beim Proviantamt Leipzig, — befördert. Zimmer⸗ mann, Proviantamts⸗Rendant beim Proviantamt Geithain, zum Proviantamt Oschatz, Hartmann, Proviantamts⸗Rendant beim Proviantamt Roßwein, zum Proviantamt Geithain, — versetzt. Dreßler, Proviantamts⸗Controleur beim Proviantamt Dresden, Battmer, Proviantamts⸗Kontroleur beim Proviantamt Leipzig, dieser unter Versetzung zum Proviantamt Borna, — zu Proviantamts⸗ Rendanten, Hamann, Proviantamts⸗Assist. beim Proviantamt Leipzig, zum Proviantamts⸗Controleur, Rößner Proviantamts⸗ Aspir. zum Proviantamts⸗Assist. beim Proviantamt Riesa, — befördert. Käsler, Proviantamts⸗Aspir., zum Proviantamts⸗Assist. beim Leipzig befördert. Lippmann, Proviantamts⸗Assist. eim Proviantamt Dresden, zur Verwaltung des Proviantamts Roß⸗
wein befehligt. “ Proviantamts⸗Rendant beim Proviantamt
Borna, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt, unter gleichzeitiger Verleihung des Titels A“ 18. September. Maaz, katholischer Militärpfarrer, in ein Civil⸗Pfarramt übergetreten. Halm, bisher Direktor des katholischen rogymnasiums und Kaplan der Hofkirche zu Dresden, als katholischer ilitaäpfarrer angestellt. 23. September. Müller, Unter⸗Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk I. Dresden, zum Ober⸗Apotheker befördert 8
„Pr. Lt. im Pion. Bat.
XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Corps.
Offiziere, Portepeefähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. September Brennecke, Königl. preuß. Oberst⸗Lt. à la suite des Niederschles. Fuß⸗Art. Regts. Nr. 5, von dem Kommando des Fuß⸗Art. Bats. Nr. 13 enthoben. Berlage, Königl. preuß. Majer à la suite des Garde⸗Fuß⸗Art. Regts., kommandirt nach Württemberg, des Kommando des Fuß⸗Art. Bats. Nr. 13 über⸗ tragen. Frhr. v. Soden, Hauptm. à la suite des Generalstabes, von dem Kommando nach Preußen enthoben und als Comp. Chef in das Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119 versetzt. Frhr. v. Watter, Hauptm. und Comp. Chef im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, in den Generalstab, à la suite desselben, versetzt und zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe kommandirt. Stein, Hauptmann à la suite des 8. Inf. Regts. Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden, von dem Kom⸗ mando als Adjutant der 53. Inf. Brig. (3. Königlich Würt⸗ temberg.) enthoben und als Comp. Chef in das Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119 verletzt. Finckh, Pr. Lt. im 4. Jaf. Regt. Nr. 122, à la suite des Regts. gestellt und als Adjutant zur 53. Inf. Brig. (3. Königl. Württemberg.) kommandirt. Riedel, Sec. Lt. im Train⸗⸗Bat. Nr. 13, in das 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitpold von Bayern zurückversetzt. Frhr. v. Gült⸗ kingen, Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, mit einem Patent unmittelbar hinter dem Sec. Lt. Ebner des Drag. Regts. Prinz Wilhelm Nr. 26, in das Drag. Regt. Königin Olga Nr. 25 versetzt. Luz, Hauptm. à la suite des Inß Regts. Kaiser Wilhelm König von Preußen Nr. 120, unter Entbindung von der Stellung als Platzmajor der Festung Ulm (linkes Donau⸗Ufer), als Comp. Chef in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123 versetzt. v. Heider, Hauptm. und Comp. Chef
im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, unter Ernennung zum Plat⸗
major der Festung Ulm (linkes Donau⸗Ufer), à la suit Regts gestellt. “
“
Kaiserliche Marine.
Offiziere, ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗ setzungen ꝛc. 19. September bezw. Stettin, 21. Sep⸗ tember. Frhr. v. Maltzahn, Korv. Kapitän, Kommandant S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff „Nixe“, Piraly, Korv. Kapitän, kom⸗ mandirt zur Dienstleistung beim Reichs⸗Marineamt, — zu Kapitäns zur See, Grapow I., Lt. zur See, Referent des Torpedo⸗Versuchs⸗ kommandos, zum Kapitän.Lt., v. Windheim, Unter⸗Lt. zur See, zum Lt. zur See, unter Feststellung seiner Anciennetät unmittelbar vor dem Lieutenant zur See Frhrn. v. Rössing, von Koschembahr, Seekadett, zum Unter⸗Lieutenant zur See, unter Vorbehalt der Patentirung, Ballerstaedt, Maschinen⸗Ober⸗ Ingen., zum Stabs⸗Ingen., Seydell, Maschinen⸗Ingen., zum Ma⸗ schinen⸗Ober⸗Ingen., Kerlé, Krebs, Erck, Vize⸗Seekadetten der Res. in den Landw. Bezirken Paderborn bezw. Altona bezw. Ham⸗ burg, zu Unter⸗Lts. zur See der Res. des See⸗Offizier⸗Corps, — befördert. v. Pawels;z, Kontre⸗Admiral, von der Stellung als Ober⸗Werftdirektor der Werft zu Wilhelmshaven entbunden. Frhr. v. Bodenhausen, Kapitän zur See, zum Ober⸗Werftdirektor der Werft zu Wilhelmshaven ernannt. Claussen v. Finck, Kapitän zur See, von der Stellung als Commandeur der 1. Werft⸗Division entbunden. Koch, Kapitän zur See, zum Commdr. der 1. Werft⸗ Div. ernannt. v. Wietersheim, Kapitän zur See, von der Stel⸗ lung als Kommandant S. M. Parzerschiff „Oldenburg“ entbunden und mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kommandos der 2. Matrosen⸗Div. während der Beurlaubung des Commandeurs be⸗ auftragt. v. Schuckmann I., Kapitän zur See, von der Stellung als Kommandant S. M. Panzerschiff „Bayern“ entbunden. v. Schuckmann II., Kapitän zur See, unter Entbindung von der Stellung als Commandeur der 2. Werft⸗Div., zum Kommandanten S. M. Panzerschiff „Friedrich der Große“, Diederichsen, Kapitän zur See, zum Kommand. S. M. Panzerschiff „Kronprinz“, — ernannt. Valette, Kapitän zur See, zum Kommandanten S. M. Art. Schul⸗ schiff „Mars“, Herz, Kapitän zur See, unter Entbindung von dem Kommando S M. Panzerfahrzeug „Siegfried“, zum Kommandanten S. M. Panzerschiff „Oldenburg“, Herbing, Korv. Kapitän, zum Art. Offizier vom Platz und Vorstand des Art. Depots zu Geeste⸗ münde, Riedel, Korv. Kapitän, zum Kommandanten S. M. Panzer⸗ fahrzeug „Siegfried“, v. Ahlefeld, Korv. Kapitän, zum Komman⸗ danten S. M. Panzerschiff „Bayern“, Heßner, Korv. Kaäpitän, zum Kommandanten S. M. Kreuzer „Habicht“, — ernannt. Gruner, Kor. Kapt., mit der Wahrnehm. der Geschäfte des Kommandos der 2. Werft⸗Div. beauftragt. Wodrig, Korv. Kapitän, zum Kommandanten S. M. Torpedo⸗Schulschiff „Blücher“, Jaeschke, Korv. Kapitän, unter Entbindung von dem Kommando S. M Torpedo⸗Schulschiff „Blücher“ und Belassung in der Stellung als Präses des Torpedo⸗Versuchs⸗ kommandos, zum Kommandanten S. M. Aviso „Greif“, Schmidt, Korv. Kapitän, zum Commandeur der 1. Torpedo⸗Abtheilung, da Fonseca⸗Wollheim, Korv. Kapitän, zum Abtheil. Commandeur bei der 2. Matrosen⸗Div., — ernannt. v. Dresky, Korv. Kapitän, von der Stellung als Kommandant S. M. Kreuzer „Habicht“ entbunden. Ascher, Korv. Kapitän, unter Entbindung von der Stellung als Kommandant S. M. Kanonenboot „Iltis“, zum Reichs⸗Marineamt kommandirt. du Bois, Korv. Kapitän, zum Abtheil. Commandeur bei der 1. Matrosen⸗Div., Plachte, Kapitän⸗Lt., unter Entbindung von der Stellung als Kommandant S. M. Kanonenboot „Hyäne“, zum Assistenten des Ober⸗Werft⸗ direktors der Werft zu Kiel, Goecke, Kapitän⸗Lt., zum Komman⸗ danten S. M. Kanonenboot „Hyäne“, — ernannt. Wahrendorff, Kapitän⸗Lt., von der Stellung als Assistent des Ober⸗Werftdirektors der Werft zu Kiel entbunden. Müller, Kapitän⸗Lt., unter Ent⸗ bindung von dem Kommando zur Dienstleistung im Marine⸗ kabinet, zum Kommandanten S. M. Kanonenboot „Iltis“ ernannt. v. Usedom, Kapitän⸗Lt., zur Dienstleistung im Marinekabinet kommandirt. Rollmann, Kapitän⸗Lt., von der Stellung als Re⸗ ferent bei dem Torpedo⸗Versuchskommando entbunden. Kalau v. Hofe, Kapitän⸗Lt., als Marine⸗Attachs für die Nordischen Reiche mit dem Wohnsitz in St. Petersburg kommandirt. Dick, Kapitän⸗ Lt., von der Stellung als Adjutant bei dem Kommando der Marine⸗ station der Nordsee entbunden. Scheer, Lt, zur See, bisher Afsistent bei d. Torpedo⸗Versuchskommando, zum Referenten bei diesem Kommando ernannt. Meier I., Lieutenant zur See, von dem Kommando als Adjutant bei der Werft zu Wilbhelmshaven, Lautenberger, Lt. zur See, von der Stellung als Assist. bei dem Torpedo⸗Versuchskommando, — entbunden. Schütz, Lt. zur See, als Adjutant bei dem Kommando der Marinestation der Nordsee kommandirt. Block, Hintze, Lts. zur See, zu Assistenten bei dem Torpedo⸗Versuchskommando ernannt. Hennings, Lt. zur See, von der Stellung als Assistent bei dem Torpedo⸗Versuchskommando ent⸗ bunden. Wurmbach, Lt. zur See, zum Assistenten bei dem Torpedo⸗ Versuchskommando ernannt. Hebbinghaus, Lt. zur See, als Adjutant der Werft zu Wilhelmshaven kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Stettin, 21. Sevptember. Schulze, Contre⸗Admiral, Inspecteur der 2. Marine⸗Insp., Strauch, Kapitän zur See, Kommandant S. M. Art. Schulschiff „Marzs', Letzterer unter Verleihung des Charakters als Contre⸗Ad⸗ miral, — mit Pension zur Disp. gestellt. Hoffmeyer, Korv. Kapitän, Art. Offizier vom Platz und Vorstand des Art. Depots zu Geestemünde, mit Pension, Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der bisher. Unif., S chnars, Kapitän⸗Lt., mit Pension, — der Abschied bewilligt. Budding, Stabs⸗Ingen., mit Pension zur Disp. gestellt. Francke, Maschinen⸗Ingen., unter Verleihung des Charakters als Maschinen⸗Ober⸗Ingen., mit Pension, Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der bisher. Uniform, Walz, Maschinen⸗Ingen., mit Pension und der bisher. Uniform, — der Abschied bewilligt. v. Si vers, Lt. zur See der Res., behufs Uebertritts zur Schutz⸗ truppe für Deu ch⸗Ostafrika aus dem Beurlaubtenstande der Marine ausgeschieden. rümmer, vn. 8. der Seewehr 1. Aufgebots der
Secheutruppe für Dentsch· Ostafrika.
Stettin, 21. September. Aerzte der ehemaligen Truppe für Deutsch⸗Ostafrika zugetheil Pr. Lt. im Feld⸗Art. Regt. Schmidt II.,
Die nachbenannten Offiziere und des Reichs⸗Kommissars der Schutztruppe t: Krenzler, Hauptm. a. D., zuletzt König Karl (Württemberg.) Nr. 13, zuletzt im Feld⸗Art. Regt. Prinz Preußen, Leue, Vize⸗Feldw. a. D., zuletzt beim Hannov. Sec. Lt. a. D., zuletzt im Fuß⸗Art. D., zuletzt Sec. Lt. im Königlich Johannes, Sec. Lt. a. D., zuletzt Stülpnagel (5. Brandenburg) Nr. 48, „ zuletzt im 8. Ostpreuß. Inf. Regt. D., Bronsart v. Schellen⸗ letzt im 5. Thüring. Inf. Regt. Nr. 94 Sec. Lr. a. D., zuletzt im zu Hemmingen, Regt. Nr. 29,
ten Le politischen Richtung vorausgeschickt und überdies zum Schluß ein
Sec. Lt. a. D
Pion. Bat. Nr. 10, Ramsay, Regt. Nr. 11, End, Pr. Lt. a. Bayer. 9. Inf. Regt. Wrede, im Infanterie⸗Regiment von v. Perbandt, Sec. Lt. a. D Nr. 45, v. Sivers, Lt. zu dorff. Sec. Lt. a. D., zu (Großberzog von Sachsen), Stentzler, Inf. Regt. Nr. 135, Frhr. Varnbüler v. u. Sec. Lt. a. D., zuletzt im 2. Mecklenb. Feld⸗Art. 1 Lt. a. D., zuletzt im 3. Posen. Inf. Regt.
Nollendorf (1.
v. Zitzewitz, Sec.
Regiment Graf Kleist von Podlech, Sec. Lt. a. D., Wolfram, Sec. Lt. a. D., Regt. vakant Bothmer, Prince, Sec. Lt. Regt. Nr. 99, Dr. Becker, Stabsarzt a. D., zuletzt im 1. B Leib⸗Gren. Regt. Nr. 109, Gärtner, Assist. Arzt 1. Kl. a. D., zu⸗ Prinz Moritz von Anhalt⸗Dessau (5. Pomm.) Nr. 42, Dr. Steuber, Assist. Arzt 1. Kl. a. D., Regt. von Sevdlitz (Magdeburg.) Nr. 7, Dr. Buschow, Assist. Arzt 2. Kl. a. D., zuletzt im Kolberg. Gren (2. Pomm) Nr. 9.
im Gren. Westpreuß) Nr. zuletzt im damaligen Eisenbahn⸗Regt., zuletzt im Königl. Bayer. 1. Fuß⸗Art. a. D., zuletzt im Inf.
letzt im Inf. Regt. zuletzt im Kür.
Regt. Graf Gneisenau
Literatur.
Volks wirthschaft. Darwinismus gegen die Sozialdemo⸗ Verlagsanstalt und Pr. 1 ℳ% In einer
von Otto Ammon. Druckerei A.⸗G. (vormals J. F. Richter) 1891. Reihe von 20 lesenswerthen Aufsätzen, die gemeinverständlich und feuilletonartig gehalten sind, wird der Darwinismus, auf welchen sich stets der Radikalismus zu berufen pflegt, für die konservative, mon⸗ archische Weltanschauung in Anspruch genommen. in geistvoller Weise und an der Hand reichen Materials, welches jedoch den Leser nicht erdrückt, sondern ihn anregt und fördert, aus, daß es keine Lehre giebt, die so antidemokratisch, so antinivellistisch, mit einem Worte so aristokratisch und monarchisch ist, wie gerade Darwin'’sche Abstammungslehre. Freund wie Feind mißverstandene „Kampf ums Dasein“ hat durch die natürliche Auslese wie die Rassenunterschiede, so auch die Klassen⸗ unterschiede hervorgebracht, da er nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen und sittlichen Eigenschaften vererbt und in gewissen so⸗ zialen Schichten zur Vervollkommnung bringt, während andere degeneriren. Die soziale Gliederung, wie sie besteht und welche der Sozialis⸗ mus auf den Kopf stellen und umstoßen will, ist nach dem Verfasser ein Erzeugniß der von Darwin so genannten „natürlichen Auslese“, d. h. eine natürliche Nothwendigkeit, gegen die man vergeblich an⸗ 18 in Darwin's Lehre — so heißt es da — kein leeres Hirngespinnst ist, dann kann dem vierten Stande trotz der vor⸗ handenen Theilbegabungen (Bebel, Liebknecht ꝛc.) niemals die Führer⸗ schaft oder gar die Diktatur in der menschlichen Gesellschaft zufallen, und wenn der vierte Stand ja einmal mittels Anwendung der rohen Gewalt einen Erfolg erringen sollte, dann würde es nur ein Eintags⸗ Speziell wendet sich der Verfasser mit Glück gegen Bebel's Berufungen auf Darwin Gegenwart und Zukunft“,
Der Verfasser führt
Denn der so vielfach von
kämpfen wird.
erfolg sein.“ in dessen Buch dessen Phantasien
Die logischen Schlußfolgerungen, die mit Schärfe gezogen werden, dürften bald dazu beitragen, daß in den Kreisen der Sozialdemokratie Darwin zum alten Eisen geworfen wird, während die konservativen und kirchlichen Gegner der Darwin’'schen Weltanschauung eine andere Meinung von dieser bekommen werden; in jedem
e vorliegenden Schrift behufs Prüfung ihres Inhalts empfeblen, zumal sie sich das Ziel gesetzt hat, nachzuweisen, daß die Darwin'sche Theorie vollkommen im Einklang mit der sittlichen Weltordnung steht und keineswegs zu einer materia⸗ listischen Weltordnung führen müsse, vielmehr Aristokratie, König⸗ thum und Religion durch sie ihre volle Bestätigung erfahren.
Wir knüpfen hieran den Hinweis, daß in dem Septemberheft von „Nord und Süd⸗ ein Aufsatz von R. Koßmann in Göt⸗ tingen über denselben Gegenstand, Sozialismus und Darwi⸗ nismus, enthalten ist, welcher die Frage aber von rein volkswirth⸗ schaftlichem Standpunkt behandelt. Es wird darin gleichfalls die Un⸗ verträglichkeit der sozialistischen Ziele mit der Darwin’schen Theorie dargelegt, aber der Schluß gezogen, daß nach der Lehre Darwin's, . ozialdemokratie den Boden zu ent⸗ ziehen, dem Kapital die Möglichkeit entzogen werden müsse, in dem Kampf ums Dasein minder taugliche Individuen vor den tauglichen zu begünstigen; mit andern Worten, es müsse die Erblichkeit des Kapitals, alz ein Hinderniß für die Entwickelung der menschlichen Rasse, abgeschafft, dagegen die Möglichkeit, große Kapitalien zu ver⸗ lten n Diese als „darwinistisch“ bezeichnete Theorie, die der sozialistischen Wirthschaftstheorie von dem Preisgeben aller Privatproduktion als Mittel zur wirthschaftlich⸗sozialen Glück⸗ seligkeit gegenübergestellt wird, erscheint in dem Lichte der vorgenannten Ausführungen von Ammon sehr liegende Anschauung von dem Darwinismus ist eine ziemlich ober⸗ flächliche; sie unterscheidet sich in ihrem Wesen nicht von der und gestattet schließlich jeden Angriff schen oder auf jede bevorzugte Klasse. des Verfassers sozialdemokratische
Vergangenheit,
alle dürfen wir
ihnen die Lektüre der eingehenderer
triebswe
und um den Beschwerden der
dienen, aufrechterhalten werden.
Die ihr zu Grunde
sozialistischen bevorzugten gründet sich die
des ehernen Lohngesetzes Lassalle s erstrebe. ist falsch; auf dem Parteitage in Halle (1890) ist jenes Lohngesetz, als mit der Wissenschaft nicht verträglich, aufgegeben worden; mit dieser Grundlage verlieren auch die sehr „künstlich auserlesenen“ Deduktionen ihren Boden.
—r — Die Untersuchung über die Lage der Arbeiter ist durch 1 Lage der Fabrikarbeiter Mannheim und dessen nächster Umgebung“ bereichert worden, welche der Ober⸗Regierungs⸗Rath und Vorstand der Großherzoglich badischen Fabrikinspektion F. Wörishoffer soeben im Auftrage des Großherzoglichen Ministeriums des Innern hat erscheinen lassen. 1 Thiergarten, Hervorgegangen ist die Untersuchung aus der richtigen Erwägung, daß allgemeine Untersuchungen über die Lage der Arbeiter doch nicht ein völlig zutreffendes Bild gewähren können, vielmehr erst eine ein⸗ gehende Untersuchung der vielen Faktoren, aus denen sich die arbeitende Bevölkerung zusammensetzt, ein genaueres Urthbeil über die Verhältnisse zuläßt. Vor 1 ½ Jahren wurde in dieser Weise die soziale Lage der Cigarrenarbeiter im Großherzogthum Baden untersucht; nunmehr ist die Untersuchung der Lage der Fabrikarbeiter der Mannheim in Angriff genommen worde denen der Cigarrenarbeiter in Bezug auf den Betrieb, die Löhne ꝛc. schon auf einen oberflächlichen Blick hin sehr Die in hohem Maße werthvolle Arbeit beruht auf genauen und fortwährend kontrolirten Angaben sowohl der Ar⸗ beiter wie Arbeitgeber und enthält unter Anderem eine Lohnstatistik für 47 Fabriken, Mittheilungen über die wirthschaftliche Lage der Familien der Arbeiter sowie über die Haushaltungsbudgets und über die Ernährungsverhältnisse, über Wohnungsverhältnisse, ferner über die Arbeitsstätten, die Arbeitszeiten und die Arbeitsformen, über sse und Gesundheitszustände, sowie üver die Das reiche Material ist nicht allein statistisch,
auf die Voraus⸗ ü Zerbrechung Indeß diese Prämisse
eine Monographie über „die s
(Karlsruhe,
. Industriestadt weil deren Verhältnisse von rauen⸗ und Kinderarbeit, auf
wesentlich abweichen.
Wohlthätigkeitsverhältni Arbeiterorganisationen
sondern sozialpolitisch bearbeitet. Den einzelnen Abschnitten ist je eine kurze EE der auf den Gegenstand bezüglichen anerkann⸗ ren der zur Zeit in der Wissenschaft vorherrschenden sozial⸗
Resumé binzugefügt, welches ein kurz zusammengefaßtes Urtheil über die Verhältnisse, wie sie sich aus den thatsächlichen Mittheilungen eraeben, enthält. Es wird hierdurch der Werth der ganzen Arbeit erhöht und ihre Verwerthung erleichtert. Diese Art der Behandlung verdient Anerkennung und Nachahmung; sie kann Allen, die sich mit ähnlichen sozialpolitischen Untersuchungen befassen, als Muster empfohlen werden. Was das Ergebniß anbetrifft, so heben wir hier hervor, daß die Mannheimer Industrie allen bis jetzt gestellten Anforderungen in Bezug
auf Arbeitsräume und Bekämpfung selundheihf öcgicer Einflüsse in vollem Maße Genüge leistet, daß d — b
herrschend zehnstündig ist, 88 aber in einzelnen Fällen bei den bloßen Tagesbetrieben durch Einfü
e regelmäßige Arbeitszeit vor⸗
rung von Nachtarbeit die Ausdehnung der Arbeitszeit eine übermäßige ist und daß die Sonntagsarbeiten
ehr geringfügige sind. Die Löhne, mit Ausnahme derer der Lbs, ee nge und der gewöhnlichen ungelernten Tagelöhner, geben ein günstiges Bild, ebenso die Ernährungsverhältnisse. Dagegen haben
die Wohnungsverhältnisse erhebliche Mängel aufzuweisen. Wir haben darüber bereits kurz in Nr. 226 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ unter Statistik und Volkswirthschaft berichtet und verweisen im Uebrigen auf die Seiten 201 bis 221 des vorliegenden Werks. —1— Die Landarbeiter in Knechtschaft und Frei⸗ heit. Vier Vorträge von Georg Friedrich Knapp. Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1891. Pr. 2 ℳ — Der Verfasser, Professor der Nationalökonomie in Straßburg, hat in dreien dieser Vorträge, die er sämmtlich erst in diesem Jahre gehalten, — „die bäuerliche Leibeigenschaft im Osten“, „die Erbunterthänigkeit und die kapitalistische Wirtbschaft“, „die Landarbeiter bei der Stein⸗Harden⸗ berg'schen Gesetzgebung“ — dieselben Gedanken niedergelegt, die er in seinem im Jahre 1887 erschienenen zweibändigen Werke: „Die Bauernbefreiung und der Ursprung der Landarbeiter in den älteren Theilen Preußens“ auf Grund eingehender historischer Forschung ent⸗ wickelt hatte. Während dort die archivalischen Quellen im Auszuge mitgetheilt und eine Erzählung der Vorgänge gegeben war, werden in den Vorträgen die sozialpolitischen Gedanken über die Landarbeit auf unseren großen Gütern philosophisch zusammengefaßt. Der erste Vortrag bespricht den Ursprung der Sklavereien in den Kolonien und hängt mit jenem größeren Werk nicht unmittelbar zusammen, zumal er allein die Sklaverei bei der Gründung der spanischen und portugiesischen Kolonien Amerikas behandelt; er erhält aber seine Beziehung zu jenem durch den Gegensatz, in welchen die amerikanische Sklaverei zu der deutschen Leibeigenschaft und Erbunterthänigkeit gestellt wird. Alle vier Vorträge erörtern also verschiedene „Arbeitsverfassungen in der Landwirthschaft. Knapp hat schon in seinem größeren Werke nach⸗ gewiesen, und dies wird jetzt in dem zweiten Vortrag über die „bäuer⸗ liche Leibeigenschaft“ in knappen Zügen wiederholt, daß es in der Altmark, Magdeburg, Kurmark, Schlesien, Pommern, in der Mark Brandenburg, ÜUckermark, Neumark, ja selbst in West⸗ und Ostpreußen (abgesehen von einigen Fällen, die sich aus der polnischen Herrschaft erklären) eine eigentliche Leibeigenschaft im Sinne der Sklaverei nicht gegeben hat, sondern nur eine Erbunterthänigkeit, die vielleicht zu⸗ weilen als Leibeigenschaft aufgefaßt und gehandhabt wurde. Der „Leibeigene“ konnte eigenes Vermögen erwerben und durfte nicht ohne das Gut verkauft werden. Die Reform der preußischen Könige bestand nicht in der Abschaffung der Sklaverei, sondern darin, daß der Bauer fortan Eigenthum (erblichen Besitz) in seinem Lande erhielt; sie war nur gegen die uneigentliche Leibeigenschaft, gegen den unerblichen Laßbesitz der Erbunterthanen bei hoch ge⸗ steigerten Frohndiensten, gerichtet. Das Landrecht hat that⸗ sächlich, obwohl es die Leibeigenschaft verbot, nirgends mehr Leibeigen⸗ schaft angetroffen, höchstens in der Uckermark, Neumark, Beeskow und Storkow, wo sie aber nur auf dem Papier bestand; der Satz des Landrechts war also nur die Anerkennung eines Naturrechts. Knapp führt den Glauben, daß es in der Mitte des 18. Jahrhunderts noch ne eigentliche Leibeigenschaft bei uns gegeben habe, nur auf Ver⸗ echslung der Begriffe und darauf zurück, daß die Forschungen der
Gelehrten, welche jenen Glauben theilten, meist zu sehr im
Liberalismus befangen waren. Der Vortrag über die „bäuer⸗
liche Leibeigenschaft im Osten“ kritisirt treffend die Mängel der früheren Forschung. Das Verdienst Friedrich's II. war es, erblichen Landbesitz für die Domänenbauern, das Verdienst
riedrich Wilhelm's III. die Aufhebung der Erbunterthänig⸗ it, die Ablöfung der bäuerlichen Lasten und die Regulirung der
““ Verhältnisse eingeführt zu haben; das wird in
schaftliche Gutswirthschaft und über die Grundherrschaft richtig ge⸗ stellt werden. Namentlich wird nachgewiesen, daß die Erbunterthänig⸗
den beiden anderen Vorträgen nachgewiesen, durch welche auch viele andläufige irrige Vorstellungen über die Landjunker, über die herr⸗
eit ein h der Neuzeit, eine Wirkung der kapitalistischen Be⸗ b ise des zum Gutsherrn fortgeschrittenen Grundherrn, und icht Sklaverei war, wenn sie auch ein Stand der Unfreien war, und a e dem unfreien Arbeitsmann einen wohlthätigen Schutz ge⸗
hrte. Den Vorträgen sind zum Schluß Anmerkungen beigegeben,
welche über die einschlägige Literatur ausführliche Mittheilungen
achen. — In dem zweiten Vierteljahrsheft des „Arbeiterfreunds“
(herausgegeben von Professor Dr. Victor Böhmert und Professor Rudolf von Gneist, Berlin, Leonhard Simion) veröffentlicht der Erstere einen Auffatz über „eine preußische Centralstelle für Arbeiter⸗ wohlfahrt“ und sodann einen Aufsatz über den . gegenwärtigen Stand und die neueste Literatur der Gewinnbetheili⸗ gung“. In letzterem wird mitgetheilt, daß, während im Jahre 1878
ur 120, jetzt im Ganzen 300 Unternehmer das System der Gewinn⸗ etheiligung eingeführt haben und sich dabei vohl befinden; doch nd von letzteren in 38 Fällen die Versuche eeingestellt
worden. „Erfolg sei indeß nicht von der baaren Auszahlung des Gewinnantheils, sondern von seiner Ansammlung bezw. von der
nlage in Geschäftsantheilen, Sparkassen oder Lebensversicherungs⸗ olicen ꝛc. zu hoffen; auch passe das Spstem nicht für junge, sondern ur für alte befestigte Unternehmungen, auch nicht für große Unter⸗ nehmungen, welche Tausende von rasch wechselnden Arbeitern haben. Das System sei kein Universalheilmittel gegen soziale Schäden, aber nter Umständen ein gutes Erziehungsmittel zum Fleiße, zur Spar⸗ amkeit, zur Ordnung ꝛc. Die einschlägige Literatur ist unter Heran⸗ iehung von Citaten mitgetheilt, wodurch denen, die sich mit der Frage eschäftigen, Gelegenheit zur weiteren Untersuchung gegeben wird. Das Heft bringt außerdem u. A. Mittheilungen über Handfertigkeit und Hausfleiß und reiche Materialien für praktische Versuche zur
Lösung der Arbeiterfrage, ferner Literatur zur Arbeiterfrage, sowie
eine wirthschaftliche soziale Umschau (von April bis Juni). — Im Verlage von M. Zuelzer u. Co., Berlin, Kommandanten⸗
8 straße 70, ist zum Preise von 30 ₰ ein empfehlenswerthes „ernstes
Mahnwort an alle Arbeitgeber“ erschienen, welches sich auf die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung bezieht. Es erinnert daran, daß die Versicherungsanstalten Kontrolbeamte an⸗
gestellt haben, welche jeden Augenblick die Quittungskarten, Lohn⸗ listen ꝛc. einer Kontrole unterziehen können, und daß die
Arbeitgeber ihnen bei Geldstrafe bis zu 300 ℳ die ge⸗ wünschte Auskunft ertheilen müssen. Da Unkenntniß des Gesetzes nicht vor Strafe schützt, hat der Verfasser für die Arbeit⸗ geber auf Grund des Gesetzes und seiner bisherigen Praxis eine Uebersicht der einschlägigen Bestimmungen zusammengestellt, die für Jeden von großem Nutzen sein wird. Die Uebersicht ist nach vier Fragen geordnet: 1) Wer ist versicherungspflichtig? 2) Wie stellt
man fest, welche Lohnklasse⸗Marken eingeklebt werden müssen?
3) Von welchem Arbeitgeber, wann und in welcher Weise müssen die
Beitragsmarken in die Quittungskarten eingeklebt werden und was ist wegen der Entwerthung derselben bestimmt? Strafbestimmungen.
4) Wie können die bis i FWes themenaeh “ gegen die gesetzlichen Vorschriften begangenen — Die in Mainz alle vierzehn Tage erscheinende Zeitschrift
„Die Invaliditäts⸗ und Altersversicherung im
Deutschen Reich“ (berausgegeben vom Ministerial⸗Sekretär Fey und Regierungs⸗Rath Dr. Zeller in Darmstadt, Verlag von J. Diemer in Mainz) enthält einen Vortrag des Bürgermeisters Werner in Hamm über das Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗ gesetz. Daneben bringt sie ein reiches Material über Ausführungs⸗ bestimmungen im Reich wie in Bayern, die Rechtsprechung des Reichs⸗ Versicherungsamts, Entscheidungen des Schiedsgerichts für das Groß⸗ herzogthum Hessen, einen Briefkasten, in welchem auftauchende Fragen erörtert und beantwortet werden, und eine Uebersicht der literarischen Erscheinungen auf diesem Gebiete.
— Geschichte und Statistik der Wurm⸗Knappschaft in Bardenberg bei Aachen, unter Berücksichtigung des ge⸗ sammten deutschen Knappschaftswesens. Nach amtlichen Quellen bearbeitet und herausgegeben von Simons, Verwaltungsdirektor der Knappschafts⸗Berufsgenossenschaft in Berlin. Zu beziehen durch die Berliner Buchdruckerei Aktiengesellschaft Berlin 8. W. Anhalt⸗ straße 11. (Pr. 1,20 ℳ) — Das Vorbild für die sozialpolitischen Gesetze der neueren Zeit, für das Kranken⸗, das Unfall⸗, für das Invaliditäts⸗ und Altersversicherungsgesetz, haben zum Theil die altbewährten Knappschaftsinstitutionen abgegeben, welche in ihren Zielen noch weiter gehen als diese, indem auch die Wittwen⸗ und Waisenversorgung schon seit langer Zeit Gegenstand ihrer Fürsorge ist. Die vorliegende Schrift stellt nun die vollständige Ge⸗ schichte und die Leistungen der Wurm⸗Knappschaft dar, zu deren Veröffentlichung das 50 jährige Bestehen dieses Vereins den Anlaß bot; sie giebt aber auch einen Ueberblick über die Geschichte des gesammten Knappschaftswesens überhaupt, sowie über den heutigen Stand der sämmtlichen deutschen Knappschaftsvereine.
Militärisches.
— Der Weg zum Einjährig⸗Freiwilligen und zum Offizier des Beurlaubtenstandes in Armee und Marine. Von Oberst⸗Lieutenant Exner, zugetheilt dem General⸗Kommando des XII. Armee⸗Corps. Verlag von J. J. Weber in Leipzig. (Preis in Original⸗Leinenband 2 ℳ) — Die in diesem Katechismus ent⸗ haltenen Bestimmungen sind dem Wortlaut nach den in Betracht kommenden Gesetzen und Verordnungen entnommen und so gruppirt, daß sich der junge Mann bei Erwerbung des Berechti⸗ gungsscheins für den einjährig⸗freiwilligen Dienst, während der Ableistung seiner aktiven Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Marine und der sich an diese anschließenden Uebungen, bei Erlangung des Befähigungszeugnisses zum Offizier sowie hin⸗ sichtlich seiner militärischen Verpflichtungen im Beurlaubtenverhältniß rasch Belehrung und Auskunft über alle ihn betreffenden gesetzlichen und dienstlichen Vorschriften verschaffen kann. Beigefügt sind Rath⸗ schläge über die Wahl des Zeitpunktes zum Dienstantritt, der Gar⸗ nison und des Truppentheils ꝛc., ein Gesammtverzeichniß derjenigen höheren Lehranstalten, welche zur Ausstellung von Zeugnissen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Dienst berechtigt sind, sowie ein Verzeichniß der Standorte aller Truppen⸗ theile des Heeres und derjenigen Marinetheile, in welche Einjährig⸗ Freiwillige zur Einstellung gelangen.
Philosophie.
— Parlamentswissenschaft. Theil II: Die Partei⸗ taktik. Von Sigmund Figdor. Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht. Der Verfasser hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Wissenschaft vom Parlament zu begründen, und vor sechs Jahren den ersten Theil dieser Wissenschaft: „Die parlamentarische Taktik“ heraus⸗ gegeben. Jetzt nun ist als zweiter Theil: „Die Parteitaktik“ gefolgt. Wir müssen den Versuch einer wissenschaftlichen, und zwar rein philosophischen Behandlung des Parlaments als verfehlt be⸗ zeichnen. Es ist eine vergebliche Mühe, Gesetze zu er⸗ gründen, nach denen sich Parlament und Partei bewegen und äußern. Die Methode des Verfassers ist eine psvychologische, wie sie etwa Drobisch mit seiner Psychologie des Menschen begründet hat. Hat aber das Parlament, die Partei als solche wirklich die Psyche eines Lebewesens, eines selbständigen Organismus? Gewiß nicht. Das System, welches sich der Verfasser von der Parteitaktik aufgebaut hat, ist denn auch nichts Anderes, als eine Definition verschiedener Bewegungsbegriffe — wie „Streben“, „Zwängen“, „Offenbaren“, „Bewegen“. Wenn er die Parteitaktik als eine Wissenschaft von den Mitteln und Wegen, das Ziel der Partei möglichst zu erreichen, bezeichnet, so ist das eine petitio principii. Die Parteitaktik kann in gewissem Sinne eine Kunst, nicht aber eine Wissenschaft sein, weil sie sich nicht in gesetzmäßigen Formen, die unter sich verbunden und von einander nothwendig abhängig sind, bewegt. In jedem Falle ist der praktische Werth eines solchen Ver⸗ suchs, von dem Parlaments⸗ und Parteileben eine Wissen⸗ schaft zu begründen, ein absolut negativer, wenn wir damit auch nicht sagen wollen, daß hiermit der Beweis von dem Mangel an Berechtigung, ein wissenschaftliches System des Parlaments zu begründen, geliefert sei. Der Mangel an Berechtigung liegt darin, daß das Parlament kein Organismus, kein selbständiges Lebewesen (in philosophischem Sinne) ist. Man könnte sonst ebenso eine Wissen⸗ schaft der Börse begründen und die „Börsenwissenschaft“ als eine Wissenschaft von den Mitteln und Wegen, das Ziel der Börse (oder ihrer Besucher) möglichst zu erreichen, bezeichnen. Man begreift, daß dies nicht möglich ist; sonst würde wohl schon längst — der Stein der Weisen gefunden worden sein!
Erdkunde.
— Die ‚Forschungen der deutschen Landes⸗ und Volkskunde“, im Auftrage der Central⸗Kommission für wissen⸗ schaftliche Landeskunde von Deutschland herausgegeben von Dr. A. Kirchhoff, Professor der Erdkunde an der Universität Halle, sind bereits bis zum sechsten Bande gefördert, dessen Heft I. soeben unter dem Titel erschienen ist: „Die Ursachen der Oberflächengestal⸗ tung des norddeutschen Flachlandes von Dr. phil. Felix Wahnschaffe, Königlichem Landesgeologen, Dozenten an der Berg⸗ akademie und Privatdozenten an der Universität Berlin. — Mit 5 Licht⸗ drucktafeln und 25 Text⸗Illustrationen. — Stuttgart 1891. Verlag von J. Engelhorn — gewidmet dem Direktor der Königlich preußischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie Hrn. Geheimen Ober⸗ Bergrath Dr. Wilhelm Hauchecorne. — Auf Grund der Resultate, welche die in den letzten Jahrzehnten bedeutend geförderte Durchforschung des norddeutschen Flachlandes gewonnen, untersucht diese sehr gründ⸗ liche Arbeit, welche Ursachen die gegenwärtige Oberflächengestalt bedingt haben, wobei folgende Gesichtspunkte in Betracht kommen: erstens wird ermittelt, welche Beziehungen zwischen dem Untergrund der Quartärbildungen und der Oberfläche bestehen, zweitens wird der Einfluß der Eiszeit auf die Oberflächengestaltung betrachtet und endlich drittens wird auf die Veränderungen eingegangen, welche die Ober⸗ fläche in der postglacialen Zeit erlitten hat. Nach Würdigung dessen, was frühere Forscher der Oberflächengestaltung des norddeutschen Flach⸗ landes erzielt haben, wird unter Gesichtspunkt 1 ein kurzer Ueberblick über die Grundzüge des Gebirgsbaues, der vorquartären. Ablagerungen gewonnen, hierauf die Lage der Oberkante dieser älteren Schichten be⸗ trachtet, sodann die Frage beantwortet, inwieweit jüngere Schichten⸗ störungen im älteren Gebirge auf die gegenwärtigen Oberflächen⸗ formen Einfluß geübt haben; unter Gesichtspunkt 2 werden das In⸗ landeis und seine Wirkungen (Glacialschrammen und „Schliffe, Schichten⸗ störungen durch Eisschub), sodann die Ablagerungen des Inlandeises (Moränen, fluvio⸗glaciale Bildungen), die alten Stromthäler und ihre Versandung, der Löß am Rande des norddeutschen Flachlandes, sowie die Seen desselben in ihren Beziehungen zur Eiszeit, endlich unter Gesichtspunkt 3 die Ausfüllung der großen Thalebenen, Niederungen und Einsenkungen innerhalb der Diluvialhochflächen und die Anschwemmungen, Aufschüttungen und Zerstörungen betrachtet, welche in den Küstengebieten stattgefunden haben. Die gegebenen Auf⸗ schlüsse sind für die Fachgelehrten interessant und berichtigend, für den Laien wahrhaft überraschend, umsomehr als die Klarheit des lehrenden Worts noch verschärft und vertieft wird durch die zahlreichen höchst instruktiven Ie und die wirklich schönen Lichtdruckbilder,
Als Ergänzungsheft Nr. 101 der aus Justus Perthes Geographischer Anstalt von Professor Dr. A. Supan herausgegebenen „Dr. A. Petermann’'s Mittheilungen“ erschien soeben „Die Be⸗ völkerung der Erde“ VIII. Herausgegeben von Hermann
Wagner⸗Göttingen und Alexander Supan⸗Gotha. — Gotha, Preis 10 ℳ — Im Jahre 1872 von Ernst Behm und Hermann Wagner begründet, ist dies Publikationswerk „Die Bevölkerung der Erde“ bisher sieben Mal erschienen, zuletzt 1882. Ins Stocken gerathen durch den Tod des Hauptmitarbeiters und durch mancherlei Widrigkeiten, ward das Ausbleiben fernerer Ver⸗ öffentlichungen des großartigen Unternehmens seitdem in allen Kreisen der gebildeten Welt schmerzlich empfunden. Nach neunjähriger Pause ist nun der VIII. Jahrgang da, dem entsprechend auch der frühere Titel einer „jährlichen“ Uebersicht in den einer „periodischen“ umgeändert ist. Wie schon eine flüchtige Durchmusterung der neuen Ausgabe darthut, ist hinsichtlich des Gegenstandes wie der Tendenz des Werkes Wesent⸗ Jetzt wie früher verbreitet es sich 2 Gebietsveränderungen, Zählungen und Schätzungen der Bevölkerung auf der gesammten Erd⸗ oberfläche. Jetzt wie ehedem ist es keineswegs bloß sein Zweck ge⸗ wesen, eine einfache tabellarische Zusammenstellung von Flächeninhalt und Bevölkerung aller Staaten und Länder der Erde nach dem neuesten Stande der in der Zwischenzeit von Emil Levasseur im Bulletin de l'Institut International de Statistique, Vol. I. u. II., Rome 1886 u. 1887, unter dem Titel „Statistique de la superfice et de la population g 1 Vielmehr verfolgten alle früheren Jahrgänge und verwirklicht auch der vorliegende die Absicht, alles irgend erreichbare Material an areal⸗ und bevölkerungsstatistischen Daten und Gebietsveränderungen vor den Augen des Lesers einer kritischen Durchsicht zu unterziehen und neben quellenmäßiger Behand⸗ lung des Stoffs die angenommenen Werthe betreffs ihrer Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit zu prüfen. — Was den Inhalt im Allgemeinen betrifft, so zeigt ein Vergleich des neuen Jahrgangs mit dem VII., daß sich die Einzelabschnitte den Mittheilungen von 1882 unmittelbar auch mehrfach,
Justus Perthes.
liches nicht geändert worden. Arealberechnungen,
Erhebungen beispielsweise
des contrées de la terre“ geschehen
namentlich wo klarzustellen,
anschließen, territorialgeschichtliche und Ziffern zurückgegriffen Maße den Angaben über die Flächengröße der Staaten, Gebiete, Länder und Erdtheile Sorgfalt gewidmet worden, das mag nur ein Hinweis auf die von B. Trognitz durchzeführte Ausmessung des Kon⸗ tinents „Asien“ bekunden, die zwar längst in Aussicht gestellt war, aber jetzt erst erbracht worden. Vgl. S. 61. Hinsichtlich der Bevölkerungs⸗ angaben sind zu einem beträchtlichen Theil erfreulicher Weise schon die provisorischen Ergebnisse der neuesten Zählungen von 1890/91, wenn auch nur im „Nachtrag“, mit aufgenommen worden. — Eine völlige Neubearbeitung hat der gesammte Abschnitt von Afrika erfahren, in welchem die Kolonialverträge besonders willkommen sein dürften. — Als Vor⸗ zug des neuen Jahrgangs darf auch hervorgehoben werden, daß durch⸗ weg dem geographischen Gesichtspunkte mehr als früher Rechnung getragen worden, selbst in der Anordnung der Tabellen. — D stattung des Werkes und die beigegebenen Karten sind vortrefflich.
„— Aus der von dem Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien geplanten, alle fünf Erdtheile umfassenden „All“⸗ gemeinen Länderkunde’ liegt als deren erster Theil: Afrika, von Prof. Dr. Wilhelm Sievers, nunmehr abgeschlossen vor. Mit der Fertigstellung dieses Bandes ist der erste erfolgreiche Schritt zur Verwirklichung der dem Verlagsplan zu Grunde liegenden Absicht gethan. Je mehr sich der Schleier über Afrika lüftet, je mehr die Verfolgung politischer, wirthschaftlicher und humanitärer Interessen daselbst be. uns immer weitere Kreise zieht, um so größer wächst selbst⸗ verständlich der Drang nach Wissen über alles, was Afrika heißt zusammenhängt. theils“ ist in der Gegenwart nicht mehr allein Sache des Fach⸗ gelehrten, sie ist Bedürfniß für Alle. Aus dieser richtigen Erkenntniß ging das Buch hervor, und es ist erstaunlich, mit welch richtigem Blick Autor und Verleger es verstanden haben, aus der Fülle dessen, was bisher über Afrika bekannt und geschrieben wurde, den Kern herauszuschälen und dem Gelehrten wie dem Laien in gleichverständ⸗ lichem und fesselndem Text ein getreues Bild des Standes unserer heutigen Kenntniß von der Geographie Afrikas zu entwerfen. ist eine vornehmliche Eigenschaft des Sievers'schen Werks.
eingehenden Uebersichten verschiedenen
Kenntniß des „dunkeln Erd⸗
geschwollenen Afrika⸗Literatur, die Sievers bietet somit das gesammte Afrika in einem leicht erfaßbaren, übersichtlichen Publikum berechnet, seine anschauliche
— selbst dem Fachmann den Ueber⸗ blick erschwert. s Wissen der Gegenwart über Aufbau, der, auf ein großes t und reizvolle Darstellung jedem zugänglich machen soll. 8 Buches heben wir folgende Abschnitte hervor, deren chon den besten Maßstab für die gründliche und umfassende Abschnitt 1) Erforschun ; 3) Oberflächengestalt; 4) Die Thierwelt; 7) Die nicht staatenbildende Bevölke⸗ taaten; 9) Die europäischen Kolonien; 10) Verkehr Was die Illustrationsbeigaben anbelangt, so Anschaulichkeit des Werkes entsprechend Abbildungen im Text, unter welchen die hervorragenden Afrikaforscher aus alter enthält „Sievers, Afrika“ 6 Sonder⸗ chem Chromodruck, aus welchen wir auf die inter⸗ „Wochenmarkt am unteren Congo“ und „Bai von 10 Tafeln in Holzschnitt, stellungen: „Dorf Die nothwendigste in dem Werk natürlich das Aus demselben
8 deren bloße Nennung Bearbeitung gewährt. gemeine Uebersicht Pflanzenwelt; 6) rung; 8) Die S und Verkehrsmittel. sind dieselben der angestrebten äußerst zahlreich: außer 154 wohlgetroffenen Porträts der und neuer Zeit zu finden sind, tafeln in vorzügli essanten Bilder: m Kamerun“ besonders hinweisen möchten, und darunter die ebenfalls sehenswerthen bildlichen Dar Landschaft auf Madagaskar“.
geschichte; 2) All⸗ as Klima; 5) Die
der Mangbattu“, „Land und werthvollste Ergänzung bildet Kartenmaterial, das denn auch ausgiebig vertreten ist. sind außerordentlich geographische (im Ganzen
— —.— ——
Meteorologische Diese kartographischen Beigaben n Quellen bearbeitet. währten Muster von hlreiche Citate aus den Reisewerken Forscher ergänzt, welche wie die Abbildungen ßerordentlich beleben. In An⸗ ℳ für den gebundenen Band das Werk technisch würdig
Berlin SW., Klein⸗ von den Königlichen die neueste Zeit verbesserte rovinz Bran⸗
interessant: Karte; Kulturkarte. 1 12) sind neu und nach den beste Die Abbildungen im Text werd „Brehm's Thierleben“ anschaulich schildernder selbst die sachlichen Darstellungen au sehung des geringen Preises von 12 kann die Bemühung der Verlagshandlung, auszustatten, nicht genug hervorgehoben werden. — Im Verlage von Alexius Kießling in beerenstraße 26, erschien soeben die fünft Landrathsämtern durchgesehene und bis auf Auflage von Kießling’s Große denburg, im Maßstabe von 1 von Th. Delius, umfassend sämmtliche Stadt⸗ Wasserstraßen,
Ortschaften⸗Verzeichniß
tonirt 2 ℳ, . und gebunden 4 ℳ; in d. zeichniß) 1 ¼ ℳ — Neben i sich die Kießling'sche Karte beson die durch verschiedenfarbige in Blau, Chausseen in 8 Kreis⸗, Provinz⸗ und Ländergrenz 1
Ein über 4000 Namen umfassendes Orts
g und Unterricht.
Mit besonderem Bezug s und des Verfassers von „Rem⸗ on einem Oberdeutschen. H. Reuther's Verlagsbuchhandlung B. Reichard). — Der Verfasser ist zur Herausgabe Wahrnehmung bestimmt worden, daß die der Kaiserlichen Initiative in der nationalen anzen noch wenig Frucht gezeitigt habe, pflichtet erachtete, den Ursachen hiervon nachzu⸗ zen deutschen Volke vor Augen ne Neuversöhnung des Wissens
—
en nach dem be
r Karte der P. G —: 432 690 entworfen und gestochen und Landgemeinden
alphabetischen Regierungsbezirke In sechsfarbigem Druck Leinwand gezogen ck (ohne Ortschaften⸗Ver⸗ hrer Vollständiakeit und Korrektheit zeichnet ders durch ihre Uebersichtlichkeit aus, ck der Verkehrswege (Wasserstraßen Roth, Eisenbahnen in Schwarz) en sind in matten Farben chaften⸗Verzeichniß
Eisenbahnen,
sämmtliche ahne vollständigen,
gebunden 2 ½ ℳ, n dreifarbigem Dru
erhöht den Werth der Karte. Erziehun „Unsere nationale Erzieh auf die Forderungen Paul brandt als Erzieher“. änderte Auflage. (H. Reuther und dieses Werkes durch die mächtige Erregung, welche Erziehungsfrage folgte, weshalb er sich für ver spüren und dann das Ergebniß dem ga zu stellen. Er legt dar, daß nur du
Zweite unver⸗ Berlin, 1891.