Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der gestern beendeten Ziehung der 3. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotterie sielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 1112 1 Gewinn von 60 000 ℳ auf Nr. 22 246. 1 Gewinn von 45 000 ℳ auf Nr. 29 011. 8 1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 132 533. 1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 142 236. 3 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 60 084. 66 552. 79 616. 11 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 27 038. 29 656. 70 941. 88 419. 98 180. 104 174. 122 908. 134 592. 136 205. 146 743. 155 923. 22 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 7632. 9506. 13 764. 21 635. 27 376. 28 673. 44 967. 57 675. 63 166. 63 370. 64 426. 78 147. 89 797. 93 655. 110 845. 112 692. 127 482 139 933. 144 641. 161 345. 176 805. 183 424a4.
Rennen zu Hoppegarten. Mittwoch, den 14. Oktober.
I. Preis von Friedrichshagen. Frhrn. E. von F berg's br. H. „Amethyst“ 1., Königl. H Gestüt Graditz' F. St. „Clementine“ 2., Hrn. V. May's br. St. „Wonnetraum“ 3. Siegte mit einer Länge; dreiviertel Längen zurück „Wonnetraum“ dritte, eine Länge vor „Graceful“. Werth: 4000 ℳ dem Sieger, 1150 ℳ dem zweiten, 100 ℳ dem dritten Pferde. 1 8 II. Durchgänger⸗Rennen. Königl. Haupt⸗Gestüt Graditz F.⸗H. „Hödur“ 1, desselben F.⸗St. „Amaranth“ 2., Frhrn. E. v. Fürstenberg's F.⸗H. „Nickel“ 3. Gewann ganz leicht mit anderthalb ängen; dieselbe Distanz zwischen „Amaranth“ und „Nickel«. Werth: ℳ dem Sieger, 834 ℳ dem zweiten, 506 ℳ dem dritten
. Fredersdorfer Handicap. Frhrn. Ed. v. Oppen⸗ heim's br. St. „Nora“ 1, Dr. Lemcke's F.⸗H. „Fremdling“ 2., Hrn. W. Hiestrich's br. H. „Mars“ 3. Nach halbstündigem vergeblichen Start gelang ein mäßiger Ablauf. „Nora“ siegte ganz leicht mit einer Länge; eine halbe Länge zwischen „Fremdling“ und „Mars“. Werth: 5000 ℳ der Siegerin, 800 ℳ dem zweiten, 100 ℳ dem
ritten Pferde. IV. Schluß⸗Verkaufs⸗Rennen. R. Spiekermann's dbr. H. Jo⸗ 1. Erbprinz Fürstenberg’s F.⸗St. „Fanfare“ 2, Hrn. V. May's F.⸗St. „Monatsrose“ 3. Ganz leicht mit fünfviertel Längen ewonnen; anderthalb Längen zurück „Monatsrose“ dritte. Werth: 2150 ℳ dem Sieger, 300 ℳ dem zweiten Pferde.
V. Abschieds⸗Handicap. Hrn. R. Schrader’s dbr. St. Marienblume“ 1., Graf Hahn⸗Basedow's br. H. „Salutation“ 2., rn. V. May's schwbr. St. „Daphne“ 3. Siegte sicher mit andert⸗ alb Längen; eine halbe Länge zwischen „Salutation“ und „Daphne“.
Werth: 3850 ℳ der Siegerin, 850 ℳ dem zweiten, 100 ℳ dem ritten Pferde.
VI. Rüdersdorfer Hürden⸗Rennen. Hrn. Albert's br.
St. „Nitouche“ 1., Lieut. v. Arnim's (3. Ul.) F.⸗St. „Miß Kent⸗ 2., Frhr. Ed. v. Oppenheim's F.⸗St. „Ginster“ 3. „Nitouche“ siegte ganz leicht. Werth: 3200 ℳ der Siegerin, 600 ℳ dem zweiten, 300 ℳ dem dritten Pferde.
Mannigfaltiges.
Der Geheime Medizinal⸗Rath Professor Virchow hatte gestern Nachmittag einen kleinen Kreis derer, die ihn an seinem Jubeltage durch so glanzvolle Ovationen erfreut hatten, nach dem Englischen Hause geladen. Zu diesen gebörten der Ministerial⸗Direktor Dr. Bartsch, die Mitglieder der hiesigen medizinischen Fakultät, die Herren des Festcomités, die Direktoren des Charité⸗Krankenhauses und einige der außerdeutschen Gäste, die der Jubeltag nach Berlin geführt hatte, insgesammt etwa 50 Herren. Geheimer Rath Virchow, der sich mit
.
Gattin und Familie eingefunden hatte, bewillkommnete seine Gäste in herzlicher, dankerfüllter Rede. Einer der russischen 821 toastete auf den Jubilar, Präsident Prof. von Helmholtz auf die Gattin des Gefeierten. — Abends hatte das Festcomité sämmtliche Gratulanten nochmals im Kaiserhof zu einem zwanglosen geselligen Beisammensein vereinigt zu dem auch der Jubilar mit seiner Familie erschien.
Major Clüver vom Großen Generalstabe, gegenwärtig dem Generalstabe zu Altona beigegeben, wurde, wie hiesigen Blättern aus Hamburg gemeldet wird, auf einer Dienstreise als Eisenbahn⸗ Kommissar am Dienstag Nachmittag nahe dem Bahnhof Wilhelms⸗ burg beim Ueberschreiten der Geleise vom Zuge erfaßt. Ein Arm ist abgerissen, der Kopf hat schwere Verletzungen erlitten, der Zu⸗ stand des Offiziers wird von den Aerzten als hoffnungslos bezeichnet.
Der Verein zur Beförderung der Klein⸗Kinder⸗ Bewahr⸗Anstalten wird, wie die „N. Pr. Ztg.“ meldet, zur Vorfrier des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, der Hohen Protektorin des Vereins, das kirchliche Jahresfest am Sonntag, 18. Oktober, Abends um 6 Uhr, in der Zwölf⸗Apostel⸗Kirche feiern. Pastor Keller, seither in Rußland, wird die Festpredigt, Pastor Cramm die Liturgie halten.
Die Pferde und Wagen, sowie sämmtliche Utensilien und Ma⸗ terialien der Deutschen Kontrolwagen⸗Aktiengesellschaft werden jetzt mit Einschluß der beiden Patente der Gesellschaft von dem Verwalter der Masse „im Ganzen“ zum Verkauf gestellt. Zur Entgegennahme von Geboten ist auf den 24 d. M. in den Geschäfts⸗ räumen der Gesellschaft am Nordhafen ein Termin anberaumt.
Die nächste Hauptversammlung des Stolze’'schen Steno⸗ graphen⸗Vereins findet heute Abend 8 Uhr im Saale des Brandenburger Hauses, Mohren⸗Straße 47, statt. Auf der Tages⸗ ordnung stehen: Vortrag des Herrn Dr. Wiemer über den Stolzetag und Vortrag des Herrn Max Bäckler über den IV. internationalen
Stenographentag.
Die vorgestrige 25. Aufführung der Wasserpantomime „Auf Helgoland“ im Circus Renz brachte auch das 25 aueverkaufte Haus und abermals einige wirksame scenische Neuerungen. Seit vorgestern strömt nämlich die große Kaskade in ihrem ganzen Um⸗ fange über durchsichtige und von unten buntfarbig beleuchtete Krystall⸗ scheiben, was einen feenhaften Anblick gewährt. Ebenso hat die Riesenfontäne am Schluß eine neue pyrotechnische Ausstattung und eine effektvollere Beleuchtung erhalten.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene 8 Depeschen.
Eᷣ Erfurt, 15. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des sozialistischen Parteitages erstattete Auer den Geschäftsbericht des Parteivorstandes, welchen er mit einem heftigen Angriffe auf die Opposition schloß. Er rief ihr zu, sie möge ihre Anschuldigungen beweisen oder widerrufen, sonst sei das Tischtuch zwischen ihnen zerrissen.
Straßburg i. E., 15. Oktober. (W. T. B.) Die „Straß⸗ burger Post“ veröffentlicht ein Schreiben des Reichs⸗ tags⸗Abgeordneten Dr. Höffel, eines eingeborenen Elsässer Arztes, gegenwärtig ansässig in Buchsweiler, in welchem derselbe mittheilt, daß er nach der Veröffent⸗ lichung Bonghi's, die seinen ppolitischen An⸗ schauungen völlig widerspreche, die Theilnahme an dem Friedenskongresse abgelehnt habe. Bonghi habe von der Stimmung im Elsaß keine Ahnung; die Zeit habe hier das Stadium der Versöhnung herbeigeführt, eine
Wetterbericht vom 15. Oktober, Morgens 8 Uhr.
p illim
Wind.
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeresst red. in M Temperatur in 0 Celsius
fang 7 Uhr.
Mullaghmore 742 SSW 4 Aberdeen 744 3 bedeckt Christiansund 741 wolkig 4 4
Kopenhagen. 761 wolkenlos
Stockholm . 757 wolkenlos aparanda .] 749 heiter t. Petersburg 760 O I bedeckt
Moskau 768 still wolkenlos
Cork, Queens⸗ toww 745 NNW 2 wolkig 754 S 6 Regen 757 2 wolkenlos 758 3 wolkenlos 761 3 heiter 2 1 1
—,—9,—6
Sonnabend:
—6 E 00—— — 00— 50 C. = 40 R. —
764 heiter
Neufahrwasser 764 Memel 763
Peras 1 758 Hnster. 5˙9 Karlsruhe.. 762 1“ Wiesbaden. 762 still bedeckt München 764 2 heiter Chemnitz . 763 stil wolkig Berlin. 764 2 wolkig Wien 765 1 wolkenlos Breslau 766 still bedeckt Ile d'Aixy. 758 SW 4 halb bed. Nizza 765 still wolkenlos PLF166.“ still bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Während das gestern erwähnte Minimum nach nördlicher Richtung fortgeschritten ist, sind über Skandinavien die südwestlichen Winde aufgefrischt, heirath.
4
Montag statt.
Sonnabend:
tischen Inseln und Umgebung ist das Wetter wieder ruhiger geworden, nur weststurm. Bei meist schwachen, an der Küste vor⸗ wiegend südlichen und südwestlichen, im Binnenlande umlaufenden Winden, ist das Wetter in Deutschland mild, theilweise heiter, ohne erhebliche Niederschläge. Die Temperatur liegt in Karlsruhe und Wiesbaden
leuchten beobachtet. Vorm Kanal, sowie in West⸗
82-2 5 den Serpette. Anfang 7 ½ Uhr. Frankreich ist das Barometer unter zurückdrehenden Sonnabend und die folgenden Tage: Telephon⸗
Winden wieder gefallen, sodaß bei der gegenwärtigen 1 Wetterlage für West⸗Deutschland trübes Wetter mit Amt VII. Regenfall zu erwarten ist.
Deutsche Seewarte.
Königliche Schauspiele. haus. 209. Vorstellung. Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst einem Vor⸗ spiel von Viector E. Neßler. Ballet von Charles berg. Freitag: Zum 17. Male: Besuch nach der Hochzeit. Lustspiel in 1 Akt von Alexander Dumas. 8. In Scene gesetzt von 7 ¼ Uhr: „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth“, Ler ,n—, Fees, en 82 Vee 1.92 gr. 16 E1“ 1etge.
Schauspielhaus: 218. Vorstellung. Nathaun der Dreien, ver en lungen mit National⸗Tänzen (60 Damen), Aufzügen ꝛc. Weise. Dramatisches Gedicht in 5 Aufzgen, von vnterabscheUnnd Gondinet. Regie: Emil Lessing. Hampsschiss⸗ und G. E. Lessing. (Nathan: Hr. Borcherdt vom Stadt⸗ 8 Theater in Leipzig, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Guillemin. Dirigent: Musikdirektor Wegener. An⸗
Letztes Auftreten des Hrn. Oberhauser vor seinem Abgange von der Königlichen Bühne.
Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Wein⸗ gartner. Anfang
Schauspielhaus. 219. Vorstellung. Die Ränber. zur See. Großes Ausstattungs⸗ z Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. (Franz: (7 Bildern) von Ernst Niedt. Im 6. Bilde: Wirk⸗ Hr. Borcherdt, vom Stadt⸗Theater in Leipzig, als liches Gast) Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Zum 1. Male: Das goldene Buch. Schauspiel in 3 Aufzügen von Franz v. Schönthan.
Sonntag: Das goldene Buch.
Die nächste Aufführung von „Fauft“ findet am
Verliner Theater. Schuldig. Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Nachm 2 ½ Uhr: Ein Tropfen Gift. Bukacz. Abends 7 ½ Uhr: Die Bluthochzeit.
Tessing-Theater. und freten stellenweise stürmisch, auf. Avf den Bri. Schwarhtopf aün e Karewenr. vecsmne 7 12“19 Direktion: Cmil
Wallner-Theater.
um 4 ½, in Chemnitz und Breslau um 7 Grad über Telephon⸗Amt VII. Posse mit Gesang in Mittel 1 lgoland wurd tter⸗ 3 Akten von Antony Mars und Maurice Desvallières. dem Mittelwerthe. Auf Helgoland wurde Wetter Deutsch von Herm. Hirschel. MNusit don Haston
Friedrich -Wilhelmstädtisches
Anfang 7 Uhr.
Theater⸗Anzeigen. — Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister Karpa.
Freitag: Opern⸗ Der Trompeter von
Deutsch von Paul Block.
Opernhaus. 210. Vorstellung.
Belle-Alliance-Theater.
Sonnabend: Der Vogelhändler.
Sonnabend u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. und inscenirt vom Dir.
Freitag: Zum
neue Generation sei herangewachsen, die von Frankreich nichts mehr wisse, und von den Alten habe sich die große 228 mit den bestehenden Verhältnissen ehrlich ab⸗ gefunden. .
Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) Zur Theilnahme an der bevorstehenden Jubelfeier des Ungarischen Infanterie⸗Regiments „Wilhelm I., Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34“ sind der Oberst⸗Lieutenant von Hugo und der Second⸗Lieutenant von Winterfeld vom Königlichen preußischen Kaiser Franz⸗ Grenadier⸗Regiment Nr. II gestern aus Berlin hier einge⸗ troffen, um sich beim Kaiser zu melden. Dieselben sind im 82 Impérial abgestiegen und während ihres Aufenthaltes
äste des Kaisers. Der österreichische Hauptmann Vivenot ist denselben als Begleiter zugetheilt worden. Heute Vormittag wurden beide Offiziere vom Kaiser in Privataudienz empfangen. Für den Nachmittag sind sie zum Diner nach Schönbrunn geladen.
Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) In dem Artikel über die Zusammenkunft der Minister von Giers und di Rudini (s. unter Oesterreich⸗Ungarn) hebt das „Fremden⸗ blatt“ ferner hervor, daß die Begegnung beschlossen worden sei, sobald der Entschluß des Ministers von Giers fest⸗ stand, seinen Urlaub in Italien zuzubringen, und daß damit alle auf die angebliche Plötzlichkeit der Begegnung basirten Vermuthungen hinfällig seien. Die „Neue Freie Presse“ betont, Rudini habe die Bündniß⸗ treue Italiens wiederholt so entschieden ausgesprochen, daß es eine Beleidigung wäre, seine Worte nicht als den Ausdruck seiner innersten Ueberzeugung gelten zu lassen. Die „Presse“ sieht ebenfalls in der Begegnung absolut nichts Beunruhigendes, sondern ein erneutes werthvolles Friedens⸗
mptom.
8 St. Petersburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Nordische Telegr. Agentur“ vernimmt, wurde bei dem Verbot der Ausfuhr von Oelkuchen gestattet, ins Ausland verkaufte, aber noch in russischen Häfen lagernde Waare noch auszuführen, gleichwie solche für den Export bestimmte Waare, die den russischen Eisen⸗ bahnen bis zum 27. September alten Stils zum Transport übergeben wurde. Die Ausfuhr von Oelkuchen, welche zu noch ausstehenden Terminen geliefert werden sollen, könne jedoch nicht mehr erlaubt werden.
St. Petersburg, 15. Oktober. (W. T. B.) In Bezug auf den Inhalt der Antwort Englands an die Pforte in der Meerengenfrage bemerkt das „Journal de St. Peters⸗ bourg“, wenn die bezügliche Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ richtig sei, so erübrige nur, darauf hinzuweisen, daß es sich bei dem fraglichen türkisch⸗russischen Abkommen nicht um die Frage eines Privilegs, sondern lediglich um die Regelung eines bereits bestandenen Zustandes der Dinge handele.
Konstantinopel, 15. Ottober. (W. T. B.) Der „Agence de Constantinople“ zufolge ist die Über Provenienzen der arabischen Küste von Jambo bis Condudah ver⸗ hängte zehntägige Quarantäne gegen Norden bis Omelitch, gegen Süden bis zum Golf von Babel Mandeb ausgedehnt worden. Die über das Küstengebiet von Caramanien, Syrien und Mersina ausschließlich bis Tripolis verhängte Quarantäne wurde gegen Süden bis Jaffa ausgedehnt. .
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗
Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ zettel.
Circus Nenz. Karlstraße. Freitag, Abends
Bootfahrten, Wasserfällen, Riesenfontänen mit allerlei Lichteffekten ꝛc,, arrangirt E. Renz. Knunst⸗ schwimmerinnen drei Geschwister Johnson. Neue Einlage: Eine nationale Sängergesellschaft. Schluß⸗ Tableau: Grande Fontaine Lumineuse, in einer
In Scene gesetzt vom Ober⸗ 78. Male mit durchweg neuer glänzender Ausstattung Hzhe von mehr denn 80 Fuß ausstrahlend. Außer⸗
Pferden. Anfang 7 ½ Ubr.
Tageskasse. Adolph Ernst-Theater.
Anfang 7 ½ Uhr
Thomas-Theater. Alte Thomas.
Freitag: Eine Geld⸗
Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Mädchenschule.
Rennen auf der Bühne
“ Reeleche orgellnne 8 cc
wolkig Sonnabend, Nachmittags r: Zu bedeutend Reirkü 4 1
wolkig Deutsches Theater. Freitag: Nathan der ermäßigten Preisen. Erste Kinder⸗Nachmittags⸗Vor⸗ ITTö Pen 9 , hn F
8 stellung. „Die Heinzelmänuchen.“ 1—
Komödie mit Gesang und Tanz von Oscar Klein. Bestellungen auf Billets von heute ab an der
Freitag: Zum
46 Male: Der große Prophet. Gesangsposse in itag: 7 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav Freitag: 7. Abonn.⸗Vorst. Görß. Musik von Gustav Steffens. 1 ständig neuen Kostümen. Die neuen Dekorationen
Zum 1. Male: Die Bluthochzeit. sind aus dem Atelier der Herren Wagner und In Scene gesetzt von Adolph Ernst.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
S - 8 . 4. Male: Herr und Frau Doktor. Lustspiel Sonnabend: Der Fall Clémenceau. Schau in 4 Akten von 5. Heldemann.
urficastle meldet noch Süd⸗ spiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d'Artois.
an Dekorationen, Kostümen, Ballets, Waffen⸗Requi⸗ dem: Zyscka, Zante, Dubosz und Bravo, arabische 7 Uhr. siten, Beleuchtungseffecten ꝛc. Ieehisdeneschtznn vr Lae Zafte, Fn ernes vorgeführt sage
eitbild in 4 Akten Herrn Franz Renz. — Schulpferd Johanniter, ger.
lebend von Frl. Oceana Renz. — Kandelaber, geritten von von lebenden Hrn. Ernst Renz (Enkel). — Mlle. Theresina auf dem 20 Fuß hohen Drahtseil. — Mlle. Marie Chiarini, Ptrouetten zu Pferde. — Auftreten der
Märchen⸗ meizos von sämmtl. Clowns.
Täglich: „Auf Helgoland“.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachm. 4 Uhr (ein Kind frei): „Aschenbrödel“. Abends 7 ½ Uhr: „Auf Helgoland“. 3
Familien⸗Nachrichten.
Mit voll⸗ Verlobt: Frl. Clara Oberbeck mit Hrn. Militär⸗ Intendantur⸗Assessor Georg Kessel (Berlin).
Frl. Maria Schliep mit Hrn. Pastor Stedtwi (Wollin i. P. — Gramer)
Geboren; Eine Tochter: Hrn. Forst⸗Assessor un Jagdjunker von Oertzen (Wabel). — Hrn. Major a. D. von Branconi (Landgestüt Kreuz be Halle a. S.)
Jakobstraße 30. Gestorben: Hr. Geh. Sanitäts⸗Rath Dr. Mori
Freitag; Zum Kcestner (Berlin). — Hr. Oberst⸗Lieut. Carl vo Seydlitz (Charlottenburg). — Hr. Justiz⸗Rat Hierauf: Der Carl Jaeger (Breslau). — Verw. Fr. Ober 8 Amtmann Marie Zedler, geb. Stoermer (Bres⸗ lau). — Hr. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Louis Humperdinck (Berlin). — Fr. Gymnasial⸗Direktor
Freitag: Zum 9. Male:
Theater.
Concerte.
Sing-Akademie. Freitag, Abends 7 ½ Uhr:
Concert mit eigenen Kompositionen von Max Puchat, unter gütiger Mitwirkurng der Concertsängerin Frl. Berlin: — 2 Marie Berg. Das Philbarmonische Orchester.
.; Concert-Haus. Freitag: Karl Meyder⸗Concert. 8 8 8 Freitag: Der Vogelhändler. Ovperette in 3 Akten I. Strauß⸗Suppé⸗Millöcker⸗Offenbach⸗Abend. An⸗ b von West und Held. Musik von C. Zeller. Regie: fang 7 ½ Uhr. 11“
(Torgau) — Hr. Rittergutsbesitzer Robert Thomasius (Froegenau). 8
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor. Verlag der Expedition (Scholz).
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Ne 32 Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). b
und Professor Dr Minna Haacke, geb. Engel,
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Erste Beilage
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗
Statistik und Volkswirthschaft.
Knabenhandarbeit. 1
Gestern Nachmittag fand in Hagen i. Westf. auf Einladung
der städtischen Schuldeputation unter Vorsitz des Ober⸗Bürgermeisters Frentzel eine auch von auswärts zahlreich besuchte öffentliche Ver⸗ sammlung statt, in welcher der Landtags⸗Abgeordnete v. Schencken⸗ dorff, wie schon in Münster, Bochum, Dortmund und Bielefeld, einen mit Beifall aufgenommen Vortrag über Jugenderziehung unter besonderer Berücksichtiaung der Knabenhandarbeit und des Jugendspiels hielt. Nach Schluß der Versammlung waren die städtischen Kollegien zur näheren Berathung über die Durchführung ieser allseitig als zweckmäßig und zeitgemäß anerkannten Erziehungs⸗ mittel am Orte geladen und fand mit dem Redner eine gemeinsame Besprechung statt Letzterer wird jetzt auch in den größeren Orten der Rheinprovinz für die Verbreitung dieser Erziehungsmittel wirken.
Zur Arbeiterbewegung.
Der sozialdemokratische Parteitag in Erfurt wurde gestern Abend durch den sozialdemokratischen Reichstags⸗ Abgeordneten Singer mit einer Ansprache eröffnet. Zu gleichberechtigten Vorsitzenden wurden nach einem Telegramm des „Vorwärts“ Singer und Kloß⸗Stuttgart, zu Schriftführern Geyer, Schmidt⸗München, Blume⸗Hamburg, Frohme, Schulz⸗ Berlin, Oertel⸗Nürnberg, Emmel⸗Frankfurt, Hug⸗ Bant, Agster⸗Stuttgart gewählt. — Aus den Verhandlungen sei Folgendes erwähnt:
Auerbach⸗Magdeburg beantragte, daß zu jedem Punkt der Tages⸗ ordnung ein Korreferent ernannt werde. Bebel machte darauf auf⸗ merksam, daß es ein Unding sei, bei jedem einzelnen Punkt einen Korreferenten zu ernennen. Die Opposition brauche kaum zu er⸗ warten, daß der Parteitag gerade aus ihrer Mitte den Korreferenten wählen würde. Er sei dafür, daß die Opposition vollste Redefreiheit babe. Sobald die Frage der Taktik zur Erörterung komme, würde er für seine Person schon beantragt haben, daß Vollmar einerseits und ein Vertreter der Opposition andererseits für ihre abweichenden Meinungen und ihre eventuellen Anklagen gleiche Redezeit hätten, wie der Referent. Die Programmberathung würde nach der General⸗ debatte wohl an eine Kommission verwiesen werden. — Der Antrag Auerbach wurde alsdann zurückgezogen und der Parteitag beschloß beim ersten und dritten Punkt der Tagesordnung nach dem Vorschlage Bebel's zu verfahren.
Die Tagesordnung wurde in der vom Parteivorstand vor⸗ geschlagenen Fassung genebmigt. Schließlich wurde eine Mandats⸗ prüfungs⸗Kommission gewählt. Anwesend waren 258 Vertreter. Der sozialdemokratische Parteivorstand hat dem Parteitag einen Bericht über seine Thätigkeit seit dem Hallenser Partei⸗ tage vorgelegt, dem wir folgendes Thatsächliche entnehmen:
Die Einnahmen der Parteikasse betrugen von Oktober 1890 bis einschließlich September 1891 überhaupt 223 866 ℳ, davon an frei⸗ willigen Beiträgen 168 845 ℳ, an Zinsen 5690 ℳ, an Ueberschuß des „Vorwärts“ 38 909 ℳ u. s. w. Verausgabt wurden in dem gleichen Zeitraum insgesammt 134 949 ℳ, davon an Unter⸗ stützungen 10 79 ℳ, an Prozeß⸗ und Gefängnißkosten 5987 ℳ, für allgemeine Agitation 31 479 ℳ, für Wahlagitation 8446 ℳ, für Reichstagskosten 15 706 ℳ, an Verwaltungsausgaben 16 852 ℳ, an Darlehen wurden verausgabt 25 562 ℳ Unter den ausgeliehenen Darlehnen befinden sich 8000 ℳ Kautionsleistungen für verhaftet gewesene Genossen, 4000 ℳ für eine Hypothek auf ein früher der Partei gehöriges Grundstück und 6000 ℳ an verschiedene in Nothlage ge⸗ kommene Lokalblätter. Es erscheinen gegenwärtig in Deutschland 69 poli⸗ tische Parteizeitungen, davon 27 sechsmal, 26 dreimal, 6 zweimal und 10 einmal wöchentlich; hierzu kommt „Die neue Zeit“ in Stuttgart, eine einmal wöchentlich erscheinende „wissenschaftliche Revue“. Außerdem erscheinen in Deutschland 55 Gewerkschaftsblätter. Der Diätensatz für die sozialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten während ihres Auf⸗ enthalts in Berlin ist von 5 auf 6 ℳ erhöht worden.
Der Ausstand von Grubenarbeitern in Zabrze ist, wie die „Voss Ztg.“ berichtet, von kurzer Dauer gewesen. Man kommt Seitens vieler Grubenverwaltungen den Bergleuten insofern entgegen, als man ihnen zur Beschaffung von Winterkartoffeln behülflich ist. So hat z. B. die Kleophasgrube ihren Arbeitern die Kartoffeln zu zwei Mark den Centner geliefert.
Hier in Berlin legen nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ die Gehülfen der Tischler⸗Werkstatt von Schekirka nach Fertigstellung ihrer Arbeit die Arbeit nieder, weil in dieser Werkstatt Arbeit für Völker angefertigt werden soll. Wie bekannt, stellten die Gehülfen der Werkstatt von Völker die Arbeit ein, weil diese Firma eine Verlängerung der Arbeitszeit versuchte und die Ar⸗ beiter eine Werkstattsordnung unterschreiben sollten. Die Tischler der Bilderrahmen⸗Fabrik von Wehner u. Co. haben die 6 wegen Lohnreduktion und in Folge von Maßregelung nieder⸗ gelegt.
Ueber den Ausstand der Glasarbeiter in Frankreich wurde der „Köln. Ztg.“ unter dem 12. d. M. aus Paris geschrieben, daß die Bewegung ihren ruhigen Verlauf nimmt. Einige Fabrikanten haben ihre Arbeiter wieder eingeklagt. An dem Ausbruch des Aus⸗ standes sind die Glashüttenbesitzer selbst schuld, da sie theil⸗ weise die ihren Arbeitern gegenüber eingegangenen Bedin⸗ gungen nicht genau einhielten. Die Glasarbeiter sind gut bezahlt. Die Bläser verdienen 3 bis 400 Fr. monatlich, haben also keinen Grund, sich zu beklagen. Trotzdem steht die öffentliche Meinung auf ihrer Seite, da man weiß, wie aufreibend ihre Arbeit ist und daß sie fast alle im besten Alter sterben. Vom 13. d. M. wird dem Blatt dann weiter geschrieben: Der Glasarbeiter⸗Theilausstand im Norden geht zurück. In Fresnes haben die Arbeiter sich wieder eingestellt, in Lourche s Verhandlungen eingeleitet, und in Escaupont wird die Arbeit wieder aufgenommen.
Nach einem Pariser Telegramm des „W. T. B.“ haben die Bergarbeiter der Kohlenwerke von Pontjean bei Rennes, eine Lohnerhöhung fordernd, die Arbeit eingestellt. -
Land⸗ und Forstwirehschaft. Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung des Gesammtaus⸗
schusses der Deutschen Landwirthschafts⸗Gesellschaft gab
als Referent Herr Graf von Arnim⸗Schlagenthin einen Ueber⸗ blick über die einzelnen Verhandlungsstadien, welche die von dem Sonderaussschusse für Wasserrecht in Gemeinschaft mit Vertretern des deutschen Landwirthschaftsraths, des deutschen Fischerei⸗Vereins, des Verbandes deutscher Müller, des Centralvereins für Hebung der deutschen Fluß⸗ und Kanalschiffahrt, sowie mit dem Architektenverein
und mit anderen Sachverständigen vereinbarten Vorschläge für Ver⸗
besserung des deutschen Wasserrechts durchlaufen haben. Die
Gesellschaft war an diese Arbeiten in der Ueberzeugung herangetreten, daß bei Schaffung eines bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich
auch die Schaffung eines gemeinsamen deutschen Wasserrechts als eine durch das Interesse der Landwirthschaft und der Landeskultur gebotene Nothwendigkeit erscheine, und es galt in dieser Richtung als leitender ’ ke, diejenigen wasserrechtlichen Grundsätze, deren gesetzliche Anerkennung als wünschenswerth zu erachten sind, bestimmt zu
formuliren. Der fertiggestellte Entwurf zerfällt in drei Ab⸗
Berlin, Donnerstag, den 15. Oktober
schnitte, welche das Wasserbuch bezw. die Wasserämter und das Wasserrecht betreffen. Während man sich bezüg⸗ lich des ersten Abschnitts, welcher sich auf den urkundlichen Schutz der Rechte am Wasser durch eine dem Grundbuche nachgebildete Einrichtung bezieht, sowie auch hinsichtlich des zweiten Abschnitts, welcher die Verwaltung des Wassers (die Wasserwirthschaft) zu regeln beabsichtigt, soweit diese durch staatliche Aufsicht und durch die Recht⸗ sprechung in Wassersachen zu erfolgen hat, auf eine Skizzirung des auf diesen Gebieten als wünschenswerth zu Erachtenden beschränken zu sollen glaubte, weil die Detailbestimmungen über Einrichtung des Wasserbuches und der Wasserbehörde, wenn sie nur den im Entwurf aufgestellten allgemeinen Grundsätzen entsprechen, verschiedenartig getroffen werden können, ohne daß die Sache darunter zu leiden hätte, wurde der dritte, das eigentliche Wasserrecht betreffende Abschnitt um so eingehender und vollständiger behandelt, weil es hier dar uf ankam, ganz genau zu sagen, welche bestimmte Gestaltung dem Wasserrecht gegeben werden müsse, wenn dasselbe allen billigen Ansprüchen der Landwirthschaft und anderer interessirter Gewerbszweige gerecht werden solle. Der Ausschuß ist der Meinung gewesen, sich über das Gebiet des bloßen Privatwasserrechts hinaus, welches in das bürger⸗ liche Gesetzbuch aufzunehmen wäre, auch mit der wünschenswerthen Gestaltung des öffentlichen Wasserrechts und der Verwaltung der öffentlichen Gewässer beschäftigen zu müssen; alle gegen eine der⸗ artige Ausdehnung der in Angriff genommenen Arbeit geltend ge⸗ machten Bedenken hätten vor der Erwägung zurücktreten müssen, daß eine völlig getrennte Behandlung bei den in Rede stehenden Materien nicht thunlich erscheinen könne, da eine möglichst überein⸗ stimmende Gestaltung des öffentlichen und des privaten Wasserrechts gewünscht werden müsse. Nachdem Referent noch die in anderen Ländern auf dem Gebiet des Wasserrechts ge⸗ machten Erfahrungen in den Bereich seiner Erörterungen gezogen, gab er mit Rücksicht auf die eine öffentliche Agitation nicht zulassen⸗ den Gesellschaftsstatuten anheim, den auch im Buchhandel zu ver⸗ treibenden Entwurf allen interessirten Körperschaften Bebufs Stellung⸗ nahme zu demselben zugehen zu lassen; diesem Vorschlage trat der Gesammtausschuß einstimmig bei.
„ Nachdem sodann nach einem eingehenden Referat des Geschäfts⸗ führers, Ingenieurs Eyth über die im Juni n. J. zu Königs⸗ berg i. Pr. abzuhaltende Ausstellung die in Vorschlag gebrachte Ausstellungs⸗Ordnung genehmigt worden, berichtete Amtsrath Rimpauo⸗Schlanstedt über die Angelegenheit des Abschlusses der Saatwechselversuche, welche zu einem völlig negativen Resultat geführt haben, weshalb der Referent unter allgemeiner Zustimmung der Versammlung die Landwirthe davor warnte, für derartige unsichere Experimente noch irgend welche Mittel aufzuwenden.
Den folgenden Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag des Sonderausschusses, welcher dahin ging: „Der Sonder⸗ ausschuß hält die Vertretung der deutschen Landwirthschaft auf der Ausstellung in Chicago für geboten. Der Sonderausschuß ersucht den Gesammtausschuß, zu beschließen: Das Direktorium zu ermächtigen, mit den landwirthschaftlichen Centralvereinen in Verbin⸗ dung zu treten, um unter Führung des deutschen Reichskommissars eine würdige Ausstellung der deutschen Landwirthschaft zu be⸗ wirken.“ Nach kurzer Besprechung fand der Antrag die Genehmigung des Gesammtausschusses; dasselbe war mit einem Antrage des Oekonomie⸗Raths Pog gendorff der Fall, durch welchen der Vorstand mit der Abfassung eines in der Februarsitzung der Gesellschaft zur Berathung zu bringenden Gutachtens über die -ng von Eisenbahnen niedrigster Ordnung beauftragt wurde
Darauf schloß Graf zu Eulenburg⸗Prassen die Sitzung mit der Mittheilung, daß dem Oekonomie⸗Rath von Hoppenstedt⸗ Schladen in Anerkennung seiner vierjährigen Thätigkeit als Schau⸗ wart die goldene Medaille der Gesellschaft verliehen und daß Landes⸗ Oekonomie⸗Rath von Oehlschlaegel⸗Oberlangenau zum Schau⸗ wart für die Königsberger Ausstellung erwählt worden sei.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Maul⸗ und Klauenseuche.
Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich während des 2. Vierteljahres 1891 hat die Maul⸗ und Klauenseuche in diesem Vierteljahr wiederum nachgelassen und stand am Schluß desselben erheblich niedriger als beim Beginn.
Neue Ausbrüche wurden gemeldet
im
2. Vierteljahr 1891 Vor⸗Vierteljahr mithin 8 mehr 8*0, weniger (— den“ 4 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken Kreisen ꝛc.. . 1 Gemeinden ꝛc. Gehöften ꝛc.. . .
Demnach hatte die Seuche gegenüber dem Vor⸗Vierteljahr zwar an räumlicher Ausbreitung etwas gewonnen, dagegen ist sie in den betroffenen Gebieten mit geringerer Heftigkeit aufgetreten. Verschont geblieben sind nur das lübeckische Staatsgebiet sowie die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Stralsund, Osnabrück, Aurich, Herzogthum Oldenburg und Fürstenthum Lübeck. Somit waren hauptsächlich wieder nord⸗ westliche Theile des Reiches seuchenfrei. Im Allgemeinen sind aus Norddeutschland wieder erheblich weniger Neuausbrüche gemeldet worden als aus Süddeutschland.
Von den neu betroffenen 2076 Gemeinden und 7913 Gehöften entfallen nämlich auf Preußen 421 und 1125, auf das Königreich Sachsen 87 und 124, auf beide Mecklenburg 9 und 23, auf Olden⸗ burg 8 und 8, auf die thüringischen Staaten 76 und 351, und auf die übrigen norddeutschen Staaten 20 und 37, zusammen 621 und 1668; während in Bayern 589 und 1803, in Württemberg 466 und 2428, in Baden 143 und 955, in Hessen 94 und 313, in Elsaß⸗ Lothringen 163 und 746, zusammen 1455 Gemeinden und 6245 Ge⸗ höfte neu befallen wurden. Die meisten Seuchenausbrüche in Preußen weisen nach die Regierungsbezirke Kassel (167), Sigmaringen 145), Trier (102), Potsdam (95); in den süddeutschen Staaten die Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke Schwarzwaldkreis (728), Donaukreis 68999 Jagstkreis (620), Oberbayern (521), Lothringen (399), Pfalz (393), Neckarkreis (390), Mannheim (340), Schwaben (321). Die Stück⸗ zahl der Thiere in den neu heimgesuchten Gehöften betrug 68 769 Stück Rindvieh, 51 555 Schafe, 772 Ziegen, 56 946 Schweine (davon 45 076 auf dem Central⸗Vieh⸗ und Schlachthof zu Berlin), zusammen 178 042 Thiere gegen 211 557 im Vor⸗Vierteljahr. Unter den 498 Kreisen befinden sich 34 Stadtkreise.
Am Schlusse des zweiten Vierteljahres 1891 herrschte die Seuche noch in 13 Staaten (19 bei Beginn), 50 Regierungs⸗ ꝛc. Bezirken (68), 219 Kreisen ꝛc. (371), 506 Gemeinden ꝛc. (1259) und 1724 Gehöften (2854). Seuchenfrei waren Ende Juni 1891 außer den überhaupt verschont gebliebenen Theilen noch beide Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig, Anhalt, Schwarzburg⸗Rudolstadt, Waldeck, beide Reuß, Schaumburg⸗Lippe, Bremen, Hamburg, ferner in Preußen die Regierungsbezirke Königsberg, Gumbinnen, Danzig, Berlin, Stettin, Liegnitz, Oppeln, Magdeburg, Schleswig, Hannover, Stade,
Münster, Köln, Aachen; im Königreich Sachsen Bautzen und Leipzig. Die stärkste Verbreitung hatte die Seuche in Süddeutschland südlich des Mains und der Mosel.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 14. d. M. gestellt 10 592, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien find am 13. d. M. gestellt 4278, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
, Subhastations⸗Resultate.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 14. Oktober 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Schwartzkopffstraße, (em Privatier Hans Dreger gehörig; das geringste Gebot wurde auf 1100 ℳ festgesetzt; für das Meistgebot von 205 000 ℳ wurde die Kommandit⸗ Gesellschaft Soenderok & Co. hierselbst Ersteherin. — Ferner Schwartzkopffstraße 14, dem Zimmermeister August Mittelstädt zu Berlin gehörig; das geringste Gebot wurde auf 810 ℳ festgesetzt; für das Meistgebot von 225 000 ℳ wurde der Kaufmann Moritz Bernstein zu Berlin Ersteher.
— Die Bilanz des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation für das Geschäftsjahr 1890/91 er⸗ giebt einen Reingewinn von 1 557 175 ℳ gegen 2 411 9950 ℳ im Vorjahre. Auf die Betheiligung an Sevilla sind 100 000 ℳ, auf die Savonaer Werke 1 000 000 ℳ abgeschrieben. Die Aktien⸗ betheiligung an Savona steht nunmehr mit 1 ℳ, die Obligationen in der Höhe von 4 075 000 mit 1 539 999 ℳ zu Buche. Nach dem Geschäftsbericht wurden ins neue Jahr an Aufträgen übernommen: Fertige Erzeugnisse 52 750 t, Roheisen 23 532 t, im Ganzen 76 282 t gegen 65 887 t im Vorjahre. Am 1. Oktober betrugen die Bestellungen an fertigen Erzeugnissen 59 232 t, Roheisen 18 280 t. Der Absatz im ersten Quartal des laufenden Jahres betrug im Ganzen 50 091 t gegen 38 140 t im Vorjahre, die Einnahme hierfür circa 7 Millionen Mark gegen 6 718 000 ℳ im Vorjahre. Der gesammte Absatz der Gußstahlfabrik an fertigen und halb⸗ fertigen Waaren betrug 177 758 bt mit einer Gesammteinnahme von 26 587 000 ℳ, gegen das Vorjahr 160 200 t mit 26 105 516 ℳ Gesammteinnahme. Der Durchschnittspreis für die fertigen Erzeugnisse hat sich im letzten Jahre gegen das vorige nur um ca. 1 ℳ und bei Roheisen um 3 ℳ vermindert. Der ver⸗ bleibende Reingewinn gestattet, der Generalversammlung die Ver⸗ sheilang von 6 ½ % Dividende (gegen 10 % im vorigen Jahre) vorzu⸗
agen.
.— Der „Zeitschr. f. Spirit.⸗Ind.“ entnehmen wir folgenden Be⸗ richt über den Handel mit Stärke nach Mittheilungen der Vertrauensmänner in der Zeit vom 7. bis 13. Oktober 1891: Im Laufe der Berichtswoche sind folgende Abschlüsse in Kartoffel⸗ fabrikaten mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: trockener Kartoffelstärke: 50 Sack prima zu 27 ℳ netto Kasse frei Station an der Bahnstrecke Magdeburg —Zerbst, Lieferung sofort; Kartoffelmehl: 50 Sack prima zu 28,50 ℳ netto Kasse frei Station im Braunschweigischen, Lieferung sofort; 200 Sack prima zu 28,50 ℳ netto Kasse frei Station im Anhaltischen; 100 Sack prima zu 28,50 ℳ, Kasse Mitte Oktober, frei Station im Braunschweigischen, Lieferung Oktober⸗November; 1200 Sack prima zu 27,50 ℳ frei Station in der Prignitz, Lieferung November⸗März; 100 Sack prima zu 28 50 ℳ netto Kasse frei Station im Braun⸗ schweigischen, Abnahme Mitte Oktober.
Frankfurt a. M., 14. Oktober. (W. T. B.) Die Dividend der Gelsenkirchener Gußstahl⸗ und Eisenwerke ist, wi im Vorjahr, auf 10 % festgesetzt worden.
Lerpzig, 14. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,67 ½ ℳ, per November 3,67 ½ ℳ, per Dezember 3,67 ½ ℳ, per Januar 3,70 ℳ, per Februar 3,72 ½ ℳ, per März 3,75 ℳ, per April 3,75 ℳ, per Mai 3,77 ½ ℳ, per Juni 3,82 ½ ℳ, per Juli 3,82 ½ ℳ, per August 3,82 ½ ℳ, per September 3,82 ½ ℳ, per Oktober 3,82 ½ ℳ Umsatz 35 000 kg. Schwach.
Wien, 14. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Presse“ sind die Studien der Regierung betreffs der Verstaat⸗ lichung der Ferdinand⸗Nordbahn und der Südbahn dem Abschlusse nahe; bezüglich der letzteren sei eine besondere Form der Verstaatlichung in Aussicht genommen. Derselben Quelle zufolge soll in die Verstaatlichungsaktion auch die böhmische Westbahn ein⸗ bezogen werden.
Wien, 14. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) für den Zeitraum vom 1. bis 10. Oktober 786 046 Fl., Mehreinnahme gegen den ent⸗ sprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 3517 Fl.
London, 14. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten.
New⸗York, 14. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war Anfangs ruhig und schloß nach später eingetretener Ermattung schwach zu den niedrigsten Tagescoursen. Der Umsatz der Aktien betrug 229 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 4 100 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 62 000 Unzen, die Silber⸗ ankäufe für den Staatsschatz 1 048 000 Unzen zu 97,10 à 97,25.
Verkehrs⸗Anstalten.
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Bremen, 14. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ ist gestern Nachmittag, von New⸗ York kommend, von Southampton abgegangen, und heute Mittag in Nordenham eingetroffen. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat heute Morgen, von New⸗York kommend, Dover und der Dampfer „Weser“ gestern von Lissabon kommend, St. Vincent passirt. Der Dampfer „Braunschweig“ ist gestern in Suez, der Schnelldampfer „Saale“ heute Morgen, von Bremen kommend, in New⸗York eingetroffen.
Bremen, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Reichs⸗Postdampfer „Braunschweig“ ist in Port Said angekommen und hat nach Uebergabe der australischen Post an den nach Brindisi bestimmten Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ die Reise nach Genua fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 14. Oktober, 11 Uhr Vormittags, nach Uebernahme der australischen Post vom Reichs⸗ Postdampfer „Braunschweig“ von Port Said nach Brindisi abgegangen. 1
London, 14. Oktober. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Methuen Castle“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.
se 14. Oktober. (W. T. B.) Nach aus Marseille ein⸗ getroffenen Privatmeldungen hätten jüngst englische Ingenieure im Auftrage eines Londoner Syndikats Vorarbeiten über den Bau einer Eisenbahn in Tripolis, sowie über eine von Tripolis aus durch die Wüste Sahara zu bauende Eisenbahn gemacht. Der von denselben erstattete Bericht laute für beide Projekte un⸗
günstig. 8