zu besprechen, und schlug am Schluß seiner Rede folgende vom „Vorwärts“ mitgetheilte Resolution vor:
In Erwägung, daß die Eroberung der politischen Macht das erste und Hauptziel ist, nach der jede klassenbewußte Proletarierbewegung streben muß, daß aber die Eroberung der politischen Macht nicht das Werk eines Augenblicks, nicht die Frucht einer momentan gelungenen Ueber⸗ rumpelung des Gegners sein kann, sondern nur durch zähe und ausdauernde Arbeit und geschickte Benutzung aller Mittel und Wege, die sich der Propaganda für die sozialdemokratischen Ideen und Ziele in der gesammten Arbeiterklasse darbieten, errungen werden kann, erklärt der Parteitag: Es liegt kein Grund vor, die bisherige Taktik der Partei zu ändern. Der Parteitag betrachtet es vielmehr noch immer als Pflicht der Parteigenossen, die Agitation für die Reichstags⸗, Land⸗ tags⸗ und Gemeinderathswahlen zu betreiben. Der Parteitag be⸗ trachtet die Agitation für die Reichstags⸗, Landtags⸗ und Ge⸗ meinderathswahlen als besonders wirksam für die sozialistische Propaganda, weil sie die beste Gelegenheit bietet, mit den proletarischen Klassen in Berührung zu kommen und die⸗ selben über ihre Klassenlage aufzuklären u. s. w. Der Parteitag verlangt von den Vertretern der Partei, daß sie im Sinne des Parteiprogramms wirken, ohne auf die Erlangung von Kon⸗ zessionen Seitens der herrschenden Klassen zu verzichten. Der ö verlangt ferner von jedem einzelnen Genossen, daß er den
Zeschlüssen der Gesammtpartei und den Anordnungen der Partei⸗ Organe Beachtung schenkt u. s. w. Der Parteitag verlangt, daß die Kritik an den Handlungen oder Unterlassungen der Partei⸗Organe und der parlamentarischen Vertreter der Partei in Formen geübt werde, die eine sachliche deee sanhessetha dem angegriffenen Theil ermög⸗ lichen. Der Parteitag ist der Anschauung, daß der in den Statuten der Internationalen Arbeiter⸗Assoziation von 1864 ausgesprochene Grundsatz: „Daß Wahrheit, Recht und Sitte als die Grundlage für das Betragen aller ihrer Mitglieder untereinander und gegen alle ihre Mitmenschen ohne Rücksicht auf Farbe, Bekenntniß oder Nationalität anzuerkennen sei“, auch heute noch die Richtschnur für die Handlungen der Parteigenossen sein muß.
Bebel führte in seiner Rede u. A. aus:
Der Zweck der Taktik überhaupt sei, das Ziel der Partei zu er⸗ reichen. Dieses Ziel sei im Programm klar und deutlich niedergelegt. Wenn das alte Programm auch schon morgen durch ein neues ersetzt werden sollte, so stehe das Ziel doch unveränderlich und unverrückbar fest: es sei die Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Grundlage. „Wir werden die kapitalistische Produktion be⸗ seitigen und an ihre Stelle die sozialistische Produktions⸗Ord⸗ nung setzen.“ Es führten verschiedene Wege zu diesem Ziel, aber alle liefen darauf hinaus, daß sich die Arbeiterklasse die politische Macht zu erobern habe. Zur Erreichung des Zieles gehöre die mündliche Agitation, die Agitation durch die Presse und die Thätig⸗ keit im Parlament. Der Redner ging dann auf das Wesen der parlamentarischen Thätigkeit ein und fuhr fort: Am allerleichtesten könne die Partei Anhänger gewinnen, wenn sie den Schmerzen der Arbeiter auch schon in der heutigen privatkapitalistischen Welt möglichst abhelfe. Aus diesem Grunde sei die Gewerkschafts⸗Organi⸗ sation nicht nur materiell vortheilhaft, sie hebe auch das Klassen⸗ bewußtsein der Arbeiter. Der Anarchismus sei mit seiner Gewalts⸗ taktik trotz aller Aufopferungen Einzelner erfolglos geblieben und habe zur elenden Sektenbildung geführt. Die Masse schließe sich der Partei nicht an, weil sie nach reiflichem Nachdenken die sozial⸗ demokratischen Ziele als die Ziele der Menschheit erkenne, sondern weil die sozialdemokratische die einzige Partei sei, welche die Lage der Arbeiter bessern wolle. Das Ziel müsse sein: Die politische Macht und durch sie die ökonomische Macht zu ge⸗ winnen. Nur Kindsköpfe könnten hoffen, durch Barrikaden⸗ bau mit der bürgerlichen Gesellschaft fertig zu werden. Bebel wandte sich dann zu dem Fall Vollmar. Das Charakteristikum seiner Taktik müsse zur Versumpfung führen. Wenn ein Führer der Sozialdemo⸗ kraten beständig sage: „Seid hübsch bescheiden und geduldig“, so ermuthige das nicht zum Kampf und erwecke keine Begeisterurg. Vollmar ignorire den Fortschritt in der Bewegung der Geister in den letzten Jahren. Vollmar's Taktik sei nur eine Hinhaltungspolitik.
In Braunschweig fand am Mittwoch eine Schlächter⸗ versammlung statt, an welcher sich der „Br. L. Ztg.“ zufolge gegen 200 Personen betheiligten. Der den Vorsitz führende Schlächter⸗ geselle Reinecke theilte mit, es seien mehrere Gesellen zu ihm gekommen mit der Bitte, entweder die der sozialistischen Bewegung bei⸗ getretenen Fachvereinsmitglieder aus der Schlächter⸗Brüder⸗ schaft auszustoßen oder eine neue Brüderschaft zu gründen. Zur Beschlußfassung in dieser Angelegenheit sei die Versammlung ein⸗ berufen. Von einem Redner wurde hervorgehoben, daß ein Altgeselle, der mit der Sozialdemokratie ginge, nicht mehr als solcher anerkannt werden könne. Mehrere Redner sprachen sich in ähnlichem Sinne aus. Von der Gründung einer neuen Brüderschaft wurde jedoch Abstand genommen und beschlossen, die an der Spitze der Brüderschaft stehenden Sozialdemokraten zum Rücktritt zu veranlassen. Während der Versammlung hatte sich vor dem Lokal eine Menge Angehöriger des Schlächtergesellen⸗Fachvereins, denen der Zutritt zum Versammlungsraum untersagt war, in der Absicht ein⸗ gefunden, durch Lärmen und Zwischenrufe die Verhandlungen zu stören, was ihnen jedoch nicht gelang. 3
Aus Bordeauvx berichtet ein Wolff’sches Telegramm: In Folge des Ausstandes in den Glasfabriken luden die Arbeitgeber die ausständigen Arbeiter vor das zuständige Schiedsgericht. Dasselbe verurtheilte die Arbeiter zu 100 Fr. Schadenersatz und zu einer wei⸗ teren Entschädigung von 15 Fr. täglich, wenn die Arbeit nicht inner⸗ halb 24 Stunden aufgenommen würde. G b
Wie der „Köln. Ztg.“ aus Mons telegraphirt wird, giebt sich unter den Bergleuten des Borinage wieder eine steigende Un⸗ zufriedenheit mit den Löhnen kund, die von den radikalen Blättern nach Kräften geschürt wird. Auf der großen Zeche Produits in Flénu brach ein Theilausstand aus.
Aus dem Jahresbericht des englischen General⸗ Postamts.
Nach dem soeben veröffentlichten 37. Jahresbericht des Londoner General⸗Postamts wurden in dem am 3. März beendeten Jahre im vereinigten Königreich Großbritannien und Irland 2 623 987 956 Briefe, Postkarten, Bücherpackete, Cirkulare, Muster, Zeitungen und Packete befördert, was einer Zunahme von 8 % gegen das letzte Jahr gleich kommt. Die Durchschnitts⸗ g der Briefe ꝛc. per Kopf der Bevölkerung betrug im Jahr 69,6 %, die der Briefe allein 45,2 %, Bücherpackete, Cir⸗ kulare und Muster folgen mit 12,8 % per Kopf der Bevölkerung, während Postkarten nur 6 %, Zeitungen 4,3 % und Packete 1,2 %K betrugen. Von 2 577 700 000 Briefen ꝛc. wurden etwa 75 2 % in England und Wales, davon 29,7 % allein in dem Lon⸗ doner Postdistrikt, 8,9 % in Schottland und 5,9 % in Irland bestellt. Von unbestellbaren Briefen gingen 136 644 an die verbesserte Adresse ab, 5 750 527 zurück an den Ab⸗ sender und 222 491 uneröffnet zurück an ausländische Post⸗ ämter; 458 608 Briefe ohne die Adresse des Absenders blieben auf dem General⸗Postamt. Die Zahl der eingeschriebenen Briefe betrug 201 267 oder 9433 mehr als 1889/90. Außerdem fanden sich in 31 163 anderen Briefen Gegenstände, welche gleichfalls „Ein⸗ schreiben“ erforderten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ 188 Maßregeln. G
Großbritannien. (EIndien.) 8 Zufolge einer in der „Bombay Government Gazette veröffent⸗ lichten Verfügung der Regierung zu Bombay vom 23. September 1891 ist die in den Häfen von Aden, Perim und der Somali⸗Küste über Provenienzen von der arabischen Küste des Rothen Meeres, und zwar von Lohaya bis zur Straße von Bab el Mandeb, verhängte Quarantäne aufgehoben worden. (Vergl. „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 200 vom 26. August 1891.)
Egypten. Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien hat am 3. Oktober 1891 beschlossen, gegen Ankünfte aus Janbo in Arabien das zur Verhütung der Cholera⸗Einschleppung bestimmte Reglement in Kraft zu setzen. “ “
Athen, 16. Oktober. Für syrische Provenienzen wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, eine elftägige Quarantäne auf der Insel Delos angeordnet. 3
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 10 845, nicht recht⸗ zeitig gestellt 54 Wagen. In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 3411, nicht rechtzeitig gestellt 724 Wagen. 8
Subhastations⸗Resultate. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 16. Oktober 1891 das Grundstück des Schlossermeisters Emil Korge zu Berlin, in der Straße 21c. und Ecke der Fidicin⸗ straße belegen, zur Versteigerung; Nutzungswerth 20 000 ℳ; das geringste Gebot wurde auf 207 709 ℳ festgesetzt; für das Meistgebot von 285 000 ℳ wurde der Kaufmann Jacob Lövy zu Berlin Ersteher. — Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstück in der Bandel⸗ straße 16, dem Rentier Wilhelm Franke gehörig.
Berlin, 16. Oktober. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 115 — 117 ℳ, IIa. 112 — 114 ℳ, IIIa. 108— 111, do. abfallende 101 — 106 ℳ, Land⸗, Preußische 85 — 95 ℳ, Netzbrücher 80 — 99 ℳ, Pommersche 80 — 90 ℳ, Polnische 78— 84 ℳ, Bayer. Sennbutter 105 — 110 ℳ, do. Landbutter 85 — 90 ℳ, Schlesische 90 — 98 ℳ, Galizische — ℳ — Margarine 45 — 75 ℳ — Käse: Schweizer, Emmenthaler 90 — 95 ℳ, Bayerischer 60 — 70 ℳ, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 — 65 ℳ, do. IIa. 50 — 60 ℳ, Holländer 80 — 85 ℳ, Limburger 40 — 45 ℳ, Quadratmagerkäse Ia. 24 — 28 ℳ, do. IIa. 18 — 20 ℳ — Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 42,00 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 43,00 — 44,00 ℳ, Berliner Braten⸗ schmalz 45,00 — 48,00 ℳ — Fett, in Amerika raffinirt 38 ℳ, in Deutschland raffinirt 38,00 — 41,00 ℳ — Tendenz: Butter: Nur auf auswärtige Notirungen hin wurden heute Preise erhöht. Schmalz: Ruhiger.
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: Die oberschlesische Roheisenproduktion hat seit Wochen eine wesentliche Aenderung nicht erfahren. Dadurch, daß eine Anzahl Hütten für eigenen Bedarf arbeitet, die Tarnowitzer⸗ und Donnersmarckhütte ihre Produktion an den oberschlesischen Walz⸗ werksverband abliefern und die Gleiwitzer Hütte, deren Gießerei⸗ Roheisen bevorzugt ist, dasselbe zum größten Theil nach Nieder⸗ schlesien verkauft, findet das frisch erblasene Roheisen regel⸗ mäßigen Absatz. Der letztgenannten Hütte ist es, nachdem es englischem Gießerei⸗Roheisen Nr. III bei einem Preise ron 40,10 ℳ per Tonne frei ab Bord, wozu noch 7,40, ℳ per Tonne an Fracht und 6 Sh. Seefracht hinzutreten, in Oberschlesien zu konkurriren unmöglich ist gelungen, dasselbe auch in Niederschlesien zum größten Theil zu verdrängen. Zur Berarbeitung kommen auf den oberschlesischen Hochofenwerken zumeist die einheimischen ärmeren Brauneisenerze; ausländische reichhaltigere Erze werden an⸗ läßlich der niedrigen Eisenpreise nur in geringem Maße bezogen und auch nur von denjenigen Hütten, welche eigene Erzförderungen im Aus⸗ lande besitzen. Der Zwischenhandel mit ausländischen Erzen hat somit fast ganz aufgehört. Auch die Preise für! Eisenschlacken sind sehr gesunken; auch dieses Geschäft ist gänzlich lahm gelegt. — Die Walzwerke sind durchweg gut beschäftigt und der Begehr nach Walzeisen aller Sorten so stark, daß die Konsumenten längere Zeit auf Lieferung warten müssen. Die Läger der Grossisten und kleineren Eisenhändler sind stark gelichtet, eine Ergänzung derselben aber nur schwer zu ermöglichen, weil die gewünschten Sorten von den Werken zur Zeit nicht erhältlich sind. Trotz des regen Geschäfts⸗ ganges und starken Begehrs ist jedoch bei den hohen Ge⸗ stehungskosten der Gewinn nur ein äußerst bescheidener; an eine Erhöhung der Preise ist aber der Konkurrenz wegen nicht zu denken. In ähnlicher Lage befinden sich die Blechwalzwerke. Die Stahlwerke sind mit Aufträgen sowohl in Normal⸗ als auch in Schmalspurschienen und anderen Eisenbahn⸗Baumaterialien genügend versehen und deren Betrieb für längere Zeit gesichert. — Auch die Eisengießereien sind vollauf beschäftigt; dieselben haben jedoch unter der Konkurrenz, u. A. der niederschlesischen — Wilhelms⸗ hütte liefert beispielsweise ihre Gußwaaren bis Kattowitz und Myslowitz — zu leiden und erzielen demnach nur ge⸗ ringen erdienst. — Durch die im Bau begriffenen Neu⸗ anlagen und Erweiterungen der bedeutendsten oberschlesischen Bergwerke sind die Maschinen und Kes selfabriken, sowie die Eisenkonstruktions⸗Werkstätten stark beschäftigt; auch aus dem Aus⸗ lande liegen denselben Aufträge auf bedeutende Objekte, besonders für Petroleum⸗Raffinerien ꝛc. vor. Was den Zinkmarkt anlangt, so hat sich in London die Stimmung wieder befestigt, wenngleich die dortigen Umsätze einen bedeutenden Umfang nicht erreichten. Die in⸗ ländische Produktion soll bis Anfang k. J. verkauft sein und kommt schlank zur Verladung. In Walzzink ist die Stimmung matter und der Preis auf 48,50 ℳ heruntergegangen.
Leipzig, 16. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,67 ½ ℳ, per November 3,67 ½ ℳ, per Dezember 3,70 ℳ, per Januar 3,70 ℳ, per Februar 3,72 ½ ℳ, per März 3,72 ½ ℳ, per April 3,75 ℳ, per Mai 3,77 ½ ℳ, per Juni 3,82 ½ ℳ, per Juli 3,82 ½ ℳ, per August 3,82 ½ ℳ, per September 3,82 ½ ℳ, per Oktober 3,82 ½ ℳ Umsatz
25 000 kg. Rubig. 1 (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen⸗
London, 16. Oktober. ladungen angeboten.
Manchester, 16. Oktober. (W. T. B.), 12r Water Taylor 6, 30r Water Taylor 8 ¼, 20r Water Leigh 7 ½, 30r Water Clayton 7 ¾, 32r Mock Brooke 7 ⅝, 40r Mayoll 8 ¼, 40er Medio Wilkinson 9, 32r Warpcops Lees 7 ⅛, 36r Warpcops Rowland 8, 40r Double Weston 9 ½, 60r Double Courante Qualität 12 ¼, 32“ 116 vards 16 %✕ 16 grey Printers aus 32r/461 161. Ruhig.
Glasgow, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 499 012 Tons gegen 636 332 Tons im vorigen Jahre. “
Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 76 gegen 6 im vorigen Jabhre. 3
St. Petersburg, 17. Oktober. (W. T. B.) Wie die „Börfenzeitung“ aus sicherer Quelle mittheilt, sollen bei den in Paris auf die neue russische Anleihe angemeldeten Zeichnungen mehr als anderthalb Millionen Zeichner betbeiligt gewesen sein.
New⸗York, 16. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war bei fester Eröffnung bis zum Schlusse günstig disponirt. Der Umsatz der Aktien betrug 274 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 800 (00 Unzen geschätzt. Die Silberverkä ufe betrugen 20 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz 130 000 Unzen zu 96,40 à 96,45. — -
Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 376 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 100 000 Ballen,
ch dem Kontinent 56 000 Ballen. Vorrath 896 000 Ballen.
k“ Verkehrs⸗Anstalten. Von der Generaldirektion der Dampfergenossenschaft des Centralverbandes Deutscher Strom⸗ und innen⸗
schiffer wird uns Folgendes berichtet: Die in der Presse veröffent⸗ lichte Mittheilung, daß durch die Eröffnung des Oder⸗Spree⸗
“
Kanals Kähne mit einer Seee von 10—12 000 Ctr. die Spree bereits passirt haben, beruht auf einem Irrthum; dagegen be⸗ wahrheitet es sich, daß Elbschiffe von gleicher Tragkraft, von Ham⸗ burg kommend, durch Dampfer der Genossenschaft bis zur Weiden⸗ damerbrücke bereits geschleppt wurden. Die Bauart dieser Fahr⸗ zeuge gestattet es nach erfolgter Verbreiterung der Weiden⸗ damerbrücke, die Wasserstraßen Berlins bei einer Brücken⸗ höhe von 3,50 m bequem zu befahren, während die von Breslau kommenden Oderschlepper, bei einer 8000 Ctr.⸗Ladung schon auf groß⸗ Schwierigkeiten stoßen, weil sie in leerem Zustande die Brücken nicht ungehindert passiren können. Schuld hieran trägt die Bauart dieser Fahrzeuge, welche ursprünglich nicht für Berlin bestimmt waren. Die vorhandenen Kähne in dieser Größe wurden vor ungefähr zehn Jahren erbaut und waren zum ausschließlichen Verkehr zwischen Breslau und Stettin bestimmt. Ob die Elbschiffer überhaupt den Oder⸗Spree⸗ Kanal mit 10 000 Ctr. Lasten befahren dürfen, ist fraglich, da die Kanal⸗ und Schleusen⸗Anlagen nur für 8000 Ctr. Lasten be⸗ stimmt sind.
Bremen, 16. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ hat heute auf der Fahrt nach dem La Plata Dover passirt. Der Schnell⸗ dampfer „Werra“ ist gestern Abend von Southampton nach New⸗York weitergefahren. Der Schnelldampfer „Kaiser Wil⸗ helm II.“ ist heute Vormittag in Southampton eingetroffen und nach der Weser weitergefahren. Der Dampfer „Ohio“ ist vor vier Tagen in Montevideo angekommen.
— 17. Oktober. (W. T. B.) Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 16. Oktober Morgens mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi nach Port Said abgegangen. Der Schnelldampfer „Werra“, nach New⸗York bestimmt, hat am 16. Oktober Vormittags Lizard passirt. 8
Hamburg, 16. Oktober. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Post⸗ dampfer „California“ ist heute Morgen 1 Uhr in New⸗York angekommen. Der Postdampfer „India“ hat, von New⸗ York kommend, heute Vormittag Lizard passirt. 8 8
— 17. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Fürst Bismarck“ ist, von New⸗York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „Australia⸗ ist gestern in San Domingo eingetroffen. Der Postdampfer „Slavonia “vist, von Hamburg kommend, gestern Morgen in Baltimore eingetroffen.
London, 17. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle' ist auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ ist heute auf der Aus⸗ reise von London abgegangen. Der Union⸗Dampfer „Nubian“ ist am Freitag auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen. ö
Auf dem katholischen Friedhof in der Liesenstraße umstand gestern eine nach Hunderten zählende Trauerversammlung die Gruft des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Humperdinck. In Vertretung seines dienstlich verhinderten Chefs, des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, und für den erkrankten Unter⸗Staatssekretär von Marcard waren die Ministerial⸗Direktoren Dr. Michelly und Ober⸗Land⸗Forstmeister Donner erschienen. Ihnen hatten sich alle Räthe und Beamten der Abtheilungen für Domänen und Forsten, zahlreiche Räthe der Abtheilung für landwirthschaftliche Angelegen⸗ heiten, sowie anderer Ministerien und hoher Behörden angeschlossen. Propst Dr. Jahnel, der bereits im Sterbehause, Corneliusstraße Nr. 1, des geistlichen Amtes gewaltet, hielt die Trauerrede und vollzog die Einsegnung der Leiche.
Morgen, Sonntag, finden in folgenden Kirchen Ergänzungs⸗ wahlen für die Gemeindeorgane statt: in Sophien, Lukas, Matthäus, Petri, Pauls, Dreifaltigkeit, Philippus⸗Apostel, Invaliden⸗ haus, Neue Kirche, Nazareth, Bartholomäus und Friedrichs⸗Werder. Die Kirchenwahl in Johannis (Moabit) findet am 25. Oktober statt.
Am Tage des Reformationsfestes, Sonntag, den 1. November, wird mit Genehmigung der kirchlichen Behörden in den evange⸗ lischen Kirchen die herkömmliche Kollekte für die Zwecke der Gustav⸗Adolf⸗Stiftung eingesammelt werden. Zur Vor⸗ bereitung hierfür hat der Vorstand des Hauptvereins der Provinz Brandenburg ein „Fliegendes Blatt“ ausgegeben, welches Behufs Vertheilung innerhalb der Provinz von der Windolff’schen Buch⸗ druckerei zu Berlin, Charlottenstraße 88, in beliebiger Anzahl von Exemplaren unentgeltlich bezogen werden kann.
Die Dreifaltigkeits⸗Gemeinde Diakonissin für die Gemeindepflege berufen. 1t Schwester wird schon in allernächster Zeit erfolgen. Die Schwester soll sich besonders der Armenpflege widmen. Da innerhalb der Gemeinde sich auch eine mit sechs Schwestern belegte Station des Evangelisch⸗kirchlichen Hülfsvereins befindet, die allerdings auch für die Parochien der Heilgkreuz⸗ und Lukas⸗Kirche mitbestimmt ist, so hofft die Gemeinde, nunmehr eine ausgiebige und segensreiche Armen⸗ und Krankenpflege ausüben zu können.
Der Verein „Berliner Turnerschaft“ hat in seiner letzten Hauptversammlung beschlossen, dem Geheimen Medizinal⸗Rath Prof. Virchow, welcher früher Vorstandsmitglied des Vereins gewesen, nachträglich noch 200 ℳ für die Stiftung zur Aufstellung von Kranken⸗ betten zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat eine Abordnung des Vereins eine künstlerisch ausgeführte Adresse überreicht.
Im Botanischen Museum wird am 25. d. M. die Büste des früheren Direktors des Botanischen Gartens, Professor Eichler enthüllt werden. — Die Victoria regia, welche bis jetzt in schönster Blüthe gestanden hat, treibt immer noch weitere Knospen; sie ist daher gestern aus ihrem Glashause entfernt und in einen großen Kübel umgesetzt worden, der im Palmenhause Aufstellung ge⸗ funden hat. Man will versuchen, dort unter den veränderten Ver⸗
hat jetzt eine vierte
hältnissen die noch vorhandenen Blüthen zur Entfaltung zu bringen.
Auf den auch in der Stadtverordneten⸗ Versammlung zu Charlottenburg eingebrachten Antrag, die Stadtverordneten⸗ wahlen der dritten Abtheilung an einem Sonnta vornehmen zu lassen, hat der dortige Magistrat, nach der „N. A. Ztg.“, folgenden Beschluß gefaßt: „Es ist darauf hinzuwirken, daß die Stadt⸗ verordnetenwahlen der dritten Abtheilung in Zukunft an einem Sonn⸗ tag stattfinden.“ Ein weiterer Antrag, auf Grund dieses Beschlusses, die Termine für die bevorstehenden Wahlen der dritten Abtheilung bereits auf Sonntag, 15. November, anzuberaumen, fand keine Mehr⸗ heit, da schon getroffene anderweite Maßnahmen ein Hinderniß abgeben.
3
Der Eintritt der neue
Zum Besten der Stadtmission veranstaltet der große im Westen und Südwesten bestehende Hülfsverein am 19. und 20. d. M
im Reichstagsgebäude einen Verkauf von Armensachen, Han arbeiten und ebensmitteln ꝛc., Wild, Obst u. dergl.
Der im September d. J. verstorbene Rentier Siegfried Lessin hat, der „Voss. Ztg.“ 3 eine Anzahl beträchtlicher Vermächtnisse ausgesetzt, so der Armen direktion zur Vertheilung an Bedürftige ohne Unterschied der Religio 10 000 ℳ, dem Asyl für Obdachlose 6000 ℳ, dem Königin Augusta Hospital 10 000 ℳ, der Pichon⸗Stiftung 12 000 ℳ, dem Hülfsveren
für jüdische Studirende 15 000 ℳ und für „die Königliche Blinden⸗
anstalt hierselbst“ 5000 ℳ Unter dem Namen „Neues Sonntagsheim und christliche
Hospiz für den Westen Berlins“ hat sich der „N. Pr. Ztg.“ zufolse
zufolge, hiesigen Wohlthätigkeitsanstalten
Probe zuzusenden und denselben ohne jede Entschädigung zurückzunehmen, wenn er nicht gefallen sollte.
kürzlich unter dem Vorsitz der Freifrau von Cramm⸗Burgdorf hier
ein Verein begründet, der sich besonders die Fürsorge für die weib⸗ liche Jugend dienenden Standes zur Aufgabe gestellt hat. Am vergangenen Sonntag fand in den festlich geschmückten Vereins⸗ räumen (Lützowstraße 44) die Eröffnungsfeier stalait.
Mit dem Inkrafttreten des Winter⸗Fahrplans der Großen Berliner Pferdeeisenbahn⸗Aktien⸗Gesellschaft wird, wie hiesige Blätter melden, die Linie Schlesisches Thor — Bülowstraße bis zur Grenze zwischen Berlin und Schöneberg, der Groß⸗ görschenstraße, verlängert werden; die Fahrpreise bleiben unver⸗ ändert.
Die Urania theilt uns mit, daß die naturwissenschaftlichen Lehrkurse, welche eine wesentliche Ergänzung des in den populären Vorträgen der Anstalt Dargebotenen bilden, am 2. November be⸗ ginnen sollen. Es werden behandelt die Gebiete: Astronomie, Astro⸗ physik, Physik, Botanik. Um vielfach ausgesprochenen Wünschen
nachzukommen, werden die Vorträge in diesem Winter Nachmittags
oder Abends stattfinden. Näheres besagt der Prospekt, welcher auf Wunsch von der Direktion der Urania unentgeltlich versandt wird. In den Lehrkursen wird Herr P. Spies die Elektrizität und den Magnetismus in 24 Experimental⸗Vorträgen, Herr Dr. P. Schwahn die sphärische Astronomie und die theoretische Astronomie in je 16 Vorlesungen, Herr Dr. R. Keller den Bau und das Leben der Pflanzen in 16 Vor⸗ lesungen und Herr Dr. F. Körber Astrophysik in 16 Vorträgen behan⸗ d bes Professor Dr. W. Preyer wird seine Vorlesungen später ankündigen.
Die Firma Hermann Hurwitz u. Co. in Berlin C., Kloster⸗ straße 49, bringt einen Vervielfältigungs⸗Apparat unter dem Namen „Der Tachograph“ zum Verkauf, welcher bei großer Einfachheit, Handlichkeit und Billigkeit den bewährten Leistungen des Umdruck⸗ verfahrens entspricht, bei nur einiger Aufmerksamkeit von einem Jeden leicht gehandhabt werden kann und eine beliebige Anzahl, von der Post gegen das ermäßigte Porto für Drucksachen zu befördernder Abzüge zu liefern im Stande ist. Um den Interessenten nun Gelegenheit zu geben, sich von der Brauchbarkeit und Leistungsfähigkeit des Tachographen selbst zu überzeugen, erbietet sich die Firma, einen ihrer Apparate, die in drei Größen — zu Oktav⸗, Quart⸗ und Folio⸗ —, sowie zu Dovppel .
quart und Folio⸗Format gefertigt werden, acht Tage unentgeltlich auf
Im Nordland⸗Panorama, Wilhelmstr. 10, beträgt der Eintrittspreis morgen, Sonntag, nur 30 ₰. Das Panorama ist ohne elektrische Beleuchtung und daher nur bis zur Dunkelheit geöffnet.
Danzig, 14. Oktober. Ueber das Kentern eines Segel⸗ bootes im Putziger Wiek erhält die Danz. Ztg.“ folgenden Bericht aus Putzig: Die beiden Referendare Bresler aus Danzig und Schapke aus Graudenz, Freunde des Wassersports, unternahmen gestern bei ziemlich bewegter See auf dem Segelboote „Mikosch“ eine Fahrt aufs
Wiek und verweilten bis Einbruch der Dämmerung auf demselben. Bei der Rückfahrt nach dem Hafen kenterte kurz vor demselben das Boot und sank auf den Grund. Während Bresler sich an die Spitze des Mastes klammerte, suchte Schapke sich durch Schwimmen zu retten. Wegen der ungünstigen Windrichtung wurden die Hülferufe der Unglück⸗ lichen nicht in der Stadt gehört, wohl aber von dem auf dem Heim⸗ wege befindlichen Grenzaufseher Stachel vernommen. Als man auf dessen eiligst erstattete Meldung mit Böten hinausfuhr, hatte Schapke, der einzige Sohn des kürzlich von Neustadt nach Graudenz versetzten Gerichtssekretärs Schapke, bereits seinen Tod gefunden, während Bresler in bewußtlosem Zustande sich an der Spitze des kaum aus dem Wasser ragenden Mastes festhielt und Dank der ärztlichen Be⸗ mühung wieder ins Leben zurückgerufen wurde. Die Leiche des Schapke wurde heute Morgen nach kurzem Suchen etwa zwanzig Schritt von der Unglücksstelle entfernt durch Mannschaften des Dampfers Putzig“ gefunden.
Schweidnitz, 15. Oktober. Der Plan, im nächsten Jahre hierorts eine Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung für den Umfang des Handelskammerbezirks Schweidnitz zu veranstalten, hat bei den Gewerbetreibenden wie Industriellen des Bezirks allseitig Anklang und Unterstützung gefunden, sodaß das Zustandekommen derselben ge⸗ sichert erscheint. Zur Sicherung des Unternehmens soll ein Garantiefonds von 100 000 ℳ geschaffen werden, an dem sich die Stadt Schweidnitz mit 10 000 ℳ zu betheiligen beschlossen hat; außerdem zeichnete die hiesige Stadt noch den Betrag von 1000 ℳ à fonds perdu und gewährt die freie Hergabe des als Ausstellungsplatz vorzüglich geeigneten kleinen ö an der Waldenburgerstraße, sowie auch des benöthigten Leitungswassers. Die Handelskammer läßt dem für die hiesige Gegend außerordentlich wichtigen Unternehmen die weitgehendste Unterstützung zu Theil werden.
Stuttgart, 14. Oktober. Gräfin Maria von Linden aus Burgberg an der Jagst hat, wie der „Schwäb. Merk.“ meldet, an der Abiturienten⸗Prüfung am Realgymnasium in Stutt⸗
gart theilgenommen und es wurde ihr von der Königlichen Prüfungs⸗ kommission in Anwendung des an die Arbeiten der ordentlichen Schüler der Realgymnasien angelegten Maßstabes das Zeugniß der Reife zur Ergreifung eines wissenschaftlichen Studiums auf einer Hochschule zuerkannt; sie hat also das Abiturienten⸗Examen mit gutem Erfolg bestanden: der erste Fall dieser Art in Württemberg.
„Wien, 16. Oktober. Die „Neue Freie Presse“ konstatirt, da die schwarze Brücke in 8” unter welcher 8. Explosivstoffe (siehe in der gestrigen Nr. des „R.⸗ u. St⸗A. nach Schluß der Redaktion eingetroffenen Depeschen) gefunden worden sind, gewöhnlich nur von Fußgängern benutzt, selten von Wagen befahren wird und etwa 2000 Schritte von der Bahn entfernt ist. Es sei gänzlich ausgeschlossen, daß der Kaiser während seines Aufenthaltes in Reichenberg über die Brücke hätte fahren können.
Wien, 16. Oktober. Bei den Sprengübungen, welche gestern von dem 2. Genie⸗Regiment in Feres akgitete. handegdem I. T. 888 “ der neue Spreng⸗
rasit verwendet, der namentli ei Eisenspr r vorzüglich bewährte.— .— 9 fentbe.
Edinburg, 14. Oktober. Von allen Seiten werden Unfällie berichtet, welche der seit gestern Nachmittag wüthende Sturm verursacht hat. Um 4 Uhr begann, wie der „Köln. Ztg“ gemeldet wird, das Unwetter, und schon früh am Abend war durch Zer⸗ störung der Drähte ust alle telegraphische Verbindung mit England abgeschnitten. Eine Mauer des großen Lagerhauses von Whyte u. Sohn, welches die Nacht vorher durch eine Feuers⸗ brunst vernichtet wurde, stürzte auf die nebenan stehende Kirche und verwandelte den größten Theil derselben in einen Trümmer⸗ haufen. In Glasgow wurde ebenfalls ein dreistöckiges Haus von einem einstürzenden Schornstein beschädigt und mehrere Insassen ver⸗ letzt. Besonders heftig wüthete der Sturm am Clyde. Ein neu vom Stapel gelassener Dreimaster kenterte. Nur mit größter Mühe wurde der Wächter gerettet. Glücklicherweise war der Kapitän nebst Familie, der die Nacht an Bord verbringen wollte, an Land gegangen.
Lecco. In Lecco wurde am 11. Oktober ein Standbild Alexander Manzoni's enthüllt, der in seinem berühmten Roman „Die Verlobten“ die Stadt und ihre Umgebung verherrlicht hat. Schöpfer des Denkmals ist, wie die „N. Zürch. Ztg.“ meldet, Gonfaloniere, ein Schüler Vela's, die Weiherede hielt Senator Gaetano Negri, der frühere Bürgermeister von Mailand.
8 1862 zu Wehrstedt, Kreis Halberstadt, evangelisch,
Erlaubniß
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts i. V.
140760] Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder⸗ des Druckereibesitzers Eduard August Hoppe hier Grundstück am 6. Januar 1892, Vormittags
igten werden aufgefordert, die auf den Ersteher desde Ansprüche, deren
buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging,
Glläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu 8 gefin sten Gebots nicht berücksichtigt werden und 8
beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des
Ertbeilung des Zuschlags wird am 6. Jauuar 1892, Mittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie
das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren. 8
1“
DOeffentlicher Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gefellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise. 8
10. Verschiedene Bekanntmachungen. b
[40922] 1) Untersuchungs⸗Sachen.
[37737]
1) Der Kaufmann und Unteroffizier der Landwehr August Friedrich Lohmann, zuletzt in Branden⸗ burg a./H. wohnhaft, geboren am 28. September
nicht bestraft,
2) der Knecht Friedrich Radtke, zuletzt in Päwesin wohnhaft, geboren am 18. April 1866 zu Hahnsfelde, Kreis Schlochau, evangelisch, nicht bestraft,
werden beschuldigt, zu Nr. 1 als Wehrmann der Landwehr, zu 2 als beurlaubter Reservist ohne ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Die⸗ selben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 23. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, vor das Koönigliche Schöffengericht zu Brandenburg a./H. zur Hauptver⸗ handlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗ Kommando zu Brandenburg a./H. ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden.
Brandenburg a./H., den 28. September 1891.
Beuster,
aufliegt.
[39016]
werden.
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und dergl.
Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
I“
barnimschen Kreise Band 8 Nr. 488 auf den Namen [40756]
eingetragene, in der Thurmstraße Nr. 73 belegene
10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Ge⸗ richtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück
8 Bekanntmachung.
In Sachen der Privatiersehefrau Franziska Dirr hier gegen den Taglöhner Gottl. Schenk von Offingen u. Gen., wegen Subhastation, wurde mit diesgerichtt. Beschluß vom 9. d. theilungsverfahren Subh. O. Vertheilungstermin auf Freitag, 6. No⸗ vember I. J. früh 9 Uhr, anberaumt. wird der Mitschuldner Quirin Schenk, Schreiners⸗ sohn aus Offingen, z. Z. unbekannten Aufenthaltes, mit dem Bemerken geladen, daß der Theilungsplan sammt den Anmeldungen während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermin hierorts zur Einsicht
Günzburg, 15. Oktober 1891. Gerichtsschreiberei des K. bayer. Amtsgerichts. Pargent, K. Sekretär.
Auf den Antrag des Königlichen Herrn Ober⸗ Landesgerichts⸗Präsidenten zu Posen soll die von dem früheren Gerichtsvollzieher Schulz, Schildberg wohnhaft, dem preußischen Justizfiskus bestellte und bei der Königlichen Justiz⸗Hauptkasse zu Posen binterlegte Amtskaution, bestehend in zwei Preußischen Staatsschuldscheinen Litt. P. Nr. 92086 und 144144 über je 300 ℳ nebst Talons und
Zinsscheinen Nr. 1—8 für 2. Januar 1895⸗ aufgeboten
Sämmtliche unbekannten Gläubiger werden daher aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte an diese Amtskaution spätestens 5. Januar 1892, Vormittags 10 Uhr, an⸗ zumelden, widrigenfalls sie derselben für verlustig erklärt und an die Person desjenigen, mit welchem sie kontrahirt haben, werden verwiesen werden
Schildberg, den 1. Oktober 1891.
Königliches Amtsgericht Rvon Frangois.
A u Gemäß §. 82 des Hyp.⸗Ges. wird hinsichtlich der nachstehenden und Termin auf:
[40755] Aufgebot.
M. das Ver⸗ eingeleitet und gem. art. 97
Hiezu
kraftlos erklärt werden.
melden und das Buch vorzulegen,
Aufgebot. [40751) Aufgebot.
vormals zu
1. Juli 1991 69 ₰ lautete, beantragt.
kommen.
im Aufgebotstermine am im hiesigen
des Letzteren erfolgen wird. Posen, den 9. Oktober 1891.
den auf Een 15 9 1eee Matthes öhna zu Schwarzcollm lautende Sparbuch der hoff, geb. Lehmküller, von Duisburg, hat das Auf⸗ Oberlausitzer Provinzial⸗Neben⸗Sparkasse zu Hoyers⸗ 1 1 1 werda Litt. C. Nr. 17 114 über 261,99 ℳ ist an⸗ geblich verloren gegangen und soll auf Antrag des zu Solingen unter Nr. 17476 ausgestellten Spar⸗ Eigenthümers zum Zwecke der Neuausfertigung für
Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Hoyerswerda, den 10. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht.
Der Büchsenmacher Otto Beissel zu Posen, ver⸗ treten durch die Rechtsanwälte Dr Lewinski und Seyda zu Posen, hat das Aufgebot des auf den Namen der Frau Büchsenmacher Bertha Hoffmann [25259] zu Posen von der städtischen Sparkasse zu Posen am 7. Dezember 1882 ausgestellten Sparkassenbuches Nr. 55 801, welches am 31. März 1891 auf 789 ℳ der bis zum Jahre 1890 aufgelaufenen Zinsen 827 ℳ Der Antragsteller hat 99 ₰, ausgefertigt für das Fräulein Pauline Stöhr glaubhaft gemacht, daß er Eigenthümer des Spar⸗ aus Barnimscunow, jetzt kassenbuchs sei und daß ihm dasselbe abhanden ge⸗
Der Inhaber dieses Buches wird aufgefordert, bei dem unterzeichneten Gerichte spätestens in dem auf den 17. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, aufgefordert, en Amtsgerichts⸗Gebäude, Wronkerplatz 19. Februar 1892, Nr. 2, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und das Sparkassen⸗ anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[29511] Aufgebot. Die Ehefrau des Zimmermeisters August Eich⸗
gebot des auf den Namen Auguste Lehmküller, ohne Geschäft zu Witten, von der städtischen Sparkasse
kassenbuches, in welchem als Einlagen insgesammt mit Zinsen 56 ℳ eingetragen sind, beantragt.
Es wird deshalb der etwaige Inhaber bezeichneten Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spä⸗ Sparbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ testens in dem auf den 18. Juni 1892, Nach⸗ termine am 14. Mai 1892, Mittags 12 Uhr, mittags 4 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzu⸗
Sitzungssaale, Wupperstraße Nr. 60, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Solingen, den 27. Juli 1891.
Königliches Amtsgericht. gez. Trutschler. Beglaubigt:
Der Gerichtsschreiber: Lauer, Aktuar.
widrigenfalls die
1 Aufgebot. 8 Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse z Stargard i./ Pomm. Nr. 31 890 über einschließlich
1 zu Savanna Georgia, Nord⸗Amerika, wohnhaft, ist der Letzteren angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag derselben für kraftlos erklärt werden.
Es wird deshalb der Inhaber des Sparkassenbuchs spätestens im Aufgebotstermin am Vormitt. 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 1, seine Rechte
Stargard i./ Pomm., den 17. Juli 1891. Königliches Amtsgericht. Abth Eö
Auszug.
fgaebot. Forderungen bei den gegebenen gesetzmäßigen Poraussetzungen Aufgebot erlassen
Freitag, 6. Mai 1892, Vormittags 9 Uhr,
anberaumt. — Bei Nichtanmeldung erfolgt in diesem Termine Urtheil auf Löschung. —
ist mit 12 230 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- Nr bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ 1
Hypotheken⸗ Buch.
Band. Seite. Hypotheken Objekts⸗Besitzer. Hypotheken⸗Objekt.
Zeit
des Eintrags. orderung.
sEapungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen 1 können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Reusberech⸗ nicht von selbst
Großkötz
Günzburg Vorhandensein oder etrag aus dem Grund⸗ ug, insbesondere derartige orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Verste⸗igerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgavce von
Geboten anzumelden und, falls der betreibende
Bühl
machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Waldstetten
Kleinkötz
ei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ chtigten Ansprüche im Range zurücktreten. iejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks
Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens
Bubeshei herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag ubesheim
desgl. desgl.
Stelle des Grundstücks tritt. Das Uriheil über die
ben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 26. Säptember 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 51.
b
Bubesheim
Ichenhausen
Ichenhausen
Günzburg, 6. Oktober 1891.
ünzburg, 8. Oktober 1891. Günzburg, Ses
VI 166 1 685
Mühleisen, Josef, Oekonom in Großkötz
Imbiel, Christian, Oekonom in Deffingen
Kempter, Josefa, Taglöhners⸗ wittwe hier
Lauppe, Philomena, Kamin⸗ kehrerswittwe in Ichenhausen
Lipple, Anna, Taglöhnerin in Bühl
Haus⸗Nr. 145
Pl.⸗Nr 592 a b Steuer⸗ gemeinde Deffingen
Anwesen Hs.⸗Nr. 530 Anwesen Hs.⸗Nr. 154 Anwesen Hs.⸗Nr. 82
II 865 IV [ 1001. I 128
Pl.⸗Nr. 2362 ¼ Steuer⸗ gemeinde Waldstetten Anwesen Hs.⸗Nr. 12
Falk, Moritz, Restaurateur in Ichenhausen
II Gerstle, Jakob, Handelsmann
in Ichenhausen
IV Steck, Josef, Oekonom in
Kleinkötz
Seitz, Michaͤel, Oekonom in Bubesheim
Bißinger, Josef, Oekonom in Bubesheim -
Geiger, Franz, Oekonom in
I 6 I 325 I 248
Pl.⸗Nr. 756 a b Steuer⸗ gemeinde Bubesheim Pl. Nr. 1788 a b. St.⸗G. Bubesheim
Pl.⸗Nr. 739 ½ u. 1883 ½
133 Fl. 20 Kr. Muttergut für Paver Zeller, Söld⸗ nerssohn in Großkötz.
49 Fl. Cessionskapital mit Eigenthumsvorbehalt für die Zor'sche Kuratel in Ulm.
4. Juli 1835
14. Juni 1855 89 Fl. 12 ½ Kr. Kaution für den verschollen erklärten Ignaz Götz von hier.
30, Mai 1853 18 ¼ Fl. rückständige Rente der Gutsherrschaft Ichenhausen.
7. Sept. 1847 Wohnrecht für Josef Zeiler in Bühl;
20. August 1827 desgl. für die Seb. Müller'schen Eheleute daselbst.
26. Febr. 1833 je 12 Sar,” Kr. Vatergut für Jos. u. Joh. Zeiler n Bühl.
22. Febr. 1826 hreck, Taglöhner in
23. August 1830
25 Fl. Vatergut für. 32 Fl. 5 % Kaufschilling mit Eigenthumsvorbehalt 5. Febr. 1839
13. Jan. 1845 16. Dez. 1830
Ichenhausen. den Jakob Gerstle u. Cie. in Ichenhausen.
20 Fl. Anschlag der Ausfertigung und des Wohn⸗ rechts für Josef Pröbstle, Ceünnerssohn in Kleinkötz.
90 Fl. Kaufschilling für die Wirths leute Alois
und Creszenz Mühleisen in Bubesheim.
352 Fl. Kaufschilling für Alois Mühleisen in
13. Jan. 1856 12. Nov. 1856
Bubesheim St⸗G. Bubesheim
1 gez. Leick. Zur Beglaubigung:
Königliches Amtsgericht.
Bubesheim. 425 Fl. Cessionskapital für Privatier Josef Anton
15. Jan. 1856 “ Heinle in Günzburg.
Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts: Pargent, geschäftsl. K. Sekretär.