1891 / 249 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Oct 1891 18:00:01 GMT) scan diff

21. Oktober 1891, betreffend das Grundstück Potsdamerstraße 101/102, dem Zimmermeister Paul Eichner gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin stand das Grundstück des Rittergutsbesitzers Alexander Eschwe, zu Groß⸗ Lichterfelde belegen, zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 125 328,52 festgesetzt; für das Meistgebot von 240 000 wurde der Gutsbesitzer Fritz von Prittwitz zu Berlin, Mark⸗ grafenstraße 19, Ersteher.

Der „Zeitschr. f. Spirit.⸗Ind.“ entnehmen wir folgenden Be⸗ richt über den Handel mit Stärke nach Mitttheilungen der Vertrauensmänner in der Zeit vom 14. bis 20. Oktober 1891: Im Laufe der Berichtswoche sind folgende Abschlüsse in Kartoffel⸗ fabrikaten mitgetheilt worden. Es wurden verkauft an: Kartoffel⸗ mehl: 2000 Sack prima zu 30 ab Station im Posenschen, Liefe⸗ rung November⸗Januar; 400 Sack prima zu 30 ℳ, Lieferung Oktober gegen Kasse frei Station im Braunschweigischen; 500 Sack prima zu 30 ℳ, frei Station im Braunschweigischen, netto Kasse, Lieferung Oktober⸗November; 200 Sack prima zu 29 ℳ, Liefe⸗ rung Oktober gegen Kasse, frei Station an der Bahnstrecke Stargard Kreuz; 200 Sack zu 29 ℳ, Lieferung November gegen Kasse, eben⸗ falls frei Station an der Bahnstrecke Stargard Kreuz; 100 Sack prima zu 30 bei sofortiger Lieferung, fret Station im Braun⸗ schweigischen; ferner an feuchter Kartoffelstärke 200 Sack zu 15,75 frei Station in der Uckermark.

Vom oberschlesischen Steinkohlenmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“”: Das Kohlengeschäft hat sich im oberschlesischen Reviere in den letzten Tagen etwas lebhafter gestaltet und hätte an Regsamkeit noch zugenommen, wenn nicht die Wasserverladung schwächer geworden wäre, nachdem in Folge des niedrigen Wasserstandes die Wasserfracht eine Steigerung um etwa 20 % erfuhr. Auch machte sich stellenweise Wagenmangel bemerkbar, sodaß einzelne Gruben ge⸗ zwungen wurden, einen Theil ihrer Förderung in die Bestände zu stürzen. Für Stück⸗, Würfel⸗ und Nuß I gehen die Aufträge sehr stark ein, und für die kleineren Sortimente, besonders für Kleinkohlen, hat sich der Absatz ebenfalls bedeutend gehoben, hauptsächlich dadurch bedingt, daß gegenwärtig sowohl für die inländischen wie auch für die ausländischen Zuckerfabriken besonders stark verladen wird. Die gegenwärtigen Preise sind für Prima⸗Marken im Lokalverkauf folgende: Für Stück⸗, Würfel⸗ und Nuß⸗ I 42 45 ₰, Nuß⸗ II 35 40 ₰, Klein⸗ und Erbsenkohlen 28 —- 30 ₰, Stanbkoble 6—-14 pro Centner loko Grube; geringere Marken sind 3‧—5 pro Centner billiger. Im Cokesgeschäft ist eine Aufbesserung nicht zu verzeichnen. Durch die Betriebseinschränkungen auf den Hochöfen ist der Bedarf an Hochofencokes geringer geworden und an eine He⸗ bung des Geschäfts nach Lage der Sache vorläufig nicht zu denken. Prima⸗Cokes findet noch guten Absatz; diejenigen Werke, die solchen erzeugen, sind voll im Betriebe; auch diejenigen Cokeswerke, welche für eigenen Bedarf arbeiten, haben ihren Betrieb nicht eingeschränkt. Von ausländischem, Witkowitzer und Waldenburger Cokes wird gegen⸗ wärtig nur soviel bezogen, als es der Betrieb der oberschlesischen Werke unbedingt erfordert. Theer und Theerprodutkte haben bis jetzt schlanken Absatz zu guten Preisen gefunden.

Der Aufsichtsrath der Hildebrand'schen Mühlenwerke in Böllberg bei Halle a. S. hat beschlossen, bei starken Rück⸗ lagen eine Dividende von 18 ½ % vorzuschlagen.

Der „Rhein.-westf. Ztg.“ zufolge wurde in der gestrigen in Ruhrort abgehaltenen Hauptversammlung der rheinischen Stahlwerke bei Meiderich die Dividende pro 1890/91 auf 11 % festgesezt. Zum Beitrag für die Moselkanalisirung wurde eine Spezialreserve von 50 000 zurückgelegt.

Wie aus Dessau telegraphisch berichtet wird, ist die neue 4 % Anleihe der Haupt⸗ und Residenzstadt Dessau gestern mit der Königlich preußischen Seehandlung und dem Bank⸗ hause Mendelssohn u. Co. in Berlin abgeschlossen worden.

Leipzig, 21. Oktober. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,70 ℳ, per November 3,72 ½ ℳ, per Dezember 3,72 ½ ℳ, per Januar 3,75 ℳ, per Februar 3,77 ½ per März 3,77 ½ ℳ, per April 3,80 ℳ, per Mai 3,80 ℳ, per Juni 3,85 ℳ, per Juli 3,85 ℳ, per August 3,85 ℳ, per September 3,85 ℳ, per Oktober 3,85 Umsatz

100 000 kg. Ruhig. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗

London, 21. Oktober. ladungen angeboten.

Paris, 21. Oktober. (W. T. B.) Die Versteigerung der Aktiven der Société des Métauz ist abermals bis zum Dezember hinausgeschoben worden. 8

New⸗York, 21. Oktober. (W. T. B.) Die Börse eröffnete sehr fest bei lebhaftem Geschäft und schloß fest zu den höchsten Tagespreisen. Der Umsatz der Aktien betrug 254 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 700 000 Unzen geschätzt. Die Silber⸗ verkäufe betrugen 40 000 Unzen.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 21. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Havel“ hat heute Morgen Dover peassirt. Der Dampfer „Darmstadt“ ist gestern in Suez angekommen. Der Schnelldampfer „Spree“ hat gestern Morgen die Heimreise von New⸗York angetreten. Der Dampfer „Köln“ ist gestern von Oporto, der Dampfer „Karlsruhe“ von Suez abgegangen.

W. T. B.) Der Postdampfer „Stuttgart“, von Bal⸗

, ist am 21. Oktober Vormittags auf der Weser

und der Postdampfer „Köln“, nach Brasilien bestimmt, am 21. Ok⸗ tober Nachmittags in Lissabon angekommen. .

London, 21. Oktober. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Dane' ist auf der Heimreise gestern, der Union⸗Dampfer „Pretoria“ auf der Heimreise heute in Southampton ange⸗ kommen. Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ hat heute auf der Ausreise Lissabon passirt.

22. Oktober. Wie der „Times“ aus Singapore gemeldet wird, ist der Zuschlag für den Bau einer Eisenbahn Korat⸗ Siam einer englischen Gesellschaft ertheilt worden, welche 9 ¾ Mil⸗ lionen Ticals gefordert hatte.

Der Castle⸗Dampfer „Venice“ ist am Mittwoch auf der Aus⸗ reise in Durban angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Pembroke Castle“ ist am Mittwoch auf der Heimreise in Durban gekommen. v“ ö“

Freitag, den 23. d. M., findet Königliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr am Moosfenn an der alten Langerwischer Straße, Forstrevier Potsdam, Belauf Plantagenhaus.

Mannigfaltiges. zn Friedenau hat heute die feierliche Grundsteinlegung

zu der evangelischen Kirche „Zum guten Hirten“ statt⸗ efunden.

8 Der Friedrich⸗Wilhelmsplatz, auf dem der unter dem Protek⸗ torate Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stehende Bau sich erheben soll, war mit hohen Flaggenmasten und Laub⸗ gewinden reich geschmückt, auch die umliegenden Häuser hatten Festschmuck angelegt. In Vertretung Ihrer Majestät erschien der Ober⸗Hofmeister Freiherr von Mirbach. Von Ehrengästen befanden sich unter den Anwesenden der General⸗Oberst von Pape, der Minister des Königlichen Hauses von Wedell, der Ober⸗Präsident Staats⸗Minister Dr. von Achenbach, der Kommandant von Berlin, General⸗Lieutenant Graf von Schlieffen, der Unter⸗Staatssekretär Dr. von Weyrauch, der Konsistorial⸗Präsident Schmidt, der General⸗ Superintendent D. Braun, der Regierungs⸗Präsident Graf Hue de

1 ch, die Spitz ebehörd

und zahlreiche Geistliche. Die Vereine von Friedenau erschienen mit Fahnen und zumeist in festlichem Zuge mit Musik.

Um 1 Uhr begann die Feier mit dem von Bläsern begleiteten Gemeindegesang „Lobe den Herrn“; alsdann betrat Konsistorial⸗Rath Schrader die Kanzel. Der Geistliche knüpfte an 1. Sam. 7, 12 „Bis hierher hat der Herr geholfen“. Er begann mit dem Hinweis auf den Geburtstag der hohen Frau, dem sich diese Weihestunde stimmungsvoll anschließe. Ihre Majestät setze sich einen Denkstein unauslöschlichen Dankes in den Herzen dieser Gemeinde dadurch, daß Sie das Protektorat über den Kirchbau übernommen und in Gemein⸗ schaft mit Ihrem erlauchten Gemahl den Platz ersehen und bestimmt habe. Die Gemeinde ihrerseits hoffe, der Kaiserin ein ihr angenehmes Geburtstagsgeschenk darzubringen, indem sie den Grundstein lege mit dem Bekenntniß „Bis hierher bat der Herr geholfen’. In dem Lichte dieser Losung weihte der Geistliche den Stein als einen Denkstein mit der Inschrift „Allein Gott in der Höh' sei Ehr’“ und als einen Grundstein mit der Inschrift „Hilf, Herr, laß wohl gelingen!“ Nach Beendigung der Festpredigt sang der Kirchenchor die Motette von Klein „Die ganze Welt ist voll des Herren Macht“, worauf Diakonus P. Weichbrodt folgende Stiftungs⸗ urkunde verlas:

Im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!

Mit Dank und Freude begrüße Ich es, daß der heutige Tag einen weiteren Fortschritt in den auf die Hebung der kirchlichen Noth⸗ stände in und um Berlin gerichteten Bestrebungen verzeichnen darf. Der auf der Feldmark Deutsch⸗Wilmersdorf im Jahre 1871 be⸗ gründete und in andauernder Entwickelung auf fast 5000 Seelen an⸗ gewachsene Vorort Friedenau entbehrt noch eines eigenen Gotteshauses, und dieser Mangel hat sich doppelt fühlbar gemacht, seit vor zwei Jahren Friedenau zu einer selbständigen Tochtergemeinde der Parochie Deutsch⸗Wilmersdorf erhoben ist. Um jenem Nothstand abzuhelfen, habe Ich der Bitte der kirchlichen Gemeindeorgane in Friedenau um Uebernahme des Protektorats über den dortigen Kirchbau gern ent⸗ sprochen und gemeinsam mit Seiner Majestät dem Kaiser und König, Meinem vielgeliebten Gemahl, einen von dem Architekten Doflein in Berlin angefertigten Entwurf für den Bau der Kirche, welche gegen 1000 Sitzplätze enthalten soll, bestimmt. Zur Bestreitung der Baukosten, welche auf 264 000 festgesetzt sind, hat Seine Majestät ein Allerhöchstes Gnadengeschenk von 68 000 zu bewilligen geruht. Hierzu tritt das von der Muttergemeinde Deutsch⸗Wilmersdorf gespendete Dotations⸗ kapital von 150 000 Der Kirchbauverein zu Friedenau hat 10 000 gesammelt und diese Summe besonders für die innere Ausschmückung bestimmt. Endlich hat die Ortsgemeinde nicht nur den Baugrund für die Kirche und das daneben zu errichtende Pfarr⸗ haus auf dem schön gelegenen Friedrich⸗Wilhelmsplatz unentgeltlich bewilligt, sondern sich auch in dankenswerther Opferfreudigkeit bereit erklärt, den noch fehlenden Restbetrag der Bausumme in Höhe von 36 000 ihrerseits aufzubringen.

So wird denn heute der Grundstein zu der Kirche gelegt, welche den Namen „Kirche zum guten Hirten“ tragen soll. Möge sie unter Gottes Beistand bald erstehen, zur Zierde des Ortes, zur Freude der Bewohner, zur Nacheiferung der Nachbargemeinden, vor allem aber zur Entwickelung eines echt evangelischen Gemeindelebens in Jesu Christo unserm Heilande.

Gegeben Neues Palais, den 22. Oktober 1891.

Auguste Victoria, Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen.

Während der Schülerchor den 98. Pfalm intonirte, wurden die Urkunde in den Grundstein versenkt und der Schlußstein eingehoben. Es gaben nunmehr die Vertreter der Allerhöchsten Herrschaften und die übrigen Ehrengäste sowie die Vertreter der Gemeinde Friedenau und die der Kirchengemeinde die üblichen Hammerschläge ab. Während der Grundsteinlegung sangen die Schülerinnen der Rönneberg'schen Töchterschule Beethoven's Hymne „Die Himmel rühmen“. Das Weihegebet und der Segen des General⸗Superintendenten D. Braun, sowie der Gemeindegesang „Nun danket Alle Gott’ beschlossen den Akt. Die Kirche wird ein gothischer Backsteinbau. Im nächsten Frühjahr wird mit den Arbeiten begonnen den, in zwei Jahren hofft man, den Bau zu vollenden. 18

Gestern Nachmittag um 3 Uhr fand die gemeinschaftliche Feier ür die Herren von Forckenbeck und Virchow im Rathhaussaal statt. Der Haupttafel zunächst waren, umrahmt von grünen Ge⸗ wächsen, die Büsten Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin aufgestellt. Ober⸗Bürgermeister Dr. von Forckenbeck brachte das Hoch auf Seine Majestät aus. Nachdem der Stadt⸗ verordneten⸗Vorsteher Dr. Stryck die beiden Jubilare in beredten Worten gefeiert hatte, toastete Herr von Forckenbeck auf das Wachsen und Gedeihen der Stadt Berlin, der „fleißigsten Stadt der Welt“ und der Geheime Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Virchow auf die Einigkeit der beiden städtischen Körperschaften.

Von dem Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsamt Bres⸗ lau⸗Sommerfeld ist folgende telegraphische Nachricht eingegangen: Die unmittelbar hinter unserer Mittheilung über den Kohlfurter Unfall in Nr. 248 des „R.⸗ u. St.⸗A. gebrachte Nachricht der „Nat. Ztg.“ ist unrichtig. Der Lokomotivführer Trenner ist nicht gestorben, er befindet sich vielmehr in Kohlfurt durchaus wohl; er hat nur eine leichte Körpererschütterung davongetragen. 8

Zu dem Eisenbahnunglück wird der „Voss. Ztg“ noch mit⸗ getheilt, daß in dem Schlafwagen des verunglückten Schnellzuges sich auch der Major Graf Konrad Lüttichau, Commandeur des Kürassier⸗Regiments Graf Geßler (Rheinisches) Nr. 8, befand. Er ist unverletzt geblieben.

Die Berliner Spielplatz⸗Gesellschaft hielt gestern unter Vorsitz des Professors Guttstadt im Burggrafenhof ihre Generalversammlung ab. Dem Bericht zufolge erhielt die Gesell⸗ schaft trotz der ungünstigen Witterung einen Zuwachs von 66 Mit⸗ gliedern, sodaß deren Zahl am 1. Oktober 232 betrug. Der Vor⸗ sitzende konnte hieraus mit Genugthunng das wachsende Interesse fest⸗ stellen, welches sich für die Förderung der Bewegungsspiele in immer weiteren Kreisen kundgiebt, und richtete an die Anwesenden die Bitte, unter ihren Bekannten zu neuer Mitgliedschaft anzuregen, da bei der räumlichen Ausdehnung des Spiel⸗ platzes selbst bei einer Zahl von 400 Mitgliedern eine Ueber⸗ füllung des Platzes nicht zu befürchten sei. Zur Beauf⸗ sichtigung der Spiele waren während des Sommers drei Spielleiter angestellt. Die Einnahmen betrugen 8080 ℳ, die Ausgaben 8986 ℳ; allein die Anlage des Lawn Tennis⸗Platzes erforderte 1079 Am 1. November wird der Platz als Spielplatz für dieses Jahr geschlossen. Es erfolgen sodann die Vorbereitungen zur Einrichtung der Eisbahn, die den Mitgliedern und ihren Angehörigen unentgeltlich zur Ver⸗ fügung steht. Auch in diesem Jahre wird hier der Berliner Eislauf⸗ verein seine Uebungen und Rennen abhalten. Neu in den Vorstand traten Dr. Ascher, Kaufmann Hecht und Bankdirektor Wolff.

Der neue Winter⸗Fahrplan der Großen Berliner Pferde⸗Eisenbahn, welcher am 1. November d. J. in Kraft treten soll, wird, wie die „Voss. Ztg.“ erfährt, einige bemerkenswerthe Veränderungen enthalten. Außer der Verlängerung der Linien

1 ologischer Garten Andreas⸗ platz durch den Grünen Weg bis zum Küstriner Platz werden folgende neue Linien eröffnet: Mansteinstraße, Ecke Bülow⸗ straße Französische Straße Molkenmarkt zur Verstärkung der Linie Nollendorfplatz Molkenmarkt mit Sechs⸗Minuten⸗Verkehr; Bülow⸗ straße, Ecke Potsdamer Straße Hallesches Thor (durch die York⸗ und Bellealliancestraße, Linden⸗ Leipziger Straße über Spittelmarkt, Molkenmarkt, Königstraße bis zum Alexanderplatz) mit Acht⸗Minuten⸗ Verkehr. Außerdem wird am 1. November der von der Gesellschaft große Bahnhof in der Waldenser Straße (Moabit) er⸗ öffnet.

damerstraße, und der Linie

Das Pionier⸗Bataillon von Rauch (Branden⸗ burgisches) Nr. 3 wird in den Tagen vom 24. bis 26. November d. J. das Fest seines 150jährigen Bestehens feiern.

„Posen, 21. Oktober. Das Dorf Bialoblott bei Bartschin ist, wie dem „D. B. H.“ gemeldet wird, heute vollständig nieder⸗ gebrannt; der Schaden ist bedeutend.

Schmiedeberg, 19. Oktober. In einem Garten hiesiger Stadt stehben, wie der „Schl. Z.“ mitgetheilt wird, die Erdbeeren zum zweiten Male, in Blüthe. Ein Kirschbaum in dem benachbarten Hohenwiese weist zum zweiten Male reife Sauerkirschen auf.

Triest, 21. Oktober. Vor der Privatwohnung des Polizei⸗ Ober⸗Kommissars Busich platzte, laut Meldung des „W. T. B.“, 11““ eine kleine Petarde, ohne jedoch Schaden an⸗ zurichten.

London, 21 Oktober. Die „A. C.“ schreibt: Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die elektrische Ausstellung im Krystall⸗Palast programmmäßig am 1. Januar 1892 eröffnet werden wird. Eine Menge hervorragender Firmen ist schon um Platz eingekommen, und aus der jetzt bereits angekündigten Betheiligung läßt sich ersehen, daß die Ausstellung die Fortschritte der elektrischen Technik während der letzten zehn Jahre nach jeder Richtung vorführen wird. Nicht nur werden die britischen Elektriker vollzählig auf der Ausstellung vertreten sein, sondern es werden auch viele der merkwür⸗ digsten Gegenstände der Frankfurter elektrischen Ausstellung zu sehen sein. Die Kessel⸗ und Maschinenhäuser sind schon im Bau begriffen.

London, 21. Oktober. Der Cunard⸗Dampfer „Seceythia“ hat den Dampfer „Edam“ der niederländisch⸗amerikanischen Dampf⸗ schiffs⸗Gesellschaft, welcher seine Welle auf der Fahrt von Rotterdam nach New⸗York gebrochen hatte, in Schlepptau genommen. Die „Scythia“ befindet sich auf der Reise von Boston nach Queenstown. Der gestern Morgen in Queenstown angekommene amerikanische Dampfer „British Princeß“ hatte die beiden Schiffe am 16. Oktober 900 Meilen westlich von Fastnet gesprochen.

London, 21. Oktober. Der starke langandauernde Regenfall der letzten Tage hat sowohl in England wie in Irland große Verheerungen angerichtet. Die Themse ist zwischen Windsor und Maidenhead bedeutend gestiegen, und das flache Land steht an beiden Ufern meilenweit unter Wasser. Auch ein Theil des Parkes von Schloß Windsor ist überschwemmt. In Nexwcastle in der Grafschaft Down hat die Fluth 200 Yards von dem Quai der Promenade fortgewaschen. In Drogheda in Irland ist der Boyne⸗Fluß ausgetreten. In dem an der Mündung des Flusses ge⸗ legenen Fischerdorse Baltray wurden ein Dutzend Fischerhäuser von dem Wasser umgeben und von dem übrigen Dorf abgeschnitten. Die Wogen drangen bei Nachtzeit in die Häuser, während die Insassen schliefen. Das Wasser ging immer höher Da bestiegen die übrigen Fischer die Boote und retteten ihre Kollegen durch die Fenster des ersten Stockwerks. Der Umstand, daß die meisten Fenster eiserne Gitter hatten, erschwerte das Rettungswerk sehr. „Einer nach dem Andern wurden die Insassen in ihren Nachtgewändern durch die Fenster gezogen, bis alle 12 Familien geborgen waren. Die Geretteten wurden im Dorfe mit Kleidern und Obdach versehen. In Drumquin, in der irischen Grafschaft Clare, brach der große Slob⸗Deich, für den 100 000 Pfd. Sterl. ausgegeben worden sind, an zwei Stellen, und es ertrank eine Menge Vieh, als sich die Wassermassen plötzlich über das freie Feld ergossen. .

aris, 21. Oktober. Nach hierher gelangten Meldungen des W. 8.⸗ haben in den Departements Ardéche und Gard Ueberschwemmungen stattgefunden, durch welche nicht unerheb⸗

licher Schaden angerichtet wurde. 8 aris, 21. Oktober. In Philippeville (Algier) hat nach

des „D. B. H.“ in der letzten Nacht 11 Uhr 45 Minuten ein heftiges Erdbeben stattgefunden. Die Erschütte⸗ rung setzte die ganze Stadt in Bewegung; die italienische Kolonie, welche aus dem seiner Zeit bekanntlich ebenfalls von einer fürchterlichen Erdbebenkatastrophe heimgesuchten Ischia stammt, wurde von einer Panik ergriffen, verließ ihre Häuser und floh trotz des strömenden Regens auf ein Schiff. Verluste sind bis jetzt nicht gemeldet.

Lyon, 22. Oktober. In der Nähe des hiesigen Bahnhofs ist, wie das „W. T. B.“ meldet, gestern ein Personen ng entgleist Der Heizer und der Maschinenführer sind getödtet. ““

Madrid, 21. Oktober. In Folge fortgesetzter Regengüsse nehmen, wie der „N. Pr. Z.“ telegraphirt wird, die Ueberschwem⸗ mungen in den Südprovinzen zu. Die Provinz Almeria hat be⸗ sonders gelitten. 1

Schwyz. Am Sonnabend, 17. d. M., haben in Schwyz die von der schweizerischen Artillerie⸗Kommission angeordneten Probefahrten mit einer Straßenlokomotive stattgefunden. Die hierbei verwendete Straßenlokomotive stammt, wie der Berner „Bund“ meldet, aus der Fabrik Gruson in Magdeburg⸗Buckau, wiegt 300 Ctr., besitzt 12 Pferdekräfte und ist nach jeder Seite sehr lenkbar. Sie kam vom Gotthard, wo solche zu den Befestiägungsarbeiten verwendet worden waren; jetzt kehrt sie nach Magdeburg zurück. Bei der ersten Probefahrt hatte sie auf einem schweren Wagen 12 Positionsgeschützrohre zu befördern, das Ge⸗ sammtgewicht betrug 300 Cir; bei der zweiten wurden vier voll⸗ ständige Positionsgeschütze angehängt, von denen jedes 65 Ctr. wog. Mit staunenswerther Leichtigkeit zog diese Maschine beide Lasten sehr steile Straßen herauf. An den Uebungen betheiligten sich auch mehrere höhere eidgenössische Offiziere, wie General Herzog, Roth,

Hebbel ꝛc.

New⸗ Erfindung

neueste

20. Oktober. Die Edison's ist ein elektrischer Tramwaywagen. Der „A. C.“ wird darüber berichtet: „Edison hat mit dem Wagen schon auf einem fast englische Meile langen vor seiner Fabrik in West⸗Orange, New⸗York, angelegten Geleise Versuche gemacht. Die Bahn macht große Kurven und hat theilweise eine scharfe Steigerung. Edison hat fast zwei volle Jahre an dieser Erfindung gearbeitet und hält sie jetzt für vollendet.

York,

Das Patent gehört der Edison⸗Gefellschaft. Mehrere Pferdeeisenbahn⸗ Gesellschaften haben sich schon um den Erwerb der Gerechtsame be⸗ worben. Das Charakteristische der Erfindung soll in der Art be⸗ stehen, wie die Elektrizität mittels eines Schienenstranges dem Wagen zugeführt wird. Schmutz und Wasser hindern die Leitung nicht.“

die Potsdamerstraße

Schlesisches Thor Bülowstraße, Ecke Potsdamerstraße durch V bis zur Großgörschenstraße, Ecke Pots⸗ L111“*“ .“

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, inger ö3. V»Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.

4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen?:

5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Ertheilung des Zuschlags wird am 17. Dezember

JZäger, hier, 2) des

el belegene Grundstück am 22. Dezember 1891 1 zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 4,17 Reinertrag und einer Fläche von 5 a 58 qm

weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können

den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor⸗

ustellungen u. dergl.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch.

rwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften

echtsanwälten.

10. Verschiedene EEE

Deffentlicher Anzeiger.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[41700] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen die unverehelichte Hedwig Belke aus Alt⸗Zabrze, zuletzt in Rathenow, wegen Diebstahls unter dem 3. Oktober 1891 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Potsdam, den 19. Oktober 1891.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landge richt.

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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[41708] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 108 Blatt Nr. 5262 auf den Namen des Zimmermeisters Ludwig Fischer und des Zimmermeisters August Straßburg hierselbst zu gleichen Rechten und Antheilen einge⸗ tragene, in der Swinemünderstraße belegene Grund⸗ stück am 17. Dezember 1891, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,03 Reinertrag und einer Fläche von 8a 57 qm zur Grundsteuer, zur Gebäude⸗ steuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forberungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die

1891, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 13. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheil

[41709) Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 21 Blatt Nr. 803 auf den Namen 1) der Frau Maurermeister Anna Marie Riege, geb. ö Bauun ternehmers Fritz

in der Urbanstraße

Vergils hier eingetragene, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ Neue Friedrich⸗

zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nach⸗

in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberech⸗ tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf

handensein oder Betrag aus dem Grundbuche 1 Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗

vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselhen bei Feststellung des geringsten

Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Erundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗

stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Suschlags wird am 22. Dezember 1891, Nach⸗ mittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 13. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

Zwangsversteigerung.

Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 39 Nr. 1963 auf den Namen der Frau Zimmermeister Belling, geb. Rohr, hier eingetragene, in der Wiesenstraße, angeblich Nr. 41/42, belegene Grundstück am 19. Dezember 1891, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ frraße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 40, ver⸗

iigert werden. Das Grundstück ist in Gemeinschaft n dem Grundstück Grundbuch von den Umgebungen Kreise Niederbarnim Band 39 Nr. 1962 mit

61 Reinertrag und einer Fläche von 9 a 18990 zur Grundsteuer und für das Etatsjahr 1893/94 mit 14 840 Nutzungswerth zur Ge⸗ äudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts,

bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der detresbende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver. kbeilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ sahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. Dezember 1891, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden. Berlin, den 14. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 52

[11706] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Schuhmacherwittwe Emma Micheel zu Lud⸗ wigslust bisher gehörigen Wohnhauses Nr. 579 d. n. Ch. hieselbst hat das Großherzogliche Amts⸗ gericht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Montag, den 16. November 1891, Vormittags 11 Uhr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Scquesters werden vom 1. November 1891 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts⸗ schreiberei niedergelegt sein. Ludwigslust, den 19. Oktober 1891.

Stocks, Gerichtsschreiber des Großherzoglich Mecklenburg⸗ Schwerinschen Amtsgericht.

[41834] Bekanntmachung. Aufgebot. b

Am 4. März 1888 verstarb zu Lindelbach der Oekonom Kilian Fuchs von dort. Für denselben ist bei der Volksbank Würzburg folgender Betrag angelegt:

500 zu 4 % laut Schein Litt. D. Nr. 1210,

auf den Namen Kilian Fuchs, Oekonom in Lindelbach, lautend.

Nunmehr hat Maria Barbara Fuchs in Lindel⸗ bach, Ehefrau des Verstorbenen, als dessen Erbin nach Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften den An⸗ trag gestellt, in einem Ausschlußurtheil die oben⸗ erwähnte Urkunde sowie eine auf ihren Namen lautende Urkunde der Volksbank Würzburg über 1 10 000 à 4 % Litt. D. Nr. 1858 für kraftlos zu erklären, da beide Urkunden, wahr⸗ scheinlich in Folge Diebstahls, zu Verlust gegangen und nicht mehr auffindbar sind.

Es wird deshalb auf Grund der §§. 823, 837 ff. C. P. O. und Art. 69 des Aussührungsgesetzes hiezu das Aufgebotsverfahren eröffnet und wird demzufolge Aufgebotstermin auf Mittwoch, den 8. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale für Civilsachen Nr. 15 dahier anberaumt.

Die Inhaber obiger Urkunden werden aufgefordert spätestens im Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. 8 Würzburg, am 16. Oktober 1891.

Ksänigliches Amtsgericht. I. Der Königl. Amtsrichter: gez. Baumann. 8 8 Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §§. 842 und 847 der R. C. P. O. öffentlich bekannt gemacht. Würzburg, am 17. Oktober 1891. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts I. (L. S.) Baumbller, .V. [41490] Aufgebot. 8 Der Kaufmann Carl Schweppe zu Herford hat das Aufgebot des von dem Vorschußverein zu Minden auf den Namen der Anna Beste zu Min⸗ den ausgestellten, am 8. März 1871 auf den An⸗ tragsteller umgeschriebenen, über 395 lautenden Stammantheilbuchs Nr. 869, welches angeblich ver⸗ loren gegangen ist, beantragt. Alle der Person oder dem Aufenthalte nach unbekannten Berechtigten zu diesem Stammantheilbuche werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 4. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 22, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. Minden, den 16. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht.

[41719] Aufgebot.

Die unverehelichte Louise Bewert zu Erfurt hat das Aufgebot des auf den Namen der Louise Günzel über den von ihr für dieselbe eingezahlten Betrag von 121 49 ausgestellten Sparkassenbuchs der Erfurter Sparkasse Nr. 97 057 (neue Nr. 16 033) beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗

1892, Avemittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht anstehenden Termine ihre Rechte anzumelden oder das Sparkassenbuch vorzulegen, dasselbe für kraftlos erklärt werden ird. Pleß, den 15. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht.

[41718] 1 Aufgebot.

Das Dienstmädchen Minna Müller in Erfurt hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches Nr. 86 454 der städtischen Spar⸗ kasse zu Erfurt über 419 8 ₰, ausgestellt auf ihren Namen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Erfurt, den 16. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht. VIII.

85

[37269] Aufgebot. ö“ Auf den Antrag der Handlung E. Glück Nachf. hierselbst wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels d. d. Köaigsberg i./Pr., den 11. Oktober 1890 über 170 ℳ, zahlbar am 11. Ja⸗ nuar 1891, ausgestellt von Gebr. Franz an eigene Ordre, acceptirt von A. W. Forstreuter in Königs⸗ berg i./Pr., hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 4. Mai 1892, Vorm. 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 36, seine Rechte auf diesen Wechsel anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Königsberg, den 25. September 1891. Königliches Amtsgericht. IX. . [41836] Oeffentliche Ladung. 3 Zur Anlegung des Grundbuchs für die in de Gemeinde Much belegenen auf den Namen des

Ackerers Heinrich Schmitz zu Bövingen unter Artike 727 der Grundsteuermutter⸗Rolle eingetragenen Grundstücke ist Termin auf Mittwoch, den 13. Januar 1892, Vormittags 10 Ühr, in Much in der Gastwirthschaft von Carl Friedrich Meyer anberaumt, zu welchem die der Person und dem Aufenthalte nach unbekannten Erben des an⸗ gehlich verstorbenen Ackerers Heinrich Schmitz zu Bövingen hiermit in Gemäßheit des §. 58 Absatz 2 des Gesetzes vom 12. April 1888 geladen werden. Wird ein Anspruch an den Grundbesitz nicht an⸗ gemeldet, so erfolgt die Eintragung ins Grundbuch nach Vorschrift des ersten Absatzes des genannten Paragraphen ohne Einwilligung der Geladenen. Eitorf, den 12. Oktober 1891. „Probsthain, Aktuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[41714] Aufgebot.

Der Wirth August Albring zu Buldern, vertreten durch den Rechtsanwalt Justizrath Schlüter zu Dülmen, hat zum Zweck der Besitztitelberichtigung das Auigebot des im Grundbuch von Buldern Band 27 Blatt 163 auf den Namen des Krämers Melchior Messing in Buldern eingetragenen Grund⸗ stücks Flur 1 Nr. 645/169 Dappers⸗Kamp, Hof⸗ raum, 3 a 38 aqm beantragt.

Es werden daher alle Diejenigen, welche Eigen⸗ thumsansprüche an dem erwähnten Grundstücke zu haben glauben, aufgefordert, ihre vermeintlichen An⸗ sprüche und Rechte auf das genannte Grundstück spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 26. Februar 1892, Morgens 11 Uhr, anbe⸗ raumten Termine, in welchem das Ausschlußurtheil verkündet werden wird, anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen werden und der Besitz üiher für den Wirth August Albring berichtigt werden wird.

Der Auszug aus der Steuerrolle kaun auf der hiesigen Gerichtsschreiberei eingesehen werden.

Dülmen, den 3. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht

[41814] zum Bau der Braunschweigischen Landeseisenbahn w

den 3. Dezember d. Js., Morgens 10 ¾ Uhr, zu welchem alle bekannten und nicht bekannten Realb

tter Bge., den 23. September 1891. Herzogliches

* Aufgebot. In Sachen die Expropriation von Grundstücken auf den Feldmarken Schlewecke und Nienhagen

ird auf Antrag der Braunschweigischen Landeseisenbahn⸗

gesellschaft zu Braunschweig zur Auszahlung der hierunter angegebenen Entschädigungsgelder Termin auf

vor dem hiesigen Herzoglichen Amtsgerichte angesetzt, erechtigten, welche Rechte an den expropriirten Grund⸗-

stücken zu vermeinen, bei Strafe des Ausschlusses hiermit öffentlich geladen werden.

Amtsgericht.

Lutterloh.

Name Wohnort. des Eigenthümers.

Feldmark. Plan⸗

Ent⸗ schädigungs⸗ kapital.

Größe der abgetretenen Nr. Flächen.

qm

Bischöfl. General⸗Vi⸗ Hildesheim cariat zu Hildesheim resp. für das Rittergut Nienhagen. Nienhagen.

dgl. dgl.

dgl. dgl. dgl. dgl.

Nien⸗ hagen.

Feldmarksinteressen Schlewecke. dgl.

dgl. 8 Meyer. August Wwe., Louise, geb. Philipps.

o1

ass. 6.

Schlewecke Schlewecke 40

Werder No. [Schlewecke 208 53

60 50 ad 1—8. Die Entschädigungs⸗ gelder werden A2 vom 1. Oktober 34 05 1885 ab mit 29 4 % p. a. ver⸗ 61 89 zinst. ad 6. Außerdem werden als Grundentschädi⸗ gung 5,31 a vom Plane Nr. 190 tauschweise über⸗ wiesen.

457 95 460 33

1

[41710]) Aufgebot behufs Todeserklärung. 1) Der Barbier Heinrich Christoph Ludwig Wiede aus Sudheim, geboren daselbst am 2. Ok⸗ tober 1799, welcher im Jahre 1855 nach Amerika ausgewandert ist und über dessen Leben seit dem Jahre 1879 glaubwürdige Nachrichten nicht einge⸗ laufen sind, 2) der am 23. März 1823 geborene Heinrich Christian Wiede aus Sudheim, Sohn des Vor⸗ benannten, welcher im Jahre 1853 nach Amerika ausgewandert ist, nach den letzten hierher gelangten Nachrichten in Bay City, Staat Michigan, U. St., gewohnt bat und über welchen ebenfalls seit dem Jahre 1879 keine glaubwürdigen Nachrichten einge⸗ laufen sind, werden auf Antrag des Arbeiters Heinrich Wiede zu Sudheim, Neffen des zu 1 und Vetter des zu 2 Benannten aufgefordert, sich spätestens in dem auf Sonnabend, den 17. Dezember 1892, Mor⸗ gens 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte zu melden, widrigen⸗ falls sie für todt erklärt und ihr Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern über⸗ wiesen werden sollen. Alle, welche über das Fortleben der Verschollenen Kunde geben können, werden zu deren Mittheilung und zugleich für den Fall der Todeserklärung etwaige Erb⸗ und Nachfolgeberechtigte zur Anmel⸗ dung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens der Verschollenen sonst auf sie keine Rücksicht genommen wird, hier⸗ durch aufgefordert. Northeim, den 14. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. II.

[41715] Aufgebot.

Der am 22. August 1859 zu Hiddingsel geborene Johann Heinrich Weppelmann wird auf den An⸗ trag seines Bruders, des Zimmermanns Anton Weppelmann zu Hiddingsel aufgefordert, in dem Termine bei der hiesigen Gerichtsstelle den 16. Sep⸗ tember 1892, Vormittags 11 Uhr, sich zu

erklärung der Urkunde erfolgen wird,

Erfurt, den 17. Oktober 1891. 1 Königliches Amtsgericht. VIII.

[41837] Aufgebot.

„Das auf den Namen der Magd Josepha Paschek

in Lonkau ausgestellte, auf den Betrag von 214

86 lautende Sparkassenbuch Nr. 10 814 der Kreis⸗

sparkasse zu Pleß ist verloren gegangen.

werden wird.

wohnhaft, ist im Jahre 1852 nach Amerika aus⸗ gewandert und hat seit 1854 keine Nachricht mehr von sich gegeben.

Seine Verschollenheitserklärung ist beantragt und wird der Vermißte demgemäß aufgefordert, binnen Jahresfrist Nachricht von sich an das Amtsgericht dahier gelangen zu lassen.

Zugleich werden alle Personen, die über Leben oder Tod des Vermißten Auskunft geben können, er⸗ sucht, binnen gleicher Frist hievon Anzeige zu er⸗ statten.

Bretten, den 13. Oktober 1891.

Der Gerichtsschreiber des Gr. Amtsgerichts. Eisenhut.

[41713] 8 Aufgebot. Es haben 1) Juliane, verehel. Zergiebel, geb. Steinbach, in Zwickau, 2) Johanne Christiane Karoline, geb. Ebersbach, in Vielau das Aufgebot wegen Todeserklärung zu 1: Karl Julius Steinbach’s, geboren in Zwickau am 24. Dezember 1849, zu 2: Ernst Ferdinand Blei’s, geboren in Wil⸗ kau am 18. Januar 1850, unter dem Anführen beantragt, daß von dem Leben der Letzteren, seit länger als zwanzig Jahren eine Nachricht nicht vorhanden sei. Die genannten Ver⸗ schollenen werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termin Nachricht von ihrem Leben anher zu geben, widrigenfalls sie für todt werden erklärt werden. Zwickau, den 13. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. Richter.

[41815] Beschluß. Auf Antrag der Wittwe des Georg Pauly Ma garetha, geb. Williams, von Dietkirchen wird der

Bergwerksaufseher John Williams, früher in Die

verw. Blei,

melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt Dülmen, den 1. Oktober 189—0.

kirchen wohnhaft, getauft am 26. November 181 in der Pfarrei Doddiscombsleigh. Grafschaft Devo in England, seit dem Jahre 1856 mit unbekanntem

Königliches Amtsgericht.

[41835]

Nr. 12232. Das Gr. Amtsgericht Bretten hat unterm Heutigen folgenden Vorbescheid erlassen:

ochsheim und bezwse. in

etwaige Abschä 1 betreffende und andere kn, Srundstüch

Alle Diejenigen, welche Anrechte auf dasselbe be⸗ sitzen, werden aufgefordert, in dem am 28. M.

Aufenthaltsort abwesend, aufgefordert, sich inner

halb dreier Monate,

Samstag, den 6. Februar 1892, Vormittags

10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermin zu melden

Landwirth Karl Lepp, Feaes. in Gochsheim am oder nähere Angaben über seinen jetzigen Aufent⸗ n

spätens aber in dem au

10. Mai 1833, zuletzt

County, New Ferscy,

zu machen, widrigenfalls derselbe in diesem

rmine für todt erklärt und sein Vermögen an