erner werden an den Verhandlungen betheiligt sein der E“ bei der thüringischen Versicherungs⸗Anstalt, Geheimer Regierungs⸗Rath Stier, und als Vertreter des Vor⸗ standes dieser Anstalt Regierungs⸗Rath Elle und Regierungs⸗ Rath Willharm. Hamburg. amburg, 22. Oktober. Die Bürgerschaft hat in “ den gestern mitgetheilten dringlichen Antrag des Senats angenommen. Sie bewilligte zum Zweck der Hebung des Wracks des Dampfers „Athabasca“ die Summe von 150 000 ℳ, sowie fernere 15 000 ℳ für sonst erforderliche Maßregeln, ersuchte jedoch gleichzeitig den Senat, ihr baldigst eine Vorlage betreffs Regulirung des Fahrwassers der Unterelbe zugehen zu lassen.
Desterreich⸗Ungarn.
Wien, 23. Oktober. Seine Majestät der Kaiser u König empfing gestern Nachmittag den hier weilenden Bischof
Soagro aus Central⸗Afrika. 8 nen ausführlichen Bericht des „Fremdenblatt“ über die Gedenkfeier des Infanterie⸗ tegiments Wil⸗ helm I. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34 entnehmen wir noch Folgendes: Bei der Parade hielt der Regiments⸗Kommandant Oberst Freiherr von Königsbrunn folgende Ansprache: b „Meine Herren! Mit besonderer Weihe begehen wir heute die eier der fünzigjährigen Namensführung. Es ist ein Tag pietätvoller an unseren Erlauchten Inhaber, der zu allen Zeiten dem Regiment seine Huld und Gnade, sein warmes Interesse zugewendet hat. Wir blicken zurück in der Geschichte des Regiments! Bewegten Herzens lesen wir das huldvolle Schreiben vom 11. Oktober 1841, mit welchem Seine Königliche Hoheit der damalige Prinz Wilhelm von Preußen gelegentlich seiner Ernennung zum Obersten⸗Inhaber des Regiments dasselbe begrüßte. Der hobe ritterliche Sinn, welcher sich in demselben ausspricht, muß alle Herzen erwärmen und begeistern. Und so finden wir bei jeder Gelegenheit, wenn es dem Regiment oder einzelnen Mitgliedern desselben vergönnt war, dem hohen Inhaber vor die Augen treten zu können, zahlreiche Beweise derselben unermüd⸗ lichen Huld und des Wohlwollens, mit welchem Allerhöchstderselbe das Regiment begleitete. Ich erinnere an das Jahr 1864! Das Regiment war damals so glücklich, an der Seite der preußischen Kameraden an den siegreichen Kämpfen in Schleswig⸗Holstein und Jütland theilnehmen zu können. Gehobenen Herzens gedenken die älteren Kameraden unter uns des überaus huldvollen Empfanges, welcher nach Beendigung des Feldzuges dem Regiment und insbesondere dem Offizier⸗Corps von Seite Seiner Majestät Wilhelm IJ. in Berlin zu Theil wurde. Auch diese Tage haben in der Regimentsgeschichte einen würdigen Platz gefunden, und sie werden in der Erinne⸗ rung fortleben für alle Zeiten. Das Regiment ist stolz und glücklich, nunmehr auch Seine Majestät Wilhelm II., den Erben aher ritterlichen Tugenden seiner hohen Vorfahren, seinen Inhaber nennen zu dürfen. Unvergessen bleibt die herz⸗ ewinnende Weise, mit welcher Allerhöchstderselbe vor wenigen Jahren als Prinz Wilhelm zu wiederholten Malen unter das Offtzier⸗ Corps trat und einzelne Mitglieder deeselben empfing. Als Zeichen besonderer Huld empfangen wir heute die von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen dem Regiment Aller⸗ gnädigst gespendeten Fahnenbänder; dieselben werden von nun an immer unsere Fahne schmücken und uns voranleuchten, wenn es gilt, in ernster Zeit für Kaiser und Vaterland einzustehen! 18 Nach der Parade wurde an Seine Majestät den Deutschen Kaiser nachstehendes Huldigungs⸗Telegramm esendet: Fg 1ö Euere Majestät an dem Tage, an welchem das Kaiser⸗ liche und Königliche 34. Infanterie⸗Regiment vor einem halben Jahr⸗ hundert seinen glorreichen Namen erhielt, die Huldigung, welche das Offizier⸗Corps seinem Durchlauchtigsten Inhaber in tiefster Ehrfurcht darbringt, sowie den ehrerbietigsten Dank für die huldvollst gespen⸗ deten Fahnenbänder allergnädigst entgegenzunehmen. Freiherr von Königsbrunn, Oberst und Regiments⸗Kommandant.
Während des Diners sh ban ce Majestät dem iser Wilhelm folgendes Antworttelegramm ein: 8S 858 S9e braven Regimente feiere Ich heute den Tag, an welchem vor nun fünfzig Jahren Meines hochseligen Herrn Groß⸗ vaters Majestät zum Inhaber ernannt wurde, und will dem Offzier⸗ Corps als ein weiteres Zeichen Meines Wohlwollens und zur bleibenden Erinnerung Mein Bildniß in Oel verleihen; dasselbe wird nach vollendeter Fertigstellung dem Regiment zugehen. Wilbelm. Der erste von dem Kommandanten des Regiments Frei⸗ herrn von Königsbrunn während des Diners ausgebrachte utete: Namen des hier versammelten Offizier⸗Corps des Regi⸗ ments, das hochbeglückt und geehrt durch die Anwesenheit seiner hoch⸗ geschätzten Eäste ist — erlaube ich mir das Wort zu ergreifen, um Gefühlen Ausdruck zu geben, welche Jeden von uns, weß Standes er auch sei, heute und immerdar mächtig beherrschen. Wir blicken in Liebe und Ehrfurcht empor zu den beiden erhabenen Monarchen, die, in treuer Freundschaft geeinigt, unablässig bestrebt sind, das Glück und die Wohlfahrt ihrer Völker zu fördern und zu sichern. Wohl wird aber auch in keinem Theile des weiten Erdkreises 8 Herrscher ein solcher Schatz von Liebe und Treue, von Anhänglich ei und Opferwilligkeit entgegengebracht, wie in den beiden verbündeten Reichen. Und insbesondere die Armeen; sympathisch fühlen wir 8* angezogen, denn uns beherrschen gleiche Ideale, gleiche Begriffe, 88* erfüllt ein gleiches Streben... In unbegrenzter Liebe und Hingebuag sin wir unseren obersten Kriegsherren ergeben, deren ganze, pe-a. sige Fürsorge der Armee zugewendet ist. — Möge es unseren erha emen Herrschern beschieden sein, noch eine lange, lange Reihe von Jee⸗ zum Segen ihrer Völker, zum Besten ihrer Armeen zu walten! J gedenke zu dieser Stunde des verewigten Kaisers, dessen glorreichen Namen das Regiment für immerwährende Zeiten führt, und erhebe das Glas auf das Wohl Seiner Kaiserlichen und König⸗ lichen Apostolischen Majestät unseres Allergnädigsten Kaisers und Königs und auf das Wohl Seiner Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, unseres durchlauchtigen Inhabers!“ 8 Diese mit Begeisterung gesprochenen Worte zündeten, und nicht endenwollend brauste der Ruf aus patrio⸗ tischen Soldatenherzen: „Hoch Seine Majestät, unser ge⸗ liebter Kriegsherr, Hoch Seine Majestät, unser Oberst⸗ Inhaber!“ Die österreichische und preußische Volkshymne folgten, Klänge, die begeisterten Widerhall fanden in 71 ge⸗ obenen Herzen aller Anwesenden. In den unbeschrei Ürss. babge mischten sich die vom Scheichenberg her abgegebenen ensalute. “ einem von dem Corps⸗Kommandanten, Feldgesg⸗ meister von Braumüller ausgebrachten Hoch auf ern. e⸗ giment brachte Oberst Freiherr von Königsbrunn folgen⸗ aus: gs Z Danke vernahmen wir die erhebenden Worte Seiner Excellenz des Herrn Corps⸗Kommandanten, dem wir in 4 trauensvoller Verehrung ergeben sind. Treu, tapfer und veé-are- „ wie es gewesen, wird das Regiment auch in ernsten Zeiten dem
8
rer Dankbarkeit gegenüber den hier anwesenden Kameraden der Eb Armee Ausdruck zu verleihen, welche durch ihre Gegenwart dem heutigen Festtage eine besondere Weihe verleiben. Mit warmem Herzen begrüßen wir sie in unserer Mitte, reichen ihnen die kameradschaftliche Hand. Sie haben eine weite Reise nicht gescheut, um Zeugniß abzulegen von den ₰ sinnungen edler Waffenbrüderschaft, welche zwischen uns herrscht. Nehmen Sie unseren herzlichsten und aufrichtigsten Dank hierfür ent⸗ gegen, und sollte es uns einst beschieden sein, Seite an Seite zu kämpfen, so werden wir in begeistertem Wett⸗ eifer mit den Männern von Mars⸗la⸗Tour und Sedan für Kaiser, König und Vaterland eintreten. Em drei⸗ faches Hoch unseren geehrten Gästen!“ Der deutsche Militär⸗Attachs, Oberst Lieutenant von Deines beantwortete den Toast mit der bereits gestern mit⸗ getheilten Ansprache, worauf der mit der Führung des Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 2 beauftragte Oberst⸗Lieutenant von Hugo folgenden Trinkspruch aus⸗
e:
Herren Kameraden, geehrter Herr Commandeur! Im Namen des Garde⸗Grenadier⸗Regiments, als dessen Vertreter ich die Ehre habe, vor Ihnen zu stehen, erlaube ich mir, einen warmen kameradschaftlichen Gruß und unsere herzlichen Glückwünsche zum heutigen Feste auszurichten. Mein Regiment ist hochbeglückt über die demselben zu Theil gewordene Auszeichnung, zu diesem hehren Feste eingeladen worden zu sein, und ich — diesen schönen Tag in Ihrer Mitte zu verleben. Ich bin fest überzeugt, daß dieses Zusammensein die langjährigen, innigen Beziehungen zwischen den beiden Regimentern, welche sich stolz rühmen können, die hohen Namen der gegenseitigen Monarchen zu tragen, noch enger knüpfen wird. Das Telegramm meines Regiments hat die Gefühle gekennzeichnet, die uns beseelen... Erlauben Sie mir noch, die lebhaften Sympathien, welche wir für das 34. ungarische Regiment empfinden, zusammenzufassen in dem Wunsch, daß das in jeglicher Anerkennung wurzelnde Wohlwollen Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph, sowie die besondere Huld Ihres erhabenen Inhabers, Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, allezeit bewahrt bleiben möge und es dem Regiment gegönnt sein möge, dereinst, gleich seinen tapferen Ahnen, in edlem Wetteifer mit uns für Gott, Kaiser und Vaterland seinen Ruf neu zu bethätigen In diesem Sinne, meine Herren, erhebe ich das Glas auf das Kaiserliche und Königliche Infanterie⸗Regiment Wilhelm I. Deutscher Kaiser und König von Preußen Nr. 34. Hurrah!“
Zu den o““
bien schreibt das „Fremdenblatt“: 8 S sind die Instruktionen unserer Delegirten für die Vertragsverhandlungen mit Serbien von den beiderseitigen Re⸗ gierungen endgültig festgestellt und genehmigt worden; die 1ectngg. verhandlungen selbst dürften im Laufe des nächsten Monats in Wien beginnen. Bekanntlich hat die serbische Regierung vor einiger Zeit dem Wunsche Ausdruck gegeben, vorläufig nur mit Oesterreich⸗Ungarn in Ver⸗ handlungen einzutreten. Wir hören nunmehr, daß die serbische Re⸗ gierung auf diesem Wunsch nicht mehr besteht, sondern daß die Ver⸗ handlungen mit Oesterreich⸗Ungarn und dem Deutschen Reich gemeinschaftlich hier in Wien geführt werden sollen. Diese korporative Verhandlung war ja auch bereits in dem Erlasse des Handels⸗Ministers an die Handelskammern vom 7. Mai, in welchem dieselben um ihre „Gutachten zu den Handels⸗ verträgen mit der Schweiz, Italien und Serbien aufgefordert werden, in Aussicht genommen, und von diesem Gesichtspunkte aus wurden auch die Gutachten abgefaßt. Daß eine solche Kooperation die Möglichkeit von Erleichterungen für den Grenzverkehr, also separate Verhandlungen über dieselben, nicht ausschließt, hat sich ja auch bei den Verhandlungen mit der Schweiz gezeigt, und da diese Erleichterungen im Grenzverkehr im beiderseitigen Interesse Oester⸗ reich⸗Ungarns und Serbiens gelegen sind, ein Grenzverkehr zwischen dem Deutschen Reich und Serbien aber nicht besteht, so liegt es wohl nahe, daß derartige Erleichterungen auch keine Nachwirkungen auf deutsche Provenienzen haben können. Demselben Blatte zufolge haben bezüglich des Handelsvertrages mit der Türkei und Bulgarien wegen einer gemeinsamen Gesetzesvorlage in dem österreichischen und dem ungarischen Parlamente Verhandlungen der beiderseitigen Regierungen stattgefunden. Die Einbringung einer Vorlage über die Verlängerung des jetzigen Vertrags⸗Verhältnisses mit der Türkei und Bulgarien stehe demnächst bevor. 8 1 Im 11““ begründeten gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, bei der Generaldebatte über das Budget die jungczechischen Redner ihre ablehnende Haltung hauptsächlich mit dem Hinweis auf den böhmischen Ausgleich und mit dem Vorwurf der Zurücksetzung des czechischen Volkes Seitens der Regierung. Insbesondere bemängelte Vasaty das hohe Kriegs budget, welches nur eine Folge der Allianz mit Deu tschland sei, da Oesterreich⸗Ungarn von keiner Seite ein Angriff drohe. — Am Schluß der Sitzung richtete der Abg. Prade an den Minister des Innern die Anfrage, was er gegenüber der Verunglimpfung der Reichenberger Be⸗ hörden und der vigtbge e unter der czechischen Bevölkerung daselbst zu thun gedenke. 8
be. . ctt 2s e des ungarischen Unterhauses erklärte gestern der Handels⸗Minister Baroß, die durch die Herabsetzung der Gütertarife bisher erzielten Resultate seien beruhigend. Wenn sich die allgemeinen wirthschaftlichen Ver⸗ hältnisse nicht verschlimmerten, dürfte ein Rückgang in finan⸗ zieller Hinsicht voraussichtlich nicht eintreten.
In der Sitzung des Unterhauses entspann sich bei der weiteren Debatte uͤber das fünfmonatliche Budgetprovi⸗ sorium eine heftige persönliche Auseinandersetzung zwischen Horanezky (gemäßigte Opposition) und dem Justiz⸗Minister Szilagyi. Hierauf wurde die Vorlage in der Spezialberathung angenommen. Heute findet die dritte Lesung statt. 86
Großbritannien und Irland.
n Cork hielt am Mittwoch der irische Deputirte John
Nh. h n “ Volk eine Ansprache, in der er erklärte: er spreche als der gewählte Führer der irischen parlamen⸗
ischen Partei.
8 1Z. nächsten Parlamentswahlen hat sich b. mehr auch Chamberlain, der ehemalige Freund Glad⸗ stone’s, geäußert. Er hielt in [Sunderlandge 1. politische Rede, in der er sagte, wenn die nächsten Wahlen Gladstone wieder ans Ruder brächten, so würden sechs Monate hinreichen, um Irland in die größte Verwirrung zu stürzen und Verwickelungen mit den auswär⸗ tigen Mächten herbeizuführen. Die nächsten v⸗ wahlen seien daher von größter Wichtigkeit;“ sie würden über das Geschick des Reichs und die Zukunft Großbritanniens entscheiden. Ein Wechsel in der Regierung wäre verhängniß⸗ voll für die innere Lage Englands, wie fuͤr die Stellung des Reichs nach außen. 1 82 S 3 in Millwall auf Samuda'’'s
Am Sonnabend v. W. lief
ft der neue Stahlkreuzer 9 S erdi Scylla“ besitzt Maschinen von 9000 Pferde⸗
mit
2 ie der Körrespondent der „Times“ aus Calcutta
meldet, Wirken der Erzbischof Jacoby von Agra gestorben. Wie aus Ottawa telegraphirt wird, hat auf Weisung der britischen Regierung der General Gouverneur von Canada Lord Stanley den Premier⸗Minister Mr. Abbott ersucht, die nothwendigen Schritte zur Entfernung des Namens Sir Hector Langevin's von der Liste des Konseils Ihrer Majestät in Canada einzuleiten. 8 Das Kabinet des Sultans von Sansibar ist, 1 die „Times“ meldet, wie folgt zusammengesetzt: Premier, General Mathews; Finanzen, Mr. Hugh Robertson; Armee und Polizei, Kapitän Hatch; Hafen und Leuchtfeuer, Kapitän Hardinge; öffentliche Arbeiten, Bomanji; Schatzmeister, Mahomed Bin Saif. Alle Schriftstücke werden in Zukunft in englischer und arabischer Sprache abgefaßt werden und jederzeit der Besichtigung durch den General⸗Konsul offen stehen, von dessen vorheriger Billigung auch alle neuen Unternehmungen und Ausgaben abhängig sind. General Mathews wird der „Morning Post“ zufolge in seiner früheren Eigenschaft als Regierungs⸗Kommissar und General⸗Konsul für Ost⸗Afrika keinen speziellen Nachfolger erhalten. Diese Funktionen würden in Zukunft von dem britischen Agenten und General⸗Konsul für Sansibar Portal mit ausgeübt werden. Dem Letzteren würde demnach die oberste Wahrung der britischen Fatere1e. sowohl im Protektorat von Sansibar wie in ganz Ost⸗Afrika,
zustehen. Frankreich. 1 e6 aris, 23. Oktober. In der gestrigen Sitzung 8s 1AA“ wurde, nach einer Meldung des „W. T. B. der von der Zollkommission des Senats vorgeschlagene 89 1 von 25 Fr. auf gesalzenes Fleisch abgelehnt und er von der Kammer angenommene Zoll von 20 Fr. ge⸗ nehmigt. Der Ministerrath beschäftigte sich alsdann mit den Eisenbahnunfällen, die sich in letzter Zeit sehr ge⸗ häuft haben. Der Arbeits⸗Minister Npes Guyot iheilte mit, daß er den Eisenbahn⸗Direktionen verdoppelte Wachtsamkeit an⸗ apf abe. . 88 gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer wurden zu der Berathung über die Budgets der verschie⸗ denen Ministerien mehrere Interpellationen oder An⸗ fragen angekündigt, so namentlich zu dem Budget des Aus⸗ wärtigen eine Anfrage des Deputirten Deloncle über Tuat und die egyptischen Angelegenheiten, eine Anfrage des Deputirten Delafosse über den Stand der diplo⸗ matischen Beziehungen zwischen Frankreich und Italien und eine Anfrage des D⸗putirten Mille⸗ voye über die Folgen der Entrevue von Kronstadt. Die Kammer setzte sodann die Generaldebatte über das Budget ohne bemerkenswerthen Zwischenfall fort. Der Devputirte Jamais verlangte eine Reform der Getränkesteuer. Der Präsident der Budget⸗Kommission Casimir Périer er⸗ widerte unter Hinweis auf die von der Kommission bereits herbeigeführten Reformen, es würde unbillig sein, weiter zu gehen. Wenn man im Jahre 1893 mit einer Konvertirung der 4 ½ prozentigen ö wolle, müsse man vor m eine günstige Finanzlage haben. Betreffs ber ehletper ehn des Deputirten Mahy wegen der Ausbeutung ausgedehnter Grundstücke auf der Insel Madagaskar durch ein englisches Syn⸗ dikat heißt es in einer den Blättern aus Regierungskreisen zugegangenen Mittheilung, die Regierung der Hovas habe bereits zahlreiche ähnliche Konzessionen ertheilt. Der Minister des Auswärtigen Ribot könne in dieser Sache nicht interveniren, er könne nur die auswärtigen Beziehungen der Regierung der Hovas mit den fremden Staaten kontroliren. 8 Wie verlautet, wäre die Regierung geneigt, Schritte zur Herabsetzung des Zolles von 15 Fr. auf spanische Weine zu thun. Die Regierung wäre der Ansicht, daß ein zu hoher Zoll für Spanien begdch Folgen haben könne, vorbeugen müsse. “ denen man ac eanister N. Freycinet besichtigte vorgestern eines der neugebildeten, aus einem aktiven Bataillon und zwei Landwehr⸗Bataillonen zusammengesetzten gemischten Regimenter in Troyes. Der Minister erklärte dabei, daß die Bildung der gemischten Regimenter als vollendete Thatsache anzusehen sei. Die Hauptwirkung der Maßnahme werde sein, daß die Feldarmee Frankreichs dadurch verdoppelt würde. emps“ giebt der Hoffnung Ausdruck, daß sowohl die Radskulen wie die Indignation der Klerikalen wegen der Be des Erzbischofs von Aix umsonst sein werde. Die Republik werde die Politik der Beruhigung fort⸗ setzen, und der Klerus werde wohl nicht plötzlich zu seinen früheren Maximen zurückkehren. Die Angelegenheit werde mindestens politisch bald abgethan sein. Wie verlautet, soll die Seitens der konservativen Deputirten wegen der Angelegenheit des Erzbischofs von Aix beabsichtigte Interpellation bis nach 65 endigung des Prozesses gegen den Erzbischof, worüber 1 Verhandlung am 10. November stattfinden dürfte, verschoben werden. 1 “
Erzbischof von Aix hat, wie die „Maadb. Ztg. erfährt, vböb die Vorladung erhalien, am 3. vor dem Pariser Appellgericht zu erscheinen. Wie 88 het8t. wird der Erzbischof der Vorladung keine Folge leisten. Auch gegen die fünf Bischöfe seines Sprengels, welche 1. an den Justiz⸗Minister Fallibres gerichtetes Schreiben billigten, sowie gegen den Kardinal Langenieux von Reims, den Kardinal Foulon von Lyon und den Bischof Freppel wird Anklage wegen Beleidigung der Regierung erhoben. Eine gemeinsame Kundgebung der französischen Bischöfe wird erwartet. M Befce He „Mgdb. Ztg.“ aus Rom telegraphirt wird, hätte der Papst ein Schreiben an den Erzbischof von Aix ge⸗ richtet, worin er das Vorgehen der französischen Bischöfe gegen die französische Regierung billige.
Der Kronprinz von Italien stattete, wie „W. T. B. meldet, gestern Nachmzittag der Königin von wS;. in Pallanza 239* Besuch ab und kehrte Abends wieder
2 a zurück. ) Mona wird am 24. d. ein Reiterstandbild des Generals Lamarmora enthüllt; man erwartet zu der Feier den König Humbert. b
1 Nenseda bereits telegraphisch gemeldeten Tod Debeb 8 erzählt der in Massovah erscheinende “ Eritreo folgende näheren Einzelheiten, welche dem Blatt aus Asmara
en sind: neC2gg ünn sich vor etwa zwei Monaten an Ras Mangascha
kraft und ist im Stande, 20 Knoten in der Stunde zurück⸗
w 1 1 1. icht und 8 iner Führer immer auf dem Wege folgen, den Pflich Fufe 8 Und nun sei es mir gestattet, unferer Freude,
E“
zulegen
und Ras Alula gewandt mit der Bitte, ihm in einem Unternehmen
ist daselbst am 14. d. nach 50 jährigem segensreichen
wie
8
8
Landtags⸗Abgeordneten des von 1870—1873 Vertreter seines heimathlichen Wahlkreises Husum⸗
8 8
gegen Okule Kusai betzustehen. der Herrschaft des Häuptlings
tödtlicher Feindschaft lebte, der aber bei den Mangascha und Alula lehnten Dieser beschloß jetzt, auf eigene Faust vorz
steht.
Heer an und marschirte gegen
Ras Alula's, von seinem Vorhaben abzustehen und sein lassen, mißachtete er. Da erklärte ihn Ras Alula als A zog gegen ihn zu Felde. Debeb erwartete den Ras in Stellung östlich von Adua, auf den Höhen von Abba Garima.
Stellung wurde von den Kriegern
wehr Debeb's und seiner Leute im Sturm war sehr blutig. Die Krieger Alula's gaben selbst, der, von seinen Häuptlingen umgeben,
mit diesen niedergemacht. Ras zurück. Er führte Debeb's Leiche kirche Aduas begraben.
Spanien. Die Großfürstin Wladimir von „Köln. Ztg.“ berichtet wird, am 21. Sebastian mit ihrer Tochter nach Cann
der
dort ihren Bruder, Schwerin zu besuchen.
den Der
abgereist und begeben sich von
Die Zweite Kammer
lungen gearbeitet. koloniale und das gewöhn veröffentlicht. Bezüglich der diesem Jahre wiederum aufweisen,
nicht gegeben. natürlich eingehender.
der Thronrede in Aussicht gest
des Wahlrechts und der Steuern werden empfohlen, und ebenso war die Mehrheit der Reorganisation der Landesvertheidigung auf allgemeinen Dienstpflicht zu den Pflichten
neuen liberalen Regierung obliegen. Was die verträge anbelangt, so wurde hervorgehoben, d sei, die Unterhandlungen mit der französis zufangen, so lange die Unterhandlungen
1 ag zu Deutschland, Oesterreich u Belgien sich voraussichtlich anschließen würd
vertrag zwischen
führt seien. der Meinung, daß die holländisch
88
Kammer gutgeheißenen Zolltarif
glieder der Kommission schlugen vor, auch in Holland eine Probe
mit der Erhebung von
aber wurde die Hoffnung ausge
diesem Ministerium die Reformen bezüglich des Steuerwesens
bekommen würde.
Luxemburg. 21. Oktober. Die „Luxb. Ztg.“ theilt aus die aus Lenggries vom 19. d. M. datirte Der Großherzog beabsichtige in Folge Er⸗ Friedrich
Luxemburg, den „M. N. N.“ Nachricht mit: krankung der Prinzessin Großherzogin von Luxemburg, Hohenburg bis über Weihnachte
Amerika.
gte General Howard, der Com⸗ mandeur des östlichen Departements, zu welchem alle Staaten n der atlantischen Küste gehören, widmet in seinem Jahres⸗
Vereinigte Staaten.
bericht dem Problem der Ve rthe
Küste eine eingehende Besprechung, in welcher es, nach der
„A. C.“, heißt:
„Seitdem wir begonnen haben, rufen, hat Großbritannien, indem es
durch gr der
und St. besonders in
entsprechend verstärkt, tionen abberief und jetzt vier Häfen an muda, Kingston Atlantie und
operirenden Flotten bequeme Kohlenstationen und im Kriegsfalle eine
3 4
günstige Operationsbasis gegen die Vereinigten Staaten abgeben
würden. Wir haben uns jedoch ni
haben auch Pflichten gegen die Menschheit sehen, daß die Regierung in gewissen westindischen Inseln eine civili⸗ irt Thun wir dies nicht, so bleibt uns zipien der Monroedoktrin aufzugeben und unsere Pflichten den Europäern abzutreten. Kein Amerikaner wünscht, daß dieser Fall eintreten möge. Wir haben ferner die Kapitalsanlagen unserer Bürger in Ländern mit einer unsicheren Regierung vor Verlust zu schützen und sollten zu diesem Zwecke in den benachbarten Gewäffern
sirte ist.
andere Macht und sogar ebenso schla
Um eine solche militärische Stärke zu erreichen, gebrauchen wir nicht
allein Schiffe und Kohlenstationen, Küste in bestimmten Zwischenräumen
Niederlande.
1G hat ihre Sitzung begonnen, desto eifriger wird jedoch Die Kommi
beschränkt die Kommi
um seinen Einfluß in den amerikanischen Gewaͤssern nlcht einzubüßen, seine Flotte auf der amerikanischen Seite
atlantischen Küste, Lucca,
Dieses Gebiet steht gegenwärtig unter Batha Agos, mit welchem Debeb in Italienern gut angeschrieben
das Ansinnen Debeb's a
Okule Kusai. Die Heer zu en
Die Alula’'s genommen.
keinen Pardon.
mit sich und ließ sie in der Haup
11ue
d. M. von Sa Großfürst macht
dort nach St. Petersburg.
liche
Budget sind Kolonien,
welche
ellt hat.
aussprechen werde. Einige Mit⸗
Einfuhrzöllen zur Beförderung der See Interessen für Landwirthschaft und Industrie zu machen. Allein die Mehrheit lehnte diesen Antrag ab.
sprochen, daß man endlich von
von Anhalt, Mutter der seinen Aufenthalt auf Schloß n auszudehnen.
idigung der atlantischen
unsere neue Flotte ins Leben zu
seine Schiffe ößere ersetzte.
von ihren Sta⸗ England hat Halifar, Ber⸗ welche für die im
den westindischen Gewässern
cht allein selbst zu schützen, wir zu erföllen und darauf zu
nichts übrig, als die Prin⸗
ebenso stark wie jede gfertig wie Großbritannien sein.
sondern auch längs der ganzen befestigte Häfen.“
Kunst und W
Der Geheim⸗ Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Forchhammer, begeht heute seinen 90. Geburts⸗ Jubilar gedenkt in dem soeben
der Nestor der Kieler Hochschule, tag. Der körperlich noch rüͤstige begonnenen Winter⸗Semester wieder sophischen Seminars zu übernehmen. zufolge, am 19. wissenschaft seit dieser Zeit eine große Anzahl und römischen Mvpthologie, von Max Müller zu lung antiker Kunstwerke gegründet.
Tondern im Deutschen Reichstage. der Kieler Universität Mitglied des p
April 1836 zum an der Universität Kiel
Archäologie, Topographie, Philosophie und Geschichte. Als Linguist ist Forchhammer ein entschiedener Gegner Oxford und dessen Lehre von der der Sprachen auf mechanischem Wege. Auf seine Veranlassung wurde 1841 zu Kiel eine unter seiner h erheblich angewachsene Samm⸗
Pinneberger
issenschaft.
persönlich die Leitung des philo⸗ Er wurde, dem „Hann. Cour.“ Professor der Alterthums⸗ ernannt und veröͤffentlichte von Schriften zur griechischen
Entstehung orchhammer wurde 1867 zum
Wahlkreises gewählt und war Seit 1876 ist er als Vertreter
ugehen. Er warb ein kleines Aufforderung
ufrührer und einer guten
unter verzweifelter Gegen⸗ Der Kampf Debeb tapfer kämpfte, wurde Alula kehrte darauf nach Adua
ußland ist, wie
es abgereist, um Großherzog von Mecklenburg⸗ 1 eine Reise durch Spanien und holt seine Gemahlin in Cannes ab. Die Prinzen sind über Bordeaux, Paris, Berlin nach Schwerin
en noch nicht jetzt in den Abthei⸗ ssionsberichte über das bereits auch in ein Befizit von 16 000 000 Fl. sion sich laut Meldung
der „Wes.⸗Ztg.“ auf allgemeine Bemerkungen über einzelne Forderungen der Regierung. Eine eingehende Kritik der Plän des neuen liberalen Kolonial⸗Ministers Van Dedem wird Der Bericht über das Staatsbudget ist In erster Linie werden in diesem ist Berichte die Reformen besprochen, welche das Ministerium in Die Reorganisation als sehr dringend Meinung, daß eine der Grundlage der gehöre, welche der Frage der Handels⸗ aß es nicht erwünscht chen Regierung an⸗ über den Handels⸗ nd Italien, welchem — e, nicht zu Ende ge⸗ Allgemein waren die Mitglieder dieser Kommission dische Regierung, bevor sie in dieser Frage Unterhandlungen eröffne, jedenfalls das Urtheil abwarten müsse, welches der französische Senat über den bereits von der
Allgemein
8
oößartige wie interessante Schenkung ist de
85
— CEimne ebenso gr geworden. Derselbe ist am 13. b. alter verstorben und Sammlungen ohne Dem „Hann. Cour.“
September d. J. im besten Mannes
zufolge gehören dazu: eine Sammlung althessische
stände, ein große Münzsammlung, se enthält. Diese Sammlungen sollen dem Namen „Gläßner⸗Stiftung“ zusammenbleiben und der öffent lichen Besichtigung durch das Publikum zugänglich sein.
Kapitals auch Neuanschaffungen, welche dem Charakter t- Sammlung entsprechen, gemacht werden können. der Stadt Kassel
Gesinnung übernommen, und die Sammlungen sind in der Muchard⸗Stiftung Abgeordneter Dr. med. Endemann, in sehr dem Verstorbenen der allseitige Dank für diese hochherzige Schenkung gebühre.
kirchen erhielten, wie der „N. A. Ztg.“ Preis Erdmann u. Spindler⸗Berlin, den dritten Hartung⸗Charlottenburg. gelaufen.
der „Th. Ztg.“ zufolge der Magistrat Hochmeisterschloß in
der Marienburg überwiesen. Spindeln, welche sich in der alten Neubau der letzteren dem Magistrat von schenkt wurde stellung gefunden.
— Der Kapitular⸗Professor und e berg in Tirol Basilius Schwi richtet wird, in dem dortigen eschichte höchst interessante alte Handschrift entdeckt. dies ein Papiercodex in Folio, welcher spiegel und das oberbayerische Landrecht Codex stammt aus dem Jahre 1461 und umfaßt das im Mittelalter weit verbreitete Land⸗ und des sogenannten Schwabenspiegels in jener alten Fassung, das mit Unrecht dem Vorsprecher Ruprecht von Freising beigelegte Landrecht jenes Rechtsbuches hervorgegangen ist. Da dessen Bestim⸗ mungen auch in Tirol lange in Geltung standen, wie aus einzelnen Sätzen der Weisthümer sich ergiebt, so erktärt sich die Abschrift im Marienberger Archiv leicht. Der Werth des Codex beruht aber nicht in dieser Abschrift, sondern in dem unmittelbar sich anreihenden weiteren Theile; dieser enthält das ober⸗ bayerische Landrecht des Kaisers Ludwig des Bayers, aber nicht das bekannte, in mehr als hundert Handschriften vorhandene vom 7. Januar 1346, sondern dessen Vorlaͤufer aus der Mitte der Dreißiger Jahre. Die Handschrift ist von Johann Rotary von Niederndorf im Jahre 1461 gefertigt, stimmt im Ganzen fast durch⸗ aus mit der des bayerischen Reichsarchivs in der Reihenfolge der Artikel und ist in Bezug auf den Wortlaut derselben für die Kontrole der Fasse guten Theile mit dem oberbayerischen
Archivar des Stiftes Marien⸗
Archiv eine für die
enthält.
assung des alten, zum Stadtrecht des Kaisers Ludwig aus der Mitte der Dreißiger Jahre zusammenfallenden Landrechts höchst willkommen. Ueber die mehrerwähnte meteorologische Station, welche man auf dem Montblanc zu errichten beabsichtigt, wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben: Die neuesten Meldungen lassen es als wahrscheinlich erscheinen, daß der Plon aufgegeben werden muß, denn von Tag zu Tag stellen sich neue Schwierigkeiten ein, die nicht vor⸗ hergesehen werden konnten. Der Ingenieur Imfeld, der die Arbeiten unter der unmittelbaren Aufsicht des Professors Janssen leitet, hat sich mit acht Arbeitern und zwei Aerzten im Observatorium Vallot in einer Höhe von viertausend Metern installirt, um von dort aus über die Dichtigkeit des Schnees auf dem Gipfel die nöthigen Forschungen anzustellen. Die Errichtung der Station ist nämlich erst dann möglich, wenn diese Dichtigkeit zwölf Meter nicht übersteigt. Die ersten Untersuchungen haben festgestellt, daß etwa zwanzig Meter unterhalb des Gipfels ein Felsgrat sich befindet, der nur von einem Meter Schnee bedeckt ist. Es wurden nun zwölf Meter unterhalb der höchsten Spitze drei verschiedene Gänge ge⸗ graben, um sich zu vergewissern, ob man auf dieser Höhe den felsigen Kern erreichen könne, aber die erhaltenen Ergebnisse sind wenig er⸗ muthigend. Einer der Gänge ist bereits auf 28 m Tiefe getrieben worden, ohne daß es gelang, auf den Fels zu stoßen. Die Arbeiten schreiten nur sehr langsam vor, wegen der dünnen Luft und vieler anderen Schwierigkeiten. Die Männer leiden schwer unter der Bergkrankheit und können nur eine geringe Arbeitssumme liefern, da jeder einzelne bald gezwungen wird, ins Thal hinabzu⸗ steigen. Obgleich das Observatorium Vallot mit Cokes durch zwei Oefen geheizt wird, die Tag und Nacht brennen, bleibt das Therme⸗ meter doch immer unter Null, die Dinte ist beständig gefroxen und da das Wasser schon mit 83 Grad siedet, so ist es fast unmöglich, hinreichend gekochte Nahrung zu bekommen. Furchtbare Schneestürme, die sehr häufig sind, unterbrechen nicht bloß die Arbeiten, sondern verursachen den Leuten auch noch andere Beschwerlichkeiten. Die Schwierigkeiten, mit denen das Unternehmen zu kämpfen hat, sind so groß geworden, namentlich in den letzten Tagen, und die bisherigen Ergebnisse sind so geringfügig daß Herr Imfeld, wie nach Paris berichtet eeh, sich entschlossen haben soll, auf die Weiterführung zu ver⸗ zichten.
— In Lecco am Comersee, am Ausflusse der Adda, wurde, wie schon kurz erwähnt, am 9. Oktober ein dem italienischen Schrift⸗ steller und Dichter Alessandro Manzoni (geboren 1785, ge⸗ storben 1873 in Mailand) gewidmetes Bronzedenkmal unter großen Festlichkeiten enthüllt. Wie die „N. Fr. Pr.“ meldet, stellt das Monument den Dichter in doppelter Lebensgröße dar, sitzend und auf das Seegelände hinausblickend, in welchem sein berühmter Roman „I Promessi Spesi“ („Die Verlobten“) zum großen Theil spielt. Der 7 m 40 em hohe Sockel, aus rothem Granit, ist mit Hautreliefs aus Bronze geschmückt, von welchen drei Darstellungen aus dem genannten Roman zeigen: die gewaltsame Entführung der Lucia, die Scene im Spital, wo Padre Christoforo dem Renzo den sterbenden Don Rodrigo zeigt, dann Renzo und Lucia als eben getrautes Brautpaar. Das pierte Relief enthält die Wappen der Stadt Lecco und Italiens mit der italienischen Widmungsinschrift des Inhalts, daß die Bürger von Lecco im Verein mit ganz Italien an diesem Orte, wo der Verfasser der „Promessi Sposi“ lebte und seine Anregung dazu empfirg, ihm dieses Denkmal 1891 errichteten.“
Land⸗ und Forstwirthschaft.
zerng Die Landwirthschaft in Rußland. Anläßlich der gegenwärtigen Mißernte in Rußland macht die „A.,R. C.“ in einer Mittheilung aus St. Petersburg darauf auf⸗ merksam, daß für weite Gebiete energische Maßregeln getroffen werden müßten, um künftigen II nach Möglichkeit vor⸗ zubeugen. Jenseits der Wolga, im Hsten und Südosten des Reichs, wäre der Boden förmlich ausgesogen worden; die Bauern düngten ihn nicht, weil sie den natürlichen Dünger bei dem furchtbaren Holzmangel
Stadt Kassel von dem Apotheker Dr. Georg Gläßner zu Theil
erner hat Dr. Gläßner der Stadt Kassel ein Kapital von 20 000 8 zu dem Zwecke testamentarisch vermacht, daß von den Zinsen dieses der — Die Verwaltung 1 hat mit Zustimmung des Bürgerausschusses die Stiftung mit Dank und Anerkennung für die bewiesene hochherzige d San bis auf Weiteres er 8 (Stadtbibliothek) untergebracht worden. In n der jüngsten Bürgerschaftssitzung hob der Berichterstatter, Reichstags⸗ beredter Weise hervor, wie der Bürgerschaft Kassels
— Bei dem Wettbewerb für den Rathhausbau in Gelsen⸗ mitgetheilt wird, den ersten den zweiten Winter⸗Hannover, Etwa 60 Entwürfe waren ein⸗
— Ein kostbares, alterthümliches Schnitzwerk hat Stadt Thorn dem — — 1 Es ist dies die dreietagige Wendeltreppe mit durchgehenden reichverzierten Synagoge befand und bei dem der jüdischen Gemeinde ge⸗ r. Jetzt hat nach einer Mittheilung der Bauverwaltung des Schlosses zu Marienburg die Treppe in dem Wächterthurm Auf⸗
er hat, wie der „W. Abendp.“ be⸗ deutsche Rechts⸗ Es den Schwaben⸗ Der
zunächst Lehenrecht aus welcher
r Sofia, 22. Oktober. Meldung des „W. T. B.“,
erste bulgarische landw Ausstellung stattfinden.
werden. Ausländer dürfen au stände ausstellen, Verwendung finden.
vom 11. Oktober 1891 sind
Cholera verdächtig zu betrach
in Odessa der vorschriftsmäßi
Ni
Durch eine in dem Ned
der Finanzen vom 10. Oktobe
Lumpen, gebrauchten Kleidun
Bettwäsche aus Rio de Jan verboten worden.
werden, fallen nicht
Laut Telegramm
Grund: Sturm auf See. Bremen, 22. Oktober.
nach New⸗York von Sout dampfer „Elbe „Straßburg“ „Darmstadt“ ist heute in
ist heute Vormittag mit der nach Brindisi abgegangen. — 23. Oktober. (W. T
„Elbe“ hat, von New⸗NYo Weser am 22. d. M. Vorm 142 Passagieren fortgesetzt. postdampfer „Danzig“ ist a abgegangen.
Ham burg, 22 kanische
Oktobe
getroffen. — 23. „Augusta Victoria“
Der Postdampfer „Scandia Mittag in New⸗York einge London, 22. Oktober.
„Moor“ ist heute Der Castle⸗Dampfer
Dampfer „Drummond Madeira passirt.
losen Publikum wurde gestern beliebte Posse dem veränderte unter Die aus
sehen unter gegeben und genommen. Portier
der seinem
während der einfältige Landwir Willy Peters charakterisirt durch gute Leistungen besonders Ida Schlüter und Fräulei lobend erwähnt zu werden. tionen hübsch ausgestattete Stü⸗ losen Possen einen unterhaltend
Sing
mehrere Lieder für Sopran und
lassen. Ein sehr (in D-moll). Der erste Satz, ein breit angelegtes Andante Satzes sind edel und schwungvo die geschickte Hand des Künstler
Instrument übernommen,
schlagen die Flöten mitlachen muß. Zugleich ist die Der dritte Satz, ein Andante,
enthaltene Fuge aus, die einen i Kürzungen würden für diesen S feurig belebte Finale der Symp samen Abschluß des Werkes.
Liedern möchten wir „Weißt „Nachtgruß“ und „Der Soldat“ während „Gebet“ etwas an
„Der Soldat“ wurde nach mehrmaligem
r 14. August bis zum 30. . t- Funde, Glas⸗und Porzellansammlung; eine Steinsammlung einschließlich auß 2ng 1“
der dem Germanischen Museum in Nürnberg leihweise überlassenen Gegen⸗ die hervorragende Seltenheiten als untrennbares Ganze unter
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Der Schnelldampfer „Havel“ ist
hat heute Morgen Lizard passirt. ist vorgestern von
am 22. d. M. in New⸗York angekommen.
Der 22. d. M. Vormittags in Baltimore angekommen.
Post vom Postdampfer „Darmstadt“
Packetfahrt Aktiengesellschaft. dampfer „Augusta Victoria“ heute Morgen Scilly passirt. von New⸗York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe ein⸗
Oktober. (W ist, von New⸗York komme d, in Southampton eingetroffen. 8 88 von New⸗York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen.
auf der Ausreise von — „Dunottar Castle“ auf der Heimreise von abgegangen.
astle“
lebhafter Hauptrolle
den Dienst eines einfältigen Landwirths tritt, füllung einer Testamentsbedingung zu einer Frau zu verhelfen, wurde dem an ihm bekannten und oft gerühm
Im nächsten Jahre soll, nach einer
in Philippopel vom 18. September
„ bis 12. Novemb ter d t 1 EEE——— er unter dem Protektorat des Prinzen Ferdinand die
Ausnahme seiner Vaterstadt Kassel vermacht.
irthschaftliche und gewerbliche
Eine gleiche Ausstellung soll vom in Rustschuk abgehalten f beiden Ausstellungen nur solche Gegen⸗
die bei der Landwirthschaft oder in der Industrie
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Rußland. Laut Anordnung des Kaiserlich russischen Ministers des Innern
die japanischen Häfen als der ten und die Provenienzen aus denselben gen Observation zu unterziehen. ederlande. erland'sche Staatscourant veröffentlichte
Verfügung der Königkich nieder ändischen Minister des Innern und
r 1891 ist die Ein⸗ und Durchfuhr von gsstücken und ungewaschener Leib⸗ und eiro mit Wirkung vom 15. d. M. ab
Gepäckstücke, welche von Reisend itgeführt unter dieses Verbot. senden mitgefübr Verkehrs⸗Anstalten.
aus Venlo Bf. englische Post über Vlissingen vom 22. d. M.
ist die erste ausgeblieben. (W T. B.) Norddeutscher Llovpd. gestern Nachmittag auf der Fahrt hampton abgegangen. Der Schnell⸗ Der Dampfer Vigo abgegangen. Der Dampfer Port Said angekommen und hat die
Fahrt nach Bremen fortgesetzt. Der Dampfer „Baltimore“ ist heute in Antwerpen angekommen. Der Dampfer „Berlin“ ist heute von Antwerpen abgegangen. Der Dampfer „Stettin“
Post von Ost⸗Asien von Port Said
B.) Der Schnelldampfer „Lahn“ ist Der Schnelldampfer rk kommend. die Heimreise nach der ittags von Southampton mit noch Postdampfer „Dresden“ ist am ’1 Der Reichs⸗ früh mit der ostasiatischen von Port Said nach Brindisi
r. (W. T. B.)
in 22. d. M.
Hamburg⸗Ameri⸗ Der Schnell⸗ hat, von New⸗York kommend, Der Posidampfer „Virginia“ ist,
T. B.) Der Schnelldampfer heute Morgen
Der Postdampfer „Suevia“ ist,
„ist, von Hamburg kommend, gestern
troffen.
(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer
Madeira abgegangen.
ist am Mittwoch Der Castle⸗
hat heute auf der Heimreise
Theater und Musfik. 1
Thomas⸗Theater. Vor einem ebenso zahlreichen wie beifallsfreudigen und anspruch
die von früherer Zeit bekannte und
„Lietze’s Memoiren“ von Emsl Pohl in neuer Bearbeitung und von Herrn Bender mit zeitgemäßen Couplets ver⸗
n Namen Heiterkeit des
Dienst
„Unruhige sehr
Stückes entlassen
Zeiten“
freundlich auf⸗ Karl Lietze, ein
wird und in 1 um diesem zur Er⸗ bei kurzem Aufenthalt in Berlin von Herrn Emil Thomas mit
th wurde. Unter den Damen zeichneten si aus Fräulein Gisela Schneider,
die als gewandte Coupletsängerin großen Erfolg hatte, sowie Fräulei
n Frida Wagen. Auch die Dar
stellung des Partikuliers Rentmeier durch Herrn Guthery verdien Das flott gespielte,
1 mit neuen Dekora ck gewährt den Freunden solcher harm en Abend.
„Akademie.
8u einem sehr interessanten Komponisten⸗Abend hatte sich gestern ein zahlreicher Zuhörerkreis eingef
efunden. Herr Eduard
Behm, auf
der Königlichen Hochschule ausgebildet, brachte ein Quintett für Klavier, zwei Geigen, Bratsche und Cello, eine große Symphonie (D-moll) und
für Bariton zu Gehör. Das Quintett
zeichnet sich durch Klarheit und Stilgewandtheit aus, originelle thema⸗- tische Erfindung tritt jedoch am meisten hervor, die gleichfalls eine lobenswerthe Beherrschung der Form erkennen bedeutendes Werk ist die Symphonie für Orchester der ein festliches Gepräge hat, ist durch
in den beiden Hauptsätzen
passend eingeleitet. Die Motive des UI, auch die Durchführung zeigt überall 8. Von reizender, echt humoristischer
Wirkung ist das Scherzo, in welchem das kurze, rhythmisch lebendige Motiv, theils laut, theils flüsternd, bald von diesem, bald von jenem an eine Wenn dann plötzlich die ernsthafte Pauke sich daran betheiligt, ein helles Gelaͤchter auf, sodaß der Zuhörer selbe
scherzhafte Unterhaltung erinnert.
musikalische Arbeit sehr lobenswerth. zeichnet sich besonders durch die darin mponirenden Eindruck macht. Einige atz vielleicht rathsam erscheinen. Das honie bildet einen passenden und wirk⸗
Für die Liedkomposition zeigt Herr B. gleichfalls eine glückliche Begabung. schalk trotz einer kleinen Indisposition vortrefflich vorgetragenen
Unter den von Fräulein Nitt⸗
Du noch“, „An die Nachtigall“, als besonders gelungen hervorheben, Schumann anklingt. Das Lied Hervorruf der Saͤngerin
wiederholt. Die von Herrn Hensel innig und verständnißvoll wieder⸗
als Heizmaterial verbrauchten und vom künstlichen Dünger nichts wüßten oder ihn sich nicht beschaffen könnten. Unter solchen Um⸗ ständen erscheint es wahrscheinlich, daß Landschaften und Staat eine planmäßige Aufforstung und Bewässerung in jenen Gebieten in die Hand nehmen werden, da sonst die Gefahr nahe liegt, daß weite höchst
reußischen Herrenhauses.
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fruchtbare Gebiete sich in eine Steppe verwandeln.
gegebenen. Baritonlieder „Auf d „An meine Laute“ und ünstigsten Aufnahme.
reise gekrönt worden sind, wird
“
daselbst als Musik⸗ s Doͤsburg
Direktor thätig sein. d B
er Wacht“, „In der Mainacht“,
„Meerfahrt“ erfreuten sich gleichfalls der Herr Behm, dessen
Werke mehrmals durch nach Stettin folgen und Die Herren Bleuer, n, welche den C
einem Rufe
pvoncertgeber in