isterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und ctseit Medizinal⸗Angelegenheiten.
Schullehrer⸗Seminar zu Elsterwerda ist der Lehrer E“ als Hülfslehrer angestellt
worden.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Der Auftrag zur Anfertigung allgemeiner Vorarbeiten ist
eilt worden .“ 8 der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Bromberg:
für eine Fortsetzung der Linie Löwenhagen—Gerdauen, hin⸗
sichtlich deren bereits die Aufstellung eines allgemeinen Ent⸗ “ ist, über Angerburg nach Goldap; b der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Hannover: für Eisenbahnen a. von Emmerthal über Bodenwerder nach Vorwohle, b. von Elze über Bodenburg nach der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Elberfeld: für eine Fortsetzung der zur Ausführung genehmigten Eisenbahn
Fröndenberg — Unna nach Camen; sowie 1
der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion (rechtsrheinischen) zu Köln: a. für 88 Fortsetzung der Eisenbahn Siegburg — Derschlag nach Bergneustadt, b. für eine Eisenbahn von einem geeigneten Punkte der Linie Siegburg — Derschlag nach Wiehl.
Abgereist: Seine Excellenz der General⸗Lieutenant von I kommandirender General des II. Armee⸗ 8; * 8 * „ „ „ „ Reehg Ministerial⸗Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Kuegler, nach der Rheinprovinz.
Aiicchtamtliches Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. Oktober.
Seine Majestät der Kaiser und König em⸗ “ Müͤtag kurz vor 1 Uhr Seine Königliche Hoheit den Herzog Albrecht von Württemberg, Höchstwelcher zur Notifizirung des Thronwechsels aus Stutt⸗ gart hier eingetroffen war. Um 7 Uhr Abends gewährten Seine Majestät dem Reichskanzler von Caprivi den er⸗ betenen Immediatvortrag. Um 8 Uhr faund zu „CEhren Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Albrecht von berg eine größere Abendtafel statt, zu der unter Anderen auch der Königlich württembergische Gesandte von Moser sowie der Königlich württembergische Militär⸗Bevollmächtigte, Oberst⸗Lieutenant und Flügel⸗Adjutant von Neidhardt und der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Direktor von Stieglitz
aren. “ Vormittag hörten Seine Majestät von 10 Uhr ab den Vortrag des Staats⸗Ministers Freiherrn von Berlepsch und arbeiteten von 11 Uhr ab .“ Zeit mit dem Chef
Civilkabinets Dr. von Lucanus. . 88 1 Majestät der Kaiser und König haben Seine König⸗ liche Hoheit den Herzog Albrecht von Württemberg durch Allerhöchste Kabinetsordre à la suite des Kürassier⸗Regiments Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Westpreußisches)
Nr. 5 gestellt.
h jestät der König von Rumänien trifft am 2z EE11A4“ 10 Uhr 30 Minuten, in Potsdam ein. Zum Ehrendienst bei Allerhöchstdemselben sind kommandirt der General⸗Major Graf von Wedel, General à la suite Seiner Majestät des Kaisers und Königs, der Oberst⸗Lieutenant 888 Strantz, Commandeur des 1. Hannoverschen Dragoner⸗N egi⸗ ments Nr. 9, sowie als Ordonnanz⸗Ossiziere der Premier⸗ Lieutenant Graf von der Schulenburg vom 2. Garde⸗Dragoner⸗ Regiment und der Premier⸗Lieutenant Freiherr von König vom 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiment.
verschiedenen Kreisen wird von der Annahme ausge⸗ 16“ dG Eintragung in das Preußische Staats⸗ schuldbuch auch jetzt nur vier⸗ und dreieinhalbprozentige preußische Konsols geeignet seien. Diese Annahme ist unrichtig. Auch dreiprozentige preußische Konsols werden schon seit dem 1. Juli d. J. an jedem Geschäftstage von dem Staatsschuld⸗ buchbureau in Berlin SW., Oranienstraße 92,94 nach Maßgabe der erlassenen allgemeinen Vorschriften zur Eintragung in das Schuldbuch angenommen. Es ist dies in der seiner Zeit ver⸗ öffentlichten Bekanntmachung der Hauptverwaltung der Staats⸗ schulden vom 1. Juli 1891 ausdrücklich ausgesprochen. Nur in Betreff der Reichs schuldverschreibungen und deren Umwandlung in Buchforderungen bleibt noch durch Kaiser⸗ liche Verordnung der Termin zu bestimmen, mit dem das Gesetz vom 31. Mai 1891, betreffend das Reichsschuldbuch, in Kraft tritt. Diese Bestimmung wird voraussichtlich getroffen werden, Ahgte der Bundesrath die Ausführungsbestimmungen zu dem letztgedachten Gesetz erlassen hat.
ffentliche Urkunden, welche im Inlande er⸗ vichten if zur Vorlegung bei Behörden des Auslandes be⸗ stimmt sind, können diesem Zweck in manchen Fällen nur dann dienen, wenn nicht bloß die Unterschrift des instrumen⸗ tirenden Beamten legalisirt, sondern die Urkunde überdies mit der Bescheinigung versehen ist, daß sie den am Orte ihrer
t die
ichtun eltenden Gesetzen entspricht und dadurch di Zestceassgeitssezet Beamten zur Aufnahme der Urkunde sowie die Statthaftigkeit des s der letzteren bezeugt wird. öniglichen
durch den Präsidenten des Landgerichts zu erfolgen hat.
höchsten
24. An ril 1878 bestimmt, daß die vorerwähnte Bescheinigung 75 wie die gerichtliche Beglaubigung amtlicher Unter⸗ schriften zum Zweck der Legalisation im diplomatischen Wege
öniglich niederländische Gesandte am hiesigen Aller⸗ van der Hoeven ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und h t di Gesch fte de Gesan dt⸗ schaft wieder übernommen.
Das Uebungs⸗Geschwader, bestehend aus S. M. Schiffen „Friedrich Carl“ (Flaggschiff), „Deutschland“, Kronprinz“ und S. M. Aviso „Pfeil“, Geschwader⸗Chef Contre⸗Admiral Koester, ist am 24. Oktober in Bergen (Norwegen) eingetroffen und beabsichtigt am 29. nach Christian⸗ sand in See zu gehen.
osen, 24. Oktober. Dem Minister der geistlichen ꝛc.
“ Grafen von edeeh aus Anlaß seines Scheidens von hier durch Beschluß der städtischen Körperschaften das Ehrenbürgerrecht der Stadt Posen verliehen worden. Eine Deputation beider städtischen Körper⸗ schaften, bestehend aus dem ersten Bürgermeister Witting, dem Justiz⸗Rath und Stadtverordneten⸗Vorsteher Orgler und dem Stadtrath und Vorsitzenden der Handelskammer Annuß, hat sich heute nach Berlin begeben und dem Minister den Ehren⸗ bürgerbrief überreicht. Die Urkunde ist von dem Lithographen Kornfeld in künstlerischer Weise ausgeführt und ruht in einer Mappe von blauem Sammet, deren Vorderseite das Gräfliche Wappen der Familie von Zedlitz zeigt und mit reichem Silber⸗ beschlage verziert ist. Der Ehrenbürgerbrief hat folgenden o ah tönagistrat und Stadtverordnete der Provinzial⸗Hauptstadt Posen bekennen und bekunden hiermit, daß wir in dankbarster 788 erkennung der hohen und bleibenden Verdienste, welche der aus der Stadt Posen scheidende Herr Ober⸗Präsident und Wirkliche Geheime Rath Graf von Zedlitz⸗Trützschler, Excellenz, sich um unser Gemeinwesen durch stets wohlwollende und kreäftigste S unserer Interessen, durch Rath und Hülfe in der Noth ö hat, kraft des uns nach §. 6 der Städteordnung vom 1e vepheh 88 stehenden Rechtes, Seiner Excellenz, dem Königlichen Wir scheh e⸗ heimen Rath, Staats⸗Minister und Minister der geistlichen, Unter⸗ richts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten Herrn Robert von Zedlitz⸗Trützschler das Ehrenbürgerrecht der 8 a 8 Posen verleihen. Ausgefertigt unter dem Insiegel der 88p 89 ihrer behördlichen Unterschrift. Posen, den 18. März 1891. 1 Magistrat: Kalkowski, Annuß. Die Stadtverordneten: Orgler, Fontane. FB 8
igmaringen, 26. Oktober. er König von Ru⸗ m hat sic, wie ,W. T. B.“ meldet, gestern nach Neuwied begeben, von wo Seine Majestät morgen die Weiterreise nach Potsdam antreten wird. Der Fürst von Hohen ollern ist heute von hier nach Potsdam abgereist.
Bayern.
München, 25. Oktober. Seine Königliche Hoheit der E114“ hat an den Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Safferling, anläßlich des morgen bevor⸗ stehenden fünfzigjährigen Dienstjubiläums des Ge⸗ nerals das folgende Kabinetsschreiben gerichtet: Mein lieber General der Infanterie und Kriegs⸗Minister von Safferlina!. Wie Sie Mir unterm 20. d. M. berichtet haben, begehen Sie am 26. l. M. Ihr fünfzigjähriges Dienstjnbiläum. Indem Ich Ihnen aus diesem Anlasse in huldvoller Anerkennung Ihrer während einer so langen Dienstzeit mit unermüdlicher Hingebung und immer gleicher Treue im Krieg und im Frieden der Armee geleisteten Dienste das Ehrenkreuz des Ludwigs⸗ Ordens übersende, spreche Ich Ihnen zu der für Sie so erhebenden Erinnerungsfeier Meine herzlichsten Glückwünsche aus und bitte, überzeugt zu sein, daß Ich Ihre Dienste jeder⸗ zeit in dankbarem Gedächtniß behalten werde. Möge der Lenker aller unserer Schicksale zu Meinem innigen Wunsche für Sie auch seinen Segen geben und es gnädig so fügen, daß Ich und die Armee noch cht lange in dem W “ können. ) 22. ober . Berchtesgaden, den Luitpold, Prinz⸗Regent von Bayern. Aus der gleichen Veranlassung schreibt das „Militär⸗ 1 84 . 18 “ welchen von einem gütigen Geschick beschteden ist, in voller körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische auf eine 50jährige aktive Militärdienstzeit zurückblicken zu können, wird sich am 27. S tober d. J. auch der Königlich bayerische Kriegs⸗Minister, Genera der Infanterie und General⸗Adjutant Benignus Ritter von Safferling en. “ Ercelleng zacfelg. , eines solchen Dienstjubiläums fordert dazu auf, einen Rückblick auf das Leben und die Dienstlaufbahn des hohen Jubilars zu werfen. Gerade hier erscheint zudem ein solcher umso⸗ mehr am Platze, als nach dem glänzenden Namen, den sich Excellenz von Safferling durch hervorragende Leistungen im Kriege und im Frieden sowie durch sein gegenwärtiges erfolgreiches Wirken in einer so bedeutungsvollen Stellung erworben hat, sein Ehrentag ein Freudenfest für die bayerische Armee ist, und als die Wünsche, die ihm letztere aus diesem Alla Fitssgenhitugt. über Bayerns Grenzen aften Widerhall finden. Uflea. der Infanterie Ritter von Safferling ist am 30. No⸗ vember 1825 zu Freising geboren als der Sohn des damaligen Ober⸗ Lieutenants im 2. efe Eö.“ Alois Safferling t zulie, geb. von enenthal. vilgt Hatbne den Sieg von Navarin (20. Oktober 1827) Griechenland vom Türkenjoche befreit und in der Folge dem Prinzen Otto von Bayern die griechische Königskrone übertragen worden war, folgte Safferling seinem Vater, der in treuer Anhänglichkeit an das Haus Wittelsbach zur Armee des jugendlichen Monarchen übergetreten war, nach der neuen Heimath. Hier erhielt er, bereits im Jahre 1835 seines Vaters, des nunmehrigen Oberst⸗Lieutenants und Kommandanten des griechischen Ulanen⸗Regiments, durch den Tod beraubt, seine erste militärische Erziehung im griechischen Kadetten⸗Corps. Nach Ab⸗ solvirung trat er am 14. Dezember 1841 als Korporal und Kadett in das 2. griechische Linien Bataillon, in welchem er am 5. August 1843 zum Junker befördert wurde. Allein schon am 18. August desselben Jahres nahm er, dem Drange nach der alten Heimath folgend, freiwillig seine Entlassung aus dem griechischen
li) und Helmstadt (25. Jult) mit, in welchem er ““ 22 89 Hand erlitt. Sein hervorragendes Ver⸗ halten während dieses Krieges fand zunächst durch öffentliche Be⸗
I lobung und am 19. November 1866 durch Verleibung des Ritter
kreuzes erster Klasse des bayerischen Militär⸗Verdienst⸗Ordens die Aller b Aner ng. 1 8 hochsgt aegt nhungg,, wurde Safferling zum 8. Jäger⸗Bataillon versetzt und hier am 24. Mai 1868 zum Stabshauptmann ernannt, jedoch schon am 25. Februar 1869 dem General⸗Quartiermeisterstab zur Dienstleistung zugetheilt und in diesem am 1. Februar 1870. zum Nrel;s . des Krieges 1870/71 gegen Frankreich als Ge neralstabsoffizier der 1 Infanterie⸗Division eingetheilt, machte Majo Safferling in dieser Eigenschaft und unter hervorragenden Dienst leistungen den ganzen Feldzug und speziell die Schlachten bei Wörth und Sedan, dann die Gefechte und Schlachten bei Orleans und an 8 Peir Schlacht von Wörth beim Angriff der Division auf die Höhen von Fröschweiler der rechte Flügel durch heftiges Feuer und Vorstoß des Feindes in ernste Lage gerieth war es Major Safferling, der mit raschem Blick die hier drohende Gefahr erfaßte, durch zielbewußtes, initiatives Eingreifen den ins Stocken gerathenen Angriff wieder in Fluß brachte und so das Wesentlichste zur Er ringung des taktischen Erfolges auf diesem Punkte beitrug. 1 Hierwegen erhielt derselbe zunächst das Eiserne Kreuz zweiter Klasse, dann eine Belobung und wurde am 15. November 1870 G stimmigen Ausspruch des Ordenskapitels zum Ritter des Militär Max⸗Josephs⸗Ordens ernannt, in welcher Eigenschaft er am 1. Jun 3 1881 für seine Person der Adelsmatrikel des Königreichs Bayern bei der Ritterklasse einverleibt wurde. Auch im weiteren Verlaufe des Feldzuges ließ Safferling keine Gelegenheit zur persönlichen Aus⸗ zeichnung ungenützt vorübergehen und erwarb sich insbesondere “ sein hervorragendes Verhalten in der Schlacht bei Sedan wiederhol öchste Belobung. 8 1“ 8 Anerbachste Belas Veendigung des Krieges finden wir Safferling in verschiedenen, rasch wechselnden Verwendungen die Vielseitigkeit seines militärischen Wissens und Könnens erproben: zunächst . Militär, Bevollmächtigter Baverns hei der Olkupationsarmee, dann als Mitglied der Kommission für Abänderung der Vorschriften fü die Waffenübungen der Infanterie, schließlich als Commandeur des Instruktions⸗Bataillons, welches aus Anlaß der Einführung eines neuen Exerzier⸗Reglements für die Infanterie beim I. und II Bayerischen Armee⸗Corps zusammengestellt wurde .
Am 3. November 1872 zum Oberst⸗Lieutenant im Generalstabe 1
befördert und schon in dieser Charge längere Zeit als Commandeur
1. Infanterie⸗Regiments thätig, behielt Safferling auch nach 8 31. März 1876 erfolgten Beförderung zum Obersten das Kommando dieses Regiments bei, bis er am 3. November 1880 als General⸗Major das Kommando der bayerischen Besatzungs⸗Brigad in Metz übertragen erhielt. Seine in letzterer Verwendung am 15. Sep tember 1886 erfolgte Beförderung zum General⸗Lieutenant bedingte jedoch wegen der besonderen dienstlichen Verhältnisse in Metz alsbal eine anderweitige Dienststellung desselben, wesbalb Safferling am 17 Oktober 1886 vorübergehend die Präsidentschaft des General Auditoriats übernahm, bis die Erledigung der 2. Divisiog am 4. März 1887 Gelegenheit bot, ihn als Commandeur dieser Division dem höheren Truppenführerdienst wieder zurückzugeben. Aus diese Verwendung wurde er durch das besondere Vertrauen seines Kriegs⸗ herrn, unter Belassung in seiner inzwischen erlangten Funktion als Königlicher General⸗Adjutant, am 6 Mai 1890 zum Staatsrath .o. D. und Kriegs⸗Minister ernannt. 1“
In dieser Siellung trat an ihn nicht allein die umfang reiche, mit der Erweiterung der Organisation der bayerischen Arme vom Jahre 1890 verbundene Thätigkeit, sondern auch manche andere Gelegenheit heran, um sich für den arbeits⸗ und verantwortungsreichen Posten des Kriegs⸗Ministers als ebenso geeignet zu erweisen, wie er sich vorher im praktischen Truppendienst und in der höheren Kom⸗ mandoführung den Ruf ng dge edegnecs Wb11“ Offiziers sonders bewährten Führers erworben hatte. 1 8 praktischer, durch eine reiche Erfahrung geschärfter Blick, der Grundsatz, das als richtig Erkannte mit Konsequenz durchzu⸗
neuen Stellung stets das Richtige finden und sicherten ihm bald den Ruf eines bewährten Berathers
Angebörigen.
ini Allerhöchster Seite zu Theil geworden sind. So wurde 8 20. 8 1890 zum General der Infanterie be⸗ fördert und gleichzeitig à la suite des 11. Infanterie⸗Regiments von der Tann gestellt, ferner mit Allerhöchstem Diplom vom 15. Februar 1891, unter Vorbehalt des als Ritter des Max⸗Josephs⸗Ordens er⸗
Die höchsten inländischen sowie zahlreiche ausländische Oeden schmü überdies des hohen Jubilars Brust.
trauens und aufrichtiger Verehrung der Armee hat erfreuen. Sein strenger Gerechtigkeitssinn, sein Wohlwollen und die
tens haben ihm in den weitesten Kreisen eine seltene Beliebtheit 8. Als Beweis der letzteren verlieh die Stadt Regensburg, in welcher von Safferling seine wirkungsreiche Offizierslaufbahn be⸗ gann, ihm im Jahre 1890 das Ehrenbürgerrecht.
Zohe Jubilar bei Zurücklegung einer 50jährigen Dienstzeit begeht. Pech. e bern Sun⸗ Rückblick auf ein langes ruhmvolles Dienst⸗ leben, dem Vollbesitze der Allerhöchsten Gnade und Zufriedenheit sowie des unbeschränkten Vertrauens der Armee und der wärmsten Verehrung Aller, die je persönlich mit ihm verkehrten, gesellt sich der Genuß voller körperlicher und geistiger Frische und das Glück, diesen
zweier hoffnungsvoller Söhne begehen zu köanen. stehendem kurz betrachtet, unter dem Schutze des Himmels stehen und
milie, seinen Freunden noch recht lange erhalten bleiben!
Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ zes 18c⸗ Leopold erhalten, der „Allg. Ztg.“ zufolge, am nächsten Dienstag den Besuch ihrer Schwägerin, der ver⸗
Der Aufenthalt wird mehrere Tage dauern. Preußen, der auf seiner Reise nach Wien in Folge eines verweilen, ist wieder völlig hergestellt und heute mit dem Orient⸗
Expreßzug nach Linz abgereist. Die Weiterreise nach Wien erfolgt morgen.
Württemberg.
Seit 29. Mai 1864 Hauptmann erster Klasse, machte Safferling den LeIeee nen die Gefechte bei Zella (4. Juli), Hammel⸗-
ü „seine seltene Willenskraft und Pflichttreue und sein mit Wohl⸗ 1ee sehlt hoher Gerechtigkeitssinn ließen ihn auch in Fet
seines Allerhöchsten Kriegsherrn und eines warmen Vertreters der Interessen der Armee und ihrer b
li als Worte sprechen für seine Leistungen die Auszeich⸗ b IIae dem Jubilar während seiner Thätigkeit als Kriegs⸗
worbenen höheren Adelsgrades, in den erblichen Adelsstand .
Doch nicht allein der Allerhöchsten Gnade sowie des vollen her.
Formengewandtheit und Liebenswürdigkeit seines persönlichen Auf⸗ 8
So ist es denn in der That ein selten glücklicher Tag, den der
Ehrentag im vollen Familienkreise aag der Seite seiner Gemahlin und 8 Möge auch ferner der gottbegnadete Lebensweg, den wir in Vor⸗
der hochverdiente Jubilar seinem Vaterlande, der Armee, seiner Fa⸗ G
wittweten Kronprinzessin Stephanie von Oesterreich. Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg von
leichten Unwohlseins genöthigt war, mehrere Tage hier zu
wegen vorgerückten Alters unter Anerkennung seiner Dienste seiner Stelle enthoben worden. “
Mit einem Schreiben des Staats⸗Ministeriums ist dem Präsidium der Kammer der Abgeordneten der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Civilliste für die Regierungszeit Seiner Majestät des Königs, zur weiteren Behandlung zugegangen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Wien, 26. Oktober. Seine Majestät der Kaiser und König erkundigte sich am Sonnabend Nachmittag persönlich nach dem Befinden der erkrankten Erzherzogin Marga⸗ retha Sophie. Ihre Majestäten der Kaiser Wil⸗ helm und die Kaiserin Auguste Victoria und andere Fürstlichkeiten holten, wie „W. T. B.“ meldet, telegraphische Erkundigungen über das Befinden der Erzherzogin ein. Die Erkrankung der Letzteren erregt in allen Kreisen der Bevölkerung die innigste Theilnahme.
Nach dem am Sonnabend Abend ausgegebenen Bulletin traten bei der Erzherzogin bei Fortdauer des hohen Fiebers gefährliche Nervenanfälle sowie Erscheinungen von Herzschwäche auf. Nach dem im Laufe des gestrigen Tages ausgegebenen Bulletin war das Fieber weniger hoch, der Puls etwas kräftiger, jedoch sehr frequent. Die Nervensymptome waren unverändert. Den letzten Berichten von Mitternacht zufolge hält die in der Nacht zum Sonntag eingetretene leichte Besserung an.
Die „Wiener Zeitung“ meldet, daß der Ministerial Rath Chiari, bisher General⸗Konsul in Trapezunt, mit der Leitung des Konsulats in Adrianopel und der Konsul Zagorski, derzeit in Verwendung beim Ministerium des Auswärtigen stehend, mit der Leitung des General⸗Konsulats in Trapezunt betraut worden ist.
Im Abgeordnetenhause richtete vorgestern der Abg. Kozlowski an die Regierung eine Anfrage wegen Aus⸗ führung der Resolution Betreffs der Viehausfuhr nach England, Frankreich und der Schweiz, und bemerkte, die Maul⸗ und Klauenseuche sei im Juli 1890 gerade von Frankreich nach Belgien verschleppt worden, wodurch die An⸗ nahme hinfällig sei, daß sie nur von Osten nach Westen verbreitet wurde. Frankreich habe der ganzen Welt einen volkswirthschaftlichen Krieg erklärt, weshalb die Lästerung der österreichischen Veterinärpolizei hier als ein absichtlich hinge⸗ worfener Fehdehandschuh gelte. Unbegreiflich jedoch sei das Ver⸗ halten Englands. Wie nachgewiesen sei, liege bei den englischen Einfuhrverboten kein sachliches Bedürfniß vor. Die Einfuhr⸗ verbote bezweckten vielmehr bloß Schutzzollprämien. Der Regierungsvertreter, Sektionschef Freiherr von Erb, er⸗ klärte, mit der englischen Regierung hätten bisher keine Verhandlungen stattgefunden; es werde ohne Zweifel gelingen, die Lungenseuche ähnlich wie die Rinderpest zu bewältigen. Betreffs der Verhältnisse in der Schweiz sei es bedauerlich, daß die Bundesregierung im Frühjahre 1891 von dem vertragsmäßig ihr zustehenden Rechte der Aussperrung des österreichischen Nutzviehs in einem dem Geiste des Ueber⸗ einkommens nicht entsprechendem Maße Gebrauch gemacht habe. Die Sperre sei gewiß nicht aus veterinärpolizeilichen Rück⸗
sichten verfügt worden, da die Seuche nicht durch Nutzvieh, ondern durch Schlachtvieh eingeschleppt worden sei. Unmöglich sei es, einen Gesetzentwurf, betreffend die Vertilgung der Lungenseuche, einzubringen, ohne zunächst der deutschen Regierung auf diplomatischem Wege davon Mittheilung zu machen. Die Verhandlungen darüber seien noch nicht ab⸗ geschlossen.
Dem „Fremdenblatt“ zufolge sollen dem östereichischen und dem ungarischen Parlament in den nächsten Tagen außer Vorlagen, betreffend die Verlängerung von Handelsverträgen mit der Türkei und Bulgarien, auch solche betreffkend Spanien und Portugal, zuͤgehen.
In der Angelegenheit des Justiz⸗Ministers Szilagyi und des Abgeordneten Horanszky ist von den beiderseitigen Vertretern die gemeinschaftliche Erklärung abgegeben worden, daß seitens des Justiz⸗Ministers keine persönliche Beleidigung vorliege. Die Angelegenheit ist hiermit endgültig erledigt.
Großbritannien und Irland.
ee Lady Macdonald, die Gattin des verstorbenen cana⸗
dischen Premiers, nahm am 22. d. M. in Ottawa das Patent entgegen, welches ihr die Pairs würde verleiht und sie zur Baronin Macdonald von Eanscliffe erhebt.
Der neue Führer der Parnellitischen Partei John Red⸗ mond ist, wie die „Pall Mall Gazette“ schreibt, erst 34 Jahre alt. Bisher Abgeordneter für Nord Wexford, gedenkt er, in Zukunft auch den Wahlkreis seines dahingegangenen Chefs zu vertreten. Vor der Spaltung der irischen Partei leistete er der Sache Irlands sowohl in wie außer dem Lande gute Dienste. Er gilt als ein glänzender Redner und stand Parnell in Kilmainham bei. Er ließ sich seiner Zeit von ihm dazu be⸗ wegen, eine Landbill einzubringen, welche Amendements zur Healy⸗ und Ankaufsklausel enthielt und der erste wirkliche Versuch zur Lösung des Problems der Pachtrückstände war. Die theilweise Annahme dieser Bill durch Gladstone galt als ein wichtiges Anzeichen.
Frankreich.
Paris, 25. Oktober. Die Regierung wird, wie der „Temps“ meldet, da vor Ablauf der Handelsverträge keine genügende Frist zu auf dem neuen Zolltarif basirenden Ver⸗ handlungen übrig bleibt, von dem Parlamente demnächst die Autorisation verlangen, mit den fremden Staaten provi⸗ sorische Handelsbeziehungen festzustellen. Belgien, die Niederlande, die Schweiz, Spanien, Portugal und Skandinavien sollen bis Ende des Jahres 1892 die Be⸗ günstigungen des neuen Minimaltarifs genießen, Falls e Frankreich während derselben Zeit ihren ermäßigten Zolltarif bewilligen. Die meistbegünstigten Nationen, Deutsch⸗ land, Oesterreich, Türkei, Rußland, England, Griechenland und Mexiko, würden konsequenter Weise gleichfalls bis Ende 1892 des Minimaliarifs theilhaftig. Auf Rumänien, Italien und die Vereinigten Staaten von
inneren Politik auf
sprechen. Der dem Mini
kammern bestimmt
über alle gemeinsamen In der gestrigen
das Budget zurück, denen anderer Länder
seit dem Jahre 187 alle französischen He
reichend seien,
in dieser Hinsicht schlossen.
gewählt.
erscheinen oder sich in Er bereue seinen Brie
der Kirche vom Staat
getroffen. Hafen erwartet.
ein Gesetzentwurf, Standesgesetze des
Bezüglich der zu
daß sie 1 Der Einkommensteuer
Eisenbahn⸗Compagnien
ein Gehalt von nicht ziehen.
werden.
dürfen. Arrestanten; bei
Jahres erzielen.
Aeltesten mit der Pflich
zur Verantwortung zu Gemeinde⸗Aeltesten dur
haben.
Der „Kiewljani „Gegenwärtig Menge lügenhafter und land Unter Anderem v Telegramm aus Kiew,
durcheilte ganz Europa,
vorgelegen hat.“
Ueber eine Jude Starodub im Einzelheiten gemeldet:
Schon am Sonntag v welchen gestattet worden handeln. den jüdischen Sonntagshan wurde die Polizei durch Juden zögerten, am 11. O
sich angesammelt hatten. auseinanderzugehen, Folge
Wirklichkeit hatte er ihn
zölle eintreten werde; im Senate die Vertrauensfrage zu stellen, würde jedoch keineswegs parlamentarischem Gebrauche ent⸗ über die Bildung von Arbeits⸗ und Schiedsgerichts⸗ zu gleichen Theilen aus Arbeitgebern und Arbeitern bestehen sollen, die von ihren Standesgenossen gewählt werden und
wurde die Generaldiskussion über das Der Finanz⸗Minister Rouvier wies dabei die Angriffe gegen
seit 1889 so viele Finanzreformen verwirklicht. zählte diese Reformen auf und erklärte, die durch die Republik
teren Verlauf der Sitzung hielt Pelletan seine Behauptung aufrecht, daß die im Budget vorgeschlagenen Reformen unzu⸗ bekämpfte die kolonialen Eroberungen und be⸗ klagte, daß man die Sahara erobern wolle. Präsident de Freycinet erklärte, daß nach keiner Richtung gebunden Hierauf wurde die Generaldiskussion über das Budget ge⸗
Bei der heutigen Ersatzwahl eines Senators im Gironde⸗Departement wurde der Republikaner Monis
Der Erzbischof von Aix erklärte einem Telegramm der „Magd. Ztg.“ zufolge gegenüber den Vertretern der katholischen Presse, er wisse noch nicht, ob er vor dem Pariser Appellhof
wiederholen. Wegen der radikalen Anträge der Trennung
eine völlige Freiheit der gegenwärtigen Knechtung vorziehen.
Der russische Kreuzer „Minine“ ist heute früh, von Salutschüssen empfangen, Eine zahlreiche Menschenmenge hatte denselben am
Rußland und Polen. “ Die „R. Sh.“ erfährt, daß dem Reichsrath demnächst betreffend die Ausdehnung der Adels⸗
Ostsee⸗Gouvernements, zur Entscheidung zugehen werde.
Einkommensteuer wird den nur für das Jahr 1892
Regierungs⸗, Kommunal⸗ und Standes⸗Institutionen sowie der
Die in den Gefängnissen Arrestanten werden nach dem „M. L.“ anläßlich des in Folge der Mißernte hervorgerufenen Nothstandes in vielen Ge⸗ genden Rußlands auf verminderte Brotrationen gesetzt Jeder im Gefängniß befindliche Arrestant erhält täglich 2 ½ Pfund Brot und ½¼ Pfund Fleisch oder Fisch; während des Transports betragen die Rationen sogar 3 Pfund Brot und ½ Pfund Fleisch oder Fisch pro Tag. Gefängnißverwaltung ist nun an zuständiger Stelle um die Erlaubniß eingekommen, während der Hungerperiode in Ruß⸗ land die Tages⸗Brotration auf zwei Pfund herabsetzen zu In den Gefängnissen verminderter Brotration würde die Krone eine Ersparniß von 600 000 bis 850 000 Rbl. im Laufe des
Ueber Maßregeln gegen die Trunksucht wird den „Mosk. Wed.“ gemeldet, Ministers des Innern vom 14. November 1886 die Gemeinde⸗
den Bauern nach Möglichkeit auszurotten und die Schuldigen
angehalten worden, dielenigen durch den Trunk ruiniren, den Land⸗Hauptleuten zur Anzeige zu bringen, welche sie dem Gemeindegericht zu
erscheinen in der
und massenhaften Verhaftungen die Rede war.
Bezugnahme auf die englische Quelle meldeten, daß die Universität geschlossen und Hunderte von Studenten verhaftet wären. liegt keinem Zweifel, daß diese Nachrichten keine zufälligen Irrthümer sind, sondern den Charakter absichtlicher tragen, da in Kiew nicht der geringste Anlaß zu derartigen Gerüchten
Gouvernement Tschernigow am Sonntag, 11. Oktober, gewesen ist, werden der „Köln. Ztg.“ folgende
Das hierüber wüthende orthodoxe Volk erklärte, es würde
Marktplatz Haufen lärmenden Volks, meist 15 —20 jährige Burschen, Als dieselben der Aufforderung der Polizei,
jedoch sofort waren die lärmenden Schaaren wieder auf dem Platze, über⸗ rannten die Polizisten und stürmten mit wildem Geschrei die Magazine. Andere Haufen zertrümmerten mit Steinen die Fenster der Synagoge. Plötzlich ging von Mund zu Mund die Behau tung, ein Jude habe einen vor einer Apotheke haltenden jungen Russen „erschlagen“. (In
das Entschiedenste für mäßigere Wein⸗
sterrath vorgelegte Gesetzentwurf dem „W. T. B.“ zufolge, daß diese
Differenzen zu entscheiden haben. Sitzung der Deputirtenkammer Budget fortgesetzt.
verglich die einzelnen Posten mit und bemerkte: keine Regierung habe Der Minister
1 vollendete finanzielle
Arbeit müsse rzen mit Stolz
erfüllen. Im wei⸗
le. Der Minister⸗ sich die Regierung habe.
contumaciam verurtheilen lassen werde. f nicht und würde ihn gegebenenfalls
erklärte der Erzbischof, die Kirche würde
auf der Rhede von Brest ein⸗
Reichs auch auf den Adel in den
Gunsten der Nothleidenden geplanten „Mosk. Wed.“ telegraphirt, erhoben werden solle.
sollen unterliegen alle Bediensteten der
und der Aktien Unternehmungen, die weniger als 2000 Rubel jährlich be⸗
des Reichs befindlichen
Die Haupt⸗
befinden sich ca. 100 000
daß durch Cirkular⸗Verfügung des t betraut waren, die Trunksucht unter
ziehen.
ch ein
Gegenwärtig seien nun die neues Cirkular des Ministers Bauern, die ihre Wirthschaft
übergeben
n“ bringt folgendes Dementi: ausländischen Presse eine abgeschmackter Nachrichten über Ruß⸗ eröffentlichte der „Daily Telegraph“ ein in welchem von Studentenunruhen Dieses Telegramm wobei die österreichischen Blätter unter
Es unter⸗
und böswilliger Lügen
nhetze, deren Schauplatz die Stadt
orher kam es zu Lärmscenen gegen Juden, war, am Sonntag von 11—6 Uhr zu
del gewaltsam unterdrücken Demgemäß
berittene Kreisgendarmen verstärkt. Die ktober ihre Buden zu öffnen, da auf dem
leisteten, öffneten die Juden ihre Läden,
nur geprügelt.) Daraufbin begannen die
Ein jüdischer Magazinbesitzer feuerte sechs Revolverschüsse unter die anstürmende Menge und verwundete mehrere der An⸗ greifer. Jetzt begann der Pöbel zu rauben. Bisher hatte er nur alles zerstört Abends 7 Uhr lagen ganze Reihen Betrunkener in den Straßen. Plötzlich brannte eine Tractirbude. Der jüdische Besitzer selbst follte sie in seiner Verzweiflung angesteckt haben. Das Feuer griff bei starkem Winde mit großer Schnelligkeit ym sich. Das Volk ließ die Feuerwehr nicht löschen. Das Feut erfaßte das Schlachthaus, und die Wände der nahen Kathedrale rauchten bereits, als zum Glück der Wind umsprang. Zehn Häuser auf der andern Seite sanken binnen drei Stunden in Asche. Unter⸗ dessen waren Bauern aus der Umgegend massenhaft mit Wagen hierhergeeilt. Sie halfen die Judenhäuser ausrauben, verluden alles werthvolle Gut und fuhren es johlend in ihre Dörfer. Bis in die tiefe Nacht hinein plünderte der trunkene Pöbel noch die Magazine der Kaufleute Jacobson und Lipkin und steckte sie in Brand. Erst gegen Morgen wurde es still. Das bewegliche Eigenthum fast aller Juden ist vernichtet. Mordthaten sollen nicht vorgekommen sein. Italien.
Das „Bulletin Financier“ und der „Economista“ theilen mit, daß der Budgetvoranschag nicht nur mit einem Gleichgewicht der Einnahmen und Ausgaben, sondern sogar mit einem beträchtlichen Ueberschuß abschließen werde.
Wie man der „Pol. Corr.“ meldet, ist bei dem Präsidium der Deputirtenkammer eine ganze Reihe von Anfragen und Interpellationen politischer Natur angemeldet worden. Die Regierung sei jedoch fest entschlossen, jede De⸗ batte über politische Fragen abzulehnen, in der Er⸗ wägung, daß das Parlament im gegenwärtigen Augenblick seine Thätigkeit auf die finanziellen und volkswirthschaftlichen Angelegenheiten concentriren müsse. Demgemäß duͤrfte das Arbeitsprogramm der Kammer und des Senats im nächsten Sessionsabschnitt außer der Erledigung des Budgets hauptsächlich die Berathung der Gesetzesvorlagen über die Notenbanken, die Reform der Finanzverwaltung, der Handels⸗ verträge und der sozialpolitischen Gesetzentwürfe umfassen.
Portugal.
Wie der „Pol. Corr.“ aus Lissabon geschrieben wird, ist
anläßlich des Geburtstages des Königs und der Königin (28. September) einer großen Anzahl von politischen Ver⸗ brechern des Civil⸗ und Militärstandes, die wegen Theil⸗ nahme an dem republikanischen Aufstande in Oporto vom 31. Januar d. J. zu längeren oder kürzeren Freiheitsstrafen ver⸗ urtheilt wurden, die noch nicht abgebüßte Strafzeit nachgesehen worden. Durch diesen Gnadenakt erhielten nicht weniger als 218 Verurtheilte die Freiheit. Die Regierung nahm trotz ihres festen Entschlusses, der republikanischen Agitation mit der ganzen Strenge des Gesetzes entgegenzutreten, keinen Anstand, dem Könige diesen Gnadenakt zur Genehmigung zu unterbreiten, weil derzeit überall im Lande vollkommene Ruhe herrscht und die auf einen Umsturz abzielenden Umtriebe in der letzten Zeit nur noch ganz spärlich aufgetreten sind. Die Cortes werden am 14. November zusammentreten. Es sollen ihnen verschiedene Reform Entwürfe vorgelegt werden, vor Allem diejenigen, welche auf Ersparnisse in der Verwaltung abzielen.
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Schweiz.
Wie der „Bund“ vernimmt, haben in der Delagoa⸗ Bay⸗Frage die beiden Parteien ihre Einwendungen und Bemerkungen zu den Grundsätzen des Prozeßverfahrens, welche durch das Schiedsgericht vorläufig festgestellt worden waren, eingeschickt. Diese Einwendungen be⸗ ziehen sich auf Aeußerlichkeiten und nebensächliche Dinge; immerhin wird sie das Gericht in einer besonderen Sitzung erledigen. Die Hauptgrundzüge des Verfahrens sind gutgeheißen worden, und das Gericht erwartet die schriftliche Vernehmung der beiden Parteien über den Streitgegen⸗ stand, welche innerhalb zweier Monate einzureichen ist. Wahr⸗ scheinlich werden mündliche Schlußplaidoyers gehalten werden. Am Donnerstag waren die neuen Armee⸗Corps⸗ Kommandanten in Bern, um im Verein mit den Waffen⸗ chefs die Vorschläge für die Wahl der Divi sionäre festzustellen. Zu ersetzen sind drei Divisionäre oder vier, wenn Oberst Künzli auch sofort einen Nachfolger erhalten soll. Oberst Künzli hatte im Februar seine Demission gegeben für Ende des Jahres, um nachrückenden Kräften Platz zu machen. Nun theilte er dem Bundesrath mit, daß er einverstanden sei, in diesem Augen⸗ blick zurückzutreten, um das Wahlgeschäft, welches anläßlich der Ernennung der Armee⸗Corps⸗Kommandanten anticipirt wurde, zu vereinfachen.
Aus Bellinzona vom 22. d. „Bund“ gemeldet: Die „Unità cattolica“, Organ der italienischen Klerikalen, bringt in ihrer Nummer 241 einen Artikel über den Mord von Mendrisio, worin die Re⸗ daktion erklärt, dieser Mord sei wirklich, wie es die tessinischen liberalen Blätter behaupten, eine politische That, und die anderen Zeitungen des Kantons, also die konservativen Organe, scheuten sich nur, die volle Wahrheit zu sagen. Die „Unitaà cattolica“ behauptet ferner, die Urheber des Mordes hätten die Absicht, die eidgenössischen Assisen an zurufen und das Verlangen zu stellen, daß man für sie die eidgenössische Prozedur anwende, wie im Zürcher Pr. ganze Artikel ist in sehr heftigem Ton gehalten.
Griechenland.
Die „Pol. Corr.“ meldet aus Athen das demnächstige Eintreffen des britischen Mittelmeer⸗Geschwaders in der Suda⸗Bai (Kreta). Ein Theil des Geschwaders werde mit Zustimmung des griechischen Marine⸗Ministers im Golf von Nauplia Manöverübungen abhalten. — Der Legations⸗ sekretär bei der russischen Gesandtschaft in Athen Bachmetjeff, der vor einiger Zeit sich nach Kreta begeben hatte, ist von dort nach Athen zurückgekehrt. Der General⸗Gouverneur Mahumed Djellaleddin Pascha habe Bachmetjeff die er⸗ betene Bereisung der Insel nicht gestattet, da es ihm unmöglich sei, dessen Sicherheit zu verbürgen.
Amerika.
Vereinigte Staaten. Nach Mittheilungen von amt⸗ licher Seite sieht die EE11— den Angriff auf die amerikanischen Matrosen in Valparaiso als
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— 9 . Ministerien der Justiz Nord⸗Amerika würde der einen Vorgang an, durch den die nationale Ehre und die Die Instruktion der amerikanische Flagge beschimpft worden sei und der die ernste⸗ sten diplomatischen Schritte erheische. Der amerikanische Konsul Egan sei demzufolge angewiesen worden, eine ent⸗ sprechende Genugthuung auf friedlichem Wege und unbeschadet der Ehre beider Länder zu erlangen. Sollte innerhalb eines angemessenen Zeitraums eine derartige Genugthuung nicht erfolgen, so würden Egan abberufen und die diplomatischen Beziehungen mit Chile vollständig abgebrochen werden.
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Volkshaufen in großer Wuth die Judenhäuser zu demoliren. Mang schlug die Fensterkreuze ein, stieg in die Wohnräume, warf Möbel, Wäsche und Betten auf die Straße und zerschlug Alles, was den geringsten Werth hatte. Die jüdischen Besitzer flohen und versteckten sich. Die Polizei war vollständig machtlos. Das Gesindel erbrach am Marktplatz einen Weinkeller und Bierbuden, betrank sich und demolirte darauf das Haus, in welchem das Bankgeschäft von Aisenstadt seinen Sitz bat. Zwei orthodoxe Geistliche erschienen jetzt unter Glocken⸗ geläute und baten entblößten Hauptes die Rasenden, um Christi willen aufzuhören. Ihre Bitten verhallten unbeachtet.
Dienste und kehrte nach Bayern zurück, um hier seine militärische rtzusetzen. 1 öG 8„ 87 Oktober 1843 freiwillig als Kadett und Korporal in das 5. Bayerische Infanterie⸗Regiment ein, wurde am 18. Oktober 1844 unter Beförderung zum Junker in das 11. Infanterie⸗Regiment versetzt und in diesem Truppentheil am 31. Oktober 1845 zum Unter⸗ Lieutenant, am 23. Dezember 1849 zum Ober⸗Lieutenant und am 16. Mai 1859, nach vorhergegangener langjähriger Verwendung als Bataillons⸗ und später als Regiments⸗Adjutant, zum Hauptmann
zweiter Klasse befördert.
Stuttgart, 25. Oktober. Seine Königliche Hoheit der “ Albrecht ist gestern im Auftrage Seiner Majestät des Königs nach Berlin, St. Petersburg und Wien ab⸗ gereist, um den dortigen Höfen das Notifikationsschreiben über den Regierungsantritt des Königs Wilhelm II. zu überreichen.
Der Kriegs⸗Minister von Steinheil ist nach dem „St.⸗A. f. W.“ zum General der Infanterie ernannt, und der Oberst⸗Kammerherr Freiherr Thoumb von Neuburg ist
der auswärtigen Angelegenheiten vom 22. März 1833 venhe nevön aus, da derartige Bescheinigungen in der Regel von den höheren Gerichten (Landes⸗Justizkollegien) zu ertheilen seien, und mit Rücksicht hierauf sind Zweifel darüber ent⸗ standen, welche Behörde gegenwärtig hierfür zuständig ist. Im Einverständniß mit dem Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten hat der Justiz⸗Minister daher in einer Verfügung vom 17. Oktober d. J. auf Grund des §. 77 des Ausfüh⸗ rungsgesetzes zum deutschen Gerichtsverfassungsgesetz vom
Maximaltarif angewendet werden, wobei eo ipso alle Aus⸗ nahmebestimmungen, wie Differentialzölle, gegen Italien weg⸗ fallen würden.
Mit Bezug auf die in Nr. 251 des „R. u. St. A.“ mit⸗ getheilte Meldung des „Siecle“ über die Angelegenheit der spanischen Weine veröffentlichten die gestrigen Abend⸗ blätter eine Mittheilung aus den Kreisen der Regierung, wonach diese allerdings aus Gründen der äußeren und
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