Schulze zu Lauenau, Pape zu Polle und Hesse zu
Springe;
Klosterforsten in der Provinz Hannover:
den Oberförstern Illiger zu Osnabrück, Niederstadt u Lüneburg, Otto zu Goslar, Kahle zu Wennigsen und Boden zu Göttingen; Regierungsbezirk Hildesheim: den Oberförstern Gundelach in Osterode, Ohnesorge zu Lauterberg, Raven in Schulenberg, Bock zu Sieber,
Vogelsang zu Herzberg a. H., Frömbling in Gruben⸗
hagen — Oberförsterei Rotenkirchen, Scholz zu Bovenden,
Büttger zu Dassel, Meyer in Radolfshausen — Ober⸗
försterei Ebergötzen, Lutteroth zu Peine, Harmes zu
Uslar, Roeder zu Elend und Fuckel zu Lautenthal;
Regierungsbezirk Lüneburg: den Oberförstern Wallmann zu Göhrde, Ser
zu Carrenzien, Haupt zu Harburg, Ebeling zu 2
Gerding zu Eschede, Ballauf zu Fallersleben, Meyer zu
Ebstorf, Lodemann zu Medingen, Lantzius⸗Beninga zu
Wardböhmen und Goerges zu Bleckede;
Regierungsbezirk Stade: dem Oberförster Davids zu Harsefeld;
Regierungsbezirke Osnabrück und Aurich:
den Oberförstern Ehrentreich zu Bersenbrück und Richnow zu Aurich; Regierungsbezirk Minden: den Oberförstern Dantz im Forsthaus Durbeke — Ober⸗ försterei Altenbeken, von Tenspolde zu Minden, Runge zu Haste, Auffarth zu Wünnenberg und Domeier zu
Obernkirchen;
Regierungsbezirk Arnsberg: ö den Oberförstern Schiller in Neheim — Oberförsterei
Himmelpforten, Ulich zu Rumbeck, von Devivere zu Glind⸗
feld, Boetzel zu Siegen und Schmidt zu Obereimer;
Regierungsbezirk Kassel: den Oberförstern Suabedissen zu Rotenburg — Ober⸗ försterei Rotenburg⸗West, Hertl zu Marburg, Schem ber zu Todenhausen, Grosch zu Melsungen, Faber zu Felsberg,
Fischer zu Rosenthal, Faber zu Friedewald, Lentz zu Hers⸗
feld, Hassel zu Forst⸗Etablissement bei Mottgers —
Oberförsterei Sterbfritz, Sacksofsky zu Reichensachsen,
von Marschall zu Spangenberg, Kaufholz zu Orb,
Euler zu Hofgeismar, Lappe zu Rauschenberg, Baustädt
zu Schmalkalden, Cornelius zu Bischhausen, Wachs zu
Carlshafen, Klemme zu Fritzlar, Wachs zu Wolkersdorf,
Fuchs zu Hombressen, Franz zu Mackenzell, Metz zu
Bracht, Siebert zu Neustadt, Au mann in Hersfeld — Ober⸗
försterei Hersfeld⸗Wippershain, Roesig zu Roßberg, Ide zu
Witzenhausen, Krause zu Altenlotheim, Müller zu Wildeck,
Diels zu Hersfeld — Oberförsterei Hersfeld⸗Meckbach, Borg⸗
mann zu Oberaula, Hohensee zu Fulda, Rausch zu
Niederaula, Bickel zu Brotterode, Mehlburger in Ober⸗
kaufungen — Oberförsterei Rottebreite, Aßmann zu Kirch⸗
ditmold, Voß zu Rotenburg — Oberförsterei Rotenburg⸗
Ost, Fenner zu Wolfgang, Pauli zu Veckerhagen und
Mittelacher zu Wannfried; —
Regierungsbezirk Wiesbaden: ddeen Oberförstern Flindt im Forsthaus Fasanerie —
Oberförsterei Wiesbaden, Steinmetz zu Battenberg, Christ
zu Bleidenstadt — Oberförsterei Breithardt, Kissel zu
Westerburg, von Seelstrang zu Runkel, Hatzfeld zu
Kronberg, Schulz zu Caub, Jaeger zu Biedenkopf, Speck zu Catzenelnbogen, Krückeberg zu St. Goarshausen, Freiherr von Hoiningen gen. Huene zu Homburg, Kehrein zu Hofheim, Hölzerkopf in Weilburg — Oberförsterei Merenberg, Blackert zu Rod a. d. Weil, Zickendrath zu Herborn, NRühlhausen zu Diez, Freiherr von Preuschen in Rüdesheim — Ober⸗ försterer Lorch, Jericho zu Montabaur — Oberförsterei Welsch⸗ neudorf, Schmidtborn zu Herschbach, Irle in Biedenkopf — Oberförsterei Katzenbach, Winter in Forsthaus Arnsteiner Hof —
Oberförsterei Braubach, Bender in Montabaur, Schilling zu
Dillenburg, Blau in Dillenburg — Oberförsterei Oberscheld,
Kettner zu Hachenburg, Staubesand in Forsthaus Wind⸗
hof — Obersörsterei Weilburg, Fischer zu Hadamar, Bau⸗
mann zu Strupbach und Eulner zu Chausseehaus; Regierungsbezirk Düsseldorf: .
den Oberförstern von Weiler im Forsthaus Thiergarten — Oberförsterei Cleve, Roelen zu Xanten, von Sobbe im Forsthaus Benrath, Aumann in Cleve — Oberförsterei der Rheinwarden; 1
Regierungsbezirk Köln: “
em Oberförster Gericke in Brühl — Oberförsterei
Ville, Titular⸗Forstmeister Sprengel in Bonn — Ober⸗
försterei Kottenforst, den Oberförstern Kettner in Bensberg
Oberförsterei Königsforst und Reusch in Siegburg — Oberförsterei Siebengebirge;
1 Regierungsbezirk Trier: den Oberförstern Hübener zu Wittlich, Ilse im Forst⸗ us Beurig — Oberförsterei Saarburg, Ruppert im Forst⸗
haus Wadern, Heller im Forsthaus St. Wendel, Schmitz Trier, Adam im Forsthaus zu Kempfeld und Scheuer St. Johann — Oberförsterei Saarbrücken; Regierungsbezirk Aachen: “ den Oberförstern Sebaldt in Rötgen — Oberförsterei Mulartshütte und von Palland zu Schönefeld — Ober⸗ försterei Eupen.
Die neu ernannten Forstmeister haben die Uniform der Oberförster weiter zu tragen, jedoch die Achselstücke der bis⸗ herigen Forstmeister mit einem goldenen Stern, aber ohne die Achselschnüre an d Staatsuniform, anzulegen
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: in Folge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Ruhrort getroffenen Wahl die Kaufleute und Stadtverordneten ugust Haumann und Hermann Hannesen daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Ruhrort, sowie in Folge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Lennep getroffenen Wahl die Stadtverordneten Dr. Au gust Buchholz und Wollhändler Emil Hölterhoff daselbst als unbesoldete Beigeordnete der Stadt Lennep für die gesetzliche Amtsdauer von sechs Jahren zu bestätigen.
.
Ihre Majestät die Königin haben Allergnädigst geruht:
dem Schuhmachermeister J. H. Auschrath zu Berlin das Prädikat eines Hof⸗Schuhmachermeisters Allerhöchstderselben zu verleihhn. 111““
8* 8 8 8 8 2 e“
insen,
Finanz⸗Ministerium.
Die Ziehung der 4. Klasse 185. Königlic Preußischer Klassen⸗Lotterie wird am 17. November 8. J., Morgens 8 Uhr, im Ziehungssaale des Lotterie⸗Gebäude ihren Anfang nehmen.
Die Erneuerungsloose sowie die Freiloose zu dieser Klasse sind nach den §§. 5, 6 und 13 des Lotterieplans, unter Vor⸗
legung der bezüglichen Loose aus der 3. Klasse, bis zum 13. d. M., Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anrechts einzulösen. Berlin, den 9. November 1891. 1 — Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Oberlehrer an der Realschule zu Bochum Dr. Peters ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. .
Der ordentliche Lehrer, Titular⸗Oberlehrer Selting am Realgymnasium zu Rawitsch ist zum etatsmäßigen Oberlehrer am Marien⸗Gymnasium zu Posen befördert worden. 1
Am Schullehrer⸗Seminar zu Eckernförde ist der bisherige Hülfslehrer Kühne zum ordentlichen Lehrer ernannt und der Schulamts⸗Kandidat Clasen zu Ratzeburg als Hülfslehrer angestellt worden.
Am Schullehrer⸗Seminar zu Osnabrück ist der Lehrer Hagemann aus Gehrde als Hülfslehrer angestellt worden.
Nichtamtliches. Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 9. November.
Seine Majestät der Kaiser und König arbeiteten heute Vormittag von 9 ½ Uhr bis 11 Uhr mit dem Chef des Civilkabinets, daran anschließend bis 12 Uhr mit dem Staats⸗ sekretär des Reichs⸗-Marineamts und alsdann bis 1 Uhr mit dem Chef des Marinekabinets.
Das „Amtsblatt des Reichs⸗Postamts“ veröffent⸗ licht folgenden Allerhöchsten Erlaß:
Aus dem Mir vorgelegten Berichte über die Ergebnisse der Reichs⸗Post⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung während der Etatsjahre 1888 bis 1890 habe Ich von Neuem mit Befriedigung ersehen, wie sich das Post⸗ und Telegraphenwesen in einer stetig fortschreitenden Entwickelung befindet und nach allen Richtungen hin den von Jahr zu Jahr sich steigernden Anforderungen und Bedürfnissen des Ver⸗ kehrs gerecht zu werden weiß. Ich habe dabei neben mannig⸗ fachen Verkehrserleichterungen namentlich das Fernsprechwesen im Auge, dessen Entwickelung in der abgelaufenen Berichts⸗ periode die bereits anerkennenswerthen Leistungen früherer Jahre weit hinter sich zurückläßt. Nicht minder habe Ich mit Interesse von der Erweiterung der Post⸗Dampfschiffsverbindungen Kenntniß ge⸗ nommen. Daß die Befoldungen der Unterbeamten und einer großen Zahl der mittleren Beamten Aufbesserungen erfahren haben, hat Mich mit besonderer Befriedigung erfüllt und Ich erkenne es umsomehr an, daß trotz der hierfür erforderlichen außergewöhnlichen Aufwendungen der Reinüberschuß der Verwaltung wiederum gestiegen ist. Ich nehme gern Veranlassung, sämmtlichen Betheiligten Meine Anerkennung auszusprechen.
Neues Palais, den 2. November 1891. eeeö““ An den Reichskanzler. 1
Dem Vollzugsausschuß für die Begründung der Bau⸗ gesellschaft „Eigenhaus“, z. H. des Vorsitzenden, Königlichen Kammerherrn, Mitglieds des Herrenhauses Grafen von Dön⸗ hoff Friedrichstein ist im Auftrage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin folgendes Schreiben zugegangen: Berlin, den 31. Oktober 1891. Dem Vollzugsausschuß theile ich ganz ergebenst mit, daß Ihre Majestät die Kaiserin und Königin mit großem Interesse von den Bestrebungen der Baugesellschaft „Eigenhaus“, der ärmeren Bevölke⸗ rung den Besitz eines eigenen zweckentsprechenden Hauses zu ermög⸗ lichen, Kenntniß genommen haben, und darin mit Freuden einen Fortschritt in der Besserung der Nothlage der arbeitenden Klassen erblicken. Ihre Majestät haben in Folge dessen den Ankauf eines Hauses zu 3000 (Dreitausend) Mark verfügt, und bitte ich den Vollzugsausschuß, mir über den Aufbau und die Besetzung des Hauses gefälligst Vorschläge machen, sowie auch mittheilen zu wollen, an welche Stelle die Summe von Dreitausend Mark zu zahlen ist. 8 Freiberr von Mir bac, Ober⸗Hofmeister Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin.
Dem Bundesrath ist nunmehr auch der Etat für das Königlich preußische Reichs⸗Militär⸗Kontingent und die in die preußische Verwaltung übernommenen Kontingente anderer Bundesstaaten, sowie der Entwurf eines Gesetzes über die Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete nebst Begründung vorgelegt worden.
Nach diesem Entwurf sollen alle Einnahmen und Aus⸗ gaben der Schutzgebiete für jedes Jahr veranschlagt und auf den Etat der Schutzgebiete, der vor Schnn des Etatsjahres durch Gesetz festzustellen ist, gebracht werden. Ferner soll bald nach Schluß des Etatsjahres, spätestens aber in dem folgenden zweiten Jahre dem Bundesrath und dem Reichstage eine Uebersicht sämmtlicher Einnahmen und Ausgaben des ersteren Jahres vorgelegt werden; in dieser Uebersicht sollen die über⸗ und außeretatsmäßigen Ausgaben zur nachträglichen Genehmi⸗ gung besonders nachgewiesen werden. Ueber die Verwendung aller Einnahmen soll durch den Reichskanzler dem Bundes⸗ rath und dem Reichstage zur Entlastung jährlich Rechnung gelegt werden. Im Falle außerordentlichen Bedürfnisses soll die Aufnahme einer Anleihe sowie die Uebernahme einer Garantie zu Lasten eines Schutzgebiets im Wege der Gesetz⸗ gebung erfolgen. Für die aus der Verwaltung eines Schutz⸗ gebiets entstehenden Verbindlichkeiten soll nur das Vermögen dieses Gebiets haften. Der dem Gesetzentwurf beigefügte Etat der Schutzgebiete für 1892/93 stellt die Einnahmen und
Ausgaben wie folgt fest: für das Schutzgebiet von Kamerun
1 Darauf wurde das Präsidiun
auf 566 000 ℳ, für das Schutzgebiet von Togo auf 116 000 ℳ und für das südwestafrikanische Schutzgebiet auf 297 000 ℳ. Auf Schutzebiete, deren Verwaltungskosten ausschließlich von einer Kolonial⸗ gesellschaft zu bestreiten sind, finden die Bestimmungen des neuen Gesetzes keine Anwendung. Für das ostafrikanische Schutzgebiet sollen die vorgenanten Vorschriften erst mit dem 1. April 1894 in Kraft treten, sofern nicht durch Kaiserliche Verordnung ein früherer Zeitpunkt festgesetzt wird.
In der Begründung zu dem Entwurf wird die Noth⸗ wendigkeit der Beibehaltung der bisher schon bestehenden Ein⸗ richtung, die Verwaltung der Schutzgebiete in finanzieller Be⸗ ziehung selbständig und von der Etatswirthschaft des Reichs getrennt zu halten, hervorgehoben. Gleichwohl sei es gerecht⸗ fertigt, den schon früher wiederholt zum Ausdruck gebrachten Wünschen entsprechend, die Artikel 69 und 72 der Reichsver⸗ fassung auf die Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete für anwendbar zu erklären, was mit diesem Entwurf zur Ausführung gelange.
Heute tagten die vereinigten Ausschüsse des Bundes⸗ raths für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungs⸗ wesen, die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen.
Das Kreuzer⸗Geschwader, bestehend aus S. M. Schiffen „Leipzig“ — mit dem Geschwader⸗Chef Contre⸗ Admiral Valois an Bord —, „Alexandrine“ und „Sophie“, beabsichtigt am 11. November Valparaiso zu ver⸗ lassen und nach Talcahuano in See zu gehen.
Das „Marine⸗Verordnungsblatt“ enthält folgende Be⸗ nachrichtigungen über Schiffsbewegungen (Datum vor dem 985 bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von ort):
S. M. S. „Blücher“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S M. Pzfhrzg. „Bremse“ 12 /10. Harwich (England) 17./10. — 24./10 Hull. 30 /10. — Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Krzr. „Bussard“ 11 /10. Batavia 14./10. — 27./10. Thursday Island 28./10. — 31 /10. Cooktown 2/11. — Sydney. (Poststation: Sydney.) S. M Av. „Greif“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Habicht“ 11./10. Gaboon 12/10. — Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Fhrzg. „Hay“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Yacht „Hohenzollern“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 30/9. St. Thomé 3/10. — 12./10. Bonny 12./10. — Kamerun (Poststation: Kamerun.) S. M. Knbt. „Iltis“ 27./9. Hankow. 30 /10. — Shhanghai. (Poststation: Hongkong.) S. M. Fhrzg. „Loreley“ 14/10. Konstantinopel. (Poststation: Konstantinopell) S. M. S. „Mars“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) S. M. Krzr. „Möwe“ Sansibar. (Poststation: Sansibar.) S. M. S. „Moltke“ 6 /9. Porto Grande (Cap Verdische Inseln) 18/9. — 19./10. Bahia. 16./11. — Trinidad. (Poststation: Port of Spain [Trinidad).) S. M. Fhrzg. „Nachtigal“ Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Fhrzg. „Otter“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Minenschulschiff „Rhein“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Krzr. „Schwalbe“ Sansibar 20/11. — Bombay. (Poststation: Bombay.) S. M. Pzfhrzg. „Siegfried“ Wilhelmshaven (Poststation: Wil⸗ helmshaven.) S. M. Krzr. „Sperber“ 6./6. Apia. (Poststation: Apia.) S. M. Av. „Wacht“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wil⸗ helmshaven.) S. M. Knbt. „Wolf“ 10 /10. Amoy 13 /10. — 17./10. Shanghai 22./10. — 29 /10. Hankow (Poststation: Hong⸗ kong.) — Kreuzer⸗Geschwader: S. M. S. „Leipzig“ (Flaggschiff) S. M. S. „Alexandrine’, S. M. S. „Sophie“ 24 /10. Val⸗ paraiso. (Poststation: asserviren) — Manöverflotte: S. M. S. „Baden“ (Flaggschiff), S. M. S. „Bayern“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „DOldenburg“ Wil⸗ helmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven) — Uebungs⸗Ge⸗ schwader: S. M. S. „Friedrich Carl“ (Flaggschiff) 29 /9. Wil⸗ helmshaven, S. M. S. „Kronprinz“ Wilhelmshaven, 7./10 — 10./10. South Queensferry 19./10. — 20./10. Cromarty 21./10. — 22/10. Kinkwall 22./10. — 24./10. Bergen 29./10. — 31/10. Christiansand, S. M. S. „Friedrich der Große“ Wilhelmshaven 25 /10. — 27./10. Christiansand 2./11. — Christiania — Kiel. (Poststation: bis 10/11. Christiania (Norwegen), vom 11./11. ab Kiel.) S. M. S. „Deutsch⸗ land“ 4/10. Wilhelmshaven 7./10 — 10./10. South Queensferry 19 /10. — 20./10. Cromarty 21 /10. — 22 /10. Kinkwall 22./10. — 24 /10. Bergen 29 /10. — 31./10 Christiansand 31/10. — 1/11. Christiania — Kiel, S. M. Av. „Pfeil“ 21./9 Wilhelmshaven 7/10, — 10./10 South Queensferry 19./10. — 20./10. Cromarty 21./10. — 22 /10 Kinwall 22 /10 — 24/10. Bergen 29 /10. — 31/10. Christiansand 31./10. — 2./11. Christiania — Kiel. (Post⸗ station: bis 10./11. Christiania [Norwegen] vom 11./11. ab Kiel. S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“ 15./10. Kiel. (Poststation: Kiel.) — Ablösungstransporte: 1) für S. M. Krzr. „Sperber“ Heimreise mit dem Reichs⸗Postdpfr.: „Braunschweig“ Apia 19./8. — 28./8. Sydney 9./9. — 31 /10. — Bremerhaven. 2) für S. M. Krzr. „Habicht“, S. M. Kbt. „Hyäne, S. M. Fhrzg. „Nach⸗ tigal', Hulk „Cyclop Ausreise mit dem Dpfr. „Aline Woermann“ der Afrikanischen Dampfschiffs⸗Aktiengesellschaft (Woer⸗ mann⸗Linie): Wilhelmshaven 7./10. früh — Kamerun. 3) für S. M. Krzr. „Möwe“, S. M. Krzr. „Schwalbe“ Ausreise mit dem Reichs⸗ Le .ee getas⸗ der deutschen Ost⸗Afrika⸗Linie: Hamburg 14./10. — Sansibar.
“ 8 1.“
München, 8. November. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Adalbert proklamirte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, beim Diner die Verlobung der Prinzessin Elvira mit dem Reichsgrafen Rudolf Wrbna⸗Freuden⸗ thal. — Seine Königliche Hoheit der Herzog Max Emanuel stürzte gestern auf der Hasenjagd mit dem Pferde und zog sich einen Schienbeinbruch zu.
Baden.
Karlsruhe, 8. November. Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern Nachmittag im Residenzschlosse den württembergischen General von Wölckern Behufs Entgegen⸗ nahme der Notifikation des Thronwechsels in Württemberg. Später begab sich der Großherzog mit dem General von Wölckern nach Baden⸗Baden, wo zu Ehren des Letzteren eine Hoftafel stattfand.
Waldeck und Pyrmont.
*☛ Arolsen, 5. November. Der auf den 28. Oktober einberufene Landtag der Fürstenthümer Waldeck und Pyr⸗ mont hielt noch an demselben Tage seine erste öffentliche Sitzung ab. Zum Präsidenten wurde der Abg. Mo gk⸗Corbach, zum Vize⸗Präsidenten der Abg. Dr. Nommsen⸗Pyrmont gewählt. Nach Prüfung und Gültigerklärung der Wahl des Abg. Hartmann⸗Sachsenhausen gedachte der Präsident in warmen Worten des seit der letzten Session verstorbenen Waldeck.
vom Landtage beauftragt,
Seiner Durchlaucht dem Fürsten und Ihrer Hoheit der Fürstin zu Waldeck und Pyrmont zu Höchstderen am 29. April d. J. gefeierten Vermählung die Glückwünsche des Landtages darzubringen.
Nach mehreren in den Zwischentagen voraufgegangenen Ausschußberathungen fand am 5. November die zweite und letzte öffentliche Sitzung des Landtages statt. In dieser theilte der Präsident mit, daß Seine Durchlaucht der Fürst und Ihre Hoheit die Fürstin für die Höchstdenselben dargebrachten Glückwünsche zur Vermählung dem Landtage Höchstihren Dank aussprechen ließen.
Es wurde hierauf dem Entwurfe eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Dienstboten⸗Ordnung vom 14. März 1850, die Zustimmung ertheilt und von den Uebersichten über das Domanial⸗Stammvermögen Kenntniß genommen. Auf den Antrag eines Abgeordneten über die Er⸗ höhung der Dienstalterszulagen für die waldeckischen Volksschullehrer wurde beschlossen, den Landes⸗Direktor zu er⸗ suchen, dahin zu wirken, daß in den nächsten Etat Mittel ein⸗ gestellt werden, die es ermöglichen, daß die waldeckischen Lehrer den preußischen in den Alterszulagen gleichgestellt werden können. Außerdem wurde der Antrag eines Abgeordneten auf Erhöhung der Gehälter einzelner Beamtenkategorien dem Landes⸗Direktor zur Erwägung überwiesen.
Der Antrag eines Abgeordneten auf Aufhebung der Sporteln für Erlaubnißscheine zu Mobiliarversicherungen bei auswärtigen Versicherungsanstalten wurde dem Landes⸗ Direktor mit der Bitte überwiesen, dahin zu wirken, daß die fragliche Abgabe vom 1. Januar 1893 ab in Fortfall komme.
Zum Austausch sowie zur Veräußerung von Domanial⸗ grundstücken wurde die Genehmigung ertheilt und über die eingegangenen Petitionen ꝛc. Beschluß gefaßt.
Des Weiteren fand die Prüfung der Staatskassen⸗ Rechnung vom Jahre 1889 statt. Bei der laufenden Ver⸗ waltung beträgt die Einnahme 1 345 124 ℳ 66 ₰, die Aus⸗ gabe 1 258 929 ℳ 69 J, mithin ergiebt sich ein Ueberschuß von 86 194 ℳ 97 ₰. Der Antheil an den Zöllen, der Taback⸗ und der Brannt weinsteuer pro 1889 betrug 368 537 ℳ 74 ₰, derjenige an dem Ertrage der Reichs⸗Stempelabgaben 38 316 ℳ 71 ₰. Als Zuschuß Preußens wurden 310 000 ℳ ver⸗ einnahmt. Die Matrikularbeiträge an das Reich betrugen für 1889: 263 395 ℳ 25 ₰.
Hierauf erklärte der Landes⸗Direktor von Saldern im Auftrage Seiner Majestät des Königs von Preußen den Landtag für geschlossen. 1 .
Vom Präsidenten wurde noch ein dreifaches Hoch auf Seine Majestät den König von Preußen und Seine Durch⸗ laucht den Fürsten zu Waldeck und Pyrmont ausgebracht, in welches die Versammlung einstimmte, worauf sich diese trennte.
Schließlich wird mit Bezug auf die in Nr. 256 des „R. u. St.⸗A.“ enthaltene Mittheilung, die aus dem „Hannoverschen Courier“ übernommen war: „Der Landes Direktor habe im Laufe der Sitzung mitgetheilt, daß dem Landtage noch eine Vorlage wegen Reform der Gewerbesteuer und Klassensteuer zugehen und daß zur Vorbereitung dieser Vorlage eine Kommission, bestehend aus dem Landes-Direktor, verschiedenen Land⸗ tags⸗Abgeordneten, Kreisamtmännern und Rentmeistern usammentreten werde,“ bemerkt, daß dies auf einem Irrthum eruht. Te ist nur, daß der Landes Direktor nach Schluß der Sitzung mit den Landtags⸗Abgeordneten in eine freie Besprechung über eine von ihm für einen späteren Land⸗ tag in Aussicht genommene Steuerreform eingetreten ist; von dem Zusammentritt einer Kommission zur Vorbereitung der betreffenden Vorlage ist dabei nicht die Rede gewesen.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 7. November. Am 5. d. M. fand, wie die
amtliche „Straßb. Correspondenz“ meldet, unter dem Vorsitz
des Kaiserlichen Statthalters eine mehrstündige Sitzung des Staatsraths von Elsaß⸗Lothringen statt. Gegenstand der Berathung war eine Gesetzesvorlage, die zum Zweck der Trennung der Grund⸗ und Gebäudesteuer eine Neu⸗ einschätzung des Reinertrages der Grundstücke im Anschluß an die Katastererneuerung, und eine allgemeine Neueinschätzung der Gebäude in Vorschlag bringt.
Die gestrigen Wahlen von Mitgliedern des Landes⸗ ausschusses, bei denen 24 Abgeordnete gewählt wurden, sind nach der „Straßb. Post“ entschieden konservativ, d. h. für das jetzt Bestehende, ausgefallen. Es geht dies am Deutlichsten daraus hervor, daß auch nicht ein ein⸗ ziger von den gewählten 24 Abgeordneten sich seinen Wählern mit einem protestlerischen oder auch nur mit einem regierungsfeindlichen Programm zu empfehlen gesucht hat. Im Gegentheil: selbst diejenigen Kandidaten, die im Allgemeinen als oppositionell angesehen werden, Pfarrer Winterer⸗Mülhausen, Notar Ditsch⸗Finstingen und Gutsbesitzer Ostermeyer- Rusach, haben in ihren Wahlprogrammen den Verdacht grundsätzlicher Opposition von sich abgewiesen. Gewählt wurden: Unter⸗Elsaß. Straßburg⸗Stadt: Hochapfel. Straßburg⸗Land: Dr. North. Kreis
stein: Freiherr Zorn von Bulach. Kreis Hagenau: Reinbold. Kreis Molsheim: Freiherr Röder von Diersburg. Kreis Schlettstadt: Roth. Kreis Weißenburg: Baron Char⸗ pentier. Kreis Zabern: Klein. Ober⸗Elsaß. Kreis Altkirch: Sauner. Colmar⸗Stadt: Dr. Fleurent. Colmar⸗ Land: Ruhland. Kreis Gebweiler: Ostermeyer. Mül⸗ hausen⸗Stadt: Mieg⸗Köchlin. Mülhausen⸗Land: Winterer. Kreis Rappoltsweiler: Hommell. Kreis Thann: Ditner. Lothringen. Metz⸗Stadt: Lanique. Metz⸗Land: Pierson. Kreis Bolchen: Guir. Kreis Chateau⸗Salins: Paté. Kreis Diedenhofen: Nennig. Kreis Forbach: Massing. Kreis Saar⸗ burg: Ditsch. Kreis Saargemünd: Jaunez.
Oesterreich⸗Ungarn.
Wien, 8. November. In der gestrigen Sitzung des Finanz⸗ ausschusses erklärte, wie die Wiener Blätter melden, der Finanz⸗Minister bei dem Titel „Gebühren“, was die Ein⸗ kuͤnfte des Staats aus dem Totalisatoranlange, so könne die Re⸗ gierung auf diese nicht ohne Weiteres verzichten, zumal ihr Er⸗ trägniß sich jährlich gesteigert habe und für das Jahr 1892 mit 200 000 Fl. eingestellt sei. Ueber die in jüngster Zeit am Totalisator vorgekommenen Inkorrektheiten habe dessen Lei⸗ tung die Erklärung abgegeben, daß bisher nur einige Jokeys wegen unerlaubter Wetten bestraft worden seien, an denen sich Privatpersonen betheiligt hätten. Mehr könne vorläufig nicht als beglaubigt angenommen werden. Die Börsensteuer betreffend, erklärte der Minister, daß sich Regierungsvertreter an den Verhandlungen betheiligten, daß man aber abwarten
1“ “
müsse, welche Stellung beide Häuser des Reichsraths zu der Vorlage einnehmen und welche Bedeutung sie der Haltung der ungarischen Regierung beilegen würden.
Der Generalbericht des Finanzausschusses des ungarischen Unterhauses über das Budget stellt fest, daß das Gold⸗Agio in den Ausgaben mit 18 Proz. prä⸗ liminirt sei, während es bei den Zolleinnahmen mit nur 16 Proz. eingestellt sei. Ferner hebt der Bericht die niedrige Präliminirung der Einnahmen hervor, die ermögliche, daß das wirkliche Ergebniß den Voranschlag um mehrere Millionen übersteige. Dieses günstige Ergebniß des Einnahme⸗Budgets sowie die eventuellen Agio⸗Ersparnisse würden zur Verstärkung der Kassen⸗Bestände beitragen, die mit den durch die Konversion der Staatsschuld erzielten Re⸗ sultaten zum Theil die Bestimmung hätten, die Valutaregulirung aus den ordentlichen Einnahmequellen zu ermöglichen. Der Bericht konstatirt schließlich, daß der Finanz⸗Minister die Unterbreitung eines Berichtes über die Konversion einiger ö11“ in allernächster Zeit in Aussicht ge⸗ ste e.
In seiner gestrigen Sitzung nahm das Unterhaus den Gesetzentwurf über die provisorische Regelung der Han⸗ delsbeziehungen zu der Türkei, Bulgarien, Spanien und Portugal mit einem von Nemeyi ge⸗ stellten Amendement an, wonach die Regierung aufgefordert werden soll, in dem Falle, daß das Uebereinkommen mit Spanien und Portugal sich über den 31. Dezember 1892 hinaus erstrecken sollte, neuerdings die Genehmigung des Parlaments nachzusuchen. Das Amendement Helfy's, die Regierung solle dem Hause über die Vereinbarung mit der Türkei und Bulgarien berichten, wurde ab⸗ gelehnt, nachdem der Handels⸗Minister von Baroß es für überflüssig erklärt hatte, da mit der Türkei und Bulgarien die Verlängerung des gegenwärtigen Zustandes beabsichtigt sei und mit der Türkei bereits Verhandlungen über den Abschluß eines Handelsvertrages im Zuge seien. In Beantwortung der Interpellation über die Besetzung des Stuhles des Fürstprimas von Ungarn sagte der Unterrichts⸗Minister von Csaky, es könne nicht von einem Kandidaten der Nation, sondern nur von einem Kan⸗ didaten der Regierung die Rede sein, der Ministerrath habe sich in seiner Sitzung vom 23. v. M. für nur einen Kandidaten entschlossen und diesen an Allerhöchster Stelle vorgeschlagen. Dieser sei auch ernannt worden. Die Patronatsrechte des Königs von Ungarn seien vollständig unverletzt. Die Frage der Verlegung des Sitzes des Primas sei mit der erfolgten Ernennung gleichfalls gelöst, indem der jeweilige Primas durch das Ernennungsdekret verpflichtet werde, in Pest zu residiren, so oft der Monarch längere Zeit in der Hauptstadt verweile und der Reichstag versammelt sei. Die Antwort des Ministers wurde mit überwiegender Mehr⸗ heit vom Hause zur Kenntniß genommen.
Nach einer der „Köln. Ztg.“ zugegangenen Mittheilung hätte der Kriegs⸗Minister die Absicht, eine zweite Ersatzreserve zu errichten, und werde von der Delegation die Mittel für die Stämme von 202 Bataillonen verlangen.
Das gemeinsame Budget für 1892 weist ein Ge⸗ sammtbrutto⸗Erforderniß von 139 142 886 Fl. auf. Das Nettoerforderniß beträgt 96 314 198 Fl., gegen das Vor⸗ jahr um 3 802 459 Fl. mehr. Das Heeresbudget erfordert 119 265 266 Fl., weist also ein Plus von 4 320 828 Fl. auf. Für die Marine sind 11 527 714 Fl. eingestellt. Das Heeresbudget enthält eine Standesvermehrung pro 1892 um 225 Lieutenants sowie eine Kompletirung von 14 Batterie⸗ Divisionen auf den Friedensstand.
Für die morgen, Montag, erfolgende Eröffnung der Delegationssession sind bereits alle Vorbereitungen ge⸗ troffen. Nach einer zwischen den Parteien erfolgten Verein⸗ barung wird, dem „Frmdbl.“ zufolge, der Vize⸗Präsident des Herrenhauses Fürst Schönburg zum Präsidenten der öster⸗ reichischen Delegation gewählt werden. Die der deutschliberalen Partei angehörigen Delegationsmitglieder halten Montag Vormittag im Bureau des Freiherrn von Chlumecky eine Besprechung. Der ungarische Minister⸗Präsident Graf Szapary trifft heute hier ein, um bei dem Empfange der ungarischen Delegation durch den Kaiser anwesend zu sein.
G Großbritannien und Irland.
MNach amtlicher Meldung ist an Stelle Jackson’s, der den Posten eines Obersekretärs für Irland übernommen hat, Sir John Gorst zum Sekretär des Schatzamts ernannt worden.
Bei der vorgestrigen Ersatzwahl in Cork an Stelle Parnell's ist der Antiparnellit Flavin mit 3669 Stimmen gewählt worden. Der Parnellit John Redmond erhielt 2157 Stimmen, der Unionist Kapitän Sarsfield 1161 Stimmen.
Die britischen Mitglieder der Kommission zur Be⸗ stimmung der englisch⸗französischen Grenze an der Goldküste werden sich der „A. C.“ zufolge am 14. d. M. in Liverpool auf dem Dampfer der britischen und afrikanischen Gesellschaft nach Sierra Leone einschiffen.
In England steht, wie der „Daily Telegraph“ mittheilt, die Einführung einer neuen Art von Kriegsschiffen und Geschützen bevor. Das Blatt schreibt darüber:
„Die Hälfte der fünfjährigen Periode (1. April 1889 bis 1. April 1894), während welcher die in der Marine⸗Vertheidigungsakte vor⸗ geschriebenen 70 Kriegsschiffe mit einem Kostenaufwand von 20 Mil⸗ lionen Pfund Sterling fertig zu stellen sind, ist jetzt vorüber und der größere Theil der Arbeit bereits geschehen. Da es jedoch zu dem Bestehen unserer großen Regierungsarsenale und Werften unerläßlich ist, daß sie fortwährend zu thun haben, so müssen schon während der kommenden Parlamentssession die Pläne für neue Schiffe und ihre Ausrüstung gefaßt werden. Die Ereignisse der letzten fünf Jahre haben uns gezeigt, wie weit moderne Wissen⸗ schaft und Technik, wenigstens was Schiffe und Geschütze anbetrifft, von ihrer Vollendung entfernt sind. Die moderne Schule der Artillerie ist der Schiffsbaukunst vorangeeilt, und veränderte Zustände erfordern neue Thaten. Die großen Geschütze der Zukunft brauchen, Dank den neuen Stahlarten, kein aärößeres Gewicht oder Kaliber als das jetzige 45 Tons⸗ oder zwölfzöllige Geschütz zu haben. Wie unsere Marine⸗Autoritäten versichern, ist es praktisch erwiesen, daß ein Geschütz dieses Kalibers, welches das neue rauchlose Pulver benutzt und nach dem Tonbridge'schen System aus Stahldraht oder ⸗Band hergestellt ist, mit seinem Geschoß den Rumpf des stärksten Panzer⸗ schiffs oder Hauses zu durchbohren vermag. Ja, es soll in seiner Tragfähigkeit und Kraft nicht einmal den 110 Tons ⸗Geschützen nachstehen, gegen welche es den Vorzug größerer Leichtigkeit und Beweglichkeit besitzt. Das bei dem Bau der Marinegeschütze der Zukunft benutzte Stahlband ist etwa Zoll breit und †. Zoll dick. Es wird mittelst hochgradigen Druckes um eine Centralröhre aus Stahl gewunden — etwa wie man Zwirn um eine Rolle wickelt —, bis es die für das Geschütz erforderliche Fagon und Dicke erreicht hat. Große Stärke, Leichtigkeit, Billigkeit und nicht
Geschützes, von welchem bereits eine ganze Anzahl angefertigt und in Woolwich geprüft worden ist. Das zwölfzöllige 5— etwa 50 Tons. Schon bei Aufstellung ihrer nächstjährigen Voranschläge für die Marine (denkt die Admiralität eine durch Einführung der neuen Geschütze berengte Aenderung in der Konstruktion der Schiffe zu beantragen, welche wiederum größere Geschwindigkeit im Gefolge haben dürfte.“ Frankreich.
Paris, 8. November. Der Großfürst Wladimir stattete dem „W. T. B.“ zufolge gestern Nachmittag dem Präsidenten der Republik Carnot im Elysée Palast einen Besuch ab, den der Präsident alsbald erwiderte.
Der Ministerrath beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung mit den jüngsten Vorkommnissen an der süd⸗ algerischen Grenze und beschloß, bei der Kammer einen Kredit zu beantragen, um den Posten in Elgolea zu ver⸗ stärken und in der Richtung auf Ainsefra weiter vorzuschieben.
Heute Nachmittag fand die Enthüllung des bei Sevres errichteten Gambetta⸗Denkmals statt. Der Präsident Carnot und der Minister⸗Präsident de Freycinet hatten Vertreter zu der Feier entsandt. Der Minister der öffentlichen Arbeiten und schönen Künste Bourgeois hielt eine mit großem Beifall aufgenommene Rede, an deren Schluß er auf die ausgezeichnete Lage Frankreichs im Innern wie nach außen hinwies, an deren Herbeiführung Gambetta fünfzehn Jahre gearbeitet habe.
Die Deputirtenkammer genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung die am 5. Juli 1890 in Brüssel unterzeichnete Kon⸗ vention über Bildung einer internationalen Ver⸗ einigung für die Publikation der Zolltarife und beendigte sodann die Berathung des Militärbuogets. Auf eine Anfrage über die Versuche, bei der Soldatenver⸗ pflegung für Zwieback Ersatz zu finden, erklärte de Freycinet, die Versuche seien noch nicht zum Abschluß gelangt und würden fortgesetzt.
Dem Vernehmen nach hat der Deputirte Dreyfuß von seiner Anfrage an den Finanz⸗Minister Rouvier wegen der Baisse der russischen Fonds an der Pariser Börse des⸗ halb Abstand genommen, weil der Minister sich geweigert habe, die Anfrage anzunehmen. Es heißt jedoch, daß der Deputirte Dreyfuß sich vorbehalten habe, nach der Abstimmung über das Budget eventuell auf die Anfrage zurückzukommen
Die schwedische Regierung hat die hiesige Regierung benachrichtigt, daß sie Bevollmächtigte nach Paris sender werde, um über die Verlängerung der Klauseln des Handelsvertrages, die mit Tariffragen nicht zusammen hängen, Verhandlungen zu pflegen.
Bei der gestrigen Stichwahl zur Deputirtenkammer in Lille siegte der in Haft befindliche Sozialist Lafargue mit 6470 Stimmen über den Republikaner Depasse, welcher 5175 Stimmen erhielt.
Rußland und Polen.
Im Reichsrath wird in einer der nächsten Sitzungen wie die „N. Wr.“ berichtet, das vom Finanz⸗Ministerium ausgearbeitete Projekt der Regulirung des Getreide⸗ handels auf den inneren Märkten zur Verhandlung kommen
Italien.
Aus Mailand wird berichtet, daß zur Theilnahme a dem heutigen Bankett im dortigen Scala⸗Theater de Minister des Innern Nicotera, der Minister der öffentlichen Arbeiten Branca und der Finanz⸗Minister Colombo bereits gestern im Laufe des Tages dort eingetroffen sind. Am Aben kam der Minister⸗Präsident di Rudini in Begleitung des Schatz⸗Ministers Luzzatti in Mailand an und wurde von de Unter⸗Staatssekretären Pullé und Pascolato, dem Vorberei tungs⸗Comité für das Bankett, den Spitzen der Behörden, sowie von zahlreichen Senatoren und Deputirten empfangen Die am Bahnhof angesammelte Volksmenge begrüßte die ein treffenden Minister sympathisch. Die Senatoren und Depu tirten, die dem Bankett, zu welchem etwa 300 Eintritts karten ausgegeben worden sind, beizuwohnen gedenken, trafen zum Theil ebenfalls bereits gestern ein, die anderen werden heute erwartet. — Das Journal „La Nazione“ weiß in Bezug auf die zu erwartende Rede des Minister⸗Präsidenten noch mitzutheilen, daß Herr di Rudini die wirthschaftliche und die finanzielle Frage aus⸗ führlich behandeln und ein Bild der finanziellen Lage geben werde, wie sie von dem gegenwärtigen Ministerium bei seinem Amts⸗- antritt vorgefunden worden sei. Der Minister⸗Präsident werde des Weiteren das Werk des Kabinets zur Wiederherstellung des finanziellen Gleichgewichts beleuchten und zugleich erklären, Italien wolle den Frieden, weitere Ersparungen an den militärischen Ausgaben seien aber unmöglich. Jeden Versuch einer Abänderung des Garantiegesetzes werde er, da sich diese Gesetz gut bewährt habe, zurückweisen. 8
Die sog. interparlamentarische Friedenskonferenz genehmigte am Sonnabend die Resolution über Konstituirung eines permanenten Bureaus der Konferenz mit dem von Gaillard gestellten Abänderungsantrage, das Bureau als in⸗ ternationales parlamentarisches einzusetzen, sowie mit mehreren von Passy beantragten Zusätzen. Wie der „Nat. Ztg.“ mitgetheilt wird, bildeten bei der Abstimmung die Deutschen und Engländer, Stanhope ausgenommen, die Oesterreicher, Ungarn, Holländer, Belgier und einige Italiener die Minorität. Die anderen stimmten mit den Franzosen und errangen den Sieg. Hierauf wurde Pandolfi, Sekretär des rumänischen Comités, durch Zuruf zum General⸗Sekretär ernannt und als Ort der nächsten Konferenz im Jahre 1892 Bern gewählt. Der Präsident machte sadann Mittheilung von dem Antrage Imbriani, Hubbard und Genossen auf Pro⸗ klamirung des Nationalitätsprinzips und der „Rückgabe“ des Rechtes der Entscheidung über Krieg und Frieden an die Nationen und deren Vertreter. Das definitive Bureau, dem der Antrag überwiesen war, hatte beschlossen, in Gemäßheit der Geschäftsordnung dem Antrage nicht Rechnung tragen zu können. Hubbard bekämpfte eine solche Auslegung der Geschäftsordnung, und Imbriani schloß sich dem Proteste an, was zu einem lebhaften
Zwischenfalle Anlaß gab. Gegenüber einem alsdann von Hubbard gestellten Antrage, den von ihm und Imbriani gemeinsam gestellten Antrag auf die Tagesordnung der nächstjährigen Konferenz in Bern zu setzen, meinte der Präsident, dieses sei gerade der Beschluß des definitiven Bureaus. Die Versammlung f nt. dieser Auffassung mit großer Mehr⸗ eit bei. Hierauf erklärte der Präsident mit einer Ansprache die onferenz für geschlossen. Ein Antrag Marcoarta, welcher
auch von Gaillard, Baser, Coello, Passy und Anderen unter⸗
schwierige Herstellung gehören zu den Hauptvortheilen des neuun