1891 / 265 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 10 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

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Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, 7. November.

I. Lebewohl⸗Hürden⸗Rennen. Lt. ees⸗ v. Reitzen⸗ stein's I. F.⸗St. „Erfrischung“ 1, Hrn. J. Saloschin's „Master Hardreß’ 2, Mr. R. Gore's „Meriden“ 3. Siegte nach kurzer Gegenwehr sicher mit fünfviertel Längen; „Meriden“ eine halbe Länge hinter „Master Hardreß“ Dritter. Werth: 2280 der Siegerin, 450 dem Zweiten, 250 dem Dritten. „Erfrischung“ wurde nicht gefordert.

II. Freies Offizier⸗Handicap. Lt. v. Stumm's br. St. „Dianthus“, Lt. Freiherr v. Senden II. 1, Major v. Schmidt⸗ Pauli's „Wilddieb“, Lt. Grf. Westphalen 2., Lt. Frhrn. v. Reitzen⸗ stein's I. „Claygate“, Bes. 3., Lt. Erbpr. Salm⸗Horstmar's „Viper“, Bes. 4., Lt. v. Goßler’'s „Nottingham“, Lt. v. Graevenitz 5., Lt. Schwerk’'s „Schneeglöckchen“ (fr. Miß Thackeray), Bes. 6, Lt. v. Zansen⸗Osten's „Bird in Hand“, Lt. v. Waldow 7. Nach Kampf zuletzt leicht mit dreiviertel Léängen gewonnen; ein Kopf zwischen „Wilddieb“ und „Claygate“ und eine Länge weiter zurück „Viper“ Vierte vor „Nottingham“ und den Anderen in angegebener Ordnung. Werth: Ehrpr. und 2420 der Siegerin, 970 dem Zweiten, 570 dem Dritten, 470 der Vierten, 370 dem Fünften, 270 der Sechsten, 170 der Siebenten.

III. Germania. Hrn. v. Tepper⸗Laski’'s br W. „Strelitze“ 1., Rittm. Suermondt’s „Dornröschen“ 2., Lt. v. d. Lühe’s „Hildburg“ 3, Lt. Mummy's „Master Robert“ 4., Hrn. R Haniel's „Dunkel⸗ mann“ 5. Nach Gefallen mit sieben Längen gelandet; „Hildburg“ weit geschlagen Dritte, dreiviertel Längen vor „Master Robert“. „Dunkelmann“, welcher ausgebrochen, Fünfter. Werth: 5220 dem Sieger, 1400 der Zweiten, 900 der Dritten, 400 dem Vierten, 200 dem Fünften.

IV. Parforce⸗Jagd⸗Rennen. Kapt. Joë's br. W. „Great Poul“, Hr. O. v. Dewitz 1., Hrn. Albert's „Iceberg II“, Lt. von Willich 2., Major v. Schmidt⸗Pauli's „Sancoins“, Gr Westphalen 3., Lt. v. Kaufmann’'s „Chic Boy“, v. Graevenitz 4., Lt. v. Arnim's (18. Ul.) „Farmley“, Bes. 5., Major v. Boddin's „Oroszlan“, Lt. Frhr. v. Reitzenstein I. 6., Hrn. A. Nette’'s „Autrefois“, Mr. Hill 7. Nach Kampf mit einer Länge gewonnen; „Sancoins“ anderthalb Längen hinter „Iceberg“ Dritter, eine halbe Länge vor „Chic Boy“. Fünfter wurde „Farmeley“, dann „Oroszlan“, „Autrefois“ und „Fine Lame“. Werth: Ehrenpreis und 5340 dem Sieger, 1900 dem Zweiten, 900 dem Dritten, 700 dem Vierten, 400 dem Fünften, 300 dem Sechsten, 200 dem Siebenten.

V. Schluß⸗Jagd⸗Rennen. Hptm. Schmidt's F.⸗St. „Märzblüthe“ 1., Major v. Schmidt⸗Pauli's „Bengairn“ 2., Lt. Dulon's „Philemia“ 3. Siegte, wie sie wollte, mit vier Längen; „Philemia“ fünf Längen hinter „Bengairn“ Dritte. „Mistrust“ ge⸗ fallen. Werth: 2300 der Siegerin, 450 dem Zweiten, 250 der Dritten.

VI. Herren⸗Hürden⸗Reiten. Hrn. H. Suermondt's br. St. „Marabou“, Lt. Suermondt 1., Desselben „Menagéère“ 2. Hrn. R. Haniel's „Georg“, Lt. Frhr. v. Reitzenstein I. 3., Hrn. Manke'’s „Landmädchen“, Lt. von der Lühe †, Lt. v. Waldow's „Ransom“, Rittm. v. Heyden⸗Linden †. Nach Gefallen mit fünf Längen gelandet; „Georg“ vier Längen hinter „Menagéère“ Dritter. Zehn Längen weiter geschlagen, liefen „Ransom“ und „Landmädchen“ todtes Rennen für den vierten Platz. Werth: Ehrenpreis und 4560 der Siegerin, Ehrenpreis und 1400 der Zweiten, 700 dem Dritten, 300 jedem der beiden Vierten.

VII. November⸗Flachrennen. Krn. H. Manske's F⸗H. „Nimrod“ 1., Rittm. v. Heyden⸗Linden's „Jo⸗van“ 2., Hrn. V. May's „Melusine“ 3. Mit einer Länge leicht gewonnen; ein Hals zwischen dem Zweiten und der Dritten. Werth: 3940 dem Sieger, 950 dem Zweiten, 400 der Dritten.

Mannigfaltiges.

Die sogenannte Nothstands⸗Deputation hielt gestern Vorsitz des Ober⸗Bürgermeisters Dr. von Forckenbeck ihre Schluß⸗ sitzung ab, in der sämmtliche Anträge des Stadtverordneten Singer abgelehnt wurden Dagegen wurden nach einem Bericht der „Nat.⸗ Ztg.“ die vom Stadtverordneten Haß gestellten, bereits bekannten An⸗ mäge mit einigen Abänderungen angenommen. Darnach soll den städtischen Behörden anempfohlen werden: 1) eine Erweiterung des städtischen Asyls für Obdachlose in der Weise vorzunehmen, daß die bisher vorhandenen Lagerstellen um 500 erweitert, auch die hierzu erforder⸗ lichen Arbeiten durch Aufstellung von Baracken unverzüglich in Angriff genommen werden; 2) mit Rücksicht auf den erheblich gesteigerten Preis der Lebensmittel und sofern die Theuerung während des Winters andauern sollte, die städtische Armen⸗Direktion zu ermächtigen, die bisher gezahlten Almosen und Pflegegelder während der Wintermonate Dezember 1891 bis März 1892 einschl. um je ein Drittel ihres Be⸗ trages zu erhöhen, auch eine entsprechende Erhöhung bei den außerordentlichen Unterstützungen eintreten zu lassen und den hierzu erforderlichen Gesammtbetrag in Höhe von 450 000 der Armen⸗Direktion über die ihr für das Etatsjahr 1891/92 angewiesene etatsmäßige Summe hinaus zur Verfügung zu stellen; 3) bei Eintritt strenger Kälte die Emrichtungen von Wärmstuben, die während der Tagesstunden offenstehen sollen, herbeizuführen, soweit dies nicht in einem dem Bedürfnisse entsprechenden Umfange bereits von privater Seite geschieht, auch die hierzu erforderlichen Vorbereitungen

dergestalt in die Wege zu leiten, daß die Eröffnung der Wärmstuben rechtzeitig erfolgen kann; 4) der städtischen Schul⸗Deputation aufzu⸗ geben, in schleunige Erwägung zu ziehen, ob und in welcher Weise es angängig ist, daß den die Gemeindeschulen besuchenden bedürftigen Kindern während der Monate Dezember 1891 bis März 1892 ein Frühstück überwiesen wird, und für den Fall, daß die Ausführung dieser Maßnahme auf keine Bedenken stößt, deren Durchführung anzuordnen, auch die hierzu erforderlichen Geldmittel auf das Etatsjahr 1891,92 zu übernehmen; 5) zur Unterstützung solcher Wohlthätigkeitsanstalten und Vereine, welche die Unterstützung des ärmeren Theils der städtischen Be⸗ völkerung bezwecken, für den Fall, daß ihre Mittel zur Erfüllung ihrer statutenmäßigen Aufgaben nicht ausreichen, entsprechende Beihülfe aus städtischen Mitteln zu gewähren und hierzu den Gesammtbetrag von 400 000 zur Verfügung zu stellen; 6) zur Durchführung der vor⸗ stehend unter 1—5 näher bezeichneten Maßnahmen, soweit sie nicht besonderen Organen der städtischen Verwaltung übertragen sind, eine besondere aus fünf Magistrats⸗Mitgliedern und zehn Stadt⸗ verordneten bestehende Kommission zu bestellen, der gleichzeitig das Anweisungsrecht auf die zur Verfügung gestellten Geldmittel übertragen wird.

An Geschenken und Vermächtnissen sind bei der Haupt⸗ Stiftungskasse des Magistrats im Monat Oktober eingegangen 29 779,40 ℳ, an Kollektengeldern 324,85 ℳ, aus schiedsmännischen Vergleichen 864,20 ℳ, zusammen 30 967,65 ℳ.

Das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt Berlin⸗Magdeburg macht bekannt: Am 8. d. M., Abends 11 ½ Uhr, ist auf der neuen Wannseebahn ein Fahrgast dadurch verunglückt und sofort getödtet worden, daß er nach der Abfahrt des Vorortzuges W. 230 aus dem Bahnbof Steglitz die Thür des Wagenabtheils öffnete und heraussprang. Ueber die Person des Verunglückten konnte bisher nichts festgestellt werden, ebensowenig darüber, was ihn zu dem Herausspringen aus dem Zuge veranlaßt hat.

Für die Vögel werden nach der „N. Pr. Z.“ im Thiergarten wie im Friedrichs⸗ und Humboldthain Futterstellen errichtet, 1 in den bisherigen Wintermonaten der Vorjahre stets ge⸗ schehen ist.

Das noch gut erhaltene Geweih eines Sechzehnenders wurde, wie der „N. A. Z.“ gemeldet wird, am Sonnabend Nach⸗ mittag bei den Baggerarbeiten an der Burgstraße von dort be⸗ schäftigten Arbeitern im Spreegrunde aufgefunden.

Die „Neue Berliner Omnibus⸗ und Packetfahrt⸗Aktien⸗Gesell⸗ schaft“ hat, wie die „N. Pr. Ztg.“ mittheilt, auf ihren Linien neuer⸗ dings neue Fahrscheine nach Art der auf den Pferdebahnen üb⸗ lichen mit Angabe des Anfangs⸗ und Endpunktes der vom Fahrgast bezahlten und durch Lochung bezeichneten Theilstrecke eingeführt, sodaß jeder Fahrgast an seinem Fahrschein erkennen kann, wie weit zu fahren er berechtigt ist.

Die Deutsche Bank in Berlin hat zur Erweiterung ihrer Geschäftsräume einen neuen Monumentalbau aufgeführt, der die Ver⸗ bindung zwischen den älteren Gebäuden in der Bebrenstraße und Französischenstraße herstellt. Die „Voss. Ztg.“ berichtet über die innere Vertheilung und Einrichtung der Räume Folgendes: Hinter dem Hauptportal der an der Mauerstraße gelegenen Hauptfagade öffnet sich das verhältnißmäßig kleine, überwölbte, in seinen unteren Theilen mit röthlich⸗gelbem Untersberger Marmor bekleidete Vestibül, von welchem gerade ꝛus durch ein aus demselben schönen Material gebil⸗ detes Portal der Zugang zu der im Souterrain gelegenen Stahlkammer und zu beiden Seiten über Treppen der Zugang zu dem bedeutendsten Raume des Gebäudes, dem 26 m langen und 10 m breiten, mit grauen Granitsäulen umstellten Oberlichtraum führt; hier befinden sich die Haupt⸗ und Depositenkasse, sowie Post⸗ und andere Geschäfts⸗ räume. Die Effektenkasse ist mit bedeutender Vergrößerung im alten Gebäude, Behrenstraße 9/10, verblieben, so jedoch, daß ihre Räume mit dem neuen Kassenhofe verbunden sind. Inmitten des Kassenhofes stehen Tische, Stehpulte, Stühle und Bänke für das Publikum, die so gestellt sind, daß gleichzeitig eine Trennung des Raumes für die Depositen⸗ und Hauplkasse stattfindet eine Trennung, die noch durch Barrièren ergänzt wird. Die Kassenräume selbst sind unter sich durch Abtheilungswände, die theils in Glas, theils als Gitter ausgeführt wurden, getrennt und durch eine Barrière von der Kassenbuchhalterei geschieden. Besondere Sorgfalt ist der Ventilation gewidmet worden, deren Maschinen durch Elektromotoren getrieben werden. Die Anlage reinigt, erwärmt und befeuchtet die Luft und ermöglicht es, sie an heißen Sommertagen zu kühlen. Zwei Treppen führen von dem Kassenhof ins Souterrain hinab, wo sich die Depositenkasse mit ihren zugehörigen Räumen und die Stahlkammer mit einer Reihe von Zimmern befinden. Die Stahlkammer ist vielleicht der interessankeste Raum des ganzen Baues; sie ist völlig diebes⸗ und feuersicher angelegt, sodaß das Publikum ohne Sorge seine Werthobjekte in diesem Raume, der 3924 kleine Tresors in Stahl enthält, nieder⸗ legen kann. Die Größe des Raumes beträgt etwa 13 zu 19 m. Als geradezu bombenfest ist die Decke zu bezeichnen, denn sie be⸗

steht aus 15 cm hohen eisernen Trägern und einer 40 em starken Betonschicht, über der sich nach einem Luftraum von 25 cm noch eine Monierdecke von 15 cm Stärke befindet. Ein Meisterwerk ist die Hauptthür, die, wie überhaupt die ganze Stahlkammer, von Arnheim geliefert ist. Ihre Stärke beträgt 25 cm, von denen 15 cm auf den Aschenraum entfallen, während alles Andere aus Stahl besteht. Kein Angriffspunkt ist an dieser Thür zu finden, und zudem sind die Schlösser nach den neuesten und besten Kon⸗ struktionen ausgeführt. Hinter dieser gewaltigen Thür sind noch eine zweite, diebessichere Tagesthür und eine Gitterthür eingereiht. Im Innern der Stahlkammer befinden sich fünf lange Querwände, die sich als doppelte Reihen kleiner stählerner Tresors, diese von je 50 cm Tiefe und 25/15 bis 80/35 cm Breite und Höhe, dar⸗ stellen. Ebensolche Tresors ziehen sich an den Wänden hin. Jeder Tresor trägt auf blankem Messingschilde seine Nummer. Wer. sich einen solchen Tresor miethet, um dort seine Schätze feuer⸗ und diebessicher zu bergen, erhält zwei Schlüssel in Doubletten. Mit dem einen Schlüssel öffnet er das Schloß zur kleinen Thür des Tresors. Aber diese öffnet sich erst, wenn der begleitende Bankbeamte mit einem zu sämmtlichen Tresors passenden Generalschlüssel ein zweites Schloß, das von dem ersten abhängig ist, aufschließt. Nun erst springt die Thür auf, und eine Stahlkassette kommt zum Vorschein, die wiederum mit dem zweiten Schlüsselchen des Tresors geöffnet werden muß. So ist irgend welche Beraubung eines solchen Tresors, vor den der Miether auch noch ein Vorhängeschloß legen kann, völlig ausgeschlossen. Von den übrigen Räumen verdient noch das große Treppenhaus in seiner schönen dekorativen Pracht hervorgehoben zu werden. Im ersten Stockwerk befinden sich die gesammten Räume für die Direktion, das Lesezimmer, der Warteraum für das Publikum und die Sprechzimmer. Die übrigen Räume dienen als Bureaux und für Börsenzwecke.

Im großen Vogelhause des Zoologischen Gartens ist unter den neuen Erwerbungen eine sehr interessante Erscheinung des Vogel⸗ marktes hervorzuheben, die bisher erst ein einziges Mal, vor etwa zwanzig Jahren, eingeführt wurde, seitdem aber nicht wieder lebend nach Europa gekommen ist. Es ist dies die Elsterdrossel, auch indische Dayaldrossel genannt, etwa von der Größe und Gestalt einer Drossel. Die ansprechende Färbung ist an den meisten Körper⸗ theilen ein prächtig glänzendes Blauschwarz, gegen welches das blendende Weiß des Bauches und der äußeren Schwanz⸗ federn sowie eine ebenfalls weiße Flügelbinde wirkungs⸗ voll absticht. Dieses an die Farben unserer Elster er⸗ innernde Kolorit hat dem Vogel den zuerst genannten Namen ver⸗ schafft, während er seiner Organisation nach nichts mit den Elstern zu thun hat, sondern den echten Drosseln sehr nahe steht. Sein nächster Verwandter ist die ebenfalls im biesigen Garten vorhandene, als herrlicher Sänger von Kennern hoch geschätzte Schamadrossel. Indien und die angrenzenden Inselgebiete bilden das Vaterland des seltenen Gastes.

Wie aus der Urania mitgetheilt wird, ist auch in London die Gründung eines dieser Berliner Volksakademie für Naturwissen⸗ schaften ähnlichen Instituts geplant. Direktor Meyer von der Urania ist im Frühjahre bereits dieser Angelegenheit wegen in London gewesen und fährt am 25. d. M. wieder dorthin, um die Verhand⸗ lungen zum Abschluß zu bringen. Mit dem am 1. Dezember von Bremen abgehenden Bremer Lloyddampfer „Spree“ wird Dr. Meyer in Southampton seine Reise nach New⸗York antreten, wo Mitte Januar in der Musiec Hall, einem unserer Philharmonie ähnlichen Institut, die Aufführungen „Von der Erde bis zum Monde“ und „Die Geschichte der Urwelt“ ihren Anfang nehmen sollen. Herr Andrew Cornegie, der Hauptaktionär der Musie Hall Association, hat dem Unternehmen ein gleich lebhaftes Interesse zugewandt wie Herr Morris Reno, der Präsident der Gesellschaft, und so sind alle Vor⸗ bereitungen getroffen, um zu Anfang des kommenden Jahres mit Urania⸗-Aufführungen in New⸗York beginnen zu können. Die Vor⸗ träge werden in New⸗York englisch gehalten. Sämmtliche Dekorationen werden hier bei der Urania fertig gemacht, ganz neu und in doppelter Größe. Der Bühnenregulator, der die Beleuchtungs⸗ effekte herstellt, wird von Siemens und Halske geliefert; die elektrischen Beleuchtungskörper hat die hiesige „Allgemeine Elektricitäts⸗Gesellschaft“ zu besorgen. Das Podium des großen Concertsaals der Music Hall wird zur Bühne umgearbeitet; künftig sollen dort abwechselnd drei Tage Concerte und drei Tage Vorträge gegeben werden, bis für die Urania ein eigenes Gebäude errichtet sein wird. Findet die Sache in New York Anklang, so wird zunächst in Chicago für die Columbus⸗Weltausstellung eine Urania ins Leben gerufen. Herr Dr. Meyer gedenkt zwei Monate in Amerika zu verbleiben, nimmt Projektionsmaterial dorthin mit und wird durch Vorträge an verschiedenen Orten der Vereinigten Staaten für die Urania⸗Idee Propaganda machen.

Stettin, 9. November. Heute Abend gegen 5 ½ Uhr brach nach einer Meldung des „W. T. B.“ in einem Stalle der vierten fahrenden Batterie des 1. Pommerschen Feld⸗Artillerie⸗ Regiments Nr. 2 Feuer aus, das einen Theil des Stalles und die dort lagernden Futtervorräthe vernichtete. Die Pferde sind sämmt⸗ lich gerettet. Es gelang, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken.

1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgchote Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften 8 u. Aktien⸗Gesellsch 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 8

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

erkennt das heute niedergesetzte Kriegsrecht auf

8 2. £ 1869 zu Gundershofen, O.⸗A. Münsingen, den [45577] Bekanntmachung. 1) Untersuchungs⸗Sachen. 7. November 1889 eingestellt, ein Cementarbeiter, In der Untersuchungssache gegen den Musketier wieder aufgehoben worden ist. Gottfried Wilhelm Hönig aus Vorderwestermurr,

schluß derselben Strafkammer vom 16. Oktober 1891

Ansbach, den 6. November 1891.

8

1 (L. S.) Veröffent

[45576] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Klempnergesellen Heinrich Franz Berger, geboren am 4. September 1869 zu Berlin, unter dem 25. August 1891 wegen Urkundenfälschung in den Akten J. I. B. 399. 91 erlassene Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 3. November 1891. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.

[45574] Oeffentliche Zustellung.

In der Privatklagesache des Kaufmanns M. Adler von Niedermeiser, jetzt mit unbekanntem Aufent⸗ haltsort abwesend, Privatklägers, gegen den Handels⸗ mann Jacob Goldwein zu Meimbressen, Ange⸗ klagten, wegen Beleidigung, wird hiermit der erstere auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier⸗ selbst zur Hauptverhandlung auf den 7. Januar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche

Schöffengericht zu Hofgeismar geladen. Wenn der

Privatkläger Adler weder selbst noch durch einen mit schriftlicher Vollmacht versehenen Rechtsanwalt er⸗ scheint, so gilt die Privatklage als zurückgenommen. Zum Zwecke drr öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug bekannt gemacht. Hofgeismar, den 5. November 1891. 1 Jaeger, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[45580] urtheil.

In der Untersuchungssache gegen den Musketier der 4 Compagnie des 8. Württembergischen In⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 126 Großherzog Friedrich von Baden Norbert Kley, geboren den 22. April

Grund des §. 802 d. I Bd. d. K. D. O. und

d. A. 174 d. St. P. O. von 1843 mit Stim⸗

men⸗Einheit durch Urtheil zu Recht: es solle der Beschuldigte der Fahnenflucht (§§ 69, 70 d. M. St. G. B.) in contumaciam für schul⸗ dig erkannt, das ihm etwa zustehende oder künflig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein, wegen seiner Bestrafung aber das Weitere nach seiner Wiederbeibringung ergehen.

So gesprochen im heute niedergesetzten Kriegsrecht. Garnison Straßburg, den 17. Oktober 1891. Folgen die Unterschriften.

Vorstehendes Urtheil wird hiemit bestätigt.

Stuttgart, im Königlichen Militär⸗Revisions⸗ Gericht, den 30. Oktober 1891.

CC6S v. Müller,

Oberst und Brigade⸗Commandeur. ö. Habermaas, General⸗Auditeur. [45579] Bekanntmachung.

In der Untersuchungssache gegen den Rekruten Johann Friedrich Reber aus Bartenbach, Gemeinde Sulzbach, Oberamt Backnang, wegen Fahnenflucht, hat das Kgl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stutt⸗ gart am 30. Oktober d. J. zu Recht erkannt:

es solle das dem Reber gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen un⸗ beschadet der Rechte Dritter mit Beschlag be⸗ legt sein.

Ludwigsburg, den 6. November 1891. 1

52. L“

Oberamt Backnang, wegen Fahnenflucht, hat das Kgl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 30. Oktober d. J. zu Recht erkannt: 8 solle das dem Hönig gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet dder Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Heilbronn, den 6. November 1891. 1 Württ. Infanterie⸗Regiment Nr. 122.

[45578] Bekanntmachung.

In der Untersuchungssache gegen den Musketier

(Soldat II. Klasse) Johann Schöllhammer aus

Iselshausen, Ober⸗Amt Nagold, wegen Fahnenflucht

im 1. Rückfall, hat das E11.“*“ 8 3 eptember

gericht zu Stuttgart am —h lüsber d. J. zu

Recht erkannt: Es solle das dem Schöllhammer gegenwärtig zu⸗

stehende oder künftig anfallende Vermögen unbescha⸗

det der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Heilbronn, den 6. November 1891.

4. Württ. Infanterie⸗Regiment Nr. 122.

eere

[45575] Bekanntmachung.

Unter Bezugnahme auf das Ausschreiben im Reichs⸗Anzeiger Nr. 205 Beilage I. vom 11. August 1888 Nr. 25715 mache ich bekannt, daß die durch Beschluß der Strafkammer des k. Landgerichts Ans⸗ bach vom 27. August 1887 verhängte Beschlagnahme des Vermögens des Gastwirths und Oekonomen

Georg Leonhard Vogel von Triesdorf durch Be⸗

K. I. Staatsanwalt WCCEB6“

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[45592]

In Sachen des Stadtmagistrats zu Schöningen als Vertreter des Konfirmanden⸗Sparvereins daselbst, Klägers, wider den im Konkursverfahren über das Vermögen des abwesenden Schmieds Jacob Krakau aus Dobbeln bestellten Verwalter, Beklagten, wegen Hypothekkapitalzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Gemeinschuldner gehörigen sub No ass 25 zu Dobbeln belegenen Hausgrundstücks zum Zwecke der Zwangsversteige⸗ rung durch Beschluß vom heutigen Tage verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grund⸗ buche am heutigen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 10. Februar 1892,

Nachmittags 3 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗

gerichte Schöningen in der Gerecke schen Gastwirth⸗ schaft in Dobbeln angesetzt, in welchem die Hypothek⸗ gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. d den- vee 1891. Herzogliches Amtsgericht. Reinbek.

Fr.

Zweite Beilage

1

Anzeiger und Königlich Preußi

Berlin, Dienstag, den 10. Novembe

chen Staats⸗Anzeiger.

1891.

. Untersuchungs⸗Sachen.

.Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3 .Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. „Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. „Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. ö

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

2) Aufgebote, Zustellungen he.“

In Sachen des Kaufmanns W. Schilling hier, Lachmannstraße 7, Klägers, wider den Maurermeister Gottlieb Föhre in Leipzig⸗Plagwitz, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird der auf heute anbe⸗ raumte Termin zur Zwangsversteigerung des auf Antrag des Klägers durch Beschluß vom 21. Juli er, eingetragen in das Grundbuch am 22. desselben

Monats, beschlagnahmten und auf Antrag des Maurer⸗ meisters Fritz Röper hier durch Beschluß vom 20. Ok⸗ tober cr., eingetragen in das Grundbuch am 22. des⸗ selben Monats, weiter beschlagnahmten, dem Beklagten gehörigen, Nr. 71 VIII. Blatt I. des Feldrisses Altewiek an der Husarenstraße belegenen Grund⸗ stücks zu 2 a 86 am sammt Wohnhause Nr. ass.

b5228, auf den 15. Dezember 1891, Vormittags

11 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer 37, verlegt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. 8 Braunschweig, den 5. November 1891. 8 Herzogliches Amtsgericht. VIII.

2

132951] Aufgebot.

Die Union Bank of London Limited in London, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizrath Ernst und Dr. Händly in Berlin beziehungsweise die Rechtsanwälte Dr. C. und Dr. E. Reinach in Mainz

vertreten, hat das Aufgebot einer Prioritäts⸗ Obligation der Hessischen Ludwigs⸗Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft in Mainz vom Jahre 1881 à 4 % Litt. A. Nr. 7996 nebst Coupons vom 1. Februar 1890 bis 1. Februar 1895 und Talon beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird hiermit auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 15. August 1894, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Saal Nr. 22, anberaumten Aufge⸗ botstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde nebst Coupons und Talon erfolgen wird. Mainz, den 22. August 1891. 8 Gr. Amtsgericht Mainz. V.: (ges.) Dapper. licht: Keilmann, Ger.⸗Aspir.

45599] Aufgebot. Der Hauptlehrer und Rektor a. D. Franz Josef Sänger in Köln, vertreten durch Rechtsanwalt Vack

in Köln, hat das Aufgebot der Aktie Nr. 453 der

Bank für Landwirthschaft und Gewerbe zu Ehren⸗ feld lautend auf 300 ℳ, und die Gebrüder Jakob Brohl und Johann Brohl in Stommeln, vertreten durch Rechtsanwalt Vack in Köln, haben das Auf⸗ gebot der Aktie Nr. 60 der Bank für Landwirth⸗ schaft und Gewerbe zu Ehrenfeld, lautend auf 300 ℳ,

hbeantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗

gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 9. November 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, an dessen ordent⸗ licher Gerichtsstelle, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Köln, den 4. November 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

Aufgebot.

Die Firma Adolf Oventrop Arn. Sohn zu Altena in Westfalen hat das Aufgebot einer am 25. Sep⸗ tember 1890 von dem Kaufmann Albert Messer⸗

schmidt in Wandsbek auf den Vorschußverein E. G. daselbst über 295 Zwei Hundert und fünf

und Neunzig Mark pr. 1. Dezember 1890 aus⸗

gestellten Anweisung (Checks) beantragt. Der In⸗ haber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 28. Dezember 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls

ie Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Wandsbek, den 2. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht. II. Abtheilung.

33176] Aufgebot. Der ledigen großjährigen Taglöhnerin Maria Gerstacker in Zaunsbach, Amtsgericht Gräfenberg, ist ein auf ihren Namen lautendes Sparkassabuch er hiesigen Sparkassa, lautend auf 273 Litt. G. ol. 3634 zu Verlust gegangen. Auf Antrag der Maria Gerstacker wird nun der Inhaber des vorbezeichneten Sparkassenbuchs aufge⸗ fordert, seine Rechte spätestens in dem auf Freitag, den 1. Juli 1892, Vormittags 9 Uhr, Zimmer kr. 10, anberaumten Aufgebotstermine bei dem nterfertigten Gerichte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftlos⸗ rklärung erfolgen würde. Nürnberg, den 2. September 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II. (L 8) Dr. Berlin 8 3 Zur Beglaubigung: Der geschäftsleitende Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. (L. S.) Hacker, Königlicher Sekretär.

[[22607]

Aufgebot.

Die Dienstmagd Anna Dahl zu Neheim hat das Aufgebot des auf ihren Namen auszestellten Quittungsbuchs Nr. 7702 der Sparkasse der Stadt Neheim zu Neheim, welches zur Zeit des angeblichen Verlustes über eine Einlage von 92 31 lautete, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Fe⸗ bruar 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Neheim, den 27. Juni 1891.

Königliches Amtsgericht. [45607] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Neu⸗ markt Nr. 12 119 über jetzt 1211 36 ₰, ausge⸗ fertigt auf den Namen August Schubert in Fürstenau, ist angeblich auf unerklärte Weise ver⸗ loren gegangen und soll auf Antrag des Eigen⸗ thümers, Stellenbesitzers August Schubert zu Fürstenau, zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin, S. Juni 1892, 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer II.) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Neumarkt, den 5. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[45608] Aufgebot.

Auf Antrag der Erben der am 15. November 1889 zu Angerburg verstorbenen Wirthschafterin Heinriette Dunker, früher in Steinort, nämlich der Geschwister Heinriette, Bruno, Max, Elise, Clara, Gertrud, Emilie Mellien und der Geschwister Anna Froß⸗ Emma Brauer. geborene Frost, Max Eugen

rost, sämmtlich in Memel und bertreten durch den Rechtsanwalt Stein in Angerburg, wird das Spar⸗ kassenbuch Nr. 860 über 384 96 der hiesigen Kreissparkasse, ausgefertigt für Heinriette Dunker behufs neuer Ausfertigung aufgeboten.

Der Inhaber desselben wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 16. Juni 1892, Vorm. 9 Uhr, Zim. 21, bei dem unterzeichneten Gericht sein Recht anzumelden und das Buch vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Angerburg, den 2. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[45603] Aufgebot. Der Hofbesitzer Hermann Hellwig zu Neuendorf als Vormund der Tagelöhner Baumgard'schen Mino⸗ rennen hat das Aufgebot des Quittungsbuches Nr. 10 200 der Kreissparkasse des Lauenburger Kreises über 55 05 ₰, welches angeblich ver⸗ loren worden ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte im Sitzungssaale desselben an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Lauenburg i./ Pomm., den 27. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. [45602] Aufgebot. v“ Die Wittwe des Landwirths Bernhard Janßen, Etta, geb. Ennen, zu Werdum, als Vormünderin ihrer Kinder Anna Catharina Evalina und Diedrich Bernhard Janßen, und der Landwirth Heero Mammen aus Edenserloog, als Vormund des Hinrich Frerichs Janßen und der Elsche Anna Marie Janßen zu Werdum haben das Aufgebot des Sparbuchs Nr. 4069 (früher 6732) der Ostfriesischen Sparkasse zu Aurich über 1439 70 ₰, welches lautet auf den Namen des Landwirths Bernhard Peters Jaußen zu Werdum und angeblich am 3. Januar 1891 ver⸗ loren ist, beantragt. Der Inhaber des Sparbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 14. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparbuch vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Spar⸗ buchs erfolgen wird. 11“ Aurich, den 4. November 1891. 8 Königliches Amtsgericht. III.

[45596]1 Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Tilsit Nr. 12 898, ausgefertigt für Johann und Maria Borowsky zu Witschen über 94 53 ₰, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers nämlich:

a. des Losmanns Johann Joseph Borowsky zu Jägenberg, früher Witschen, b. der Kinder und Erben der am 15. April 1889 im Memelstrom ertrunkenen Losfrau Marie Borowsky, geb. Quat, nämlich: Anna, geb. 24. Juni 1881, Johann Joseph, geb. 13. April 1885, Else, geboren 16. Februar 1889, sämmtlich vertreten durch ihren Vater Johann Joseph Boroweky zu Jägenberg, zum Zwecke der neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des bezeichneten Spar⸗ kassenbuchs aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termin den 8. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 16, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Tilsit, den 4 November 1891.5

Königliches Amtsgericht. III.

[45594] Aufgebot.

Die verwittwete Holzhändler Stein, Karoline, geb. Schubert, zu Spiegelberg hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuchs der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 3479 über 1445 47 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. Juni I 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Abtheilung I, Zimmer Nr. 3, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Zielenzig, den 2. November 1891.

Das Königliche Amtsgericht.

[45767] K. Amtsgericht Cannstatt.

Jonathan Krämer, Weingärtner in Sillenbuch, hat das Aufgebot des von der Unterpfandsbehörde da⸗ selbst am 11. Februar 1843 für Karl Heinrich Krämer, Weingärtner von Sillenbuch, und dessen Ehefrau Anna Barbara, geb. Kayser, gegen den Friedrich Aldinger in Stuttgart wegen eines Dar⸗ lehens von 300 Fl. ausgestellten Pfandscheins, ein⸗ getragen im U.⸗B. I. Bl. 126b, welcher angeblich

kapitals die Realberechtigten zur Anmeldung etwaiger Rechte auf Donnerstag, den 21. Jannar 1892, Vormittags 10 Uhr, bei Vermeidung des Aus⸗

schlusses damit geladen.

Thedinghausen, den 29. Oktober 1891. 8 Herzogliches Amtsgericht. H. Lindemann

Am 14. April 1891 hat der Oekonom Johann Schubert von Wildenberg den Antrag gestellt, daß Johann Schellhorn von Wildenberg, geboren am 11. August 1820, um 1848 nach Amerika ausge⸗ wandert, für todt erklärt werde.

Nachdem dieser Antrag für zulässig befunden wurde, ergeht Aufforderung:

1) an Johann Schellhorn, spätestens in dem unten bestimmten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Gericht sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird, an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, an alle Diejenigen, welche über das Leben des Johann Schellhorn Kunde geben können,

verloren gegangen ist, beantragt und ist mit diesem Antrag zugelassen.

Der unbekannte Inhaber dieser Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 2. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr, anberaum⸗ ten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraft⸗ loserklärung erfolgen würde. 8

Am 5. November 1891.

Gärtner, Gerichtsschreiber.

[45768 K. Amtsgericht Cannstatt.

Josef Schweitzer, Weingärtners⸗Wittwe von Sillenbuch, hat das Aufgebot des von der Unter⸗ pfandsbehörde daselbst am 4. August 1854 für sie und ihren Ehemann gegen Kaufmann Burghardt in Berg wegen eines Darlehens von 350 Fl. aus⸗ gestellten Pfandscheins, eingetragen im U. B. IV. Blatt 68, welcher angeblich verloren gegangen ist, beantragt und ist mit diesem Antrag zugelassen.

Der unbekannte Inhaber dieser Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 2. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos⸗ erklärung erfolgen würde.

Am 5. November 1891.

Gärtner, Gerichtsschreiber.

[45609] 8 Aufgebot. Auf Antrag: 1) der verwittweten Bäckermeister Amalie Müller, geb. Pallaske, zu Steinau a./O., 2) der Frau Lehrer Louise Klose, geb. Müller, in Alt⸗Kranz, 3) der Frau Kantor Sophie Irmler, geb. Müller, in Lüben, 4) des Kaufmanns Julius Müller in Erfurt, Gartenstraße 9, 5) des Buchhalters Theodor Müller in Brieg, Bezirk Breslau, wird das Hausgrundstück Nr. 238 Steinau a./O., bestehend aus a. Wohnhaus mit Hofraum, b. Holz⸗ stall, c. Schweinestall mit Abtritt, mit einem Ge⸗ sammtnutzungswerthe von 346 hiermit zum Zwecke der Besitztitelberichtigung für die Antrag⸗ steller aufgeboten und werden alle Eigenthums⸗ prätendenten, insbesondere die verehelichte Agnes Weidner, geb. Müller, in Amerika unbekannten Aufenthalts, und der von der verstorbenen Sattler⸗ meister Marschner in Liegnitz hinterlassene einzige Sohn, deshalb aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf dieses Grundstück spätestens in dem Aufgebotstermine den 2. Juni 1892, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 12, anzumelden unter der Verwarnung, daß bei nicht erfolgender Anmeldung und Bescheini⸗ gung des vermeintlichen Widerspruchsrechts der Aus⸗ schluß aller Eigenthumsprätendenten und die Ein⸗ tragung des Besitztitels für die Antragsteller er⸗ folgen wird. Steinau a./O., den 26. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. [45604] In der Odenkirchen'er Grundbuchanlegungssache sollen die Erben Johann Heinrich Giesen in Rheydt darüber vernommen werden, ob sie bewilligen, daß die Gemeinde Odenkirchen als Eigenthümerin der auf ihren Namen im Steuerbuch vermerkten Grund⸗ stücke in das Grundbuch eingetragen wird. Auf An⸗ ordnung des Königlichen Amtsgerichts ist Termin hierzu auf den 22. Dezember 1891, Vor⸗ mittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem dieselben gemäß §. 58 Ges. vom 12. April 1888 öffentlich geladen werden. Odenkirchen, den 2. November 1891. Hoffmann, Aktuar, 1u““ als Gerichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts.

[45610] Aufgebot. Auf Antrag des Kreiskommunalverbandes Theding⸗ haufen werden rücksichtlich folgender von dem Major a. D. Alexander von Klencke auf Oenigstedt zufolge verfügter Expropriation zum Zwecke der Verbreiterung des Kommunikationsweges von Dibbersen nach Oenigstedt abzutretender Grundstücksparzellen, als: 1) vom Plane Nr. 21, die Holzmarsch zu 91 qm, 2) vom Plane Nr. 25, daselbst, zu 1 a 12 qm,

bezw. des an deren Stelle tretenden Entschädigungs⸗

Mittheilung hierüber bei dem unterfertigten Gericht zu machen.

Aufgebotstermin wird auf Montag, den 19. Sep⸗ tember 1892, Vormittags 9 ÜUhr, dahier a beraumt.

Weismain, den 19. Oktober 1891.

Königliches Amtsgericht gez. Ott, Amtsrichter Gemäß §. 825 und 187 der R⸗C.⸗P.⸗O. bringe

ich vorstehendes Aufgebot zur allgemeinen Kenntniß.

Weismain, den 6. November 1891. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. (L. S.) Keller.

[45605] Alufgebot. 8

Die Todeserklärung der am 29. März 1822 zu Gefell geborenen ledigen Johanne Marie Sophie Vogel ist bei dem unterzeichneten Gericht durch deren Bruder, den Webermeister und Auszügler Jo⸗ hann Vogel beantragt worden; es wird daher die Johanne Marie Sophie Vogel, sowie deren un⸗ bekannte Erben hiermit aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 2. September 1892, Nachmittags 2 Uhr, auf dem Gerichtstag in Gefell anberaumten Termine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigen⸗ falls sie für todt erklärt und der Nachlaß den sich legitimirenden Erben oder dem Königlichen Fiskus ausgeantwortet werden wird.

Ziegenrück, den 5. November 1891.

Königliches Amtsgericht.

[45590]

Der Schmiedssohn Josef Mayer von Unter⸗ eggersberg, geboren am 27. August 1788 und seit dem russischen Feldzug vermißt, soll auf Antrag des Schmiedmeisters Johann Guisl von Unterdolling für todt erklärt werden.

Es ergeht deshalb die Aufforderung

1) an den Verschollenen, spätestens in dem auf

Dienstag, 20. September 1892, Vor⸗ mittags 8 Uhr, im diesseitigen saal anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt würde,

an die Erbberechtigten, ihre Interessen im Aufgebotstermin wahrzunehmen,

an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mit⸗ theilung hierüber bei Gericht zu machen.

Riedenburg, den 5. November 1891.

Kgl. Amtsgericht Riedenburg. gez. Mayer.

Der Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift wird hiermit bestätiget.

Riedenburg, den 6. November 1891.

Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. 16, Reitz, K. Sekr.

[45598] Das K. Amtsgericht München I Abth. A. f.

[C. S. hat am 4. ds. Mts. folgendes Aufgebot er⸗

lassen:

Die Kaufmannssöhne Alois und Georg Zehnder aus Mindelheim, zuletzt hier wohnhaft, ersterer ge⸗ boren am 29. Juni 1843, letzterer am 28. Juli 1844, sind zu Anfang der 60er Jahre, etwa im Jahre 1863 nach Amerika ausgewandert und datiren die letzten Nachrichten aus dem Jahre 1867 oder 1868 und ist bezüglich deren Lebens⸗ und Aufenthalts seit länger als 10 Jahren keine Nachricht mehr vor⸗ handen; über dieselben besteht diesgerichts Absenten⸗ kuratel und ergeht nunmehr auf Antrag des Kurators Rechtsanwalt Dr. Sepp die Aufforderung:

1) an die verschollenen Alois und Georg Zehnder, spätestens im Aufgebotstermine am Freitag, den 16. September 1892, Vorm. 9 Uhr, persönlich oder schriftlich bei hiesigem Gerichte, Geschäftszimmer Nr. 40/II. (Augustinerstock), sich anzumelden, widri⸗ genfalls sie für todt erklärt werden,

2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen,

3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen München, 5. November 1891.

(L. S.) Der Kgl. Gerichtsschreiber: Horn.