Sroßbritannien und Irland. Prinz Georg, der zweite Sohn des Prinzen von Wales, ist laut Meldung des „W. T. B.“ aus London an einem Darmfieber erkrankt; vorgestern war der Zustand be⸗ denklich, gestern ist Besserung eingetreten.
Bei der Wahl eines Unterhaus⸗Mitgliedes für South Molton an Stelle Lord Lymington’s (Unionist), welcher seinen Sitz im Oberhause einnimmt, wurde am 14. d. der Gladstonianer Lambert mit 4222 Stimmen gegen Buller (Unionist), auf welchen 3010 Stimmen fielen, gewählt.
Frankreich. 8
Paris, 15. November. Der Präsident Carnot unter⸗ zeichnete dem „Journal des Débats“ zufolge im heutigen Ministerrath die Vorlage über die Verstärkung des Militärpostens in Golea. Die Garnison soll fortan aus 600 Mann bestehen, nämlich aus 150 einheimischen Kameelreitern (Maharisten), ferner aus 200 Schützen zu Fuß, 150 Fremdenlegionäre, 50 Spahis, 25 Artilleristen, 25 Lazarethgehülfen und Werkleuten. Der dafür geforderte Kredit beträgt für 1891 455 000 Fr. Ferner unterzeichnete der Präsident die Vorlage über die Verlängerung der Bahn⸗ strecke von Ain Sefra. Der hierfür erforderliche Kredit be⸗ trägt 300 000 Fr.
Ein Schreiben des Papstes vom 2. November dankt, wie „W. T. B.“ meldet, dem Kardinal Langénieux und den anderen Bischöfen für die Veranstaltung der Arbeiter⸗ Pilgerzüge und beklagt die bedauernswerthen Ereignisse und die schändliche Hinterlist der Gottlosen, durch welche diese Pilgerzüge unterbrochen worden seien.
Nach einem am Sonnabend in der Kammer vertheilten Bericht weisen die Ergebnisse des Budgetjahres 1891. bis zum 1. November einen Einnahme⸗Ueberschuß von über 40 Millionen Francs auf.
Die Deputirtenkammer nahm in ihrer gestrigen Sitzung bei der Berathung des Budgets der schönen Künste einen Antrag auf Erhöhung des Kredits für Arbeiten in Mont St. Michel auf 40 000 Fr. an. Während der Be⸗ rathung erschien Lafargue in Begleitung von Baudin und Eluseret im Hause und wurde von der äußersten Linken, von der einzelne Mitglieder ihm die Hand schüttelten, mit Beifall be⸗ grüßt. Der Präsident erklärte, man dürfe die Sitzung nicht durch Kundgebungen unterbrechen. Le Senne (Boulangist) erwiderte, man habe wohl das Recht, einen Kollegen willkommen zu heißen, und wird darauf zur Ordnung gerufen. Der Rest des behandelten Etats wurde sodann unverändert angenommen und darauf die Berathung des Etats des Ministeriums für Landwirthschaft begonnen.
Gegen die Wahl des sozialistischen Deputirten Lafargue ist aus Lille ein Protest eingegangen, in welchem be⸗ hauptet wird, Lafargue sei kein geborener Franzose, sondern als Sohn eines Ausländers in Havana geboren. Der Protest wird geprüst werden, bevor die Wahl für gültig er⸗ klärt wird.
Alle Deputirten der Opposition scheinen ent⸗ schlossen, gegenwärtig die Regierung nicht zu inter⸗ pelliren.
Der erste Administrator Lamadou und der Lieutenant Bransoulie sind heute nach Sierra Leone abgereist, um im Einvernehmen mit dem englischen Delegirten die Ab⸗ grenzung der französischen und englischen Be⸗ sitzungen in dieser Gegend nach dem französisch⸗ englischen Uebereinkommen vom 10. August 1889 und den zwischen den beiden Mächten in Paris jüngst ver⸗ einbarten Abänderungen auszuführen. Diese Abände⸗ rungen sichern Frankreich die beiden Ufer und die Quellen des oberen Niger zu. Die Delegirten werden Anfang De⸗ zember mit dem Kapitän Kenny, dem Chef der englischen Abordnung, in Freetown zusammentreffen. Die Abgrenzungs⸗ arbeiten werden in der Gegend von Samo längs des Scarcies bis Falaba und bis zu den Quellen des Niger statthaben.
8 Rußland und Polen.
Durch einen gestern veröffentlichten Kaiserlichen Erlaß wird das Ausfuhrverbot für diejenigen Landes⸗ produkte, deren Ausfuhr für die übrigen Theile Rußlands bereits verboten war, auch auf Finland ausgedehnt. 1
Das „Journal de St. Pétersbourg“ dementirt kategorisch, daß eine Unterredung des Ministers des Auswärtigen von Giers mit einem Korrespondenten des „New⸗York Herald“ stattgefunden habe.
„ Der vom Ministerium des Innern ausgearbeitete neue Gesetzentwurf für die Regelung der ausländischen Kolonisation in Rußland ist dem Reichsrath vorgelegt worden. Nach der neuen Verordnung soll, wie man dem „Hamb. Korr.“ schreibt, hinfort in kategorischer Weise die Ansiedelung der Ausländer außerhalb der Stadtgebiete, sowie auch der Besitz und die Nutzung von Immobiliarvermögen durch Ausländer verboten sein. In einzelnen Ausnahme⸗ fällen soll der Minister des Innern berechtigt sein, Aus⸗ ländern die Erwerbung von Grund und Boden zu gestatten, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß solche Aus⸗ länder in den russischen Unterthanenverband treten. Was die⸗ jenigen Ausländer betrifft, die bereits im Reiche Land er⸗ worben haben, so sollen sie verpflichtet sein, innerhalb dreier Jahre russische Unterthanen zu werden und genügende Kennt⸗ nisse in der russischen Sprache und den russischen Grund⸗ gesetzen nachzuweisen. Geschieht dies nicht, so sollen sie ihr Eigenthum veräußern und Rußland verlassen.
In einer Zuschrift an den „St. Petersb. Herold“, betitelt „Die Genesis der Pamirfrage als Grundlage ihrer künftigen Lösung“, werden alle Abmachungen mitgetheilt welche von 1869 bis 1873 zwischen Rußland und England über Central⸗Asien statigefunden haben. Das Ergebniß ist, daß nach der von Ruß⸗ land festgehaltenen Auffassung, welche durch die 1874 in Calcutta von Walker herausgegebene amtliche Karte „Turkestan und die Länder zwischen den britischen und russischen Besitzungen in Asien“ bestätigt werde, Afghanistan am rechten Ufer des Amu⸗ Darja überhaupt, also auch an dem des obersten Theiles desselben, unter Schir Ali Khan kein Gebiet besessen habe, daß die Pamirkhanate Schugman und Roschan unab⸗ hängig seien und daß das Alitschur⸗ und Kaljan⸗Pamir eben⸗ falls nicht zu Afghanistan gehören.
Italien.
Der König und die Königin sind mit dem Kron⸗ prinzen und begleitet von dem Minister⸗Präsidenten di Rudini, dem Minister des Innern Nicotera, dem Ackerbau⸗Minister Chimiri und dem Marine⸗Minister San⸗Bon am Sonnabend
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schwader gab Salutschüsse ab. Aus den Fenstern wurden Blumen in den Wagen der Majestäten geworfen. 18 Gestern wurde im Beisein der Königlichen Familie, der Präsidenten des Senats und der Deputirtenkammer, der Be⸗ hörden, sowie unter Theilnahme von Deputationen und einer großen Menschenmenge die nationale Ausstellung in Palermo eröffnet. Die Königliche Familie wurde überall enthusiastisch begrüßt.
Der „Pol. Corr.“ wird aus Rom geschrieben, daß der freundliche Eindruck, den die Re de des Minister⸗Präsidenten Marchese di Rudini unmittelbar hervorrief, sich immer mehr befestige und verallgemeinere. Die weitaus überwiegende Mehrheit der italienischen Blätter äußere sich über die von dem leitenden Staatsmanne verkündeten Grundsätze mit aner⸗ kennender Zustimmung. Was die Wirkung der Rede besonders in den parlamentarischen Kreisen betrifft, so lasse sich feststellen, daß die Kammermehrheit ihre Stellung durch die Kundgebung des Minister⸗Präsidenten wesentlich gekräftigt fühle, und die Thatsache, daß die Stellung des Kabinets durch die aus dem Munde di Rudini's vernommene Darlegung des Pro⸗ gramms der Regierung eine bedeutende Festigung dem Lande wie der Kammer gegenüber erfahren hat, werde selbst von oppositioneller Seite nicht bestritten. — Des Weiteren wird der genannten Correspondenz berichtet, daß das Kabinet den Kammern sofort am Tage ihrer Wiedereröffnung, das ist am 25. November, sämmtliche Budget⸗Vorlagen sowie die Gesetzentwürfe über die zur Herstellung des Gleich⸗ gewichts im Staatshaushalt geplanten finanziellen Maßregeln unterbreiten werde. Die Regierung werde die Ueberweisung all dieser Vorlagen an die Budgetkommission verlangen, und man glaube, die Zustimmung der Kammer zu dieser Forderung erwarten zu können.
Der „internationale Friedens⸗Kongreß“ nahm, wie „W. T. B.“ aus Rom berichtet, in seinen beiden am Sonnabend abgehaltenen Sitzungen Beschlüsse an über eine Reform der Erziehung, welche geeignet wäre, in den Lehr⸗ anstalten die Prinzipien des Friedens zu verbreiten, und über die Presse als ein Mittel für die Verbreitung friedlicher Gesinnungen. Auf Antrag Bonghi's beschloß der Kongreß ferner unter lebhaftem Beifall eine Sympathie⸗Kundgebung für Lemonnier und Passy.
Das angekündigte Meeting gegen die Garantiegesetze hat gestern in Mailand, im Teatro Canobbjano, stattgefunden. Die Führer der Radikalen, Sozialisten und Anarchisten wohnten der Versammlung bei. Als der Vorsitzende eine das Papstthum beleidigende Zustimmungserklärung eines Vereins der Ort⸗ schaft Santapiano verlesen wollte, wurde die Versammlung, wie „W. T. B.“ meldet, polizeilich aufgelöst.
Spanien.
Der Ministerrath hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, um die schwebende Schuld nicht zu vermehren, welche die Bank von Spanien mit dem Staatsschatze hat, beschlossen, zu untersuchen, in welcher Weise die von der Bank der Regierung dargeliehenen Beträge der Bank zurückerstattet werden können, und Letztere in die Lage zu versetzen, ihren Metallbestand zu erhöhen.
Das Auswärtige Amt und der diplomatische Kon⸗ sulardienst sind durch ein kürzlich erschienenes Königliches Dekret reorganisirt worden. Die portugiesischen Gesandt⸗ schaften in Bern und Stockholm, welche gegenwärtig mit be⸗ vollmächtigten Ministern besetzt sind, werden danach, wie der „Hamb. Corr.“ meldet, in Zukunft durch Konsulats⸗Geschäfts⸗ träger verwaltet werden; die Posten der bevollmächtigten Minister im Haag und in Washington werden durch residirende Minister besetzt. Die Konsulate in Sansibar, Antwerpen, Riga und Stettin werden aufgehoben. Die Konsulate in London, Paris und Berlin werden ebenfalls aufgegeben und ihre Befugnisse den Gesandtschaften in jenen Städten über⸗ tragen.
Der Ministerrath hat beschlossen, die Eröffnung der Cortes bis zum Ende des Monats zu verschieben.
Schweiz.
Der Bundesrath begann in seiner Sitzung vom Sonnabend die Berathung über die Vorlage des Industrie⸗ departements wegen des Zündhölzchen⸗Monopols. Die Ansichten gehen, wie der Berner „Bund“ meldet, auseinander und ein Beschluß wurde daher noch nicht gefaßt, sondern es wird die Fortsetzung der Berathung und die Beschlußfassung erst in der laufenden Woche erfolgen.
Bei den gestrigen Wahlen zum Staatsrath im Kanton Genf siegte die Liste der Konservativen; es wurden 5 Konservative und 2 Radikale gewählt. Vautier (freisinnig), seit 25 Jahren Staatsrath, wurde nicht wiedergewählt.
Eine von 500 Delegirten besuchte, gestern in Sursee abgehaltene Versammlung der Konservativen des Kantons Luzern faßte einmüthig eine Resolution zu Gunsten der Verwerfung des Centralbahn⸗Ankaufs.
Belgien. 8 8
Das Exposé des Finanz⸗Ministers zu dem Budget⸗ entwurf konstatirt, daß die von den Budgets der Jahre 1884—1891 herrührenden Ueberschüsse fast völlig aufgeb ucht wurden. Die Gründe hierfür sind, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, die den Gemeinden gewährten Zuschüsse, die im Interesse der ar⸗ beitenden Klassen vorgenommenen Steuerreduktionen, sowie eine Vermehrung der Ausgaben in einzelnen Ressorts, die seit 1884 17 Millionen beträgt. Eine beträchtliche Steigerung der Kosten liegt hauptsächlich vor im Budget der Eisenbahnen. Die öffentliche Schuld hat nicht vermindert werden können, da auch die aus den einzelnen Finanzoperationen erzielten Gewinnste aufgebraucht wurden, unter Anderem für den Congostaat gemachte Vorschüsse. Das Budget des Kriegs⸗ Ministeriums ist seit dem Jahre 1884 um 2 Millionen vermehrt.
Türkei.
Der Sultan empfing am Sonnabend den russischen Botschafter Nelidoff, welcher sich vor seiner Abreise nach der Krim zur Begrüßung des Czaren verabschiedete, sowie den neuen ökumenischen Patriarchen N2h9190, dessen Huldigung er entgegennahm. — Ende nächster Woche wird der Sultan, der „Ag. de Const.“ zufolge, voraussichtlich eine besondere Gesandtschaft an den Kaiser von Rußland nach Livadia entsenden, welche aus Schakir Pascha oder
meldete: Zusammentritt der Kammer wünscht und Minister Isvorano sich zurückzuziehen beabsichtigt, so werden der Vize⸗Präsident feuille der Justiz übernehmen, Vernesco verwaltet wurde. ihre Portefeutlles. Mi nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ heute beeidigt worden.
stehenden Kreisen wird dem „W. T. B.“ zufolge versichert, daß zwischen der Regierung und dem Metro⸗ politen Michael in Betreff des Konflikts wegen Besetzung der serbischen Bisthümer thatsächlich ein gütliches Ueber
Rumänien. Bukarest, 15. November. Die gestrige „Agence roumaine“
Da man die Ergänzung des Kabinets noch vor dem der Handels⸗
der Kammer Vericeano das Porte⸗ des Handels und Nikolaus Vlaremberg das welches bisher interimistisch von Die übrigen Minister behalten Die beiden neuernannten Minister sind
Serbien.
Belgrad, 14. November. In der Regierung nahe⸗ f bestimmt
einkommen erzielt sei. 1 Amerika. Vereinigte Staaten. Präsident Harrison hat nunmehr am Sonnabend in Washington den chilenischen Gesandten Montt empfangen und dessen Beglaubigungs⸗ schreiben entgegengenommen. Montt erklärte dabei laut Kabel⸗ telegramm, er habe die Aufgabe, friedliche und freundschaftliche Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu pflegen. Präsident Harrison erwiderte, er hoffe, daß die Anwesenheit Montt's zur Förderung des Einvernehmens zwischen den beiden Staaten beitragen und eine baldige, gerechte und für beide Theile ehrenvolle Regelung gewisser, einer möglichst dringenden Lösung bedürftigen diplomatischen Fragen herbeiführen werde. Er zweifle nicht, daß die schwebenden und etwaige zukünftige Differenzen zwischen den Vereinigten Staaten und Chile eine ehrenvolle Lösung finden würden. Brasilien. In Rio de Janeiro eingegangenen Privatmeldungen zufolge herrsche auch in der Provinz Sao Paulo große Unzufriedenheit. Durch eine strenger als je gehandhabte Depeschencensur werde jedoch verhindert, daß nähere Nachrichten nach Außen gelangen. Dagegen werden in einer — wahrscheinlich durch die neueren Ereignisse überholten — Depesche, welche der brasilianische Gesandte in Washington erhalten hat, die Meldungen über den Abfall von Rio Grande do Sul und anderen Provinzen für unrichtig erklärt. Der Handelsrath und andere Vereinigungen in der Provinz Rio Grande hätten, so heißt es in der Depesche, an den Gouverneur Castilhos das Ersuchen gerichtet, sein Amt niederzulegen, um einem thätlichen Konflikt vorzubeugen. Castilhos habe darauf demissionirt, und es sei eine provisorische Junta eingesetzt worden, welche aus Assiz Brazil (einem ent⸗ schiedenen Republikaner), Casol Ribeiro und General Osorio (beide Vertreter der alten liberalen Partei) bestehe. Der Gesandte habe seinerseits der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß jede Gefahr eines blutigen Zusammenstoßes abgewendet sei. — Der „Magdb. Ztg.“ über London zugehende Nachrichten aus Rio de Janeiro melden eine Erkrankung des Diktators Fonseca. Die Aerzte sollen große Athemnoth sowie Magen⸗ krebs festgestellt haben. Pariser Blätter veröffentlichen ein Communiqué, welches besagt: Hervorragenden Persönlichkeiten der dortigen brasiliani⸗ schen Kolonie wäre eine Erklärung Dom Pedro's zugegangen, nach welcher er in seinem tiefen Schmerze über die Ereignisse in Brasilien, die eine Zerstückelung des Landes unabwendbar herbeiführen würden, bereit sei, nach Brasilien zurückzukehren, wenn die Nation es verlange, um ihr in seinen alten Tagen den letzten Dienst zur Erhaltung der Einigkeit, Integrität und Größe des Vaterlandes zu erweisen. G Chile. Wie der „Times“ aus Santiago gemeldet wird, hätten die Minister, nachdem die wegen der Ernen nung der Mitglieder des Staatsraths entstandenen Meinungs verschiedenheiten beigelegt worden, ihre Entlassungsgesuche zurückgezogen. 3 Asien. China. Dem „Daily Chronicle“ wird aus Shanghai vom 13. d. M. gemeldet: Die Lage sei dort noch immer eine drohende; der Ausbruch einer aufständischen Bewegung in Hunan würde nicht in Erstaunen setzen. Das amerikanische Kriegsschiff „Charleston“ sei nach Honolulu abgegangen, wo der Aufstand weitere Ausdehnung angenommen haben soll, und würde die Stadt im Nothfalle im Namen der Ver⸗ einigten Staaten besetzen. Zwischen China und Japan se ein Einvernehmen getroffen worden, demzufolge Japan China im Nothfalle Hülfe leisten werde. Die japanische Flotte be finde sich auf dem Wege nach den chinesischen Gewässern (Vgl. „Japan“.) Der „Daily Chronicle“ meldet aus Shanghai vom 14. d. M., eine ernstliche Meuterei sei in der Nähe von Futschu von etwa 15000 Rebellen ins Werk gesetzt worden; die Meuterei scheine gegen die Behörden gerichtet zu sein, obwohl Drohungen gegen die Fremden ausgesprochen wurden. — Dasselbe Blatt meldet, aus dem Staatsschatze seien vorgestern 2000 Pfund an die Wittwen und Fami⸗ lien der bei Wuhu und Wuhsieh getödteten Europäer gezahlt worden. Japan. Nach einem dem „R. B.“ aus Yokohama gestern zugegangenen Telegramm hatte der japanische Gesandte in Peking mit den anderen Gesandten der aus⸗ wärtigen Mächte die Reklamationen an das Auswärtige Amt zum Schutz der Fremden unterzeichnet; daß die japanische Flotte im Falle eines Konflikts Chinas mit den europäischen Mächten der chinesischen Flotte zu Hülfe kommen werde, wie ein Londoner Morgenblatt (der „Daily Chronicle“ s. o.) gemeldet hatte, sei unrichtig. . Afrika. Aus Mombasa wird der „Times“ über Sansibar ge⸗ meldet, daß die kürzlich von dort eingelaufenen Berichte über den Ausbruch neuer Unruhen in Witu unbegründet seien.
Statistik und Volkswirthschaft.
Das endgültige Ergebniß der Volkszählung vom
1. Dezember 1890 in Preußen. Die ortsanwesende Gesammtbevölkerung betrug 29 955 281, worunter sich 14 702 151 männliche 49,0620 % im Jahre 1885) befanden. Hinter dem am 21. Februar
d. J. bekannt gegebenen vorläufigen Zählungsergebniß bleibt das end gültige nur um den geringfügigen Betrag von 2021 zurück. In der
ortsanwesenden Bevölkerung sind 292 173 aktive Militärpersonen mi enthalten. Der Staatsangehörigkeit nach, die von 1137 Personen
Vormittag in Palermo eingetroffen und von der Volksmenge ehrfurchtsvoll begrüßt worden. Das im Hafen ankernde Ge⸗
Fuad Pascha, einem Hofwürdenträger und einigen Offizieren bestehen dürfte. 8
Personen (49,0803 % gegen
29 789 346 Reichsangehörige und 1 Reichsausländer; die Zahl der letzteren betrug 1885: 156 969. — Unter der Gelanderi, die Zahl befanden sich 19 230 375 Evangelische, 10 252 807 Katholiken, 95 351. andere Christen, 372 058 Inden und 4690 Personen anderen und un⸗ bekannten Bekenntnisses; gegenüber den Ergebnissen der 1885er Zäh⸗ lung haben die Katholiken und die anderen Christen eine Verstärkung, die Evangelischen und die Juden eine Verminderung ihres Antheils an der Gesammtbevölkerung erfahren. Wir lassen nun hier die ortsanwesende Bevölkerung nach Provinzen und Regierungsbezirken
folgen: weiblich 15 253 130
1 022 768 731 159 819 171
1 285 071 779 260 911 984
2 224 758
1 306 318 600 961
1 141 353
1188 167 855 185
2 352 356
34 619
614 069 408 699 303 327 427 832 819 171 699 422 585 649 381 392 289 883 107 985 593 724 318 260 847 909 552 908 823 941 536 782 544 267 225 269 600 961 263 819 241 103 208 404 167 511 149 978 110 538 263 809 277 592 646 766 424 544 430 641 319 044 979 958 415 678 354 253 283 423 34 619
männlich 14 702 151
935 895 702 522 759 623
1 256 712 741 629 839 658
1 999 700 1 273 692 616 476
1 137 008 1 240 494 809 241 2 358 035 31 466
558 080 377 815 285 849 416 673 759 623 705 204 551 508 367 625 273 686 100 318 532 867 206 791 751 413 494 497 753 790 534 639 531 302 207 751 616 476 262 393 235 160 211 689 170 684 149 500 107 582 272 432 272 117 695 945 396 444 412 797 314 594 993 157 411 396 357 745 281 143 31 466
überhaupt 29 955 281
1 958 663 1 433 681 1 578 794 2 541 783 520 889 751 649 24 458 80 010 17 437 78 361 28 661
“ Provinzen: .Ostpreußen. Westpreußen.. Stadtkreis Berlin. IV. Brandenburg. V. Pommern VI. Posen. VII. Schlesien vIIII66 IX. Schleswig⸗Holstein. X. Ha XI. Westfalen.. . XII. Hessen⸗Nassau. XIII. Rheinland. XIV. Hohenzollern 8 Regierungsbezirke: 1) Königsberg. 1 2) Gumbinnen. 3) NZ 4) Marienwerder. 5) Stadtkreis Berlin 6) Potsdam. 7) Frankfurt 1 Stettin. Köslin Stralsund. Posen. 2) Bromberg. 13) Breslau 14) Liegnitz. 15) Oppeln.. 16) Magdeburg 17) Merseburg. 18) Erfurt.. 19) Schleswig. 20) Hannover. 21) Hildesheim 22) Lüneburg 23) Stade. 24) Osnabrück. 25) Aurich. 26) Münster 27) Minden. 11““ 549 709 28) berg .. 1 342 711 EE11““”; 820 988 30) Wiesbaden. . 31) Koblenz.. 32) Düsseldorf. 33) Köln. 34) Trier 35) Aachen ö 36) Sigmaringen.
1 404 626 1 137 157 749 017 563 569 208 303 1 126 591 625 051
u“. Zur Arbeiterbewegunc.
Im Rechtsschutzverein für das Saarrevier sieht es, wie wir der „Saarbr. Ztg.“ entnehmen, mißlich aus. Die Bücher des Vereins sind von der Behörde mit Beschlag belegt. Warken und Redacteur Braun sind in Streit, die Druckerei ist gepfändet in Pirmasens, „Schlägel und Eisen“, das Verbands⸗ organ, wird in Mannheim als Abklatsch des Sozialistenblattes „Volksstimme“ gedruckt; wie jetzt ferner mitgetheilt wird, war An⸗ fangs voriger Woche der Buchdruckereibesitzer Eisenacher in Bildstock und hat dort, zur Sicherung seiner Forderung, dem Rechtsschutzverein gehörige Sachen pfänden lassen darunter Bureauutensilien u. s. w. Herrn Redacteur Braun scheint das Alles aber nicht zu geniren, denn, wie die „Dudw. Ztg.“ schreibt, wollte dieser am gestrigen Sonntag in Dudweiler eine Versammlung abhalten.
8 Das Organ des Vereins der unabhängigen Sozialisten „Der Sozialist“ ist, wie die Blätter berichten, in einer Probenummer bereits zur Ausgabe gelangt. Das Blatt erscheint wöchentlich einmal. Als Redacteur zeichnet Her⸗ mann Teißler, früher Redacteur der „Sächsischen Arbeiter⸗ zeitung“ in Dresden, als Drucker und Verleger Wilhelm Werner, der sich wieder eine kleine Druckerei in der Alten Jakobstraße in Berlin eingerichtet hat.
In der „Zeitschrift f. Deutschl. Buchdr.“, dem Organ der Arbeitgeber, wird die Lage der Ausstandsbewegung unter den Buchdruckereigehülfen am Ende der ersten Woche folgendermaßen dargestellt:
In Leipzig, dem Hauptkampfplatze, stehen die vereinigten 69 Firmen, die neun Zehntel des ganzen Leipziger Buchdruckgewerbes umfassen fest und die Stärke der arbeitenden Gehülfen ist eine solche, daß die lau⸗ fenden Arbeiten gut bewältigt werden können. — In Berlin haben war eine Anzahl Firmen, meistens Zeitungsdruckereien, den Gehülfenforderungen insoweit nachgegeben, daß sie Lohnaufbesserungen sowie hier und da eine halbstündige Arbeitszeitverkürzung bewilligten, trotzdem steht die Masse der Berliner Arbeitgeber fest und wird sich in keine Sonder⸗ abmachungen mit der Gehülfenschaft einlassen. — In Stuttgart ist die Stellung der Buchdruckereibesitzer ebenfalls stark und fest und von Nachgeben keine Rede. — Hamburg war bereits in der ersten Woche für die Gehülfen ganz und gar verloren. — Die Mitteldruckstädte Hannover, München, Frankfurt a. M., Breslau, Mainz, Kassel, Karlsruhe, Nürnberg, Würzburg, Halle, Erfurt, Wiesbaden, Bremen, Lübeck,
Stettin u. a. m. verharren fest in ihrer gesicherten Haltung, und in
einer großen Zahl kleinerer Druckorte, wo die Arbeit niedergelegt wurde Arbeitgeber ebenfalls zum dauernden Widerstand enlschloffen⸗ 8 ohl sind auch in den Mitteldruckorten von einigen Druckereibesitzern di. evelfenforderungen bewilligt worden, wie in Dresden, und die
tädte Augsburg und Mannheim haben fast vollständig nachgegeben;
doch ändert dies nichts an der Thatsache, daß der Ausstand um den
Lachgnühene schon jetzt als für die Gehülfen verloren zu be⸗ Aus Breslau meldet „D. B. H“ Gegenüber der Erklärung der austat Buchdruckergehülfen, daß bei Beendigung des Aus⸗ 58 CC ihre 88 bg wiedererhalten müßten, gten Prinzipale, auf j F
ke den lchigen Aushürfotrestin bö en Fall in erster Linie sst di 8 b. der „N. Pr. Ztg.“ aus Straßburg i. E. schreibt, ist die 8 rucker⸗Bewegung dort glatt verlaufen. In den größeren wurde eine allgemeine Lohnerhöhung bewilligt vr innerhal der zehnstündigen Arbeitszeit eine kleine Vor⸗ und Nachmittagepause zugestanden. Nur in etlichen kleineren Druckereien scheint noch zwischen Prinzipalen und Gehülfen verhandelt zu werden.
2 alais meldet ein s T
aus Lens, Wolff'sches Telegramm daß die Delegirten der Bergarbeiter des Departements Pas
de Calais (95 an der Zahl), die eine Versammlung abgehalten hatten,
mit 48 Stimmen den allgemeinen Ausstand beschlossen aben; 46 Stin erklärten sich für die Absendung einer ee — schriebener Zettel wurde abgegeben, der allgemeine Ausstand wurde hierauf proklamirt. Basly erklärte, er trete der Ansicht der Mehr⸗ heit bei, die Bergarbeiter könnten auf ihn zählen, er werde die Re⸗ gierung in dieser Woche über die den Bergarbeitern im Bassin Pas de Calais bereitete Lage interpelliren. Die Versammlung dankte bierauf Basly für seine freimüthige Haltung und brachte Hochrufe auf den⸗ selben aus. — Das Gerücht, daß der allgemeine Ausstand erklärt fei verursachte in der Stadt Lens bei den Kaufleuten einen ent⸗ muthigenden Eindruck. Die Delegirten reisten gestern in ihre Heimath, um Versammlungen abzuhalten.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der S Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der v 1. bis inkl. 7. November cr. zur Anmeldung gekommen: 391 Ehe⸗ schließungen, 947 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 612 Sterbefälle.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kok bbn 1 Ruhr und in Oberschlesien. n der Ruhr sind am 14. d. M. icht . wanr zetct 21h Wefn gestellt 10 516, nicht recht n erschlesien sind am 13. d. M. gestellt 4123, nicht rechtzeitig gestellt 57 Wagen; am 14. d. M. sind gest 3780, nich rechtzeitig gestellt 74 Wagen. 11.*“
Berlin, 14. November. (Wochenbericht für Stär Stärke fabrikate und Hülsenfrüchte von EE6 1a. Kartoffelmehl 36 ½ —38 ℳ, Ia. Kartoffelstärke 36 — 37 ½ ℳ IIa. Kartoffelstärke und „Mehl 35 — 36 ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin 19,75 ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik 19,10 ℳ, gelber Syrup 39 ½ — 40 ℳ Capillair⸗Export 40 ½ — 41 ℳ, Capillair⸗Syrup 40 ½ — 41 ½ ℳ, Kartoffelzucker gelber 39 ½ — 40 ℳ, do. Capillair 40 ½¾ — 41 ℳ, Rum⸗Couleur 47 — 48 ℳ, Bier⸗Couleur 46 — 47 ℳ, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 45 ½ — 4 ℳ, do. sekunda 39 — 42 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 42 — 44 ℳ, Weizenstärke (großst.) 49 — 50 ℳ, Hallesche und Schlesische 49 —- 51 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 47— 48 ℳ, do. (Stücken) 44 — 45 ℳ, Mais⸗Stärke 36 — 37 ℳ, Schabe⸗ stärke 35 — 36 ℳ, Victoria⸗Erbsen 23 — 26 ℳ, Kocherbsen 23 ½ — 26 ℳ grüne Erbsen 23 — 25 ℳ, Futtererbsen 18 ½ — 19 ½ ℳ, Leinsaat 27 —28, Linsen, große 48 — 64, do. mittel 38 — 48, do. kleine 28 — 38 ℳ gelb. Senf 18 — 28 ℳ, Kümmel 34 — 40 ℳ, Mais loco 17 — 17 ½ ℳ, Pferde⸗ bohnen 18 — 18 ½ ℳ, Buchweizen 19 ½ — 21 ℳ, inländische weiße Bohnen 22 — 25 ℳ, weiße Flachbohnen 24 — 27 ℳ, ungarische Bohnen 18 ½ — 20 ℳ, galizische und russische Bohnen 16 ½ — 18 ½4 ℳ, Wicken 16 — 17 ℳ Hanfkörner 21 ½ — 23,ℳ6, Leinkuchen 17 ½ — 18 ½ ℳ, Weizenschale 12 ½ — 13,ℳ, Koggenkleie 13 ½ — 14 ℳ, Rapskuchen 15 — 16 ½ ℳ, Mohn, blauer 50 — 60 ℳ, do. weißer 60 — 80 ℳ, Hirse, weiße 22 — 25 ℳ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg. — FIn der vorgestrigen Aufsichtsrathssitzung des Annener Guß⸗ stahlwerkes wurde die Bilanz pro 1890/91 vorgelegt und 1s Sn. aus dem 268 850 ℳ betragenden Gewinn den Aktionären die Ver⸗ theilung einer Dividende von 9 % für die demnächst stattfindende Se böä bör,. und ca. 175 000 ℳ zu Abschrei⸗ ngen und Dotirungen der Reserve zu verwenden. Werk is auf 1 Set gut beschästigt “ — Die Bergwerksgesellschaft„Hibernia“ hat am S auf „Shamrok 3*, Feld Alschaft . d wie „W. 8 B.⸗ W i. Westf. meldet, nach elfmonatiger Arbeit und Durchteufung von 161 m Mergel mit trockenem Schacht das Kohlengebirge erreicht.
— In der Generalversammlung der Sächsischen Webstuhl⸗ fabrik (Louis Schönherr) wurden die Anträge der Verwaltungs⸗ organe einstimmig genehmigt, dem Vorstand Decharge ertheilt und ies “ einer Dividende von 11 ½ % = 35 ℳ pro Aktie be⸗
ossen.
Leipzig, 14. November. (W. T. B.) Kam mzug⸗Ter . handel. .La Plata. Grundmuster B. per Sern n. per Dezember 3,52 ½ ℳ, per Januar 3,57 ½ ℳ, per Februar 3,60 ℳ 1 6. 5 eê 88 , per Mai 3,67 ½ ℳ, per Juni ;70 ℳ, per Juli 3,70 ℳ, per August 3,70 ℳ, per Septeml 670 ℳ ven Sg0650 16. Fehi⸗ gust 3,70 ℳ, per September
Wien, 14. November. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) für den Zeit⸗ raum vom 1. bis 10. November 779 499 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 15 117 Fl.
— 16. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn nee Woche vom 5. bis 11. November 853 264 Fl., Mehreinnahme
Pest, 14. November. (W. T. B.) Serienziehu e ungarischen 100 Fl.⸗Loose: 132 197 284 332 496 2889 ns8 1404 1488 1678 1717 1810 2068 2129 2280 2761 2777 3022 3215 3294 3326 3333 3393 3648 4112 4181 4255 4284 4302 4319 4472 4660 4710 4747 4953 5013 5017 5019 5100 5127 5142 5693 5710 5837 5853. 150 000 Fl. fielen auf Nr. 7 Ser. 895, 15 000 Fl. auf Nr. 19 Ser. 2798, je 1000 Fl. auf Nr. 13 Ser. 2206, Nr. 30 Ser. 2439, Nr. 46 Ser. 3977, Nr. 27 Ser. 4452. “
London, 14. November. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ 1488g B“
„ — 15. November. (W. T. B.) In hiesigen Börsenkreisen cirkulirt das Gerücht, daß Rußland demnächst eine Zfünfpro⸗ LL öö 9— 8 — 16. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 7. November bis 13. mlachchen Weizen 1847, fremder 69 386, englische Gerste 2434, fremde 11 483, englische Malzgerste 11 377, fremde 7, englischer Hafer 483, fremder 115 130 Qrts., englisches Mehl 19 836, fremdes 46 910 Sacd, 150 Faß. 8 Müͤdrid, 1— T. B.) Die „Epoca“ erklärt e ung von einer beabsichtigten gr. 2 ü vnbsgründen bötigten großen inneren Anleihe für elgrad, 14. November. (W. T. B.) Es betrugen die Ein⸗ nahmen der Serbischen Taback⸗Regie vom 1. E1“ 31. Oktober 1891 6 354 476,87 Fr. gegen 1. Januar bis 31. Oktober 1890 5 574 010,03 Fr., mithin in 1891 mehr 780 466,84 Fr. Die Einnahmen der Serbischen Salz⸗Regie betrugen vom 1. Ja⸗ nuar bis 31. Oktober 1891 2 664 912,83 Fr. gegen 1. Januar bis 31. Oktober 1890 2 467 395,47 Fr., mithin in 1891 mehr 197 517,36 Fr. Die Einnahmen der Stempelkasse betrugen vom 1. Januar bis 31. Oktober 1891 1 999 015 Fr. gegen 1. Januar bis 31. Oktober 1890 1 799 317,52 Fr., mithin in 1891 mehr 199 697,48 Fr. banehrechee ih egeh. E. Die National⸗ om Montag ab den Wechse insf bcf 8 ben 8 4. g chseldiskont und Lombardzinsfuß „New⸗York, 14. November. (W. T. B.) An der heutigen Börse trat nach fester Eröffnung eine allgemeine 188 der Schluß blieb sehr fest. Der Umsatz der Aktien betrug 134 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 600 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 40 000 Unzen. Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 649 736 Dollars gegen 10 321 091 Dollars in der Vorwoche; davon für Stoffe 1 723 824 Dollars gegen 1 769 682 Dollars in der Vorwoche. “
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 14. November. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Dampfer „Hannover“, vom La Plata kommend, traf heute in Antwerpen ein. Der Dampfer „Stuttgart“ setzte heute von Antwerpen die Reise nach Ost⸗Asien, der Dampfer „Berlin“ von Antwerpen nach dem La Plata fort. Der Dampfer „Leipzig“ hat, von Brasilien kommend, beute St. Vincent passirt. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“ ist auf der
Fahrt nach Australien in Port Said angekommen. Der Post.
dampfer „Danzig⸗ fst mit der Post Australien 2. N 2 mittag von Port Said nach Australien abgegangen. Egcerä gk. 1 — “ (W. T. B.)
am 13. November Abends die Reise von Gibraltar na New⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer „Hermann“, nach B 9 more bestimmt, hat am 14. November Nachmittags Prawle Poin tpassirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Neckar“’ ist am 13. November Abends in Port Said angekommen und hat australischen Post an den nach Brindisi bestimmten dampfer „Danzig die Reise nach Genua fortgesetzt. Der Dampfer 1 ist .“ Colombo angekommen.
Ham burg, 15. November. (W. T. B. 1 * * kanische Packetfahrt⸗ Art en e 6. dmburg Amerj⸗
eingetroffen. — 16. November. (W. T. B.) Der Pof⸗ f 8 . (W. T. B. ostdampfer „As 8 ist, 85 Hernbung 25 in San Thomas v riest, 14. November. (W. T. B.) Der Llo 8 fer „Thalia' ist gestern Nachmittag hier eingetroffen. 8 v 8 T. B.) Der Lloyddampfer „Poseidon“ „ n onstan 9 gest NAn 8 —; v inope kommend, gestern Nachmittag hier ein⸗ London, 14. November. (W. T. B.) De 1 f ndon, 14. November. T. B.) Der Union⸗Da „Scot' ist auf der Heimreise heute in Southampton ee.n5 Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist auf der Ausreise heute be 8 1. abgegangen. — 15. November. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „G 8 1 1 . el umpfer „Ger ist auf der Heimreise von den Canarischen “ Union⸗Dampfer „Athenian“ auf der Ausreise gestern von ö abgegangen. New⸗York, 16. November. (W. T. B) Der D f der White⸗Star⸗Linie „Tauric“, welcher heute
wurde später abbugsirt und ist nach New⸗York zurückgekehrt —“ Jagd.
Der offizielle Jagdrapport über die am Frei und Sonnabend letzter Woche in der Eolbis⸗Letzlnees Heide abgehaltenen “ Hofjagden lautet:
3 Lappjagen in den Oberförstereien Colbitz, Planken und Letzlingen auf Roth⸗ und Damwild und 2 Sbla mit 88 Findermeute auf Sauen im abgestellten Distrikte Stämmsol letztgedachten Reviers, ergaben eine Gesammtstrecke von 2 jagd⸗ EEE“ 3 S 8 117 Schauflern, 214 Dam⸗ pießern und Damwild und 205 zusammen 541 Stit Bicgernd Sauen, zusammen 541 Stück
Hiervon streckkten Seine Majestät der Kais König 1 jagdbaren Hirsch, 30 Schauf! 9S ücc Sa unb Kala Sdaeh. Hirsch, 30 Schaufler, 9 Stück Damwild
Seine Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Altenb j
ne - S 2 burg 1 jagd⸗ baren Hirsch, 11 Schaufler, 3 Stück Damwild und 6 I „ Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen 2. Stück Wild, 16 Schaufler, 14 Stück Damwild und 28 Sauen,
Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗ Holstein 1 Wild, 11 Schaufler, 10 Stück Bamwild und Hr Soren chaufler, Stück Damwild und
eine Hoheit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg⸗ Schwerin 13 Schaufler, 10 Stück Damwild und 13 Sauen, 16
Seine Durchlaucht der Prinz Albert zu Sachsen⸗
Altenburg 8 Schaufler, 17 Stück Damwild und 22 Sauen.
Dienstag, den 17. d. M., findet Königliche
2 17. d. M., et gliche Parforce⸗ jagd statt. Stelldichein: Mittags 12 ¾ Uhr Jagds Grune⸗ wald, 1 ¼ Uhr am e 1“
Mannigfaltiges.
Mit dem Abbruch der an der Spree li 8
1. Spree liegenden Grund⸗ mauern des seiner Zeit geplanten neuen Domes ist, wie die „Voss. Z. Ffeloe begonnen worden. Die Spree wird durch die Fortschaffung 1. jener Sb breiter. Der hinter dem alten Dom befindliche Lagerplatz für allerlei Gerümpel düu benf L p ürfte ebenfalls Der Bau der Eisenbahn Schönholz — V
mder z — Velten — Krem⸗ men wird, wie die „N. Pr. Ztg.“ berichtet, auf der Strecke Schön⸗ holz — Tegel so schnell gefördert werden, daß die Inbetriebsetzung im Oktober 1892 erfolgen kann. In den letzten Tagen sind bereits größere Flächen in der Nähe der geplanten Bahnhöfe Reinickendorf Tegel und Dalldarf zu Bauzwecken angekauft worden.
Dem Zoologischen Garten wurde vor wenigen Tage Herrn Baron Gustaf von Nordenskiöld in Enn benigen Lageg don des bekannten Nordpolreisenden, ein sehr werthvolles Geschenk über⸗ wiesen, bestehend aus drei Kurzschnabelgänsen, die durch die Vermitt⸗ lung des Herrn Generalkonsuls Schönlank hierher gelangten. Die Kurzschnabelgans gehört den nördlichsten Ländern unserer Erde an verläßt sie nur selten und gelangt daher nur wenig in die Gefangen⸗ schaft. In Gestalt und Größe im Allgemeinen einer kleinen Saat⸗ gans ähnelnd, zeichnet sich dieser Vogel durch eine hübsche Figur mit kleinem Kopf und zierlichem Schnabel aus, der auf schwarzem Grunde eine wie die Beine rosenroth gefärbte Binde trägt, während die Fär⸗ bung des Gefieders derjenigen der Saatgans ähnlich ist, abgesehen davon, daß der Hals durch einen bräunlichen Ton auffällt.
Nordhausen, 16. November. In Fol 8 b olge eines Bogen⸗ einsturzes an dem Bau des Denkmals auf dem Kyffbaaser verunglückten nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ am Sonn⸗ abend drei Maurer, von denen zwei sofort todt waren.
Von der Rhön, 13. November. In dem großen Basaltwerke von Weber in der Nähe von Bischofsheim 2b der „Wes.⸗Z.“ berichtet wird, dieser Tage ein großer Bergsturz. Glücklicherweise erfolgte er, als die Arbeiter in den Gruben nicht be⸗ schäftigt waren, sondern Mittagsruhe hielten. Ohne irgend ein vor⸗ heriges Anzeichen stürzte ein Theil des unterminirten Berggeländes mit furchtbarem Getöse ein und thürmte sich zu einem neuen Berge auf, der bis über den Schienenstrang der Drahtseilbahn reichte. Es lach sachverständiger Schätzung mindestens 10 000 Waggonladungen
München, 16. November. In Folge einer Kessel⸗Explosion der Lokomotive eines Güterzuges auf der Station Nersingen bei Neu⸗Ulm wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, der Lokomotivführer getödtet,
zwei andere Personen schwer verletzt. Dreizehn Waggons wurden
zertrümmert.
Klagenfurt, 14. November. In Raibl ist laut Meldung des „W. T. B.“ in Folge des herrschenden Sirocco und anhaltender Regeng üsse eine große Wassersgefahr eingetreten. Die Straße ist durchbrochen, viele Häuser sind bedroht. Sämmtliche Knappen der umliegenden Bergwerke arbeiten an der Abwendung der Gefahr.
Oldenburg, 14. November. Das auf dem Elsflether Sande belegene Krongut ist, wie der „N. Pr. Z“ telegraphirt wird niedergebrannt; ein Theil des Viehs ist mitverbrannt.
dampfer „Normannia“ ist gestern Nachmittag in New⸗York
G 3 5 s s o 9 jef 7 Europa abgefahren ist, ist bei der Romer Untiefe gestrandet,
Der Schnelldampfer „Fulda“
nach Uebergabe der Reichs⸗Post⸗