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Erste Beilage
Ausrichtung der der evangelischen Kirche obliegenden sozialen Aufgaben
in der treuen und selbstlosen Arbeit des geistlichen Amts und der dem⸗ fen in dem engeren Berufskreise liegt, ins⸗
lich mit huldreichen Ansprachen beehrt wurden. Ihre Majestät be⸗ n lebhaftes Interesse für die Arbeiten der General⸗
lassenen Anleihegesetze. über die Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebie te.
nete zum Landtage für den 4. hannoverschen Wahlbezirk (Stadt Hannover) Tramm hat sein Mandat niedergelegt.
kennzeichnet,
Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, betreffend den Ertrag der Landes⸗ Kirchenkollekte für die Berliner Stadtmission; nachdem
der Hand statistischen Zahlenmaterials als einen günstigen dargestellt, genehmigte die Synode unter Ablehnung eines auf die Veranstaltung von jährlichen Sammlungen abzielenden Amendements den Antrag
schrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 er⸗ 6) Der Entwurf eines Gesetz
—
Der zum Stadtdirektor von Hannover ernannte Abgeord⸗
Dritte ordentliche Generalsynode.
Im weiteren Verlauf der gestrigen (5.) Plenarsitzung befürwortete Syn. Kögel⸗Staßfurt den Antrag der sächsischen Provinzial⸗ ynode, betr. Gewährung größerer Rechte an die Kreis⸗
synoden. Nachdem der Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths
Dr. Barthausen die berührte Materie als viel zu kom plizirt ge⸗ als daß an eine erschöpfende Erledigung während der gegenwärtigen Synodal⸗Session zu denken sei, wu de der Antrag unter Ablehnung eines auf Kom missionsüberweisung gerichteten Amendements auf Vorschlag des Syn. Korsch dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath zu geneigter Erwägung überwiesen.
Darauf berichtete Syn. Stöcker über ein Schreiben des
er Referent den Entwicklungsstand der Berliner Stadtmission an
des Syn. D. Freiherrn von der Goltz, den Ervangelischen Ober⸗Kirchenrath um dessen Zustimmung zu von zwei zu zwei Jahren zu veranstaltenden Sammlungen auch während der neuen Synodal⸗Periode zu ersuchen. 8 Schließlich erfolgte noch die Wahl einer Kommission von 15 Mitgliedern zur Berathung der Vorlage des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths, betr. die praktische Vorbildung der Gaistlichen. Die heutige (6.) Plenarsitzung eröffnete der Präsident Fürst zu Stolberg⸗Wernigerode mit folgender, von den Mitgliedern der Synode stehend entgegengenommenen Mittheilung: „Wie schon in der letzten Sitzung als bevorstehend erwähnt, haben Seine Majestät er Kaiser und König die Gnade gehabt, gestern Nachmittag um 4 ½ Uhr im hiesigen Königlichen SSchlosse den Vorstand der Generalsynode, die beiden Vorsitzenden und die vier Schrift⸗ führer, zu empfangen. Beinl! Eintritt Seiner Mafjestät habe ich mit wentgen Worten. Namens der Generalsynode den Dank für den huldreichen persönlichen Empfang ausgesprochen, den einmüthigen Beschluß, den Gesinnungen der Treue und Ehrerbietung unmittelbaren Ausdruck in einer Adresse zu geben, erwähnt und darauf ihren Wortlaut verlese’n. Seine Majestät der Kaiser und Konig richteten in der Erwideerrung zunächst einige huldvolle Worte an das Präsidium unter dem⸗Ausdruck der zuversichtlichen Hoffnung, dasselbe werde die Geschäffe so zu führen wissen, daß sie zum Segen der Kirche gereicsen. Seine Majestät fuhren dann fort, Aller⸗ höchstsie freuten Sich von Herzen, daß die Synode einen so günstigen Anfang genompaen habe, und sprachen hierfür Ihren tiefgefühlten Dank aus. Speine Majestät wünschten schließlich zu dem Fortgange der Verhandliungen Gottes reichsten Segen. Nachdem Seine Majestät mit den emzelnen Mitgliedern des Vorstandes Allergnädigst ge⸗ sprochen, grereichte die Audienz ihr Ende. Wir begaben uns nach den
zeugten hierbei ei svnode, und nahm ich hieraus Anlaß, beim Schlusse der Audienz den
vertrauensvollsten Dank Namens der Synode auszusprechen.“ (Bravo!) Den ersten Gegenstand der Verhandlungen bildete ein Antrag des Synodalen Dr. Danneil, wegen Berichterstattung über den Stand der Arbeiten der inneren Mission in jeder General⸗ synodal⸗Versammlung. Der Antrag, nach mwelchem die Generalsynode ersucht wird, zu beschließen, daß ferner in jeder Generalsynodal⸗ Versammlung ein Bericht über den Stand der Arbeiten der inneren Mission im Gebiet der Landeskirche erstattet werde, fand die Ge⸗ nehmigung Seitens der Synode, welche darauf gleichfalls nach un⸗ erheblicher Diskussion einem Antrage des D. Rogge beitrat, der dahin ging: Hochwürdige Generalsynode wolle beschließen: 1) ihren Vorstand zu beauftragen, dafür Sorge zu tragen, daß ihr bei ihrem jedesmaligen Zusammentritt ein kurzer Bericht über die Thätig⸗ keit des Gustav Adolf⸗Vereins in den älteren Provinzen der preußischen Monarchie erstattet werde; 2) ihren Präses zu ersuchen, schon in der diesmaligen Tagung der Generalsynode einen Referenten für diese Berichterstattung zu bestellen und diese, auf die Tages⸗
ordnung zu bringen.
folgende Mittbeilung über die Aufgaben der evangelischen
genommen, leibliche Wohl aufgerufen worden sind. kämpfung einzelner Nothstände. täͤgliche Brot arbeitenden Bevölkerung, gegen Verkümmerung zu erreichen, hat se Ansturm nicht allein gegen diese oder jene wärtigen Gesellschaftsordnung, son lichen Grundlagen und überhaupt verbunden,
die Sünde die Wurzel 1 Dingen nütze ist. Die Abwehr solchen Ansturms, verbunden mit de Bemühung, bere Kreise in Anspruch. worden,
Uebelstände in der gegen
herren und Arbeitern zu regeln. werden und, der Landesherr getreten staatlichen Gesetzgebung
Genossenschaften, um ausdauernder und rwilli n der Lösung der zahlreichen sozialen Fragen mitzuwirken.
ist, wetteifern mit den und Verwaltung zahlreiche
Auch d
richtete und mit der gesetz regend und fördernd gern unterstützen. weitere und höhere Au heilsamen Ziele zu führen; und als sündigen Welt die Wahrheit und die Liebe Gottes nahe
und Beladenen zu sich gerufen hat, hat sie auch die Kraft zu ihr Lösung.
Fehfen Ihrer Majestätder Kaiserin. Bei dem Eintritt Ihrer Majesät stellte ich die Mitglieder des Vorstandes vor, welche sämmt⸗
Wetterbericht vom 17. November, d Morgens 8 Uhr. meister 111““ schmied.
58,8 . Lortzing. 1 fang 7 Uhr. Wetter.
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Wind.
Stationen. L'Arronge. Max Grube.
Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp red. in Mill
halb bed. 3 wolkig 2 wolkig NNW bedeckt ONO Schnee NO 2bedeckt — 10 SO bedeck. — 5 ONO wolkenlos — 14
SW SSO O9SO
Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda.
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22ög⸗2g;2 ml l 90”nS
Cyelus.
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Freitag: 1. Male: 5 Aufzügen.
St. Petersburg Moskau.. Tork, Queens⸗ 19;w 8 Cherbourg. Helder Sylt 8 Hamburg.. Swinemünde eufahrwasser
3 halb bed 7 O bedeckt wolkig wolkig Nebel“) wolkig Nebel 3 Regen 2 wolkig bedeckt Regen bedeckt wolkig 2 Regen Regen bedeckt O heiter still bedeckt
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besitzer. Donnerstag:
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Durchlaucht.
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N 8C
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Karlsruhe.. Wiesbaden München .. Chemnitz.. Berlin Wen Breslau.. 166“ W
1) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung. Deer Luftdruck ist über Europa gleichmäßig ver⸗ theilt, und daher die Luftbewegung schwach, nur im südwestlichen Deutschland wehen frische bis steife süd⸗ westliche Winde Ein barometrisches Maximum scheint sich über Südwest⸗Europa auszubilden. Bei vorwiegend südlicher und südwestlicher Luftbewegung ist das Wetter in Deutschland mild, vorwiegend trübe, vielfach regnerisch, an der Küste neblig; seit gestern Morgen ist fast allenthalben Regen gefallen. Deutsche Seewarte.
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JOSSOeCoCENUoOnen
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Oper in 3
Genée.
Federmann.
Theater⸗Anzeigen. Pönigliche ISchauspiele. Mittwoch: Opern⸗ von haus. 239. Vorstellung. 268 Romantische Regie: Oper in 3 Akten von Richard Wagner In Scene von 1 bis gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 250. Vorstellung. Der kommende Tag. Schauspiel in 4 Aufzügen von Hugo Lubliner. In Scene gesetzt vom OberRegisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 240. Vorstellung. Ca- valleria rusticana (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug, nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. Musik von Pietro Masragni. In Scene
Albert
gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ Weingartner.
Komische Oper in Dirigent: Musik⸗Direktor Wegener. An⸗
Schauspielhaus. 251. Vorstellung. Wohlthätige
Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph
In Scene Felett vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 U
Beutsches Theater. III. Abend. Die Geschwister. — Hier⸗
auf: Clavigo. Donnerstag: Die Kinder der Excellenz.
Goethe⸗Cyelus. Torquato Tasso.
Berliner Theater. Anfang 7 Uhr.
Seiner Durchlaucht. Freitag: 12. Abonn.⸗Vorst. Die Komödie Seiner 8
Tessing-Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: Satisfaktion. Schausviel in 4 Akten von Alexander Baron von Roberts. Donnerstag: Die Großstadtluft. Schwank in 4 Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg.
Wallner-Theater. Mittwoch: Zum 2. Male: Immer zerstreut! Posse in 3 Akten von Barridre
und Gondinet. 1 Vorher, zum 2. Male: Nur drei Worte.
in 1 Akt von Leopold Adler. Donnerstag u. die folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.
Triedrich - Wilhelmstädtisches Mittwoch: Mit neuer Ausstattung und verstärktem Orchester: Zum 19. Male: Die Basoche. Komische
Musik von André Messager. gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Kapellmeister
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung
Residenz- burg. Mittwoch: Dr. Jojo.
Emil
Lustspiel in 1 Akt von Abraham Dreyfuß.
von Schelcher. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Belle-Alliance-Theater. Mittwoh: Zum 111. Male: Mit durchweg neuer glänzender Aus⸗
stattung von Waffen, Requisiten, Beleuchtungseffekten ꝛc.
Deutschland zur See. Großes Ausst tungs⸗Zeit⸗ ch üas
Vorher: Der Waffen⸗
3 Akten von Albert Anfang 7 ½ Uhr.
Kruse.
bedeutend ermäßigten Preise
mänuchen. 2
Mittwoch: Goethe⸗ Adolph Ernst-Theater.
IV. Abend. Zum ständig neuen Kostümen.
Ein Schauspiel in “ Bukacz.
— Anfang 7 Mittwoch: Der Hütten⸗ Thomas-Theater. Direktion: Emil Thomas. Saison. Bacillus. Kneisel.
Kurz.
Zum 1. Male: Die Komödie
Novität!
Der Evangelische Ober⸗Kirchenrath hat an die Generalsynode
Kirche auf sozialem Gebiet gelangen lassen! Seit den Tagen der Generalsynode im Jahre 1885 haben die durch die neuere Entwicke⸗ lung der Industrie veranlaßten wirthschaftlichen Notbstände sowie die Spannung zwischen Leitenden und Dienenden in dem großen Ge⸗ triebe gewerblicher Arbeit solchen Umsang und solche Bedeutung daß alle an der Verantwortlichkeit für das geistige und des Volkes Betheiligten zu thatkräftigem Wirken Es handelt sich nicht mehr bloß um Be⸗ Mit dem Bestreben der für das Besserung ihrer Lage und Schutz sich ein bewußter und planvoller
dern geen ihre göttlichen und mensch⸗ damit zugleich gegen Christenthum und Religion und in weiten Kreisen fehlt die Einsicht, daß
alles Uebels und die Gottseligkeit zu allen r schullehrer.
chtigte Wünsche zu erfüllen, nimmt die weitesten hervor —
Nicht ohne Erfolg ist der Versuch unternommen fri
getretenen Mehrbedürfnisse. durch die Einnahmeüberschüsse der eine Ermäßigung der direkten Staatsabgaben vor.
die Arbeiter und ihre Familien gegen Ueberbürdung, Aus⸗ beutung, Wohnungsnoth, Gesundheitsschädigung zu schützen, bei Unfall, Erkrankung, Siechthum und Altersschwäche ihre Versorgung zu sichern und die friedliche Regelung entstandener Konflikte zwischen Brot⸗ Vieles wird bierdurch gebessert seit an die Spitze dieser Bestrebungen persönlich — Organen der A Vereine und opferwilliger als bisher
Kirche wird jede auf die Wohlfahrt und den Frieden im Volke ge⸗ lichen Ordnung vereinbare Thätigkeit an⸗
Zugleich hat sie aber noch fgaben, um den enkstandenen Kampf zu einem Vertreterin des Herrn, welcher der gebracht,
Wir glauben uns der Zustimmung der Generalsynode darin versichert halten zu dürfen, daß der Schwerpunkt für die ersprießliche
dehn
liche
förd der
gew
selben beigeordneten Gehül besondere neben der reinen, des Evangeliums in einer dem E fremdeten aufsuchenden Seelsorge.
herbeiführen lassen. 1 eingreifen, sondern muß sich darauf beschränken, anregend, ermunternd,
Geistlichen in den Arbeiten der christlichen inneren Liebesthätig jährliche Kurse für innere Mission veranstaltet, welche von sichtlichem Segen sind und über deren Erfolg wir Vorlage Mittheilung gemacht haben.
hin, daß auch die Generalsynode durch anregendes und ermun Zeugniß die Gewissen wecken und dazu beitragen wird daß unsere evangelische Kirche sich den auf sozialem Gebiet an sie berantretenden wichtigen Aufgaben in einmüthiger, dem Herrn wohlgefälliger Arbeit
warmen und volksthümlichen Verkündigung inzelnen nachgehenden und die Ent⸗ Demnächst kommt es an auf die Aus⸗
ung und Vertiefung aller der Werke freier christlicher Liebesthätigkeit,
welche in dem Namen der inneren Mission zusammengefaßt werden... 2. Es bleibt noch sehr Vieles zu thun übrig. Finsterniß läßt auch
leuchten, — ; allen alten und neuen Arbeiten der inneren Mission auf sozialem
biet sich ein vertrauensvolles und heilsames Zusammenwirken der amt⸗
Aber die zunehmende das vom Herrn in die Welt gebrachte Licht heller
besonderem Dank können wir feststellen, daß bei
und mit Ge⸗
n Organe der Kirche und der freien Vereinsthätigkeit unschwer hat Das Kirchenregiment kann und soll hier nicht leitend
Doch sind unter dankenswerther finanzieller Hülfe Anleitung von t a s
ernd mitzuwirken. ind; Staatsregierung zur Orientirung und
der Generalsynode in besonderer
Wir geben uns der Hoffnung terndes
achsen zeigt.
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bild mit Gesang und Tanz in 4 Akten (6 Bildern) von Ernst Niedt. Musik vom Kapellmeister G. R.
Donnerstag: Jung⸗Deutschland zur See. Voranzeige. Sonnabend, Nachmittags 3 ½ Uhr: Auf vielseitiges Verlangen: Kinder⸗Vorstellung zu
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Märchen⸗Komädie mit Gesang u. Tanz. Vorverkauf von heute ab an der Tageskasse.
Mittwoch: Zum 79. Male: Der große Prophet. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow. Couplets von Gustav
Görß. Musik von Gustay Steffens. Die neuen Dekorationen
sind aus dem Atelier der Herren Wagner und
89 Scene gesetzt von Adolph Ernst r.
vneehah Dieselbe Vorstellung
Alte Ja
Sensati
Mittwoch: Zum 13. Male: Der Kunst⸗ Posse in 4 Akten von Rudolf In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Adolf (Igelfisch: Emil Thomas.) Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
der heutigen Eröffnung des Landtages hielt der
sident Ansprache, vorzulegenden
letzteren befindet sich ein unterricht und die Aufbesserung der Stellung der Volks⸗
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Depeschen.
November. (W. T. B.) Bei d.s Staats⸗ Ministeriums Dr. Turban eine in der er sich auf die Mittheilung der Gesetzentwürfe beschränkte. Unter den Gesetz über den Elementar⸗
Karlsruhe, 17.
Die finanzielle Lage — hob der Minister sei eine günstige und gestatte die volle Be⸗ st allen Verwaltungszweigen auf⸗ Außerdem schlage die Regierung, letzten Jahre veranlaßt,
edigung der in fast
Bern, 17. November. (W. T. B.) Der Bundesrath aterbreitete der Bundesversammlung den Entwurf einer enderung der Verfassung Zwecks Einführung des Zünd⸗
hölzchen⸗Monopols.
New⸗York, 17. November. (W. T. B.) Ein Telegramm
des „New York Herald“ aus Rosario beziffert den in der Provinz Santa Fë Schaden auf mehrere Millionen Dollars. — Eine Depesche des nämlichen Blattes aus Anzahl Uruguayscher Offiziere hätte sich der Revo⸗ lution in Rio Grande do Sul angeschlossen. Das Zollamt Sein Leben zum Heile der Menschen dahingegeben und die Mühseligen von Santa Anna sei von den Aufständischen besetzt; es herrsche er in Rio Grande vollständige Anarchie.
durch den Tornado angerichteten
Buenos Aires meldet, eine
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Familien⸗Nachrichten.
In der Nacht vom 13. auf den 14. d. M. verstarb im 68. Lebensjahre der General der Infanterie z. D., Ritter höchster Orden,
Herr Eberhard von Hartmann,
zuletzt Gouverneur der Festung Ulm.
Derselbe ist über 19 Jahre in hervorragen⸗ den Stellungen des Kriegs⸗Ministeriums thätig gewesen. Reich begabt, voll treuester Hin⸗ gebung an seinen Beruf hat der nunmehr Ver⸗ ewigte fortgesetzt ausgezeichnete Dienste ge⸗ leistet und sich hierdurch ein bleibendes ehrendes Andenken gesichert
Berlin, den 16. Rovember 1891.
Der Kriegs⸗Minister. von Kaltenborn.
ie Heinzel⸗
Mit voll⸗
117373]
Verlobt: Frl. Frieda Cecola von Waltier mit Hrn. Johannes Grafen von Wengersky, Frhrn. von ÜUngerschütz (Ratibor). — Frl. Hermine Spies mit Hrn Amtsrichter Dr. Hardtmurh (Wiesbaden)
Verehelicht: Hr. Prem. Lieut. Egon v. Bertrab mit Frl. Anna Schweitzer⸗Hagenbruch (Karlsruhe — Baden).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Max von Eynern
kobstraße 30. onserfolg dieser
Anfang 7 Uhr. Fünfundzwanzigste Aufführung von: Akten von
Concert-Haus.
; S (Gesang: Frau Betty Wa Neu bearbeitet von Franz Wallner Kapellmeisten Leszinakv.
Lustspiel
Concerte.
Mittwoch: Concert unter freundlicher Mitwirkung der Concert⸗ sängerin Frau Betty Waibel und des Komponisten
Herrn Kapellmeister Leszinskv. An . . Monolog aus Schiller’s Tragödie „Die Jungfrau
von Orleans“ für Gesang u. Orchester von
ibel).
Anfang 7 Uhr
(Barmen). — Hrn. Hermann von Pieschel (Kgl. Neudorf bei Stuhm, W.⸗Pr.). — Hrn. Pfarrer Koeppen (Cosseablat). — Eine Tochter: Hrn. Pastor Paech (Budsin).
Gestorben: Hr. Pfarrer Franz Nickel (Twardawa). — Verw. Fr. Kreisgerichts⸗Rath Cäcilie Gold⸗ stein, geb. Hart (Striegau). — Hr. Sanitäts⸗ Raith Dr. med. Friedrich Wehner (SZillerthal i. Schl.). — Hr. Rittergutsbesitzer Eduard von Tempelhoff (Dombrowka) — Fr. Gräfin Henriette
Karl Merder⸗
Leszinsky
Dirigent: Herr
Anfang 7 ½ Uhr.
“ Geöffnet von 12— 11 Uhr. Theater. wissenschaftlichen Theater. zettel.
AUrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof)
Täglich
Näheres die Anschlag⸗
Kleist von Nollendorf, geb. von Gustedt (Berlin) — Hr. Rittergutsbesitzer Alexander Post auf Poganitz — Hr. Wirklicher Geh. Ober⸗Regierungs⸗ Rath, Regierungs Präsident a. Anton von Wegnern (Berlin) — Hrn. Major Adolf Werner Sohn Heinrich (Gießen). — Hr. Rittergutsbesitzer Georg Plehn (Kopitkowo). — Hr. Pastor emer.
Vorstellung im
Deutsch von R.
von Carré. In Scene
Akten 7 ¼ Uhr:
Abtheilungen mit Aufzügen ꝛc., fällen, arrangirt und in
Anfang 7 ½ Uhr
8 Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Schwank in 3 Akten Carré. Deutsch von Karl Lindau. Lessing. Vorher: Sprechstunde
3 Uhr Nachmittags (de 1 h. à 3). Deutsch
Tableau: Grande
Fontaine,
Anfang 7 ½ Uhr. Schulpferd Johanniter,
Briatore. — Neu:
Ballets,
Kostumen, Jung⸗
Dekorationen,
Auf Helgoland
Circus Renz. Karlstraße. „Auf Helgoland, oder: Ebbe und Fluth’“
roße hydrologische Ausstattungs⸗ Pantomime in 2 8 G National⸗Tänzen (60 Damen),
ausstrahlend. — Ferner: Zy Bravo, arab. Vollblut⸗Schimmelhengste, zusammen
dressirt und vorgeführt von Herrn Franz geritten von Frl. Oceana
RNRenz. — Auftreten der weltberühmten 4 Gebrüder Ahrbeszrctttescths⸗ „Eine Vergnügungsfahrt mit 2 verschiedenen Hindernissen“, ausgef. pon The Eltons
Troupe. — Auftreten der neu engagirten Clocwns. 1 Veldemann und Roger. — Mlle. Theresina auf dem sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗
20 Fuß hohen Drahtseil. — Auftreten der vorzüg⸗ 8 Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche
Dampfschisf⸗ und Bootfahrten, Wasser⸗ Riesenfontänen mit allerlei Lichteffekten ꝛc., scenirt vom Dir. E. Renz.
schwimmerinnen drei Geschwister Johnson. Fontaine Lumineuse,
in einer Höhe von mehr denn 80 Fuß zska, Zante, Dubosz u.
lichsten Reitkünstler und Reitkünstlerinnen ꝛe.
4 . G
Mittwoch,
Abends Wilhelm Eduard Obermann .een — Hr.
General⸗Arzt a. D. Dr. Wilhelm Sinsteden (Xanten)h. — Hr Porträt⸗ und Geschichtsmaler, professor Albert Grell (Charlottenburg). — Hr. Regierungs⸗ und Forstrath Konrad Volkmann (Wehlheiden bei Kassel).
Kunst⸗ Schluß⸗ Riesen⸗
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz).
Renz. — Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
lichen Auzeigers (Kommanditgesellschaften auf vom 9. bis 14. November 1891. 11“ 8 9
Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlags⸗
Aus dem Reichshaushalts⸗Etat für 1892/93.
Etat des Auswärtigen Amts.
Einnahmen 890 240 ℳ (— 138 935 ℳ); fortdauernde
9 901 205 ℳ (+ 704 990 ℳ); einmalige Ausgaben Sses “ 667 897 ℳ). Die Mehrausgaben sind bedingt durch Neu⸗ anseellung von zwei vortragenden Räthen und einem ständigen Hülfs⸗ arbeiter, sowie von neuen Expedienten und durch Remunerirung von Hülfs⸗ leistungen. Für Port au Prince soll eine Minister⸗Residentur (36 000 ℳ) geschaffen werden, für Asuncion ein Konsulat (24 000 ℳ) desgleichen für Triest (19 800 ℳ). Zu geheimen Ausgaben wird der bisherige Fonds von 48 000 auf 500 000 ℳ erhöht; in den Erläuterungen hierzu heißt es: „Der seit 1870 mit 48 000 ℳ dotirte Fonds zu geheimen Ausgaben genügt den Anforderungen des auswärtigen Dienstes nicht annähernd. Anderen Regierungen stehen für dergleichen Zwecke Summen zur Versügung, welche annähernd um das Zwanzigfache hoͤher sind. Um den dringendsten Bedürfnissen zu genügen, ist eine Erhöhung des Fonds auf 500 000 ℳ erforderlich.“ — Die Minder⸗ ausgabe bei den einmaligen Ausgaben (im Betrage von 1 667 897 ℳ) setzt sich zusammen aus den jetzt in Wegfall kommenden Kosten 8 187 897 ℳ für Ankauf und Einrichtung des Jüngken'schen Hau es Behufs Unterbringung des Seminars für orientalische Sprachen, ferner aus den gleichfalls in Wegfall kommenden Kosten Sn 55 000 ℳ für das Konsulatsgebäude in Jerusalem und aus dem
egfall von 1 425 000 ℳ, die in dem vorigen Nachtrags⸗Etat für Beförderung von Kultur und Handel im Schutzgebiet von Kamerun gefordert waren. Die verbleibenden einmaligen Ausgaben (3 032 300 ℳ.) Ehen sich zusammen aus 40 000 ℳ als Subvention für die zoologische 85 2 1““ 1 8 auf Erschließung ttral⸗ r Ländergebiete gerichteten wi ⸗ lcsen estteslahtgen⸗ 292 300 ℳ für Südweft⸗Afrika besoschaft, fhr JG — für die Verwaltung von Ost⸗Afrika werden 1 1 killionen erforderlich sein, 2 Millionen werden voraussichtlich durch Zölle und Steuern aufgebracht werden. 1
Etat für das Reichsamt des Inn Summe der fortdauernden Ausgaben ö 896 750 ℳ 81 8 8g 1eö. die Summe der einmaligen Ausgaben im ordent⸗ ” 88 ““ “ außerordentlichen Etat 2 290 969 ℳ (— 277 128 ℳ) angcsegt Ein Mebinabme. 2 290 28 ℳ) efetzt. Mehr an E
e e E1“ 190 065 ℳ 1“ 1 7 au rund der neuen Gesetzgebung üiher Pt n. und Musterschutz nicht geringere Cesehgebung 6 erge en werden, als auf Grund der früheren Gesetzgebung Patentschutz allein zu erwarten gewesen wären. Vei den Kö 1 dem Verkauf von Zusatzmarken für die Invalidi⸗ tã 2 ltersversicherung sind dagegen 438 000 ℳ weniger Sh selaf Se h ben 8 “ Ausgaben hat sich Besoldur um 20 ℳ erhö n da Geschäͤft e Reichsamts des Innern auf handels⸗ und Ceghese dat cn . eine solche Vermehrung erfahren haben, daß die Zahl der mit den ein⸗ schlagenden Arbeiten betrauten Räthe nicht mehr ausreicht. Bei den Subalternbeamten hat sich ebenfalls eine Vermehrung der etats⸗ mäßigen Stellen als nöthig herausgestellt. Der Betrag hierfür in Höhe von 16 800 ℳ ist der bisherigen Praxis entsprechend als künftig wegfallend bezeichnet worden. Bei dem Titel „Allgemeine Fonds* werden zur Unterstützung für die Leopoldinisch⸗Karolinische deutsche Akademie der Naturforscher zur Zeit in Halle a. S. 10 500 ℳ mehr 8 den Zuschuß des Reichs zu den auf Grund des Gesetzes vom .“ 11ö1ö1““ 88 II und Altersverficheren 28 ℳ mehr angesetzt. z 1 Patentamt hat sich die Summe der Besohcgesett I 8 Folge des Nachtrags⸗Etats vom 1. Juni 1891 und der er⸗ “ Vermehrung des Personals der Bureau⸗ und Unter⸗ 146 810 ℳ erhöht. Bei dem Reichs⸗Versicherungsamt gle chfalls eine Vermehrung des Personals und zugleich die Feh ung der Stelle eines Dirigenten der Abtheilung für die 1 ö als nöthig herausgestellt, und sind in Folge dessen 88 206 485 ℳ mehr eingestellt worden. Bei den einmaligen Ausga en sind für die Vollendung des Rohbaues und eines Theiles des inneren Ausbaues eines Dienstgebäudes für das Reichs⸗Versiche⸗ Tüngeeh 900 000 ℳ, 1 000 000 ℳ weniger als im Vorjahre, für rwerb eines weiteren Grundstücks Behufs Erweiterung des lenstgebäudes für das Patentamt 450 000 ℳ, ebenso für eine Er⸗ weiterung des Dienstgebäudes der zweiten Abtheilung der Phystkalisch⸗ Technischen Reichs⸗Anstalt 373 106 ℳ und als erste Rate zur wissen⸗ sFcsthicher Erforschung und Aufdeckung des römischen Grenzwalls 40 000 ℳ neu eingestellt worden. Im außerordentlichen Etat sind für den Weiterbau des Reichstagsgebäudes 4 000 000 ℳ, 1 100 000 ℳ 168. as im VvFeghr⸗ für die Herstellung des Nord⸗Ostsee⸗Kanals
2 a. 8 27 000 000 ℳ weniger als in 1891/92, ausgeworfen.
8 ach der dem Etat beigefügten Denkschrift über die Aus⸗ I E1“ S8 185 in dem Etatsjahr 1892/93 — 2 un ltersversicherungsg hrs 78 Gewährung von Zuschüssen zu den Fleiche 1.g Herste ung von Zusatz⸗ (Doppel⸗)marken, beziehungsweise durch den
ö solcher Marken voraussichtlich erwachsen werden, ergiebt sich aß sich nach den aufgestellten Berechnungen die Belastung des Reichs
durch Zuschüsse zu den Altersrenten, welche aus dem Jahre 1891 stammen auf 6 760 300 ℳ stellt. Hierzu kommen die Zuschüsse zu den Alters⸗ renten, welche im Laufe des Jahres 1892 zur Entstehung gelangen und zwar in der präsumtiven Höhe von 748 638 ℳ, so daß sich die ETT“ des Reichs durch Zuschüsse zu den Altersrenten 8 508 938 ℳ stellt. Was die Belastung durch die Zuschüsse zu en Invalidenrenten anlangt, so ergiebt sich, daß die versicherungs⸗ Fflichtige Bevölkerung am 1. Januar 1892 auf 11 167 362 Personen (7 390 372 männliche und 3776 990 weibliche) anzusetzen ist. von denen voraussichtlich 79 579 im Alter unter 70 Jahren invalide werden, von denen indessen etwa 13 % ausscheiden, da sie Unfallrenten beziehen, so daß etwa für 68 196 Personen din Zuschuß 979 L1“ , was eine Belastung von 1 704 900 ℳ ausmacht, so daß ins⸗ Hefamesf in den Reichshaushalts⸗Etat für 1892/93 5 Zesüfen zu den. und Invaliditätsrenten 9 213 838 ℳ einzustellen sind. Frn, n „Herstellung von Doppel⸗(Zusatz⸗)marken im Etatsjahre 8g r nennenswerthen Betrag verfügbar zu machen, wird kaum 8 99 8 8” sein, da, wie die Mittheilungen der oberen Postbehörden 9 dec echnungsbureau ersehen lassen, der wirkliche Bedarf an Ses 1 en seit dem 1. Januar 1891 hinter dem Anschlage 2 8 zurückgeblieben ist, und deshalb der vorhandene 98 daem Bedürfniß auch noch für das nächste Jahr ent⸗ prechen dürfte. Die Einnahmen des Reichs aus dem Ver⸗
kauf von Doppelmarten werden auf Grund
G id der bisheri ’— faßrungen 8 höher als auf 30 000 ℳ zu E13“ Sr. ersten Vierteljahr nach dem Inkrafttreten des Gesetzes wurden nämlich
im Ganzen 99 271 Doppelmarken verkauft, wovon d t
8 Erlc far dielerben 7941,68 ℳ zufteben⸗ 8 n g dem Reich bol⸗
ger 8 dae April und Mai beläuft sich der Gesammterlös
ůür 2 auf 11 666,64 ℳ, sodaß im Durchschnitt
2 8 33 ℳ als Einnahme zu erwarten sein dürften
27 8 Felna ge würde sich demnach auf 28 000 ℳ belaufen. ücksicht auf die Steigerung dieser Einnahmen, welche aus dem
etwa hervortretenden Bedarf an Doppelmarken bei freiwilliger Fort⸗
.“ 8
25 ℳ bis Ende 1892 zu zahlen
Berlin, Dienstag, den 17. Novembe
setzung des Versicherungsverhältnisses sich ergeben dü ird i g 9„ g 8 2 — h. n d Etat für 1892/93 die Summe von rund 30 000 ℳ W E1“ S Eichabhe sind die nach den Bestim⸗ n §§. und 127 des Invaliditäts⸗ Alters⸗ versicherungsgesetzes vom 22 Juni 1889 arückgeznebleen . vernichtete gage s abzusetzen. 1 Verwaltung des Reichsheere Einnahmen 6 922 114 ℳ (+ 3 772 568 ℳ); “ für Rechnung aller Bundesstaaten 488 631 ℳ (+ 246 744 ℳ). Fort⸗ veweende usfa6en 127 6 161 ℳ (+. 14 338 356 ℳ). Einmalige 31 ℳ (— 947 561 ℳ), Ausgaben des außerord lichen Etats 102 203 822 ℳ (+ 77 998 994 L Ministerium werden für Besoldungen ꝛc. mehr I . im Militär. Intendanturwesen 122 233 ℳ, für die Militärgeistlichkeit 9 ℳ, für Generalstab und Landvermessungswesen 17 715 ℳ, für eldverpflegung der Truppen 1 381 701 ℳ; dieser Posten setzt sich aus Besoldungen (mehr) 883 497 ℳ, anderen persön⸗ ö 88 8 ET11ö16““ 65 328 ℳ, Angriffs⸗ gen 93 800 ℳ, für den Betrieb der Militäreisenb 32* “ 63 000 ℳ, “ Ko 8 2 ℳ, für das sächsische 124 461 ℳ, für das württembergische 65 528 ℳ Für Naturalp egun 8 (Esgesammt, 11“ 8 mehr eingestellt. 11”“ n) auf Brot⸗ und Fourageverpflegun Mehr von 4 814 435 ℳ Hierzu heißt es in d e “ Bedarf berechnet sich auf 2802 Ctr. Weizen, Tüzattrungen⸗ Nosgen, 3470 241 Cir. Haker, 1 641 570 Etr. Heu. 2250 918 Etr. 19 Die Kosten der Beschaffung der Naturalien sind für die erste vaͤ fte des „Jahresbedarfs nach den im Oktober 1891 in Wirklichkeit gezahlten Preisen und für die zweite Hälfte, bei der die Ernte 1892 mit maßgebend ist, nach dem Durchschnitt der Jahre 1881/90 veranschlagt. berechnet sich durchschnittlich: der Centner Weizen auf 1g ℳ, der Centner Roggen auf 9,76 ℳ, der Centner Hafer auf 6 ℳ, der Centner Heu auf 2,89 ℳ, der Centner Stroh auf ,5 6 Die Kosten der Verwaltung und Bereitung der Naturalien der Vermahlung und VerbadHung stellen sich auf durchschnittlich 1,94 ℳ für den Centner Brotmaterial, 0,19 ℳ für den Centner Hafer, 0,07 ℳ für den Centner Heu, 0,03 ℳ für den Centner Stroh Die sonstigen Wirthschaftskosten sind nach den Angaben der Vor⸗ jahre berechnet. Für Sachsen kommt auf Brot⸗ und Fourage⸗ verpflegung ein Mehr von 348 522 ℳ, für Württemberg 116 810 ℳ Auf Viktualienverpflegung kommt für Preußen ein Mehr von 1” 825 ℳ, für Sachsen 151 979 ℳ und für Württemberg 2 712 ℳ. — Für Bekleidung und Ausrüstung von Truppen werden insgesammt 396 167 ℳ mehr gefordert, für das Fatnisonverwaltungs⸗ und Serviswesen 653 469 ℳ für das Garnison 2 Bauwesen 142 9699 ℳ, für das Militär⸗Medizinal⸗ wesen 108 038. ℳ, fůür die Verwaltung der Traindepots und Instand⸗ haltung der Feldgeräthe 3112 ℳ, für die Verpflegung der “ und Reservemannschaften ꝛc. 680 572 ℳ; hiervon ent⸗ faheh. auf Preußen 663 700 ℳ, und zwar Mehrbedarf an Marsch⸗ ge ührnissen 8 a für die nach der Erläuterung im Etat für 1891/92 Kapitel 24 Titel 6 mehr zu entlassenden bezw. einzuziehenden ET“ 11““ 113““ der Rekrutenvakanz um Nian 5 bb füur die mn Ueb⸗ e ⸗ zuberufenden Mannschaften des e111“ 8 fn Für Ankauf der Remontepferde werden mehr gefordert 9892 ℳ 628 die Verwaltung der Remontedepots 322 083 ℳ, für Reisekosten JLö Vorspann⸗ und Transportwesen 823 400 ℳ, für 29 llitär⸗ Erziehungs⸗ und Bildungswesen 322 235 ℳ, für Militär⸗ EEEEE ℳ, für Artillerie⸗ und Waffenwesen bb ℳ, für technische Institute der Artillerie 12 425 ℳ für b au und Unterhaltung der Festungen 13 850 ℳ, für Wohnungsgeld⸗ Fesecach 18 371 ℳ, Zuschuß zur Militärwittwenkasse 143 168 ℳ 9 1ehna enn e hmgligeh, Parsgaben des ordentlichen Militär⸗Etats 8 8 82 und zwar 947 561 ℳ weniger als bisher) sind zu er⸗ Zen eihs. eihe von Raten, auch letzte Raten, für Neubauten G agazingebäude in Berlin, Goldap, Gumbinnen, Insterburg, Brom⸗ berg, Stettin, Gnesen, Jüterbog, Lissa, Gleiwitz, Düsseldorf Saar⸗ brücken, Altona, Thorn, Spandau, Trier, Schleswig, Karleruhe Rastatt), für Bekleidungsämter in Danzig, Metz Kasernen und Dienstwohnungen in Berlin, Charlottenburg, Potsdam Goldap Gumbinnen, Insterburg, Kolberg, Gnesen, Stettin Dänholm bei Stralsund, Jüterbog, Spandau, Magdeburg, Sondershausen, Glogau Posen, Gleiwitz, Oppeln, Schweidnitz, Münster, Paderborn, Koblenz, Köln, Deutz, Sagrbrücken, Harburg, Bremen Beatrie. Hildesheim, Kassel, Darmstadt, Frankfurt W“ Kastei bei Mainz, Worms, Freiburg i. B., Karlsruhe,“ Danzig Dt. Eylau, Graudenz, Thorn; für Erweiterung des Garnison⸗ Exerzierplatzes in Potsdam 5590 600 ℳ, zur Erwerbung eines Truppen⸗ öe für das X. Armee⸗Corps 1 900 000 ℳ; weiter Raten “ von Lazarethen ꝛc.; zu Garnisonbauten in Elsaß⸗ Von den Ausgaben des außerordentliche Militär⸗ (77 958 994 ℳ) sind zu erwähnen 40 876 bb schaffung für artilleristische Zwecke als erste Rate für Preußen (der E1’““ hierfür ist auf 106 377 400 ℳ berechnet) Sachsen werden zu dem gleichen Zweck als erste Ra e Hnn 200 ℳ (bei einem Gesammtbedarf von 6 528 200 ℳ) für 1 ürttemberg 1 225 700 ℳ (bei einem Gesammtbedarf von 2 977 700 ℳ) gefordert; ferner 13 380 000 ℳ zur Be⸗ schaffung von Handwaffen als erste Rate (der Gesammtbedarf hierfür ist auf 21 042 500 ℳ berechnet), für Sachsen werden zu dem gleichen Zweck als erste Rate 793 000 ℳ (bei einem Gesammtbedarf von 1 278 000 ℳ), für Württemberg 642 000 ℳ (bei einem Gesammt⸗ G 88 8 öö sowie 2 570 600 ℳ voller Bedarf Be ng von Handwaffenmuniti ü — und für Württemberg 10 000 ℳ). “
Entscheidungen des Reichsgerichts.
Nach §. 21 Abs. 2 des Reichs⸗Preßgesetzes bleibt die Be⸗ wegen fahrlässiger Veröffentlichung eicee sehseecl kieasta eefcgeune schrift für den Redacteur, Verleger ꝛc. ausgeschlossen, wenn er den Verfasser ꝛc. bis zur Verkündung des ersten Urtheils nach⸗ weist. Diese Befreiungsfrist läuft, nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, III. Strafsenats, vom 18. Juni 1891, bei Verkündung des ersten Urtheils endgültig ab, auch wenn sodann dieses Urtheil vom Revisionsgericht aufgehoben und die Sache von Neuem zur Ver⸗ handlung und Entscheidung in die erste Instanz zurückverwiesen wird.
— Die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Ver⸗ mögen des Schuldners durch Eintragung der balo ebanen Forderung in das Grundbuch gehört, nach einem Urtheil des Reichs⸗ gerichts, V. Civilsenats, vom 16. September 1891, in Preußen zu den im §. 11 der Konkursordnung während der Dauer des Konkurs⸗ verfahrens ausgeschlossenen Zwangsvollstreckungen; eine solche während des Konkurses erfolgte Eintragung ist völlig unwirksam, selbst wenn diese Eintragung bereits vor der Konkurseröffnung beantragt
worden war.
nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Statistik und Volkswirthschaft.
3 ur Arbeiterstatistik.
8 G die Nrn. 261, 264, 266, 269.) 1 Nach unserer Uebersicht über das für d fü die einzelnen deutschen Staaten ö 1— Arbeiterstatistik wollen wir unsere Untersuchungen zunähhft dahin fortsetzen, daß wir zusehen, was die Statistik der ein⸗ zelnen Städte, von denen bekanntlich eine Anzahl eigene statistische Bureaus hat, in dieser Beziehung bietet. Es ist uns G b Städten, nämlich von Berlin und Breslau
3 Se 8 . de söber en, daß sie umfassende Erhebungen dieser Art In Berlin haben im Jahre 1881 Ermi ü die Lohnverhältnisse “ von der Genesshmne. arbeitet werden. Es werden Fragebogen an In Fach⸗ vereine, Krankenkassen und Fakricbeftber ““ erfragt für die männlichen und weiblichen Personen der ver⸗ schiedenen Arbeitsstellungen Wochenlöhne bei Zeitarbeit und Stückarbeit, und zwar die niedrigsten, durchschnittlichen und höchsten in der Mitte eines bestimmten Monats: dazu wurde in den Jahren 1881 und 1883 der Monat Jul 1882, 85, 86, 87 der Monat Mai, 1884 der Februar 1G und 1 ee gehtenber gewählt. 9 Diese Beschränkung der Aufnahme auf besti hat natürlich den sehr triftigen deJg. daß “ Befragten noch der bearbeitenden Stelle zu viel Arbeit z1 muthen wollte, und sie wird auch sehr wohl zulässig sein wenn man denjenigen Monat herausfindet, in dem die meisten Betriebe sich in regulärer Thätigkeit befinden. Man kann dabei freilich nicht den Jahresverdienst der Arbeiter der ein⸗ zelnen Industriezweige feststellen, weil für die Monate mit stärkerer, schwächerer oder gar keiner Beschäftigung keine An⸗ gaben vorliegen; aber man gewinnt doch dabei für den Stand der Löhne in den einzelnen Industriezweigen sehr brauch bare Aufschlüsse und kann durch ergänzende Fragen über die Monate, in denen die Arbeit voll, halb u hie zu sein pflegt — wie solche auch in Berlin gestellt werden —, weitere Anhaltspunkte gewinnen. Nach den Er⸗ gebnissen für Berlin und nach allgemeinen Erwägungen dürfte der Monat September wohl derjenige sein, in dem sich die meisten Industrien in regulärem Betriebe befinden; auch für die Landwirthschaft und ihre Nebengewerbe scheint der September kein ungünstiger Monat zu den gleichen Aufnahmen und empfiehlt sich zu statistischen Ermittelungen, welche die wirthschaftliche Lage der Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt erfassen sollen oder müssen. Keinesfalls ist der Zeit⸗ punkt, der jetzt für unsere Volkszählung in Deutschland beliebt ist, nämlich der Anfang Dezember, ein günstiger fü sozia ftatistische Unlersuchungen. 3 6 G „ Aus der Berliner, mit großer Umsicht bearbeiteten Sta-⸗ tistik wollen wir nur noch ein paar zeigen, wie sehr die Lohnstatistik, und das gilt für die Ar⸗ beiterstatistik überhaupt, mit subjektiven Anschauungen zu kämpfen hat, durch welche die Zahlen nach dieser oder jener Richtung beeinflußt werden: In der Statistik des Jahres 1888 ist bemerkt, daß bei den Gelbgießern nach Ansicht der Innung die Wochenlöhne von 20 ℳ im Vorjahre auf 21 ℳ gestiegen seien, der Vorstand der Gesellenkasse dagegen giebt an, 8 0. 1 Vorjahre betragen habe und auch diese Stande oblieben 6 ürs G ö geblieben sei. Für die Kürschnergesellen
den Lohn im Jahre 1888 2A. 7 gegen 18 ℳ im Vorjahre, die Gesellenkasse S- gegen 15 %% in Vorjahre. Man macht überall in der Statinik die Beobachtung, daß die Aufnahmen durch verschiedene Organe über dieselben erfragten Thatsachen geben; bei der Arbeiterstatistik ist diese Gefa öß als auf anderen Gebisten 1““ 8 Für die Stadt Breslau sind zwar keine so regelmäßigen Erhebungen wie für Berlin gemacht, aber es liegen die Er⸗ gebnisse von lohnstatistischen Aufnahmen aus den Jahren 1883 bis 1886 vor, und zwar auf Grund eines ähnlichen Frageformulars. Auch dort hat man sich an Innungen und Krankenkassen, sowie an Besitzer und Leiter einzelner Fabriken gewendet. Die Herbeiziehung der Krankenkassen zur Lohn⸗ statistik P. dies sei gegenüber mangelhaft unterrichteten Kritikern dieser Berliner und Breslauer Aufnahmen bemerkt ö natürlich nicht geschehen, um von ihnen den „orts⸗ üblichen Tagelohn zu erfragen, den ja auch nur die eine Form der. Krankenkassen, die Gemeinde⸗Krankenversicherung, ihren Beitragsberechnungen und Leistungen zu Grunde zu legen hat sondern weil bei ihnen viel Material zusammenströmt, das zur Beurtheilung des Standes der Löhne dienen kann. Die Breslauer Lohntabellen bestehen aus einer vergleichenden Darstellung der sechs ersten Ermittelungen, die von Januar 1883 bis Juli 1885 vorgenommen wurden, und einer vergleichenden Zu⸗ sammenstellung der Ergebnisse der im Juli 1886 vorgenommen sie erstrecken sich auf niedrigste, durchschnittliche und höchste Wochen⸗ löhne für Zeit⸗ und Stückarbeit und auf die tägliche Arbeitszeit; und zwar sind die Durchschnittsangaben theils arithmetische Mittel aus höchsten und niedrigsten, theils war es dem Arbeit⸗ geber anheimgestellt, den Durchschnitt nach seinen Erfahrungen anzugeben. Wenn diese letztere Methode auch vor dem Richter⸗ stuhle der Mathematik nicht bestehen kann, so ist sie doch namentlich in der wirthschaftlichen Statistik nicht durchaus zu verwerfen und zum Theil sogar unentbehrlich. Das durch umfassende Praxis geleitete Gefühl des Sachverständigen wird unter Umständen eher das Richtige treffen als eine noch so sorg⸗ fältige und umständliche Berechnung von Mittelwerthen; so beruht die Feststellung des Regulirungspreises an der Börse auf dem Gutachten der Sachverständigen, und so wird man auch die üblichen Löhne einer bestimmten Arbeiterkategorie manch⸗ mal sicherer und leichter durch gutachtliche Aeußerungen als 1u.“ nach streng statistischer Methode ermitteln L . Aus der offiziellen Statistik der Städte ist uns weiteres
Material als das
hier besprochene nicht bekannt geworden
ins Werk gesetzt und vom Städtischen Stalistischen Amt be⸗