Adam Smitb's als Pbilosophen und Nationalökonomen seiner Zeit klarzulegen und den Ursprung der Gedankenwelt aufzudecken, die ihm seine wissenschaftliche Bedeutung gegeben hat. In der Einleitung werden die philosophischen Grundanschauungen Smith’s auf Grund früherer Untersuchungen des Verfassers in der Schrift „die philo⸗ sopbischen Grundlagen der von François Quesnay und Adam Smith begründeten politischen Oekonomie“ in Kürze entwickelt, um dann in dem ersten Buch die Hauptvertreter der schottischen Moralpbilosopbie und die Abhängigkeit Smith's von ihnen, sowie seine Weiterbildung ihrer Ideen an der Hand seines ersten Werkes „die Theorie der moralischen Gefühle“ zu entwickeln. Das zweite Buch wirft einen Rückblick auf die Anfänge der theoretischen National⸗ ökonomie und beleuchtet an der Hand des zweiten Werkes „Natur und Ursachen des Reichthums der Völker“ die von Smith weiter entwickelten wirtbschaftlichen Grundsätze, sein System der National⸗ zkonomie und seine Methode. Der Verfasser ist kein blinder Anhänger des englischen Nationalökonomen; in gerechter Weise stellt großen Verdienste ins Licht, muß aber als Engeeis sei her ter suchungen bekennen, daß er kein Pfadfinder der Wissenschaft, sondern nur ein im höchsten Maße receptiver Kopf und produktiver Kritiker war, der in dem ersten Werk Alles, was die englische Moral⸗ philosophie bis dabin gedacht und bervorgebracht, zu rollkommenem Abschluß bringt, während das zweite Werk, an Widersprüchen reich, um so mehr Anregung zum Nachdenken gegeben hat. Von Bedentung ist Hasbach’s Untersuchung über die gemeinsame ethische Grundlage beider Werke und der Nachweis, daß das Prinzip des Egoismus, auf dem Smitb's Theorie der Volkswirthschaft beruht, nicht auf den Einfluß der Physiokraten zurückzuführen ist, sondern mit der Theorie des ersten Werks, mit seiner Moralphilosophie übereinstimmt: Der Egoismus ist für ihn die hauptsächliche Triebfeder aller etbischen Aeußerungen, was im Grunde, wenn auch noch nicht so prägnant, eine große Reihe englischer Moralphilosephen gleichfalls gelehrt bhat. — S. 113 unternimmt er eine Kritik der Ethik Smith's Wir können ihm glauben, daß er sagt, er hätte sich dieser am Liebsten entzogen. Denn eine „Kritik“ bätte sehr viel umfassender und schärfer sein und die Unhaltbarkeit der egoistischen Grundlage der Ethik und Volkswirthschaft aufdecken müssen. Nicht minder bätte sich die Kritik gegen die metapbysische Grundlage des Systems wenden müssen, wonach die natürlichen Triebe des Menschen, wenn sie frei, und ungehindert sind, zur Glückfeligkeit führen werden. Diese beiden Punkte sind die haltlosen Fundamente der Smitb'schen Tbeorie; als Kind seiner Zeit und von der englischen Moralpbilosophie umgeben, konnte er freilich kaum anders denken
d brachte diese Gedanken zu glänzender Durchbildung; von dem Standpunkt der Gegenwart aus sind auf diese Fundamente die Haupt⸗ angriffe zu richten. — Der Verfasser betrachtet die geistige Persönlichkeit Smith's und die Entwickelung der politischen Oekonomie nach allen Seiten und giedt damit einen sehr schätzenswerthen Beitrag zur Literaturgeschichte der nationalökonomischen Wissenschaft. Wer tiefer in den Geist Adam Smith's, in die englische Moralphilosophie und theoretische National⸗ ökonomie eindringen, wer namentlich auch die Geschichte der Theorie der Nationalölonomie (bis Smith) gründlich kennen lernen will, dem bietet sich in dem vorliegenden Werk ein höchst beachtenswertber Weg⸗
weiser dar, dessen wissenschaftliche Bedeutung von Niemandem unter⸗ schätzt werden kann. 8 Evangelisch⸗soziale Zeitfragen. Heransgegeben mit Unterstützung des evangelisch⸗sozialen Kongresses von Professor Oito Baumgarten in Jena Verlag von Fr. Wilb. Grunow in Leipzig. Zweite Reihe. — Erstes Heft; Unsere Landgemeinden und das Gemeindeideal von Martin Rade, Pfarrer zu Schönbach O. ½. Zweites Heft: Die ländlichen Genossenschaften als Mittel zur Organisation des Bauernstandes 18 Karl Mayer, Pfarrer in Dinglingen (Baden). Beide soeben erschienenen Heste beschäftigen sich mit ländlichen Verhält⸗ nissen und ergänzen sich in der Art, daß das erste mehr die rein kirchlichen, das zweite die wirthschaftlichen Nothstände bespricht und entsprechende Reformvorschläge macht. Der Verfasser des erstgenannten Heftes weist zunächst nach, daß auch auf dem Lande, wo die Forderung kleiner übersichtlicher Gemeinden zumeist erfüllt ist, ein lebendiges christliches Gemeinschaftsleben nicht minder vermißt wird, als in den großen Städten, und knüpft hieran seine For⸗ derungen und Vorschläge zur Abhülfe. Zu den allge⸗ meinen äußeren Bedingungen für die Schaffung eines wahren Gemeindelebens werden u. A. die Zerstückelung der etwa vorhandenen großen Gemeinden und die Abschaffung des kirchlichen Sehsben. wesens, zu den inneren die Beseitigung des Diakonats und N. Patronagts in den Händen Andersgläubiger, vor Allem aber 8 „Demokratisirung des sogenannten lutherischen Amtsbegriffs ,8d. die Beförderung des Gedankens des allgemeinen Priesterthums 85b Gläubigen, gerechnet Hieran schließen sich dann ganz be⸗⸗ stimmte Vorschläge über die Heranziehung der Kirchengemeinde⸗ räthe, des Vereinswesens, zumal der Gemeindevereine, der Ver⸗ sammlungen freierer Art, wie der Frauen⸗ und Ständeversammlungen, und über die Neubelebung der kirchlichen Armen⸗ und Krankenpflege. Das zweite Heft führt auf Grund der badischen kleinbäuerlichen Ver. bältnisse aus, daß die Bedeutung des Bauernstandes im öffentlichen Leben seiner numerischen Stärke durchaus nicht entspreche, und dieser organisirt werden müsse, bevor die Sozialdemokratie ihn in politische und soziale Schulung nehme. Die Möglichkeit einer olchen Organisation wird nachgewiesen an dem Glauben des Bauern an die Arbeit als Gottesdienst, an seinem zähen Festhalten am Eigenthum und an seiner Werthschätzung der Familie wie der Kirche und der kirchlichen Arbeit. Aber nur durch eine Zusammen⸗ faffung dieser Vorzüge durch Standesbewußtsein und Standekorga⸗ nisation, wie sie durch landwirthschaftliche Berufsgenossenschaften ꝛu rreichen sei, glaubt der Verfasser die Erhaltung des Bauernstandes als gesichert ansehen zu können, und er geht im Anschlusse Uiernn eingebend auf die verschiedenen Formen ein, die der genossenschaftliche Gedanke auf dem Lande hervorgerufen hat. Nach einer Be⸗ schreibung des Herganges bei Begründung derartiger Vereine be⸗ spricht der Verfasser schließlich die Frage, in wie weit sich der Pfarrer dabei zu betheiligen habe, und kommt zu dem Resultat, daß er dies nur anregend, aber nie als Leiter thun solle, da es vor Allem nöthig sei, solche Genossenschaften selbständig zu machen und sie zur Vertretung ihrer eigenen Interessen heranzubilden. So lange der Bauernstand für die Sicherung seiner Interessen und zur Nutzbar⸗ machung seiner Kräfte im Allgemeinen Interesse, Rath und Hülfe bedürfe, werde de. ö 988b müssen, aber „nicht als der, der herrsche, sondern als der, der diene“.
— Lü⸗ sozialen Verhältnisse und die ethisschen Grundgedanken des Evangeliums. Referat auf dem Jahres⸗ tage der Freunde und Diener der Braunschweigischen Landeskirche am 1. Juli 1891. Von Dr. Schmidt Warneck. Braunschweig, Grüne⸗ berg’s Buchhandlung (Wollermann und Neumaper). Preis 1 ℳ 60 ₰. — Die vorliegende Schrift bietet bei möglichst knapper Fassung des um⸗ fangreichen Gesichtskreises eine außerordentliche Fülle maßgebender Gedanken, welche staatspolitische und ethische Grundsätze von neuen Gesichtspunkten beleuchten und eine sichere Handhabe zur Ge⸗ winnung eines festen Standpunktes bei Beurtheilung der sozialen Zeitfrage gewähren. Hervorheben wollen wir hier nur, daß der Ver⸗ sasser die Ansicht, daß nur durch die Kirche bezw. das Christen⸗ thum die soziale Frage gelöst werden könne, für ebenso falsch süt als die, welche eine solche Lösung allein dem Staat bezw. der Po 5. zuweist, daß vielmehr Staat und Kirche zur un vöe 2s müssen, soll anders ein befrie⸗ igendes Ergebniß erreicht werden.
I gn 8* . Rettungsweg aus den sozialen Nöthen von M. Hesse, Amtkrichter. Berlin, Kommissions⸗Verlag der Aktiengesellschaft „Pionier“. — Der Verfasser bietet ein vb vn Gesetzgebungs⸗Programm im Anschluß an die bisherige sonbare politische Gesetzgebung des Deutschen Reichs dar, dur
dessen Ausführung seiner Ansicht nach der verderblichen Armuth großer Mussen und der Verschuldung ganzer Gemeinde⸗ wesen ciner⸗, wie der Herrschaft großer Kapitalmächte andererseits ein Ende gemacht werden könnte. Das Mittel hierzu erblickt er in der
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Ausbildung des Genossenschaftswesens. So utopisch Vieles auch klingt, sosaßt sich doch nicht bestreiten, daß auf diesem Wege sich Manches trreichen läßt. —n Ex malis minimal Reflexionen zur Prostitutionsfrage von einem Universitätslehrer. Berlin W. 1891. Pbilos⸗histor. Verlag. — Diese kurze, aber inhaltsreiche Broschüre erörtert vom Stand⸗ punkte des So ialpolitikers, in welcher Weise der Prostitution und der durch sie rachsenden phvsischen und sittlichen Verderbniß zu begegnen sei. Sie tritt auf der einen Seite für „Kasernirung“ der Prostitution, auf der anderen Seite für rücksichtslose Ausrottung der Straßen⸗ prostitution ein. Dann könnten mit dem Sozialpolitiker, der die wirklich vorhandene Unsittlichkeit in die zweckmäßigste Form zu ge⸗ stalten suche, die Sittlichkeitsvereine Hand in Hand gehen, die ihre Aufgabe darin sehen, daß überha pt möglichst Wenige der Prostitution verfallen, möglichst Viele aus ihr gerettet werden. Geschichte. 1“ 8 sk. Publikationen aus den Königlich preußischen Staats⸗Archiven. 49 Bd. Aeltere Universitätsmatrikeln. Universität Frankfurt a. O. Bd. III. Unter Mitwirkung von Georg Liebe, Emil Theuner, Herman von Petersdorff und Herman Granier be⸗ arbeitet von Ernst Friedländer. Leipeig, S. Hirzel. 1891. 20 ℳ — Mit diesem Bande ist das der Edition der Frankfurter Univer⸗ sitätsmatrikeln gewidmete Unternehmen abgeschlossen. Frankfurt, gerade keine der bedeutendsten Universitäten Deutschlands, zählte doch zeitweilig über 300 Studenten, die sich vorzugsweise aus der Mark und den benachbarten Ländern rekrutirten. Die Matrikeln, eine wichtige Quelle für die Familien⸗ und Kulturgeschichte jener Land⸗ schaften, sind sämmtlich in den ersten beiden Bänden publizirt, der vorliegende bringt ein ausführliches Register dam. Das Register, welches die ausgiebige Verwerthung der Matrikelsammlung erft ermöglicht, zerfällt in ein Personen⸗ und Ortsverzeichnis, und zwar ist es so angelegt, daß den Personennamen ihre Heimathsorte und den Ortsnamen die Namen der aus ihnen stammenden Studenten in alpbabetischer Reihenfolge beigefügt worden sind. 8 ff. Altpreußische Monatsschrift, neue Folge. Heraus⸗ gegeben von Rudolf Reicke und Ernst Wichert. 28. Band. 5. und 6. Heft. Königsberg i. Pr. Ferd. Bever. 1891. — Die vorliegende Lieferung enthält einen für de Eeschichte des preußischen Heeres sehr werthvollen Aufsatz von Oberst⸗Lieutenant Grabe über den General⸗Lieutenant Günther. Dieser Offizier, ein Predigerssohn aus Ruppin, legte den Grund zu seiner militärischen Laufbahn im siebenjährigen Kriege, wo er zunächst in einem Frei⸗ bataillon diente, bis er in die preußische Armee übernommen und hier trotz seiner bürgerlichen Abkunft einem Kürassier⸗Regiment zugetheilt wurde. Da er sich während des bayerischen Erbfolgekrieges im kleinen Kriege und Vorpostendienst bervorthat, erhielt er bald darauf das Kommando eines ostpreußischen Husaren⸗Regiments und später das des Bosniaken⸗Regiments Ostpreußen blieb nun sein Wirkungsfeld bis an sein Lebensende (1803) Von besonderem Interesse ist, was der Verfasser in der ferneren Biographie über die damalige leichte preußische Reiterei mittheilt. Die Lanze, heute in der deutschen Kavallerie allgemein eingeführt, war zur Zeit des ersten schlesischen Krieges im preußischen Heere ganz unbekannt, erst im zweiten schlesischen Kriege bediente sich König Friedrich einer kleinen Schaar Lanzen⸗ reiter, die, in Polen geworben, aus Vertretern verschiedener orientalischer Stämme bestanden. Auch die Offiziere gehörten zum Theil diesen Nationen, den Kosaken, Türken, Tataren, an; einem Kalmücken gelang es sogar, sich bis zum Major empor⸗ zuschwingen. Vorzugsweise zum Vorpostendienst bestimmt, leisteten diese Lanzenreiter, die sogenannten Bosniaken, im siebenjährigen Kriege gute Dienste und zeigten sich auch spöter im polnischen Aufstande ihres alten Ruhmes würdig. Eine ähnliche Truppe waren die Towarzys, Tataren, die nach Beendigung des polnischen Anfstandes 1795 aus polnischen in preußische Dienste getreten waren. Beide Gattungen wurden im Jahre 1800 verschmolzen zu dem Corps Towarzys, das sich nur aus dem kleinen polnischen Adel Neuost⸗ preußens ergänzen sollte, um diesem in den kümmerlichsten Verhält⸗ nissen lebenden Stand eine gesicherte Existenz zu verschaffen. Diese Art Truppen wurden dem General Günther unterf ellt, der hier, im äußersten Osten der preußischen Monarchie eine segensreiche Thätigkeit entfaltete. Ganz dem Dienst lebend, sorgte er väterlich für seine der Aufsicht und Erziehung gewiß bedürftigen Bosniaken und Polen; seine Unermüdlichkeit rief in den meisten seiner Garnisonen Schulen für Unteroffiziere, Gemeine und Soldatenkinder ins Leben. Wer sich näher für das Wirken des trefkflichen Mannes interessirt, dem können wir diesen Aufsatz, der schon wegen seiner Mittheilungen über jene Truppenabtheilungen gelesen zu werden verdient, nur empfehlen; es dürften wohl nur wenig Historiker oder Offiziere von den für die Zusammensetzung des preußischen Heeres im vorigen Jahrhundert so Parakteristischen Bosniaken und Towarzys, „den Vorgängern unserer Ulanen“, etwas wissen. Das Heft bringt ferner die Fortsetzung der Reicke'schen Mittheilung: „Lose Blätter aus Kant s Nach⸗ laß“, Kritiken und Referate (darunter den Schluß der Besprechung von Tschackert’'s Urkundenbuch), endlich in „Mittheilungen und Anhang“ die Universitätschronik 1891 und die Fortsetzung der alt⸗ preußischen Bibliographie 1890. Vaterländisches. 1 — n. An einem Kaiserwort soll man nicht drebhen
noch deuten. Kernworte Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm II. Nach dem Stoffe geordnet von W. Maraun, Bürgermeister a. D. Nürnberg. Verlag der Sigmund Soldan'’schen Hofbuchhandlung (August Zemsch) 1891. Verfasser hat in diesem Bucke die Kund⸗ gebungen Seiner Majestät mit großem Fleiß zusammengefaßt und dem größeren Publikum auf bequeme Weise zugänglich Hemacht. Daß er der chronologischen Zusammenfassung die stoffliche Anordnurg vor⸗ gezogen hat, ist zu billigen Die Quellen, aus denen er schöpft, sind die mündlichen und schriftlichen Erlasse Seiner Majestät, wie sie in den Thronreden, Kabinetsordres u. s. w. niedergelegt sind, und zwar nach ihrem authentischen Wortlaut. Der Verfasser bat sich, abgesehen von orientirenden Ueberschriften, mit vollem Recht auf die redaktionelle Zusammenstellung beschränkt und keine Erläuterungen, deren die Kund⸗ gebungen nicht bedürfen, hinzugefügt. Die Brauchbarkeit des Buches wird durch ein mit großer Sorgfalt angefertigtes alphabetisches Ver⸗ zeichniß erhöht. Seine Ausstattung ist der Bedeutsamkeit des In⸗ halts durchaus s seh Möge das Buch die verdiente Verbreitung in reichem Maße finden!
8 88 Der 8 “ und Verleger des an dieser Stelle mehr⸗ erwähnten Porträtwerks „Das Herrenhaus“ schon bekannte Julius Eckstein hat neben jenem jetzt ein weit umfassenderes Unternehmen ins Werk gesetzt, das er „Das Parlament“ betitelt und das nicht bloß „die Gesetzgeber und Staatsdiener“, sondern auch „die Herr⸗ scher des geeinten Deutschlands in Wort und Bild“ zur Darstellung bringen soll. Abgesehen von dem sonach nicht ganz zulänglichen Haupt⸗ titel, unter den sich die Herrscher doch nicht wohl subsumiren lassen, verspricht das Werk, nach der vorliegenden ersten Lieferung zu urtheilen, ein ebenso stattliches und vornehmes zu werden wie das oben genannte und das bereits früber erschienene „österreichische Parlament“. Da den Lebensabrissen, welche die Bildnisse begleiten, meist die von den Ministern, Staatsbeamten, Bundesrathsbevoll⸗ mächtigten und Parlamentariern selbst gelieferten Materialien zu Grunde gelegt sind, so dürfte die Sammlung auch einen bleibenden biographischen Werth erhalten. Die Bildnisse sind nach guten Photo⸗ graphien sorgfältig in Steindruck ausgeführt und zeigen die faecsimilirte Unterschrift der Dargestellten. Die erste Lieferung enthält die Por⸗ träts Seiner Majestät des Kaisers, des Reichskanzlers von Caprivi und des Präsidenten und der Vize⸗Präsidenten des Deutschen Reichstages, der Herren von Levetzow, Graf Ballestrem und Dr. Baumbach.
— Vaterländische Geschichts⸗ und Unterhaltungs⸗ Bibliothek Band 22 — 24 (Verlag von Max Woywod. Breslau. Jeder Band kart. 1 ℳ) bringt eine gute Auswahl patriotischer Er⸗ zählungen für die Jugend und das Volk. — Band 22: „Hans von Hake;, eine Erzählung aus der Mark Brandenburg zur Zeit der Re⸗ formation von Rudolf Stöwer giebt ein für die Jugend verständ⸗
der deutschen Jugend die Segnungen der Kultur unserer größten und doffnunoöreichssen Kolonie Ost⸗Afrika. Die vorliegende Erzählung wünscht dazu beizutragen, daß alle zur Mitwirkung Berufenen und son⸗ stigen Freunde der Kolontsation in ihrer Arbeit nicht ermüden, sondern un⸗ beirrt den Zielen zustreben mögen, deren Erreichung des germanischen Ge⸗ nius würdig ist. — Band 24: „Kaiser WilhelmII und sein Friedens⸗ werk“ von Jean Bernard Muschi. Fließend und anregend ge⸗ schrieben, ist dies Werkchen geeignet, es einem Schulkinde mit Erfolg in die Hand zu geben. Es schildert das Leben Seiner Majestät des Kaisers, dessen ganzes Denken und Trachten darauf gerichtet ist, seinem Volke ein Schutz des inneren Glückes und Friedens zu sein. — In sämmtlichen Erzählungen dieser Volks, und Jugendbibliothek herrscht ein gesunder Ton und webt ein frischer Hauch von Vaterlandsliebe. Sie sind deshalb als Lektüre für die heranwachsende Jugend, in der nicht früh genug Vaterlandsliebe und Begeisterung für die Heldenthaten unserer Vorfahren geweckt werden können, wärm⸗ stens zu empfehlen. Als Weihnachtsgeschenke für Schulkinder und als Schulprämien sind diese kleinen Bücher besonders geeignet. — Die Folge der „Deutschen Geschichts⸗ und Lebens⸗ Bilder“, die der unter dem Pseudonym Armin Stein bekannte H. Nietschmann im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle erscheinen läßt, ist um eine weitere Nummer (XIX) vermehrt worden. Sie führt den Titel „Der Minnesänger“ und bietet eine historische Erzählung aus dem 12. Jahrhundert. Auf dem geschicht⸗ lichen Hintergrunde der Streitigkeiten und Kämpfe Heinrich's des Löwen mit seinen Vasallen und Nachbarfürsten spielt sich darin die sehr anziehend und zart behandelte Erzählung von der Liebe der an⸗ muthigen Tochter eines Recken, der mit dem Löwen in Fehde liegt, und einem edlen heldenhaften Minnesänger ab. Charaktere, Handlung und Sprache sind in glücklicher Weise der Erscheinungs⸗, Gefühls⸗ und Ausdrucksweise jener ritterlichen Vergangenheit angepaßt, sodaß das Ganze ein, wenn auch etwas ideal ge⸗ färbtes, so doch im Wesfentlichen treues und lebendiges Zeit⸗ und Kulturbild darstellt. Mit diesen Eigenschaften reiht es sich den frü⸗ heren Publikationen des Verfassers vollwerthig an. (Preis 2,10 ℳ) — Welchen Beifall die seiner Zeit bereits an dieser Stelle gewürdigte Nr. IX. der Serie, enthaltend das Lebensbild der Königin Luise, fortdauernd findet, das beweist die nöthig gewordene dritte Auflage die dieser Tage erschienen ist; sie enthält den unveränderten Abdrud der vorhergehenden. (Preis 3 ℳ) . 1 “ — Kriegs⸗Erinnerungen eines 20 er Füsiliers aus dem Feldzuge 1870/71.“ Nach mündlichen Mittheilungen des ehemaligen Gefreiten Wilhelm Lehmann, bearbeitet von Richard Lehmann. Rath-now 1891. Verlag von Max Babenzien. — Das vorliegende Buch liefert einen Beitrag zur Geschichte der wichtigsten und größten Epoche Deutschlands, der Geschichte des Krieges 1870/71. Die Kriegs⸗Erinnerungen sind in hübscher Form fließend und unterhaltend ge⸗ schrieben. Der Verfasser trägt durch diese interessanten Aufzeich⸗ nungen in dankenswerther Weise dazu bei, in dem jungen Geschlecht den Sinn für opfermüthige Pflichterfüllung in der Stunde nationaler Gefahr zu stärken. 1
Militärisches.
— „Armee⸗Eintheilung u. Quartierliste der Deutschen Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine für 1892˙. Verlag von S. Gerstmann Berlin 1891. Preis 60 ₰. — Die am 1 November d. J. mit den neuesten Personal⸗ und Garnison⸗Ver⸗ änderungen abgeschlossene 312. Auflage zeigt neben der seitherigen, sorgfältigen Bearbeitung viele werthvolle Ergänzungen. Dem Ver⸗ fasser ist es gelungen, die diese Liste vortheilhaft auszeichnende, im praktischen Gebrauch besonders geschätzte, leicht übersichtliche tabellarische Stoffordnung, die sich bisher auf die Dar⸗ stellung der Armee⸗Corps⸗Verbände beschränkte, auf die ihr vorangestellte Uebersicht der höheren Kommando⸗ und Waffen⸗ behörden, der Gouvernements und Kommandanturen, Militär⸗Ver⸗ waltungen u. s. w. auszudehnen. Gleichzeitig ist in allen Abthei⸗
selbständigen Bataillons⸗Commandeur und den in gleichem Rang seehenden Beamten durchgeführt Als wertbvolle Erweiterung der Liste ist die neueste alphabetische Uebersicht der Standorte des deut⸗ schen Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine, unter Beifügung der bei der Belegung betheiligten Armee Corps u s. w., zu verzeichnen. — Die Feier des fünfundzwanzigjährigen Be⸗ stehens des Infanterie⸗Regiments Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Osftfriesisches) Nr. 78 zu Osnabrück und Aurich, mit dem Bildniß seines Chefs, des Reichskanzlers, Generals von Caprivi. Osnabrück 1891. JI. G. Kisling. Preis 1 ℳ — Die kleine Schrift giebt einen ausführlichen Bericht über sämmtliche Festlichkeiten, die aus Anlaß des Juhiläums in Osnabrück und Aurich stattgefunden haben, und wird deshalb von allen Theilnehmern an dem schönen Feste als willkommene Gabe der Erinnerung freundlich begrüßt werden, aber auch über diesen Kreis hinaus Interesse erregen. Der Reinertrag ist für das Kyffhäuser⸗ nkmal bestimmt. 1 Pesthamt ,in⸗ Kurze Erzählung eines langen Lebens. Dem Infanterie⸗Regiment Vogel von Falckenstein (7 Westfälisches) Nr. 56 gewidmet. Berlin, 1891. Verlag von E. S. Mittler und Sohn. Preis 40 ₰. — Das in dieser kleinen Schrift gegebene Lebensbild des durch seine unvergleichlichen Siege im Jahre 1866 hochberühmten Feldherrn der Main⸗Armee führt den Angehörigen des Infanterie⸗Regiments Vogel von Falckenstein ein Vorbild vor Augen, das wohl geeignet ist, den jungen Nachwuchs des auf seinen Namen stolzen Regiments zur eifrigsten Pflichterfüllung, Vaterlands⸗ liebe und zu ritterlichen Thaten anzusvornen. Sie unterstützt dadurch den bei Gelegenheit der Verleihung von Namen verdienstvoller Generale an eine Anzahl Regimenter durch Seine Majestät den Kaiser am 27. Januar 1889 ausgesprochenen Willen, daß diese Maßregel dazu dienen soll, um die Erinnerung an diejenigen Männer lebendig zu erhalten, die dazu beigetragen, die preußische Armee zu schaffen, zu ver⸗ vollkommnen und zu unsterblichen Thaten zu führen. Es ist eig vor⸗
Veröffentlichung seines in der Familienchronik gefundenen Tage⸗ durch, erüff enchan zunächst selbst das Wort gegeben hat, um seine Erlebnisse von deh 37 v 1797 an bis zur Rückkehr aus
reich im Jahre zu schildern. 1 8 8. 8. und 9. Beiheft zum Militär⸗Wochenblatt herausgegeben von General⸗Major von Estorff, (E. S. Mittler . u. Sohn), werden zwei Ranglisten des preußischen Heeres aus den Jahren 1713 und 1740 veröffentlicht.
Erziehung und Unterricht.
Kaiserworte und die Dezemberkonferenz von Dr. Conrad
iese Schrift, die als Sonderabdruck aus den Jahresberichten über Dess en Schulwesen (V. Jahrgang) erschienen ist, prüft die Re⸗ sultate der Dezemberkonferenz an dem Maßstabe der Kaiserlichen Er⸗ klärungen. In der Frage nach den Berechtigungen der verschiedenen
Sie hat S den een 81” “ ini ulassung zu den Universitäten zuerkannt, aber do
1Seee Hnlafeage⸗ nur eine bedingte Zulassung bewilligt. Der
Beschluß, daß schwache Leistungen im Bereich der Fremdsprachen durch
genug gegangen.
„den Schwerpunkt des Abiturientenexamens in die An⸗ deutschen Aufsatzes zu verlegen, nicht weit genug. Hier
U der Realgymnasien bestehen sollen, hält er für ver neur 8 Verfasser wünscht schließlich, nach dem Vorbilde
liches Bild der Reformationszeit. — Band 23: Die Deutschen in
Ost⸗Afrika“ von Jean Bernard Muschi, eine geschicht⸗
liche Erzählung aus un feren Kolonjen, zeigt dem deutschen Volke und
lungen der Liste die neueste Stellenbesetzung bis zum Regiments⸗,
trefflicher Gedanke und erhöht den Werth des Büchleins, daß man
— n. Die Schulfrage in ihrer Wendung durch die
wisch, Oberlehrer am Königl. Wilhelms⸗Gymnasium zu Berlin. Veb⸗ 1891. R. Gärtner's Verlagsbuchhandlung (Hermann Heyfelder).
Anstalten ist die Konferenz nach Ansicht des Verfassers nicht weit
te Leistungen im mathematisch⸗naturwissenschaftlichen Bereich aus⸗ geics kan find und umgekehrt, unausgleichbar aber Unzulänglichkeit im
Deulschen, geht ihm als nur indirekte Anerkennung der Kaiserlichen
einen weiteren Vorschlag: man solle die Aufgaben zum See Aufsatz aus jedem der Pflichtfächer entnehmen und dem Prüfling gestatten, unter drei Aufgaben sich eine zur Bearbeirung u wählen. Daß neben den Gymnasien nur lateinlose höhere Schulen
Beiräthe, wie sie in Baden bestehen, eine Einrichtung, die, ähnlich
wie bei den kirchlichen Gemeindevertretungen, Lebrern und Vätern einen gesetzlichen Boden zur gemeinschaftlichen Beratbung von Schul⸗ angelegenheiten gewährt. Auch giebt er sich der Hoffnung hin, daß der von Seiner Majestät berufene Siebener⸗Ausschuß das Uebergangs⸗ glied zur Errichtung eines Unterrichtsraths als ständiger Einrichtung bilden I geh b — n. ie Lehrerbildung, eine soziale Frage. Von K. O Beetz, Lehrer an der höheren Töchterschule in Nordhansen. Gotha. Verlag von Emil Behrend. 1891. Preis 1,50 ℳ — Ver⸗ fasser giebt in historischem Ueberblick eine Entwickelungsgeschichte der Lehrerbildung, die sich von der Reformation ab erweitert. schluß daran erörtert er die Stellung der Lehrer in der Gegenwart, ihre Vorbildung auf den Seminarien, die vielfaw ungünstigen Urtheile über sie und ihre Leistungen, und stellt die Frage, ob sie, in ibrer heutigen Stellung und Vorbildung, der Aufgabe, die Endziel aller Volkserziehung sein muß, nämlich christlick⸗nationale Bildung zu vermitteln, gewachsen sind? Er glaubt diese verneinen zu sollen, insbesondere, wenn die Lehrer mitwirken sollen und müssen, der Aus⸗ breitung soztalistischer und kommunistischer Ideen entgegen zu wirken. Es genügt ihm nicht, die Mängel in der Vorbildung der Lehrer bloß⸗ zulegen, ihre Unzulänglichkeit gegenüber der durch die vielfach ver⸗ änderten sozialen Verhältnisse erschwerten und erweiterten Aufgabe auszusprechen; — er ist auch an seinem Theile bemüht, Aenderungs⸗ vorschläge zu machen. Er fordert als Vorbereitung zunächst den Besuch der lateinlosen Mittel⸗, Bürger⸗ oder Realschule, die, was Methode und Wesen des Stoffes betrifft, der niederen Volksschule gleiche. Selbstredend sollen sie auch an den neueren Sprachen, soweit sie dort getrieben werden, theilnehmen. Da diese Schule sechsstufiz ist und ihre Zöglinge mit dem 10. Lebensjahre aufnimmt, so könnte sie mit dem 16. Lebensjahre absolvirt sein. An sie schließe sich die ö oder das Vorseminar mit zwei Jahrescarsen an, um die orbereitung, mit Ausschluß der Wissenschaft der Pädagogik, ab⸗ zuschließen. Letztere, die spezifische Fachbildung, soll auf dem päda⸗ gogischen UniversitätsSeminar erworben werden. Dafür bestimmt er drei Semester Nach bestandener theoretischer Prüfung finde der junge Pädagog Aufnahme in dem praktischen Seminar, gleichviel, ob sich dies in einer Universitätsstadt oder anderswo befinde. Nach er⸗ folgreichem einjährigen Besuche dieser Anstalt erfolge dann die pro⸗ visorische Anstellung. — Das diesem Buche mitgegebene Begleitwort des Kreis⸗Schulinspektors Polack zu Worbis schließt mit den Worten: „er halte diese Arbeit für geeignet, die überaus wichtige Lehrer⸗ bildungsfrage in erneuten Fluß zu bringen und gedeihlichen Zielen zuzuführen. Möchte sich diese Hoffneng erfüllen!“ Diesem Wunsche werden Alle, denen die gedeihliche Entwickelung der Volksschule am Herzen liegt, gewiß gern zustimmen. Kunstangelegenheiten. 3 Das Oktoberheft des Jahrbuchs der Königlich preu⸗ ßischen Kunstsammlungen bringt eine sesselnde Studie von Professor Justi in Bonn über „die Anfänge der Renaissance in Granada⸗“, welche sich zunächst mit einem Schloßbau des Marchese Rodrigo Mendoza außerhalb Granadas am Abhange der Sierra Jarana beschäftigt Das Schloß La Calahorra ist, wie Justi in einem Anhange am Schluß des Heftes weiterhin mittheilt, in den Jahren 1509 — 1512 von lombardischen Baukünstlern unter Leitung des in Genua nicht unbekaunnten Michele Carlone erbaut worden. Aus Genua holte sich auch Pedro Machuco, der Architekt des Schlosses Karl's V. — neben der Albambra. dem alten maurischen Palast bei Granada, gelegen — den Steinmetzen für die bildnerische Ausschmückung seines Banes, dessen origineller kreisrunder Säulenbof ebenfalls, wie Justi vermutbet, auf italienische Anregungen und zwar auf diejenigen des kunstsinnigen Grafen Baldasare Castiglione zurückzuführen sein dürfte. Von dem vornehmen Aufbau und der reichen bildnerischen Dekoration, welche der in Genua vielbeschäftigte Lombarde Niccolo del Corte um 1537 ausführte, giebt eine Auf⸗ nahme des Südportals einen guten Begriff. — Paul Seidel setzt seine Mittheilungen über „die Herstellung von Wandteppichen in Berlin“ fort, welche sich insbesondere mit den Schicksalen der Berliner Teppich⸗Manufaktur unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen beschäftigen. — Ein jüngerer Wiener Kunstgelehrter Josepl Strzygowski bemüht sich in seinen „Studien zu Michelangelo's Jugendentwicklung“ um ie Deutung des Kentaurenreliefs in der Casa Buonavotti an Bode's und Wölflin's Untersuchungen anknüpfend, ucht er die Beziehungen des großen Florentiners zu seinen Vorgängern, insbesondere Donatello und Desiderio da Settignano, klarzulegen. — Hugo von Tschudi begleitet eine gelungene Radirung von O. Reim nach Bellini's Pietà, einem Jugendwerk des venezianischen Meisters, mit einem erläuternden Text, während eine kurze Notiz über zwei dem H. S. Beham zuzuschreibende Holzschnitte aus dem 1536 bei Egenolph in Frankfurt gedruckten Werke „Von künstlicher Abmessung ꝛc.“ den Inhalt des Heftes vervollständigt.
2 chmarsow: Die Kunstgeschichte an unseren Hochschulen. Berlin, Reimers 1891. — Prof. August Schmarsow in Breslau erörtert in der oben angezeigten Schrift in eingehender Weise die Aufgaben und Grundsätze des kunstwissenschaftlichen Unter⸗ richts an den deutschen Universitäten, indem er zugleich Vorschläge sowohl für seine innere Ausgestaltung als auch für die prakkische Handhabung in großer Zahl macht. Im Interesse der Sache wäre den Ausfübrungen des Verfassers vielleicht eine knappere Form und festere Stellungnahme zu den einzelnen Fragen zu wünschen, aber man darf nicht vergessen, daß die hie und da etwas breite Bered⸗ samkeit eingegeben ist von edelster Begeisterung für die Sache und dem leidenschaftlichen Wunsche, bestehende Schäden zu bessern. Das Ziel seiner Ausführungen ist eine Verschärfung der Anforderungen an Lehrer, Schüler und Lehrmittel, eine Sichtung der Elemente, die sich zu dem Studium und den preaktischen kunstwissenschaftlichen Be⸗ rufsarten herandrängen, eine Sichtung auch des Lehrstoffes nach den Grundsätzen einer klar festgestellten Methode. Ein solcher kritischer Ausbau soll der Selbständigkeit der kunstgeschichtlichen Disziplin zu gute kommen, die sich heute nur zu oft von anderen älteren Wissenschaften ins Schlepptau nehmen läßt oder der alleinigen Pflege der in der Kunstverwaltung thätigen wissenschaftlichen Kräste anheimfaͤllt. Eine ausgiebige Unterstützung des An⸗ schauungsunterrichts durch systematisch angelegte Lehrmittel⸗ sammlungen, Stipendien 88 kunstgeschichtliche Forschungs⸗ reisen, Anlage kunsthistorischer Institute im Auslande nach Analogie der archäologischen Anstalten der Art, praktische Museumskurse werden als äußere Hülfsmittel dazu in Vorschlag gebracht. Im Lehrbetrieb der Hochschulen sollen die historischen und ästhetischen Hülfedisziplinen chärfer herangezogen werden, Seminare mit Demonstrationsübungen und Anleitung zu selbständigem Arbeiten die Vorbereitung für das kunsthistorische Doktorexamen erleichtern, dem nach einigen Jahren selbständiger Ausbildung im Museumsdienst oder auf Reisen ein zweites Staatsexamen folgen müßte. Daß bei solchem strafferen Anspannen der wissenschaftlichen Anforderungen die ästhetische und kunstgeschichtliche Erziehung auch weiterer Zuhörerkreise, die sich aus anderen Fakualtäten zusammensetzen, nicht zu kurz kommen würde, sucht S in dem letzten Abschnitte seines Buches über „Kunstverständniß und ästhetische Erziehung“ nachzuweisen. Daß bei so weittragenden Gedanken, deren methodologischer Begründung wir an dieser Stelle natürlich nicht ins Einzelne nachzugehen vermögen, sich hie und da Differenzen mit den bestehenden Anschauungen ergeben, ist begreiflich, aber die dadurch angeregte Diskussion kann nur förderlich für die Sache der Kunstwissenschaft sein. Schon deshalb verdienen Schmar⸗ sow’s Ausführungen Aufmerksamkeit und Erwägung auch über die engeren Fachkreise hinaus. 18
Ein erweiterter Sonderabdruck der Aufsätze von Peter
Im An⸗
gleitete. Akademie einging, folgte mit
und Königskolonnaden und de markt. Unter Friedrich Wi
Königskammern im Berliner
schmiede⸗Vorlagen des Louis XVI., italienische derts neben chinesischen
Rubens', Fresken Stanzen u. s. f.
Auswahl, die der Herausgebe werden auch Sammelmappen
zur Verfügung gestellt. klassischen Bilderscha
Piero di Cosimo’'s
Giuliano da San Gallo, gezweifelte Ariadne mit Bacchus aus d Pietà in München, ein Fami Doppelporträt Rubens
hunderten der Malerei,
der „Kunst unserer Ze
Plastik, der Herausgeber H.
insbesondere den Schöpfungen bekannten Sensationsmalers bemüht. Feinempfundene „ umspielen deutend und nach jungen Münchener Malers
händler und Hugo Vogel’ vorzüglich gelungen ist.
r ⁸ Das dritte Heft d Kunst“ bringt die b
der Plaudereien des Redacteu Coulissen“. Der Berline Georg Buß hat sehr
und die Kunst⸗ und
gegangene Wiedergabe des v
Erwähnung würdig.
Bremen, 21. November.
nach Brasilien fortgesetzt. helm II.“* der Dampfer „Preußen“
Schnelldampfer „Eider“, vo in Bremerhaven und der
— 23. November. und „Straßburg“ sind am
Ham burg, 21. Novemb kanische „Teutonia“ ist, Elbe eingetroffen — 22. November. (W. T. — 23. N hat, von New⸗York kommend, Triest, 23. November. „Medusa“ ist gestern, von getroffen
Cantaten von Bach eröffnet w es will Abend werden“ besteht einem Choral; die zweite:
sind werthvolle
Werke poly
seiner Vollendung
Wallé über den Architekten Friedrich's des Großen Karl von Gontard aus dem „Centralblatt der Bauverwaltung“ liegt in einem mit ausgestatteten Quartheft aus dem Verlage von Wilhelm Ernst und Sohn vor. Der Verfasser hat fast durchgehends aus bisher unbenutzten Originalquellen die Nachrichten über das Leben und Wirken Gontard’s in sorgfältiger Weise zusammengestellt. Von der Jugendzeit des Künstlers in Mannheim und Bapreuth verfolgen
städten aufgeführt wurde.
abweichend von der kunst vollen
erschütternder Wirkung; mit tie „Sanctus“ und „Agnus dei“.
wir seine Studien, die ihn bald nach Paris in das Atelier J. F. Blon⸗
wurden von dem Chor der Sin
Das zweite und dritte Heft
Manchester⸗Madonna,
Rembrandt's und chapeau de paille und zwei Genrebilder von Ostade und Brouwer, — eine reiche Fülle anregender und unmittelbaren Genuß darbietender Kunstschöpfungen aus den drei großen Jahr⸗ für deren Verständniß die genannte Publi⸗ kation eine nicht zu unterschätzende Quelle bildet.
†† Sehr reichbaltig ist der Inhalt der letzterschienenen Lieferung
gt Fortsetzung des Romans von H. „Mutter“ sowie einer Novelle von I1 „Gräfin Quade“ und
den „Schmuck des Speisezimmers und Theaterchronik des Tagesereignissen ebenso pünktlich wie vollständig. größeren Holzschnittbeilagen ist derjenige nach Eichstädt's Körner⸗ bild, sowie eine aus dem römischen Atelier von Frühauf hervor⸗
Verkehrs⸗Anstalte
Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft.
enthält nur einen einzigen choralartigen Chorgesang. Beide Cantaten
ein bedeutend ausgeführteres Werk, „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“ durch die wundervollen Solo⸗ gesänge und durch den Schlußchoral mit der Fuge einen sebr nach⸗ haltigen Eindruck hervorruft. Nach kurzer Paufe begann Cherubini's Requiem „Missa pro defunctis“ (1818), ein Werk, das bald nach in Paris, London, Berlin und anderen Haupt⸗ Cherubini (100 Jahre später als Bach lebend) hält in diesem Requiem mehr an dem homophonen Stil fest,
und wirkt als Italiener mehr durch Melodienreiz und glanzvolle Be⸗ handlung des Chors und Orchesters. Das „D
del's, bald nach Holland und Italien führten, wohin er den Markgrafen Friedrich und seine Gemahlin, die Schwester des Königs von Preußen, be⸗ Als nach dem Tode des Markgrafen Friedrich die Bapreuther
vielen anderen Architekten auch Gontard
einer Berufung Friedrich's des Großen nach Potsdam, wo er neben den Kommuns des Neuen Palais, im Garten zu Sansfouci auch zahlreiche Privatbauten ausführte. In Berlin entstanden in jener Zeit nach Gontard's Entwürfen die Spittel⸗
dem Antiken⸗ und Freundschaftstempel
r Ausbau der Kirchen auf dem Gendarmen⸗ [helm II. wurde der Künstler mit dem
Bau des Marmorpalais in Potsdam und der Neueinrichtung der
Schlosse betraut, bis ihn im Jahre 1791
auf einer schlesischen Badereise der Tod ereilte. — Die überaus sorg⸗ same Untersuchung Wallé's, der auch sonst schon mit der älteren Bau⸗ geschichte Berlins sich erfolgreich beschäftigt bat, fowie seine knappe, klare Darstellungsweise sichern dem kleinen Buch, das gelegentlich des hundertjährigen Todestages Gontard's besonders zeitgemäß erschienen ist, den wünschenswerthen Erfolg.
†† Eine Fülle von guten Nachbildungen bervorragender Kunst⸗ werke bergen die beiden letzten Hefte von G Hirth's „Formen⸗ schatz', der unermüdlich aus dem Reichthum des älteren Kunstbesitzes beachkenswerthe Musterleistungen an das Licht der Oeffentlichkeit zieht, ornamentale Schöpfungen, wie das dem bayerischen National⸗Museum in
romanische Reise⸗Altärchen aus in München, oder die Gold⸗ Hans Hirtz, Entwürfe im Stile Stickereien des IVI. Jahrhan⸗ Lackarbeiten des XVII., kultur⸗
geschichtlich interessante Stiche des XVIII. Jahrhunderts neben Zeich⸗ nungen Albrecht Dürer's und Marmorarbeiten Donatello’s Michelangelo's und Rossilino's, Gemälde Memling's und Raffael's von den Decken der vatikanischen 2 Der Reichthum des Gebotenen ist ebenso staunens⸗ werth, wie die zielbewußte und allen Bedürfnissen Rechnung tragende
r zu treffen weiß Mit dem letzten Hefte und Einbanddecken für den Jahrgang
1891 zu dem Preise von 2 resp. 4 ℳ den Abnehmern der Poblikation
des vierten Jahrgangs des
tzes (Verlagsanstalt für Kunst und
Wissenschaft, München) bringt wieder eine Reihe kunstgeschichtlich und künstlerisch interessanter Bilder der italienischen und niederländischen Schulen in vorzüglich gelungenen Reproduktionen. So Piero della Francesca's urbinakische “ aus den Uffizien zu Florenz, Brustbild
des Florentiner Michelangelo's neuerdings an⸗ Tizian's Zinsgroschen und er Londoner Nationalgalerie, Massys’ lienbild von Fabritius, das berühmte seiner Gattin in Dresden,
Architekten
it“ (München, Hanfstärgl): Rudolf
Gense beschließt seine anregende Skizze über die moderne Berliner
E. von Berlepsch führt den Leser
durch die englische Abtheilung der letzten Münchener Ausstellung, während W Henckel in einer Studie über „neuere russische Künstler“,
des ja auch in Deutschland hinlänglich Wereschsgin gerecht zu werden sich Arabesken“ von Max Bernstein fühlend das stimmungsvolle Bild des Josef Block „Dämmerung“, dessen
Reproduktion gleich den übrigen des Heftes, unter denen wir noch Henriette Rönner’s Hundebild, Bridgeman's egyptische Pferde⸗
s reizvolle Madonna hervorheben wollen,
er illustrirten Zeitschrift „Moderne
Tovote
rs P. Dobert „Aus dem Reiche der r. Kunstschriftsteller und Architekt
beherzigenswerthe Rathschläge für der Tafel“ beigesteuert Blattes folgt den Unter den drei
on der internationalen Kunstausstellung
bekannten Bildes von R. Simonet „Der Anatom“ einer besonderen
(W. T. B.) Norbddeutscher LlIopd.
Der Dampfer „Straßburg“ hat gestern von Oporto die Reise
2
en for. Der Schnelldampfer „Kaiser Wil⸗ ist auf der Australfahrt gestern Nachmittag in Aden,
in Singapore angekommen. Der n New⸗York kommend, ist bheute früh Dampfer „Stettin“ heute Vormittag
mit der Post von Ost⸗Asien in Brindisi eingetroffen. (W. T. B.) Die Postdampfer „Leipzig“
21. November Mittags in Lissabon
angekommen; der erstere hat die Reise nach Antwerpen, der letztere die Reise nach Brasilien fortgesetzt. b
er. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ Der Dampfer
von New⸗York kommend, heute Mittag auf der
B.) Der Postdampfer „Borussia“
hat, von New⸗York kommend, heute Morgen Lizard passirt. ovember (W. T B.) Der Postdampfer „Thuringia“
heute Morgen Lizard passirt. (W. T. B.) Der Lloyddampfer
Professors Blumner in einer der hoben Bedeurung des Tages wür⸗
digen Weise ausgeführt, auch waren die Solisten Fräulein A. Hohenschild (Alt), Herr Rieke (Tenor) und Herr Rolle (Baß) vortrefflich an ihrem Platz. Das Philbormonische Orchester trug gleichfalls viel zum Gelingen der Feier bee Das Publikum war sehr zahlreich erschienen. .
Die Mozartfeier der Sing⸗Akademie, die am 5. De⸗ zember stattfindet, bringt verschiedene Werke des Meisters unter Mit⸗ wirkung der Frau Herzog, der Damen Fräulein Lindner und Schacht, sowie des Herrn Professors Joachim und der Herren e zur naffübreng Der Ertrag ist zum
n 3 in erlin zu errichtenden Haydn⸗ Beer h 7 Denkmals bestimmt. — “
„Die Großherzoglich bessische Kammerfängerin Fräulein Jet tka Finkenstein gab am Sonnabend einen Beder⸗Abend, den sie 2nit dem Vortrag dreier Lieder von Schubert, Brahms und Cornelk 3 kröffnete. Ihre klangvolle, in allen Lagen gleichmäßig leicht ansprechende Mezzosopranstimme trat im Concertsaal fast noch glänzender hervor ala im Bühnenraum. Zugleich besitzt die Künstlerin eine tief empfindende oft dramatisch belebte Ausdrucksweise, wis si⸗ 2 B. in Schubert's „Gretchen am Spinnrade“ zu erkennen war Unter den französischem Chansons gab ihr besonders der Bolero von Massé Gelegenheit, eine große Gewandtheit in Koloraturzen und Trillern erkennen zu lassen, während sie in der Romanze von Thomas Kenast Du das Land“ und in der „Bettelarie“ aus Meyerbeer's Propheten die Zuhörer mit dem Eindruck tiefster Rührung erfüllte. Den Beschlusß des Abends machten einige beliebte Lieder von Bungert, Heitsch und Brahms, die sich gleich allen anderen Gesängen einer sehr günstigen Aufnahme zu erfreuen hatten. Der stets gern gehörte Violinvirtuos Herr Wal⸗ demar Meyer unterstützte das Concert durch den Vortrag der F-dur-Romanze von Beethoven, einer Ballade von Moszkowski und eines Allegrosatzes von M. Bruch. Seine eminente Technik und seine zarte feinschattirende Ausdrucksweise kamen der Wirkung seines vor⸗ trefflichen Spiels sehr zu statten. Herr O. Bake hatte die Klavier⸗ begleitung sämmtlicher Violin⸗ und Gesangsvorträge übernommen.
Am Dienstag kann im Königlichen Opernhause wegen Erkrankung des Herrn Krolop die angekündigte Vorstellung „Zar und Zimmermann“ nicht stattfinden, dafür wird Martha“* gegeben In der Vorstellung der „Cavalleria“ am Mitt⸗ woch sind die Damen Pierson, Lammert und Dietrich, die Herren Sylva und Bulß beschäftigt. In der dem Werk voraufgehen⸗ den Vorstellung „Doctor und Apotheker“ treten die Damen Herzog, Weitz und Kopka, die Herren Krolop, Mödlinger, Schmidt, Lieban und Ernst auf. Am Donnerstag geht der „Barbier von Sevilla“ mit den Damen Herzog und Lammert, den Herren Bulß, Rothmühl und Mödlinger in Scene. Den Abend beschließt die Oper „Cavalleria“ mit den Damen Pierson, Dietrich und Lammert, den
Herren Sylva und Bulß. Im Goethe⸗Cyklus des Deutschen Theaters geht am
nächsten Donnerstag, 26., Fr. n
8 „Ipbigenie auf Tauris“ mit Marie Frauendorfer als Iphigenie und Alexander Barthel als Orest in
cene.
Der Schwank „Madame Mongodin“ gelangt im Residenz⸗ Theater am Sonnabend zur ersten Aufführung. Im Belle⸗Alliance⸗Theater welden von dem Aus⸗ stattungsstück „Jung⸗Deutschland zur See“ nur noch zehn Auf⸗ führungen stattfinden. Am 3. Dezember d. J, Vormittags 11 Uhr, wird im Thomas⸗ Theater zur Erinnerung an das vor dreißig Jabren erfolgte erste Auftreten des Herrn Direktors Emil Thomas im hiesigen Friedrich⸗ Wilhelmstädtischen Theater (Direktion Deichmann) eine Feierlichkeit stattfinden
Morgen Abend 7 ½ Uhr findet im Saal des Römischen Hofs
Hötel de Rome) der erste Kammermusik⸗Abend von Gustav und Ingeborg Exner und Fritz Espenhahn statt, in dem die Concert⸗ sängerin Fräulein Lizzie von Graba mitwirkt. — Robert Sette⸗ korn, der Bariton der Braunschweiger Oper, tritt am Mittwoch in der Sing⸗Akademie mit der bekannten Sängerin Fräulein Lydia üller in einem von ihnen gemeinschaftlich zu veranstaltenden Concert als Liedersänger auf; der Künstler wird dabei ausgewählte Werke von Schubert und Schumann, fünf Lieder aus H. Brückler's „Trompeterliedern“ und drei Gesänge von P. Uwlauff zum Vortrag bringen. — Das Programm des Wohl⸗ thätigkeits⸗Concerts, das die Hofopernsängerin Frau Emilie Herzog am Sonntag. Mittags 12 Uhr, in der Sing⸗Akademie ver⸗ anstaltet, enthält unter Anderem einige alteitalienische Arien, eine Reihbe Mozart'scher Kompositionen, Schubert'sche Lieder und als Neuheit „Harold“, eine Folge von neun Gesängen Felix Weingartner's, deren Accompagnement der Komposist übernimmt. — Im nächsten IV. Philharmonischen Concert (Dirigent H. von Bülow) am 7. Dezember tritt die gefeierte Altistin des Hamburger Stadt⸗Theaters, Frau Ernestine Heink, zum ersten Mal als Concertsängerin in Berlin auf; die Künstlerin wird die Arie des Sextus aus der Oper „Titus“, eine Arie der Andromache aus Bruch’'s „Achilleus“ und die Schlußscene aus „Tristan und Isolde“ singen. Zur Aufführung gelangen außerdem eine Bach’sche Suite für Streichorchester und Flöte (Herr Joachim Andersen), Beethoven’s C-dur-Symphonie und Egmont⸗Ouvertüre, und ferner — zum ersten Mal in diesen Concerten — die Ouverture zu „Wald⸗ meister's Brautfahrt“ von Fr. Gernsheim. Der Kartenverkauf ist bei Bote u. Bock eröffnet. 1— Nicht, wie ursprünglich angesetzt, Donnerstag, den 26, sondern Sonnabend, den 28. November d Abends 7 ½ Uhr, findet in der Dreifaltigkeis⸗Kirche (Mauerstraße, beim Kaiserbof) zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters ein Geistliches Concert statt unter gütiger Mitwirkung der Concert⸗ sängerinnen Frau Pauline Freudenberg und Fräulein Valerie Karstedt sowie des Violinvirtuosen Herrn Julius Niesel des Königlichen Kammermusikers Herrn Fritz Maneke (Cello) und Organisten Herrn Adolf Friedrich. Billets für 1 ℳ sind zu haben i der Hof⸗Musikalienhandlung von Bote und Bock, Leixzigerstraße 37 und bei dem Küster Herrn Schneider, Kanonierstraße 5.
Das Comité der in der Zeit vom 7. Mai bis 9. Oktobe nächsten Jahres zu Wien stattfindenden Musik⸗ und Theater⸗Ausstellung hat den für die “ von
Konstantinopel kommend, hier ein⸗
Theater und Musik.
Sing⸗Akademte.
„Wie alljährlich, so beging auch gestern die Sing⸗Akademie ine schöne, andachterweckende Feier des Todtenfestes, die mit drei
urde. Die erste „Bleib' bei uns, denn aus einem Chorsatz, einer Arie und „O, Jesu Christ, mein's Lebens Licht“
phonen Stils, waͤhrend die
„Actus tragicus“
dritte, betitelt,
kontrapunktischen Lebendigkeit Bach's,
ües irae“ ist von fster Andacht erfüllt den Hörer das Sämmtliche vier geistlichen Chorwerke g⸗Akademie unter Leitung des Herrn
8129.
Anmeldungen ursprünglich auf den 15. d. M. festgesetzten End⸗ termin bis zum 31. Dezember d. J. hinausgeschoben.
Der Ausstellungskommission würde es erwünscht sein, Seitens der im Auslande zum Zweck der Beschickung der Ausstellung etwa gebildeten Spezial⸗Comités, wenn irgend möglich, noch vor Ablauf des verlängerten Anmeldungs termins eine annähernde Angabe über den für die Ausstellungsgegenstände benöthigten Raum zu erhalten, damit thunlichst bald über die Größe der für die Zwecke dieser Ausstellung herzustellenden Baulichkeiten Beschluß gefaßt werden kann.
Preußische Klassenlotterie. 8 (Ohne Gewähr.) Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in
der Nachmittags⸗Ziehung:
1 Gewinn von 100 000 ℳ auf Nr. 124 895. 3 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 50 916. 174 207.
von 5000 ℳ auf Nr. 75 810. 99 002.
von 3000 ℳ auf Nr. 1945. 4642. 23 146. 27 858. 39 203. 59 642. 62 255,
185 708.
3 Gewinne
114 372. 8
31 Gewinne 17 708.