1891 / 282 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 30 Nov 1891 18:00:01 GMT) scan diff

eine preußische Angelegenheit. Ich habe aber auch als Preuße nicht einmal eine solche Verfügung erlassen, aber ich bin als Preuße mit einer Anzahl von Maßregeln einverstanden, die die preußische Regierung gegen die Welfen vorgenommen hat. Auf das Verhalten der preußischen Regierung den Welfen gegenüber hier einzugehen, halte ich weder für meine Pflicht, noch für nützlich. Ich lehne es ebenso ab, auf eine Kritik der Verwaltung des Welfenfonds an dieser Stelle ein⸗ zugehen; ich will aber noch ein paar Worte hinzufügen, die doch viel⸗ leicht zur Erläuterung des Verhaltens oder des Vorhabens der Regierung beitragen können.

Wie der Herr Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts gestern gesagt hat, ist es nicht wünschenswerth, daß über die Summe von 500 000 ℳ, die zu geheimen Ausgaben in den Etat des Auswärtigen Amts eingestellt werden sollen, hier verhandelt wird. Ich glaube, das ist nahczu selbstverständlich, daß wir hier weder darüber sprechen können, wie die Summe von 500 000 zu Stande gekommen ist, noch daß wir eine Beweisführung darüber antreten können, daß sie im Vergleich mit dem, was andere Staaten für geheime Zwecke im auswärtigen Dienst verwenden, gering ist. Bei dem Zu⸗ sammenhang aber, in dem der Welfenfonds mit dieser Etatsposition des Reichs steht, will ich doch nicht unterlassen anzuführen, daß sie beide insofern in einer sehr engen Wechselbeziehung stehen, als, wenn diese Summe von 500 000 hier nicht bewilligt würde, die preußische Regierung nicht in der Lage sein würde, diejenige Veränderung an der Verwaltung des Welfenfonds vorzunehmen, die ihr nothwendig scheint. Was diese Veränderungen angeht, so werden sie im preußischen Land⸗ ag voraussichtlich dahingehend vorgelegt werden, daß die Beschlag⸗ nahme aufrecht erhalten bleibt und die Verwendungszwecke der Zinsen ieses Fonds eine andere gesetzliche Regelung finden, eine Regelung, ie die Verwendung zu denjenigen Zwecken, für die hier 500 000 efordert sind, ausschließt. Es wird dann weiter eine gesetzliche Bestimmung dahin getroffen werden, daß das preußische Staats⸗ Ministerium die Verwendungszwecke nach der Angabe des zu ver⸗ ndernden Gesetzes alljährlich festsetzt, und zwar voraussichtlich ohne parlamentarische Konkurrenz, daß aber dann dem Rechnungshof, wie über alle nicht geheimen Fonds, Rechnung gelegt und dem Landtag von dem Geschehenen Mittheilung gemacht wird.

Abg. von der Decken: Der Reichskanzler müsse ihn mißver⸗ standen haben; er habe ihn keineswegs verantwortlich gemacht für den Arnim⸗Paragraphen, noch für den Fall Geffcken; er habe nur gesagt, es stamme aus dem Kampfarsenal des früheren Reichs⸗ kanzlers, wenn politische Gegner als Uebelthäter behandelt würden, Weiter sei der Sinn seiner Worte gewesen, der Reichs kanzler von Caprivi habe nicht bloß die Verantwortlichkeit im Deutschen Reich, sondern auch im preußischen Staat, und er (Redner) habe ihn nicht als Reichskanzler, sondern als preußischen Minister⸗Präsidenten ver⸗ antwortlich gemacht.

Reichskanzler von Caprivi:

Auch in dieser Entgegnung ist mir der Herr von der Decken den Beweis dafür schuldig geblieben, daß ich politische Gegner als Uebelthäter behandelt hätte.

Und wenn er jetzt hinzufügt, daß er mich als preußischen Minister angreifen wollte, so kann ich nur bitten, das an eine andere Stelle zu verlegen.

Um 5 Uhr wird die weitere Berathung des Etats auf Montag 1 Uhr vertagt.

Nr. 48 des „Centralblatts der Bauverwaltung“ erausgegeben im Ministerium deröffentlichen Arbeiten, vom 28. November hat folgenden Inhalt: Preisbewerbung um das Rathhaus in Gelsenkirchen. Einsturz der Mönchensteiner Brücke. Schluß.) Zur Kritik des neuen Berliner Schloßbrunnens. Vermischtes: Preisbewerhung um ein Kreishaus in Inowrazlaw. Preisbewerbung für Entwürfe zu einer evangelisch⸗lutherischen Kirche in Plauen i V. Wiederherstellung der Römerfront in Frankfurt a. M. Besucheziffer der technischen Hochschule in Braunschweig. Sellbstreinigung der Flüsse.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Ueber die weitere Ausdehnung des von den Sozial⸗

demokraten erdachten Systems der Arbeiter⸗Kontrol⸗ marken, welches zuerst von den Hutmachern eingeführt wurde, theilt man der „Voss. Ztg.“ Folgendes mit:

Zunächst ist die Arbeiter⸗Rontrolmarke oder der Kontrolstempel deutscher Textilarbeiter für gewirkte und gewebte Woll⸗ und Baumwollwaaren zur Einfübrung gelangt. Ferner ist die Einführung der Arbeiter⸗Kontrolmarke auch für die Berliner Damen⸗Mäntel⸗ Konfektion beschlossen worden. Eine ähnliche Maßregel hat die Freie Vereinigung der selbständigen Barbiere und Friseure Berlins und der Umgegend, die den Kampf gegen die Innung auf ihre Fahne geschrieben hat, ins Leben gerufen. In der Barbierstube jedes Mitglieds hängt nämlich ein Erkennungszeichen mit gestempelter Unterschrift, und es ergeht an die soztaldemokratischen Arbeiter die Aufforderung, daß sie nur bei den in gedachter Weise erkennbar ge⸗ machten Mitgliedern der Freien Vereinigung sich barbiren und frisiren lassen.

Zur Lohnbewegung unter den deutschen Buch⸗ druckern wird dem „Vorwärts“ aus Berlin geschrieben, daß die Bemühungen des Magistrats⸗Assessors Herrn Dr. Se zur Herbeiführung neuer Verhandlungen zwischen den rbeitgebern und der Gehülfenschaft resultatlos verlaufen sind. Die Vertreter der Arbeitgeber waren am Freitag in Leipzig versammelt und haben in Folge eines von Herrn Assessor Dr. Freund an Herrn Buchdruckereibesitzer Büxen⸗ stein gerichteten Briefes beschlossen, daß:

1) gegenwärtig prinzipalseitig keine Bedenken getragen werden, daß die Gehülfenmitglieder der Tarifkommission zur Beseitigung etwa sich entgegenstellender Formstreitigkeiten die von ihnen . niedergelegten AJemter zu dem ausgesprochenen Zwecke wieder auf⸗ nehmen, um in dem dann wiederhergestellten ordnungsmäßigen Organ der Tarifgemeinschaft in Vergleiche verhandlungen, die auf eine Revision der Tarifgemeinschaft hinauslaufen würden, einzutreten; 2) über den Ort und die Zeit der Verhandlungen eine Verständigung unschwer zu erzielen sein dürfte; 3) die Prinzipalität jedoch in Verhandlungen überhaupt nur eintritt, wenn gehülfen⸗ seitig die Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit fallen ge⸗ lassen wird.

In einer kurzen Besprechung mit Herrn Dr. Freund er⸗ klärten die Gehülfenvertreter Döblin und Schmitt am daß die Gehülfenschaft auf die Verkürzung der

rbeitszeit auf keinen Fall verzichte, und daß nunmehr der Kampf mit erneuter Kraft fortgesetzt werde.

Aus Kassel wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet, daß der Buch⸗ drucker⸗Ausstand dort so gut wie beendet ist.

In Leipzig beschloß eine schwach besuchte Versammlung der Musikinstrumentenmacher die Unterstützung des Buchdrucker⸗

Nℳ

Ausstandes und die Beschickung des am 28. Dezember in Gera zum Zwecke der Gründung einer Central⸗Fachorganisation stattfindenden Konaresses der deutschen Musikinstrumentenmacher.

Ueber den Bergarbeiterausstand im Norden Frank⸗ reichs wird telegraphisch berichtet: Die Schiedsgerichts⸗ Kommission tagte gestern bis 10 Uhr Abends. Man erwartet in Folge der gegenseitig gemachten Zugeständnisse eine baldige Beilegung des Ausstandes. .

Ueber den Parteitag der schweizerischen Sozial⸗ demokraten in Olten berichtet die „Frkf. Ztg.“ vom gestrigen Tage:

Der Parteitag ist von 68 Delegirten und Parteigenossen besucht. In der Vorversammlung am Sonnabend wurde der Jahres⸗ und Kassenbericht genehmigt, das Einkommen des Redacteurs des Centralorgans „Die Arbeiterstimme“ in Zürich erhöht und die Frage der Prüfung der gesetzlichen Regelung der Wohnungs⸗ verhältnisse der Schweiz dem Partei⸗Comité zugewiesen. Sonntag Vormittag gelangte die Revision der Statuten zur Verhbandlung. Die Mitgliederzahl des Partei⸗Comités wurde auf fünfzehn erhöht und der Zutritt der Frauen zur Partei gestattet. Ein Antrag, welcher die Internationalität der Sozialdemokratie anerkennt, wurde angenommen, dagegen die Aufnahme von Ausländern in die Partei aus taktischen Gründen abgelehnt.

Die Londoner „Allg. Corr.“ schreibt, es drohe in dem eng⸗ lischen Schuhmachergewerbe eine ernstliche Krisis auszubrechen. Vor einiger Zeit wurde ein in Bristol zwischen Arbeitern und Fabrikanten ausgebrochener Streit einem von beiden Parteien ernannten Schieds⸗ richter unterbreitet, der seine Entscheidung zu Ungunsten der Arbeiter abgab. Diese aber wollen sich der Entscheidung nicht fügen. Der Fall wurde nun einer Versammlung des Schuhfabrikanten⸗Verbandes vorgelegt, in welcher der Vorsitzende Mr. Ward aus Leicester be⸗ merkte, daß durch das Verhalten der Arbeiter die Schiedsgerichte lächerlich gemacht würden; denn wenn beide Theile sich darüber geeinigt hätten, eine Streitfrage einem Schiedsrichter zu unter⸗ breiten, so sollten sie sich dessen Entscheidung unbedingt fügen. Die Versammlung beschloß, vorläufig zunächst den Schiedsrichter um eine nähere Definition einiger technischen Punkte in seiner Entscheidung zu ersuchen; aus dem ganzen Tone der Versammlung ging aber hervor, daß die Fabrikanten, falls die ganze Differen; nicht bald geschlichtet würde, eine allgemeine Arbeitssperre in Aussicht nehmen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Ober⸗Glogau, 28. November. Das hiesige Lehrer⸗ Seminar ist nach einer Meldung des „D. B. H.“ wegen der unter den Zöglingen herrschenden Influenza geschlossen worden.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 28. d. M. gestellt 10 594, nicht recht· zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 27. d. M. gestellt 4259, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 28. d. M. sind gestellt 4159, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

1 Subhastations⸗Resultate. Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am

222 28. November 1891 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung:

Ry kestraße 3, dem Rentier Eugen von Hobe gehörig. Für das Meistgebot von 52 000 wurde der Kaufmann Jacob Appelbaum zu Berlin Ersteher. Liebenwalderstraße 4, dem Klempner⸗ meister Friedrich Bischoff gehörig. Für das Meistgebot von 176 000 wurde der Kaufmann Max Koch zu Berlin Ersteher.

Berlin, 28. November. (Wochenbericht für Staärke, Stärke fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberskv.) Ia. Kartoffelmehl 38 38 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 37 ½ 38 ℳ, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 36 37 ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin 21 ½ ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik 20,60 ℳ, gelber Syrup 41 41 ½ ℳ, Capillair⸗Export 43 44 ℳ, Capillair⸗Sprup 42 43 ℳ, Kartoftelzucker gelber 41 41 ½ %, do. Cavpillair 42 42 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 47 48 ℳ. Bier⸗Couleur 46 47 Dextrin, gelb und weiß, Ia. 47 ½ 48 ½ ℳ, do. sekunda 42 45 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 42 44 ℳ, Weizenstärke (großst.) 48 50 ℳ, Hallesche und Schlesische 48 50 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 47— 48 ℳ, do. (Stücken) 44 45 ℳ, Mais⸗Stärke 37 38 %ℳ, Schabe⸗ stärke 35 36 ℳ, Victoria⸗Erbsen 23 26 ℳ, Kocherbsen 23 ½ 26 ℳ, grüne Erbsen 23 25 ℳ, Futtererbsen 18 ½ —- 19 ½ ℳ, Leinsaat 27 28, Linsen, große 50 64, do. mittel 40 48, do. kleine 30 40 ℳ, gelb. Senf 18 28 ℳ, Kümmel 34 40 ℳ, Mais loco 16 ½ 17 ½ ℳ, Pferde⸗ bohnen 18 18 ½ ℳ, Buchweizen 20 22 ℳ, inländische weiße Vohnen 22 25 ℳ, weiße Flachbohnen 24 27 ℳ, ungarische Bohnen 18— 20 ℳ, galizische und russische Bohnen 16 ½ 18 ½ ℳ, Wicken 15 17 ℳ, Hanfkörner 21 ½ 23 ℳ, Leinkuchen 17 ½ 18 ½ 7, Weizenschale 12 ½ 13 ½ . Roggenkleie 13 ½ 14 ½ ℳ, Rapskuchen 15 16 ½ ℳ, Mohn, blauer 50 60 ℳ, do. weißer 60 80 ℳ, Hirse, weiße 22 25 Alles per 100 kg ab Babn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

In der heutigen Versammlung der Italienischen Gesell⸗ schaft der Siziltanischen Eisenbahnen wunrde die Bilanz und die vorgeschlagene Dividende von 32,50 Lire per Aktie genehmigt.

Leipzig, 27. November. Die heute hier versammelten Ver⸗ treter der deutschen Wollkämmer und Kammgarnspinner haben einstimmig beschlossen, gemeinsame, theils sofort zu ergreifende, theils für den Fall des Widerstandes erst der Zukunft vorbehaltene Maßregeln zur Beseitigung des Kammzugterminhandels.

Leipzig, 28. November. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Dezember 3,47 ½ ℳ, per Janugr 3,52 ½ ℳ, per Februar 3,52 ½ ℳ, per März 3,57 ½ ℳ, per April 3,60 ℳ, per Mai 3,62 ½ ℳ, per Juni 3,65 ℳ, per Juli 3.65 ℳ, per August 3,65 ℳ, per September 3,65 Umsatz 125 000 kg. Behauptet.

Wien, 28. November. (W. T. B.) Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Woche vom 5, November bis 11. November cr. 294 260,48 Fr., vom 1. Januar bis 4. November cr. 10 275 422,21 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 10 569 682,69 Fr. auf eine Länge von 1265 km.

30. November. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der ö“ 12. bis 18. November 879 742 Fl., Mehreinnahme

London, 28. November. (W. T. B.) Wollauktion. Preise unverändert.

An 89 Sa eaEhlgd hgger angeboten.

30. November. (W. T. B.) Die Getreide ufuhren betrugen in der Woche vom 22. November bis 27. November; Aolhcgen Weizen 2206, fremder 1 17 675, englische Gerste 2150, fremde 52 917, englische Malzgerste 14 554, fremde —, englischer Hafer 664, fremder 42 486 Orts., englisches Mehl 23 048, fremdes 25 643 Sacd, 1 Faß.

New⸗York, 28. November. (W. T. B.) Nach fester Er⸗ öffnung der Börse war die Stimmung im weiteren Verlaufe ge⸗ drückt, der Schluß fest, aber lustlos. Der Umsatz der Aktien betrug 74 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 400 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9 130 220 Doll. gegen 10 458 449 Doll. in der Vor⸗ woche, davon für Stoffe 1 675 428 Doll. gegen 2 023 385 Doll. in der Vorwoche.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 28. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Hermann“ ist gestern in Baltimore

Geizige“ im Berlin

angekommen. Der Dampfer „Habsburg“ hat heute von Ant⸗ werpen die Reise nach Australien fortgesetzt. Der Dampfer „Berlin“, auf der Fahrt nach dem La Plata, hat gestern St. Vincet, der Dampfer⸗ „Braunschweig“, auf der Fahrt nach Baltimore, gestern Dover passirt.

Die in Köln a. Rh. abgehaltene Versammlung von Vertretern der am Passagierverkehr nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika betheiligten Dampferlinien beschloß, einen Vertrag zur Wabrung gegenseitiger Interessen den Verwaltungen zur Genehmigung vorzulegen. Der Vertrag wird eventuell am 1. Ja⸗ nuar in Kraft treten.

29. November. (W. T. B.) Der Reichs⸗Postdampfer „Neckar“ hat am 28. November Vorm. die Reise von Southamp⸗ ton nach Antwerpen fortgesetzt.

Ham burg, 28. November. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Scandia“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen. Der Postdampfer „Fürst Bismarck“ ist, von Hamburg kommend, heute Vormittag in New⸗York, der Postdamper „Markomannia“ heute in St. Thomas und der Postdampfer California“ beute früh in New⸗ York eingetroffen.

29. November. (W T. B.) Der Postdampfer „Moravia“ hat, von New York kommend, heute früh Lizard passirt.

6 Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

A. E. Brachvogel's Trauerspiel „Narziß“ ging gestern Abend neu einstudirt in Scene. Die Aufführung fand lebhafte Theil⸗ nahme und rief so kräftige Beifallsäußerungen hervor, wie raum die Darstellung eines neuen Dichtwerkes; und diese Wirkung verdankt das Stück, abgesehen von der reichen Inscenirung und trefflichen Darstellung, den starken dramatischen, zuweilen auch theatralischen Effekten, die es in sich schließt. Das in Bezug auf den Geschmack minder geschulte Publikum zieht eben eine kräftig ausgearbeitete Handlung, stark ausgeprägte Charaktere, lebhafte Kon⸗ traste den zart beobachtenden, in seelischer Feinmalerei sich bewegenden Dramen vor. Die beiden Personen, die Brachvogel in den Mittelpunkt der Handlung stellt, die Marquise von Pompadsur und Narziß Ra⸗ meau, die in ihrer Eigenart eine ganze Gattung repräsentiren, und in denen die sittliche Fäulniß des im Untergehen begriffenen französischen Königthums wie in einen Brennpunkt zusammen⸗ gefaßt ist, hat der Dichter geschickt benutzt, um starke Gegensätze geistiger und sittlicher Natur zu verkörpern. Er verbindet die ehr⸗ geizige, durch ihren Willen Alles zwingende Courtisane mit dem ver⸗ kommenen, geistvollen Schmarotzer durch eine Herzensleidenschaft, die das Verderben des witzigen Narren wird und die in ihrem letzten Auflodern Beide vernichtet Dazu gesellt sich der zwingende Reiz, der in dem Charakter des Rameau liegt; Gocthe hat uns die in ihrer Freiheit abhängige, trotz ihrer Unsittlichkeit nicht verabscheuungswürdige bizarre Natur, wie sie in Diderot's Dialog gegeichnet ist, naͤher gebracht und nach ihm hat Brachvogel seinen Helden gezeichnct. An starken Effekten kann es nach einer Exposition mit solchen Charakteren nicht mangeln, und Brachvogel hat sich auch keinen, der möglich war, ent⸗ gehen lassen. 1

Die Rolle des Narziß Rameau spielte Herr Grube mit großem Geschick; ihm liegen solche Charaktere am Besten, deren Eigenschaften sich über das Normale hinaus bis zur Excentricität entwickeln. Der Narziß gab ihm reichlich Gelegenheit, außergewöhn⸗ liche sprunghafte Cinfälle eines witzigen Kopfes, den beißenden Spott eines eynischen Verstandes, die bis zum Wahnsinn gegenständlichen Träumereien eines Phantasten mit scharfen Strichen zu zeichnen. Den ehrgeizigen Herzog von Choiseul gab Herr Ludwig mit vornehmer Haltung. Herr Purschian, als jugend⸗ licher Sprudelkopf, war in seiner kleinen Rolle als Saint⸗ Lambert in seinem Element. Eine vorzügliche Leistung bot Fräulein Poppe als Marquise von Pompadour; ein eiserner Wille sprach aus den zarten Zügen, den eigenen gebrechlichen Körper zwingend wie Jeden, der sich in den Umkreis ihres Einflusses begab; die stolze Erhebung, die bittere Menschen⸗ verachtung beim Zusammensturz ihrer Größe zu zeichnen, gelang ihr trefflich. Frau von Hochenburger erschien als tugendhafte, ihrer Königin zärtlich ergebene Quinault liebenswürdig und anmuthig und voll weicher Empfindung in den Scenen mit Rameau. Bei der Inscenirung wurde ebensoviel feiner Geschmack wie glänzende Pracht

entwickelt. Deutsches Theater.

Die Darstellung von Goethe's „Iphigenie auf Tauris“, die vorgestern am sechsten Abend des Goethe⸗Cyklus gegeben wurde, verlangt ebenso wie der der „Iphigenie“ verschwisterte „Tasso“ edel gebildete Schauspieler, die den feinen Geist, die vornehme Empfindung und den edlen Wohllaut der Sprache zu durchdringen und in frisches Leben umzusetzen verstehen. Wenn nun die Auf⸗ führung vom Sonnabend auch noch nicht vollkommen genannt werden kann, so bot sie des Guten und Zufriedenstellenden genug, um einen herzbewegenden und freundlichen Eindruck zu hinterlassen.

Die Handlung dieses Schauspiels bietet nur Ansätze zu tragische Konflikten, die der Dichter mild und versöhnlich ausgleicht; nur au der düstern Ferne zuckt wie Wetterleuchten der grelle Widerschein des furchtbaren Geschicks, dem Tantalus' Geschlecht geweiht ist, i die lichte Sphäre der Iphigenie beweglich hinein. Die Wirkung des Schauspiels beruht auf der lebendigen Wiedergabe, die die klare Welt der keuschen Empfindungen und edlen Gedanken durch den Mund der Priesterin Dianens findet. Es ist erfreulich, sagen zu können, daß Fräulein Frauendorfer diesem Ziele näher kam, als man erwartet hatte; gefunder Sinn und Sicherheit sprachen aus den ruhi⸗ gen, plastischen Bewegungen der Künstlerin, und die vom Sturm der

Leidenschaften unberührt gebliebene Seele offenbarte sich in der ge⸗

festeten Klarheit der Rede. Zum Beginn erklangen die Laute zu ge⸗

dehnt, das dunkle Organ zu schwer; aber im Verlaufe des Abends

gewann der schöne Klangkörper an seelischem Inhalt, und die Empfin⸗ dung brach in einzelnen Scenen, wie in der Unterredung mit Thoas im letzten Akt mit überraschender Wärme und Natürlichkeit hervor. Den Orest spielte Herr Barthel, seinem mischen Naturell entsprechend, leidenschaftlich und

In qaalvoller Verzweiflung, Erlösung suchend von der gra

innerung des blutigen Muttermordes, von den Erinnyen in wahn⸗ sinniges Entsetzen gejagt, trat die düstere Erscheinung des letzten Sprosses aus Tantalus' Geschlecht in des Künstlers Gestalt, Mitleid und Grauen erweckend, vor den Zuschauer hin. Herr Herz als Pylades erfreute durch die Frische und Natürlichkeit in Rede und Geberden, mit welcher er den frohmüthigen

Freund, der wie ein „leichter, bunter Schmetterling um eine

dunkle Blume gaukelt“, anschaulich machte. Die Rolle des Königs Thoas spielte Herr Pittschau mit ernster Zurückhaltung, und Herr Pategg konnte der verständigen Rede des Arkas im All⸗ gemeinen gerecht werden, Alle Kräfte fügten sich schön und natürlich in einander, sodaß die Gesammtdarstellung in ihrer ruhigen Würde den ihr gespendeten Beifall vollauf verdiente. 1

In der Vorstellung der „Cavalleria rusticana“ am Dienstag im Königlichen Opernhause sind die Damen Pierson, Dietrich und Lammert, die Herren Rothmühl und Betz beschäftigt. In der Mittwochsaufführung der Oper „Carmen“ treten die Damen Rothauser, Weitz, Herzog und Dietrich, die Herren Philipp, Bulß, Schmidt und Krasa auf.

Als nächste Neuheit geht im Deutschen Theater am Montag,

7. Dezember, „Die kleine Frau“, Schauspiel in 3 Aufzügen von Felix Philippi, in Scene.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich, Seine Hobeit der Erbprinz und Ihre Köaigliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗ Meiningen sowie Seine Großberzogliche Hobeit der Prinz Max von Baden wohnten geeh. geäa von „Esther“ und „Der

eater bei.

1X“

„Madame Monzodin“, Schwank von Ernest Blum und Raoul

8 Tochs, gelangt, wie bereits angekündigt, morgen im Residenz⸗

Theater zur ersten Aufführung.

Im Belle⸗Alliance⸗Theater wird gegenwärtig C. A. Görner’'s Komödie „Der Rattenfänger von Hameln“ neu einstudirt und am Dornnerstag bestimmt zur ersten Aufführung gelangen. Die „Münchener“, die unter Max Hofpauer's Leitung zur Zeit in Leipzig gastiren, werden über Hamburg im Januar nach Berlin kommen und hier im Belle⸗Alliance⸗Theater ein Gastspiel eröffnen. 2

Frau Elisabeth Feininger wird in ihrem am Mittwoch im Saale der „Gesellschaft der Freunde“ stattfindenden Concert u. A. Beethoven’s „Adelaide“, eine Serenade von Haydn, Chopin’'s L'oiselet“ und „Das Echo“ von C. Eckert zum Vortrag bringen.

ie junge Klaviervirtuosin Fräulein Ella Stark, die am Mittwoch in der Sing⸗Akademie gemeinschaftlich mit der Altistin Fräulein Adelina Herms concertirt, wird bei dieser Gelegenheit Chopin's Sonate 0p. 58, die Ungarischen Zigeunerweisen von Tausig und kleinere Stücke von Liszt, Rubinstein und Chopin svpielen.

Morgen Abend 8 Uhr findet im Saal des Römischen Hofs das Concert der Sängerin Fräulein Hedwig Müller statt, in dem die Pianistin Fräulein Helene Leubuscher und der Königliche Kammervirtuose Herr Felix Meyer (Violine) mitwirken.

Fräulein Adelina Herms wird gelegentlich ihres Auftretens am Mittwoch in der Sing⸗Akademie Degele's „Du bist wie eine Blume“, Thierfelder's „Heut ward mir bis zum jungen Tag, Graf Hochberg's „Bitte“ und E. E. Taubert's „In einem dunkeln Thal“ zum Vortrag bringen.

Am Freitog Nachmittag um 5 Uhr verstarb nach einer Mitthei⸗ lung der „Staatsb. Z.“ der Königliche Musikdirektor Heinrich Saro nach vierzehntägigem Krankenlager. Der Verewigte, der in Berlin als Kapellmeister des Kaiser Franz⸗Garde⸗Grenadier⸗Regi⸗ ments Nr. 2 in Erinnerung sein wird, ist der Erste gewesen, der die deutsche Militärmusik kurz nach Neuerrichtung des Deutschen Reichs

in das Ausland getragen und mit seiner trefflichen Kapelle in Amerika reichen Beifall geerntet hat. Nachdem er vor mehreren Jahren in den Ruhestand getreten war, widmete er sich dem vierstimmigen Männergesang, sowie im Verein mit Emanue] Vogelgesang der Schöpfung von Kinderliedern und musikalischen Festspielen für Kindergärten.

Der Violinist Heckmann ist laut Meldung d 8 „W. T. B.“

gestern in Glasgow an der Influenza gestorben

8 Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 15 000 auf Nr. 78 776.

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 63 766. 104 610.

4 Gewinne von 5000 auf Nr. 64 593. 64 835. 138 407. 180 301.

19 Gewinne von 3000 auf Nr. 7162. 9387. 21 328. 28 128. 29 496. 35 519. 51 745. 59 618. 69 135. 96 178. 100 807. 112 354. 115 020. 125 316. 137 660. 138 345. 156 122. 178 683. 179 676.

34 Gewinne von 1500 auf Nr. 61. 7111. 13 141. 15 549. 28 552. 34 789. 35 690. 35 897. 43 953. 44 924. 67 202. 70 447. 71 237. 72 688. 96 599. 103 188. 104 142. 120 646. 132 217. 138 561. 143 658. 150 790. 152 657. 160 188. 168 996. 180 096. 185 052. 185 323. 187 013.

135 185.

165 783.

33 Gewinne von 500 auf Nr. 7187. 12 828. 21 500. 36 610. 38 766. 41 344. 48 073. 49 941. 50 686. 56 251.

10 496. 39 735. 85 812.

61435. 77 058. 83 775. 94 281. 99 808. 100 241. 102 064. 103 001. 111 135. 116 610. 122 696. 124 968. 125 284. 130 857. 136 310. 139 367. 139 976. 144 463. 148 582 150 308. 150 455. 168 747. 170 679.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 185. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung: 8 8

Gewinne von 15 000 auf Nr. 23 326. 56 837. 91 411.

1. Gewinn von 10 000 auf Nr. 61 724.

33 Gewinne von 3000 auf Nr. 1372. 5425. 18 082. 21 742. 23 370. 29 002. 37 663. 41 146. 63 418. 67 690. 71 270. 79 192. 91 044. 93 555. 97 871. 98 854. 105 784. 118 798. 120 541. 132 295. 135 601. 137 498. 139 546. 141 373. 150 089. 153 829. 154 795. 168 810. 178 510. 180 281. 185 906. 186 054. 189 688.

40 Gewinne von 1500 auf Nr. 111. 7620. 11 747. 17 506. 23 003. 26 508. 27 681. 28 726. 33 040. 33 551. 41 444. 42 162. 46 085. 52 753. 56 139. 58 226. 60 926. 66 262. 67 396. 73 992. 74 055. 84 789. 101 893. 107 070. 108 503. 115 229. 117 033. 117 558. 118 495 121 003. 128 565. 132 776. 134 127. 144 502. 145 469. 147 730. 148 260. 160 299. 168 246.

40 Gewinne von 500 auf Nr. 2017. 3718. 13 849 17 416. 17 638. 18 373. 24 390. 25 819. 45 128. 45 920 47 975. 53 238. 65 128. 65 226. 68 803. 77 368. 77 826 87858. 87 998. 91 115. 100 898. 101 631. 105 628. 108 342 112 344. 112 736. 117 874. 134 357. 135 189. 142 155 143 601. 153 469. 154 887. 156 466. 164 602. 164 721 166 924. 169 197. 174 851. 187 912.

11 469.

———— —— aa —.

.Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, E“ u. dergl. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 2ꝛc. Versicherung. .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Ges .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

SSg9SU

1) Untersuchungs⸗Sachen.

Keine.

ifgebote, Zustellungen und derl..

[6589] 8 Aufgebot. Rücksichtlich der nachbenannten Urkunden:

[31291]

Nr. 20 338 über für die Zeit vom 15. Februar 1891 bis 14. Mai 1891 bezahlte Prämie von 15 31

Vosshage in Gr. Heere laut Police Nr. 90 763 der gefordert,

geschlossene Versicherung, 1 Vorlag II. der von derselben Gesellschaft am 9. Dezember unter Vorlage

Dr. phil. Friedrich Adolph Bernoulli in Oppeln erklärt werden. ausgestellten auf Inhaber lautenden Police Nr. 76 520 groß 10 000 ℳ, ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und zwar: ad I. von dem Kotsaß Ludwig Vosshage in Sack, Kreis Alfeld, ad II. von der Frau Gewerberath Dr. Adele Bernoulli, geb Bothmer, in Aachen, Beide durch den Rechtsanwalt Dr. Fehling [36711] beck. Die Diesem Antrage gemäß werden Alle, welche an Stettin:

Auf Antrag der ledigen Taglöhnerin Rosina [26108] Brutscher von Martinezell werden die etwaigen I. der von der Deutschen Lebens⸗Versicherungs⸗ Inhaber der angeblich durch Brand zu Verlust ge⸗ Se in Lübeck General⸗Agentur Hannover, Fehehs cn 11“ 6 desdeaehges Würnse ur Sottru sgestellten ämien⸗Quittun pten Nr. 5005 mi prüng Einlas gentur, Sottrum ausgestellten Prämien⸗Huittung von 170 Gulden und Nr. 330 mit einer ursprüng⸗ lichen Einlage von 200 Gulden, beide aus gestellt für die auf das Leben des Lehrers J. H. K. L. A. für Rosina Brutscher von Martinszell, hiemit auf⸗ spätestens üsr vom

deuts 9 . . schaft in Lübeck Dienstag, den 22. März 1892, Vormittags Ih. ET11’““ b- Deutschen Lebens⸗Bersicherungs⸗Gesellschaft in 9 Uhr, ihre Rechte bei dem unterfertigten Gerichte durch aufgefordert, spätestens in dem auf den der genannten Sparbücher anzu⸗ 1879 über das Leben des Königl. Gewerberaths melden, widrigenfalls dieselben für kraftlos werden

Kempten, den 22. August 1891. Königliches Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: Kempten, den 24 August 1891. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Kempten. (L. S.) Der geschäftsleitende K. Sekretär: Wurm.

Auf deren Antrag ergeht an alle Betheiligte die zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt [49758] Aufforderung, Ansprüche und Rechte unter Vorlage werden. der Urkunden spätestens im Termine Mittwoch, 6. April 1892, Vorm. 11 Uhr, bei Vermei⸗ ge fordert, dung der Kraftloserklärung anzumelden.

Schlitz in Hessen, 18. September 1891.

8 Großherzogl. Amtsgericht Schlitz.

Wahl

Aufgebot. Aufgebot.

städtischen Sparkassa

(gez.) Immler. (L. s.) Zehrfeld.

[49754]

Aufgebot. von Waltersdorf, als Finders,

Es werden daher die Inhaber der Bücher auf⸗ spätestens im Aufgebotstermine den Amtsgerichts Roth, ist am 5. Mai 1891 in Folge 12. April 1892, Vormittags 11 Uhr, bei (Einbruchs in sein Anwesen ein 3 %iger Privatschuld dem unterzeichneten Gerichte Zimmer 13 ihre Rechte schein über 1000 Nr. 160 vom 15. November anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigen⸗ 1890 der Kgl. Hauptbank Nürnberg abhanden ge falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird Stettin, den 22. September 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IX.

Der Kaufmann Wilhelm Jacoby in Berlin, Oranienstr. 18, hat das Aufgebot eines Prima⸗ wechsels über 112 30 ₰, zahlbar am 1 Novem⸗ ber 1891, gezogen auf Fräulein Pauline Nadel in Ballenstedt a. H. und ausgestellt und girirt von dem ꝛc. Wilhelm Jacoby selbst, beantra t.

Dieser Wechsel ist angeblich verloren gege ngen.

Es werden deshalb die Inhaber dessel

18. Februar 1892, Vorm. 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 12, anberaum⸗ ten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und 49755 den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ [49755] erklärung der Urkunde erfolgen wird. Ballenstedt, den 13. Juli 1891. Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht.

Aufgebot.

Auf den Antrag des Handelsmanns August Eichner Abthl. III. Nr. 11 und Grundbuch von Ruhlsdorf 1“ dt. wird der Verlierer Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse zu oder Eigenthümer eines am 25. März 1891 bei dem Orte Quaritz gefundenen Hundertmarkscheins aufge⸗

Bekanntmachung. Aufgebot. 1 Dem Oekonom Josef Scheuerlein in Massendorf

kommen.

Aaf Antrag des Josef Scheuerlein werden die J haber der bezeichneten Urkunde aufgefordert, Rechte hierauf bis spätestens auf Dienstag, 6. Sep tember 1892, Vormittags 10 Uhr, Sitzungs⸗ saal Nr. 12, anberaumten Aufgebotstermin bei dem unterfertigten Gericht anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos klärt wird.

Nürnberg, 17. November 1891.

Kgl. Amtsgericht. Abth. IV.

(L. S.)

Groß. Zur Beglaubigung: Der geschaͤftsleitende Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts: (L. S.) Hacker, Kgl. Sekretär. Aufgebot.

Der Büdner Ludwig Ebel zu Berkenbrück, ver⸗ treten durch Rechtsanwalt und Notar Schramme zu Luckenwalde, hat das Aufgebot des angeblich ab⸗ handen gekommenen Hypothekenbriefs vom 19. Juli 1886 über 1350 nebst 5 Prozent Zinsen, haftend auf den Grundstücken Grundbuch von Berkenbrück Bd. XI. B. Nr. 69 Abthl. III. Nr. 2, Bd. XI. Nr. 21

ben hier⸗

Bd. XVI. Nr. 39 Abthl. III. Nr. 2 nebst an⸗ gehesteter Schuldurkunde vom 4. August 1883, ein⸗ getragen für die verehelichte Mühlenmeister Caroline

die bezeichneten Urkunden Ansprüche zu haben ver⸗ a. Nr. 259 854 über 1071,08 ausgefertigt für fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 29. Ja⸗ Krüger, geb. Barnack zu Petkus, behufs Löschung

meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in

Frau Louise Gabriel,

nuar 1892, Vormittags 9 Uhr, bei dem unter⸗

der angeblich getilgten Hypothekenpost, beantragt.

dem auf Freitag, den 8. Jannar 1892, Vor⸗ b. Nr. 286 288 über 5339,25 ausgefertigt für zeichneten Gerichte seine Ansprüche und Rechte an⸗ Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späte⸗

mittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin

Karl Ferdinand Gabriel,

zumelden, widrigenfalls ihm nur der Anspruch auf stens in dem auf den 23. März 1892, Vor⸗

bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Herausgabe des durch den Fund erlangten und zur mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht

die Urkunden vorzulegen, unter dem Rechtsnachtheile, Antrag der Eigenthümer, nämlich zu a. der Frau Louise Gabriel, geb.

daß die gedachten Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen. 8 Lübeck, den 21. April 1891. Das Amtsgericht. Abtheilung I. Asschenfeldt r. Veröffentlicht: Propp, Gerichtsschreiber.

Stettin,

[49757]

[11877] Aufgebot. Der Gutsbesitzer Franz Joseph Julius Vincentius

zu b des Sahneidermeisters Karl Ferd Gabriel zu Stettin,

geschlossen werden wird.

Glogau, den 26. November 1891. . Königliches Amtsgericht.

Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vorhandenen anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht aber aus⸗ melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die

Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Luckenwalde, den 24. November 1891 Das Königliche Amtsgericht.

8 1“ Aufgebot.

Zum Zweck der Anlegung des Grundbuchs für die in der nachfolgenden Zusammenstellung bezeichneten, seither im Grundbuch noch nicht ein⸗ getragenen Grundstuücke ist das Aufgebot der Grundstücke von dem Rechtsanwalt Furbach als Vertreter der in dem Verzeichniß einzeln angegebenen Antragsteller in Antrag gebracht: Zusammenstellung.

Posner in Alt Kleppen, vertreten durch den Rechts⸗

anwalt Böhm zu Sagan, hat das Aufgebot der angeb⸗ lich verloren gegangenen, auf seinen Namen lautenden Lebensversicherungs⸗Police Nr. 5311 Litt. A. der Versicherungsgesellschaft Thuringia in Erfurt vom

Antragsteller (Prozeßbevollmächtigter)

Gemeinde

Bez Karten⸗ Par⸗

e ichnung des Grundstücks

Größe Reinertrag

Lage Kulturart

1. August 1861 über 400 Thaler beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Dezember 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. dorf Erfurt, den 16. Mai 1891. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

[497611 Aunufgebot. u Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Brilon 28673 über 300 ℳ, ausgefertigt für die Ehefrau Conrad Hesse zu Brilon, ist angeblich ver⸗ loren und wird auf Antrag der Letzteren, jetzt ver⸗ wittwet, zum Zwecke der Kraftloserklärung auf⸗ geboten. Es wird der Inhaber des Buchs aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 5. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen; widrigenfalls dasselbe für raftlos erklärt wird. 2

F. 31/91

Brison, den 19. November 1891. ) Alois d Julian

dort (Rechtsanwalt Furbach bier) ““ 8 Durch Attest der Ortsbehörde ist bescheinigt, daß

Königliches Amtsgericht.

1359500) Aufgebot.

Besitzer Johann Trzynskit in Karszyn (Rechtsaͤnwalt Furbach in

Die Besitzer Josef Karau, Johann Rink, Doeringsdorf 8 39 August Bünger, Joseph Maschewski, .“ 1 8 August Pri

(Rechtsanwalt Furbach hier) F. 32/91 Gemeindevorsteher Jacob Besitzer Michael Langowski sämmt⸗ lich aus Kwieki. Die Rechtsnachfolger des verstorbenen Besitzers Ignatz Slominski, nämlich: a die WittweSlominska, Marianna, geb. Laska in Quiecki, b. die Geschwister Slominski: 1) Marianna, verehelichte Besitzer Johann Czapiewski in Ossowo, Era, verehelichte Besitzer Anton Januszewski in Menczykal, Jacob in Quiecki, Caecilie in Quiecki,

Sssomo

Ossowo 45 3

Konitz)

UI— sämmtlich in Doerings⸗

Langowski, Bielawy Kwieki

aus Quiecki und be⸗ vormundet durch den Besitzer Johann Lonski

Den folg. Personen: 1) Johs. Hahn in Hutzdorf, steller als Eigenthümer der sie betreffenden Grundstücke in das Grundbuch einzutragen.

2) Marg. Röhm in Fran⸗Rombach, 3) Marg.

Hainer in Schlitz, 4) Elife Eckhardt das., 5) Anna Aufgebotstermine am 15. Sippel das., 6) Karl Lerisee Schwarz das., 7) Karl Ansprüchen auf die Grundstucke ausgeschlossen werden und in dem neu a

Schwaxz das., 8) Elise Bätz zu Wernges sind die eingetragen werden. 71 t 3 ernge 88 Konitz, den 10. November 1891.

Einlagescheine der Sp r⸗

Leibkasse Schlitz ab⸗ handen gekommen.

8 ie2 derung, ihre Rechte cke Es ergeht daher an alle EEE“ die Aafferdfrunge ibr⸗ Nr. 25, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Rechten und

nzulegenden Grundbuch die betreffenden Antragsteller als Eigenthümer der Grundstücke

annar 1892,

““

Gemarkung Artikel blatt zelle

a Thlr. 1/100 11 am Niechwarz Wiese 1bb56 3 7

9 am Damm Wiese 199/19 die Schulwiese Wiese

44/1 am Niechwarz Wiese

Antragsteller die betreffenden Grundstücke eigenthümlich besitzen und ist beantragt, die Antrag⸗

und Ansprüche auf diese Grundstücke spätestens in dem

Königliches Amtsgericht. IV.