1891 / 293 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Dec 1891 18:00:01 GMT) scan diff

Das Beiheft zum „Militär⸗Wochenblatt“, heraus⸗ gegeben vom General⸗Major z. D. von Estorff, (Heft II, Verlag von E. S. Mittler u. Sohn), veröffentlicht einen Vortrag über die Tage von Regensburg, 10. bis 23. April 1809, gehalten in der Militärischen Gesellschaft zu Berlin am 4. November 1891 von Walter von Bremen, Hauptmann im Großen Generalstabe, (Mit

sechs Skizzen.) . Allgemeine Wissenschaft.

—n. Der alte und der neue Glaube. Von einem Juristen. 8. Auflage. Halle a S. Richard Mühlmann’s Verlags⸗ dandlung (Max Große) 1891. Preis 1 Der Verfasser bekämpft scharf und entschieden die in den „Ernsten Gedanken“ von Egidy's entwickelte Ansicht, da ohne den Glauben an den auferstandenen Christus nur Athbeismus oder Pantheismus herrschen kann. Gottes Dasein pbilosophisch zu beweisen, ist bisher noch nicht gelungen; auch kann dies aus der Natur, der Geschichte und dem Begriff des Rechts nicht gescheben. Kant hat uns zwar durch die Lehre von dem „Ding an sich“ von dem Materialismus befreit; aber damit haben wir keinen Glauben gewonnen. Der Gottesglaube muß sich daber auf den lebendigen Christusglauben stützen. Und wie wollen wir den Un⸗ sterblichkeitsglauben gewinnen? Nicht anders als indem wir an die Auferstehung Christi glauben. Steht es aber mit dem Gewissens⸗ glauben anders? Da nun die in den „Ernsten Gedanken“ erstrebte neue Kirche mit Christus auch Gott verlieren müßte, so hat auch das Ge⸗ wissen keine Göttlichkeit mehr. Höchstens bliebe eine Weihe des Lebens in dem Glauben an die Menschheit; sonst nur der Nihilismus, der die Menschheit verachtet, und der Pessimismus, der nicht an ihre Zukunft glaubt.

Weihnachts⸗Literatur.

Das Hohenzollern⸗Museum in Berlin. Von Paul Lindenberg. Verlag von Dr. E. Mertens u. Cie., Berlin W., 1892. Groß⸗Oktav, elegant gebunden 3,50 Das vorliegende Werk ist nicht etwa ein trockener Führer durch das Hohenzollern⸗Museum, sondern es versucht, den patriotischen Gedanken, die jeden Besucher bei der Wanderung durch diese Räume erfüllen, einen passenden stim⸗ mungsvollen Ausdruck zu geben: so entrollt sich vor unseren Augen eine kurzgefaßte und dabei auf die Lebensumstände der einzelnen Herrscher und ihrer Familien mit liebevollem Verständniß eingehende Geschichte der Hohenzollern. Die zahlreichen Gegenstände aus dem Alltagsleben der E“ die in dem Museum untergebracht sind, gewähren uns einen Blick in ihren Charakter und in ihr Wesen, und das hervorzukehren ist dem Verfasser wohlgelungen. Das Buch bringt dabei zwölf werthvolle Lichtdruckillustrationen von dem Museum, die nicht nur dem Besucher eine schöne Erinnerung, sondern auch Demjenigen, dem es nicht vergönnt ist, das Museum zu sehen, ein guter Ersatz hierfür fein werden. Wir heben daraus hervor die beiden Kaiser Wilhelm⸗ Zimmer, das Kaiser Friedrich⸗Zimmer, die Zimmer der Königin Luise, der Könige Friedrich Wilhelm III. und II., mehrere Zimmer des Königs Friedrich II. und ein Zimmer des Königs Friedrich I. Das Buch ist für patriotische Häuser ein passendes Festgeschenk. 8

Die Jagd nach dem Glück, ein Sang aus grünem Wald von Wilhelm Gaedke. Berlin. Freund und Jeckel (Carl Freund). Eine epische Dichtung in Trochäen, die an Scheffel's „Trompeter von Säckingen“ erinnert. Die hier besungene „Jagd nach dem Glück' spielt in der Zeit des letzten Hohenstaufen Conradin, dessen Hinrichtung in Neapel mit hinein verwoben ist. Der Held ist ein von Thatendrang erfüllter Jüngling, der in die weite Welt hinaus zieht, um das Glück zu suchen und, durch reiche Erfahrungen belehrt, heimkehrt, um zu der Erkenntniß zu gelangen, daß es nicht in der Ferne, nicht im Streit und Krieg, in der Freiheit, im Wein, sondern in der Heimath, in den Armen eines geliebten Weibes, in dem eigenen Hause zu finden ist. Die epische Erzählung ist reich mit lyrischen Gesängen, die dem gequälten Herzen des liebe⸗ durstigen und glücksuchenden Jünglings Ausdruck geben, ver⸗ sehen: diese sind poetisch warm empfunden und zum Theil auch sehr schön in der Form. Durch die ganze Dichtung zieht der Hauch deutschen Reckenthums und reiner Waldesluft, die die Sehnsucht des Helden nach der deutschen Heimath gerade auf dem heißen Boden Italiens nur noch begreiflicher macht. Ist auch im Ganzen die Sprache der Dichtung eine anmuthige, giebt sie auch den Stimmungen überall rechten Ausdruck, so bringt doch das Trochäen⸗Versmaß manche Härten mit sich, die nicht immer glücklich überwunden worden sind. Aber das beeinträchtigt doch nur wenig den dichterischen Werth, der der „Jagd nach dem Glück“ in hohem Maße beiwohnt. Die Dichtung hat Anspruch darauf, von der deutsch fühlenden Jugend gelesen, beherzigt und im besten Sinne populär zu werden. Manche der eingestreuten Lieder werden sicherlich einen ge⸗ eigneten Komponisten finden. Das Buch mit seiner schönen Aus⸗ stattung wird auch den Weihnachtstisch, ja das Haus jeder deutschen Familie zieren.

Aus dem Verlage von Ferdinand Hirth und Sohn in

Leipzig liegen mehrere gute Bücher für die reifere Jugend vor: 1) Der Seekadett von Helgoland, eine Erzählung aus unseren Tagen von Otto Höcker, der den Schlußband zu dem im Jahre 1889 erschienenen I. Bande: „Der Schiffsjunge des Großen Kur⸗ fürsten“ bildet. (Pr. geb. 5 ℳ) Beide Bücher sind zusammengefaßt unter dem Titel: „Unsere deutsche Flotte von der Flagge des großen Brandenburgers bis zur Schwarz⸗Weiß⸗Rothen.“ Es sind Kriegs⸗ und kulturgeschichtliche Bilder im Anschluß an die Jugend⸗ schriftensammlung „Preußens Heer Preußens Ehr’“. Die Ab⸗ bildungen sind von A. von Rößler geliefert. 2) Berthold der Getreue, die Mär von des Königs wahrhaftem Voigt“, der erwachsenen evangelischen Jugend gewidmet von Ferdinand Sonnenburg. (Pr. geb. 6 ℳ) Dieses Buch bildet den Anfang einer Reihe kulturgeschichtlicher Erzählungen aus der Zeit Kaiser Heinrich's IV. unter dem Titel „Für Kaiser und Reich.“ Das Buch ist nur für Protestanten geeignet, da es die Leiden schildert, die dem Kaiser Heinrich von Rom widerfuhren; es zeigt, wie die besten Männer für den Kaiser ihr Leben hingaben, und will in der Jugend die Vaterlandsliebe fördern helfen. Die Abbildungen sind von Jo⸗ hannes Gehrts in Düsseldorf.

Auch der Verlag von Carl Flemming in Glogau hat für eine Reihe neuer guter Unterhaltungsbücher für die Jugend zu Weih⸗ nachten gesorgt. Für die reifere Jugend sind geeignet:

Gustav Höcker, 1870 und 1871, zwei Jahre deutschen Heldenthums, das bereits in dritter Auflage erscheint. Dieses treffliche, elegant ausgestattete Werk schildert den ganzen deutsch⸗ französischen Krieg in lebendiger patriotischer Sprache und ist auch für Erwachsene durchaus geeignet. Die zahlreichen Illustrationen, Porträts, Schlachtenbilder u. s. w. rühren von anerkannten Meistern (Camphausen, Knötel, Sell, Speyer, Horn) her, und die bei⸗ gegebenen Karten gewähren die Möglichkeit guter Orientirung. Ferner sei empfohlen: Unter schwarz⸗weiß „rother Flagge, ernste und heitere Geschichten aus dem Leben deutscher Seeleute, von J. H. O. Kern, mit acht Illustrationen von Albert Richter. Eleg. geb 5 Das Buch enthält lebenswahre Schilderungen des Seelebens, die ebenso unterhaltend wie belehrend sind. Das Interesse der Jugend für Afrika wird durch eine afrikanische Sklavengeschichte: Ueber den Sternen, von E. von Wasmer, geweckt und gepflegt; sie spielt in Deutsch⸗Ostafrika und zeichnet sich durch anschauliche und lebendige Schilderung von Land und Leuten wie auch durch einen guten Aufbau aus. In spannender Erzählung wird ein farbenreiches bunt bewegtes Bild von dem Leben und der Kultur in unserer ost⸗ afrikanischen Kolonie entrollt, das geeignet ist, das Verständniß für die über⸗ nommenen Aufgaben in dem schwarzen Erdtheil zu fördern. Zauber⸗ kreise, Märchen von H. Falk; es sind dies legendenartige Erzäh⸗ lungen von ethisch didaktischem Charakter, in denen auch das religiöse Element hervortritt. Gut erfunden, sind sie durch⸗ aus unterhaltend und erwachsenen Mädchen und Knaben zu empfehlen. Ein anderes für die reifere Jugend bestimmtes Buch nennt sich: Das Geheimniß des Karaiben von Friedrich J. Pajeken, mit 8 Holzschnitten von Joh. Gehrts, eine Erzählung, die sich in den südamerikanischen Tropen abspielt und

eine flotte Schilderung der gesellschaftlichen und staatlichen Zustände Venezuelas enthält. Für Kinder von sechs bis zu zehn Jahren eignen sich die Kleinen Erzählungen von Martin Claudius, zwei Bändchen, mit 8 Bildern von L. Venus. Sehr fein und mit lebhafter Phantasie erfunden, in schöner klarer und einfacher, für Kinder stets verständlicher Sprache geschrieben, sind diese Erzählungen interessant und spannend und enthalten in ihrem Kern eine gesunde Meral; sie erscheinen bereits in vierter Auflage. Für junge Damen hat Moritz von Reichenbach, eine hervorragende Schriftstellerin, deren eigentlicher Name so bekannt ist, daß sie kaum noch des Pseudonyms bedarf, eine Erzählung: „Verwaiste Herzen“ geschrieben, die eine interessante Familiengeschichte behandelt. Die Handlung ist spannend und überall packend, ob das Leben und die Interessen des Landadels ge⸗ schildert oder das Seelenleben der Hauptpersonen mit meisterhafter Hand geschildert sind. Schön ausgestattet, wird es auch eine Zierde für den Salon sein. Erwachsenen Mädchen bietet „Licht und Schatten“ von Martha Eitner eine gesunde Lektüre. Es sind zwei Erzäh⸗ lungen; die eine, „Der Eichenhof“, hat einen ernsten Hintergrund, während die zweite, „Tausendschönchen“, eine anmuthige und liebens⸗ würdige Pensionsgeschichte, die mit viel Schalkhaftigkeit vorgetragen wird, enthält. An den Erzählungen, die die Gräfin Paula Lehn⸗ dorff unter dem Titel „Vom Lebenswege“ herausgegeben hat, wird die junge Damenwelt sicherlich Gefallen finden. Die Ver⸗ fasserin besitzt eine feine Weltkenntniß und beherrscht nicht nur den Ton der vornehmen Gesellschaft, sondern sie weiß auch, was die Seele und den Verstand eines jungen Mädchens bewegt. Ferner sei von der Meisterin der Erzählungskunst Thekla von Gumpert die zweite Auflage des Buches „Das Konfirmationsjahr“ er⸗ wähnt, das ein gediegenes Weibnachtsgeschenk für junge Konfirman⸗ dinnen ist. Für die reifere weibliche Jugend eignen sich ferner Beatrice Morrice und andere Erzählungen von Elise Maul; die Verfasserin hat den Ton zwischen Roman und Jugend⸗ schrift glücklich getroffen und versteht es, zum Herzen zu sprechen; die erste Erzählung spielt auf englischem, die drei anderen auf deut⸗ schem Boden. Aus Thekla von Gumpert's Bücherschatz für Deutschlands Töchter seien die „Fügungen“ von Hedwig Gräfin von Rittberg erwähnt, Erzählungen, die für das Herz junger Mädchen geschrieben sind, welche aus der Schule in die Welt treten; sie zeichnen sich durch Frömmigkeit und Moral und durch hübsche Erfindung aus, welche die Leserinnen mit dem viel⸗ fältigen Leben und seinen Licht⸗ und Schattenseiten bekannt macht. Prinzessin Beate Novelle für junge Mädchen von FannyStöckert, ist eine lebenswahre Erzählung mit gut gezeichneten Charakteren, die die Läuterung eines verzogenen Mädchens durch das Leben behandelt; sie wird des Eindrucks auf Niemanden, der sie liest, entbehren. Die Verfasserin besitzt eine große Erzählungs⸗ und Gestaltungskunst und wird sich gewiß mit ihrer Novelle bei Mädchen, die der Jugendliteratur bereits entwachsen sind, neue Freundinnen er⸗ werben. Zum Schluß sei noch eine Sammlung peaaktischer Gelegenheitsgedicht: Kindliche Wünsche für häusliche Feste, herausgegeben von Hermann Lenz, Preis 2,50 ℳ, empfohlen; die Sammlung erscheint in zweiter Auflage und kommt dem in Familien vielfach empfundenen Bedürfniß, für Kinder passende Gedichte bei häuslichen Festen zu erhalten, entgegen; die Auswahl an geeigneten Gedichten ist eine sehr große; sie ist in vier Gruppen eingetheilt und berücksichtigt die Ideenkreise der verschieden Altersstufen von 4 bis 14 Jahren.

Der Verlag von Gustav Weise in Stuttgart hat wieder mehrere Bücher, namentlich für die Mädchenwelt, herausgegeben. Voran sei 1) der „Trotzkopf“ von Emmy Rhoden erwähnt, der bereits in zehnter Auflage vorliegt; diese Erzählung handelt von einem jungen verwöhnten Mädchen, dessen gute Eigenschaften erst unter richtiger Leitung und im Verkehr des Lebens zur Entfaltung kommen. Die zehnte Auflage (Preis 4,50 ℳ) beweist, daß die Ver⸗ fasserin mit ihrer Erzählung für erwachsene Mädchen das Richtige getroffen hat. 2) Eva von T. von Heinz. Zweite Auflage. Preis 4,50 ℳ. Eine gleichfalls für erwachsene Mädchen passende Erzählung, die gegen Hochmuth und Eitelkeit ankämpft. 3) Von derselben Verfasserin: „die Cousinen“, Pr. 4,50 ℳ, ein neues Buch, das nicht minder als „Eva“ geeignet ist, in guter Richtung auf das Gemüth erwachsener Mädchen zu wirken; der Hauptreiz des Buchs liegt in der Zeichnung der Charaktere. 4) Das Kom⸗ teßchen und andere Erzählungen für die Jugend von Frida Schanz, mit vier Farbendruckbildern von O. Herrfurth, Pr. 3 Das Buch, mehr für jüngere Mädchen berechnet, verdient alle Empfehlung; die Verfasserin zeigt Verständniß und Sympathie für die Jugend und hat ihre Feder in dankens⸗ werther Weise dem Kindesalter dienstbar gemacht. 5) Gute Beispiele für die Jugend, gesammelt von Klara Reichner, mit vier Farbendruckbildern von Leinweber. Preis 3 Hier findet sich geschickt vereinigt zu einer für Mädchen und Knaben passenden Lektüre, was die Geschichte an edlen Zügen aus dem Leben be⸗ rühmter Frauen und Männer überliefert hat. Eltern und Erzieher seien hierauf besonders aufmerksam gemacht. 6) Für kleine Kinder eignet sich ein Bilderbuch von Jul. Kocher mit Versen von Frida Schanz: „Fürs Kinderherz“; Preis 2 Die flo’ten, zum Theil recht lustigen Gedichtchen werden sich gewiß einer guten Aufnahme bei Kindern und Müttern erfreuen. 7) Gleichfalls für die kleine Kinderwelt geeignet ist das Buch „Unserm kleinen Guck⸗in⸗die⸗Welt“, illustrirt von Will. Gibbons, Pr. 2 ℳ; außer sechs feinen Farbdrucken enthält das Buch auf 18 Blatt⸗ cartons 22 Text⸗Illustrationen und 60 ernste und humoristische Gedichte und gereimte Erzählungen. 8) Struwelpeter der Jüngere von J. Trojan und F. Flinzer. Pr. 1,80 Die Bilder sind voll von Leben und Humor; der neue Struwelpeter ist keine Nachahmung des alten, statt der unnatürlichen Zerrbilder sind es aus dem Leben gegriffene Figuren, deren Unarten mit Gemüthlichkeit und Humor gegeißelt werden. Das Aeußere des Buchs, das sich in einem Relief⸗Einband präsentirt, ist originell. 9) Gustav Weise's Bilderwelt (Preis 3,50 ℳ) bietet für den ersten Anschauungsuntericht 400 Abbildungen aus Hof und Haus, Wald und Feld, die Kindern, die noch nicht lesen können, sehr nützlich sein und viel Freude machen werden.

In dem Verlage von Otto Spamer in Leipzig ist für die reifere Jugend in sechster Auflage neu bearbeitet erschienen das Deutsche Flottenbuch, Erlebnisse eines Seekadetten in Krieg und Frieden, vom Korvetten⸗Kapitän a. D. von Holleben, mit 100 Text-Abbildungen, 6 Ton⸗ und 2 Chromobildern nach Zeich⸗ nungen von Richard Knötel, Willy Stöwer u. A. sowie nach Original⸗ Photographien. Pr. 6,50 IFIn frischem, lebendigem Ton schildert es die deutsche Flotte, ihre Angehörigen und deren Leben; dabei klärt es über das Wesen des Seemannsdienstes Alle, die sich ihm widmen wollen, in passender Weise auf. In dem⸗ selben Verlage erschien: Der Bürgermeister von Lübeck, Geschichtliche Erzählung von Dr. Anton Ohorn, mit Ori⸗ ginalzeichnungen von Theodor Rocholl. Preis 6 Die Ge⸗ schichte spielt sich im 16. Jahrhundert ab; die Erzählung ist nicht nur geschichtlich belehrend, sondern auch spannend und unterhaltend.

Im Verlage von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover erschien in zweiter Auflage eine Erzählung von Adelaide Müller⸗ Portius „Zwei Waisenkinder“'. Preis 3 Die Erzählung ist gut geschrieben und für junge Mädchen eine passende Unter⸗ haltungslektüre.

Im Verlage von Paul Hüttig in Berlin ist eine für Knaben geeignete patriotische Erzählung „Der jüngste Vater⸗ landsvertheidiger“ von J. Steinberg mit vier Bildern von Karl Müller erschienen. Preis 2,50 Die Erzählung ist der denkwürdigen Zeit von 1870/71 entnommen und regt die Jugend zu opferfreudiger Begeisterung und Vaterlandsliebe an.

A. Haack's Damenkalender für 1892 (Verlag von A. Haack, Berlin NW.) präsentirt sich in seinem XVIII. Jahrgang in geschmackvollem rothen Gewande mit weißer Lederpressung auf der

Vorderseite. Er enthält einen für jeden Tag berechneten Notizkalend

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und eine Novelle „Eine vergessene Geschichte“ von Villamaria, wens

als Titelbild eine hübsche Photograpbie beigegeben ist.

Der erste Band der ofter erwaͤhnten prächtig illustrirten Au.

gabe von „Hauff's Werken“, welche die Deutsche Verlags⸗Austalt in Stuttgart veranstaltet, ist noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest fertig geworden und wird in dem reichen geschmackvollen Einbande jedem Geschenktisch zur Zierde dienen. Er enthält den Roman „Lichtenstein“, sowie die Novellen, Skizzen und Gedichte und bildet somit ein in si abgeschlossenes Ganzes, dem sich im nächsten Bande die Märchen und anderen Werke anschließen werden. Ueber die vornehme künstlerische Ausstattung haben wir uns bereits früher anerkennend geäußert, die letzt erschienenen Lieferungen bestätigen alle Erwartungen, die man von dem weiteren Fortgang des Werkes hegen konnte. Es gehört ohne Zweifel zu den schönsten und geschmackvollsten neueren Erscheinungen auf dem Gebiete der Bücherillustration. Für eine genaue Durchsicht des Textes hat der Herausgeber Dr. Cäsar Flaischlen Sorge getragen, der dem ersten Bande auch eine Biographie Hauff's nebst literarischen Erläu⸗ terungen zu seinen Werken vorangeschickt hat. 8

Die Weihnachtsnummern der Monatsschrift „Moderne Kunst“ (Berlin W., Verlag von Richard Bong) erfreuen sich schon seit Jahren eines durch die Gefälligkeit und den Geschmack der darin gebotenen künstlerischen und belletristischen Gaben wohlbegründeten Beifalls beim Publikum. Das diesjährige Heft übertrifft die früheren aber namentlich in der technischen Ausführung der darin gebotenen Holzschnitte in Bunt⸗ und Schwarzdruck, sowie der besonderen Kunst⸗ blätter noch um ein Bedeutendes. Schon der Umschlag ist in der Farbenpracht der auf Eispapier gedruckten Winterblumen und mit der Goldprägung des Titels eine technisch und künstlerisch origielle Leistung Schlägt man das Heft au so sieht man gleich auf der ersten Seite ein in den Farbennuancen aufs Feinste ausgeführtes Aquarellbild „Liebesglück“ von Rud. Rößler, dessen Titel den Inhalt verräth; die Wiedergabe der zur Hälfte durch einen vorgehaltenen Fächer verdeckten Gesichter de Paares gehört zu dem Gelungensten, was auf, diesem Gebiet bis jetzt geschaffen wurde. Dann folgen zwei Weihnachtserzählungen: „Salve Regina“ von O. von Overkamp, und „Ein Debut“ von Hein Tovote; beide Novellen sind aufs Reichste und Anmuthigste mi schwarzen und farbigen Illustrationen von Carl Zopf und W. Gause geschmückt. Einen prächtigen Bilderschmuck weist auch die Schilde⸗ rung des Berliner Subskriptionsballes auf, die L. Pietsch’s kundige 8 Feder entstammt. In den Bildern schildert F. Stahl einige Haup scenen des Balles. Eine lustige Plauderei ist Ernst von Wo zogen's Behandlung des photographischen Apparates in seine Bedeutung als Weihnachtsgeschenk. Die Kunstbeilagen enthalten sechs vorzügliche Schwarzdrucke, darunter eine „Madonna“ von

Barabino, die im Original die Berliner Ausstellung schmückte, ferner eine interessante Schilderung aus de Highlife „Ein Concert“ von Lopez, sowie Bilder von Kiese Koppay, E. Tito, Cipolla. Eine große doppelseitige Extrabeilage endlich zeigt in vorzüglicher technischer Reproduktion ein reizende Aquarell von Rudolf Rößler, betitelt „Indiskret“, das des all gemeinsten Beifalls sicher sein dürfte. Die Abonnenten der „Modernen Kunst“ erhalten die so glänzend ausgestattete Nummer für den geringen Preis von 1 ℳ, aber auch die Nichtabonnente 1 die Ausgabe von 3 dafür gewiß nicht eine zu hohe nenne önnen. 8

Auch die in landwirthschaftlichen Kreisen wohlangesehen „Deutsche Landwirthschaftliche Presse- (Verlag von Paul Parcy, Berlin SW., Hedemannstraße 10) erscheint zum Weihnachtsfest in einer in Bunt⸗ und Schwarzdruck reich illustrirten Prachtnummer. In dem acht Bogen (Imperialfolio) umfassenden Heft findet der Leser eine Reihe anregender und belehrender Aufsätze aus den ver⸗ schiedenartigsten Fächern ländlicher Thätigkeit, Naturschilderungen u. s. w., die durch über 40 gute Textabbildungen erläutert sin Ein besonderer, in Textsprache und äußerer Erscheinung ga altväterisch ausgestatteter Zeitungsbogen, der auf gelbliche Büttenpapier mit Schwabacher Lettern gedruckt ist und eine Anzahl sorgfältig imitirter alter Kupferstiche zeigt, schildert und ver⸗ anschaulicht in origineller charakteristischer Form, wie die Landwirth⸗ schaft vor 200 Jahren betrieben wurde und wie eine Nummer der Zeitung von Anno Domini 1691 ausgesehen haben würde. Eine Bei⸗ lage für die Familie endlich kommt dem Bedürfniß nach allgemeine Unterhaltung durch eine sich auf ländlichem Hintergrunde abspielend Novelle entgegen. Vier Kunstblätter in Farbendruck gereichen dem Heft zur besonderen Zierde, darunter eine vorzüglich gelungene Chromo⸗ lithographie nach dem Oelgemälde von Engelhardt „Die Kartoffelernte“. Den Umschlag schmückt, ebenfalls in Buntdruck, die stimmungsvolle Ansicht eines in mondbestrahlter winterlicher Abendlandschaft da⸗ liegenden stattlichen Gutshofes, in dessen Herrenhause, wie die hell⸗- erleuchteten Fenster andeuten, man soeben das Christfest begeht. Dies Weihnachtsausgabe der „Deutschen Landwirthschaftlichen Presse“ i übrigens keineswegs nur für die ländliche Bevölkerung bestimmt; sie hat fast noch mehr Interesse für den Stadtbewohner, weil ihm hier das Leben „Auf dem Lande“ so lautet der Titel des Hefts in anziehender Weise vor Sinn und Augen gebracht wird. Trotz der reichen und mannigfachen Ausstattung beträgt der Preis nur 2

Die „Gartenlaube“ (Verlag von Ernst Keil's Nachfolger in Leipzig) hat soeben eine geschmackvoll ausgestattete Weihnachts⸗ nummer herausgegeben. Eine große Kunstbeilage, in Tondruck nach einer effektvollen Zeichnung Zick'’s, führt uns einen Heidenapostel vor, der den alten Deutschen das Weihnachtsevangelium verkündet; ein Farbdruckbild nach Blume⸗Siebert begleitet uns auf die Weihnachts⸗ messe, wo zwei Landmädchen ein Geschenk kaufen, und eine fein em⸗ pfundene Komposition von Heinrich Lefler versetzt uns mitten hinein in den Jubel einer Weihnachts⸗Kindervorstellung, E. Wuttke⸗Biller erzählt unter dem Titel „Wie ich Großmutter wurde“ eine gemüthvolle Weihnachtsgeschichte, Hans Bösch steht mit uns „Am Kinderspieltisch unserer Voreltern“ und zeigt, was sie ihren Kleinen zum Feste ; bescheeren pflegten; seine Ausführungen und namentlich auch die be gegebenen Nachbildungen alter Illustrationen haben zugleich ein kultu geschichtliches Interesse. Den „Mummenschanz der deutschen Weih⸗ nacht“ schildert Dr. Alexander Tille, und Emil Peschkau fesselt uns durch ein Weihnachtsgeplauder. Der Bezug dieser Weihnachtsnummer

ist auch für Nichtabonnenten ermöglicht, sie ist zu dem Preise von

35 (einschl. Porto) von der Verlagshandlung zu beziehen.

Weihnachtskataloge mit einer großen Sammlung zu Festgeschenken geeigneter Bücher liegen vor von der Verlagsbuchhand lung F. A. Brockhaus in Leipzig (die einen illustrirten Katalog herausgegeben hat er ist in jeder Buchhandlung zu erhalten), ferner von Georg Winckelmann in Berlin, Ober⸗Wallstraße 14, und von W. J. Peiser (Louis Meyer) in Berlin, Friedrichstraße 103.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Liebenthal (Schles.), 10. Dezember. Nachdem vierzig Schüler des hiesigen katholischen Lehrer⸗Seminars an Influenza erkrankt sind, ist das Seminar, wie der „N. Pr. Ztg.“ gemeldet wird, ge⸗ schlossen worden. 3

Egypten. 8 Der internationale Quarantänerath zu Alexandrien hat am 26. November 1891 beschlossen, gegen Schiffe, welche seit dem 13. dess. Mts. die Häfen Kotto Radja und Olehleh auf der Insel Sumatra verlassen haben, das zur Verhütung der Cholera⸗ einschleppung bestimmte Reglement in Kraft zu setzen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 11. Dezember gestellt 10 410, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 10. d. M. gestellt 4324, nicht

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rechtzeitig gestellt keine Wagen.

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Subhastations⸗Refultate. 8

.“ Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand an. 11. Dezember 1891 das Grundstück des Baumeisters Theodor

Wienecke, Stephanstraße 16, belegen, zur Versteigerung; das geringste Gebot wurde auf 93 430 festgesetzt; für das Meistgebot von 146 000 wurde der Kaufmann Michael Cohn, Groß⸗ beerenstraße 4, Ersteher.

Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung,

betreffend das Grundstück in der Wiesenstraße 30, dem Maurer⸗

meister Th. Dubrow gehörig.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin stand am selben Tage das zu Weißensee belegene, dem Restaurateur Aug. Schwithal gehörige Grundstück zur Versteigerung. Das geringste Gebot wurde auf 32 412 festgesetzt. Für das Meistgebot von 37 000 wurde der Destillateur Hermann Theunert zu Berlin, Prinzenstraße 111, Ersteher.

Berlin, 11. Dezember. (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter: Hof⸗ und Genossen⸗ schaftsbutter Ia. 121 123 ℳ, IIa. 118 120 ℳ, IIIa. 114—117, do. abfallende 108 113 ℳ, Land⸗, Preußische 95 100 ℳ, Netzbrücher 95 100 ℳ, Pommersche 95 100 ℳ, Polnische 95 98 ℳ, Bayer. Sennbutter 115 120 ℳ, do Landbutter 90 95 ℳ, Schlesische 95 100 ℳ, Galizische 78 85 Margarine 40 70 Käse: Schweizer, Emmenthaler 90 95 ℳ, Bayerischer 60 70 ℳ, do. Ost⸗ und Westpreußischer Ia. 60 65 ℳ, do. IIa. 50 60 ℳ, Holländer 80 85 ℳ, Limburger 40 45 ℳ, Quadratmagerkäse Ia. 24 28 ℳ, do IIa. 18 20 Schmalz: Prima Western 17 % Ta. 41 ℳ, reines, in Deutschland raffinirt 42,50 43,50 ℳ, Berliner Braten⸗ schmalz 44,50 47,50 Fett, in Amerika raffinirt 37,50 ℳ, in Deutschland raffinirt 37,50 40,50 Tendenz: Butter: Bei guter Kauflust blieben Preise fest behauptet. Schmalz: unverändert.

Die Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer u. Co. in Elberfeld haben, um den Ausdehnungsansprüchen ihrer Fabrikation genügen zu können, die seit 1872 bestehenden, am Rhein gelegenen Fabriken der Herren Dr. C. Leverkus u. Söhne in Leverkusen bei Köln a. Rhein sowie einen daranstoßenden größeren Grundbesitz von zusammen etwa 100 Morgen unter günstigen Bedin⸗ gungen käuflich erworben. Die Farbenfabriken werden, wie uns mitgetheilt wird, zunächst ihre eigene Alizarinfabrikation nach Leverkusen verlegen. Die günstige, auch für die Weiterentwickelung der Farbenfabriken besonde rs

geeignete Lage wird nicht nur die Schaffung umfassender neuer An⸗ lagen und Aufnahme weiterer größerer Fabrikationszweige, sondern

auch bei eintretendem Bedürfniß die allmähliche Verlegung der Be⸗ triebe der Farbenfabriken nach dem Rhein ermöglichen.

Leipzig, 11. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Dezember 3,62 ½ ℳ, per Januar 3,65 ℳ, per Februar 3,65 ℳ, per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,67 ½ ℳ, per Mai 3,70 ℳ. per Juni 3,72 ½ ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,72 ½ ℳ, per September 3,72 ½ ℳ, per Oktober 3,75 ℳ, pr. November 3,75 Umsatz 40 000 kg. Ruhig.

Lübeck, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Einnahmen der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn betrugen im Monat November 1891 provisorisch 405 735 gegen 413 439 im Monat November

1890, mithin weniger 7704 Die Gesammt⸗Einnahmen vom 1. Januar bis ultimo November 1891 betrugen provisorisch 4487 897 gegen 4 453 056 im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres, mithin mehr 34 841

London, 11. Dezember. (W. T. B.) Wollauktion. Preise fest, lebhafte Betheiligung, feine Sorten anziehend.

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

Manchester, 11. Dezember. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ⅞8, 30r Water Taylor 7 ¾¼, 20r Water Leigh 6 ¾¼, 30r Water Clayton 32r Mock Brooke 7 ¼, 40r Mavyoll 7 ¾, 40er Medier Wilkinsos 8 ½, 32r Warpcops Lees 7 ¼, 36r Warpcops Rowland 7 ¾ 40r Double Weston 8 ¾, 60r Double Courante Qualität 11 ⅞, 32“ 116 vards 16 % 16 grev Printers aus 321/46r 159. Ruhig.

Glasgow, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 501 215 Tons gegen 598 444 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe be⸗ findlichen Hochöfen beträgt 74 gegen 6 im vorigen Jahre.

Zürich, 11. Dezember. (W. T. B.) Zu der Insolvenz des hiesigen Banquiers Walker wird mitgetheilt, daß die Gläu biger befriedigt werden und die Insolvenzerklärung zurückge zogen worden sei.

New⸗York, 11. Dezember. (W. T. B.) Die Börse ver⸗ lief nach ruhiger Eröffnung in schwankender Haltung; der Schluß war befestigt. Der Umsatz der Aktien betrug 183 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 600 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 191 000 Unzen, die Silberankäufe für den Staatsschatz 20 000 Unzen zu 95,75.

Baumwollen⸗Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions⸗ häfen 290 000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 132 000 Ballen, nach dem Kontinent 114 000 Ballen. Vorrath 1 194 000

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Herbesthal ist die erste englische Post über Ostende vom 11. d. M. ausgeblieben. .“ Landung des Dampfers wegen Sturmes im Kanal.

Bremen. 12. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 10. Dezember Nach⸗ mittags von New⸗York via Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Postdampfer „Ohio“ hat am 10. Dezember Morgens und der Postdampfer „Gera“ am 10. Dezember Nachmittags die Reise von Vigo nach Antwerpen fortgesetzt. Der Postdampfer „Köln“, von Brasilien kommend, hat am 10. Dezember St. Vincent peassirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig' ist am 11. Dezember Morgens mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi nach Port Said abgegangen.

London, 11. Dezember. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Dunbar Castle“ ist gestern, und der Castle⸗Dampfer „Dunottar Castle“ am Dienstag auf der Ausreise in Cape⸗ town angekommen. Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist am Mittwoch auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

Mannigfaltigetees.

3 Der Vertrag der Stadtgemeinde mit dem Kaufmann Krüger über die Erhebung des ungewissen Stättegeldes auf den Straßen und Plätzen Berlins erreicht mit dem 31. Dezember d. J. sein Ende. hdie Zahl der öffentlichen Märkte verringert sich durch die Zunahme der Markthallen immer mehr, sodaß nach der Er⸗ öffnung der Markthalle am Arminiusplatz nur noch außer den Jahr⸗ märkten und dem Weihnachtsmarkt die Wochenmärkte auf dem Nettelbeckplatz und auf dem Gesundbrunnen vorhanden sind. An Stättegeld für diese Märkte hat der bisherige Pächter 11 700 ge⸗ boten, wofür ihm auf zwei Jahre der Zaschlag ertheilt werden soll, unter der Bedingung, daß, wenn während dieser Zeit auch die Wochen⸗ märkte auf dem Nettelbeckplatz und dem Gesundbrunnen eingehen, ihm ein entsprechender Nachlaß an der Pacht gewährt wird.

Der Vorstand des Senefelder⸗Comités hat dem Magistrat das von dem Bildhauer R. Pohle in karrarischem Marmor ausgeführte Denkmal für den Erfinder der Lithographie A. Senefelder zum Geschenk für die Stadt Berlin angeboten. Der Magistrat hat, wie der „N. A. Ztg.“ berichtet wird, in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, das Geschenk anzunehmen.

Sonntag, den 13. Dezember cr., veranstaltet der Steno⸗ grapbische Verein zu Berlin eine Gedächtnißfeier für sein verstorbenes Mitglied, seinen früheren langjährigen Vorsitzenden Karl Heidenreich, Vorsteher des Stenographischen Bureaus des Hauses der Abgeordneten. Die Feier wird in dem großen Saale des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92/93, stattfinden; der Anfang ist auf 11 Uhr Vormittags festgesetzt.

Hamburg, 11. Dezember. Heute früh kurz vor 6 Uhr wurde, wie der „Hamb. Corr.“ mittheilt, der Steinwärder von dem Fähr⸗ dampfer „Ernst Merck“, einem mit zehn Werft⸗Arbeitern bhesetzten Boot, das kein Licht führte, angerannt, daß es kenterte. Alle Arbeiter fielen ins Wasser, und trotz aller Bemühungen konnten nur sieben von dem Fährdampfer gerettet werden, während drei ertranken,

Paris, 11. Dezember. Heute fand, wie das „W. T. B“ be⸗ richtet, die Leichenfeier für den verstorbenen Direktor der öffent⸗ lichen Arbeiten Alphand in dem prachtvoll geschmückten Doͤme Central der Weltausstellung vom Jahre 1889 statt; anwesend waren der Präsident Carnot sowie sämmtliche Mitglieder der Regierung; eine sehr zahlreiche Menschenmenge wohnte der Feier bei, nach deren Beendigung die Leiche auf dem Poôre la Chaise beigesetzt wurde.

ZB8B Dezember. Auf dem Schorbeck⸗Bahnhof fand, wie dem „H T. B.“ gemeldet wird, gestern ein Zusammenstoß des Antwerpener Personenzuges mit einem Rangirzuge statt. Die beiden Zugführer wurden leicht, ein Fahrgast schwer verletzt.

New⸗York, 11. Dezember. Das Jakobs⸗Theater in Cleveland (Ohio) ist nach einer Mittheilung des „H. T. B.“ niedergebrannt.

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1. Untersuchungs⸗Sachen.

1 Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsg.

153246

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ 20. E“ . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften

Oeffentlicher Anzeiger. Ramiamrete

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

nk⸗Ausweise.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[53006] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Felix Lesser, welcher flüchtig ist, ist in den Akten U. R. I. 459 91 die Untersuchungshaft wegen Beihülfe zum betrüglichen Bankerutt verhängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Lesser zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ Gefängniß zu Alt⸗Moabit 12 a, abzuliefern.

Berlin, den 7. Dezember 1891.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königl. Landgericht⸗I.

Beschreibung: Alter 35 Jahre, geboren am

17. Juli 1856 in Gützlaffshagen, Größe 1 m 62 cm,

Statur untersetzt, Haare schwarz, Stirn schmal und hoch, Bart rothblond, Augenbrauen schwarz, Augen braun, Nase hervorstehend, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, oval, Ge⸗ sichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: linke Hand gekrümmt und steif; am rechten Handrücken eine schräge ½ em lange Narbe.

[53007] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Otto Friedrich Wilhelm Vogel alias Carl Schroeder, am 26. Dezember 1866 in Marienburg i /Westpr. geboren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Urkundenfälschung und Betruges J. IV. D. 1407. 91 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ gefängniß zu Berlin, Alt⸗Moabit 12a, abzuliefern. Auf die Ergreifung ist durch die Direktion der Dis⸗ conto⸗Gesellschaft eine Belohnung von 500 gesetzt.

Berlin, den 9. Dezember 1891.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Beschreibung. Alter 24 Jahre, Größe 1 m 64 em, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart Vollbart, kurzgeschoren, Augenbrauen dunkel⸗ blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund ge⸗ wöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Kleidung: dunkel⸗ brauner Ueberzieher, schwarzer steifer Filzhut, dunkel⸗ gestreifte Hose, trägt zeitweise goldene Brille. Be⸗ sondere Kennzeichen: schielender Blick.

Steckbrief. 8 Der im Sommer l. J. dahier als Kupferputzer

bedienstet gewesene Holzsäger Johann Eugen Hegel,

geb. 19./5. 65 zu Langenprozelten in Bavyern steht wegen Widerstands unter Anklage und ist flüchtig. Wir ersuchen im Betretungsfalle um Verhaftung, Ablieferung an das nächstbelegene Gerichtsgefängniß und Nachricht hierher. Langenschwalbach, 8. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht. II.

u Steckbrief ergeht auf Grund Haftbefehls gegen den unten be⸗ schriebenen angeblichen Heinrich Stoll, Maler von Koberg (Preußen) wegen Diebstahls.

Alter etwa 26 Jahre, Größe 1,80 m, Stat schlank, Gesichtsfarbe blaß, Gesichtsform länglich, mager, Haare dunkelblond, ebensolcher Schnurrbart,

[53028]

Statur

Kleidung dunkler, karrirter Rock, dunkelbraune Lefen⸗ schlechte Rohrstiefel, Stoffmütze mit geradem i

Der Beschuldigte soll sich mit der Bahn nach

Frankfurt a./ M. geflüchtet haben.

Heilbronn, den 9. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht. Hückel, stv. Amtsrichter.

[53004]

Die am 28. Februar 1888 in Nr. 72 gegen die Militärpflichtigen Bittner und Genossen erlassene Strafvollstreckungsrequisition wird mit Ausnahme des Tischlersohnes Carl Christian August Bittner und des Müllersohnes Adolf Eduard Paesler hier⸗ mit erneuert. M. II. 2/81.

Waldenburg, den 7. Dezember 1891.

Der Staatsanwalt. [53029) Bekanntmachung.

Das hinter die Militärpflichten Schreiber un Genossen unterm 7. Januar 1884 in Stück 9 für 1884, Beilage 2 unter Nr. 1610, dieses Anzeigers erlassene Strafvpollstreckungs⸗Ersuchen ist bezüglich des unter Nr. 31 aufgeführten Handlungscommis Clemens Adolf Schumann, geboren am 14. April 1862 zu Landsberg a./W., erledigt. M1. 28/83.

Landsberg a./W, 7. Dezember 1891.

Königlicher Erster Staatsanwalt.

[53005] Bekanntmachung.

Gegen die nachstehend bezeichneten Wehrpflichtigen:

1) den Tischler Paul Friedrich Wiehle, am 10. April 1868 zu Rattwitz, Kreis Ohlau, geboren, letzter Aufenthaltsort Rattwitz, evangelisch,

2) der Knecht Friedrich Karl Ernst Sroka, ge⸗ boren am 26. April 1868 in Seiffersdorf, Kreis 2 letzter Aufenthaltsort Seiffersdorf, evan⸗ gelisch,

3) der Ernst Friedrich Wilhelm Kuhnert, geboren am 25. September 1869 zu Großburg, Kreis Strehlen, letzter Aufenthaltsort unbekannt,

4) der Commis David Leopold Gärtner, geboren am 2 Oktober 1868 zu Kempen, letzter Aufenthalts⸗ ort Strehlen,

5) der Karl August Trantmann, geboren am 26. Oktober 1868 zu Seifersdorf, letzter ermittelter Aufenthaltsort Zülzhoff, Kreis Grottkau, jist durch Beschluß der Strafkammer des König⸗ lichen Landgerichts zu Brieg vom 10. und 11. No⸗ vember 1891 wegen Vergehen gegen §. 140¹1 des Strafgesetzbuchs das Hauptverfahren eröffnet und durch Beschluß desselben Gerichts vom 20. Novem⸗ ber ist gemäß §. 480. 326 der Strafprozeß⸗Ordnung und der §. 140 des Strafgesetzbuchs das im Deut⸗ lchen Reiche befindliche Vermögen der genannten Angeschuldigten mit Beschlag belegt worden M. 101/91.

Brieg, den 9. Dezember 1891. 8 Der Erste Staatsanwalt.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[53226] Bekanntmachung. Für die Dauer des Geschäftsjahres 1892 ist zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Königlichen Land⸗ und Amtsgerichts Berlin I neben dem Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger das Berliner Intelligenzblatt bestimmt worden. Berlin, den 4. Dezember 1891. Der Landgerichts⸗Präsident. Angern.

[53046] Zwangsversteigerung.

Im Wege der EEEE“ soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 158 Blatt Nr. 6944 auf den Namen a. des Zimmermeisters

Ludwig Fischer hier und b. des Zimmermeisters

“““ I. 11.“

August Straßburg hier zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Swinemünderstraße belegene Grundstück am 4. Februar 1892, Vor⸗ mittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 8,73 Reinertrag und einer Fläche von 12 a 38 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch⸗ blatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗

bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zurüͤcktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die

Ertheilung des Zuschlags wird am 4. Februar

Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 25. November 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[53047] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Frundbuche von der Louisenstadt Band 17 Blatt Nr. 1104 auf den Namen des Rittergutsbesitzers Oskar Reddelien zu Görlitz, jetzt zu Liebenstein Sachsen⸗Meiningen eingetragene, in der Komman⸗ dantenstraße Nr. 66 und Alte Jakobstraße Nr 45 belegene Grundstück am 6. Februar 1892, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 34 810 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere treffende Nachweisungen, sowie besondere bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Möger D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle ealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin

vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht. dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und hei Ver⸗ tbeilung des Kaufgeldes 8 G

tigten Ansprüche im Range urücktreten. ie⸗

jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗

1“

Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die 1892, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an oben bezeichneter

das Grundstück be⸗ Kauf⸗

aunspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizufübren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag zas Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. Februar 1892, Nachmittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 26. November 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.

[53230]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachten Proclam finden zur Zwangsversteigerung des Wohnhaus⸗Grundstückes B. II. Nr. 119, an der Feldstraße zun Güstrow, zum Nachlasse des Rentiers F. Schütt daselbst gehörig, mit Zubehör Temine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Re⸗ gulirung der Verkaufsbedingungen am Mon⸗ tag, den 29. Februar 1892, Vor⸗

mittags 11 Uhr,

2) zum Ueberbot am Montag, den 21. März 1892, Vormittags 11 Uhr, im Schöffen⸗ saale des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 14. Februar 1892 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkursverwalter Herrn Rechtsanwalt Dr. Cohen zu Güstrow, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mi Zubehör gestatten wird.

Güstrow, den 7. Dezember 1891.

Der Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts.

[53036]

Zum Zwecke der Zwangsversteigerung des dem Holzhändler Otto Schäfer gehörigen, hieselbst vor dem neuen Thore zwischen der großen und kleinen Krauthöfer Straße sub Nr. 15 belegenen Gartens mit dem darin erbauten Hause Nr. 702 A. steht zum Verkauf Termin auf Sonnabend, den 20. Fe⸗ bruar 1892, Vormittags 10 t Uhr, und zum Ueberbot auf Mittwoch, den 16. März 1892, Vormittags 11 Uhr, sowie zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das bezeichnete Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörigen Gegenstände und zur endlichen Regulirung der Ver⸗ kaufsbedingungen Termin auf Sonnabend, den 20. Februar 1892, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an.

Neubrandenburg, den 5. Dezember 1891.

SESeoßherzogliches Amtsgericht. I. W. S

[53231]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Arbeitsmann Joachim Schroeder zu Güstrow bisher gehörigen Wohnhauses c. p. B. III. Nr. 76 des Katasters an der Prahmstraße zu Güstrow hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Rech⸗ nung des Sequesters, zur Erklärung über den The

lungsplan, sowie zur Vornahme der Vertheilun

Termin auf Sonnabend, den 19. Dezembe

1891, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 15

bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnun

des Sequesters werden vom 11. Dezember 1891 a

zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschrei

berei, Abtheilung für Zwangsvollstreckungen un

gegen die berücksich⸗ Konkurse, niedergelegt sein.

Güstrow, den 5. Dezember 1891. Gerichtsschreiberei des Großherzogl. Amtsgerichts.

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