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nicht beleben, obwohl bei besserem Wasserstande die Anfuhren größer wurden als bisher. Immerhin kam es mu etwas stärkerem Versan nach Süddentschland und der Schweiz. Inbaber von Waare drängten auch nicht zu promptem Verkauf. da sie sich von den bevorstehenden Handelsverträgen günstigere Absatzverhältnisse versprachen. Der Herbstanbau, der noch etwas im Rückstande gewesen war, konnte im November auch dort das Versäumte nachholen.
In Deutschland haben die Feldarbeiten noch immer die Kräfte der Landwirthe zum großen Theile in Anspruch genommen, und dem dürste es wohl auch allermeist zuzuschreiben gewesen sein, daß die Ablieferungen von Weizen und Roggen nach wie vor ganz außer⸗ gewöhnlich klein blieben. Es traten hierdurch Verhältnisse ein, die Untersuchungs⸗Sachen. in den östlichen Produktionsprovinzen theilweise höhere Preise ver⸗ A ntersache vst Lüsnen
1. zen v. ten K lã wo
anlaßten, als an den sonst von ihnen versorgten minn He . 8 4 Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 5.
Unterhaltung.
Die Missionsbraut. Roman von H. Wachsmuth. Berlin 1891. Otto Janke. — Die Erzählung giebt Zeugniß von dem auf das Ideale gerichteten Sinn der Verfasserin und unterscheidet sich in der Wahl und Behandlung des Stoffes vortheilhaft von den gewöhnlichen modernen Erieugnissen der Romanliteratur, die der naturalistischen Schule mehr oder weniger Zugeständnisse machen. Die Personen, mit welchen uns das Buch bekannt macht, sind volle, ganze Menschen, mit ihren Fehlern und ihren Vorzügen naturwahr ezeichnet; aber der Gedankeninhalt der Erzählung wie die Ideen der Pirjonen, die unsere Theilnahme gewinnen sollen, bewegen sich in einem echt christlichen Anschauungskreise. — Die „Missions⸗ braut“ ist eines jener gottergebenen Mädchen, die einem Missionar in die wilden und unwirthlichen Gegenden folgen, um als Lebensgefährtin des von aller Kultur abgeschnittenen christlichen Send⸗ boten und als seine Helferin mitzuwirken an der Ausbreitung des Reiches Gottes. Hier ist es der junge Inhaber einer Missions⸗ station auf Frönland, der die in der Heimath durch das Loos bestimmte Braut empfängt; er hat sie schon in der Heimath gekannt, aber er kann der Braut, die den ihr durch das „Gottesurtheil bestimmten Lebensgefährten längst geliebt, nicht die natürliche Gatten⸗ liebe entgegenbringen. In der Darstellung des verschiedenartigen Seelenkampfes, der in dem Busen des jungen Mannes und der Braut
Bereitwilligkeit ihre Ueberschüsse zu Markte bringen werden, so scheint es fast, als ob namentlich Klagen über den Feldstand sehr geeignet sein würden, eine merkliche Zurückhaltung hervorzurufen, denn gleichzeiti mit jener Meldung der schließlichen Bestandverringernng trafen au Nachrichten über Klagen Betreffs des Winterweizens in verschiedenen dortigen Staaten ein, sodaß es scheint, als ob zwischen diesen beiden Thatsachen schon heute ein ursächlicher Zusammenhang zu finden sei. Bemerkt sei, daß neben den 1.“ Staaten auch Canada sich diesmal ganz ungewöhnlich leistungsfähig erweist, und daß besonders die Provinz Manitoba gegen Schluß des Novembers sehr starke und verhältnißmäßig billige Weizenanstellungen nach Europa legte. Neben den atlantischen Häfen lieferten im letzten Monat auch Californien und Oregon ansehnliche Posten für die Ausfuhr, und von beiden Küsten ging der Hauptversand im Gegensatz zu dem Verhältniß im August und September, wo das Gros Ordre nach dem Kontinent hatte, diesmal nach England. Die Frachtsätze von den östlichen Häfen bielten sich während des ganzen Monats hoch, und erst in der letzten Zeit trat eine mäßige Herabsetzung ein. 8 1
Von Australien liegen im Ganzen nur spärliche Nachrichten über die neue Ernte vor, charakteristisch aber ist, daß dortige Offerten auf Abladung neuen Weizens, die sonst um jetzige Zeit reichlich in England zu sein pflegen, nur spärlich einlaufen, und daß auch bis jetzt nur ü eegeen bg. * 11u 98 —— ge⸗
entwickelt, liegt der Hauptwerth der Erzählung. Aber auch die winnen die Nachrichten aus Süd⸗Austra ien, daßz man ort nur eine scterpickelt; nes 8 Charakteristik von Land und Leuten Weizenernte von 5 Bushels per Acre erwarte, während sonst 8 bis sind oft voll ungekünstelter Poesie, bald packend, bald durch 9 Bushels den Mittelertrag bilden, an Gewicht, und wenn auch aus
; . 8 donfli 8 . n günstig berichtet ist, so wird man die den ihnen innewohnenden Humor erquickend. Der Konflikt zwischen anderen Kolonien weniger ungünstig et ist, 8 den beiden Hauptpersonen 858 wohl einer natürlicheren Lösung fähig Hoffnungen auf die australische Leistungsfähigkeit anscheinend doch
b 8 frjedi 88 eerabstimmen müssen. gewesen, aber auch die hier dargebotene gewährt Befriedigung. Der h fehlte es in den Provinzen Madras, Bombay,
füehned 2 v.bg Seeufle E“ veö 8 Ducan und Rajputana fortdauernd an Regen, sodaß die Ernteaus⸗
sichten sich dort wesentlich verschlechterten. Dagegen bewiesen die anderweitigen großen Verkäufe indischen Weizens auf Abladung aus neuer Ernte nach Europa, daß man in anderen Provinzen guten Erträgen entgegensieht, man legt namentlich Gewicht auf den wesentlich vergrößerten Anbau von Weizen. Die Leistungen aus alter Ernte blieben auch im November noch groß, und zwar wurden im November nach England 338 000 Quarters, nach dem Kontinent 94 000 Quarters exportirt. Vom 1. Januar bis Ende November sind in diesem Jahre 6 060 000 Quarters versandt, gegen 2 900 000 zur gleichen Zeit 1890. 1 . England hat noch in der ersten Monatshälfte jedem Rückgange seiner Weizenpreise kräftig widerstrebt, es bat die Preise, die der Kontinent in seinen Ankäufen eintreten ließ, energisch zu Abschlüssen von Weizen jeder Provenienz benutzt, und bald zeigten auch die schwimmenden Zufuhren, die in den Monaten zuvor hauptsächlich ihre Richtung nach dem europäischen Festlande nahmen, ein immer stärkeres Ueberwiegen der nach Großbritannien beorderten Mengen. Diesem Wachsen der nach England schwimmenden Weizenmengen ging aber das Eintreffen zunehmend starker Ankünfte nebenber, die im Verein mit den Ablieferungen der inländischen Landwirthschaft den zur Zeit bestehenden Bedarf ganz Zerheblich überstiegen und die Bestände Großbritanniens fast täglich anschwellen ließen. Die Thatsache, daß Rußland aus der seither so hervorragenden Stellung als Mitversorger Europas ausgeschieden sei, verlor zunächst ihre schreckende Wirkung, da neben den gewaltigen Mengen, die sich am Weltmarkte anhäuften, auch zunächst die Autsicht be⸗ stand, daß die Leistungsfähigkeit der Vereinigten Staaten den rus⸗ sischen Ausfall zu decken im Stande sein würde. In einer Aufstel⸗ lung über die sichtbaren Vorräthe am 30. November zeigt es sich,
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age
Anzeiger und Königlich Preußi
Berlin, Mittwoch, den 23. Dezember
Oeffentlicher Anzeiger.
[55831] Aufgebot.
Die nachstehend bezeichneten, von der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten ⸗Versicherungsgesellschaft „Iduna“ zu Halle a./S. ausgefertigten Urkunden sind angeblich verloren gegangen:
8 afts⸗Geno 8 Niederlassung ꝛc. von Fiasenasensc o.
noch Bestände auswärtiger Waaren eine Beihülfe boten. 1. bestellung hat durch die milde Witterung in vollstem Umfange statt⸗ e; Verpachtungen, Ferdisganden ꝛc. gefunden und manche werthvolle Vorarbeiten für die Frühjahrs⸗ sung ꝛc. vor. Werthpapieren. aussaaten sind vollendet, die für die letzteren zur Zeit eine schnelle Erledigung voraussehen lassen. Der Stand der jungen Saat wird fast allgemein als vorzüglich geschildert. 8 Am Berliner Markt ging die Flauheit des Weltmarktes für Weizen nicht ohne Einfluß vorüber. Spekulative Betheiligung war verhältnißmäßig schwach, die Abwickelung des laufenden Termins wurde schon in den ersten Tagen schnell erledigt, gleichzeitig aber fanden Deckungen für April⸗Mai, in Folge der Ausfuhr⸗ verbotgerüchte, statt, wodurch ein zeitweise recht erheblicher Mehr⸗ werth der Frübjahrslieferung gegen vorderen Monat eintrat. Dieser behauptete sich aber nicht, im Gegentheil bildete sich nach und nach statt Report Deport heraus, denn die Zufuhr nahm bald ab, ein großer Theil der auswärtigen Ankünfte war im Gegensatz zu Frühjahrsverkäufen auf zollfreie Niederlagen gegangen, 8 um dort die kommende Zollermäßigung abzuwarten, und da inländisches 1 [55813] 1 ekauntmachung. Gewächs während des ganzen Novembers fast vollständig Die unter’'m 17. September 1891 erlassene Be⸗ fehlte, der Bedarf aber mehr und mehr sehr rege kanatmachung, betreffend das Verschwinden des am wurde, so bot alles dieses dem Werth der Waare 30. Januar 1865 in Reetz geborenen, in Franken⸗ und kurzer Lieferung eine durchgreifende Stütze. Umgekehrt hatte felde wohnhaft gewesenen Müllers Friedrich Dann aber spätere Sicht seit dem Eintrikt der russischen Sperre sich im berg ist erledigt. “ Anschlusse an das Ausland ganz erheblich matter gestellt, zumal im Potsdam, den 18. Dezember 1891. Hinblick auf den zukünftigen Zoll von 3,5 ℳ, weitere starke Abschlüsse Königliche Staatsanwaltschaft. indischen und anderen Weizens stattgefunden hatten, denen sich gegen 11“ Schluß des Monats noch große Ankäufe canadischen Weizens aus der Provinz Manitoba zugesellten. Im Großen und Ganzen zeigte der Weizenmarkt eine ihm sonst nicht eigene Unsicherheit. Roggen hat fortgesetzt seinen Mehrwerth gegen Weizen be⸗ hauptet, und die Thatsache, daß im November wieder über 13 000 t Verwendung gefunden haben, beweist, daß der Verbrauch des Roggens sich doch noch immer nicht in dem Maß verringert hat, wie man seither meist glaubte voraussetzen zu dürfen. Durch Heranziehung noch in Hamburg gewesener russischer Waaren fanden Mühlen brquem ihre Befriedigung, und auch Proviantämter griffen auf die Berliner Be⸗ stände zurück, sodaß sich diese um fast 5000 t verringerten und der Monatsschluß überhaupt nur noch 2278 t am Lager traf. In Folge des Drucks, der zeitweise von Weizen ausging, und der Aushülfe, die der Bedarf in Berlin an fremdem Roggen fand, hielt sich der Preisstand auf einem Niveau, das zum Theil noch unter dem der östlichen Provinzen war, wodurch sich Zufuhren vom Inlande fast von selbst verboten. Das Termingeschäft war sehr klein und es zeigte sich indessen zunehmende Meinung für den April⸗Mai⸗ Termin, da man glaubte, daß auch bei ermäßigtem Zoll allzuviel Gelegenheit zu größeren auswärtigen Abschlüssen sich nicht bieten würde. Andererseits blieb aber nicht zu vergessen, daß neben dem an
Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
[56115] 8 S. 8 1 4 1 S In Sachen der National⸗Actien⸗Bierbrauerei
) ntersuchungs⸗Sachen. zccete enis res eeisene 155972 Eteckb 1 8 treten durch den Rechtsanwa eigertahl hier, 8. Dieckow, Klägerin, wider den Copiisten Götting hier, als Kreis Coldin, geborenen Arbeiter Augu Wade⸗ Konkursverwalter im Schuldenwesen des Kaufmanns I. der Depositalschein Nr. 11 507 d. d. Halle a./S phul unterm 4. Dezember 1890 in zweile Belloge und Cigarrenfabrikanten Ludwig Himstedt hier, Be⸗ vom 11. Juni 1881, Inhalts dessen der Fabrikant Nr. 295 unter Nr. 49618 erlassene Steabrief wie klagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag Christian Gottlieb Klug in Mylau die auf sein leesdee fewssabez 2 des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten Leben über 1500 ℳ Versicherungssumme nach Berlinchen, den 20. Dezember 1891 gehörigen östlichen Hälfte des hieselbst sub No. Tabelle Ia ausgefertigte Police Nr. 111 582 der Königliches Amlsgericht 3 ass. 18/23 belegenen Wohnhauses sammt Seiten⸗ „Iduna“ vom 29. April 1873 als Unterpfand für
3 — und Hintergebäuden, kleinem Garten und sonstigen ein ihm gewährtes Darlehn von 90 ℳ bei derselben “ Zubehörungen zum Zwecke der Zwangsversteigerung hinterlegt hat; durch Beschluß vom 12. Dezember 1891 verfügt, II. der Depositalschein Nr. 6817 d d. Halle a./S auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grund⸗ den 19. Oktober 1877, Inhalts dessen der Arbeiter buche am 12. Dezember 1891 erfolgt ist, Termin Johann Wilhelm Weimann und dessen Ehefrau zur Zwangsversteigerung auf Montag, den 22. Fe⸗ Caroline Wilhelmine Henriette, geborene Schustak bruar 1892, Morgens 11 Uhr, vor Herzog⸗ in Friedrichsberg die auf das Leben derselben über lichem Amtsgerichte hieselbst angeseßt, in welchem je 150 ℳ Versicherungssumme nach Tabelle XIa die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über⸗ ausgefertigten Policen der Lebens⸗, Pensions⸗ und Leibrenten⸗Versicherungsgesellschaft „Iduna“ zu Halle a./S. Nr. 23 925/24 036 d. d. 13. Oktober 1860 als Unterpfand für ein ihnen laut Schuldschein vom 18. Oktober 1877 gewährtes Darlehn von 50 ℳ bei der genannten Gesellschaft deponirt haben; III. der Depositalschein Nr. 11 531 d. d. Halle a./S., 21. Juni 1881, Inhalts dessen der Malermeister Friedrich Rekitzki in Königsberg i. Pr, verstorben am 29. September 1891, und dessen Ehefrau Anna Charlotte, geb. Radtke, daselbst die auf ihr Leben über zusammen 2100 ℳ ausgefertigten Versicherungs⸗ 5Fö S. 68 510, 68 511 8 73 721 d d. Halle a./S., en 20. Februar 1865 beziehungsweise 20. April 1866 (Versicherungssumme 300 2 300 ℳ und 1500 ℳ) als Unterpfand für ein ihnen laut Schuldschein vom 16. Juni 1881 gewährtes Darlehn von 420,— ℳ bei der „Iduna“ hinterlegt haben; IV. der Versicherungsschein Nr. 10 881, Allge⸗ meine Sterbekasse Tab. A. für Berlin, d. d Halle a/S., den 31. Oktober 1859 über 150 ℳ, laut dessen die Frau Marie Dorothea Wagenknecht, geb. Linsener, in Köpenick ihr Leben in Höhe von
Sparkassenbuches Nr. 86 454 der städtischen Spar⸗ kasse zu Erfurt über 419 ℳ 8 ₰, 1182, ge ihren Namen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Erfurt, den 16. Oktober 1891. . Königliches Amtsgericht. VIII.
[557163 Aufgebot. Das Quittungsbuch Nr. 3823 des Vorschuß⸗Ver⸗ eins zu Konitz (eingetragene Genossenschaft mit un⸗ beschränkter Haftpflicht) über verzinsliche Sparein⸗ lagen über 112 ℳ 20 ₰ — Einhundertzwölf Mark zwanzig. Pfennige — für den Kellner Gustav Loock zu Feni. z. Z. in Lausig ausgefertigt am 5. Ja⸗ nuar 1887, welches angeblich verloren gegangen, wird auf Antrag des Kellners Gostav Loock, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Gebauer hier, zum Zweck der Kraftloserklärung aufgeboten. Es werden deshalb die Inhaber des Buches aufgefordert, späte⸗ stens im Aufgebotstermine am 16. September 1892, Vorm. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht — Zimmer Nr. 25 — ihre Rechte anzu⸗ melden und das Buch vorzulegen, widrigenfall Kraftloserklärung erfolgen wird. Konitz, den 31. Oktober 1891. Königliches Amtsgericht. IV.
Handel und Gewerbe.
Rundschau über den Welt⸗Getreidehandel im November 1891.
reichen haben. Seesen, am 17. Dezember 1891. Herzogliches Amtsgericht v. Rosenstern.
IZIZm Monat November hat das Ungewöhnliche der ganzen diesjährigen Getreide⸗Campagne seine Krönung empfangen, als Rußland auch der Weizenausfuhr seine Grenzen sperrte und der Weltmarkt mit einer ebenso allseitigen wie gründlichen Flaue die Antwort darauf ertheilte. Schon in den Vormonaten wurde hier darauf hingewiesen, daß wohl nur die Furcht vor der Sperre die ssis Exvporteure zu den verhältnißmäßig großen Weizen⸗ abladungen ermuntere; als aber der Eintritt des Ereignisses als sicher im November in Aussicht genommen werden konnte, da trat noch eine fieberhafte Verladungsthätigkeit ein, und wenn auch die russische Regierung für die letzten beiden Wochen vor dem Verbot keine Ausfuhrzahlen veröffentlichen ließ, so weiß man doch aus privaten Nachrichten, daß einschließlich der bei Inkrafttreten des Gesetzes noch in Ladang kegriffenen und demnächst abgefertigten Dampfer reichlich 1 ½ Millionen Quarters Weizen die russischen Grenzen verlassen haben. Die Mehrzahl dieser Sendungen wurde ohne vorherigen Verkauf auf gutes Glück ins Ausland gesandt und die starken Kommissions⸗ läger, welche ohnehin schon in den westeuropäischen und zu kleinerem Theil auch in deutschen Häfen für Rechnung südrussischer, besonders Odessaer Exporteure lagerten, empfingen dadurch eine derartige Vermehrung, daß es sicher geraumer Zeit bedarf, um die Waare in die verschiedenen Bedarfskanäle zu vertheilen. So lange also wird man russisches Weizenangebot nicht zu vermissen haben, und rechnet man
155971] K. Württ. Staatsanwaltschaft Ulm. Durch Beschluß der I. Strafkammer des K. Land⸗ gerichts Ulm vom 16. Dezember 1891 ist das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der je wegen Verletzung der Wehrpflicht R.⸗St.⸗G.⸗B. §. 140 Absatz 1 Nr. 1 durch rechtskräftiges Urtheil der Strafkammer des K. Landgerichts Ulm vom 7. Dezember 1882 zu der Geldstrafe von 500 ℳ kostenfällig verurtheilten Angeklagten: Ludwig Herb von Siegerhof, Gde. Reichenbach, O.⸗A. Göppingen, Johannes Müller von Faurndau, O.⸗A. Göp⸗ werden. vingen, Ss “ 1891. z eckung dieser Strafe und der Kosten, die bei roßherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 8 Seäng. bs lest sich vnf 61 29 5 belaufen, “ emäßbeit des §. 326 R.⸗St.⸗P.⸗O. je in Höhe [55836 von 600 ℳ mi 3 1 mit Beschlag belegt worden. 8 Im Zwangsversteigerungsverfahren über die Erb⸗
Den 21. Dezember 1891 1““ ru S schrif pachthufe Nr. 6 zu Schwanheide ist Termi Staatsanwalt (Unterschrift). Abnahme der Rechnung des Scauefters, 8
n Sachen, betr. die Zwangsversteigerung der dem Kaufmann J. Harnack zu Demen gehörigen Hauslerei Nr. 22 zu Demen steht zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan sowie zur Vornahme der Vertheilung Termin auf Montag, den 4. Janunar k. J., Vormit⸗ tags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte
an, zu welchem die Betheiligten hierdurch geladen [55873] Aufgebot
182 Die 1 Erben des am 7. Oktober zu Köln verstorbenen pensionirten eam Julius Wirth, nämlich: a. Anna Maria, geborene Junggeburth, ohne Ge⸗ schäft zu Köln, b. Rudolph Wirth, Baumeister zu Köln, c. Emilie Wirth, ohne Geschäft zu Köln, 2) der Ackerer Tilmann Meyer, früher zu Frei⸗
dafür nur zwei Monate, so hat der Weltmarkt einschließlich der schon verflossenen vier Monate des neuen Erntejahres für ein volles halbes Jahr seinen Bedarf an russischem Weizen zu befriedigen Ge⸗ legenheit gehabt. Für die weitere Dauer der Campagne aber neigt man in Handelskreisen vielfach der Ansicht zu, daß es gerade für Weizen doch hauptsächlich von den Aussichten für die nächste Ernte abhängen wird, ob das Verbot des Exports bis zur kommenden Saison aufrecht zu erhalten sei, es ist bemerkenswerth, daß, nachdem seither fast nur Klagen über das mangelhafte Aufgehen der Saaten und die Geringfügigkeit der Herbstbestellung vorlagen, nunmehr aus dem Süden verschiedene Mittheilungen einlaufen, daß die versäumte Aussaat bei der feuchten und warmen Witterung des Novembers nachgeholt und die Vegetation sowohl der jetzt, als der früher bestellten Aecker ins Treiben gekommen sei. Für den Weltmarkt ist zurächst jedenfalls die Rechnung mit Rußland geschlossen; zu empfangen von dort vorläufig nichts mehr und es tritt nur die Frage auf, ob nicht späterhin vielleicht gar Rußland selbst als Importeur für Weizen auftreten müßte. Eine gegen Schluß des No⸗ vember bekannt gegebene Ernteschätzung der russischen Regierung zeigt — im Vergleich zu den Vorjahren —, daß die diesjährige Ernte Rußlands denn doch nicht so erheblich gegen jene anderer Jahre zurück⸗ steht, wie ursprünglich angenommen wurde. Wie sich die Versorgung Rußlands später gestalten wird, läßt sich jetzt nicht voraussehen; es giebt in Rußland zweifellos weite Gegenden, wo Getreide im Ueberfluß vor⸗ handen ist, aber die von der Noth betroffenen Gegenden haben kein Geld zum Kauf und selbst für die von den Behörden gemachten An⸗ käufe erweist sich die Leistungsfähigkeit der russischen Eisenbahnen, die zu großem Theil eingeleisig gebaut, mit zu kurzen Weichen und mit viel zu geringem Transportmaterial versehen sind, als durchaus un⸗ genügend, sodaß es wohl kommen kann, daß in Folge dieser mißlichen Verkehrsverhältnisse, statt aus entfernt gelegenen Gouvernements, hin und wieder aus dem näheren Ausland Getreidebezüge gemacht werden. Daß die aber sonderlich großen Umfang annehmen, ist bei dem wahrscheinlichen Bestreben, das ohnehin schon knappe Geld im Lande zu behalten, kaum anzunehmen.
Neben Rußland richtete sich das Hauptinteresse auf Amerika, denn dies blieb im verflossenen Monat nicht nur fortgesetzt starker Exporteur, sondern, nachdem nun die Grenzen Rußlands geschlossen, sollte es fortan auch die fehlende Ausfuhr dieses Landes ersetzen. Die Ansichten über die ganz außergewöhnliche Ergiebigkeit der amerikanischen Ernte haben sich in keiner Weise geändert, und es wird sich nur fragen, ob die amerikanischen Landwirthe auch späterhin, wenn sie den größten Theil des Ueberflusses abgegeben, für den weiteren Rest gleich willige Verkäufer sein werden. Bisher war der Andrang der Waare in Nord⸗Amerika so bedeutend, daß trotz des Bewußseins, daß Europa des dortigen Getreides dringend bedürfe, die Preise sich nicht auf ihrer früheren Höhe voll behaupteten, denn jede Stockung der Ausfuhr in Folge zu hoher Forderungen drohte mit einer derartigen Ueberfüllung der dortigen Märkte, daß Inhaber hierin eine weit größere Gefahr für den Werth ihres Besitzes voraussahen, als in einer rechtzeitigen Nachgiebigkeit gegenüber den Geboten Europas. Wenn bei einem Versandt von etwa 2 Millionen Quarters Weizen und etwa 800 000 Sack Weizenmehl die kontrolirten Vorräthe bis auf etwa 63 Millionen Bushels wachsen konnten, so lag hierin nur eine Bestätigung für die Richtigkeit der privaten und offiziellen Ernte⸗ schätzungen, die einen Exportüberschuß von etwa 30 Millionen Quarters herausrechnen ließen, und wenn man auch zugeben moß, daß jener kontrolirte Bestand in früheren Jahren noch erhbeblich über⸗ troffen ist, so wird doch sofort der Unterschied ins Auge fallen, daß neben dem Wachsen der Vorräthe diesmal gleichzeitig eine Ausfuhr nebenhberging, wie sie früher niemals auch nur annähernd verzeichnet werden konnte. Es ist die Regel, daß die amerikanischen Bestände hdis zum Januar im Wachsen bleiben und zieht man einen Vergleich zwischen den Vorräthen zu Ende No⸗ vember und den früheren zu Anfang Januar (so z. B. im Jahre 1887 wo dieselben 87 550 000 Busbels betrugen), so würde selbst bei gleich sttarker Zunahme wie bisher der diesmalige Vorrath den zu Beginn des Jahres 1887 kaum erreichen. Aber es müssen auch Zweifel ein⸗ treten, ob eine weitere Vergrößerung in dem seitherigen Maßstabe überhaupt stattfinden wird. Eine auffallende Erscheinung ist es nämlich, daß für diejenige Woche, die den Uebergang vom November zum Dezember enthält, Seitens der offiziellen Kontrolle nicht nur keine Vermehrung, sondern sogar die erhebliche Abnahme der Bestände um über 1 ½ Millionen Bushels festgestellt wird. Was die Frage anbetrifft, ob die amerikanischen Landwirthe auch weiterhin in gleicher
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daß jene Odessas ein nennenswerthes Minus gegen das Vorjahr aufweisen; diese kommen jedoch für den Weltmarkt überbaupt nicht mehr in Betracht. Ohne sie erhält man als sichtbaren Weltvorrath am 30. November eine Summe von 23 160 000 Quarters gegen 16 919 000 gleichzeitig im Vorjahre und 17 789 000 Quarters am 30. No⸗ vember 1889. Angesichts derartiger Verhältnisse konnten sich die engli⸗ schen Weizenpreise im letzten Theil des November nicht mehrbehaupten; Besitzer von Waare ließen gern in ihren Forderungen nach, um ihre schwimmenden und eintreffenden Dampfer zu verkaufen, und es schloß der Monat, der trotz kontinentaler Flaue in England recht fest be⸗ gonnen, mit dort seit längerer Zeit nicht dagewesener Flaue. Die Einfuhr hatte betragen 2 335 651 Quarters Weizen und Weizenmehl, gegen 1 836 172 im Oktober und 1 235 156 Quarters im Vorjahre. Die Meldungen über den Saatenstand lauteten im Allgemeinen in England nicht ungünstig.
Das Gleiche war auch in Frankreich gegen Schluß des Monats der Fall, denn die Versäumniß, welche die Feldbestellung in Nord⸗Frankreich noch Ende Oktober gezeigt hatte, war in Folge der milden November⸗Witterung recht ausgiebig nachgeholt worden, und das Aufgehen der jungen Saat ließ im Ganzen nicht viel zu wünschen. Es ist das immer ein bedeutsames Moment, da es von der Aussicht auf die kommende Ernte viel abzuhängen pflegt, ob die Landwirthe mehr oder weniger bereitwillig zu Verkäufen ihres Getreides sich zeigen. Wenn in Frankreich trotz des günstigen Saaten⸗ standes sich überall gleichmäßig, und zwar auch da, wo von Feldarbeiten längst nicht mehr die Rede war, die Märkte dauernd schwach versorgt zeigten, so ist dies ein erneuter Beweis, daß Frankreichs Ernte in der That diesmal nur ganz schwache Erträge ergeben hat. Der Einfluß auf die Preise ist indessen schon lange vorweg genommen. Monate hindurch bat Frankreich durch umfangreiche Käufe im Auslande für drohende Noth vorausgesorgt, und diese Aushülfe fremden Weizens war auch im November so ausgiebig, daß die Kauflust vollständig ruhte und schon die Unterbringung der eintreffenden Ladungen nicht ohne erhebliche Preisermäßigungen vor sich ging. In den ersten drei Monaten des Erntejahres, im August, September und Oktober, sind an ausländischem Weizen und Weizenmehl 4 157 000 Quarters dem fran⸗ zösischen Inlandsbedarfe zugeführt worden, während in den ganzen zwölf Monaten der vorigen Campagne nur 5 717 572 und 1889/90 nur 4 328 159 Quarters verzollt sind. Unter Steuerkontrole lagerten Anfangs November zwei Millionen Doppelcentner Weizen und 164 259 Doppelcentner Mehl, gegen 2 888 573 und 139 360 Doppelcentner am 1. Oktober. Während dieses einen Monats sind sonach die Bestände um nicht viel weniger als zwei Millionen Doppelcentner gestiegen. Am 1. November des Vorjahres lagerten 1 007 614 Doppelcentner Weizen und 82 189 Doppel⸗ centner Mehl. Die Steigerung des Mehlvorraths ist noch eine Folge der ansehnlichen amerikanischen Offerten, die bei den französischen Müllern eine derartige Panik hervorriefen, daß sie stark erhöhten Schutzzoll begehrten. 1
Belgiens Haupthafen Antwerpen bildete einen bevorzugten Bestimmungshafen für die überseeischen Ankünfte, und namentlich von den unverkauft abgeladenen russischen Sendungen suchten große Posten dies Ziel auf, da an den südfranzösischen Häfen und besonders in Marseille die Läger derart überfüllt waren, daß nur durch provisorische Hülfsbauten die herandrängenden Massen in kontrolirbare Steuerläger untergebracht werden konnten. Der Abzug von Weizen aus Ant⸗ werpen war namentlich in dem ersten Theil des Novembers recht be⸗ deutend, auch preußische Proviantämter bezogen von dort ziemlich ansehnliche Posten. Später hielt der Absatz mit den Ankünften nicht gleichen Schritt, sodaß die dortigen Bestände ihre zeitweise Erleichte⸗ rung schnell wieder ausglichen.
Auch in Holland spiegelte sich die allgemeine Lage des Welt⸗ marktes gleichmäßig wieder; die dortigen Mühlen nutzten aber die schließlich gewichenen Preise zu reichlicher Versorgung mit Weizen aus, wodurch ein Theil der Ankünfte sich im Inlande vertheilte. Weniger Neigung zu Ankäufen herrschte für den verhältnißmäßig theureren Roggen, dessen Vorrath in Amsterdam und an der Zaan sich von 9355 Last am 1. November bis auf 11 172 Last am Schlusse des Monats vergrößerte. Der Terminverkehr in Amsterdam war unter ee großen Preisschwankungen ziemlich unregel⸗ mäßfg. und zeitweise machte sich viel auswärtige Theilnahme be⸗ merkbar.
In Oesterreich⸗Ungarn hatten die Mühlen auch im ab⸗ gelaufenen Monat im Inlande selbst ein gutes Geschäft, und dies
trug dazu bei, auch den Verkehr für Weizen in Fluß zu halten. Nach dem Auslande wollte sich der Verkehr immer noch
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Roggen noch keineswegs ausgebeutelten Amerika auch die Türkei und Donanländer nicht ganz unleistungsfähig sich erwiesen, und daß hohe Preise in diesem Jahre selbst aus Frankreich und Spanien ansehn⸗ liche Partien hervorzulocken im Stande sind.
— Die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet rheinisch⸗westfäli⸗ schen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Die Verhältnisse auf dem rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt haben sich seit dem letzten Bericht noch nicht erfreulicher gestaltet. Die Nachfrage ist mit sehr wenigen Ausnahmen unzulänglich geblieben, und, was die Preise anbelangt, darf man zufrieden sein, wenn sie vorläufig keinen weiteren Rückgang zeigen. Nichtsdestoweniger ist man der Ansicht, daß mit dem bis jetzt in den meisten Fällen künstlich zurückgehaltenen Bedarf in nicht allzu⸗ ferner Zeit an den Markt getreten werden müsse. Eisenerze haben seit dem letzten Bericht keine weiteren Aenderungen erlitten. Siegländer Erze sind nur spärlich begehrt, ebenso läßt die Nachfrage nach Luxemburg⸗ Lotbringer Minette sehr zu wünschen übrig, obwohl die Preise dieser Erzsorte in der letzten Zeit eine festere Tendenz zeigen. Spanische Erze hatten in der abgelaufenen Woche nur schleppenden Absatz, und die Preise sind um ein Geringes gewichen. Im Roheisengeschäft halten die Abnehmer durchweg an ihrer früheren Taktik, so wenig als möglich zu kaufen, fest, sodaß die Hochöfen eben mit mindestgroßer Erzeugung ihren Betrieb aufrecht erhalten. Ueber die einzelnen Roheisensorten liegen keine Nachrichten
von Belang vor. Höchstens könnte hervorgehoben werden, daß Thomas-
eisen in letzter Zeit mehr begehrt wurde und größere Festigkeit im Preise zeigte. Walzeisen ist im Ganzen und Großen wenig be⸗ gehrt. Der Stabeisenmarkt verharrt in seinem schleppenden Geschäftsgang. Man kauft allgemein, soweit es sich nicht etwa um besondere Lieferungen für Bahnbedarf handelt, in der Erwartung, daß demnächst die Preise weiter zurückgehen werden, nur das Aller⸗ nöthigste, und sowohl die Inlands⸗ wie die Auslandsnachfrage ist böchst unbedeutend. Inzwischen aber werden die Lagerbestände mehr und mehr geräumt und die eingehenden Aufträge lassen dies insoweit durchblicken, als sie durchweg eilig sind. Unter diesen Umständen wird es nur irgend eines Anstoßes bedürfen, um der Meinung der Käufer hinsichtlich der sehr gedrückten Preise, die auch von außer dem Verband stehenden Werken kaum noch unterboten werden können, eine andere Richtung zu geben. Formeisen steht ungefähr in denselben Verhältnissen. Die Nach⸗
fragen gehen im Allgemeinen knapp ein, und eine Aenderung zum Bessern
ist vorläufig noch nicht vorauszusehen. Für Bandeisen hat sich in der Lage des Geschäfts nichts geändert; insbesondere ist von einer Besserung noch nichts wahrzunehmen. In Grobblechen zeigt sich gleichfalls noch keine Besserung. Die Preise sind gedrückt und die Beschäftigung der Werke ist im Ganzen nicht mehr so lebhaft wie früher. Feinbleche sind unverändert und werden namentlich im Siegerlande wieder sehr billig angeboten. In dem Drahtgeschäft, welches in Folge der vielfachen Beunruhigungen des Auslandsmarktes sehr fühlbar zurückgegangen war, scheint sich ein Umschwung vorzu⸗ bereiten. Von verschiedenen Seiten verlautet, daß der Einlauf von Aufträgen in erheblichem Maße, und zwar derart zugenommen hat, daß namhafte größere Werke die erforderliche Arbeitsmenge wieder für längere Zeit gesichert haben. Unter diesen Umständen, und da die anhaltend gute Beschäftigung der Stahlwerke sowie die zunehmende Versteifung des Thomaseisens den Ge 2 Herabgeben des Flußeisens nicht aufkommen lassen, dürften Frsesger und Walzdraht auch demnächst den tiefsten Stand hinter sich haben. Nieten sind bei schwacher Nachfrage und gedrückten Preisen unver⸗ ändert. In den Maschinenfabriken und Eisengießereien, sowie auch in der Beschäftigung der Bahnwagenanstalten ist Alles beim Alten geblieben. 1 Leipzig, 22. Dezember. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Dezember 3,62 ½ ℳ, per Januar 3,65 ℳ, per Februar 3,67 ½ ℳ, per März 3,70 ℳ, per April 3,70 ℳ, per Mai 3,72 ½ ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,75 ℳ, per September 3,77 ¼ ℳ, per Oktober 3,77 ½ ℳ, pr. November 3,77 ½ ℳ Umsatz 35 000 kg. Fest. Die in mehreren Blättern enthaltenen Nachrichten über Zahlungsstockungen u. s. w. eines hiesigen hochangesehenen Ge⸗ schäftshauses der Baumwollenbranche sind dur völlig
unbegründet.
fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem 8 Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil
Gedanken an ein
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[56122] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 68 Blatt Nr. 3027 auf den Namen des Tapeziers August Kranz zu Berlin ein⸗ in der Hochstraße Nr. 29 belegene Grund⸗
xc- am 25. Februar 1892, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Ge⸗ richtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 10 100 ℳ Nutzungswerth zur Ge⸗ bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts,
etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗
treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedin⸗ gungen könn
ügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real⸗ herechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ rungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubi⸗ ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringften Gebots nicht berücksichtigt werden und de Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigter A Range zurücktreten. Diejenigen,
Eigenthum des Grundstücks be⸗ werden aufgefordert, vor Schluß des
anspruchen, Einstellung des Ver⸗
Versteigerungstermins die
über die Ertheilung des Zuschlags wird am 25. Februar 1892, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 1. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 53.
[56116]
Zur Zwangsversteigerung der dem Gastwirth W. Meincke zu Krivitz gehörigen Büdnerei Nr. III. zu Ramm mit Zubehör finden Termine:
1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am 14. März 1892,
2) mm Ueberbot am 5. April 1892,
3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliar⸗ masse desselben gehörenden Gegenstände am 14. März 1892, jedesmal Vormittags
11 Uhr, im Schöffensaal des hiesigen
Amtsgerichtsgebäudes stant.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. Februar 1892 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Amtsanwalt Ritzmann zu Lübtheen.
Lübtheen, den 18. Dezember 1891. Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerin. Amtsgericht.
können in der Gerichtsschreiberei ebenda,
rung über den Theilungsplan und zur Vornahme
1892, Vormittags 12 Uhr, anberaumt. Boizenburg a./E., den 19. Dezember 1891. Großherzogliches Amtsgericht.
155906] Aufgebot. 1 1 gekommenen Urkunden:
1) der 2 Reichsschuldverschreibungen Litt. E. Nr. 16 379 und 16 380 über je 200 ℳ
Ammer zu Großblittersdorf, 2) der Reichsschuldverschreibung von 1877 Litt. C. Nr. 13 1cc. . wocffe⸗
vom Böttchermeister Albert Klingspohr zu
Ahrensfelde bei Berlin, 89 — 3) der 10 Reichsschuldverschreibungen:
a. 4 prozentige von 1878 Litt. D. Nr. 23 942 unnd 24 827 über je 500 ℳ, Fb. 4 prozentige von 1882 Litt. E. Nr. 8310 bis 8314 über je 200 ℳ,
c. 3 ½ prozentige von 1885 Litt. D. Nr. 679,
680 und 4709 über je 500 ℳ vom Rentier Friedrich Klier zu Falkenthal bei Löwenberg in der Mark beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 15. Oktober 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part. Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er⸗ folgen wird.
Berlin, den 1. Dezember 1891.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 48. [55827] Anfgebot.
Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommenen Urkunden: 1) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1876/79 Litt. D. öe. über 500 ℳ
vom Restaurateur Ernst Konrad zu Berlin, 2) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1880 Litt. E. Nr. 283894 über 300 ℳ
vom Holzhändler Friedrich Griefhahn zu
Nauen, 3) der Schuldverschreibungen der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1880 Litt. E. Nr. 141733, 318473, 355447, 406312 und 459121 über je 300 ℳ vom Schankwirth Johann August Gorn zu Berlin, 4) der Schuldverschreibung der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1885 Litt. E. Nr. 934755 über 300 ℳ vpom Postsekretär Wilhelm Braun zu Marburg, 5) der Preußischen Staatsschuldscheine Litt. F. Nr. 56473 und 57190 über je 100 Thaler vom Kirchenvorstande der katholischen Pfarr⸗ gemeinde zu Brauweiler, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. Ja⸗ nuar 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anberaumten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. ““ Berlin, den 1. Dezember 1891. 1
der Vertheilung auf Montag, den 4. Jannar
Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden von 1879 von den Erben des Rentners Johann Nikolaus
50 Thalern zu Gunsten des legitimirten Policen⸗ Inhabers versichert hat; 8 N. der Devpositalschein Nr. 18140, d. d. Halle a./S. 11. Juni 1887, Inhalts dessen die Eheleute Julius Leupolt in Bunzlau die auf ihr Leben über je 300 Thaler Versicherungssumme ausgefertigten Nr. 111 522 und 111 523 als Unterpfand ür ein ihnen laut Schuldschein vom 6. Juni 1887 gewährtes Darlehn von 250 ℳ bei der „Iduna“ B 85 ualsc . der Devpositalschein Nr. 4920, ausgestell Halle a /S., am 12. Oktober 1875, nach die verstorbene Frau Josepha Maria Susseck, geb. Symala, zu Josephsdorf, zuletzt in Bogutschütz, den auf ihr Leben über 150 ℳ ausgefertigten Versiche⸗ rungsschein Nr. 54 331 vom 31. August 1863, be⸗ züglich dessen zu Gunsten des Antragstellers eine besondere Disposition getroffen ist, wegen eines ihr laut Schuldscheins vom 5. Oktober 1875 gewährten Darlehns von 40 ℳ der Gesellschaft verpfändet hat; YII. der Depositalschein Nr. 3981, d d. Halle a./S., den 11. August 1873, Inhalts dessen der Schuhmachermeister Friedrich Wilhelm Bremer zu Weißenfels die auf sein Leben über 200 Thaler Pr. Crt. Versicherungssumme nach Tab. I. A. ausgefer⸗ tigte Police Nr. 112 329, d. d. Halle a/S., 11. August 1873, als Unterpfand für ein ihm laut Schuldschein vom 11. August 1873 gewährtes Dar⸗ lehn von 12 Thalern bei der „Iduna“ hinter⸗ legt hat. 8 ee. zu I. der verwittweten Fabrikant roli 8. vöjas 8 F Caroline Klug zu er ittwe Weimann, Wilhelmi 1 Seesse im Berlin, vF zu III. der verwittweten Malermeister Anna baeees 8 F. 1““ zu i./ Pr., zu IV. der Wittme Marie Dorothea W geb. Ieter. ““ zu V. der Eheleute Julius Leupolt zu Tschirne bei Siegersdorf und Wilhelmine Leupolk vafeschi⸗ zu VI. des Zimmerhäuers Carl Przechatzly zu Klein⸗Dombrowka bei Schoppinitz, zu VII. der Erben des Schuhmachermeisters Friedrich Wilhelm Bremer zu Weißenfels, als: 1) dessen Wittwe Emilie Pauline Bremer, geb. Seidler, zu Weißenfels, 3 2) der mit dieser erzeugten Kinder, als: a Prulime Wilhelmine Horn, geb. Bremer, zu eipzig, b. des Schuhmachers Friedrich Wilhelm Bremer zu Feinaih c. Anna arie Richter, geb. Bremer, zu Dresden⸗Striesen,
. Marie Therese Bremer zu Weißenfels,
. Bertha Emma Bremer zu Dresden, Johanne Marie Elisabeth Drechsler, geb. Bremer, zu Berlin, .
g. des Gärtners Paul Hermann Bremer zu Weißenfels,
h. Ida Bertha Bremer zu Weißenfels,
werden die Inhaber der obenbezeichneten Urkunden
aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Jnli
mersdorf, jetzt zu Brauweiler,
3) die Stepperin Catharina Dedy zu Köln,
4) die Wäscherin Maria Rosenkranz, Ehefrau des
Hufschmiedes Wilhelm Lenzen in Köln,
5) der Minderjährige Fritz Kreusch, vertreten durch
seinen Vormund den Kaufmann F. Kreusch zu Amel,
Kreis Malmedy, sämmtlich vertreten durch Rechts⸗
veehit e Biffart in Süs haben das Auf⸗
gebot folgender Sparkassenbücher der städtischen
Sparkasse zu Köln beantragt, nämlich:
zu 1) C. 34 — 194 Nr. 40 331 über 447,74 ℳ,
Seeenf Wirth, Julius, pens. Beamter, Trutzen⸗ rg 50,
zu 2) A. 1 Fol. 25 Nr. 10 034 über 1204,52 ℳ,
lautend auf Meyer, Tilmann, zu Freimersdorf,
zu 3) Nr. 60 976 über 915,87 ℳ, lautend auf
Dedy, Catharina, Stepperin, U. Krahnenbäumen 55,
zu 4) A. 43 Fol. 504 Nr. 28 696 über 238,86 ℳ
lautend auf Rosenkranz, Maria, Wäscherin
Eulengarten 13,
zu 5) D. 13 Fol. 356 Nr. 49 383 über 103,54 ℳ
lantense auf Kreusch, Fritz, Kind, Straßburger
e b
Die Inhaber der Sparkassenbücher werden auf
gefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den
9. November 1892, Vormittags 11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher
Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine i
Rechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzu⸗
legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben
erfolgen wird.
Köln, den 16. Dezember 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.
[55830] 8 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Mülheim an der Ruhr Nr. 21 010 über 126 ℳ 24 ₰, ausgefertigt für den Fabrikarbeiter Ichann Söntgen zu Mülheim an der Ruhr, jetzt zu Ham⸗ burg, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Eigenthümers Johann Söntgen zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 12. Juli 1892, Vorm. 10 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 7, seine Rechte an- zumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Mülheim a. d. Ruhr, den 16. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht.
[56114] Aufgebot. . Das Sparkassenbuch der Köpenicker Vereinsbank zu Köpenick Nr. 325 über 300 ℳ, ausgefertigt für Frau Amalie Müller in Grünau, ist angeblich ver⸗ loren gegangen und soll auf Antrag der genannten Gläubigerin für kraftlos erklärt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches aufge⸗ fordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 14. Juli 1892, Mittags 12 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine beim unterzeichneten Gericht (Zim⸗ mer 12, 1 Treppe) seine Rechte anzumelden und das
Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung
1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, kleine Steinstraße 8, Zimmer Nr. 31, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen
wird. [41719]
Halle a./S., den 2. Dezember 1891. — Königliches Amtsgericht, Abtheilung VII. d
[41718] Das
Aufgebot. v Dienstmädchen Minna Müller in Erfurt d
Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 48.
desselben erfolgen wird.
Köpenick, den 17. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht.
fg ““ Die unverehelichte Louise Bewert Erfurt hat as Aufgebot des auf den Namen der Louise Günzel
über den von ihr für dieselbe eingezahlten Betrag
on 121 ℳ 49 ₰ ausgestellten Sparkassenbuchs er Erfurter Sparkasse Nr. 97 057 (neue Nr. 16 033)
hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen beantragt.
Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird