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Kopenhagen. Stockholm . 748 sttill wolkenlos
St. Petersbg. 748 NNW 1 Schnee
Wihnde über den Britischen Inseln und schwache süd⸗
nmestliche Winde an 8 deutschen Küste 1¹ Mittel. Lustspiel in 3 Akten von Francis Stahl.
ddeeren starkes “ wahrscheinlich ist. Am Anfang 7 ½ Uhr. hhöchsten ist der Lu
land ist das Wetter trübe, im Norden mild, im
Morgen, Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr, findet in der Sing⸗ Akademie das Concert der Kammervirtuosinnen Fräulein Marianne Eißler (Violine) und Fräulein Clara Eißler (Harfe) statt.
BEugen d'Albert veranstaltet am 22. Januar in der Sing⸗ Akademie einen “ Der Kartenverkauf wird morgen
i Bote u. Bock eröffnet. — —
28 Nne n Rubinstein wird noch einmal in Berlin auftreten. Der Meister hat bei seinem letzten Aufenthalt hierselbst die Concert⸗ Direction Hermann Wolff mit dem Arrangement eines Concerts be⸗ auftragt, dessen Ertrag Wohlthätigkeitszwecken zufließen soll. In dem Concert, welches im Februar in der Philharmonie statt⸗ finden soll, wird Rubinstein u. A. sein Es-dur-Concert und ein Capriccio für Klavier und Orchester spielen. 1“ 8
Morgen, Mittwoch, findet im Concerthause für die hochselige Kaiserin Augusta eine besondere musikalische G edächtnißfeier statt. Das Programm dieses Abends wird enthalten: die Ouverture über den Choral „Ein’ feste Burg“ von Nicolai, das „Largo“ von
ändel, die Kirchenscene a. d. Op.: „Faust“ von Gounod, das „Ave Maria“ von Bach⸗Gounod, das „Stabat mater“ von Rossini, den „Trauermarsch“ von Chopin u. a. “ 1“
*
In Goerz ist am 4. d. der bekannte Lustspieldichter Julius Rosen nach längeren Leiden im Alter von 59 Jahren gestorben. Von seinen zahlreichen Bühnenwerken heiteren Genres hat sich das Lustspiel „O diese Männer“ dauernd auf dem Bühnenrepertoire er⸗ halten. Rosen war in Prag geboren und bis vor Kurzem Ober⸗
Regisseur am Hamburger Thalia⸗Theater.
Die Commission für die Internationale Musik⸗ und
Theater⸗Ausstellung in Wien 1892 hat die Bildung eines 1n Concert⸗Orchesters beschlossen, welches während der Dauer der gedachten Ausstellung vorzugsweise zur Veranstaltung von selbständigen Orchester⸗Concerten, ferner zur Mitwirkung bei anderen in den Rahmen der Ausstellung fallenden Musik⸗Aufführungen berufen sein und theilweise auch im Ausstellungs⸗Theater Verwendung finden soll. Dieses Orchester wird seine Uebungen Anfang April 1892 zu beginnen haben und bleibt bis Ende September 1892, also durch sechs Monate, vereinigt. Im Monat April haben die Orchestermitglieder täglich zu den nothwendigen Proben (während der Tageszeit) zur Verfügung zu sein, vom Mai an müssen dieselben vollkommen zur Disposition der Ausstellung stehen. Zu diesem Behufe wird ein allgemeiner Concurs ausgeschrieben, an dem sich alle jene Musiker ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit be⸗ theiligen können, welche ein Orchester⸗Instrument (Saiten⸗, Holzblas⸗ und Schlag⸗Instrumente, Horn, Trompete, Posaune) vorzüglich spielen und im Orchesterspiel (Symphonie und Oper) entsprechende Uebung besitzen. Reflectanten wollen ihre Offerte, welche mit genauen An⸗ gaben über Alter, Staatsangehörigkeit, derzeitigen Wohnort Adresse)⸗ isherige Verwendung (unter Anschluß eventueller Zeugnisse hierüber) und über ihre Honorar-⸗Ansprüche versehen sein müssen, bis längstens 31. Januar 1892 an die Ausstellungs⸗Commission (Wien, 1. Nibelungengasse 11) gelangen lassen. Nach Ablauf des Concurstermins wird die Ausstellungs⸗Commission die für die Orchesterbildung in Betracht kommenden Offerenten zu einem im Laufe des Monats Februar in Wien (im Bedarfsfall auch in Buda⸗ pest, Prag und Salzburg vor Delegirten der Commission) statt⸗ findenden Probespiel einladen. Diejenigen Herren, welche sodann engagirt werden, erhalten die Reisespesen anläßlich des Probespiels vergütet. Schließlich wird noch bemerkt, daß nur auf Bläser mit normalgestimmten (a = 8700 Instrumenten reflectirt werden kann.
Mannigfaltiges.
Ihre Majestät die Kaiserin hat, wie die „N. A. Z.“ be⸗ richtet, die schöne Sitte, den hiesigen Diakonissinnen in Gestalt eines „Stilllebens“ — Korb mit Gans, Thee, Chocolade ꝛc. — einen Weihnachts * zu senden, in diesem Jahre dahin erweitert, daß Allerhöchftvieselbe eder einzelnen helfenden Diakonissin ein Gesang⸗ buch und jeder Pflegestation eine Bibel schenkte, die zum steten Ge⸗ brauch in der Station bleiben soll. In jede dieser Bibeln schrieb Ihre Majestät eigenhändig einen Bibelspruch, dem Allerhöchst sie ihren Namen hinzufügte.
Wie bereits in der gestrigen Nummer des „R.⸗u. St.⸗A.“ erwähnt wurde, hat die „Schlesische Zeitung“ am 3. d. M. die Feier ihres 150jährigen Bestehens begangen. Aus dieser Veranlassung ist im Verlage von W. G. Korn in Breslau, von welchem die Zeitung während dieser anderthalb Jahrhunderte ununterbrochen herausgegeben worden ist, eine von dem Consistorial⸗Rath Carl Weigelt verfaßte Festschrift „150 Jahre Schlesische Zeitung“ erschienen, worin in einfacher, aber lebendiger Weise an der Hand der Zeitung ein anschauliches Bild von den Strömungen dieser in politischer, kirchlicher und gesell⸗ schaftlicher Beziehung so wechselvollen Epoche dargeboten wird, das von der Besitzergreifung Schlesiens durch Friedrich den Großen bis in die neueste Zeit hineinreicht. Das Buch st kein Geschichts⸗ werk im engeren Sinne des Wortes, giebt aber die Tages⸗ geschichte unmittelbar im Geiste der Zeit wieder, der sie angehörte, und hat somit eine große kulturhistorische Bedeutung, welche für weite Leserkreisse von hohem Werth ist. Dem in typographischer Beziehung geradezu vollendet hergestellten Werk liegen die Nr. 34 der Zeitung aus dem Jahre 1813, worin der Aufruß König Friedrich Wilhelm's III. „An Mein Volk“ zuerst erschienen ist, sowie die erste Nummer der „Schlesischen Staats⸗, Kriegs⸗ und Friedens⸗Zeitung“
vom 3. Januar 1742 in genauer Nachbildung bei.
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UHeber⸗Weltbürgerthum und Vaterlandsliebe“ spricht Mittwoch, den 6. d. M., in der Ortsgruppe Berlin des All⸗
gemeinen Deutschen Verbandes der Schriftsteller Otto von Leirner. Der Vortrag, zu welchem Gäste — Damen und Herren — Zutritt haben, findet Abends 8 ½ Uhr in den Victoriasälen, Leipziger⸗ straße 134 (gegenüber dem Herrenhause) statt.
In der Roller'schen Stenographie beginnen in dieser Woche neue Lehrcurse Dienstag, den 5. Januar, im „Nordpark“, Müllerstr. 161, nahe dem Weddingplatze; Mittwoch, den 6., im Restaurant Becker, Poststr. 29, und im Restaurant „Wilhelmshof“, Alt⸗Moabit 104; Donnerstag, den 7., im Restaurant Hintsche, Neue Königstr. 59, Freitag, den 8., im Restaurant Hensel, Brunnenstr. 129a, Ecke der Invalidenstraße; Sonnabend, den 9., im Restaurant Strauch, Barutherstr. 1, Ecke der Belle⸗Alliancestraße, und Montag, den 11., im Restaurant Protz, Annenstr. 9 — überall Abends 8 ¾ Uhr. An den Unterricht schließen sich Schreibübungen an. Das Honorar für den ganzen Cursus, der bei der Einfachheit des R.'schen Systems nur 4 bis 5 Lehrstunden umfaßt, ist einschließlich der vollständigen Lehrmittel 5 ℳ
Nach Schluß der Redaction eingegangene b Depeschen. Prag, 5. Januar. (W. T. B.) Die Blätter melden, der bekannte Componist Dworak sei endgültig zum Leiter
des National⸗Conservatoriums in New⸗York ernannt
worden und werde im September dorthin übersiedeln.
Pest, 5. Januar. (W. T. B.) Die Thronrede, mit welcher der Reichstag heute geschlossen wurde, hebt zu⸗ nächst die Herstellung des Gleichgewichts aus eigenen Mitteln hervor; die Regierung werde es sich angelegen sein lassen, dieses Resultat auch für die 8. aufrecht zu halten. Die Rede drückt alsdann die Befriedigung der Regierung darüber aus, daß mit allen Mächten ohne Ausnahme freund⸗ schaftliche Beziehungen beständen. Die Bündnisse böten Gewähr für die möglichste Erhaltung des Friedens und die Besei⸗ tigung etwaiger Gefahren, welche die europäische politische Lage bedrohen könnten. Die Sicherung der eigenen Inter⸗ essen erfordere eine entsprechende Entwickelung der Wehr⸗ macht; dank der Weisheit der Gesetzgebung könne Heer und Landwehr einen steten Fortschritt dae en Die Handelsverträge würden die politischen Bündnisse, in denen Ungarn zu den zwei Nachbarmächten stehe, noch fester gestalten und dem allgemeinen Friedenswunsch entsprechen. Die Handelsbeziehungen mit Deutschland, Italien, der Schweiz und I seien geordnet, wodurch eine Beständigkeit der Handelsbeziehungen der Gebiete Mittel⸗Europas für lange Zeit gesichert sei. Die Thronrede konstatirt schließlich den großen Fortschritt der Verkehrspolitik und bezeichnet es als Aufgabe der Regierung, dem neuen Parlament eine Verwaltungsreform vorzulegen und durchzu⸗ führen, sowie die Rechtspflege zu verbessern.
Mailand, 5. Januar. (W. T. B.) Die hiesigen Schulen sind wegen der Influenza auf acht Tage ge⸗ schlossen worden.
Genua, 5. Januar. (W. T. B.) Der Erzbischof von Genua, Magnasco, ist an der Influenza erkrankt; sein Hhthach flößt Besorgniß ein.
Athen, 5. Januar. (W. T. B.) Großfürst Paul von Rußland ist hier eingetroffen.
New⸗York, 5. Januar. (W. T. B.) Wie der Correspondent des „New⸗York Herald“ in Valparaiso er⸗ fährt, hätte die Regierung von Chile ihren Gesandten in Washington beauftragt, der Regierung der Vereinigten Staaten für den beklagenswerthen Angriff auf die Matrosen des Kreuzers „Baltimore“ ihre anfrechüighe Ent⸗ schuldigung zu übermitteln. Die Entschuldigung wäre eine unbedingte.
Mexiko, 4. Januar. (W. T. B.) Die in Europa verbreiteten Nachrichten über Siege des Insur⸗
gentenführers Garza sind gänzlich unbegründet.
Garza hat sich auf mexikanischem Gebiete nicht länger als ein bis zwei Tage halten können und ist dann auf nordamerikanisches Gebiet zurückgekehrt, wo er von den Streitkräften der Union verfolgt und geschlagen worden ist. Neue Versuche, auf mexikanisches Gebiet überzutreten, wären ganz aussichtslos. Man legt hier dem Treiben dieses Ruhestörers nicht die geringste Bedeutung bei.
“ (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
t vom 5. Januar, Morgens.
Wind. Wetter.
Wetter
0 s 02 d.
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nalisten.
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Donnerstag:
siu 40R.
Stationen. Anfang 7 ½ Uhr.
Zar. auf 0 Gr.
prätendenten.
u. d. Meeres red. in Millim.
8. — 5
Temperatur in 0 Cel
Anfang 7 Uhr.
Mullaghmore 758 EMES 6 bedeckt
berdeen . 744 bedeckt Christiansund 729 WSW 6 Schnee 753 WSW 2 Nebel
2 b5ꝙ—
Haparanda. 746 sttill bedeckt halb bed.
Moskau 53 B Cork, Queens⸗
mama. Sonnabend:
763 W 3 wolkig 765 NW 3 wolkig 759 WSW ewygfei 753 WSW 3 halb bed. 757 WSW 3 balb bed. 756 SW 2 Dunst 755 SSW l bedeckt 753 W 4 bedeckt 1 t 7 764 WNW l wolkenlos —1 Freitag: 17 760 W Zbedeckt Madrid! 763 NW I bedeckt 762 NW bedeckt 762 stil Nebel 761 SW JZbedeckt 758 W 2 Regen 762 sstill Schnee 759 WSW 3 bedeckt . 767 OXO Zwolkenlos 757 2D 4 bedeckt 760 O 1 Regen
8 Uebersicht der Witterung. Ein tiefes Minimum ist an der mittleren nor⸗ wegischen Küste erschienen, lebhafte nordwestliche
stadtluft. Donnerstag:
tdruck vorm Canal. In Deutsch⸗ D. Sonnabend:
Schauspielhaus. 1 Jor Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav Freytag. Regie: Herr Plaschke. Anfang 7 Uhr. Opernhaus. Keine Vorstellung.
Schauspielhaus. 7. 2 — Zi ten. Historisches Schauspiel in 5 Auf⸗ zügen von H. Ibsen, deutsch von Adolf Strodtmann.
Götz von Berlichingen.
Berliner Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: Nach Madrid!
Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Abonnements ⸗
Lessing-Theater.
Das vierte Gebot und Caval- leria rusticana. Freitag: Die Großstadtluft. Z Der ö 3 18 8 Nachmittags⸗Vorstellung zu volksthümlichen b 8 1u“ Preisen wird am nächsten Sonntag das Lustspiel Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).
alsche Heilige“ von Oscar Blumenthal Geöffnet von 12 —11 Uhr. Täglich Vorstellung im 3 Mfgsche, Lellge n wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ Gestorben: Hrn. L. von Davans Tochter Gisela
Wallner-Theater.
Donnerstag und Freitag: Gewagte Mittel. Zum 1. Male:
6. Vorstellung. Die Jour⸗ 7. Vorstellung.
Der Meineidbauer.
“ Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Die Groß⸗
Weller. Musik von A. Mohr.
Voranzeige. Sonntag, Nachm. 3 ½ Uhr: 6. Volks⸗
Vors 3 Nolks js Veutsches Theater. Mittwoch⸗Der Obolus. Vorstellung zu Volkspreisen. “ 3 9 3 langt: Der Revisor. — Hierauf: Die Schwiegermama. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: III. Goethe⸗Cyelus. 1. Abend. Stella. — Hierauf: Die Mitschuldigen. Freitag: Der Obolus. — Hierauf: Schwieger⸗ 13. Male: Der Tauzteufel. “ 4 Akten von Ed. Jacobsen und 2 2 3 . 3— U ES à12 ’ Z11“ Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von (Dresden —Hannover). — Frl. Selma von Kali⸗ Gustav Steffens. In Scene gesetzt von Adolph 1 8
Zur Aufführung ge⸗
Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Zum Gesangsposse in W. Mannstädt.
Donnerstag: Der Tanzteufel.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Vorstellung. Nach Direktion: Emil Thomas. Mittwoch: Neu ein⸗ Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Assessor 1“ studirt: Zum 43. Male: Der Raub der Sa⸗
8 binerinnen. Schwank in 4 Akten von Franz und
1 88 Schönthan. In Scene gesetzt vom Ober⸗
egisseur August Kurz. Anfang 7 ½ Uhr. 8 Ost Najo r Sench Zum 1. Male: Luftschlösser. Posse Paulus Reichsfrhrn. von Schellersheim (Eis⸗ mit Gesang in 3 Akten von W. Mannstädt und A.
Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: 6. En⸗ — Auftreten der vorzüglichsten Reitkünstlerinnen und
Reitkünstler. — Komische Entrées und Intermezzos
semble⸗Gastspiel der Münchener unter Leitung des f5 1“ Königlich bayerischen Hofschauspielers Herrn. ur von sämmtlichen Clowns ꝛc. 4 8 . S Hofpauer. Zum 6. Male: Der Meineidbauer. 6. Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle. Volksstück mit Gesang in 4 Aufzügen (7 Bildern) von Ludwig Anzengruber. (Mathias Ferner: Herr Die Kron⸗ Ludwig Martinelli vom Deutschen Volks⸗Theater in Wien, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. 8 Donnerstag: 7. Ensemble⸗Gastspiel der Münchener. Verlobt: Frl. Hildegard Günther mit Hrn. Ge⸗
Täglich: Auf Helgoland.
Familien⸗Nachrichten.
richts⸗Assessor Max Heyn (Stettin). — Frl. Elisa⸗ beth Maas mit Hrn. Rittergutsbesitzer Ihlefeld (Rostock—- Friedrichsfelde bei Ankershagen i. M.). — Frl. Ida Klose mit Hrn. Rittergutsbesitzer Paul Winkler (Winzenberg —Mannsdorf). — Frl. Mathilde Barckhausen mit Hrn. Rittergutsbesitzer Colmar Thiel (Hannover — Jauernieck i. Schles.). — Frl. Gabriele Marie Hildegard von Haugk mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Frhrn. von Fuchs⸗Nordhoff
nowski mit Hrn. Lieut. Victor von Balluseck (Warmbrunn —Hirschberg). — Gräfin Elisabeth Reventlow mit Hrn. Regierungs⸗Referendar Carl von Roeder (Jersbeck — Ober⸗Ellguth). — Carola Freiin von Blomberg mit Hrn. Legations⸗Rath Rudolf Pritsch (Mailand)
Curt Schmidt (Breslau). — Hrn. von Mitzlaff⸗ Mickrow (Berlin). — Hrn. Le Tanneux von St. Paul⸗Otten. — Hrn. Seminar⸗Director Eckolt (Osterburg). — Hrn. Majoratsherrn
bergen, Westf.). — Hrn. Bojislav Graf Schwerin (Bohrau b. Forst). — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann z. D. von Freyburg (Hadersleben).
zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
— Hrn. Ober⸗Amtmann Spoetter (Kloster Veßra). — Hrn. Kaiserl. Konsul Carl Ludwig Sahl (Sydney). — Hrn. Forstmeister Jacobi von Wangelin (Tornau bei Düben).
(Einsiedel). — Verw. Fr. Pastor Geisler, geb. Kraaz (Breslau). — Hrn. General der Infanterie,
Mittwoch : Gewagte
8* 2
Süden bei nahezu normalen Wärmeverhältnissen Posse mit Gesang in 4 Akten von J. Keller und Fegess
Regen oder Schnee gefallen. In Süd⸗ L. Herrmann.
in den östlichen deutschen Küsten⸗
herrscht leichter Frost. Auf den Britischen Inseln ist wieder Erwärmung eingetreten, welche sich demnächst auch über unsere Gegenden ausbreiten
dürfte. In Finland herrscht strenge Kälte. Deutsche Seewarte.
1 Dirigent: Herr Kapellmeister Karpa. 4 —————— Donnerstag u. folg. Tage: Der Mikado.
Theater⸗Anzeigen.
8 ee. neg⸗ 2 5 von G. Meyerbeer. Te⸗ on E. Scribe, deutsch von F. Gumbert. von Paul Taglioni. 8. 99 t vom fang 7 ½ Uhr. Dber⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigen Lapellmeist Sucher. Anfang 7 Uhr. 8 8 8 9
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Musik von V. Holländer.
Mittwoch: Der Mikado. Burleske⸗Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Deutsch von J. Fritzsche. Musik von Arthur Sullivan. Regie: Herr Binder. 7 ½ Uhr: Auf Helgoland oder: Ebbe und Fluth. 3 nfang 7 Uhr. Große hydrol. Ausstattungs⸗Pantomime in 2 Ab⸗ w. 8 Berlin: ——
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Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
Königliche Schau jiele. Mittwo S burg. Mittwoch: Zum 34. Male: Madame Mon⸗ 8 E11“ 2 haus. 6. sie einstudirt: 8 e. godin. Schwank in 3 Akten von Gfese Blum Außerdem: 6 Trakehner Rapphenste, zusammen
Donnerstag u. folg. Tage: Madame Mongodin.
Augusta. Anfang 7 Uhr.
Concerte.
Sing⸗Akademie. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr: Concert der Kammervirtuosinnen Marianne Eißler könig Krause. (Viol.) und Clara Eißler (Harfe). 8 .
Concert-Haus. Mittwoch: Ka “ Concert. Gedächtniß⸗Feier für die hochselige Kaiserin
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.
General⸗Adjutant und Kriegs⸗Minister von Saffer⸗ ling Sohn Rudolf (München). — Fr. Auguste von Lekow, geb. Reichsfreiin von Gaisberg (Schweidnitz). — Hrn. Egon Graf von und zu Westerholt und Gysenberg Sohn Wilhelm 8 (Sythen). — Hr. Amtsrath Koppe (Wollup). — Verw. Fr. Oberst⸗Lieut. Louise von Raven, geb. Freiin von Stenglin (Schwerin). — Verw. Fr. rl Meyder⸗ Oberst Caroline Bilefeldt, geb. von Bernuth (Freienwalde a. O.). — Fr. Geh. Ober⸗Rechnungs⸗ Rath Anna von Schenck, geb. von Kotze (Pots⸗ dam).
“ Troupe.
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Circus Renz. Karlstraße. Mittwoch, Abends
theilungen mit Nationaltänzen (60 Damen), Auf⸗ zügen u. s. w. Neue Einlage: “ Ferner Dampfschiff⸗ und Bootfahrten, Wasserfälle, Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
iesenfontänen mit allerlei Lichteffekten u. s. w. sowie neuen Arrangements vom Director E. Renz. —
3 ; dressirt und vorgeführt von Herrn Franz Renz. — und Raoul Toché. Deutsch von 8 un. dressirt 1, 8 Franz Renz. In Scene gefec pon Eüsch ve eensnennxhn. Großes Hurdle⸗Rennen, geritten von Damen und
Geschwister Cotrelly,
Redacteur: Dr. H. Klee, Direktor.
Tscherkessentanz. Verlag der Expedition (Scholz).
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen. (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Herren mit Vollblut⸗Springpferden. — Colmar, ge⸗ sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ ritten von Frl. Clot. Hager. — Eine Vergnügungs⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf fahrt mit verschiedenen Hindernissen von der Elton Actien und A. 1
Equilibristinnen. vnm 28. Dezember 1891 bis 2. Januar 1892.
ctiengesellschaften) für die Woche
zum Del
Erste Beilage
Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 5. Januar
1892.
Nr. 1 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten vom 2. Januar hat folgenden Inhalt: Der neue Wasserthurm in Worms. — Die Bedingungen einer dauerhaften Schienenstoßverbindung. — Eine neue Arbeitercolonie. — Unterirdische Bedürfnißanstalt in London. — Vermischtes: Preisertheilung für Entwürfe zum Bau von Wohnhäusern in Hannover. — Preisbewerbung für den Bau eines Kunstgewerbe⸗Museums in Flensburg. — Erweiterung der canadischen Canäle. — Neuer Fensterftügel⸗Feststeller — Neue Personenhalle der Pennsylvanischen Bahn in Jersey City.
Entscheidungen des Reichsgerichts. 1
111“ “ 2 Der Redacteur einer socialdemokratischen Zeitung hatte in der von ihm mitredigirten Zeitung das Heinrich Heine’'sche Gedicht „Die Weber“ abgedruckt und verbreitet. Er wurde wegen Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung angeklagt. Die Strafkammer verurtheilte ihn, indem sie den Inhalt des Gedichts für eine Lästerung von Gott, König und Vaterland erachtete und an⸗ nahm, daß der Angeklagte bei der Veröffentlichung mit dem Bewußt⸗ sein und der Absicht der Gotteslästerung und Majestätsbeleidigung gehandelt habe. Diese Annahme stützte die Strafkammer auf die ob⸗ waltenden Umstände, auf die Zeit und Art der Veröffentlichung, auf die von der Zeitung verfolgten socialdemokratischen Zwecke. Die Re⸗ vision des Angeklagten wurde vom Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Urtheil vom 1. Oktober 1891 verworfen, indem es begründend ausführte: „Die Feststellungen der Strafkammer beruhen auf that⸗ sächlichen Erwägungen. Ein Verkennen des Begriffs der Gottes⸗ lästerung und der Majestätsbeleidigung ist nicht ersichtlich. Zweifellos können diese Vergehen auch durch die Verwendung der geistigen Er⸗ zeugnisse Anderer mit eigenem Dolus verübt werden.“
— Ein insolventer Schuldner ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 2. Oktober 1891, infolge über⸗ mäßigen Aufwandes wegen Bankerutts (§. 210 Z. 1 der Konk.⸗ Ordn.) auch dann zu bestrafen, wenn er nicht bewußt, sondern in fahrlässiger Weise Aufwand getrieben hat, indem er in den Tag hineinlebte, ohne sich um seine Verpflichtungen zu kümmern. 1
Statistik und Volkswirthschaft.
Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.
Im Laufe des Jahres 1891 sind bei der Versicherungs⸗ anstalt Berlin 1859 Ansprüche auf Altersrente angemeldet worden. Von diesen sind 1218 anerkannt, 589 abgelehnt, 22 auf andere Weise erledigt und 30 auf den Monat Januar unerledigt übernommen worden.
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Ueber die Production und Besteuerung des inländischen Rüben⸗ zuckers im Betriebsjahr 1890/91 werden dem soeben erschienenen Novemberheft des Jahrgangs 1891 der „Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“ die nachstehenden Angaben entnommen.
Fabriken mit Rübenverarbeitung waren 406 im Betriebe (1889/90 491), von denen nur noch drei den Saft aus den zerkleinerten
ben mittels des Preßverfahrens gewannen, während alle übrigen das Diffusionsverfahren angewendet haben. Verarbeitet wurden im ganzen 106 Millionen Doppelcentner rohe Rüben, darunter 51 Mil⸗ lionen Doppelcentner, die auf 158 998 ha von den Fabriken oder ihren Actionären selbst gebaut worden waren. Von den vorhergegan⸗ genen Betriebsjahren weist nur das Jahr 1884/85 eine ähnlich starke Rübenverarbeitung auf; in diesem waren 408 Fabriken im Betriebe, die 104 Millionen Doppelcentner Rüben verarbeitet haben.
Die Verarbeitung der Rüben erfolgte während der Campagne 1890/91 in 79 138 zwölfstündigen Arbeitsschichten, und durchschnittlich berechnet sich auf eine Arbeitsschicht eine verarbeitete Rübenmenge von 1342 Doppelcentner. Seit der Campagne 1871, in der die deutschen Fabriken nur 349 Doppelcentner Rüben durchschnittlich während einer Schicht verarbeitet haben, ist ihre Arbeitsleistung von Jahr zu Jahr 12ec er. da sie bestrebt waren, durch einen möglichst intensiven Betrieb die Generalunkosten zu ermäßigen.
Die Production der in Frage stehenden Fabriken betrug 1890/91 12 844 953 Doppelcentner Rohzucker aller Producte (12 136 892 Doppel⸗ centner im Jahre 1889/90) und 2 630 942 Doppelcentner Melasse. Unter diesen Productionsmengen ist auch das Ergebniß der Melasse⸗Ent⸗ zuckerung begriffen, soweit die hierauf gerichteten Verfahren in den Fabriken mit Rübenverarbeitung zur Anwendung gelangt sind, dagegen nicht die in anderen Fabriken (selbständigen Melasse⸗Entzuckerungs⸗ Anstalten und Raffinerien) aus der Melasse gewonnenen Zuckermengen, die etwa 500 000 Doppelcentner Rohzucker betragen haben.
Ausgeführt aus dem Zollgebiet wurden 1890/91 4 882 404 Doppel⸗ centner Rohzucker und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens 90 % Zuckergehalt (1889/90 4 938 309 Doppelcentner), 2 306 041 Doppelcentner Candis und anderer harter Zucker von mindestens 99 ½ % Zuckergehalt (1889/90 2 157 366 Doppelcentner) und 53 068 (1889/90 94 917) Doppelcentner Zucker von mindestens 98 % Zucker⸗ gehalt; außerdem 318 Doppelcentner Zucker, für den Ausfuhr⸗ vergütung nicht bezahlt worden ist. Die Einfuhr in das Zollgebiet ist nur sehr gering und belief sich 1890/91 auf 36 940 Doppelcentner Rohzucker und 27 607 Doppelcentner Raffinade.
Einschließlich der letztgedachten Mengen beziffert sich (nach Um⸗ rechnung des eingeführten Rohzuckers auf Konsumzucker) die während des Jahres 1890/91 in den freien Verkehr des Zollgebiets getretene Gesammtmenge von Consumzucker auf 4 702 534 Doppelcentner gegen 4 471 161 Doppelcentner im Jahre 1889/90. Für den Durchschnitt der letzten Jahre berechnet sich der Verbrauch von Consumzucker im deutschen Zollgebiet auf den Kopf der Bevölkerung zu 8,4 kg.
Sachsengängerei.
Tcrotz der gegen frühere Zeiten ganz bedeutend höheren Löhne ist, wie aus dem Reg.⸗Bez. Gumbinnen berichtet wird, ein Stillstand in der sogenannten Sachsengängerei noch immer nicht bemerkbar ge⸗ wesen. Lie Nachfrage nach Arbeitskräften übersteigt in Folge dessen das Angebot bei weitem. Von der Erlaubniß zur Heranziehung russischer Arbeiter hat bis jetzt nur in äußerst beschränktem Maße Gebrauch gemacht werden können.
Hur Arbeiterbewegung.
Ueber die Ausstandsbewegung der Buch⸗ druckergehilfen liegen folgende neue Mittheilungen vor:
rß in Berlin wurde vorgestern wieder eine “ er Gehilfen und Hilfsarbeiter abgehalten, in der Herr Döblin berichtete, daß die Berufsgenossen in mehreren großen Städten die Fortführung des Ausstandes beschlossen hätten; von New⸗York aus seien. Unterstützungsgelder bereits „telegraphisch“ angewiesen. Redner machte dann die Mittheilung, daß ihm am Sylvesterabend eine neue Verfügung des Ministers des Innern durch das Polizei⸗Präsidium bezüglich der Neugestaltung des Verbandsstatuts zugestellt worden sei. Vie Staatsregierung erhebt die Forderung, daß
Handlungen.
in Zukunft eine Trennung der Unterstützungskasse für Reisende und Konditionslose von der Ausstandskasse stattfinde und daß zwischen der Invalidenkasse und dem Verein keine Gemeinschaft mehr bestehe. Dem Vorstand ist aufgegeben worden, alsbald eine Generalversamm⸗ lung einzuberufen, um das Statut in der gewünschten Weise ab⸗ ändern zu lassen und es der Behörde zur staatlichen Genehmigung vorzulegen. Zum Schluß ermahnte Redner die Ausständigen, noch auszuharren. Herr Dolinski drückte sein Bedauern aus, daß schon einige Ausständige abgesprungen sind, und ermahnte ebenfalls zum Ausharren. Auf eine Anfrage aus der Versammlung mußte Herr Döblin zugeben, daß in Breslau die Gehilfen den Ausstand aufgegeben haben. Auch die Kollegen in Glogau seien in Unterhandlung getreten. Der Vorsitzende Herr Philipp Schmitt forderte, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, schließlich die „Vertrauensleute“ auf, den ganzen Tag über recht streng ihre Pflicht zu erfüllen und sich am Abend zwischen 6 und 7 Uhr in den Gratweil'schen Bierhallen zur Konferenz einzufinden. Es wurde nämlich für den Versammlungstag ein Abfall zahlreicher Gehilfen vom Ausstande befürchtet. b Aus Stettin wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 3. d. M. geschrieben: Hier befanden sich 95 Schriftsetzer und Buchdrucker im Ausstand. Als die Unterstützungen von Berlin ausblieben, haben auch diese 95 den Ausstand für beendet erklärt. Durch ihren Führer ließen sie den Polizei⸗Präsidenten Grafen Stolberg bitten, zwischen den Gehilfen und Principalen zu vermitteln, damit die Gehilfen ihre früheren Arbeitsplätze wiedererhielten. Der Polizei⸗Präsident erklärte sich zur Vermittelung bereit; aber die alten lätze sind durch neue Kräfte besetzt, und es wäre ungerecht, den Neu⸗ eingetretenen zu Gunsten der Ausständigen zu kündigen. So bleiben fast alle Ausständigen, darunter viele Familienväter, hier arbeitslos und müssen ihr Heil auswärts suchen.
In Halle haben der „Modb. Ztg.“ zufolge die im Ausstand befindlichen Buchdrucker beschlossen, den Strike energisch fortzusetzen. Die in Arbeit stehenden Gehilfen, welchen die bekannten Forderungen bewilligt worden sind, verpflichteten sich, außer den wöchentlichen Beiträ⸗ gen noch mindestens 4 ℳ 50 ₰ zur Unterstützung der Ausständigen zu zahlen, deren Zahl sich auf 58 beläuft.
In Hannover haben in der Meinung, daß eine bedingungslose Wiederaufnahme der Arbeit durch die Gehilfen erfolgen werde, mehrere Buchdruckereibesitzer ihre Gehilfen wieder angenommen. Nachdem die Unrichtigkeit jener Annahme sich herausgestellt hat, haben jene Firmen, wie der „Hann. Cour.“ mittheilt, beschlossen, die wieder angenom⸗ menen Gehilfen auf vierzehn Tage zu kündigen, wenn innerhalb dieser Zeit die Arbeitseinstellung nicht in ganz Deutschland als beendigt erklärt ist. .
Aus Köln meldet ein Wolff'sches Telegramm nach der „Köln. Ztg.“, daß die Belegschaft der der rheinisch⸗nassauischen Berg⸗ werksgesellschaft gehörenden Grube „Holzappel“, die Arbeit wieder aufgenommen hat. (Vgl. die gestrige Nr. 2 d. Bl.)
„Versicherung der englischen Seeleute.
8 Mit dem 1. Januar ist der Versicherungsplan der englischen Rhederföderation in Wirksamkeit getreten. Seine Segnungen kommen jedem Seemann, welcher sechs Monate auf einem Föderations⸗ schiff thätig war, zu gute. Die zur Auszahlung gelangenden Prämien betragen im Falle des Todes oder der gänzlichen Arbeits⸗ unfähigkeit der versicherten Person 100 Pfd. Sterl. für den Capitän, 35 Pfd. Sterl. für einen Deckoffizier und 25 Pfd. Sterl. für einen Vollmatrosen oder Heizer. Je nach ihrem Rang sollen die Inhaber der Föderationskarte im Fall eines Unfalls Krankengelder im Betrage von 40 Sh. bis zu 10 Sh. per Woche empfangen. Die Rheder⸗ föderation übernimmt die Versicherung völlig auf ihre eigenen Kosten und stellt auch die Karten absolut unentgeltlich aus. Inhaber von Karten erhalten bei Gesuchen um Anstellung auf den Schiffen der Föderation den Vorzug.
Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebene No⸗ vemberheft zur „Statistik des Deutschen Reichs“ enthält außer den regelmäßigen auf diesen Monat sich beziehenden Nachweisen über den auswärtigen Handel, Großhandelspreise u. s. w. eine Dar⸗ stellung der Schulbildung der im Etatsjahre 1890/91 in die deutsche Armee und Marine eingestellten Re⸗ kruten, Nachweise über Production und Besteuerung des inländischen Rübenzuckers sowie Ein⸗ und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet im Betriebsjahre 1890/91, über Production von Stärkezucker im deutschen Zollgebiet während des Betriebsjahres 1. August 1890 bis 31. Juli 1891, sowie eine vorläufige Uebersicht über die Ergebnisse der Rübenzucker⸗ Fabrikation in der Campagne 1891/92.
Literatur.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Mlr. zur Erläuterung desdeutschen Rechts, in besonderer Beziehung auf das preußische Recht mit Einschluß des Handels⸗ und Wechselrechts. Begründet von Dr. J. A. Gruchot. Herausgegeben von Rassow, Reichsgerichts⸗Rath, und Küntzel, Geheimem Ober⸗Justiz⸗Rathund vortragendem Rath im Königlich be Justiz⸗Ministerium. Vierte Folge. Fünfter Jahrgang. — Erstes Heft. Berlin 1891. Verlag von Franz Vahlen. Der Inhalt dieses Hefts ist ein sehr reichhaltiger. Den Kritiken und Vorschlägen zu dem Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuchs ist begreiflicher Weise ein breiter Raum ge⸗ widmet. Den ersten Platz nimmt ein Aufsatz des Justiz⸗Raths Fels in Leipzig über „die außercontractliche Schadensersatzpflicht des Ent⸗ wurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs für Deutschland“ ein (§§ 704 des 736 d. E.). Der Verfasser, der nur mit einzelnen Bestim⸗ mungen des Entwurfs in dieser Materie einverstanden ist, seine Prinzipien aber mißbilligt, hat einen Gegenvorschlag formulirt, dem er wenigstens den äußeren Vorzug größerer Kürze und schärferer Fassung der einzelnen Bestimmungen zuerkannt wissen will. Im einzelnen verwirft Fels insbesondere den Standpunkt des Entwurfs, der die Schadensersatzverbindlichkeit aus unerlaubten Handlungen nur auf Grund einer Verschuldung des Beschädigers eintreten läßt. Denn auch da, wo Jemand für die Handlungen eines Dritten einzustehen hat, wie bei Eltern, Dienst⸗ erren u. s. w., folgt diese Verpflichtung aus der Außerachtlassung einer gebotenen Sorgfalt, und in den wenigen Fällen, in denen vom Entwurf ein Quasidelict anerkannt wird, in den Fällen der römischen actiones de effusis et dejectis und de positis vel suspensis wird die Haftung für den entstandenen Schaden wenigstens auf eine vermuthete Verschuldung zurückgeführt. Dem gegenüber will Fels in all diesen Fällen den durch die näheren Umstände bezeichneten Haftpflichtigen, ganz abgesehen von einem ihm zur Last fallenden Verschulden, nur dann von der Verbindlichkeit zum Schadensersatz befreit wissen, wenn er die schädigende Handlung nicht verhindern konnte, bezw. wenn bei Entstehung des Schadens ein concurrirendes Verschulden des Verletzten oder ein Umstand, für welchen dieser verantwortlich ist, untergelaufen ist, und nach richter⸗ lichem Ermessen auch dann, wenn ein Zufall bei der Schadenszufügung mitgewirkt hat. Ferner wendet sich Fels gegen die in dem Entwurf auf⸗ gestellte Zweitheilung des Prinzips der Haftbarkeit aus unerlaubten
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jeden schuldhaft herbeigeführten Schaden, der vorauszusehen war (§K 704 Abs. 1), ferner aber auch für jeden nicht voraus⸗ sehbaren Schaden, wenn durch die schuldhafte Handlung das Recht eines Andern verletzt worden ist (§ 704 Abs. 2). Fels erachtet diese zweite Bestimmung nicht nur für entbehrlich, sondern auch für bedenklich, und hält dafür, daß sie gestrichen werden solle. Zur Begründung dieses Vorschlags führt, er u. A. an, jene Bestimmung werde zu vielen unfruchtbaren Controversen Anlaß bieten, weil nach den Motiven unter „dem Recht eines Andern“ nur ab⸗ solute, nicht auch relative Rechte verstanden werden sollten, während dies im Entwurf selbst nicht zum Ausdruck gelangt sei. Von den übrigen Ausstellungen, die Fels an dieser Lehre, wie sie in dem Ent⸗ wurf Aufnahme gefunden hat, macht, sei erwähnt, daß er für eine energische Ausbildung des von dem Entwurf vernachlässigten Begriffs des Quasidelicts eintritt. 8
In einer Abhandlung „zum Hypothekenrecht des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs“ entwickelt Rechtsanwalt Daus in Altona die Ansicht, daß mit der von „dem Entwurf“ für einzelne beschränkte Fälle gewährten Eigenthümerhypothek der Entwickelung eines gesunden Realcredits nicht Genüge geschehe. Dieser Zweck werde nur durch Aufnahme des Prinzips „der festen Priorität“ erreicht werden Man hat darunter die dem Grundeigenthümer gesetzlich gewährte Befugniß zu verstehen, an Stelle jeder wegfallenden Hypothek eine neue mit dem Range der alten zu bestellen, sodaß das Aufrücken der nachstehenden Hypotheken ausgeschlossen wird. Dieses Peinzip, das mit unerheblichen Verschiedenheiten in Bayern und Mecklenburg bereits besteht, soll sich dort durchaus bewährt haben.
Eiin Aufsatz des Amtsrichters Simon in Staßfurt beschäftigt sich mit der dinglichen Verhaftung der dem beschädigten Grundbesitzer von dem Heesbae gezahlten Entschädigungsgelder. Der Verfasser plädirt aus Gründen der Zweckmäßigkeit für die Aufnahme einer derartigen, zur Zeit 9 nicht bestehenden Haftung in den §30 des Eigenthumserwerbsgesetzes und in den die gleichen Be⸗ timmungen enthaltenden § 1067 „des Entwurfs“. .
Die schon oft erörterte „juristische Construction des Urheberrechts“ hat der Rechtsanwalt beim Reichsgericht Dr. Kloeppel zum Gegen⸗ stand einer längeren Ausführung gemacht. In einem früheren Bande dieser Zeitschrift hatte der Verfasser nachgewiesen, „daß der Begriff des Urheberrechts sich ebensowenig aus der Auffassung seines Gegenstands als immaterieller Güter, noch auch aus der eines geistigen Eigenthums entwickeln lasse.“ Im Verfolg der Erwägung, daß Gegen⸗ stand des Urheberrechts weder ein natürlicher Werthgegenstand noch ein Vermögenswerth, sondern „die freie Bethätigung der werthschaffenden Kraft in verschiedenen Richtungen“ sei, hatte er auf die enge Ver⸗ wandtschaft des Urheberrechts zu der römischen Delictsobligation hingewiesen. Die gegenwärtige Arbeit soll diese damals nur flüchtig skizzirte Behauptung näher beleuchten und begründen.
Endlich bringt das Heft noch neben zahlreichen Entscheidungen des Reichsgerichts die Fortsetzung der von dem Rechtsanwalt bei dem Kammergericht Dr. Neumann gegebenen Uebersicht „der Literatur zum Entwurf eines bürgerlichen Gesetzbuchs für das Deutsche Reich“.
Mlr. Sächsisches Archiv für bürgerliches Recht und Prozeß. Herausgegeben von Stephan Hoffmann, Ober⸗ Landesgerichts⸗Rath in Dresden, und Dr. Friedrich Wulfert, Landgerichts⸗Rath in Leipzig. Erster Band, Heft 1 bis 5. Leipzig, Druck und Verlag der Roßberg'schen Buchhandlung, 1891. Preis des Jahr⸗ gangs 14 ℳ Diese seit dem 1. Januar 1891 erscheinende Zeitschrift ist die Nachfolgerin des mit demselben Zeitpunkt eingegangenen „Archivs für civilrechtliche Entscheidungen, ergangen in vor den sächsischen Justizbehörden anhängigen Rech ssachen“. Bei einer Veränderung in der Redaction ist gleichzeitig der Charakter der Zeitschrift dadurch erweitert worden, daß nunmehr auch selbständige Abhandlungen aufgenommen werden, und daraus ergab sich dann das Bedeücfnih dem neuen Unter⸗ nehmen auch einen neuen Namen zu geben. Dieser Name scheint zwar die Bedeutung des Archivs auf Sachsen zu beschränken, in dem Inhalt der bis jetzt erschienenen Hefte findet diese Beschränkung jedoch keinen Anhalt. Vielmehr ist es das mit Erfolg gekrönte Bestreben der Redaction, die bereits eine zahlreiche Schaar namhafter Mit⸗ arbeiter gewonnen hat, das gemeine und das Reichsrecht in Abhand⸗ lungen und Entscheidungen in den Kreis der Betrachtungen einzu⸗ beziehen. Ganz besondere Beachtung verdient u. E. das in Heft 2 und 3 erschienene, dem Reichs⸗Justizamt über den „Entwurf des bürgerlichen Gesetzbuchs“ abgegebene Gutachten des Reichsgerichts⸗Senats⸗Präsidenten Bingner. Im Gegensatz zu den meist recht weitschweifigen kritischen Vorschlägen anderer Schriftsteller werden hier in meisterhafter Kürze und Klarheit Bemerkungen zu denjenigen Paragraphen des Entwurfs gegeben, welche der Verfasser, der im allgemeinen einen dem Entwurf günstigen Standpunkt einnimmt, der Verbesserung bedürftig erachtet. Von den anderen bis jetzt veröffentlichten Abhandlungen seien ein Aufsatz des Reichsgerichts⸗Raths Petersen über die rechtliche Stellung des Concurs⸗ verwalters und des Landgerichts⸗Directors Rudolph in Freiberg über das Immobiliar⸗Pfandrecht „des Entwurfs“ erwähnt. Bei dieser Reichhaltigkeit des Inhalts wird die neue Zeitschrift sicher auch außer⸗ halb Sachsens zahlreiche Freunde finden.
Militärisches.
— Uniformenkunde Lose Blätter zur Geschichte der Ent⸗ wickelung der militärischen Tracht in Deutschland. Herausgegeben, gezeichnet und mit kurzem Text versehen von Richard Knötel. Rathenow, Verlag von Max Babenzien. — Mit den irtzt vorliegenden Heßten 6 bis 10 ist der zweite Band dieses, wie bereits des
efteren an dieser Stelle hervorgeboben wurde, für Künstler überaus werthvollen Werks zum Abschluß gelangt. Wie die früheren, so bringen auch die genannten Hefte eine Reihe der verschiedenartigsten Uniformen zahlreicher deutscher Truppen⸗ theile aus der Zeit von 1740 bis zur Neuzeit in historischer Treue zur Anschauung. Das wachsende Interesse für das verdienst⸗ volle Unternehmen hat den Herausgeber veranlaßt, den nächsten Band in erweitertem Umfange erscheinen zu lassen; es soll daher von jetzt ab monatlich ein Heft mit Textbeilage hergestellt werden
Kunstangelegenheiten.
— Albrecht Dürer von Anton Springer. Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung 1892. — Lex 8. 182 S. mit vielen Tafeln und Illustrationen im Text. — Dürer’'s Schaffen steht im Mittelpunkt deutscher Kunstbetrachtung. Ein Abschluß der Dürer⸗ forschung ist auf lange Zeit noch nicht abzusehen; gleichwohl erneut
immer wieder der Versuch, dem gewaltigen Stoff in ab⸗ geschlossener literarischer Form gerecht zu werden, die Ergebnisse der bisherigen Einzeluntersuchungen zu einem abgerundeten Bilde zu⸗ sammenzufassen und auch weiteren Kreisen des deutschen Volkes die Ge⸗ stalt seines größten Künstlers klar vor Augen zu stellen. Wenige sind zu dieser großen Aufgabe so berufen, wie Anton Springer es war, der seine kunsthistorischen Studien schon früh mit der Be⸗ trachtung und Erforschung Dürer'scher Kunst begann. In dem Prämonstratenser Strahow bei Prag, in dem Springer seine Jugend verlebte, befand sich, wenn auch stark beschädigt und übermalt, das Rosenkranzbild Dürer's, jenes Weihgeschenk der in Venedig ansässigen deutschen Kaufleute, das der vierunddreißigjährige Künstler bei seinem zweiten Aufentbalt in der Lagunenstadt 1506 gemalt hatte und das als die reisste Frucht seiner Berührung mit italienischer Kunst einen wichtigen Platz unter seinen Schöpfungen einnimmt. Es bezeichnet
er Entwurf läßt nämlich Haftung eintreten einmal für
einen jener Knotenpunkte in Dürer's Entwickelung, von dem