S
Charakter einer lieblichen Tanzweise trägt. Im Andante (Es-dur)
führt das Horn, von Clarinetten und Fagotten begleitet, das Thema ein; ein kurzer, sehr belebter Mittelsatz bringt bald eine willkommene Abwechselung hinein. Das Finale, durchweg im dreitaktigen Rhythmus gehalten, macht einen originellen Effect. In der ganzen Sym⸗ phonie ist Mannigfaltigkeit der Motive mit einheitlicher und stilgerechter Durchführung vereinigt. Diesem Werke folgte das fünfte Clavier⸗ concert (Es-dur), das der Componist selbst vor etwa 17 Jahren in der Sing⸗Akademie vortrug, und das seitdem auch von einigen anderen Virtuosen öffentlich ausgeführt wurde. Sanft auf⸗ und nieder⸗ schwebende Violinfiguren führen den ersten Satz ein, bald tritt aber die höchst virtuos gehaltene Clavierpartie in ihr Recht. Auch hier ist überall die Meisterhand Rubinstein's in Form und Inhalt zu er⸗ kennen. Der zweite Satz naht sich der Tiefe eines Beet⸗ hoven'schen Adagios, während das Finale mit seinem energisch sich aufschwingenden Hauptthema sich zu einem Gipfel⸗ punkt des Werks steigert. Nach kurzer Pause spielte der unermüdliche Künstler noch eine Caprice mit Orchester, vier Theile einer sehr kunstvoll gestalteten, im Bach'schen Stil gehaltenen Suite für Clavier allein, sowie eine Romanze, ein Nocturne, einen Walzer und eine Etüde. Die staunenswerthe Bravour, wie die Zartheit des Anschlags und die geniale, durchgeistigte Vortragsweise rissen die Zuhörer zu stürmischen Beifallsbezeugungen hin. Das philharmonische Orchester bewährte unter Leitung des Concertgebers wieder seine an⸗
erkannte Tüchtigkeit.
In der morgen im Königlichen Opernhause stattfndenden Vorstellung der „Afrikanerin“ tritt Herr Bulß zum letzten Male vor Antritt seines längeren contractlichen Urlaubs auf. Fräulein Thoma vom Stadttheater in Hamburg hat für die durch Heiserkeit behinderte Frau Staudigl die Partie der Brangäne in „Tristan und Isolde“ übernommen. Am Montag gelangt „Cavalleria rusticana“ mit den Damen Pierson, Dietrich und Lammert, den Herren Sylva und Betz zur Darstellung. Darauf folgt: „Die Ver⸗ lobung bei der Laterne“ mit den Damen Herzog, Rothauser, Hell⸗ muth⸗Bräm und Herrn Lieban. Den Beschluß macht „Der Dorf⸗ barbier“ mit den Damen Herzog und Lammert, den Herren Stammer, Möodlinger, Philipp, Schmidt und Lieban. In der Dienstagsvor⸗ stellung des „Freischütz“ sind die Damen Leisinger und Dietrich, die Herren Rothmühl, Schmidt, Mödlinger, Stammer und Krasa be⸗ schäftigt. Am Mittwoch, dem dritten Gesellschaftsabend, geht „Oberon in Seene. 1““
1 Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 14. bis 20. Februar lautet: Sonntag: „Die Afrikanerin“. Montag: „Cavalleria rusticana“. „Die Verlobung bei der Laterne’. „Der Dorfbarbier“. Dienstag: „Der Freischütz“”. Mittwoch: Auf Aller⸗ höchsten Befehl: Dritter Gesellschaftsabend. „Oberon, König der Elfen“. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: „Das goldene Kreuz.. „Cavalleria rusticana“v. Freitag: „Die Tochter des Regiments“. Cavalleria rusticana“. Sonnabend: Neu einstudirt: „Die Meister⸗ singer von Nürnberg“. Anfang 6⸗ ½ Uhr. 8 8
Für das Königliche Schauspiel: Sonntag: „Der neue Herr“. Montag: „Der Bibliothekar“. Dienstag: Zum ersten Male: „Das heilige Lachen“. Mittwoch: „Wohlthätige Frauen“ Donners⸗ tag: „Das heilige Lachen“. Freitag: „Das heilige Lachen“. Sonn⸗ abend: „Ein treuer Diener seines Herrn“. 8 8
Im Deutschen Theater geht am Sonnabend, 20. Februar das dreiactige Lustspiel „Glück“ von Karl Jaenicke zum ersten Male
Wildenbruch.
t vom 13. Februar, 6 Max Grube.
hr Morgens.
82
Wetterbe
8 u
409R.
1 Aufzug von
8 8½ 8 —
Stationen.
Temperatur
in ° Celsius 0 C.
Zar. auf 0
u. d. — 5
red. in Millim.
5.
bei
still bedeckt NNW 3 wolkig N 8 Schnee NNW 3 hbeiter NNW S bedeckt still Schnee
2 Schnee
O 1 heiter
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhugen. Stockholm. aranda t. Petersbg. Moskau . Cork, Queens⸗ town... NNO Cherburg.. I 27890 vlt. 761 NNW mburg.. 760 NW winemünde 754 NW. Neufahrwasser 745 NNW Memel 737 NNW
1I1I11IX ünster. 766 NW Karlsruhe. 767 NW Wiesbaden 767 NW München 764 NW Chemnitz 760 NW Berlin... NW Wien... Breslau. le d'Aix.. V “ 9 2 balb bed. ““ still bedeckt
1¹) Nachts stürmisch. 2) Nachts Schnee. ³) Nachts Sturm und Regen. ⁴) Nachts Regen und Schnee. 5) Nachts stürmisch. 8 Uebersicht der Witterung. Unter der Wechselwirkung eines Hochdruckgebiets über den Britischen Inseln und eines tiefen Minimums am Rigaischen Busen herrschen an der deutschen Küste stürmische, im Binnenlande starke Böen aus nördlicher und nordwestlicher Richtung, unter deren Einfluß die Temperatur bei aufklaren⸗ dem Wetter erheblich herabgegangen ist. Nur im südwestlichen Deutschland, wo Südwestwinde wehen, ist es wärmer geworden. Stellenweise ist in Deutsch⸗ land etwas Niederschlag gefallen. Ueber ganz Nord⸗ Europa ist das Barometer erheblich gestiegen, während es in Central⸗Europa etwas gefallen ist, so daß nördliche und nordöstliche Winde bei Eintritt von Frostwetter zu erwarten ist. Deutsche Seewarte.
00 † 0”—1
2 —₰—
thekar.
EEGEℛÆ=ê”=
-—22ön2ö2ö=2hö=—
SGt
Dienstag: Freischütz.
2 wolkenlos 3 bedeckt
5 halb bed. 5 wolkenl. ¹) 6 bedeckt
7 halb bed. 8 bedeckt²)
7 bedeckt
3 bedeckt
5 Schnee
4 heiters)
2 wolkig
6 Schnee ⁴) 5 wolkig
5 wolkenl. ⁵) 4 bedeckt
5 bedeckt
4 bedeckt
7 Uhr.
Crampton.
Die nä
2. —
S;tr
Aᷓ́;SON 2Oo boSö
2—22ö2ö=2
2 ½ Uhr: Saat.
fang 7 Uhr.
vier Sinn.
Blumenthal.
FTvheater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonntag: Ovpern⸗
haus. 41. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Acten von G. Meyerbeer. Text von E. Scribe, deutsch von F. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Diri⸗ gent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 45. Vorstellung. Der nene Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von
Teuscher. Montag
In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uhr.
Montag: Opernhaus. 42. Vorstellung. leria rusticana (Bauern⸗Ehre). Oper in Pietro gleichnamigen Pietrhns von Verga. 8 gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. — der Laterne. Tert aus dem Französischen von M. Carré und L. Batty. Dirigent: Musikdirector Wegener. — Der Dorfbarbier. Musik von Schenk. Schauspielhaus. Schwank in 4 Aufzügen von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr.
Opernhaus. Oper in 3 Acten von C. M. v. Weber. Tert zum Theil Freischütz“ von F. Kind. Schauspielhaus. Das heilige Lachen. dern von Ernst von Wildenbruch. nand Hummel. 8 - gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
Deutsches Theater. Anfang 7 Uhr. Montag: Don Carlos. Dienstag: College Crampton. Hfie Aufführung von „Fauft“ findet am
Donnerstag statt.
Berliner Theater. Othello.
Montag: Der Hüttenbesitzer. (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)
Dienstag: Schlimme Saat.
Lessing⸗-Theater. 2 ½ Uhr: Sodoms (Ende. Augen.
Montag: Die Großrftadtluft. Voranzeige. und Gestern.
Wallner⸗Theater. Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. toller Einfall. Schwank in 4 Acten von Carl Laufs. Pargquet 1 ℳ ꝛc.
Abend⸗Vorstellung. berühmter Mitbürger. von C. Laufs und W. Jacobi. Zum 5. Male: Der Bärenführer. Acten von Franz Wallner und Oscar Anfang 7 ½ Uhr.
u. folg. Tage:
Holländer. — Schwank in 3
Ein berühmter
in Scene. Morgen, am Dienstag, Mittwoch und? führungen von rhlege Crampton“ statt. Am Montag wird „Don Carlos“ und am Donnerstag „Faust“ gegeben. 88
Im Berliner Theater wird das Schauspiel „Schlimme Saat“ morgen Abend, am Dienstag und am Freitag (23. Abonnements⸗ Vorstellung) aufgeführt. Der „Hüttenbesitzer“ wird am Montag, Mittwoch und Sonnabend gegeben. „Othello“ ist als morgige Nach⸗ mittagsvorstellung und für Donnerstag angesetzt. Die nächste Neuheit, Adalbert von Hanstein's Schauspiel „Die Königsbrüder“, geht am Sonnabend, 27. Februar, zum ersten Male in Scene.
Im Lessing⸗Theater beginnt die morgige Abend⸗Vorstellung ausnahmsweise um 7 ½ Uhr, um zwischen den beiden Sonntags⸗ Vorstellungen die vorschriftsmäßige Zwischenzeit von zwei Stunden innehalten zu können. Das Revertoire der neuen Woche bringt am Montag, Dienstag und Donnerstag Aufführungen von dem Schwank „Die Großstadtluft“, während am Mittwoch und Freitag die zusammen⸗ gesetzte Lustspiel⸗Vorstellung, bestehend aus dem Fulda schen Lustspiel „Unter vier Augen“ und den Neuheiten „Fräulein Frau“ und „Der sechste Sinn“ zur Darstellung kommt. — Am Sonnabend findet die erste Aufführung des Schauspiels „Heute und gestern“ von Oscar Blumenthal statt. 8 8— 8
Im Wallner⸗Theater finden am Sonntag wiederum Doppel⸗ vorstellungen statt: Nachmittags um 4 Uhr gelangt zu bedeutend er⸗ mäßigten Preisen Laufs' Schwank „Ein toller Einfall“ zur Wieder⸗ bolung. Als Abendvorstellung gehen die Burleske „Ein berühmter Mitbürger“ und der Schwank „Der Bärenführer“ in Scene. 1
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtis Theater wird morgen Millöcker's „Sonntagskind“ zum fünfundzwanzigsten Male in derselben Besetzung wie bei der ersten Aufführung gegeben.
In dem morgigen Concert der Damen Martha Hornig und Helene Jahncke in der Sing⸗Akademie übernimmt der Königliche Kammervirtuose Herr Felix Meyer die violinistische Mitwirkung mit Paganini's I. Concert; das reichhaltige Programm des Abends wird durch die „Liebesscenen in Walzerform für vier Singstimmen“ von H. Reimann beschlossen werden, zu deren Ausführung sich die Damen Jahncke (Sopran) und Hedwig H. Wolfradt (Alt) sowie die Herren Th. Hauptstein (Tenor) und Georg Rolle (Baß) vereinen. — Der Bassist Ernst Brodmann veranstaltet am Mittwoch im Saal
11““ reitag finden Auf⸗
—
des Hôtel de Rome einen Liederabend. — Der Kammersänger Benno Koebke hat für seinen Liederabend in der Sing⸗Akademie, am Mittwoch, ein äußerst abwechselungsreiches, interessantes Programm zusammengestellt, das ausgewählte Gesänge von Schubert, Beethoven, Liszt, Cornelius, Brahms, Hans Sommer, Alban Förster, Tappert, Meyer⸗Helmund u. a. m. bringt.
Am Montag veranstaltet Kapellmeister Meyder im Concert⸗ haufe den sechsten „Beethoven⸗Abend“ in dieser Spielzeit. Das Programm dieses Abends wird u. a. die Ouvertüren „Leonore II“, „Leonore III“, „Fidelio“, die Symphonie Nr. 2, D-dur, und die Romanze für die Violine (Herr Concertmeister Carnier) enthalten.
Von dem Bureau der Internationalen 11““ für Musik⸗ und Theaterwesen in Wien erhalten wir folgende Mittheilung. Das ungarische Landesmuseum, welches sich in un⸗ gewöhnlich reicher Weise an der Internationalen Ausstellung für Musik⸗ und Theaterwesen betheiligt, exponirt u. a. eine größere An⸗ zahl von Gegenständen aus dem Nachlasse von Franz Liszt. Beson⸗ ders hervorzuheben sind eine Reihe von prachtvollen Kränzen aus massivem Edelmetall; ein Dirigentenstab, aus Gold getrieben, mit Pflanzenornamenten geziert, mit zwölf kleineren und am Kopfende mit
Sonntag: Caval- 8
ascagni. Text nach dem il Millöcker. In Scene
In Scene Frissche
Die Verlobung
Operette von J. Offenbach. fang 7 Uhr.
—: ;
Komisches Singspiel in 1 Anfang 7 Uhr. 46. Vorstellung.
Act.
Modebazar Violet.
43. Vorstellung. Der — b Anfang 7 ½ Uhr. nach einem Volksmärchen „Der 98 Anfang 7 Uhr.
47. Vorstellung. Zum 1. Male: Märchen⸗Schwank in 6 Bil⸗ Musik von Ferdi⸗ Tanz von Emil Graeb. In Scene
ofpauer. um 3. Male:
8 von Amand Kolbe. 1. Aufzuge:
Der Nothhelfer. Adolph Ernst⸗Theater.
52. Male: t 4 Acten von Ed. Jacobson
Gustav Steffens. Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Montag: Der Tanzteufel.
Nachmittags Schlimme
onntag: Abends 7 ½ Uhr: An⸗
G. v. Moser.
August Kurz. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Nachmittags
einer gr
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Mit neuer Ausstattung Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von Fhge Wittmann und Julius Bauer.
gesetzt von Julius Dirigent: Kapellmeister ecorationen aus dem Atelier von Costume vom Garderoben⸗Inspector Ventzky.
Montag: Das Sonntagskind.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonntag: Zum 17. Male: Musotte. Sitten⸗ 3 Acten von Guy de Maupassant.
Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Schwank in 1 Act von
Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Emil Lessing.
Die Aufführung von „Musotte“ Montag: Dieselbe Vorstellung.
Belle-Alliance⸗Theater. Sonntag: 45. En⸗ semble⸗Gastspiel der Münchener unter Leitung des Königlich bayerischen Hofschauspielers Herrn Maxr Der Nothhelfer. Ländlicher Schwank mit Gesang und Tanz in 4 Acten Musik von Josef Krügel. 5 „Schuhplattl⸗Tanz“. Montag: 46. Ensemble⸗Gastspiel der Münchener.
Der Tanzteufel. und
Couplets theilweise von Gustav Görß. In Scene gesetzt von
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Sonntag: Zum 2. Male: Reif⸗Reiflingen. Schwank in 5 Aufzügen von In Scene gesetzt vom Ober⸗
Montag: Dieselbe Vorstellung.
ößen Perle geschmückt; um den Stab windet sich ein Zwei dessen neunzehn Blätter vollständig aus Smaragden gebildet sind. Ferner ein großer Notenpult⸗Aufsatz aus Silber mit figuraler Orna⸗ mentik; vorn in der Mitte Liszt's Relief⸗Porträt, darunter ein⸗ gegraben in eine Silberfläche die Ansicht von Wien und Buda⸗ pest. Außerdem sind an diesem Notenpult noch drei Silberbüsten angebracht, welche Beethoven, Chopin und Schubert zeigen. Seitlich sind zwei doppelarmige Silberleuchter be⸗ festigt. Dieses Kunstwerk wurde gelegentlich der Composition der Graner Messe von einer Anzahl österreichisch⸗ungarischer Kunstfreunde dem Künstler gewidmet. Ferner enthält diese Reliquiensammlung den Prunksäbel, welcher im Jahre 1840 dem großen Künstler in Würdi⸗ gung seiner künstlerischen und patriotischen Verdienste von seinen Lands⸗ männern gewidmet wurde. Dieser Säbel, welcher zum größten Theil aus vergoldetem Silber mit damascirten Goldornamenten besteht, ist mit 214 Edelsteinen geschmückt, und zwar beträgt die Anzahl der Rubine 80, die Anzahl der Türkise 103, die Anzahl der Smaragde 131. Von interessanten Kleinigkeiten seien noch erwähnt: Chopins Hand in Marmor nachgebildet, desgleichen die Hand Liszt's, schließlich die Zumbusch'sche Beethovenstatue, in kleinerem Maßstabe aus Erz ge⸗ gossen. Der materielle Werth dieser Ausstellungsobjecte allein beträgt weit mehr als 10 000 Fl. “
Der Wiener Gemeinderath hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, einstimmig beschlossen, Anton Rubinstein die große doppelte Salvator⸗Medaille zu verleihhnhnn. u“
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Paris, 13. Februar. (W. T. B.) Ein heute früh hier eingegangenes Telegramm aus Rio de Janeiro meldet gerüchtweise den Ausbruch eines Aufstandes in Santos;
Details fehlen noch. Rom, 13. Februar. (W. T. B.) Der Auditor des Papstes Monsignore Boccali ist infolge einer Lungen⸗ Entzündung gestorben. “ 1 Zürich 13. Februar. (W. T. B.) Die für heute früh vorbereitete Abreise der italienischen Delegirten zu den Handelsvertrags⸗Verhandlungen mit der Schweiz wurde infolge neuer telegraphischer Anweisung aus Rom verschoben. Gestern Abend um 9 Uhr haben zwischen den italienischen und schweizer Delegirten nochmals Be⸗ rathungen stattgefunden, deren Ergebniß, wie angenommen wird, befriedigende Abmachungen erwarten läßt. Kopenhagen, 13. Februar. (W. T. B.) Das Criminalgericht hat den Koch Wilhelm Johannes Schoolmann aus Barth, der am 24. November v. J. den Capitän des von Bremen kommenden deutschen Schooners „Therese“ Johann Peter Fritz tödtete, freigesprochen, weil er sich in Nothwehr befunden habe. (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Sonntag, Anfang 7 ½ Uhr: Concert von Martha Hornig (Kl.) und Helene Jahncke (Ges.) unter ge⸗ fälliger Mitwirkung von Frau Hedwig H. Wolfradt (Alt), sowie der Herren Felix Meyer (Königlicher Kammervirtuos), Theodor Hauptstein (Tenor) und Georg Rolle (Baß). Montag, Anfang 8 Uhr: Liederabend des Compo⸗ ö g nisten Rudolf Buck. Ausführende: Frl. Helene Leubuscher (Klavier), Frl. Helene Oberbeck (Sopran), “ Herr J. van Gorkow (Bariton). 3
zum 25. Male: Musik von
edermann. Die
8
Sonntag: Karl Mervder⸗
Conrert-Haus. Concert. Anfang 6 Uhr.
VI. Beethoven Abend. Ouv. „Leonore II“, Romanze für die Violine (Herr Carnier). Ouv. „Leonore III“, „Fidelio“.
—
Symphonie Nr. II. D-dur. Montag: Karl Meyder⸗Concert.
In
Vorher:
; Anfang 7 Uhr. beginnt um 8 Uhr. 88
Circus Renz. Karlstraße. Sonntag: 2 Vor⸗
stellungen. Nachmittags 4 Uhr (1 Kind
Ballet).
Im E. Renz. — Abends 7 ½ Uhr: Auf
Anfang 7 ½ Uhr.
(60 Damen), Aufzügen. Neue Einlage: Garde⸗Husaren“. Wasserfälle, Riesenfontänen effecten ꝛc.,
E. Renz.
Sonntag: Zum mit Sesen of in W. Mannstädt. Musik von Adolph der bestdressirten Schul⸗ Komische Entrées und Intermezzos Clowns. Täglich: Auf Helgoland.
Familien⸗Nachrichten.
(Crone a. d. Br.).
Abends 7 ½ Uhr: Unter Der sechste
Fräulein Frau.
Sonnabend: Zum 1. Male: Heute Schauspiel in 4 Acten von Osce
Sonntag: Nachmittags⸗
Hohenzollern⸗
Galerie 8 nahe der Moltke⸗Brücke und Lehrter Bahnhof. Größtes historisches Rundgemälde: Brandenburg — Preußen Besichtigung 9 Uhr früh bis 11 Uhr Abends. E11“ Infan⸗ Eintritt 1 ℳ Kinder unter 10 Jahren 50 ₰. 8 hapelié (Berlin). Fr. General der Inf
(Leipzig —Berlin). Geboren: Eine
Brandenstein (Doberan). Gestorben: Hrn. Prediger Ruppel
(Schippenbeil). — Hr. Anton Lebrecht Heinrich Frhr.
u
terie Henriette von Kummer, geb.
Ein
Anfang 4 Uhr. Zum 5. Male: Ein
Burleske in 1 Act Musik von Victor
Geöffnet von 12 —11 Uhr. wissenschaftlichen Theater. zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
Arania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Täglich Vorstellung im Nã eres die Anschlag⸗
von Nickisch⸗Rosenegk (Klaptau bei Lüben).
frei). Mazeppa's Verbannung. Große historische Pan⸗ tomime, ausgeführt von 150 Kindern mit Ballet (Polnischer Nationaltanz vom gesammten Corps de Neu arrangirt und inscenirt vom Director 8 Helgoland oder: Ebbe und Fluth. Gr. hydrol. Ausstattungs⸗ Pantomime in 2 Abtheilungen mit Nationaltähe Dampfschiff⸗ und Bootfahrten, allerlei Licht⸗ arrangirt und inscenirt vom Director
„In beiden Vorstellungen: Auftreten sämmtlicher Künstler⸗Specialitäten, sowie Reiten 8 Vorführen und Freiheitspferde. — von sämmtlichen
Verlobt: Frl. Hulda Fabisch mit Hrn. Rechts⸗ anwalt Hugo Wurm (Berlinz. — Frl. Gertrud Brunck mit Hrn. Prediger Friedrich Mollmann
Verehelicht: Hr. Dozent Dr. med. Ladislaus
Frhr. von Lesser mit Frl. Hedwig von Olszewska Tochter: Hrn. Frhrn. von Sohn Hans
Kammergerichts⸗Rath von
Johannes (Hannover). — Hr. Rittergutsbesitzer Erdmann
—
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Der Bärenführer.
itbürger. ; (Liedervortrag) von
Matinée
Concerte.
Sing-Akademie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: Anton Sistermans,
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
4 * 2221
“ rite Beilage Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Pre
Berlin,
Deutsches Reich.
8 1 Nach der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1
weisung April 1891 bis zu
Einnahme im Monat Januar
Hierzu Einnahm in den Vormonaten
ℳ
4.
Zusammen.
5.
Einnahme in dem⸗
selben Zeitraum des Vorjahres
(Spalte 4)
₰
Sonnabend, den 13. Februar
— weniger
+ mehr
16
I. Im Reichs⸗Postgebiet. 1) Königsberg 3 ZZ“ I 102 991 116114141X*X*A“] 32 873 3) Danzig. . 79 044 4) Berlin. 803 739 5) Potsdam 8 111“ 1 5 453 hb1111X44X*A*“ 59 568 7) Stettin . 72 580 8) Köslin 4 856 9) Posen 45 617 10) Bromberg. 24 479 11) Breslau 130 412 12) Liegnitz. 84 782 13) Oppeln 59 677 14) Magdeburg 144 275 15) Halle a. S. 83 9098 16) Erfurt 114 537 17) Kiel. 60 824 18) Hannover 80 397 19) Münster 22 99 20) Minden. 53 359 21) Arnsberg ... 90 148 661 22) Caffel .... 60 54 314 23) Frankfurt a. M. 40 308 676 24) Köln 10 144 156 85) Aachen. 10 59 759 26) Koblenz. 20 38133 27) Düsseldorf. 60 398 191 28) Trier 8— 15 622 29) Dresden 50 132 ½ 30) Leirzig 10 420 042 31) Karlsruhe. 10 199 299 32) Konstanz 2 60 61 755 33) Darmstadt. 13 540 — 115 630 34) Schwerin i. M. 4 199 10 26 129 35) Oldenburg 3 765 30 33 082 36) Braunschweig 7 239 900 5 006 8 37) Bremen 19 936 70 190 462 4
AISEs 6 & m◻◻ S
2
Oro DOh— 9œ—Snn
20Aö2 8
2 —
—
8 00 2 b0
- 0n⸗ 8 2,◻”O O; O.G
NV—
0 0 —
02
SFU
8 —₰¼½
beo 00 20 œ—ß U
oOro 00 —
38) Hamburg .. 81 121 90 32 485 39) St i. E 88 98 32 485 89) Straßburg i. E. 18 392 50 150 018 40) Metz . 3 069 30 1 383
0 2 9
16 599 50 917 27 269 145 349 93 971 67 226 158 860 94 059 127 392 68 522 89 988 31 020 59 543 165 614 61 070 342 595 159 644 67 558 42 647 433 478 17,451 150 436 465 882 227 223 70 288 129 170 30 328 36 847 62 246 210 399 813 607 168 411
34 452
5————
87 576 56 424 151 520 87 477 130 961 62 602 81 988 23 853 51 423 166 050 56 229
318 354 163 266 72 933 41 163 425 291 18 572 149 621 440 001 208 950 63 278 123 629 29 179 34 535 55 201 199 660 767 451 171 764 33 149
‿ ‿α‿α‿ ‿μ114 114441444¼α4α4½44μα4μα½11444
341 926 6 185 40 796 959 1 145 8 174 1 052 5 692 1 363 2 261 6 394 10 802 7 339 6 581 920 999 167 8 120 435 4 841 24 241 3 621 5375 1 484 8 186 1 121 814 25 881 18 273 7 009 5 540 1 149 2 312 7 044 10 738 46 156 3 353
596 126 30 66 010 20. 25 989 70
5 427 654 203 646
Summe 1
6 023 780 592 216 229 636
5 751 701 575 161 227 903
†G
Ueberhaupt 688 126 20
Berlin, im Februar 1892.
6 845 633
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.
Biester.
6 554 766
290 867 7
Königreich Preußen.
Colloquiu
Verzeichniß der Vorlesungen 3) V
an der K öniglichen Landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin N., Invalidenstraße Nr. 42, im Sommer⸗Semester 1892.
9 11) Landwirthschaft, Forstwirthschaft und Gartenbau. Besefsor Dr. Orth: Specieller Acker⸗ und Pflanzenbau. Bonitirung des ens. Praktische Uebungen zur Bodenkunde. Leitung agronomischer Asstagriculturchemischer Untersuchungen — in Verbindung mit dem vn Fe. Dr. Berju. — Landwirthschaftliche Excursionen. — Professor suft Werner: Geschichtlicher Umriß der deutschen Landwirth⸗ Fafts Landwirthschaftliche Taxationslehre. Abriß der landwirth⸗ 8 tlichen Productionslehre (Betriebslehre), Theil 1I. Repetitorium er Betriebslehre. Demonstrationen am Rinde und landwirthschaft⸗ ihe Excursionen. — Professor Dr. Lehmann: Pferdezucht. Molkerei⸗ wesen. Schweinezucht. Repetitorium der Thierzuchtlehre inel. Fütte⸗ rungslehre. — Privatdocent Dr. Kaerger: Tropische Landwirthschaft. ch Seheimer Rechnungs⸗Rath, Ingenieur Schotte: Landwirthschaft⸗ sische Maschinenkunde. Maschinen und bauliche Anlagen für Brauerei, dremmerei Stärke⸗ und Zuckerfabrikation. Feldmessen und Nivelliren 8— e vinche⸗ Vortrag und Uebungen. Zeichen⸗ und Construc⸗ 1 nnn ebungen. — Forstmeister Krieger: Specielle Holzkenntniß. e. benutzung; Gewinnung und Zugutemachung der Forstneben⸗ Gemnösehrn. 3erstliche Excursionen. — Garteninspector Lindemuth:
2) Naturwissen ften. C1“ Xe logie. Professor 1. schaschen Organsehe “ Es 85 Großes chemisches Praktik Kleines chemisches Prakti ““ fessor Dr. rsches . tikum. Kleines chemisches Praktikum. — Pro⸗ ler 2 1 Grundzüge der anorganischen Chemie. — Dr. Herz⸗ Behrasn hetion des Zuckers. — Privatdocent Dr. Havduck: Feftor 18 Shemie. b. Physik und Meteorologie. Pro⸗ skalicch r. Börnstein: Erperimental⸗Physik, II. Theil. Phy⸗ kalische Uebungen. Dioptrik. Hydraulik. c. Mineralogie,
Gesundhei chemischer
5) C Culturtech Professor
Traciren.
Dr. Reich
Mathemat
halten.
Krankheiten der Hausthiere. heiten der Hausthiere. Müller: Anatomie der Hausthiere (Knochen, Muskeln, ü ane), mit Demonstrationen. — Ober⸗Roßarzt Küttner: Hufbeschlagslehre. — Privatdocent, Roßarzt Dr. Hagemann: Hausthiere. — ysiꝛ
Sinnesorgane), verbunden
Nationalökonomie. Excursionen.
Hegemann.
Geometrie, Beginn des Sommer⸗Semesters am 16., der Vorlesungen am sind durch das Secretariat zu er⸗
Verlin, den 26. Januar 1892 Der Rector der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule.
. T.
m. eterinärkunde.
tspflege der
Cursus.
ulturtechnik. nik. Entwerfen von Schlichting:
übungen — in zwei Gruppen — Uebungen im Ausgleichen — in zwei Gruppen — mit dem
im Freien bei Algebra.
Meßübungen el: Analbpsis.
in zwei Gruppen.
22. April 1892. — Programme
sor Schlic „Bauconstructionslehre. Landr virthschaftliche Baulehre. Entwerfen von Bauwerken des Wasser⸗, Wege⸗ und Brückenbaues.
4 6) Geodäsie und Mathematik.
892
09—.
Kny.
— Geheimer Regierungs⸗Rath,
Praktischer
Meliorations⸗Bauinspector Ent⸗ und Bewässerungsanlagen. —
Erdbau.
¹ d 1 ysis. Trigonometrie. Analysis — in zwei Gruppen — mit dem Assistenten Sei ische Uebungen, in zwei Gruppen. Uebungen zur analytischen
mit dem Assistenten 5 9
Westend.
88 Professor Dr. Zuntz: Ueberblick der gesammten Thierphysiologie. Arbeiten im thierphysiologischen Laboratorium. Thierphysiologisches
Professor Dr. Dieckerhoff: Sporadische — Professor Dr. Möller: Aeußere Krank⸗ Professor Nervensystem,
physiologisch⸗
4) Rechts⸗ und Staatswissenschaft. Professor Dr. Sering: Nationalökonomische Uebungen, verbunden mit
Wasserbau.
eodäsi Professor Dr. Vogler: Zeichenübungen. Praktische venhetri⸗ Gebdätische Rechen⸗ riebe. — lssistenten — Professor
—
Uebungen
Gerhardt:
ert. —
See hae “ Geognosie. Professor Dr. Gruner: Grund⸗ Boben 5 Mineralogie und Gesteinskunde. Die wichtigsten vSe en Deutschlands. Colloguium über Bodenkunde. Praktische Geoenafnfim Bestimmen von Mineralien, Gesteinen und Bodenarten. 1 e Excursionen. d. Botanik und Pflanzen⸗ Botanbogic. Professor Dr. Kny: Morphologie der Pflanzen. Botanisch⸗mikroskopischer Cursus. Arbeiten für Fortgeschrittenere i votanischen Institut. — Professor Dr. Frank: Cedermnentat Phesin 2e tut. Professor Dr. Frank: Experimental⸗Physio⸗ fün gert sansfen. Pflanzenphysiologisches Praktikum. Arbeiten Geheinder ges 1“ im oflanzenphysiologischen Institut. — Systemarische veLierungs⸗Rath, Professor Dr. Wittmack: Sostematische Botanik, mit besonderer Berücksichtigung der Nutz⸗ und . Gräser und Futterkräuter, nebst Uebungen im Be⸗ Pflanzen. Züchtung der Kulturpflanzen. Botanische e. Zoologie und Thierphysiologie. Professor Zoologie und Geschichte der Hausthiere. Ueber Fisch⸗ Landw felogisches Colloquium. — Dr. Schäff: Ueber die der Verücksich aft nützlichen und schädlichen Insecten, mit besonderer igung der Bienenzucht und des Seidenbaues. Excursionen.
erfolge, Silberpreis
große Gold
Deutschland habe im theures Geld,
Deutscher Reichstag.
170. Sitzung vom Freitag, 12.
Am Tische des Bundesraths die Staatssecretäre Dr. von Boetticher, Dr. Bosse und Freiher sowie der Königlich preußische Staats⸗Min
Der Reichstag tritt zunächst Gesetzentwurfs, betreffend die thaler, ein.
Leuschner (Rp.):
ausgeübt,
funde von dauernder
Wenn Sdie Einzi werde ein neuer Druck auf den ohnehi dessen Folgen unberechenbar s Gegensatz zu Ländern das Kilo Silber habe den unerh von 121 bis 122 ℳ, obwohl man gerade von der Vereinigten Staaten eine Preissteigerung ern Wirkung rechne kein Geologe mehr,
“
Februar.
ört
1
ehun
1
wartet
Uhr.
r von Maltzahn, hats⸗Minister Thielen. in die dritte Berathung des österreichischen Vereins⸗
sehr
habe.
ßischen
Staats⸗Anzeiger. 1892.
¹
f
bald hon niedrigen ein könnten. mit Silberwährung niedrigen Preis der Gesetzgebung Auf
in
de
1
erhoben. n und ihnen ihre wohlersparten Groschen für ihre Zwecke abzu⸗ nehmen. 1
sogar der Diebstahl mit einer gewissen Glorie dann fänden, zu Menschen einem solchen Zustande noch Menschen gebe,
U
urtheilt worden. in diesen revolutionairen Ideen erzogen werde, sollte er da nur durch
zum Reichseisenbahn⸗Etat zu
militärische Disciplin nicht allein genüge. verwaltung und alle anderen Betriebe daß solche Ideen nicht später bei den Militärpflichtigen hervorträten. In den Staatsverwaltungen dürften keine Socialdemokraten gezüchtet werden. Es handele sich aber auch um die Freiheit der Arbeiter. Er spreche nicht von der Tyrannei, welche die Socialdemokratie gegen ihre eigenen Angehörigen ausübe, das gehe ihn nichts an. Anders sei es aber, wenn man den Arbeitern vorschreibe, nicht mit sogenannten Blacklegs . bloß die mit solchen zusam menzuarbeiten,
als ein Kampfmittel erklärt. glichen übrigens den socialistischen Anschauungen wie ein Ei dem andern. Es sei neuerdings eine Broschüre erschienen, herausgegeben von B. August — ein Pseudonym, aus dem der Verfasser deutlich zu erkennen sei —, in Strikes Sie sind ein den Kampf.“
eine
von der allergrößten Gefahr sein. an den französischen Grenzen, und es würde schlimm sein, nicht im Augenblick der Gefahr über alle ihre Arbeiter verfügen könnten. daran; man habe aber von socialistischer verherrlicht und diese habe ausdrücklich, den Thoren gestanden und die vorgerufen. eisenbahnverwaltung geschützt
Aufgabe, sich selbst zu helfen. — Ausweisungsparagraphen behelfen wollen, noch
mithin sei die Zukunft der Reichswährung keine sichere. Wenigstens sollte der Verkauf des disponibel werdenden Silbers so lange aus⸗ gesetzt werden, bis der Silberpreis angezogen habe.
Staatssecretär Freiherr von Maltzahn:
Ich kann dem Herrn Vorredner erwidern, daß aus der Annahme dieses Gesetzentwurfs irgend ein Präjudiz über den Zeitpunkt und die Schnelligkeit der Veräußerung- unserer⸗Silberbestände nicht folgt. Ich kann dem Herrn Vorredner aber auch das erwidern, daß die Außercurssetzung der österreichischen Thaler, wenn Sie dieses Gesetz annehmen, nicht in diesem Augenblick erfolgen wird. Nach den vor⸗ läufigen Verständigungen, welche mit der Kaiserlich K öniglichösterreichisch⸗ ungarischen Regierung stattgefunden haben, besteht die Absicht, diese Außercurssetzung frühestens dann vorzunehmen, wenn die österreichisch⸗ ungarische Regierung den von ihr zu übernehmenden Theil der Thaler übernommen hat, und diese Uebernahme ist auf eine längere Periode vertheilt.
Der Gesetzentwurf wird darauf unverändert definitiv an⸗ genommen.
Darauf wird die zweite Berathung des Reichshaus⸗ halts⸗Etats fortgesetzt mit dem Ordinarium der Betriebs⸗ verwaltung der Reichseisenbahnen. Bei den Ausgaben für die Werkstätten hatte in der Sitzung vom Mittwoch der Abg. Singer die Entlassung socialdemokratischer Arbeiter zur Sprache gebracht.
Abg. Freiherr von Stumm (Rp.): habe vorgestern erklärt, daß verlässige Arbeiter beschäftige. für die Staatsbetriebe,
mm Der Eisenbahn⸗Minister die Eisenbahnverwaltung nur ganz zu⸗ t Er (Redner) behaupte, daß nicht nur ün — ebe, sondern für jeden Betrieb socialdemokra⸗ tische Arbeiter ungeeignet seien. Die Verwaltung könne ja keinem Arbeiter ins Herz blicken, wie er eigentlich denke. Sobald aber der Arbeiter notorisch durch sein Verhalten beweise, daß er revolu⸗ tionäre Tendenzen billige, dann dürfe er in keinem Staats⸗ betriebe eingestellt werden. Die socialdemokratische Partei habe absolut nicht das Recht, sich eine politische Partei zu nennen. Die Collegen im Hause nehme er davon aus. Die Herren bewegten sich ja auch in so gewandten parlamentarischen Formen, daß die Leute draußen mißtrauisch würden und die Abgeordneten in jeder Volks⸗ versammlung constatiren müßten, daß es sich im Reichstage nur um die Taktik handle und daß sie mit dem allgemeinen Kladderadatsch hier ebenso einverstanden seien als außerhalb des Hauses. Es liege ihnen auch gar nicht daran, hier das Wohl der arbeitenden Klassen zu fördern, sie hätten gegen alle reformatorischen Gesetze Widerspruch Ihre Hauptaufgabe bestehe darin, die Arbeiter unzufrieden zu
Er bestreite ihnen
“ auch das Recht, sich eine wirthschaft⸗ he Partei zu nennen.
Die Socialdemokratie umfasse alle diejenigen
Elemente im Lande, welche von Gift, Haß, Neid gegen die Gesell⸗
mit Füßen träten, heilig sein sollte. angegriffen, die freie
schaftsordnung erfüllt seien und alles was den Menschen heilig sei oder Wenn von jener Seite die Heiligkeit der Ehe
Liebe verherrlicht, wenn die Religion gelästert und der Meineid ver⸗ theidigt, wenn der Todtschlag verherrlicht und in der letzten Zeit
1 1 7 umgeben werde, diese Dinge in den Kreisen, wo sie Anklang einer Demoralisation führen, die schließlich den Bestie mache. Er begreife nicht, wie es gegenüber solch sta die der Socialdemokratie noch eine ideale Seite abgewinnen könnten. Der Staat habe zweierlei
müßten
zur
zu beachten: Erstens, daß der Socialdemokrat Soldat werde, und
die Verpflichtung habe, für die
daß 29 der Staat „. Bürger einzutreten. Das Leit⸗
Bewegungsfreiheit seiner sämmtlichen
zweitens,
motiv der ganzen socialdemokratischen Bewegung außerhalb des Hauses beruhe in dem Wort: Wochen sei der Führer der socialdemokratischen Bewegung an der
Die Monarchie muß fallen! Noch vor wenig
Saar wegen dieses Ausspruchs zu acht Monaten Gefängniß ver⸗ Er frage: Wenn der Mensch von Kindesbeinen an
die Disciplin bei der Armee gefeit sein gegen alle diese Dinge?
Der entlassene Soldat bleibe doch auch Reservist.
Er müsse den Redner doch bitten, sprechen.
Abg. Freiherr von Stumm fortfahrend: Er behaupte, daß die Die Reichseisenbahn⸗ müßten Vorsorge treffen,
Präsident von Levetzow:
Die Socialdemokraten boykottirten nicht verböten nicht nur den Arbeitern, 1. h imenzug die von ihren Nachweisungsbureaus licht empfohlen seien, sondern sie schrieben auch den Leuten vor, nur
zu arbeiten. Brauereien, sie
von Producenten zu kaufen, welche den Sozialdemokraten nicht ent⸗ ö
Die Tyrannei, welche Staat und Regierung gegen die
rbeiter ausüben sollten, sei ein wahres Kinderspiel gegen die
Tvrannei, die die Socialdemokraten gegen die Arbeiter ausübten. Ein von der Eisenbahnverwaltung entlassener Arbeiter finde in anderen Verwaltungen sein Brot; ein von den Socialdemokraten boykottirter, gekennzeichneter, verrufener Arbeiter aber könne unmöglich noch Lust am Leben behalten, wenn er nicht in nichtsocialdemokratische Gegen⸗ den auswandere. um so weniger dulden, als sie jeden Moment einen Strike zu be⸗
Die Eisenbahnverwaltung könne die Socialdemokraten
Die Socialdemokratie habe ausdrücklich den Strike Die Ausführungen des Abg. Dr. Hirsch
ürchten habe.
welcher es heiße: „Wir halten an den wenn sie auch hundertmal im Sande verlaufen. fortwährender mahnender Protest und nähren mpf.“ Solle sich die Eisenbahnverwaltung dazu hergeben, Brutstätte für diesen Kampf zu bilden? Das könnte n Interesse der Sicherheit und der Vertheidigung des Vaterlandes Die Reichseisenbahnen lägen dicht wenn sie
fest,
jald denken nicht Seite die Pariser Commune 8 während der Feind vor den und die Forts besetzt habe, den Kampf her⸗ Es sei also keine Garantie vorhanden, daß die Reichs⸗ verwalt sei, wenn ein Strike ausbreche. Nach⸗ m das Socialistengesetz gefallen sei, habe die Regierung die doppelte Hätte die Regierung sich seinerzeit ohne so hätte man heute und die verbündeten R.
Man könne sagen: die Socialdemokraten
das Socialistengesetz