1892 / 40 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Feb 1892 18:00:01 GMT) scan diff

eine nicht ganz so hohe, aber hellere lebhaft Säule über dem in N. stehenden Segment hinweg, fast nach NO, und erblaßte dann vollständig; Wolken bedeckten den Himmel wieder. Auf dem Erdmagneti⸗ schen Observatorium waren die Magnetometer, Unifilar, Bifilar, Quadrifilar in großer Bewegung. Seit dem Winter 1870/71 ist in diesen Gegenden ein so großes Nordlicht nicht gesehen worden.

Zum ersten Male nach einer nunmehr fast jährigen Thätigkeit versendet der Vorstand des Vereins für Geschichte der Neumark seinen Jahresbericht. Aus kleinen hat sie der Verein in dem kurzen Zeitraum zu einer respectablen Corporation entwickelt, und bei Privaten wie bei den Behörden haben die Be⸗

8 W schrift „Lancet“ schreibt: „Ohne Zweifel hat die Energie, welche die Behörden entfalten, ihre Begründung in der Erfahrung früherer Epidemien. Die Maul⸗ und Klauenseuche breitet sich mit blitz⸗ artiger Geschwindigkeit aus. Die Seuche ist seit 200 Jahren be⸗ kannt. Aber erst seit kurzer Zeit hat man Maßnahmen dagegen getroffen. Früher suchte man den Ursprung der Krankheit in etwas, was in der Luft stecke, und dabei hatte die Sache ihr Bewenden. Endlich nahmen die Behörden die Angelegenheit auf und im Jahre 1879 machten sie der Epidemie bald ein Ende, nachdem das Schlacht⸗ messer seinen Dienst gethan hatte und den Eigenthümern der erkrankten Thiere Entschädigung zugesichert worden war. Aber schon 1880 trat die Krankheit wiederum auf dem a Viehmarkt in Deptford in Erscheinung und breitete sich schnell über 25 englische Grafschaften aus. Im Jahre 1883 wurden sogar 71 Grafschaften von der Maul⸗ und Klauenseuche heimgesucht. 461 145 Stück Vieh

S

Von dem (Berlin⸗Magdeburg) ist uns folgende Mittheilung zur Ver⸗ öffentlichung zugegangen: In der Nacht vom 13. zum 14. d. M. 8— 12 Uhr ist bei der Durchfahrt durch den Bahnhof Zehlendorf der von Berlin über die Hauptbahn nach Potsdam gehende Vorortzug P 30 aus noch nicht vollständig aufgeklärten Ursachen entgleist Personen sind nicht verletzt worden. Die Beschädigungen an den Fahrzeugen sind geringfüögi Die im Zuge P 30 befindlichen Reisenden konnten ohne längeren 2 ufenthalt den Zug W 230 der Wannseebah zur Weiterfahrt benutzen.

Der Stadthaushalts⸗Etat für Berlin für 1. April 1892/93, wie er nunmehr gemäß § 66 der Städte⸗Ordnnung auf dem Berlinischen Rathhause im Finanzbureau Zimmer 38 zur Einsicht für

die hiesigen Einwohner ausliegt, schließt, wie wir der „Nat.⸗Z.“ ent⸗

Königlichen Eisenbahn⸗Betriebsamt

Er ste Beil age

Berlin, Montag, den 15. Februar

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

Versteuerte Rübenmengen, sowie Einfuhr und Ausfuhr von Zucker im deutschen Zollgebiet im Monat Januar 1892.

I. Einfuhr:

Sus sfuhr:

erkrankten. Man hat Grund zu der Annahme, meint die „Lancet“, nehmen, in der Einnahme und Ausgabe mit 80 601 146 Diese

daß der Lärm dieses Mal ein falscher ist. In Dänemark Summe vertheilt sich auf die einzelnen Capitel wie folgt: Zahl 8 . ist keine Spur von der Krankheit zu finden. Wenn die Einnahmen Ausgaben 8. er 3 3 b Thiere des Marktes von Islington, welche die Klauenseuche unmittelbar in den von Niederlagen zusammen Eingang auf Niederlagen gehabt haben sollen, nicht auf der Reise mit erkrankten 1) Kämmereiverwaltung 1ö“ 857 383 171 802 im Versteuerte freien Verkehr: und Conten: in den freien Verkehr: und Conten: Thieren zusammengekommen sind, ist es nicht möglich, daß sie von der 2) Städtische Werke 5 7 635 381 3 029 703 Betrieb Epidemie befallen worden sind. Dennoch kann man zu viel Eifer in 3) Steuer⸗Verwaltung . . . . . . 35 049 689 325 100 1 befind⸗ Rüben⸗ Raffni t S.. einer Sache von solcher Bedeutung kaum beklagen, während lässige 4) Kapital⸗ und Schuldenverwaltung. .12 443 976 14 777 506 1 e“] lich Raffinirter Rohzucker Raffinirter Rohzucker Raffinirter Behandlung unverzeihlich wäre bei einer Krankheit, die so leicht zu 5) Unterrichtsverwaltung 2 045 643 13 793 042 1“ büaa menge. Zucker Zuck 3 5 952 240 8 296 288 Rüben⸗ 1“ aller ucker aller Zucker aller Zucker Zucker

Zzucker⸗ aller 1 aller aller aller aller aller aller a V b

Fobrihen. ccͤ . e.

strebungen des Vereins die bereitwilligste und dankenswertheste Unter⸗ stützung gefunden. Es fanden zwei Wanderversammlungen in Soldin und Küstrin und eine Hauptversammlung in Landsberg statt. Die Zahl der Mitglieder beträgt gegenwärtig 325. Dazu kommen die 18 historischen Gesellschaften, mit denen ein Schriftenaustausch stattfindet. Von den Mitgliedern gehören 300 der Neumark an. An Behörden, communalen Verbänden, Corporationen ꝛc. gehören dem Verein an mit den nebenstehenden Jahresbeiträgen: die Provinz Brandenburg mit 300 ℳ; der Kreis Landsberg mit 30 und der Kreis Königs⸗ berg mit einem einmaligen Veitrag von 200 ℳ; die Städte Arnswalde 10 ℳ, Bärwalde 15 ℳ, Königsberg, Küstrin, Neudamm,

von Niederlagen: aus dem freien Verkehr:

Zucker der Vergütungsklasse Zucker, für welchen kkeine I c Vergütung gewährt

Nobencee. Raffinirter ee. Kde. Rohzucker Rohzucker 8 finirter Rohzucker

entdecken und ebenso leicht durch thierärztliche Maßregeln zu unter⸗ 6) Armenverwaltung 6““ drücken ist. 7) Einrichtung für die öffentliche Kranken⸗ V pflege und Heimstätten für Genesende,

1

ö. —.—'

88

Kottbus je 10 ℳ, Landsberg a. W., Berlinchen je 25 ℳ, Bernstein 10 ℳ, Lippehne 5 ℳ, Züllichau 20 ℳ; der Gewerbe⸗ und Bürger⸗ verein in Friedeberg und der Bürger⸗ und Bildungsverein in Woldenberg mit je 10 ℳ; endlich das Königliche Staatsarchiv in Stettin. Die Bibliothek des Vereins zählt gegenwärtig 190 Num⸗ mern; davon entfallen auf die preußische Geschichte 31, auf die bran⸗ denburgische 15 und auf die der Neumark 30, auf historische Zeit⸗ schriften 23. Was die Kassenverhältnisse anbetrifft, so betrugen die Einnahmen 1443 Die Ausgaben beliefen sich auf 484,08 Der Bestand von 968,92 soll in diesem Jahre zur Herausgabe eines größeren Werks über neumärkische Geschichte verwendet werden.

Dem Londoner „Athenäum“ zufolge hat die Abtheilung des Britischen Museums für griechische und römische Alterthümer unlängst ein interessantes Ueberbleibsel aus der Zeit der Gladiatoren⸗ kämpfe und öffentlichen Spiele erhalten. Es ist ein Circusplakat, welches auf einer dünnen, drei Fuß langen Steinplatte die lateinische Inschrift tesgs. „Der Circus ist ausverkauft! Ungeheurer Applaus! Die Thüren sind geschlossen.“ Die Platte ist in Porto Portese (Lanuvium) gefunden worden, aus welcher Stadt dem Britischen Museum ferner zwei lebensgroße Marmorbüsten zugegangen sind, deren eine den römischen Kaiser Titus und die andere einen römischen Ritter darstellt. Das Circus⸗ plakat wie die beiden Büsten sind ein Geschenk Lord Saville's, welcher sie während seiner Ausgrabungen in Porto Portese ent⸗ deckt hat.

In St. Petersburg ist laut Meldung des „W. T. B.“ am 13. d. M. der bekannte Afrikareisende W. Junker gestorben.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

London, 12. Februar. In London sind, wie die „A. C.“ be⸗ richtet, in den letzten Tagen wieder einige Fälle von Maul⸗ und Klauenseuche aufgetreten. Der erste Fall kam im District Clap⸗ ton in einem Stalle vor, wo sich achtzehn Stück Vie ö. Sie wurden sämmtlich geschlachtet. Der zweite Fall er⸗ eignete sich in Bromley⸗by⸗Bow, wo sieben Thiere wegen der Seuche getödtet werden mußten, und der dritte in Welling in Kent, wo sieben Ochsen und Kühe wegen der Gefahr der Ausbreitung der Krankheit an das Schlachtmesser geliefert wurden. In allen drei Fällen waren diese Thiere auf dem Metropolitan⸗ Viehmarkt am 1. Februar verkauft worden. Die medicinische Zeit⸗

t vom 15. Februar, r Morgens.

88 02 08 8 * 0 82

0⁴ —2 8*

Wetter. nand Hummel.

o Celsius

50C. =40R.

Stationen. Wind.

Temperatur

in

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp. red. in Millim.

Mittwoch:

5 bedeckt

6 halb bed. 2 wolkig

Z heiter

Mullaghmore 751 NNO Aberdeen . 758 ONO Christiansund 763 ONO Kopenhugen. 755 NNO Stockholm. 756 NNO 6 balb bed. aranda. 762 N. 4 wolkenlos

t. Peterbbg. 750 NO 2 bedeckt

Moskau. 742 NO 1 bedeckt

Cork, Queens⸗ town 754 NW Cherburg .. 752 NW Wer 754 O 766 0. mburg.. 3 winemünde Neufahrwasser Memel ...

ünster .. Karlsruhe .. Wiesbaden

emnitz. wolkig Berlin .. wolkenlos Wien ... 2 bedeckt Breslau.. W 2 bedeckt Ile d'Aix. 757 4 Regen Nizza... 756 NO 4 heiter 1) Gestern Schnee. ²) Gestern Nachmittag und luft. Nachts Schnee. Mittwoch:

Uebersicht der Witterung. Eine Depression, welche gestern nordwestlich von

Graeb.

7 ½ Uhr.

bedeckt wolkig palng eiter 8 b wolhg 2 Max Grube. Schnee bedeckt bedeckt bedeckt

Seen.

Crampton.

S nee ²) Schnee

SoSUoo Sbo Keooee—S-eSsts

land fortgepflanzt, Maximum sich über Nord⸗Europa ausgebreitet hat.

. e . 2. 1 8e⸗ Eine andere Depression liegt über dem Innern Voranzeige.

Rußlands, einen Ausläufer nach Ostdeutschland ent⸗ und Gestern.

sendend. Dieser Druckvertheilung entsprechend wehen Blumenthal. über Norddeutschland nördliche und nordöstliche Winde bei kälterem, vielfach heiterem Wetter, im Süden ziemlich lebhafte Südwestwinde bei trüber

starke Schneeverwehungen statt. Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen. Sonntag:

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ in 4

nach einem Volksmärchen „Der Freischütz“ von F. Kind. Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr. 8 Schauspielhaus. 47. Vorstellung. Zum 1. Male: Dienstag: Mit neuer Ausstattung Das heilige Lachen. Märchen⸗Schwank in 6 Bil. Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von dern von Ernst von Wildenbruch. Musik von Ferdi⸗ Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von

Tanz von Emil Graeb. In Scene b . Grube⸗ Musi⸗ Fribzsche Dirigent: Kapellmeister

ecorationen aus dem Atelier von

gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Costume vom Garderoben⸗Inspector Ventzkyv. An⸗ Ebbe und Fluth.

kalische Direction: Herr Steinmann. Anfang 7 Uhr. . Opernhaus. Allerhöchsten Befehl.

Deutsches Theater.

Anfang 7 Uhr. 1 Mittwoch: College Crampton. Schnee ¹) Donnerstag: Faust. 8

8 Di Stag: ßf 2 * 2 Lessing-Theater. Dienstag: Die Großstadt Gustav Steffens.

Unter vier Angen.

Frau. Der sechste Sinn. Homnergtag⸗ Die Großstadtluft. 2 A2 4. 84 9 M 8 b. 8 . Schottland lag, hat ö“ nach Eng⸗ veschste eashnütne v.ichirn. 22 T während ein barometrisches veld zholich en der Kase.

Wallner-Theater. Dienstag: Zum 7. Male:

Mittwoch u. folg. Tage: Der Bärenführer. Ein berühmter Mitbürger. 9 Nachmittags⸗Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Ein toller Einfall. Schwank cten von Carl Laufs.

haus. 43. Seee Der Freischütz. Oper Anfang 4 Uhr.

Dorkar, 13. Februar. Die Influenza wüthet, wie „H. T. B.“ meldet, unter den hier wohnenden Negern. Die Fälle verlaufen zum größten Theile tödtlich. Die Europäer werden von der Krankheit nicht heimgesucht.

85 .“ 1 n 8 Mannigfaltiges.

Zu dem Transport des Sarkophags KaiserFriedrich'sIII. von Berlin nach dem Mausoleum bei der Friedenskirche zu Potsdam waren, wie die „Voss. Z.“ schreibt, umfangreiche Vorbereitungen nöthig. Das 200 Centner schwere Marmorbild wurde auf einem eigens für diesen Zweck gebauten Rollwagen mit starker Balkenpritsche von Berlin über Zehlendorf und Klein⸗Glienicke die Chaussee entlang nach Potsdam gebracht. Große Schwierigkeiten machte der Transport bei dem hügligen Gelände hinter Wannsee; man mußte zehn Pferde vor⸗ spannen, um vorwärts zu kommen. Die Zugklappen der über die

vel führenden Glienicker Brücke waren vorher durch Zimmerleute

esonders abgesteift worden. Seit Freitag steht nun der Sarkophag über der Gruft Kaiser Friedrich's.

Der unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin Feiederss stehende Berliner Verein für häusliche Gesund“⸗ eitspflege hielt gestern im Reichstagsgebäude eine zahlreich be⸗ suchte Ausschußfttung ab, in welcher der Vorsitzende, Abgeordnete Schrader über die Lage des Vereins berichtete. Der Verein übte seine humanitäre Thätigkeit bisher durch Vermittlung von sechs Bezirkscomités aus; wie der Vorsitzende nunmehr mittheilen konnte, hat sich ein siebentes Bezirkscomité für Moabit gebildet. Das Comité wurde vom Hauptverein durch Beschluß der gestrigen Ver⸗ sammlung mit reichen Mitteln ausgestattet und wird sich vor⸗ wiegend der Krankenpflege und der Unterstützung durch Zu⸗ the faes von Stärkungsmitteln und dergl. widmen. Aus den so⸗ genannten „Nothstandsgeldern“ des Magistrats sind dem Verein 6000 überwiesen worden, die mit dem 21 000 betragenden Er⸗ gebniß des Theeabends den Verein in den Stand setzten, eine er⸗ weiterte Thätigkeit zu entfalten. Dem Bezirkscomité für den Süd⸗ osten wurde nachträglich noch ein Zuschuß bewilligt. Der Etat für 1892 wurde in den Grenzen des bisherigen Etats festgesetzt. Bei der alsdann vorgenommenen Vorstandswahl blieb die Hauptleitung des Vereins in den Händen der Herren von Bunsen, Schrader, Rößel und Banquier Leo.

rl Milldöcker.

44. Vorstellung. Auf Uhr

usik von M. von Weber.

Anfang 7 ½ Uhr.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.

In Scene gesetzt von Julius

Dritter Gesellschafts⸗Abend. fang 7Uhr. Oberon, König der Elfen. Romantische Oper Ritkwoch: Das Sonntagskind. in 3 Aufzügen. Die Recitative von F. Wüllner. Ballet von Emil In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang

Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Emil Lessing.

sowie Einrichtungen für die öffentliche Gesundheitspflege . . . . . . . 1 092 940 8) Park⸗ und Gartenverwaltung . . . . 17 752 9) Bauverwaltung 8 178 295 10) Polizeiverwaltung 532 572 11) Verwaltungskosten . . . . . . . . 729 017 12) Sraßen ⸗Helenchtung. Reinigung und J1X4“; 122 23 13) Verschiedene Einnahmen und Ausgaben 10 944 028 Summa 80 601 146 80 601 145

Ddie Ueberschüsse der städtischen Werke, so weit sie der Stadt⸗ Hauptlasse zu Gute kommen, sind im Capitel 2 mit enthalten. Der Etat für 1891/92 schloß mit 76 109 943

4 579 676 609 187

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Prag, 15. Februar. (W. T. B.) In einer gestern abgehaltenen Conferenz der altezechischen Landtags⸗ A8 geordneten wurde einstimmig die Beibehaltung der Mandate beschlossen. Gleichzeitig sprach sich die Conferenz für die Suspendirung der Berathung der Ausgleichsvorlagen bis dahin aus, wo sämmtliche Ausgleichs⸗Elaborate vorliegen.

Rom, 15. Februar. (W. T. B.) Gegen tausend Arbeitslosen wird heute bei den öffentlichen Arbeiten Beschäftigung angewiesen werden. Gegen etwaige Aus⸗ schreitungen sind seitens der Behörden Vörsichtsmaßnahmen getroffen: die Truppen sind in den Kasernen consignirt. Die für heute anberaumte Verhandlung gegen Cipriani it verschoben worden.

ichtamtlichen in der Ersten

(Fortsetzung des Beilage.)

Concert-Haus. Dienstag: zum 27. Male: Concert. Anfang 7 Uhr.

edermann. Die Circus Renz. Karlstraße. Dienstag, Abends alk. Die neuen 7 ¼ Uhr: Auf Helgoland oder: Gr. hydrol. Ausstattungs⸗ Pantomime in 2 Abtheilungen mit Nationaltänzen (60 Damen), Aufzügen. Neue Einlage: „Die 1“ Dampfschiff⸗ und Bootfahrten, Wasserfälle, Riesenfontänen mit allerlei Licht⸗

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ effecten ꝛc., arrangirt und inscenirt vom Director burg. Dienstag: Zum 19. Male: Musotte. Sitten⸗ E. Renz. Außerdem: 4 hohe Schulen, geritten bild in 3 Acten von Guy de Maupassant. In von den Damen Frls. Clotilde Hager, Oceana Renz⸗ Sie 2

Der Zutritt zum I. Rang und zum Parquet ist Fone ee eecnnge - b nur im Gesellschafts⸗Anzuge gestattet (Herren im heiter 1 Frack und weißer Binde). Schauspielhaus. 48. Vorstellung. Wohlthätige Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph Arronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Anfang 7 Uh

Vorher: Vidal und Helga Hager. „FElimar“ (Strick

Schwank in 1 Act von springer), vorgeführt von Frl. Oceana Renz.

„Cyd’, geritten von dem Schulreiter Herrn Gaberel. Walküren⸗Manöver, geritten von 16 Damen.

Die Aufführung von „Musotte“ beginnt um 8 Uhr. 4 Gebrüder Briatore, Akrobaten. Auf Verlangen: Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Auftreten einer Wiener Damenkapelle. Sisters Lawrence am fliegenden Trapez. Mlle. Natalir, Parforcereiterin. Mr. Adolf Delbosg, Salto⸗

8 j -0 Diens ag: 6. In⸗ ¹ * 2 Belle-Alliance-Theater. Dienstag: 46. En mortalesreiter auf ungesatteltem Pferde. Mlle.

semble⸗Gastspiel der Münchener unter Leitung des Theresina, Reitkünstlerin ersten Ranges ꝛc. Ke⸗

College Königlich bayerischen

Dienstag: Se

Schlimme Der Nothhelfer.

Adolph Ernst-⸗Theater. 54. Male:

Dienstag:

Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.

Fräulein Mittwoch: Der Tanzteufel.

Schauspiel in 4 Acten von Oscar August Kurz. Anfang 7 ½ Uhr.

Ländlicher Schwank mit Gesang und Tanz in 4 Acten voͤn Amand Kolbe. Musik von Josef Krügel. Im 1. Aufzuge: „Schuhplattl⸗Tanz“. 81 Mittwoch: 47. Ensemble⸗Gastspiel der Münchener.

Berliner Theater. Saat. Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Der Hüttenbesitzer. Donnerstag: Othello. Der Tanzteufel. 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von In Scene gesetzt von Adolph

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

ofschauspielers Herrn Mar mi 3 ämmtlichen Sae ule: Der Rothheifer. und Intermezzos von sämmtlich

Mittwoch: Zum 150. Male: Auf Helgoland. Anfang 7 ½ Uhr. ——

Familien⸗Nachrichten.

Dienstag: Zum Verlobt: Frl. Elisabeth Kreidel mit Hrn. Ge⸗

richts⸗Assessor Dr. jur. Gustav Adolf Klein Bex⸗ lin). Frl. Julie Schoeller mit Hrn. Lieut. Julius Frhrn. von Seherr⸗Thoß (Breslau). Frl. Elisabeth Bertolotti von Polentz mit rn. Lieut. a. D. Edwin von Lieres und Wilkau (Wilkau). 3 8

Verehelicht: Hr. Arthur von Busse mit Freiin von Bruiningk (Riga).

Gesangsposse in

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Geboren: Ein Sohn: Hrn. Regierungs⸗Assesso⸗ Direction: Emil Thomas. Dienstag: Hrn.

S öu“ Reif⸗Reiflingen. Schwank in 5 Aufz Sonnabend: Zum 1. Male: Heute G. v. Moser. In Scene gesetzt vom Ober⸗

Gerstberger (Neisse). Eine Tochter:

88 von Pastor Turck (Lüdenscheid). .— Regisseur Gestorben: Hr. Oberst⸗Lt. z. D. und Beziks Commandeur Gustav von der Lancken (Neuhaldene leben). Freifrau von Massenbach, geb. Gemnich (Elbing). Freifrau Amalie von Ungemn

um 4. Male:

wissenschaftlichen Theater. zettel. Anfang 7 ½ Uhr.

8. „Mrexe. ruber Ein berühmter Mitbürger. Burleske in 1 A Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Eebeeöeekeengehldet farcen 1 ger. Muhleste in 3 Aet Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof)

82 1 Fstpreußischen Küstengebiet fanden von C. Laufs und W. Jacobi. 1 88 Temperatur. Im ostpreußischen Küstengebiet fanden Holländer. * Zum 7. Male: Der Bärenführer. Geöffnet von 12 - 11 Uhr. Täglich Vorstellung im

Schwank in 3 Acten von Franz Wallner und Oscar Teuscher. Anfang 7 ½ Uhr.

Näheres die Anschlag⸗

Sternberg, geb. Freiin von Engelhardt⸗Schnellen⸗ stein (Saarahof in Livland).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: 1 Verlag der Expedition (Scholz).

Parque III. Abend (II. Cvelus) der

Concerte.

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Quartett⸗Abende.

Joachim, de Ahna, Wirth, Hausmann 8 8

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

(202))

Karl Mevder⸗ b

s8 Gesetzes vom 9. Juli 188 ist

Preußen.

Provinz Ostpreußen.

8 Westpreußen Brandenburg. Pommern. Posen..

Schlesien 1“ Sachsen, einschließl. der Fürstl. schwarzburg. Unterherrschaften Schleswig⸗Holstein 1“ 1111“ Hessen⸗Nassau . . .. ö11““

Summe Preußen

Bavyern Sachsen Württemberg Baden.. 6*“ Thüringen, einschließl. der Groß⸗ herzogl. sächs. Aemter Allstedt und Oldisleben w Oldenburg. Braunschweig. Anhalt.. Lübeck.. Bremen Hamburg. . . . Elsaß⸗Lothringen Luremburg. 111“ 1 Ueberhaupt Hierzu in den Monaten August 1891 bis Dezember 1891 Zusammen in den Monaten August 1891 bis Januar 1892. . .. In demselben Zeitraum d. Vorjahres

*) Die Abweichungen v Berlin, im Feb

&S

S vboE =9DD

—100 02 —2SS

2 0

—] /q2

3 519 546

77 650

161 205 619 033

4 655 35 420

Wokhznetts.

898

3 16 050 1224 1015

5 422 652

78 330 54 520 173 083 86 765 212 080 193 316

156 207

22 455 702 535

13 88 50

3 481

632

1ae I ) 1 252

13 199 1 290 888 50

66 800 14 554 1 626

305 18 361 75 412

7 102 243

87 313 656

361 11 417

3 580 1 864 3 941 2 195 75 129

3 699 11 104 15 116 19 7111 182 670

167 882

98 949

2 485 e22 1 002 709

on der vorjährigen 2

94 415 899 103 931 214

11 778 13 098

12 968 19 057 11 261 20 824

21 9066 257 799 31 475 ß142 518 v“

8

eingegangenen Berichtigungen. Kaiserliches Statistisches Amt. von Scheel.

2 653 504 1 101 658 2 159 746 *1 042 248 1““

8 Deutscher Reichstag. 171. Sitzung vom Sonnabend, 13. Februar. Am Tische des Bundesr

von Boetticher.

Die. zweite Berathung des Etats der Verwaltung h Reichseisenbahnen wird mit den Titeln 13 und 14 des Cap. 4 (Persönliche Ausgaben der fortgesetzt. Sie sollen für 1892/9 73 845 mehr als im vorigen Etatsjahre, gebracht sind die Stellen für einen B. kechnische Eisenbahn⸗Secretäre, Secretäre und dreißig Bureau⸗Assistenten

technische

Betriebsverwaltung) 3 betragen 1 131 892 ℳ, um weil in Zugang Zetriebs⸗Controleur, drei Betriebs⸗ Die Budgetcom⸗

mission empfiehlt die Bewilligung dieser Mehrforderung.

Berichterstatter Abg. Dr. Hammacher (nl) be

ber m19 Nvor†z; †; NM 4 8 set t Petition der Betriebs⸗Secretäre um Gehaltserhöhr sowi eres Aufrücken in die Stellen der Eisenbahn⸗Betriebs⸗ die um anderweitige Ordnung der Zahlung Dienstalters sowie . tige O r Zahlung der Dienstalters⸗ Die Commission hat das erste 1 genommene allgemeine Erhöhung der Beamtengehälter d in Anbetracht der derzeitigen Finanzlage abg 2 9' 5

pos 8 7 1 dagegen den verbündeten Regierunge

empfohlen. Nor -; 8 .,vr: Der Titel wird bewilligt. 8 Beim Titel 23: 2 625 400 bemerkt

Rich2,ec, Bebel. (Soc.): Infolge der au Nichter beschlossenen Resolution sei in die

süer die Submissionen von Eisenbahnf

orgehe, daß 1890 eine größere Anzahl von Firmen ein An⸗ onne gemacht habe. en 124 bis 132 bewegt. in Hayingen hätten 24 und 125

82

gebot von 145 bis 150 für die T eots ihre 1891 hätten sich zw 8 IFirmen Gebrüder Stumm und de 8 Zuschlag zu dem Mindestangebot von 1 In dem Verzeichniß der Bewerber seien fast gar ke

gebot 1 C⸗ K Tbote . im Jahre

F178 ¹ II angeboten, während

zuletzt in Bromb Tonnen bekomme

lig 1 Für Er

auf Anregung sem Jahre eine Uebersicht gegeben, aus

nach Süd⸗

dabei 100 000

Petitum mit Rücksicht auf

elehnt, das

des Oberbaues

Gebr. Stumm, die im vorigen ätten, hätten mit der Gott⸗ g bis 1894 abgeschlossen, wo⸗

Im Januar d. J. hätten in Tonne zu G 125 Amerik⸗ 9 83 88. und Mittel⸗ nc 8eee 83 frei Antwerpen zu liefern über⸗ Schienen. Die Liefen 2 bicg der Fracht zu 78 für die Tonne alg sie der deutsche. dng oste den Abnehmern 1 520 000 weniger, die inzwischen S. isenbahnverwaltung zu stehen kommen würde, weiter gehen könnte ö F lege ihe dee önn⸗ en. Der Rückgang des Personen⸗ und Frachtverkehrs e Verpflichtung auf, möglichst zu sparen, und so habe denn EE die Lieferung von 10 000 Werke. Die Eisenbahmvernolfün sei als alle deutschen

1 Uhr. der Staatssecretär Dr.

richtet hierbei ung oder Secretäre

das zweite rial zu überweisen

des Abg.

Die An⸗

3 erhalten. I6“ 8 r seie eine ausländischen schnittlich hinden und die deutsche Eisenbahnverwaltung habe durch⸗ ere Preise an die deutschen Firmen gezahlt, als dieselben Jahre 15 om Auslande erhalten hätten. Ge Frebe 1 24 . für die Tonne verlangt h nach Fe dehnen Schienenlieferungsvertra ie die Tonne mit 98 ℳ, also 2 illi ief

6 e. ℳ, also um 26 billiger lieferten, als

n die deutsche Eisenbahnverwaltung. 1— . a in

Vreslau rheinisch⸗westfälische Werke bis

s. und der

der

daß die Dinge so nicht 1

Reichsfiscus erhalte außerdem noch 250 000 an Zoll. Die links⸗

rheinische Eisenbahnverwaltung habe bei einem belgischen, die sächsische

bei einem englischen Werk neuerdings Bestellungen gemacht. Lieferten nun die deutschen Werke so billig nach dem Auslande, so begreife er, daß der Abg. Freiherr von Stumm am Donnerstag so eindringlich eine Ermäßigung der Eisenbahntarife für Rohstoffe gewünscht habe. Gegen den Kohlenring sei er lebhaft aufgetreten. gegen den Schienenring nicht. Der Kohlen⸗ und Kokesring habe al erdings, wie seine eigenen Veröffentlichungen ergäben, im vorigen Jahre 147 000 Entschädigungen an diejenigen Werke gezahlt, die nach Spanien u. s. w. zu ganz außerordentlich niedrigen Preisen ge⸗ liefert hätten. Diese ganze Ring⸗ und Cartellwirthschaft werde nicht im Interesse der Arbeiter, wie der Abg. Freiherr von Stumm voriges Jahr behauptet habe, sondern nur für die Capitalisten selbst gemacht um möglichst hohe Gewinne herauszubekommen. Aber nicht genug damit, daß das Reich geschädigt werde, obwohl es das gar nicht nöthig habe, denn es könne ohne Mühe diese ganze Wirthschaft unmöglich machen; durch das Ausschließen der ausländischen Werke, denen für ihr Fernbleiben von den Submissionen Abstandsgelder gezahlt würden, werde es zur Anlegung noch höherer Preise genöthigt. Dazu komme, daß die Staats⸗ und Reichs⸗Eisenbahnverwaltung nicht mehr die Sicherheit habe, daß ihnen nicht für ihr theueres Geld noch schlechte, geflickte Schienen geliefert würden. Zu seiner Ueberraschung befänden sich unter den Werken, die 1890 und 1891 bei der Reichs⸗Eisenbahnverwal⸗ tung Angebote auf Lieferungen gemacht hätten, nicht allein der Bochumer Verein mit Baare an der Spitze, sondern auch die Georg⸗Marien⸗ hütte bei Osnabrück. Dieses Werk habe, wie gerichtlich feststehe, zwanzig Jahre lang systematisch die Fälschung von Schienen betrieben. Zum Anfertigen falscher Stempel sei ein besonderer Gra⸗ veur angestellt, der in der gesammten Belegschaft unter dem Namen „Stempelfritze“ bekannt gewesen sei. Er habe in einem Raum ge⸗ arbeitet, der die Aufschrift getragen habe: „Für Arbeiter verboten“. Es sei ganz undenkbar, daß die Betriebsleitung von einer solchen Einrichtung nichts gewußt habe. Die Sache sei so weit gegangen

daß auch der Fallbär, durch den die Schienen auf ihre e barkeit geprüft würden, auf eine Gummiunterlage gefallen sei,

damit seine Kraft abgeschwächt würde. Bei der Prüfung der Schienen

habe der Regierungs⸗Baumeister festgestellt, daß unter den bereits ge⸗

stempelten Schienen sich fünfundzwanzig unbrauchbare mit gefälschtem Stempel befunden hätten. 1 Vorgesetzten in Hannover berichtet, daß solche Fälschungen un⸗ zweifelhaft vorlägen; die seien 2 Umfange der Gesellschaft von er nicht zu behaupten, das sei eben Sache suchung. entweder durch einen zuverlässigen Criminalcommissar an Ort und Stelle die nöthigen Untersuchungen anzustellen, wobei bei einer etwaigen Schuld der leitenden Personen die schwerwiegendsten Folgen für das ganze Werk, möglicherweise sein geschäftlicher Zusammenbruch

Dieser Baumeister habe dann seinem

Betrügereien seien im großartigsten worden; ob auch die geschäftlichen Leiter

dieser Sachlage unterrichtet seien, wage za. das 1 näherer Unter⸗ Dem Staats⸗Minister hätten zwei Wege offen gestanden:

betrieben

ind die größte Schädigung der Arbeiter zu fürchten sei, oder aber

gegen die belasteten Arbeiter und Beamten vorzugehen. Der Staats⸗ Minister habe den letzteren Weg betreten. h Direction in Hannover veranlaßt, durch Vermittelung des Ersten Staatsanwalts in Osnabrück das Weitere zu thun. Es heiße in seinem Reseript: „Die mögliche bedenkliche Tragweite der Sache für die be⸗

Er habe die Eisenbahn⸗

treffende Arbeiterbevölkerung wird, wie ich annehme, dem Ersten Staatsanwalt nicht entgehen.“ Damit sei dem Staatsanwalt sehr deutlich die Richtung gegeben, in der er die Anklage zu erheben habe. Obwohl es für keinen Menschen zweifelhaft gewesen sei, daß der technische Betriebs⸗Director und Andere von diesen Schienenfälschungen Kenntniß gehabt hätten, sei die Sache nunmehr so gedreht worder daß ein Ingenieur und ein Arbeiter angeklagt worden seien. „Präsident von Lepetzow: Ich möchte fragen, wie eine Ver⸗ bindung zwischen dem Reichs⸗Eisenbahnamt und dieser preußischen Eisenbahnangelegenheit herzustellen ist? Abg. Bebel (fortfahrend): Sehr einfach. Das erwähnte und andere Werke hätten der Reichs⸗Eisenbahnverwaltung Angebote ge macht, und er möchte sie ersuchen, solche Werke, die sich Betrü⸗ gereien hätten zu Schulden kommen lassen, künftig von der Sub⸗ mission auszuschließen. Die Verwaltung habe vermuthlich von allen diesen Thatsachen keine Kenntniß. Der technische Leiter habe beschworen, daß er von den ganzen Fälschungen nichts wisse; der Ingenieur und der Arbeiter seien verurtheilt worden. Einer der Verurtheilte habe ein Gnadengesuch eingereicht und als Entschuldigung angeführt, er könne eine ganze Reihe deutscher Eisenwerke nennen, die es ebenso machten. Das laufe also auf dasselbe hinaus, wie das Wort Baare's: „Geflickte Schienen laufen in der ganzen Welt herum“. Unter den Werken, die bei Schienenlieferungen betheiligt seien, rage

der Bochumer Verein ganz besonders hervor; noch 1890 und 1891

habe er den Staats⸗Eisenbahnverwaltungen Angebote gemacht. Im

vorigen Jahre sei infolge eines Processes, der mit diesen Dingen zu⸗ nächst nichts zu schaffen habe, gegen den Director Baare, die Beschul⸗ 8b daß auf den Bochumer Werken schon seit einer langen Reihe von Jahren systemati d i Hartigste

Uhchelangen eihen d sys isch und im großartigsten bahnmaterial durch

seien, so, daß sich im Laufe der Jahre von falschen Stempeln angesammelt hätten. Es hätten dort besondere Werkstätten mit Dutzenden von Arbeitern bestanden, die Fälschungen von Schienen, Schwellen, Laschen vorgenommen hätten, und als diese Arbeiter von einem der controlirenden Beamten der Staatswerkstätten erwischt worden seien, habe man die Fälschungswerkstätten von Bochum nach einem nahe gelegenen Ort verlegt, wo sie vor Störungen sicher gewesen seien; zwei Graveure seien lediglich mit dem Herstellen falscher Stempel beschäftigt gewesen, die Accordlöhne dafür seien wie alle anderen Accordlöhne vereinbart worden. . zeugung sei es zweifellos, daß von allen diesen Vorgängen Herr Baare

Eisen⸗ vorgekommen hunderte

Umwandlungen von schlechtem falsche Stempel in gutes,

Nach seiner Ueber⸗

genau unterrichtet gewesen sei und nichts gethan habe, dem Unfug zu steuern. Aus den Acten folge, daß er mindestens bis 1880 von den Fälschungen Kenntniß gehabt habe, und die gegentheilige Aeußerung des Abg. Möller werde durch eine auf Grund des Preßgesetzes in egahr Ztg.“ veröffentlichte, von Herrn Fusangel veranlaßte Mit⸗ ☛☛ , 4: 87 8 2 1 2 2 v erklärt habe, daß gegen Baare die Anklage wegen Be⸗ tfemmma 5 den Schwindeleien nicht erhoben werden könne, weil bv 80 19 um die er gewußt habe, zeitlich zu weit zurücklägen, um noch erfolgbar zu sein; also gebe der Staatsanwalt zu, daß, wenn diese

widerlegt, wonach die Staatsanwaltschaft aus eigener

Thatsachen nicht zu weit zurücklägen, sie ausgereicht hätten, um gegen Baare die Anklage zu erheben. Dann fahre Fusangel fort: „Außerdem sei mitgetheilt worden, daß die Voruntersuchung gegen Baare neuer⸗ dings wieder aufgenommen sei auf Grund folgender Thatsache

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