†*
8 17 .
——sg—
vergoldeter Eßlöffel mit schönem Acanthus⸗Ornament und flachem
geschweiftem Griff, sowie eine Hellebarde zu erwähnen; ferner ein schwedisch⸗pommerscher Zwölftel⸗Thaler von 1694 und andere kleine Münzen, auch ein Galanteriedegen mit Achatgriff aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, ein preußischer Helmadler und ein älteres kupfernes Turnerabzeichen. Dieses ist ein ovales Schild von 5,1 bis 6,3 ecm Durchmesser; in der Mitte ein Wappenschild mit dem Pfeilbündel, als Helm ein Federhut, als Mantel sind vier „F“ an den Schild gelehnt; außerhalb des Wappenschildes ist eingepreßt „Gut Heil“, am Rande ein Eichenkranz. Dieses Turnerzeichen scheint aus den 1840er Jah zurühren. 8 “ ist, wie die „Madb. Ztg.“ mittheilt, am 2. d. M. der Secretär des dortigen Kunstvereins und Redacteur des Vereinsorgans „Pallas“, Ludwig Clericus, im Alter von 65 Jahren verstorben. Er war ein geborener Danziger, lebte früher in Berlin und hatte seine schriftstellerische Thätigkeit zuerst ausschließlich auf Genralogie und Heraldik gerichtet. Später suchte er letztere für das Kunstgewerbe nutzbar zu machen, worauf er seine Studien auch diesem Gebiete zuwandte und in einer Reihe von historischen und kritischen Schriften die kunstgewerbliche Thätigkeit zu heben und zu fördern suchte. 1“
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Brkampungsaa“
Aus dem Regierungsbezirk Koblenz wird geschrieben: Als ein wirksames Bekämpfungsmittel gegen die Peronospera hat sich das Be⸗ spritzen der Reben mit Kupfervitriol und Kalklösung sehr bewährt. Die im vorigen Jahre rechtzeitig nach der Blüthe und später im August so behandelten Reben zeigten ein auffallend besseres Aussehen als die ihrem Schicksal überlassenen Weinstöcke. Das Laub blieb frisch grün, das Holz zeitigte besser, auch die Traube selbst konnte sich gut ent⸗ wickeln. Der kleine Weinbauer, welcher sich nur sehr schwer zur An⸗ wendung solcher Bekämpfungsmittel entschließen kann, hat im ver⸗ gangenen Jahre einen so merklichen Unterschied zwischen Anwendung und Unterlassung wahrnehmen müssen, daß nun wohl anzunehmen ist, daß das bewährte Mittel künftig zur allgemeinen Anwendung kommen werde.
116 Stand der Saaten.
Für den Betrieb der Landwirthschaft im Regicrungsbezirk Koblenz waren die Witterungsverhältnisse äußerst günstig. Sie ließen nicht nur ein ungestörtes Einheimsen der spät reifenden Boden⸗ erzeugnisse zu, sondern förderten auch die Bestellung der Saatfelder in der wünschenswerthesten Weise. Diese konnte demgemäß frühzeitig beendet werden, und die Folge davon ist der günstige Stand der Wintersaaten. Der Ertrag des Roggens ist zufriedenstellend ausge⸗ fallen, und es wird, da vielfach Gerste mit zum Brot verwendet wird, der Bedarf der Landbevölkerung voraussichtlich durch den Be⸗ stand gedeck verd Gerste und Hafer sind reichlich vorhanden
Obstbaumzucht.
Der Obstbaumpflege wird im Regierungsbezirk Koblenz große Auf⸗ merksamkeit geschenkt. Es giebt ganze Gemarkungen, in denen die Obstbäume mit Klebringen versehen sind. Dem Frostspanner wird dadurch das Aufsteigen in die Blattknospen sehr erschwert. Durch Einrichtung besonderer Lehrcurse über die Obstbaumpflege und durch belehrende Vorträge bei Gelegenheit der Lehrerversammlungen wird für die Verbreitung der zur Obstbaumzucht erforderlichen Kenntnisse möglichst Sorge getragen.
84 8
Die Zahl der zur Vollziehung des Laichgeschäfts in den Herbst⸗ und Wintermonaten im Rhein vom Meere aufsteigenden Lachse und daher auch der Fang dieser Fische ist, wie von allen Seiten bestätigt wird, in starker und stetiger Zunahme begriffen. Wenn dies vornehmlich dem Umstande zuzuschreiben sein mag, daß auf Grund des zur Regelung der Lachsfischerei im Stromgebiet des Rheins zwischen den Uferstaaten geschlossenen Vertrages vom 30. Juni 1885 auch in dem Königreich der Niederlande, wo früher das ganze Jahr hin⸗ durch alles gefangen wurde, dessen man habhaft werden konnte, nun⸗ mehr eine sechswöchige Schonzeit während des Aufsteigens des Lachses zum Laichen eingehalten werden muß, so dürften hierin kaum minder die Erfolge der nunmehr schon seit längerer Zeit in zuneh⸗ mendem Maße bewirkten Erbrütung von Lachsen auf künstlichem Wege und Aussetzung derselben in der Nähe der natürlichen Laich⸗ stellen zu erblicken sein. Diese, wenn auch nicht ziffernmäßig nach⸗ weisbaren, so doch von keiner Seite bezweifelten Erfolge haben die am Rheinstrom betheiligten Uferstaaten veranlaßt, die Erbrütung und Aussetzung von Lachsen noch zu verstärken und einheitlich zu regeln.
Mit besonderer Befriedigung ist es begrüßt worden, daß seitens des Ministers für Landwirthschaft der Lokalabtheilung Trier des land⸗ wirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen der ansehnliche Betrag von 6000 ℳ als Staatsbeihilfe überwiesen worden ist, um im Aveler Thal unweit Trier eine größere, nach den neuesten Erfahrungen ange⸗ legte Brutanstalt herzurichten. Diese ist bereits soweit fertig gestellt, daß der Betrieb aufgenommen werden konnte. Zur Zeit ist sie mit etwa 700 000 Lachseiern besetzt, welche, sich in bester Entwickelung befinden. Auch im übrigen darf angesichts des guten Ergebnisses des diesjährigen Lachsfangs und der reichen Aus⸗ beute an befruchteten Lachseiern gehofft werden, daß annähernd vier Millionen junge Fischchen nach einem sorgfältig aufgestellten Plan in solche Zuflüsse des Rheins werden ausgesetzt werden, in welchen der jungen Brut durch Verunreinigung und schädliche Abflüsse, sowie durch Turbinenanlagen keine Gefahr droht. Auf die Lachsgewässer
des Regierungsbezirks Trier sollen hiervon nicht weniger als 1 700 000 Stück entfallen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. 8
1 In der nächsten Umgebung von Berlin, namentlich in Britz, berrscht, wie der „Voss. Ztg.“ berichtet wird, seit einiger Zeit eine epidemische Aphthenseuche (Aphthen sind Schwämmchen), die offenbar von Thieren auf Menschen übertragen wurde und mit der Maul⸗ und Klauenseuche zusammenhängt. Diese Epidemie hat in Britz so beträchtliche Ausdehnung angenommen, daß fast der vierte Theil der ganzen Bevölkerung, nicht nur Kinder, sondern auch Er⸗ wachsene, zum Theil unter den bedrohlichsten Anzeichen, erkraukt sind. Im Krankenhaus am Urban wurde u. a. ein 21 jähriges junges Mädchen behandelt, das unter sehr schweren Erscheinungen mit einem großen aphthischen Geschwür in die Anstalt kam. Ein Kind ging an dieser Krankheit im Krankenhaus zu Grunde.
Im Niederbarnimer Kreise tritt, wie der „N. Pr. 3.“ mitgetheilt wird, die Maul⸗ und Klauenseuche ganz arg auf, namentlich in Schöneiche, dessen Besitzer einen Verlust von etwa 10 000 ℳ er⸗ leiden soll. Auf Gütern, wo mit Schlempe gefüttert wird, zeigt sich die Seuche heftiger, als auf andexen. Hamburg. Die Hamburg⸗Amerikanische Packetfahrt⸗Actien⸗ Gesellschaft hat, wie der ⸗Hamb. Corr.“ berichtet, in Uebereinstimmung mit den amerikanischen Sanitätsbehörden Vorkehrungen getroffen, daß alle aus Rußland kommenden Auswanderer, soweit sie mit Schiffen der Gesellschaft reisen wollen, beim Uebergang auf deutsches Gebiet ärztlich untersucht werden, um die Einschlepvu ng von Typhus zu verhindern. Nur die vom Arzte mit Gesundheitsscheinen versehenen Personen können Billets nach Hamburg und nach Nord⸗ amerika erhalten. Während des Aufenthalts der Auswanderer in den hamburgischen Logishäufern stehen sie gleichfalls unter ärztlicher Beobachtung und eine dritte Prüfung findet durch zwei hiesige Aerzte unter Controle des amerikanischen Consuls statt, bevor die Leute sich auf das Schiff begeben dürfen.
ssation nicht gewachsen zu sein. —
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Venlo ist die erste englische Post über Vlissingen vom 3. d. M. ausgeblieben. Grund: Sturm auf See. 1— —
Laut Telegramm aus Düren ist die zweite englische Post über Ostende vom 4. d. M. ausgeblieben. Grund: Verspätete Ankunft des Dampfers in Ostende und stürmisches Wetter im Kanal.
Bremen, 3. März. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd Der Dampfer „Habsburg“ ist gestern in Suez, der Schnell⸗ dampfer „Spree“ heute Morgen auf der Weser angekommen. Der Dampfer „Berlin“ hat gestern St. Vincent passirt.
Hamburg, 4. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der dampfer „Russia“ ist, von New⸗York kommend, heute früh auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „California“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New⸗York eingetroffen. Wien, 3. März. (W. T. B.) Nach einer anscheinend von unterrichteter Seite kommenden Mittheilung des „Fremdenblatts“ dürfte die Absicht eine Transportsteuer in Oesterreich ein⸗ zuführen, aufgegeben sein; dagegen sei eine Erhöhung der Güter⸗ tarife auf den Staatsbahnen in Aussicht genommen.
London, 3. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer
Scot“ ist auf der Heimreise gestern von Capetown abgegangen. der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ hat auf der Ausreise gestern Madeira passirt. Der Castle⸗Dampfer „Garth Castle“ ist auf der Heimreise am Dienstag in Plymouth angekommen.
Kopenhagen, 3. März. (W. T. B.) Nach einer amtlichen Mittheilung die Dampffährverbindung zwischen
wird di 1d Helsingör und Helsingborg am 10. d. M. eröffnet werden.
Theater und Muftk.
8 Philharmonie.
In dem gestrigen populären Concert des Herrn Pablo de Sarasate und der Frau Berthe Marx war man gespannt auf die Ausführung der Kreutzer⸗Sonate (A-dur) von Beethoven. Es war erfreulich zu hören, daß durch die frisch bewegte Vortragsweise der beiden Hauptsätze und durch die große Zartheit im Andantesatz dieses schwieriste Duo des Meisters von Seiten beider Künstler ins glänzendste Licht gesetzt wurde. Das Mendels⸗ sohn'sche Violinconcert, bei dem man allerdings das Orchester ungern entbehrt, gelang dem Concertgeber gleichfalls vortrefflich: außerdem trug er noch die beliebte Legende von Wieniawski und zwei eigene Compositionen vor, von denen die zum ersten Mal gespielte andalusische Serenade die ganze virtuose Bravour des Spielers ent⸗ faltete. Auch Frau Marr erfreute noch durch einige Klavierstücke von Tausig, Chopin, Schubert⸗Liszt und Moszkowsky. Rauschender Beifall und Blumenspenden wurden beiden Künstlern zu theil. Der Pianist Herr O. Goldschmidt führte die Begleitung mit großer Präcision und Decenz aus.
8
Am Sonntag geht im Königlichen Opernhause „Die Afrikanerin“ mit den Damen Sucher, Hiedler und Henneberg, den Herren Rothmühl, Mödlinger, Krolop, Ernst, Stammer, Fränkel und Krasa in Scene.
Adalbert von Hanstein’s Schauspiel „Die Königsbrüder“, das im Berliner Theater morgen zur ersten Aufführung gelangt, wird am Sonntag Abend wiederholt, während am Sonntag Nachmittag „Die Jungfrau von Orleans“ in Scene geht, worin Hedwig Bleib⸗ treu in der Titelrolle und Carl Blankenstein als Dunois zum ersten Male auftreten werden.
Karl Millöcker wird auf Einladung des die fünfzigste Aufführung der Operette „Das Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater am Donnerstag persönlich leiten.
Im Belle⸗Alliance⸗Theater findet am 8. d. M. die Abschiedsvorstellung der „Münchener“ statt, da anderweitige Ver⸗ pflichtungen sie nach Görlitz und Breslau rufen.
Infolge plötzlicher Erkrankung des Blumner kann die III. populäre 6. d. M. nicht stattfinden und demnächst bekannt zu gebenden Sonntag verlegt. Bereits aus⸗ gegebene Karten behalten ihre Gültigkeit. — Das Programm des dritten und letzten Lieder⸗Abends von Alice Barbi, der am Montag in der Philharmonie stattfindet, bringt eine ganze Reihe von Werken, welche die Künstlerin hier noch nicht gesungen, darunter die Arietta variata von De Fesch, drei „Toscanische Gesänge“ von Gordigiani, Tschaikowski's „Nur wer die Sehnsucht kennt“ u. a. m. — Der letzte dieswinterliche Kammer⸗ musik⸗Abend der Herren Joh. Kruse u. Gen. findet am nächsten Dienstag in der Sing⸗Akademie statt; der Kartenverkauf ist be⸗ reits bei Bote u. Bock eröffnet. — Die Concertsängerin Fräulein Hedwig Ribbeck wird am Dienstag unter Mitwirkung der Pianistin Fräulein Schwecht und des Concertmeisters Herrn Theodor
Saale de
Directors Fritzsche Sonntagskind“ im
—
Herrn Sigismund Sonntags⸗Matinée am wird auf einen späteren,
Hötel de Rome concertir
— Mannigfaltiges.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde eine Petition wegen des Polizeikostengesetzes an die beiden Häuser des Landtags einstimmig angenommen. Die Stadtverordneten schließen sich damit der Petition des Magistrats vom 18. Februar an, worin wegen Bedenken allgemeiner Art und besonders wegen der der Stadt Berlin dadurch auferlegten Kosten die Volksver⸗ tretung gebeten wird, den Gesetzentwurf entsprechend abzuändern. In der Petition der Stadtverordnetenversammlung wird noch aus⸗ geführt, daß die Stadt Berlin bei der finanziellen Belastung, wie sie der Gesetzentwurf mit sich bringe, befürchten müsse, den zu erledigen⸗ den großen Aufgaben auf dem Gebiete der Verkehrserleichterung, der Regulirung von Straßen und Plätzen, der Ausdehnung der Kanali⸗
St.⸗A.“ mitgetheilten Antrag Singer (schleunigste Inangriff⸗ nahme städtischer Bauten) ging die Versammlung mit 87 gegen 14 Stimmen zur Tagesordnung über.
Wie die „Germania“ mittheilt, kann der Neubau der Dominikaner⸗Kirche in Moabit nunmehr vor sich gehen, nachdem die städtischen Behörden das letzte Hinderniß aus dem Wege geräumt haben. Es bedeute dieser nach den Plänen des Baumeisters Seibertz auszuführende Bau eine große Errungenschaft für den Stadt⸗ theil Moabit, insbesondere auch wegen der dort ansässigen großen Arbeiterbevölkerung. Auch im äußersten Westen der Stadt, und zwar auf dem Straßburger Platz, der nördlich des Joachimsthalschen Gymnasiums liegt, soll, dem genannten Blatt zufolge, am 1. Oktober d. J. mit dem Bau einer Latbe Kirche begonnen werden.
Das Cürassier⸗Regiment Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (Westpreußisches) Nr. 5 feiert, wie der „Schl. Ztg.“ gemeldet wird, am 1. Mai d. J. sein 175 jähriges tiftungsfest, wozu die ehemaligen Kameraden und die Reserve⸗
Offiziere des Regiments ihr Erscheinen in Aussicht gestellt haben.
X
— — S
In den Koch’schen Baracken für Infections⸗Krankheiten (zwischen der Charité und der Stadtbahn) können, wie die „N. Pr. Z.“ erfährt, jetzt 60 Männer, 36 Frauen, je sechs Knaben und Mädchen untergebracht werden. dem verbesserten Tuberkulin behandelt.
—Wie der „Anz. f. d. H.“ schreibt, steht zur Zeit das ganze Spreethal zwischen Spandau und Charlottenburg unter Wasser. Die Spree bildet mit den überschwemmten Wiesen einen großen See.
Ueber den in Nr. 51 des NR u.
Zur Zeit werden daselbst siebzig Personen mit 1“
8b
Die Fischer werfen auf den Wiesen ihre Netze aus machen reichen Fang. 1.
Die Hundesperre ist, wie der „N. Pr. 3.“ mitgetheilt wird jetzt auf alle Ortschaften ausgedehnt worden, die 4 km von der Weichbildgrenze Berlins entfernt sind; außer Weißensee sind dies Reinickendorf, Tegel, Charlottenburg, Schöneberg, Tempelhof Pankow, Friedrichsberg⸗Lichtenberg⸗Rummelsburg, Treptow und Stralau.
München. Die Münchener „Allg. Ztg.“ schreibt: Das patrio⸗ tische Unternehmen eines Sieges⸗ und Friedensdenkmals in der Pfalz, ganz in der Nähe der pfälzischen Residenz unseres Regentenhauses, hat in den Allerhöchsten und höchsten Kreisen ver⸗ dienten und lebhaften Anklang gefunden. Auf einem mäßig hohen Vorberge bekommt es zwischen der Königlichen Villa Ludwigshöhe und der St. Annakapelle einerseits und der Krobsburg und Marburg andererseits einen günstigen Standort, von dem man die ganze Rheinebene von Straßburg bis Mainz mit nicht weniger als vier Domen überblickt. Mit den Medaillons nicht nur von Kaiser Wilhelm I., Kronprinz Fried⸗ rich Wilhelm, Bismarck und Moltke, sondern auch mit denen von König Ludwig II., Prinz Luitpold, von der Tann und Hartmann geschmückt, ist es ein deutscher und zugleich bayerischer, und da Hartmann ein geborener Pfälzer ist, auch pfälzischer Ruhmestempel. Zur Errichtung des Tempels bedarf es allgemeiner Mitwirkung, die in den Tempel kommende besondere Gruppe, Palatia und Germania, dagegen wird alleinige Aufgabe der Pfälzer sein. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent hat das Unternehmen mit lebhafter Befriedigung und unter wohlgefälliger Anerkennung der dadurch zum Ausdruck ge⸗ kommenen patriotischen Gesinnung freudig begrüßt und Idee, Form und Aufstellungsort gutgeheißen, und Ihre Königliche Hoheiten die Prinzen haben ihre Sympathie durch namhafte Beiträge bethätigt: Prinz Ludwig hat 500 ℳ, Prinz Leopold 500 ℳ, Prinz Arnulf 300 ℳ und Prinz Ludwig Ferdinand 300 ℳ gespendet.
Hamburg. Der von Hamburg in New⸗York am 17. v. M. an⸗ gekommene Dampfer „Africa“ von der „African eamship Company“ hat, wie der „N. Pr. Ztg.“ geschrieben wird, eine sehr stürmische Reise gehabt. Nachdem das Schiff in offener See war, brachen die Wellen beständig über das Deck, rissen die Brücke fort, zer⸗ trümmerten zwei Rettungsboote und das Ruderhaus und nahmen alle Gegenstände von Deck mit fort. Acht Tage lang hatte das Schiff mit anhaltenden Nordweststürmen zu kämpfen. Als das Wetter endlich besser wurde und der völlig erschöpften Mannschaft nach langer Zeit wieder einige Ruhe unter Deck gewährt werden konnte, sah der Steuer⸗ mann Pelvey Morgens früh am 8. Februar leichten Rauch aus der Luke aufsteigen. Er öffnete sie mit Hilfe des Capitäns Clare, worauf eine hohe Flammensäule und dichte Nauchwolken aus dem Raum emporschossen. Man ließ die Luke sofort schließen, rief die Mann⸗ schaft an Deck und setzte nun die Schläuche in Thätigkeit, doch hatten diese keine Wirkung; das Feuer schien vielmehr unter der aus Papierballen bestehenden Ladung immer mehr um sich zu greifen. Nunmehr wurde die Luke nochmals geöffnet und der Capitän und der Steuermann stiegen selbst in den Raum hinab, um unter größter Gefahr die brennenden Ballen loszureißen, die dann auf Deck geholt und über Bord geworfen wurden. Nach einer Stunde waren auf diese Weise 26 Ballen entfernt und die Gefahr beseitigt. Die übrigen noch glimmenden Ballen konnten leicht gelöscht und entfernt werden. Vollständig erschöpft und an den Händen und im Gesicht verletzt, wurden die beiden heldenmüthigen Offiziere an Deck gezogen, wo sie sich erst nach Stunden so weit erholt hatten, daß sie wieder sprechen konnten.
London, 2. März. Im Verlaufe der gestrigen Bergungs⸗ arbeiten an dem gestrandeten norddeutschen Lloyddampfer „Eider“ wurden, wie schon gemeldet, die bisher vermißten fünfzehn Postsäcke auf⸗ gefunden und unverzüglich nach Southampton gesandt. Der Versuch, das Schiff flott zu machen, mußte nach der „A. C.“ unterbleiben, da die erforderlichen Vorkehrungen noch nicht genügend vorgeschritten sind. Der Wasserstand war am Nachmittag außerordentlich niedrig und ein melancholisches Schauspiel bot sich in der Nachbarschaft der „Eider“ dem Auge dar, wo die Trümmer der sechs früher daselbst gescheiterten Schiffe, der spanischen Bark „Enrique“, des Schooners „Lizzie Dunlop“ von Carnarvon, des Vollschiffes „Sirenia“ von Glasgow und der Dampfer „Claremont“, „Craig“ und „Cormorant“ als düstere Zeugen von den Gefahren der Tiefen aus den Fluthen hervorragten. Etwa eine Meile von der „Eider“ waren die Planken des deutschen Dampfers „Essen“ von Kiel sichtbar, der auf seiner Heimfahrt vom Mittelmeer dort unterging.
Paris, 2. März. Nach einer Depesche des „Soleil“ aus Bourges ist in dem dieser Stadt benachbarten Dorfe Grande⸗ Metaire ein Brand ausgebrochen, der durch ein Meteor verursacht worden sein soll. Das feurige Meteor fiel, wie es heißt, auf das Dach einer Scheune, brach durch und setzte das darunter befindli Heu in Flammen, worauf das Feuer sich auch auf das anstoßende Wohnhaus verbreitete. Mehrere Personen wollen gesehen haben, wie das Meteor herabfiel und sofort an der betreffenden Stelle die Flam⸗ men in die Höhe schlugen.
Paris, 3. März. Nach Meldung des „W. T. B.“ aus
St. Etienne stehen die Gruben von Camille vollständig unter Wasser. Die 290 Arbeiter, die sich darin befanden, sind sämmtlich gerettet. — In der vergangenen Nacht wurden nach einer Meldung des „W. T. B.“ zwei mit Nitronaphthalin gefüllte Büchsen an der Pforte des Gendarmerie⸗Gebäudes in Saint Ouen niedergelegt; eine Explosion erfolgte nicht, weil der Zünder, ehe er die Masse erreichte, erloschen war.
Paris, 3. März.
St. Petersburg, 3. März. Vor kurzem ist in Omsk, wie die „St. Pet. Ztg.“ berichtet, Fräulein P. Th. Radezki, die Tochter des berühmten Helden vom Schipta⸗Paß, ihrem Vater in den Tod gefolgt. Sie starb eines rühmlichen, ihres Namens würdigen Todes. In Omsk, das bekanntlich eine der bedeutendsten Etappen bei der Uebersiedlerbewegung bildet, sind für die nothleidenden Uebersiedler⸗ familien Nachtasyle und Suppenanstalten gegründet, wo die verstorbene P. Th. Radezki mit hingebender Menschenliebe täglich zum Wohle der Uebersiedlerfamilien mitarbeitete. Bei einem dieser Besuche wurde sie in einem Nachtasyl mit dem Typhus angesteckt, und bald machte die furchtbare Krankheit ihrem jungen, opferfreudigen Leben und Wirken
ein Ende. —
1 “ er bekannte Gasthof auf der großen Scheidegg ist, der „N. Z. Ztg.“ zufolge, in der Nacht vom Montag auf Dienstag gänzlich niedergebrannt.
— 2
Antwerpen, 3. März. Das „Handelsblad“ erwähnt das Gerücht, daß in dem Bureau eines hiesigen Ministeriums eine mit Dynamit gefüllte Sardinenbüchse entdeckt worden sei. Es habe infolge dessen in einer Dynamitfabrik in der Provinz Antwerpen eine Haussuchung stattgefunden.
New⸗York, 2. März. Im Frauen⸗Zuchthaus in Indianopolis brach, wie der „N. Pr. Z.“ telegraphirt wird, eine Feuersbrunst aus. Die Insassen konnten mit knapper Noth ge⸗ rettet werden. Fünfzig der Gefangenen benutzten die Verwirrung, um zu entfliehen. 1
New⸗York, 3. März. Unweit Milwaukee entgleiste, nach einer Mittheilung des „H. T. B.“, ein vollbesetzter Arbeiterzug. Die meisten Waggons wurden zertrümmert, sechzehn Personen ge⸗ tödtet, über dreißig meist schwer perletzt.
Do wird zur
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
—
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
5. Verloosung ꝛc.
von Werthpavpieren.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
.Bank⸗Ausweise.
Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Unterst
[71910]
uchungs⸗Sachen.
In der Strafsache gegen
1) Georg Ludwig
Dietz, geboren am 13. Oktober
1869 zu Hanau, zuletzt wohnhaft daselbst,
2) Hermann Ludolp
1870 zu Hanau, zul
h Knoth, geboren am 28. Juni etzt wohnhaft daselbst,
. C — 8 Mo. 3) Friedrich Caspar Stock, geboren am 29. De⸗
zember 1870 zu Lan
selbst, 4) Friedrich
28. Mai 1871 zu Hanau,
8 zu H 5) Johann Dani
18. Dezember 1871
felbst,
6) Karl Stübing, am 16. zuletzt wohnhaft daselbst,
— 5 au 18 1 zu Hanau, Fakob Konra
72 2
gendiebach, zuletzt wohnhaft da⸗
Jakob Habermann, geboren am
zuletzt wohnhaft daselbst, el David Kiefer, geboren am zu Hanau, zuletzt wohnhaft da⸗ geboren am 16. September
di, geboren am 3. August 1871
zu Langendiebach, zuletzt wohnhaft daselbst, — zu Iohannes Tag, geboren am 19. April 1871
zu Langenselbo wegen Verletzung gegen § 140 Abs.
durch Beschluß K.
selbold, zuletzt wohnhaft daselbst,
der Wehrpflicht — Vergehen 1 Nr. 1 St.⸗G.⸗Buchs — ist öniglichen Landgerichts, Straf⸗
kammer III. hier, vom 19. Februar 1892 auf Grund
Strafgesetzbuchs
des § 480 bezw. 326 der Strafprozeßordnung und § 140 Stre das im Deutschen Reiche befind⸗
liche Vermögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe
Pund der Kosten des
worden, was hiermi
Verfahrens mit Beschlag belegt t in Gemäßheit des § 326 Abs. 1
der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird.
82
Hanan, den 25. 8 88
Februar 1892.
er Erste Staatsanwalt:
57615]
Schumann.
Der Ziegler Albert Alff aus Bernstein wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen
§ 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.
auf Anordnung des
Derfelbe wird Königlichen Amtsgerichts hier⸗
elbst auf den 9. Juni 1892, Vormittags
an 9 Uhr, vor das 2 zur Hauptverhandlung
Berlinchen . unentschuldigtem Au niglichen Bezirk llten Erklärung Berlinchen, den
Gerichtsschreiber
[71886] Josef Andreas 5. Dezember 1869
möglicherweise der Kosten des desselben bis zum hundert Mark auf strafgerichtsordnung, vom 11. März 185
Deckung
treffenden
Königliche Schöffengericht zu geladen. Bei sbleiben wird derselbe auf Grund
(der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem
s⸗Commando zu Küstrin aus⸗ verurtheilt werden.
27. Dezember 1891. Wagner,
des Königlichen Amtsgerichts.
Beschluß.
In der Untersuchungssache wider den Rekruten Christian
Nicolas, geboren am zu Hagenau, Kreis Hagenau, der den Angeschuldigten höchsten Geldstrafe und Verfahrens das Vermögen Betrage von dreitausend zwei⸗ Grund des § 246 der Militär⸗ des § 1 Abs. 2 des Gesetzes 0 und der §§ 325 und 326 der
Reichsstrafprozeßordnung mit Beschlag belegt und die Veröffentlichung dieses Beschlusses durch den
Deutschen Reichs⸗A Straßburg, den
nzeiger verordnet. 20. Februar 1892.
Kaiserliches Landgericht, Straffammer.
MWMoyor Weyer.
71887]
Nach Einsicht des der 31. Division 1892,
nach Einsicht des nwaltschaft vom 1
nach Einsicht des des § 246 der M.⸗
von Alten.
Waldorf.
“ Antrags des Königlichen Gerichts zu Straßburg vom 10. Februar
Antrags der Kaiserlichen Staats⸗ 1. Februar 1892,
Gesetzes vom 6. Dezember 1873, Str.⸗P.⸗O. vom 3. April 1845
und des § 1 des Gesetzes vom 11. März 1850, 1 „ 8 nach gehaltener Berathung, I11“ in Erwägung, daß dem Antrage der Kaiserlichen
Staatsanwaltschaft
nichts entgegensteht;
aus diesen Gründen
verordnet die Stra gerichts den Arres⸗
fkammer des Kaiserlichen Land⸗ tschlag auf das im Deutschen
Reich befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Ge⸗ meinen der Landwehr 1. Aufgebots der Infanterie Karl Werquet von Keskastel, Kreis Zabern, bis
zum Betrage von d
reitausend Mark.
Gegen Hinterlegung von 3000 ℳ wird die Voll⸗ ziehung des Arrestes gehemmt und wird der ꝛc. Werquet
zum Antrage auf Ar berechtigt.
ifhebung des vollzogenen Arrestes
Sgargemünd, den 17. Februar 1 Kaiserliches Amtsgericht, Strafkammer.
Mey er
8*
[71919) Im Wege der auf
er Waßmannstraße
2) Aufgebote, unnd dergl. Zwangsversteigerung.
undbuche von der K den Namen der
Krpifriurga
Taron.
zwangsvollstreckung soll das im Königstadt Band 22 Blatt Nr. 1634 verehelichten Zimmermeister orenen Schmidt, eingetragene, in Nr. 23 belegene Grundstück am
8. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem iedrichstraße Nr. Saal Nr. 40, verst
Gerichtsstelle, Neue 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, 18
eigert werden. Das Grundstück
zur Zeit weder zur Grundsteuer noch zur Ge⸗
vaudesteuer veranlagt.
rolle, beglaubigte
Auszug aus der Steuer⸗ Abschrift des Grundbuchblatts,
bewaige Abschätzungen und andere das Grundstück
treffende Nachweisungen,
vedingungen 5 2 nda, Flügel 1).,
llle Realberechtigten
nicht von selbst sprüche, deren
können in der
8 54
¹ Grundbuche zur Zeit der
sowie besondere Kauf⸗ Gerichtsschreiberei Zimmer 42, eingesehen werden. werden aufgefordert, die auf den Ersteher übergehenden Vorhandensein oder Betrag aus Eintragung des
esteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere
erartige Forderung
en von Kapital, Zinsen, wieder⸗
kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gering⸗ sten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, wi⸗ drigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 3. Mai 1892, Nach⸗ mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, ver⸗ kündet werden. Berlin, den 13. Februar 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.
[71977] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 52 Blatt Nr. 2480 auf den Namen der Frau Töpfermeister Krause, Anna, ge⸗ borenen Dombrowska zu Berlin eingetragene, in der Havelbergerstraße Nr. (9) belegene Grundstück am 10. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C, Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 0,03 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 2 a 64 qꝗm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, wer⸗ den aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10. Mai 1892, Nach⸗ mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 16. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77
[71983] In Sachen des Böttichermeisters Heinrich Ebers hierselbst, Nußbergstraße 4, Klägers, wider den Maler Hugo Ebers daselbst, Friesenstraße 32, Beklagten, wegen Hypothekzinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, an der Friesenstraße belegenen Hauses Nr. 2195 nebst 40 qm hinzugelegten Oker⸗ grabenterrains zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 13. Februar 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 17. desselben Monats erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 8. Juni 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst, Zimmer 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläu⸗ biger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 20. Februar 1892. zogliches Amtsgericht. VII. bbb1““
5 — 1
zherzogliches Amtsgericht Oldenburg, Abth. I.
Der Fabrikant Philipp Heil zu Eberstadt bei armstadt hat vorgestellt und bescheinigt, daß ihm Obligationen Nr. 114 080 und 114 092 der Oldenburgischen Eisenbahn⸗Prämien⸗Anleihe des Herzogthums Oldenburg von 1871 über je 40 Thaler abhanden gekommen und vielleicht verbrannt seien. Derselbe hat beantragt, daß ein Aufgebot wegen der ihm abhanden gekommenen Prämienscheine erlassen Dem Ansuchen wird stattgegeben und der Inhaber der bezeichneten Papiere aufgefordert, dieselben spä⸗ testens in dem Aufgebotstermine vom 16. Sep⸗ tember 1895, Mittags 12 Uhr, im Original vorzulegen und seine Rechte anzumelden, widrigen⸗ falls auf Antrag des genannten Fabrikanten Heil die
Papiere für kraftlos erklärt werden.
1892, Februar 25.
8* IS, Aufgebot. 8
Der Rechtsanwalt Dr. A. Berthold, als Testa⸗ mentsvollstrecker der Wwe. Clementine Baer, geb. Rosenthal, hat das Aufgebot beantragt zur Kraft⸗ loserklärung des von der Firma A. Belmonte & Sohn am 1. Mai 1889 ausgestellten Depotscheins über Fl. 2800 Kaschau⸗Oderberger 4 % Silber⸗ Prioritäten.
Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte im unterzeichneten Amtsgericht, Damm⸗ thorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 18. November 1892, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Hamburg, den 9. Februar 1892. 8
Das Amtsgericht Hamburg, Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehülfe.
. Auf den Antrag der Erben des nämlich:
zu a., ec. —g.
Zwecke der Kraftloserklärung aufgeboten:
gez. G. H. Smalakies.
Datum. Kapital. 1885 Juni 25. — 600. 1886 Juni 29. — 300.
29. — 1800.
Dreihundert Mark
D
Kaukehmen, den 16. Dezember 1891. Koönigliches
[57640] Auf g zu Annus⸗C
a. der Wittwe Marie Lenkeit, geb. Ballandies, in Annus⸗Siemoneit, b. des Wirths Michael Schepoks in Szagmanten, 8 c. der Frau Elske Stanull in Schillehnen⸗Bittehnen,
d. der Frau Marie Scherkus I in Cullmen⸗Szarden,
e. des Losmanns George Schepoks in Pakamohnen,
f. der Frau Szule Lokies in Pakamohnen,
g. der Frau Szule Jutzas in Annus⸗ 8 g. vertreten durch ihren Generalbevollmächtigten Besitzer David Jutzas in Annus⸗Siemoneit, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Schiekopp in Kaukehmen, wird folgender Depositenschein zum
’ Eintausend achthundert Mark Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert,
1892, V.⸗M. 10 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden und die Urkunde vor⸗
zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wirrdr]. v116“
bot. iemoneit verstorbenen Partikuliers George Kassat,
2 — — —
1“
Siemoneit,
Aeußere Seite. Credit⸗Gesellschaft zu Kaukehmen eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht. Auszug aus dem Depositen⸗Conto für Elske Kassat aus Kloken ausgefertigt Kaukehmen, am 25. Juni 1885 8 Creditgesellschaft zu Kaukehmen eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht.
gez. Rudolf Engelke.
Innere Seite. Buchstäblich. Sechshundert Mark
Unterschrift der Kassenbeamten. G. H. Smalakies, Rudolf Engelke. G. H. Smalakies. Rudolf Engelke. spätestens im Aufgebotstermin den 1. Oktober
Amtsgericht.
171984] Aufgebot. Auf Antrag des Lehrers Georg Marezinke zu Schwetzkow wird das Sparkassenbuch Nr. 9547 der städtischen Sparkasse zu Stolp über 1007,23 ℳ, auf den Namen des Oskar Marezinke in Schwetzkow lautend, aufgeboten. Der Inhaber des Sparkassen⸗ buches wird aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine am 1. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 37, seine Rechte anzumelden und das Spar⸗ kassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dieses für kraftlos erklärt werden wird.
Stolp, den 27. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht. [57635] Aufgebot.
Auf den Antrag des Gelbgießermeisters Julius Thumann zu Forst wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Wechsels d. d. Triebel, den 15. April 1885 über 82 ℳ%ℳ 50 ₰, zahlbar drei Monate dato in Sorau bei Herrmann Ende, acceptirt von Carl Große in Triebel, ausgestellt von Oscar Zimpel, von demselben in blanco girirt auf Julius Thumann und von Letzterem auf Paul Werner, hier⸗ durch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine den 7. Juli 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. III, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Sorau, den 23. Dezember 1891.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung [71973] . Alufgebot. 8 “
Der Kaufmann J. H. Wagner in Marienwerder als eingetragener Eigenthümer des Grundstücks Kehrwiederstraße Nr. 332 daselbst, hat das Auf⸗ gebot der nicht auffindbaren Hypothekenurkunde über die im Grundbuche der Stadt Marienwerder Nieder⸗ vorstadt Band I. Blatt 5 betr. das Haus Kehr⸗ wiederstraße Nr. 332 in Abtheilung III. unter Nr. 4 für Fräulein Louise Westphal in Marien⸗ werder ex decr. vom 18. Mai 1863 eingetragene und auf die verwittwete Frau Justiz⸗Rath Marie Eyser, geb. Meißner, gediehene und ex decr. vom 17. Mäͤärz 1868 umgeschriebene Forderung von 800 Thalern nebst 6 % Zinsen seit dem 11. Mai 1863, welche angeblich auf seine Tochter, die ver⸗ wittwete Frau Martha Mintzlaff, geb. Wagner, übergegangen ist, beantragt.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Juni 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Marienwerder, den 20. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht. II.
[71982] Aufgebot. Band I. Blatt 12 in Abtheilung III. unter Nr. 3 für den Müllermeister Christoph Quedenfeld in Off⸗ leben eingetragene Hypothekenpost von 200 Thlr. Darlehn gebildete Document, bestehend aus der Schuldurkunde vom 25. März 1847 und dem Hy⸗ pothekenschein vom 29. März 1847, ist verloren ge⸗ gangen und soll auf Antrag des Müllermeisters Heinrich Klietz zu Wulfersdorf, als eingetragenen Eigenthümers der im Grundbuche von Wulfersdorf Band I. Blatt 12 verzeichneten Grundstücke zum Zwecke der Löschung der Post amortisirt werden.
Es wird deshalb der Inhaper der Hypotheken⸗ urkunde aufgefordert, spätestens in dem auf den 24. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr, an⸗ beraumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen wird. 8
Erxleben, den 23. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht.
Mglfonshoarnr Wüurfersdorf
71981] Aufgebot.
Von der verehelichten Flora Kegler, geb. Grunert, hier, ist der Antrag gestellt worden, den am 10. Ok⸗ tober 1825 zu Naumburg a./S., geborenen, angeblich seit dem 11. Januar 1882 verschollenen Schriftsetzer Karl Alexander Kegler für todt zu erklären. Der ꝛc. Kegler und die von ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer werden in Folge dessen auf gefordert, sich vor oder in. dem am 29. Dezember
1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Amtsgericht, Neue Friedrichstraße 13, Hof
Flügel B. part., Saal 32, anstehendem Termine persönlich oder schriftlich zu melden, widrigenfalls der ꝛc. Kegler für todt erklärt werden wird.
Berlin, den 13. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 72. ZEEö““ [71978] Aufgebot.
Das Kgl. Amtsgericht Regensburg II. beschließt auf Antrag eines Betheiligten gegen den seit circa 50 Jahren nach Amerika ausgewanderten Johann Sturm, ehemaligen Gütlers in Sarching, die Ein⸗ leitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Todeserklärung und beraumt zu diesem Behufe auf Montag, den 19. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 9 Uhr, den Aufgebotstermin an.
Zugleich ergeht die Aufforderung:
1) an den Johann Sturm, ehemaligen Gütler in Sarching, spätestens im Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigen⸗ falls er für todt erklärt wird,
2) an die Erbbetheiligten, ihre Aufgebotstermine wahrzunehmen,
3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hier⸗ über bei Gericht zu machen,
Regensburg, 18. Februar 1892.
Kgl. Amtsgericht Regensburg. I]
S.) Sutor.
Interessen im
(L.
[71974]
Der Maler Heinrich Kesting, welcher sich im Jahre 1877 heimlich von hier nach Nord⸗Amerika entfernt und seit 1878 keine Nachricht von sich ge⸗ geben hat, wird auf Antrag des Abwesenheits⸗ Curators, Rentner L. Kate hiers., hierdurch aufgefordert, bis zum Dienstag, den 20. September 1892, Vormittags 11 Uhr, sich hier einzufinden oder sichere Nachricht von seinem Leben hierher zu geben, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen und sein Vermögen als Erbschaft behandelt werden wird.
Detmold, 27. Februar 1892.
Fürstliches Amtsgericht. IIA.
Sieg.
[71975] 5 Aufgebot.
Auf Antrag Testamentsvollstreckers des storbenen Krämers Hans Hinrich Hinz, nämlich des Kaufmanns Johann Christian Friedrich Engelking, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Segalla, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
Alle, welche an den Nachlaß des am 26. Januar 1892 hierselbst verstorbenen Krämers Hans Hinrich Hinz Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 19. Januar 1892 errichteten, am 18. Februar 1892 hierselbst zublicirten Testaments, insbesondere der Er⸗ nennung des Antragstellers zum Testaments⸗ vollstrecker und den demselben im § 3 des Testaments ertheilten Befugnissen, namentlich der Befugniß, den Nachlaß nach des Erblassers Tode sofort in Besitz und Verwaltung zu nehmen und soweit nöthig zu versilbern, vor allen Gerichten und Behörden zu erscheinen und den Nachlaß allein zu vertreten, insbesondere auch zum Nachlaß gehörige Grundstücke, Hypothekpöste und Werth⸗ bapiere auf seinen alleinigen Consens umzu⸗ chreiben, zu verclausultren und zu tilgen, wider⸗ prechen wollen, werden aufgefordert, solche An⸗
und Widersprüche bei dem unterzeichneten Amts⸗ gericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 29. April 1892, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Aus⸗ schlusses.
Hamburg, den 27. Februar 1892.
Das Amtsgericht Hambur⸗ Abtheilung für Aufcebotssa hen. (gez.) Tesdorpf Dr.
Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehülfe.
[71980] Bekanntmachung.
Am 7. Oktober 1891 verstarb zu Oberkinzig im Odenwalde Maria Katharina Horn, als deren nächste Erben erscheinen:
1) Elisabetha Horn, wohnhaft in Raunheim bei
Mainz,
2) Maria Horn, wohnhaft in Oppenheim, und 3) Heinrich Horn, unbekannt wo abwesend,
wahrscheinlich in Amerika verstorben.