einigten Staaten eingeführt und diese Thiere sind besonders empfänglich für die Krankheit. Sollte die Seuche nicht bald in England auf⸗ hören, so wird sicher die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen verboten werden. In Amerika herrscht zur Zeit keine Klauenseuche. G
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 9671, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. b 1
In Oberschlesien sind am 11. d. M. gestellt 3428, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 12. d. M. sind gestellt 2519, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1
Berlin, 12. März. (Wochenbericht für Stärke Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kartoffelmehl 33 — 33 ½ ℳ, la. Kartoffelstärke 33 — 33 ½ ℳ, Ila. Kartoffelstärke und Mehl 31 — 31 ½ ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin 18,50 ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik 18,00 ℳ, gelber Syrup 37 ½ — 38 ℳ, Capillair⸗Syrup 38 ½ — 39 ℳ, Capillair⸗Export 39 ½ — 40 ℳ, Kartoffelzucker gelber 37 ½ —838 ℳ, do. Capillair 39 — 39 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 50 — 51 ℳ, Bier⸗Couleur 49 — 50 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 42 — 43 ℳ, do. secunda 39 — 40 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 37 —38 ℳ, Weizenstärke (großst.) 45 — 46 ℳ, Hallesche und Schlesische 45 — 46 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 47 bis
48 ℳ, do. (Stücken) 43 — 44 ℳ, Mais⸗Stärke 37 — 38 ℳ, Schabe⸗ stärke 32 — 33 ℳ, Victoria⸗Erbsen 22 — 26 ℳ, Kocherbsen 21 — 25 ℳ, grüne Erbsen 22 — 26 ℳ, Futtererbsen 16 ½ — 17 ½ ℳ, Leinsaat 22 — 23 ℳ, Linsen, große 40 — 54 ℳ, do. mittel 26 — 40 ℳ, do. kleine 16 —26 ℳ, Gelber Senf 18 — 30 ℳ, Kümmel 36 — 40 ℳ, Mais loco 13 ½ — 14 ½ ℳ, Buchweizen 17 ½ — 18 ½ ℳ, Pferdebohnen 16 ½ bis 18 ℳ, inländische weiße Bohnen 19 — 20 ℳ, weiße Flachbohnen 23 — 26 ℳ, ungarische Bohnen 17 ½ — 18 ½ ℳ, galizische und russische Bohnen 16 — 17 ℳ, Wicken 13 4 — 15 ℳ, Hanfkörner 22 ½ — 23 ½ ℳ, Leinkuchen 17 — 17 ½ ℳ, Weizenschale 11,30 — 11,60 ℳ, Roggenkleie 11,50 bis 12 ½ ℳ, Rapskuchen 14 — 14 ½ ℳ, Mohn, blauer 50 — 60 ℳ, do. weißer 66 — 86 ℳ, Hirse, weiße 21 — 24 ℳ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.
— Die Generalversammlung der Preußischen Hypotheken⸗ Actien⸗Bank nahm den Geschäftsbericht der Direction und den Bericht der Prüfungscommission entgegen, genehmigte die mit einem Reingewinn von 793 612 ℳ abschließende Bilanz und beschloß die Zahlung einer Dividende von 61 % wie im Vorjahre.
Die vorgestrige Generalversammlung der Actiengesell⸗ schaft für Grundbesitz⸗ und Hypothekenverkehr zu Berlin genehmigte die Bilanz, die einen vertheilbaren Reingewinn von 229 838 ℳ nachweist, ertheilte dem Vorstand Decharge und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 9 %. Die aus dem Aufsichts⸗ rathe ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt.
— In der Generalversammlung der Deutschen Grundschuld⸗ bank vom 12. März d. J. waren 15 Actionäre mit 824 000 ℳ Kapital und 824 Stimmen vertreten. Die mit einem Reingewinn von 233 107 ℳ abschließende Bilanz und die vorgeschlagene Verthei⸗ lung einer von heute ab zahlbaren Dividende von 6 ½ % = 65 ℳ für jede Actie wurde genehmigt und dem Aufsichtsrath und der Direec⸗ tion Decharge ertheilt. — Bei der statutenmäßigen Ergänzungswahl des Aufsichtsraths wurden die ausscheidenden Mitglieder wiedergewählt.
— Der Aufsichtsrath der Ostpreußischen Südbahn hat die Dividende für das verflossene Geschäftsjahr auf 5 % für die Prioritäts⸗ Actien und auf 1 % für die Stamm⸗Actien festgesetzt.
— Dem Geschäftsbericht der Rheinischen Hypothekenbank in Mannheim für das Jahr 1891 entnehmen wir folgende Mit⸗ theilungen: Der Generalversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 7 % in Vorschlag gebracht werden. Auf die Minderung des Disagios werden außer den rechnungsmäßigen 63 976 ℳ weitere 495 676 ℳ, zusammen 559 653 ℳ, verwendet werden, so daß auf dem Conto „hypothekarisch sichergestellte Vorschüsse auf Curs⸗ differenz“ ꝛc. nur noch 400 000 ℳ stehen bleiben. Es befanden sich am Schluß des Jahres 1891 53 451 000 ℳ 4 % und 80 940 700 ℳ 3 ½ % sowie 175 900 ℳ verlooster Pfandbriefe im Verkehr. Auf das Aetienkapital sind auf den 1. April d. J. 10 % zur Einzahlung aus⸗ geschrieben, so daß es sich von 6 300 000 ℳ auf 7 200 000 erhöhen wird. Der Kapitalreservefond ist voll dotirt.
— In der achtzehnten ordentlichen Generalversammlung der Vereinsbank in Hannover vom 11. März d. J. waren 10 Ac⸗ tionäre mit 592 Stimmen vertreten. Die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths wurden wiedergewäht. Die Dividende ist auf 5 ½ % = 55 ℳ für jede Actie festgesetzt und die Bilanz und Gewinn⸗ und Verlustrechnung genehmigt worden.
Dem Geschäftsbericht der Pfälzischen Hypothekenbank für das Jahr 1891 entnehmen wir, daß das eingezahlte Actienkapital um 600 000 ℳ für den 1. April 1891 erhöht wurde und zum 1. Februar 1892 sind die letzten 20 % des Actienkapitals eingezahlt worden. Die Bank arbeitet sonach seit dem 1. Februar d. J. mit dem volleingezahlten Actienkapital von 6 000 000 ℳ Die Bank, die ihren Geschäftsbetrieb im Jahre 1886 eröffnete, hatte Ende Dezember 1891 einen Hypothekenbestand von 62 933 427 ℳ und ein Pfandbrief⸗ kapital von 60 739 200 ℳ. Zur Tilgung des Disagios werden anstatt der rechnungsmäßigen Summe von 25 229 ℳ im ganzen 195 229 ℳ verwendet werden, sodaß auf diesem Conto nur 193 372 ℳ verbleiben. Der Generalversammlung wird die Vertheilung einer Dividende von 6 % (im Vorjahre 5 ½ %) in Vorschlag gebracht.
Dem Antrage des Vorstands der Bergisch⸗Märkischen Bank gemäß beschloß der Verwaltungsrath der auf den 21. April cr. einzuberufenden Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1891 nach den bisher üblichen Abschreibungen und Rückstellungen die Vertheilung einer Dividende von 7 % wie im Vorjahre vorzuschlagen.
Leipzig, 12. März. (W. T. 5 B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per März 3,37 ½ ℳ, per April 3,40 ℳ, per Mai 3,42 ½ ℳ, per Juni 3,42 ½ ℳ, per Juli 3,42 ½ ℳ, per August 3,45 ℳ, per September 3,45 ℳ, per Okto⸗ ber 3,47 ½ ℳ, per November 3,47 ½ ℳ, per Dezember 3,47 ½ ℳ, per Januar 3,47 ½ ℳ, per Februar 3,47 ½ ℳ Umsatz 90 000 kg.
London, 12. März. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗
adung angeboten.
14. März. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 5. bis 11. März: Engl. Weizen 2641, fremder 19 529, engl. Gerste 2423, fremde 24 311, engl. Malzgerste 19 742, fremde —, engl. Hafer 746, fremder 29 190 Orts., engl. Mehl 17 405, fremdes 41 519 Sack und 35 Faß.
Warschau, 12. März. (W. T. B.) Die Einnahmen der Warschau⸗Wiener Eisenbahn betrugen im Monat Februar 1892 44 200 Rbl. weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vor⸗
jahres.
Zuürich, 12. März. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Schweizerischen Nordostbahn setzte in seiner heutigen Sitzung
das Betriebsbudget für 1892 fest; das Budget stellt sich in Einnahme
auf 19 273 492 Frcs., in Ausgabe auf 11 700 693 Fres. Der Ver⸗ waltungsrath beschloß die Uebernahme des Deficits der Pensions⸗ und
Hilfskassen im Betrage von 3 014 000 Fres.
New⸗York, 12. März. (W. T. B.) Die Börse eröffnete unregelmäßig, gestaltete sich im Verlaufe im allgemeinen recht fest. Der Schluß war lustlos aber fest. Der Umsatz der Actien betrug 223 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 500 000 Unzen geschätzt.
8 Verdingungen im Auslande. 48 Dänemark.
kärz, 12 Uhr. ILavendelstraede No. 1, Kopenhagen. Lieferung von 50000 Ctr.
8 Portland⸗Cement. Bedingungen zur Einsichtnahme an Ort und .. „Seiftliche Angebote mit der Aufschrift: „Pilbud paa
emen
Magistratens “4 de Afdelings Secretariat,
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 12. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd⸗ Der Dampfer „Berlin“ ist gestern in Bahia eingetroffen. Der Dampfer „Weser“ hat gestern auf der Rückfahrt von Brasilien St. Vincent passirt.
— 13. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Stuttgart“, nach Baltimore bestimmt, hat am 12. März Vormittags Lizard passirt. Der Postdampfer „Gera“ hat am 12. März Mittags die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. Der Postdampfer „Hannover“, nach dem La Plata bestimmt, ist am 12. März Nachmittags in Antwerpen angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Kaiser Wilhelm II.“, nach Australien bestimmt, ist am 12. März Vormittags in Aden angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 12. März Morgens mit der ostasiatischen Post vom Reichs⸗Postdampfer „Bayern“ von Port Said in Brindisi angekommen. Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, ist am 12. März Vormittags auf der Weser angekommen.
Hamburg, 12. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Gellert“ ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen.
— 14. März. (W. T. B.) „Der Postdampfer „Flandria“ hat, von New⸗York kommend, gesterf Abend Lizard passirt.
Triest, 12. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Euterpe“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
London, 14. Mäarz. (W. FS.) „Arab“ ist gestern auf der Heimreif gekommen.
Der Union⸗Dampfer Southampt 3
8 Theater und Musik.
Wallner⸗Theater.
Das Publikum, das sich am Sonnabend Abend im Wallner⸗ Theater zusammen gefunden hatte, ergötzte sich in ausgiebigster Weise an der ersten Aufführung des von den Herren Fritz Brentano und Carl Tellheim verfaßten Schwanks „Sein bester Freund“. Die Helden des Schwanks sind zwei Freunde Schnabel und Friedel; ihre Freundschaft ist sehr alt; sie stammt aus der schönen Zeit, da Beide um dasselbe Mädchen warben, und als der eine Freund es als Braut heimführt, gewährt er dem andern ein dauerndes Asyl. Doppelherrlichkeit in der Haus⸗ und Lebensführung veranlaßt unaufhörlich kleine Zwistigkeiten und gewalt⸗ same Herzensergüsse, die aber nur kleine unbedeutende Strudel in dem sanften Laufe der Alltäglichkeit bilden. Eine einheitlich zusammen⸗ hängende Handlung existirt in dem Schwank nicht, es sind eigentlich nur kleine scherzhafte Einfälle, die aneinandergereiht scenisch vor⸗ geführt werden, und diese zeichnen sich weder durch Frische und Ursprünglichkeit noch durch Geist und Feinheit aus. Späße von übertriebener Derbheit herrschen vor, aber das Publikum nahm alles gutwillig und beifallsfreudig auf, und zwar geschah das nicht ohne Berechtigung, wenn man die ganz meisterhafte Darstellung in Betracht zieht. Die hervorragenden Kräfte des Wallner⸗Theaters, die Herren Gimnig, Guthery, Meißner und Müller entwickelten nämlich in den verzwicktesten Situationen eine solche Fülle von Humor und Komik, daß man durch diese köstlichen Leistungen stets in die beste Stimmung versetzt wurde. Am beifälligsten wurde der dritte Act aufgenommen, in dem ein ausgepfändeter Maler sein Atelier durch allerlei Kunstgriffe wieder mit einer äußerlich eleganten und behaglichen Einrichtung ausstattet, deren ephemere Herrlichkeit aber bald unter dem Anprall der rauhen Wirklichkeit zusammen⸗ bricht. Die Darsteller fanden stürmischen Beifall und die Dichter hatten sich eines Hervorrufs zu erfreuen.
Sing⸗Akademie.
Die Großherzoglich mecklenburgische Kammersängerin Fräulein Hermine Galfy, die sich erst vor kurzem hierselbst hören ließ, gab am Sonnabend in Gemeinschaft mit Herrn Dr. Goldschmidt, einem aus der Schule Stockhausen’'s hervorgegangenen Baritonisten, ein Concert, in welchem Duette von Stradella, Paisiello, Schumann, Henschel und Hofmann abwechselnd mit Sologesängen von Mozart, Schubert, Schumann, Brahms, Pönitz und anderen zum Vortrag gelangten. Die sehr wohlklingende, nur in der Höhe etwas scharfe Stimme der Sängerin ist zugleich sorgfältig geschult und erfreut durch Sauberkeit der Coloratur und Reinheit der Into⸗ nation; nur dem Vortrag wäre mehr Wärme der Empfindung zu wünschen. Herr Goldschmidt gebietet über eine klangvolle un umfangreiche Stimme, deren Ausbildung jedoch noch nicht als vollendet erscheint, wie z. B. aus der unpräcisen Art der Aus⸗ prägung des Rhythmischen hervorgeht. Der Königliche Kammer⸗ virtuos Herr Pönitz unterstützte das Concert durch sein vortreffliches Harfenspiel, das er auch in einigen seiner Compositionen, die ein er⸗ freuliches schöpferisches Talent bekunden, zur Geltung brachte. Eine gleich günstige Aufnahme wurde auch den Violin⸗Vorträgen des Hof⸗ Concertmeisters Struß zu Theil. b
q Diese
Mascagni's „Freund Fritz“ gelangt nunmehr erst am 19. März im Königlichen Opernhause zur Darstellung. Nachdem fest⸗ stand, daß die Frankfurter Oper sich über die Respectirung des seiner⸗ zeit vertragsmäßig erworbenen Erstaufführungsrechts der Königlichen Oper zu Berlin trotz Einspruchs durch eine Aufführung des genannten Werkes auf Grund ihres Abkommens mit Herrn Sonzogno hinweg⸗ setzen zu können glaubte, beschloß die hiesige Opernleitung, „Freund Fritz“ statt am 16. schon am 12. d. M. herauszubringen, um nicht von Frankfurt überholt zu werden. Ein trauriger Zwischenfall ver⸗ eitelte das Vorhaben. Die Sängerin der Susel Frau Pierson wurde vorigen Montag telegraphisch an das Sterbebett ihrer Mutter nach Wien gerufen, ohne sie indessen noch am Leben zu finden. Selbstverständlich konnten in der vorigen Woche keine Proben statt⸗ finden, und so blieb nichts übrig, als die Aufführung zu verschieben, bis Frau Pierson sich im stande fühle, in einer neuen Partie auf⸗ zutreten.
In der Dienstags⸗Vorstellung von „Cavalleria rusticana“ im Königlichen Opernhause sind die Damen Pierson, Dietrich und Lammert, die Herren Sylva und Fränkel beschäftigt. Darauf folgt die Oper „Die lustigen Weiber“ mit den Damen Leisinger, Weitz und Lammert, den Herren Betz, Mödlinger, Ernst, Lieban, Schmidt und Krasa. — Am Mittwoch geht „Lohengrin“ mit den Damen Hiedler und Staudigl, den Herrn Rothmühl, Mödlinger, Schmidt und Fränkel in Scene. — Der Donnerstag bringt die Tanzdichtung „Prometheus“ und „Cavalleria rusticana“ mit den Damen Sucher, Dietrich und Lammert, den Herren Rothmühl und Fränkel. Director Engel vom Kroll'schen Theater hat für die Winter⸗ spielzeit folgende neue Werke von deutschen jüngeren Componisten angenommen: „Marguitta“, Oper in drei Acten von Erik Meyer⸗ Hellmund; „Alienor“, Oper in vier Acten von Hubay; „Der Schmied von Gretna⸗Green“, Oper in drei Acten von Doebber, sowie die ein⸗ actigen Opern „Der Mädchenmarkt zu Hira“ (nach Herodot) von Zeppler, und „Der Schwur“ von Reich, ein hochtragischer Stoff. Die Pianistin Margarethe Will spielt in ihrem morgen im Saale des Hôtel de Rome stattfindenden Concert Beethoven’s Sonate op. 31 Nr. 2, J. S. Bach's „Caprice“, Brahms’ Ballade op. 10, eine Etude von Bargiel und den Klavierpart in Schumann’'s F-dur⸗ Trio. Das Programm des Liederabends, den der bekannte Bari⸗ tonist August Hensel unter Mitwirkung des Klaviervirtuosen Pro⸗ fessor Ferdinand Löwe aus Wien morgen in der Sing⸗Akademie ver⸗ anstaltet, bringt von Löwe'schen Gesängen den „Edelfalk“, „Erste Liebe“ und „Im Traum sah ich die Geliebte“, Schubert'’s „Gany⸗ med“, Liszt's „O komm im Traum“, Brahms' „O liebliche Wangen“, Hentschel's „Morgenhymne“, ferner Lieder von Alex. Ritter, O. Eichberg, E. E. Taubert, Wilh. Berger und R. Wustandt. — Das Programm des Coneerts, welches die Altistin Fräulein Adelina Herms und Professor Ernst Jedliczka gemein⸗ schaftlich mit dem Königlichen Kammervirtuosen Herrn Felix Meyer und dem Kammermusiker Herrn Eugen am
—
Mittwoch in der Sing⸗Akademie veranstalten, wird durch F. Kauff⸗
mann'’s Trio in Es-dur (neu) für Klavier, Violine und Cello ein eleitet werden. — Die beiden Sängerinnen Fräulein Marie Albrecht (Ai. und Fräulein Mata Geyer (Sopran) geben am Mittwoch im Saal des Hötel de Rome gemeinschaftlich ein Concert. — Das zum Besten des unter dem Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden „Feierabendhauses“ in Steglitz beabsichtigte große Concert mit sich daranschließendem Theeabend ist laut Beschluß der letzten Stadtverordneten⸗Versammlung auf nächsten Mittwo angesetzt und wird, wie gemeldet, im großen Festsaal des Rathhauses stattfinden. Außer den bereits bekannt gegebenen Künstlern und Dilettanten hat auch Fräulein Erzsi Torday, die hier schon vortheil⸗ haft bekannte junge ungarische Recitatorin, ihre Mitwirkung zugesagt Einlaßkarten sind bei Herrn General⸗Director Heyl Voßstraße 27), sowie bei Herrn Emil Jacob (Eichhornstraße 5) zu haben. — Die Klaviervirtuosin Fräulein Johanna Heymann vperanstaltet am Donnerstag in der Sing⸗Akademie ein Concert mit dem Philharmonischen Orchester.
Herr Franz von Hennig, Dirigent eines wohlrenommirten Conservatoriums, veranstaltete am Sonnabend mit seinen Eleven eine Aufführung in der Aula der Margarethen⸗Schule, die ein sehr erfreu⸗ liches Zeugniß von der sorgfältigen Pflege der ihm anvertrauten jungen Talente ablegte. Mit Ausnahme zweier kleineren Violinstücke kamen nur Klaviervorträge zu Gehör. Das saubere und ausdrucksvolle Spiel der Schüler verdient lobend anerkannt zu werden; auch war die Aus⸗ wahl der Vortragsstücke eine sehr geeignete und die Bildung des künstlerischen Geschmacks fördernde.
Mannigfaltiges.
Der Zoologische Garten hat vor wenigen Tagen seinen reichen Bestand an kleinen Raubthieren um eine höchst eigenthümliche und merkwürdige Art vermehrt, die noch nie hier vertreten war, nämlich um ein Stinkthier. Die Stinkthiere nehmen in der Familie der marderartigen Thiere ihren Platz zwischen den Dachsen und den eigentlichen Mardern ein, schließen sich aber im allgemeinen mehr den ersteren an. Ihre Stinkdrüsen entleeren sie nur, wenn sie gereizt werden; gegen die Unannehmlichkeiten des starken Geruchs sind die Besucher des Zoologischen Gartens, welche das äußerlich keineswegs häßliche Thier betrachten wollen, durch gut schließende Glasfenster vor seinem Käfig gesichert.
Myslowitz, 12. März. Am Dreikaisereck, dem Grenzpunkt von Deutschland, Oesterreich und Rußland, wird, wie man der „Köln. Z.“ meldet, auf Anregung des hiesigen Kriegervereins ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich errichtet.
Appenzell a./Rh. Mit der Verwendung der Wasser⸗ kräfte zu elektrischen Zwecken macht man jetzt bei uns Ernst. Nahe bei dem Zusammenfluß der Urnäsch und Zitter bei Kubel wird gegenwärtig unter größter Beschleunigung an einem Elektricitäts⸗ werk gearbeitet, das für Herisau und andere Appenzeller Ge⸗ meinden von größter industrieller Bedeutung zu werden verspricht. Bis Mitte Juni wird laut Vertrag bereits mit der Strom⸗ lieferung für Licht und Kraft zunächst im kleineren Maßstabe begonnen werden. Die Centrale wird nach dem System Lahmeyer gebaut, wie solches durch die Offenbach⸗Frankfurter Energie⸗ Uebertragung gelegentlich der Frankfurter Ausstellung be⸗ kannt geworden ist. Der Unternehmer des Elektricitätswerkes ist Herr Ed. Hohl in St. Gallen. An das Elektricitätswerk wird wahr⸗ scheinlich auch eine elektrische Straßenbahn für St. Gallen angeschlossen werden.
Kiel, 10. März. veranstalten. Am Sonnabend, 25. Juni, findet zunächst eine interne Regatta statt, der am 27. Juni die Binnen⸗Regatta auf der Kieler Föhrde und am 29. Juni die See⸗Regatta des Clubs folgen wird. Am Sonntag, 3. Juli, hält der Norddeutsche Regatta⸗Verein seine See⸗Regatta in Kiel, der zum ersten Mal (am 6. Juli) eine Seewettfahrt von Kiel nach Travemünde folgen wird. Am 9. und 10. Juli endlich hält der erste Kieler Ruderelub von 1867 seine Jubiläums⸗Regatta ab, zu der von Seiner Majestät dem Kaiser der erste Preis gestiftet ist.
Wien, 10. März. Zu Ostern wird, wie die „Köln. Z.“ berichtet, auf dem Platz am Hof vor dem Kriegs⸗Ministerium das große von Zumbusch modellirte Keiter⸗Standbild des Marschalls Radetzky enthüllt werden.
Gestern brannte, wie das „D. H. B.“ eten ten
London, 12. März. meldet, die Bühne des in der Universität von Oxford errichte Theaters nieder. Das übrige Gebäude konnte nur durch die größ Anstrengungen der Löschmannschaften gerettet werden.
Pgr . 12. Der Justiz⸗Minister weilte, wie das W Zeit in dem am Boulevard St. Germain gelegenen Hause, wo die in Nr. 83 des NM Explosion erfolgte. Gestern Nachmittag wurden verschiedene Haus⸗ suchungen vorgenommen, sie hatten aber keinen Erfolg. Der Unter⸗ suchungsrichter, ein Polizei⸗Commissar und der Leiter des städtischen Laboratoriums setzten heute Morgen die Untersuchung an Ort und Stelle fort. Aus der Prüfung der Trümmerstücke ergab sich, daß die Erxplosionsvorrichtung sich in einem cylindrischen Behälter befand, der 2 kg Dynamit enthielt; die Sprengvorrichtung war eine sogenannte Höllenmaschine. Daß bei der Explosion keine Menschen verunglückt sind, wird allgemein geradezu als Wunder an⸗ gesehen. Aus Anlaß der Explosion beabsichtigt der Justiz⸗Minister der Deputirtenkammer eine Vorlage zur Ergänzung des Strafgesetz⸗ buches zugehen zu lassen, wodurch die Zerstörung von Immobilien durch Sprengstoffe mit Strafe bedroht wird. Bisher hat das Straf⸗ gesetzbuch eine ähnliche Bestimmung nicht enthalten.
Ricard ver⸗
Livorno, 12 März. In einem Saale des Schiffsarsenals von Orlanda, wo vierzig Personen arbeiteten, explodirte eine Dynamitpetarde. Durch die Explosion wurden zehn Arbeiter verwundet. Die Polizei verhaftete sämmtliche Anwesende, weil sie annahm, daß sich der Thäter unter ihnen befinden müsse.
Madrid, 12. März. Die Ueberschwemmungen, die ver⸗ schiedene Theile des Landes heimsuchten, beginnen, nach einer Meldung des „W. T. B.“, abzunehmen.
Madrid, 13. März. Eine Bande von zwanzig Bewaffneten versuchte, wie das „W. T. B.“ mittheilt, die Eisenbahnbrücke bei Almegro in der Provinz Ciudad⸗Real zu zerstören. Die Frevle⸗ wurden von Gendarmerie verfolgt.
Anderlues, 13. März. Nach den Ermittelungen, welche die Direction des Kohlenbergwerks angestellt hat, worin sich am Freitag die in den Nrn. 62 und 63 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ gemeldete Explosion ereignete, befanden sich nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ in dem von der Explosion heimgesuchten Stollen 236 Bergleute. Von diesen wurden 63 unversehrt, 31 als Todte und 20 als Verwundete wieder aus dem Schacht heraufgeschafft: es sind also 122 Leichen in dem Stollen geblieben. Eine große Volks⸗ menge war heute zusammengeströmt, um an der Beerdigung der auf⸗ gefundenen 31 Todten theilzunehmen.
Pera, 12. März. Der Dampfer „Augusta Victoria' der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft ist, wie „W. T. B.“ mittheilt, gestern Abend mit 300 Fahrgästen aus Smyrna hier eingetroffen. An Bord ist alles wohl.
zeiger und Königlich Preu
—y——
Zeitfragen.
Der alte und der neue Curs. Wirthschaftspolitische Be⸗ trachtungen eines Landwirths von von Zadow⸗Alt⸗Wuhrow. Ber⸗ lin 1892. Puttkammer und Mühlbrecht. Pr. 60 ₰. Der Verfasser ist ein sehr selbständig denkender Mann, der sich in einer Beziehung wenigstens mit seinen Berufsgenossen, den Landwirthen, in einen starken Widerspruch setzt. Er tritt für völlige ee der Ge⸗ treidezölle ein, weil diese keinen Nutzen für die Landwirthe hätten; sie seien eine Hilfseinnahme, welche auf unsicheren Füßen stehe; denn bei einer preissteigernden Wirkung der Zölle würden diese doch noch weiter herabgesetzt oder gänzlich aufgehoben werden müssen. Thatsächlich habe der Großgrundbesitzer keinen Vortheil, sondern directen Schaden von den Zöllen gehabt, indem die Industrieartikel und die Arbeiterlöhne sich vertheuert hätten; am größten sei aber der politische Schaden, der ihm aus der Agitation gegen die Zölle er⸗ wachse. Durch den Zoll könne die eigentliche Calamität des Land⸗ wirths, schlechte Ernten und Arbeitermangel, nicht beseitigt werden. Eine gänzliche Aufhebung der Getreidezölle sei aber nicht gefahrvoll: denn es sei dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Amerikas Productionsfähigkeit sei keineswegs mehr un⸗ erschöpflich, Rußlands Exportfähigkeit sei schon jetzt beeinträchtigt. Da die Landwirthe sich immer auf die Zölle gesteift, sei vieles ver⸗ nachlässigt, worden, was ihnen wirklich Nutzen, bringen könne. Für die Aufhebung der Zölle fordert der Verfasser — und in diesen Punkten wird er bei seinen Partei⸗ und Berufs⸗ genossen mehr Anklang finden — Ueberweisung der Grundsteuer an die Communen, umsomehr als die Ausgaben für die Socialreform die Landwirthe fast mit einer doppelten Grundsteuer belasteten; er fordert ferner das Branntweinmonopol, Spiritus⸗Exportprämien, Ermäßigung der Eisenbahntarife für Güter, nicht aber der Personen⸗
9 99 Berlin, Montag, den 14. März — — — steuer für die untersten Stufen, deren Aufhebung er als einen Fehler bezeichnet. Kurz, als „neuen Curs“ empfiehlt er nicht „Schutz“, sondern „Pflege der nationalen Arbeit“. Wir haben den Inhalt der Broschüre, die gewiß von sich reden machen wird, einfach wiederge⸗ jeben, ohne selbstverständlich unsererseits diesem neuen Curs das Wort reden zu wollen. Die innere Staatsgefahr. Leipzig, 1892, Renger'sche Buchhandlung. Preis 50 ₰. Der anonyme Verfasser der im vorigen Jahre erschienenen Broschüre „Krieg, Friede und Erziehung“ hat sich, offenbar aufgemuntert durch einige wohlwollende Besprechungen, zu einer Fortsetzung seiner in äußerlich philosophischem Gewande auf⸗ tretenden Gedanken in der vorliegenden Broschüre bewegen lassen, die er ursprünglich „zu eigener Klärung der Anschauungen“ geschrieben hat. Daß diese Klärung ihm gelungen, muß entschieden in Abrede gestellt werden. Wie Stil und Logik mangelhaft sind, so ist die Broschüre von lauter unklaren Vorstellungen erfüllt. Der Verfasser bricht eine Lanze für die „neue Lehre“, ohne daß der Leser über diese sich klar wird, er erhebt die verstandesmäßige Erkenntniß, die Naturerkenntniß zum Regulator des Lebens und glaubt damit einen Trumpf gegen die „überalterte“ classische Bildung ausgespielt zu haben. Mit Geringschätzung spricht er über die „Staatsmänner“, offenbar ohne auch nur eine klare Vorstellung zu haben, was zum Staatsmann gehört. Er meint, daß wir an einem „Culturwende⸗ punkt“ stehen, ohne begreiflich zu machen, woraus er dies folgert und worin jene Wendung bestehen soll. Der Kern seiner Schrift ist eine Rückweisung der Kirche und des Confessionellen aus der Schule, um die „innere Staatsgefahr“, die Socialdemokratie, mit der neuen „Welt⸗ anschauung“, mit der neuen Naturerkenntniß zu bekämpfen und zu be⸗ siegen. Wie er diesen Standpunkt darlegt und vertheidigt, davon zwei Beispiele, welche beweisen, daß man mit dem Verfasser überhaupt nicht discutiren kann. Er fragt: „Wo haben denn Christus und seine Jünger nach confessionellem Geschichts⸗
ein noch widerspruchsvollerer Gedanke denken? Dann ist das Con⸗ fessionelle also (sic!) der Ausdruck menschlicher Unvollkommenheit, di
also mit der Höherentwickelung sich mehr und mehr verringern muß Wenn also ein Staat Partei nähme für das Confessionelle, dam
nähme er also Partei für menschliche Unvollkommenheit und gege
Gott.“ Das ist einfach unlogisches Kauderwelsch, womit auch di
ganze Broschüre zur Genüge gekennzeichnet ist.
Rechts⸗ und Staatswissenschaft.
Kr. Zum Checkgesetz. Kritik des dem Bundesrathe vor gelegten Entwurfes eines Checkgesetzes für das Deutsche Reich. Von A. Hoppenstedt, Regierungs⸗Rath a. D., Director der Bank des Kassenvereins. (Berlin 1892. Carl Heymann’s Verlag.) — De Verfasser bekennt sich zunächst für eine gesetzliche Regelung des Check rechts und stimmt den im Entwurf enthaltenen Satzungen dahin zu 1) Klage gegen den Bezogenen kraft eigenen Rechts des Inhabers 2) die Unwiderruflichkeit des Checks, 3) Regelung der Regreßpflich mangels Zahlung; er richtet sich aber gegen die Anforderung, daß zur Zeit der Regelung des Checks ein entsprechendes Guthaben beim Be⸗ zogenen vorhanden sein müsse. Die Beweisführung geht dahin, daß in civilrechtlicher Beziehung nur der Zeitpunkt der Präsentation maß⸗ gebend sein könne, wobei hervorzuheben, daß eine Aenderung dahinn vorgeschlagen wird, der Aussteller könne den Zahlungsauftrag an den Bezogenen nach Ablauf der Präsentationsfrist widerrufen. Aus den Vorschlägen ist namentlich noch zu beachten, daß dem Check die Eigenschaft als Ordrepapier nur dann beiwohnen soll, wenn er an Ordre gestellt ist; die Vorlegungsfrist des Inlandschecks sei auf sieben Tage (gegen fünf Tage des Entwurfs) zu bestimmen. Die Bemer⸗ kung S. 13 „Ein Indossament des Bezogenen kennt die Wechselordnung nicht“ dürfte auf einem Versehen beruhen gegen Art. 10 A. d. W. O. (Wegen des französischen, belgischen und englischen Wechselrechts vergl. Spaeing, Wechselrecht S. 43, Franz Vahlen, 1890.) Beson⸗
174266]
Der Kaiserliche Jachtelub wird, wie der „N. Pr. Z.“ mitgetheilt wird, in diesem Sommer drei Regatten
buchblatts, etwaige
tarife, wodurch die Sachsengängerei befördert würde;
gleichung der Vortheile zwischen Stadt und Land die Einführung von
ferner zur Aus⸗
und Geographie⸗Unterricht verlangt?“ — Frage oder Phrase wird aber noch übertroffen durch folgende Probe
Die Abgeschmacktheit dieser
ders wird auch für die Beseitigung der Strafbestimmungen eingetreten. Dem Regierungsentwurf hat der Verfasser einen eigenen Entwurf
Einzugsgeldern und schließlich
auch Wiedereinführung der Klassen⸗
von Logik und Blasphemie: „Ist denn Gott confessionell? Läßt sich
gegenübergestellt.
1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛec. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
78] —
1) Untersuchungs⸗Sachen. Steckbriefs⸗Erledigung.
Der gegen die Köchin Johanna Auguste Kamecke, am 2. August 1836 in Danzig geboren, unter dem 27. Februar 1880 erlassene und zuletzt am 20. Mai 1887 erneuerte Steckbrief wird hiermit als erledigt zurückgenommen.
Berlin, den 2. März 1892. 1 Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[74303] Zwangsversteigerung. 1
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 86 Nr. 3554 auf den Namen des Kaufmanns Moritz Bernstein zu Berlin ein⸗ getragene, zu Berlin in der Straße 29, Ab⸗ theilung VII. Nr. (—), jetzt Jagowstraße Nr. 22, belegene Grundstück am 20. Mai 1892, Vor⸗ mittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,78 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 11 a 52 qm zur Grundsteuer, und vom Etatsjahre 1893/94 ab mit 14 320 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An—⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbe⸗ sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spä⸗ testens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. Mai 1892, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 26. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[74302] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 46 Nr. 2232 auf den Namen des Architekten Alfred Bornemann hier eingetragene, in der projectirten Straße Nr. 6 angeblich Bremer⸗ straße 56/57 belegene Grundstück in einem neuen Termin am 9. April 1892, Vormittags 10 ¾ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Geri tsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof,
lügel C, part., Saal 39, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 0,87 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 12 a 09 qm zur Grundsteuer und für as Etatsjahr 1892/93 mit 23 880 ℳ Nutzungs⸗
erth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus
er Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗
Abschätzungen und andere das 8
Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗
sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗ theilung des Zuschlags wird am 9. April 1892, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle wie oben verkündet werden. Berlin, den 9. März 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[74298]
In Subhastationssachen 8
1) des Johann Heinrichs, Rentners
2) der Kinder des Heinrich Josef Heinrichs, Ackerer zu Gillrath, nämlich: a. Barbara, geb. Heinrichs, ohne Geschäft, Ehefrau des Ackerers Leonhard Wil⸗ helm Kohnen in Gillrath, b. Marie Heinrichs, ohne Geschäft daselbst, c. Hubertina, geb. Heinrichs, ohne Gewerbe, Ehefrau des Ackerers Heinrich Wintz in Gillrath, als extrahirende Gläubiger, gegen
1) die Wittwe Andreas Finken, Elisabeth, geb. Robert in Oppen bei Würselen; 2) die Kinder und Erben des zu Oppen verlebten Ackerers Andreas Finken, nämlich: A. dessen aus der Ehe mit der verlebten Elisabeth, geb. Graf, stammenden Kinder, als: a. Wilhelm Finken, Nadler zu Langerwehe; b. Eheleute Anna Marie, geb. Finken, ohne be⸗ sonderen Stand, und Cornel Hubert Krings, Fabrik⸗ arbeiter zu Drisch bei Würselen, c. Eheleute Maria Bernhardine Margaretha, geb. Finken, und Michael Rößler, Bäcker, früher zu Scherberg, jetzt ohne be⸗ kannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort; B. dessen aus der Ehe mit der Elisabeth, geb. Robert, stammenden Kinder als: a. Martin Finken, Schlosser zu Oppen, b. Jakob Finken, Drechsler, c. Franz Andreas Finken, Bäckerlehrling, d. Adolf Finken, ohne Stand, e. Maria Josepha Finken, ohne Stand, die 4 zuletzt Genannten noch minderjährig und bei ihrer vorgenannten Mutter und Vormünderin, Wittwe Andreas Finken gesetzlich domizilirt, — als Schuldner und Subhastaten — ist durch Patent des König⸗ lichen Amtsgerichts Abtheilung V zu Aachen vom 22. Februar 1892 Termin zur öffentlichen Versteige⸗ rung der am 26. Januar 1892 in Beschlag ge⸗ nommenen Immobilien, und zwar: Gemeinde Würselen, Landkreis Aachen.
1) Ein zu Oppen gelegenes Wohnhaus mit Hof⸗ raum, Scheune, Stallungen, Garten, Baumgarten und Zubehör, katastrirt Flur 3 Nr. 1801/513, groß 5 a 36 qm, neben Heinrich Josef Sturm zu Wam⸗ bach und Adolf Graf zu Oppen; Erstgebot 300 ℳ
2) Flur 3 Nr. 1805/517, Oppen, Weide, groß 36 a 74 qm, neben Adolf Graf und Ehefrau Ka⸗ tharina Krings zu Oppen, sowie Heinrich Josef Sturm zu Wambach; Erstgebot 50 ℳ
3) Flur 3 Nr. 652, Mauerfeldchen, Acker, groß 11 a 35 qm, neben Hubert Houben zu Oppen und Gewanne; Erstgebot 50 ℳ
4) Flur 3 Nr. 662, Mauerfeldchen, Acker, 6 a 65 qm, neben Johann Josef Billes jr. zu Dobach und
Johann Heinrich Meessen zu Oppen; Erstgebot 30 ℳ
auf den 9. Mai 1892, Nachmittags 2 Uhr, zu Würselen im Lokale des Wirthes Cornely, in öffentlicher Sitzung gedachten Amtsgerichts an⸗ beraumt worden.
Die Anheftung des Patents an den im Gesetze vorgeschriebenen Orten hat am 5. März 1892 statt⸗ gefunden. Zu dem vorstehend bezeichneten Lizitations termin werden Sie hiermit geladen.
Aachen, den 9. März 1892.
(. S8) Berger, “
Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts.
An die Eheleute Maria Bernhardine Margaretha, geb. Finken, und Michael Rößler, Bäcker, früher zu Scherberg, jetzt ohne bekannten Wohn⸗ und Aufenthaltsort.
[53052] Aufgebot.
H. Buerger in Breslau hat das Aufgebot des Pfandbriefs der
Deutschen Grundcreditbank zu Gotha:
Abt. V. Litt. A. Serie 375 Nr. 7500 über
300 ℳ, verzinslich zu 3 ½ %, zum Zwecke der Kraftlosertlärung beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, späte⸗ sens in dem auf den 15. Juli 1895, Vor mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand findet nicht statt.
Gotha, den 28. November 1891.
Herzogl. S. Amtsgericht. Abtheilung I. . Fleischhauer. [66938] Auf Antrag: 1) der verwittweten Hauptsteueramtsassistent Emilie Jawiersch, geb. Rohleder, in Breslau, 2) der verehelichten Stationsvorsteher Auguste Lorentz, geb. Rohleder, in Rawitsch,
3) des Fräuleins Ida Rohleder in Breslau,
) der verehelichten Hilfsbremser Anna Mann,
geb. Rohleder, in Neiße,
5) des Klemptners Hugo Rohleder in Halle a./S., wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, auf den Unteroffizier Gottlieb Rohleder ausge⸗ stellten Sparkassenbuches Nr. 972 der städtischen Sparkasse zu Frankenstein ursprünglich über 50 Thlr., zuletzt über 11 Thlr. 22 Sgr. 5 Pfg. lautend, auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 26. September 1892, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzu⸗ legen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Frankenstein, den 4. Februar 1892. Königliches Amtsgericht.
Aufgebot.
[63797]
Anfgebot eines Sparkassebuches.
Das auf Marie Watteland, ledig, volljährig, in Schifferstadt, lautende Einlage⸗ und Quittungsbuch der Sparkasse der Stadt Speyer, Co. Nr. 21 666, über eine Rest⸗Einlage von 1470 ℳ, verzinslich zu 3 ½ % vom 1. Januar 1892 an, ist in Schifferstadt angeblich zu Verlust gegangen.
Auf Antrag von Philipp Lauck, Waffelbäcker, in Schifferstadt wohnhaft, als Bevollmächtigten der ge⸗ nannten Marie Watteland, wird gemäß Beschlusses des K. Amtsgerichts dahier vom Heutigen der No. haber des vorbeschriebenen Sparkassebuches auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 28. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr, zu Speyer, im Sitzungssaale des K. Amtsgerichts, an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassebuch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
Speyer, am 26. Januar 1892.
Der Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts: Raquet, Kgl. Secretär.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 2 4 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 2 enmn 1 er n el er 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 4 9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
[74305]
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Wittstock Nr. 1901, ausgefertigt für Luise Schindel⸗ hauer, ursprünglich über 110 Thaler, zur Zeit des angeblichen Verlustes nach den Kassenbüchern der Sparkasse über 761 ℳ 49 ₰ lautend, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag der ver⸗ wittweten Rentier Herfort, Luise, geb. Schindel⸗ hauer, zu Potsdam zum Zweck der neuen Ausferti⸗ gung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Sparkassenbuchs aufgefordert, spätestens in dem auf den 13. Okto⸗ ber 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos wird erklärt werden.
Wittstock, den 3. März 1892.
Königliches Amtsgericht.
8 [669444 Amufgebot.
Der Maschinenbauer Emil Dickhäuser in Kowahlen hat das Aufgebot des am 1. Januar 1892 fälligen Wechsels d. d. Borkowinnen den 1. Januar 1891 über 300 ℳ, welcher von Dickhäuser an eigene Ordre auf den Besitzer Rogowski in Chelchen gezogen und von Johann Rogowski angenommen ist, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, den⸗ selben unter Anmeldung seiner Rechte vorzulegen, und zwar spätestens in dem vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8 anstehenden Aufgebotstermin den 16. September 1892, Mittags 12 Uhr, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.
Marggrabowa, den 3. Februar 1892
Königliches Amtsgericht. [5470355) X
Der von dem Müller Adolf Hoß zu Langenfeld am 17. November 1890 ausgestellte, auf den Händler Wilhelm Funke zu Immigrath gezogene, über 60 ℳ lautende und am 17. Februar 1891 fällige Wechsel, dessen letzter Inhaber der Schlosser Karl Croon zu Leichlingen war, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des genannten Schlossers Carl Croon für kraftlos erklärt werden
Es wird daher der Inhaber des Wechsels aufgefordert, spätestens im Termin, am 25. August 1892, Vor⸗ mittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 8, seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraft⸗ los erklärt wird ““
Opladen, den 1. Dezember 1891.
Ksöhnigliches Amtsgericht. II.
[67208] nben.
Der Fabrikarbeiter August Küster aus Peine, Damm Nr. 29, und dessen Ehefrau, Sophie Dorothee, geb. Degener, haben das Aufgebot einer Hypothekenurkunde über eine zu Gunsten der Ehe⸗ frau Küster im Grundbuche von Burgdorf Band VIII Blatt 318 Abtheilung III Nr. 2 eingetragene Hypothek von 2385 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 24. August 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anbe⸗ raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Burgdorf, den 8. Februar 1892.
Königliches Amtsgericht.
[74297] Aufgebot. 88 Der Oekonom Wilhelm Eink in Dömern, Kirch⸗ spiels Vreden, vertreten durch den Rechtsanwalt Brandis in Ahaus, hat das Aufgebot der von ihm als Eigenthum Färeenüt. Grundstücke der Steuergemeinde Ammeloe: Flur H. 932/504