harmonischen Orchester eine Aufführung, worin der Kulenkampff s Frauenchor mitwirken wird; Musikfreunde können Eintrittskarten im 8— 1G Conservatorium unentgeltlich erhalten. — Das nächste Philharmo⸗ 2* “ nische Concert am 28. März ist das letzte, das Herr Dr. Hans 8
von Bülow dirigiren wird; der Kartenverkauf ist bereits bei Bote
ionen von Mendelssohn und zwei Salonstücke von Chopin] durch be sehr gelungene Ausführung der Arie Ach und Strauß⸗Tausig unter allgemeinem Beifall zu Gehör brachte. mein Sohn“ aus Meverbeer’'s „Propheten“. Eine Die Leistungen des Chors, der sich, wie immer, durch schönen Arie aus der Oper „Herodiade von Massenet, die ier Stimmenklang, Präcision in der Zusammenwirkung und durch seine zum ersten Mal gehört wurde, ist von zu geringem Werthe, um die unübertrefflich feine Schattirungsweise auszeichnete, verdienen noch be⸗ Vorzüge der Gesangskünstlerin zur Geltung kommen zu lassen. In e2 sonders lobend erwähnt zu werden. Als Seele des ganzen war aller⸗ vier Liedern von Wagner, Brahms, von Koß und Godard, die Herr u. Boc 8eze. geeeerl wich Pwir Jerib i. .. dings durchweg die energische und umsichtige Leitung des Herrn von Bülow am Klavier begleitete, traten ihre schöne umfangreiche Ein 288 pict Festen vder Berirene er der Zellner zu erkennen. 1 “ 1 Stimme und die innige Vortragsweise ganz vorzüglich hervor. Den Königlichen S 5 88 e 4428 38 8 am 22. März Ab 8 Fee
Zum Besten des unter dem Allerhöchsten Protectorat Ihrer Beschluß des Concerts machte die bereits öfter gehörte und besprochene go lonie, Reinicken vrffrftrnhe E“ 3 8 8. s im Majestät der Kaiserin stehenden Magdalenenstifts hatte Fee „Harold⸗Symphonie“ von H. Berlioz, die diesmal unter Leitung des Festsaale des I1I1I gepehen, m. 1e. 64 ansr Katharina von Heinrichshofen eine musikalische Aufführung ernsten Cha⸗ feinfühlenden Dirigenten einen besonders tiefen Eindruck machte. zum Preise von 4 ℳ 15 8 5 nn zaben. rakters veranstaltet, welche gestern Abend eine aus Persönlichkeiten der Das Bratschensolo wurde von den kunstgeübten Händen des Herrn Das uͤblikum kann sich einen 8 1 uß versprechen, als Hofgesellschaft und der vornehmsten Kreise zusammengesetzte Hörer⸗ Professors Wirth vortrefflich 2g .. auch das Programm ein sehr gewähltes sein 8 schaft im Saale der Sing⸗Akademie zusammenführte. Das dieses Abends, in denen sich auch das Orchester wieder glänzend be⸗ v 8 1“ de cesee set sh weteg n der Verlagg.vso, 1, der de
Concert wurde eingeleitet durch die herrliche achtstimmige währte, folgte lauter, oft stürmischer Beifall. Fis Schlas Ner Rehs i. di ... Nachweisun bisherigen neunjährigen Wirksamkeit im Großen und Ganzen al
b 8 Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preu
Berlin, Dienstag, den 15. Müärz
2
des Gesetzes selbst seien weder in der Vorlage, noch in den An
—
Die Besetzung der am Sonnabend im 8“ spielhause zur Aufführung gelangenden drei kleinen Stücke ist folgende: In dem „Buch Hiob“ Johanna: Frau von Hochenburger, Elisabeth, ihre Mutter: Frau Seebach, König Salomo: Herr Ludwig, Lonoda: Herr Matkowsky, Ariam: Herr Purschian, Nathan: Herr Kahle. In der „Philosophin“ sind die Damen Poppe und
Einnahme im Monat Februar
Hierzu Einnahme in den Zusammen. Solo und einen außenstehenden, überirdisch gedachten Knabenchor. Lindner als Hermione und Timandra, die Herren Matkowsky Vormottater Fräulein Rosa Paghelli, welche das Solo darin mit schöner wohl⸗ und Purschian als Chrysippos und Diphylos und Herr Ober⸗ geschulter und seelischen Ausdrucks fähiger Mezzosopranstimme zu länder als Kroton beschäftigt. Außerdem sind noch Frau Schramm Gehör brachte, sang im zweiten Theil 18 noch unter vielem Beifall und Herr Vollmer als Lais und Parmenis darin thätig. Im „Meister die „Träume“ von Richard Wagner und Lieder von Schubert und Andrea“ von Geibel spielt Herr Vollmer die Titelrolle, außerdem Langhans. Der Großherzoglich badische Kammersänger Herr Josef sind die Damen Kramm und Conrad, die Herren Matkowskp, Pur⸗ Staudigl betheiligte sich an dem Concert mit dem Vortrage der schian, Krause, Oberländer, Link, Keßler, Arndt, Siegrist, Will und Pöwesschen Ballade vom „Nöck“ und Liedern von Schubert, Plaschke mit theils mehr theils minder hervorragenden Rollen betraut. in denen er die längst bekannten vornehmen Eigenschaften Außer Léon Gaudillot's Schwank „Der kleine Schwerenöther seiner Kunst, namentlich im Vortrage, zu entfalten Gelegenheit fand. (Ferdinand le noceur), dessen erste Aufführung am Sonnabend, Der Königliche Concertmeister Herr Fr. Struß bot im Verein mit 19. d. M., stattfindet, bereitet das Residenz⸗Theater. noch das dem Königlichen Kammervirtuosen Herrn F. Pönitz den Hörern einen einactige Lustspiel „Ein Maskenball“, dessen Verfasserin die Gräfin sehr seltenen Genuß durch die Vorführung eines Theils aus der Thun⸗Waldstein ist, und das in Wien ein Repertoirestück des Burg⸗ 4. Violin⸗Sonate mit Harfenbegleitung von J. S. Bach; der schöne Theaters bildet, zur Aufführung vor. volle Gesangston seines Geigenspiels brachte auch das „Abendlied“ Der Reuter⸗Cyelus des Herrn August Junkermann im Belle⸗ von Schumann zu wundervoller Wirkung. Mit dem Orga⸗ Alliance⸗Theater ist nur kurz bemessen, da anderweite Gastspiel⸗ nisten Herrn Alfred Pennington, welcher ihn dabei auf verpflichtungen den Künstler bereits Ende dieses Monats von hier dem Harmonium begleitet hatte, spielten sodann er und Herr abrufen. 1 1““ 1 1 Pönitz noch ein schönes religiös⸗stimmendes Adagio für Violine, 1I“ das große Concert zum Besten des unter dem Protectorat Harfe und Harmonium von Albert Becker. Das von diesem Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden Feierabendhauses componirte geistliche Chorlied „Zions Stille“, wiederum von dem in Steglitz, das morgen im Festsaal des Rathhauses stattfindet, Domchor unter Leitung des Componisten ausgeführt, brachte die Auf⸗ haben den Eintrittskarten⸗Verkauf außer Herrn General⸗Director führung, welche hoffentlich dem edlen wohlthätigen Werk auch eine Heyl (Voßstraße 27) und Herrn Emil Jacob (Eichhorn⸗ ansehnliche materielle Förderung eingetragen haben wird, zum weihe⸗ straße 5) auch die Damen des Vorstands. übernommen. — vollen Abschluß. Fräulein Marie Albrecht, die junge Altistin, die morgen im Philharmonie. „Römischen Hof“ unter Mitwirkung von Fräulein Meta Geyer hier Das neunte Concert des Herrn Dr. Hans von Bülow war —
(Sopran) und Herrn Rudolf Lentz (Violine) concertirt, wird an wiederum außerordentlich zahlreich besucht. Nach der Ouverture zu diesem Abend eine Arie aus Bruch's „Achilleus“, Lieder von Brahms, Cherubini's Oper
123 934 40 552 94 736
950 127 43 184
— — —— —
Motette von Johann Sebastian Bach Komm⸗ Jesu, komm, der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1.April 1891 bis zum Schluß des Monats Februar 1892. ein gutes und segensreiches erwiesen, was man auch von den übrige die 85 u 8 vüZ“ IF Depeschen. 2 — , — —ᷓ— — — socialpolitischen Gesetzen sagen könne, obwohl sie keineswegs d 82 ganz vollendet, mit musterhafter Rein racij aus⸗ 8 8 8 1 1 2. 3. ¹. 5 6 erschöpf vas zur Besse Lc arbeitenden Klasser führte. Kuch der Vortrag des in dem Programm weiterhin folgenden Stuttgart, 15. März. (W. L. B.) Der „Staats⸗ “ —— — —— E“ 188 felache. vt 1 43. Pfalms von Mendelssohn war eine Musterleistung des Chorgesangs. Anzeiger für Württemberg“ schreibt: Das Staats⸗Ministerium Einnahme in dem⸗ In 1891/92 Kaiserlichen Botschaften vom 17. November 1881 und vom 14. Apri Eine tief ergreifende, fast mystische Wirkung übte das von Prof. Becker hat im Anfang dieses Monats die eingegangenen Petitionen selben Zeitraum eh 1883 hätten auf die Mitwirkung der coxporativen⸗Genossenschaften selbst componirte geistliche Lied⸗Mache mich selig, Jesue für Sopran⸗ für und wider die Männerorden einer Berathung unterzogen des Vorjahres 1I1 hingewiesen: wer sei damit gemeint gewesen? Er glaube, in erste und dem König darüber Vortrag erstattet. In Uebereinstim⸗ (Spalte 4) — weniger Linie die Kirche. Die Geschichte lehre, daß sie geeign mung mit dem seit Erlaß des Gesetzes vom 30. Januar 1862 ℳ 8 ℳ ℳ 1 1 6 4 Hand in Hand mit dem Staat zur Lösung festgehaltenen Standpunkte und in Erwägung, daß die I Reichs⸗Wosto⸗b; V v1““ Gründe, welche in früheren Jahren zur Ablehnung der be⸗ I. Im Reichs⸗Postgebiet. V freiheit 8 “ sei. müßten alfo die treffenden Petitionen geführt haben, heute in gleicher Weise und 1) Königsberg ““ 10 005 60 113 928 151 50 pollständig gelöst wead “ ETE 8 zum Theil verstärkt zutreffen, hat das Staats⸗Ministerium 6“ 1A1AX“ “ 16 1 019 50 Rede. 8” 88 Eenke e Verbünde habe bdie Reitenen etinn einstimmig beschlossen, daß der Bitte, die Errichtung einiger b Zanzig. v 60 87 23¹ 5 632 75 gedacht, noch weniger an die Lehrkörper der Hochschaten Männerklöster in der Diözese Rottenburg zu gestatten, keine Heee v 88 8 8 “ 89 Es könnten nur die Innungen gemeint sein, welche die Regierung Folge zu geben sei. Die Regierung hat zahlreiche Beweise 5D5˙D5D.// 111 66 199 22 392 277 50 um theil wieder hergestellt und neu belebt habe. Aber noch immer gegeben, daß sie das Wohl und die Interessen der katho⸗ Stettin “ 8696 80 81 568 90 265 80 680 75 babe sich der Handwerkerstand zu beklagen, daß ihm der Befähigungs lischen Kirche ebenso wie diejenigen der evangelischen zu fördern ö 1A1XA“ 60 16 599 18 070 16 917 30 nachweis nicht bewilligt werde. Die Regierungen sollten sich klar und den Wünschen des katholischen Kirchenregiments soweit ö“ 929 60 9903917 33 899 19 234 70o rüber amasprechen, weshalb er ihnen nicht zugestanden werden solle als möglich entgegenzukommen bemüht ist; sie glaubt deshalb 0) Bromberg. J“ 38 40 27 269 30 037 31 107 1 069 90 “ vader 8 be- sch ten zu dürfen, daß ihr Verhalten in der Ordensfrage 6“ 3 864 60 145 349 159 214 156 180 ö11113141311214 erwarten z “ 2. 8 v 9 Liegnitz.. 0 90 93 971 103 432 95 880 2555 50 Kranken, auch die Gesunden bedürften der Fürsorge der Regierung, nicht als Mangel an Wohlwollen gegen die katholische Kirche 1A1A16“*“ 3188 90 67 296 73 415 67 388 12 597 20 es müsse ihnen die Möglichkeit gegeben werden, eine gesunde wirth⸗ ausgelegt g6 I Merne (W. T. B.) Die fei 1116“ 3 602 60 158 860 172 462 167 527 939 60 schaftliche S weiter zu “ 8 1 hüsr sich Darmstadt, 5. März. W. T. B. ⸗ ier⸗ Hall . . 96 5 —2.½1 5⁷ G 8 ö“ 1 in dieser Beziehung der Zufluß der ländlichen Arbeiter nach den liche Ausstellung der Leiche des verstorbenen ee. v116“ʒ 1 575 1 18 2 88 11 88 39 großen Städten erwiesen. Redner versucht nunmehr auch das Gebiet Großherzogs fand heute Vormittag von 10 bis 1 Uhr hAA“ 984 60 68 522 75 507 57 768 ö11131-—— im neuen Palais statt. Eine große Menschenmenge sowie AA*“*“ 1 964 30 89 988 97 952 89 667 3 285 30 neb⸗ ““ unterbrochen 88 schließt mit dem Ausdruck einer die ganze Garnison defilirten vor dem Katafalk. Unter Münster öl“ 3 323 50 31 020 34 343 26 632 11 60 “ h“ ö1 den Fürstlichkeiten, welche zu den Beisetzungsfeierlichkeiten Münden v114644“ 6187 40 59 543 65 731 57 010 21 10 111““ bhin hümah “ eintreffen werden, befinden sich Prinz Ludwig von Uefsckerg ““ 5 712 88 88 8 1 . 11““ Abg. Bruhns (Soc): Die Gestaltung des neeh behar ftigen Bayern, der Prinz. von Hohenzollern, Prinz Alfred von Frünkfurt 1A“ 31 307 20 88 — 378 8 8 5 Krankenkassengesetzes durch diese Novelle befriedige seine Partei Al Baba⸗ trug Herr Vernhard Staven⸗ Rob. Kahn und H. Schmidt, sowie gemeinschaftlich mit Fräͤulein Edinburg 11“ ö“ J“ 15 621 50 159 641 175 265 176 752 v11A1“ hagen das Klavier⸗Concert Nr. 2 (A-—dur) von Liszt vor. Gevyer Duette von Schumann, Brahms, Löwe und Campana singen. — 2 Athen, 15. n. (W. Tat 2 “ eg eru 89 g 5 Aachen Yö1“ 6 518 5 67 558 4 076 79 800 724 d n huvenuvati c estaltet und 8 vier 1 2 888 iteet t Se fnc. In Form und Inhalt dem Es-dur-Concert des Meisters Im Concert der Pianistin Johanna Heymann am Donnerstag fügt zur Zeit in der Kammer über eine Partei von 30 De⸗ v“ 4 368 20 42 647 47 016 45 422 593 EE1““ b Hilfskafse g . 1 nachstehend, enthält es doch für den virtuosen Spieler in der Sing⸗Akademie wird Herr Professor Fr. Gernsheim die putirten. — Das französische Geschwader geht. heute nach Düsseldorf. ““ 41 060 40 433 478 474 538 467 252 7 286 Bobet der Seibseber ö Betise. ü ncp bb es fhn 8; viel Dankbares. Der Ausführende spielte außerdem noch drei Direction des mitwirkenden Philharmonischen Orchesters über⸗ Alexandrien ab. — Griechenland wird sich officiell an der k4“ 11..111“ 17 451 19 209 20 154 944 eünzefne Mißstände aber sie veüstere dir fülhchen helledse e 1 8 kleinere Stücke: „Papillons“ von Schumann, „Nocturne“ (F-dur) nehmen. — Am Freitag wird ein Tenorist, Battista Ausstellung in Chicago betheiligen. Dresden ö“ 15 873 30 150 436 — 166 309 163 198 8 fetzes ns ee die E Ftens dae wien Utetesen im lchsten von Chopin und „Scherzo“ von Mendelssohn (E-moll), denen er Dario, der in Italien mit außerordentlichen Erfolgen aufgetreten 1 1 8 ; Leipzig 45 625 50 465 882 511 508 482 941 566 5 hüch den Beschlüssen — I“ öDC11“ noch die As-dur-Etude von Chopin hinzufügte. Er bewies von ist, ein Concert in der Philharmonie veranstalten. — (Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Karlsruhe. “ 22 289 30 227 223 249 512 230 118 ö“ vEibatewürden weaße “ rtei 858 de “ neuem, daß er im Vortrag dieses Genres von Klavierstücken sein Das Schwantzer'’sche Conservatorium (Dir. Gust. Kulenkampff) Beilage.) Konstanz öʒA4““ 2 005 90 70 288 77 294 69 922 stie hact: zunächst weil die E111“ Nicht Bestes leistet. Fräulein Jettka Finkenstein erfreute] veranstaltet am Freitag in der Sing⸗Akademie mit dem Thi‚-?- qsͤcßS— 2bü ” 1ö“ 18798 wie sie es beantragt habe, auf landwirthschaftliche Arbeiter und Dienst⸗ Dienstag, den 22.: Zum 1. Male: Der kleine Cello 8 ee (Herr hi0. 1 KII“ Steyer⸗ Braunschweig vk“ ,5 436 9. 962 246 367 683 „,60 926 liche Arbeiter in Krankheitsfallen Stunden gb bei strenger Kälte auf mark für Piston von Hoch (Herr Böhme). Bremen 15617 10 210 399 226 016 216 093 E1“ Frn so See ; der Straße umhergefahren worden seien, weil niemand ihnen habe
rbericht vom 15. März, Donnerstag: Opernhaus. 70. Vorstellung. Caval-
8 Uhr Morgens.
S“
S 8= —— — —
auf 1 9— 2 8
M †
Wind. Wetter.
Temperatur in ° Celsius
+ 84
50C. =40R.
Zar u. d. M red. in
—9&◻
Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. aranda. St. Petersbg. Moskau ... V Cork, Queens⸗ 117, Cherburg.
8
Swinemünde Neufahrwasser V
28
— 5CC
9
4 Nebel
2 Schnee
2 bedeckt
1 wolkenlos
-
289
SGS;
90⸗
2 Regen 5 Regen 2 halb bed. 1 wolkenlos T 3 heiter 2 Regen 2 bedeckt 6 bedeckt W 3 wolkenlos 4 bedeckt 3 bedeckt 2 wolkenlos bedeckt 8 — 3 Schnee 5 Regen 2 Regen
B wolkig
.α8 —
—
82 b 3
50
—
D — —2 — ℛ☛ &C= GS⸗
4
2 3
—ö— M —₰
9ꝗ
1
&RNARAAŔ
3
qoʒ qgʒ ꝓPto 6CSSgÖSSÖStWDtxS xoro SSron-=
Münster ..
Karlsruhe .. Wiesbaden München. Chemnitz. Berlin .. Wien ... Breslau ..
WENDNEö
bb- 5 halb bed.
öö“ bedeckt 1 Uebersicht der Witterung.
Die Luftdruckvertheilung hat sich
8
q—
q G,; GGN
x —
12—2—2—ℳõ/ —2 —y— 822 —2 G.
SmnSESSEAU
2222x rSS SEE=ZESSKS
Sr
Westküste Irlands,
zeigt wenig Aenderung.
etwas herabgegangen.
stellenweise sind Niederschläge gefallen.
Deutsche Seewarte.
5
seit gestern er⸗ heblich verändert. Ein tiefes Minimum liegt an der gegenüber einem Maximum, welches sich über Südwest⸗Europa ausgebildet hat. Das Hochdruckgebiet über dem Innern Rußlands r Bei schwachen bis starken vorwiegend westlichen Winden ist das Wetter in Deutschland meist trübe und wärmer; nur in dem Streifen Münster-—Kaiserslautern ist die Temperatur In Bayern sowie an der westdeutschen Grenze herrscht noch leichter Frost; oceanische Luft jetzt Zutritt zu unseren Gegenden hat, so dürf wei e Erwärmung demnächst zu er⸗
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Mittwoch- Ops
haus. 69. Vorstellung. Lohengrin. Oper in 3 Acten von Richard Wagner. esetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 75. Vorstellung.
Grube. — Der eingebildete Kranke. in 3 Aufzügen von
— Uebersetzung.
Ober⸗Regisseur Mar Grube. Anfang 7 Uhr.
Romantische In Scene Dirigent:
Der zer⸗ brochene Krug. Lustspiel in 1 Aufzug von H. von Kleist. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Lustspiel olíre, mit Benutzung der In Scene gesetzt vom
2
leria rusticana (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: apellmeister Weingartner. Hierauf: Prometheus. Musik von Beethoven. Nach einer mvythologischen Tanzdichtung E. Taubert's in 2 Acten von Emil Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. Zum Schluß: Tanz⸗Divertissement von Emil Graeb. Musik von A. Ponchielli. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 76. Vorstellung. Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph VArronge. In Scene gesetzt vom Ober⸗-Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
8 Deutsches Theater. Mittwoch: Gyges und sein Ring. Anfang 7 Uhr. 8 8 Donnerstag: Haus Lonei. 8 Freitag: Gyges und sein Ring. Die nächste Aufführung von „Der Pf Kirchfeld“ findet am Sonnabend statt.
Berliner Theater. Mittwoch: Schlimme Saat. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: Zum 70. Male: Der Hütten⸗ besitzer. (Nuscha Butze, Martha Baumgart, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)
Freitag: 27. Abonnements⸗Vorstellung. Die Jungfrau von Orleans.
Lessing⸗Theater. Mittwoch: Paragraph 330 (Fiaker 117). Fünf Dichter.
Donnerstag: Die Großstadtluft.
Voranzeige. Sonnabend: Zum 1. Male: Wahr⸗ heit? Schauspiel in 3 Acten von Paul Heyse.
Nächste Nachmittags⸗Vorstellung (Parquet 2 ℳ ꝛc.): Die Ehre. Vorverkauf ohne Aufgeld täglich.
Sein bester Freund. Schwank in 4 Acten von Fritz Brentano und Karl Tellheim. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Sein bester Freund. Sonntag: Nachmittags⸗Vorstellung zu bedeutend ermäßigten Preisen. Gewagte Mittel. Lustspiel in 3 Nrten von Francis Stahl. Parquet 1 ℳ An⸗ fang 4 Uhr.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Mit neuer Ausstattung zum 56. Male: Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von Lug⸗ Wittmann und Julius Bauer. Musik von
rl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius
ritzsche. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Die
ecorationen aus dem Atelier von Falk. Die neuen Costume vom Garderoben⸗Inspector Ventzky. An⸗ fang 7 Uhr.
Donnerstag: Z. 57. Male: Das Sountagskind.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Zum drittletzten Male: Riquette (Ma Cousine). Lustspiel in 3 Acten von Henry Meilhac. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ burg. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Zum vorletzten Male: Riqnette.
Freitag: Zum letzten Male: Riquette.
Sonnabend, Sontag und Montag: Musotte.
8
Schwerenöther (Ferdinand le noceur). Schwank in 4 Acten von Leon Gaudillot. Deutsch von Schönau. 8
Belle-Alliance⸗Theater. Mittwoch: 8. Gast⸗ spiel des Kgl. Hofschauspielers August Junckermann. „Reuter⸗Cyeclus“. Erster Abend. Einzige Sonn⸗ tags⸗-Aufführung. Onkel Bräsig. Lebensbild in 5 Acten nach dem Roman „Ut mine Stromtid“ von Fritz Reuter. Für die Bühne eingerichtet von August Junckermann. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Zum 83. Male: Der Tanzteufel. Gesangsposse in 4 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Gustav Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. 1“
Donnerstag: Der Tanzteufel.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Mittwoch: 14. Gastspiel des Königlich bayerischen Hofschauspielers Conrad Dreher aus München. Zum 9. Male: Die Hoch⸗ zeit des Reservisten. Posse mit Gesang in 4 Auf⸗ Eün (nach dem Französischen der Herren Duru und Chivot) von F. Zell. Musik von Julius Stern. Gesangsterte von Isidor Fuchs. Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Conrad Dreher a. Gast. Z. 10. Male: Die Hochzeit des Reservisten.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Reif⸗Reiflingen. Schwank mit Gesang in 5 Aufzügen von G. von Moser. (Parquet⸗Fautenil 1 ℳ)
[70379) 6 Hohenzollern⸗Galerie am Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — 9 Vorm. — 11 Ab. 1 ℳ Kinder 50 ₰.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
Concerte.
Sing⸗Akademie. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr. Concert von Adel. Herms, E. Jedliczka, Fel. Meyer und E. Sandow.
Rümischer Hof. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: Concert von Marie Albrecht (Alt), unter gefälliger Mitwirkung von Frl. Meta Geyer (Sopr.) und Herrn Rud. Lenz (Viol.). 88 8
Concert-Haus. Mittwoch: Karl Mevder⸗ Concert. Anfang 7 Uhr.
OQuv. „Friedensfeier“ von Reinicke. „Wilhelm Tell“ von Rossini. „Giralda“ von Adam. Phan⸗ tasie aus „Der Freischütz“ von Weber. „Spree⸗ wellen“, Walzer von Müller. Phantasie aus „Caval-
Circus Renz. Karlstraße. Mittwoch, Abends 7 ½¼ Uhr: ☛☚ Auf Helgoland oder: Ebbe und Fluth. Große hydrol. Ausstattungs⸗ antomime in 2 Abtheilungen vom Director E. Kenz. Nationaltänze (65 Damen) ꝛc. Einlage: Tscherkessen ꝛc. Dampfschiff⸗ und Bootfahrten, neue überraschende Licht⸗ und Feuereffecte. 80 Fuß hohe Riesenfontäne. Außerdem: Auftreten der Gebrüder Rasso. Zum ersten Male in Berlin: 1) Heben eines Orchesters von 12 Mann. 2) Trägt Ferdinand Rasso ein Klavier sammt Pianist, Flötist und Violinist, welche schwebend eine Concertpiece vor⸗ tragen. — 4 hohe Schulen, geritten von 4 Damen. — „Zyszka“, „Zante“, „Dubocz“ und „Bravo“, arabische Vollblut⸗Schimmelhengste, zusammen in Freiheit vorgeführt von Herrn Franz Renz. — 6 Trakehner Rapphengste, in ganz neuer Art Ferffir und vorgeführt von Herrn Franz Renz. — Sisters Lawrence am fliegenden Trapez. — 3 Gebrüder Briatore, Akrobaten. — Auftreten der Jockeyreiterin Miß Edith sowie des Saltomortalesreiters Mr. Alex.
Briatore. — Komische Entrées und Intermezzos von
sämmtlichen Clowns.
Täglich: Auf Helgoland.
Sonnabend: Equestrische Gala⸗Vorstellung zum Benefiz für Herrn Franz Renz.
Sonntag: 2 Vorstellungen.
Familien⸗Nachrichten
Verlobt: Frl. Anne⸗Marie von Benda mit Hrn. Kammergerichts⸗Referendar Dr. jur. Maximilian von Brakenhausen (Berlin). — Frl. Clara von Blum mit Hrn. Regierungs⸗Assessor Ernst Richter (Minden). — Frl. Marie von Wedell mit Hrn. Forst⸗Assessor Friedrich von Kalitsch⸗Polenzkow (Kutzerow).
Verehelicht: Hr. Professor Martin Hartmann mit Frl. Elisabeth Harder (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrath Leopold von Tettenborn (Neumarkt in Schles.). — Hrn. Rechtsanwalt Dr. Victor Schneider (Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Rittmeister Carl Frhrn. von Starck (Butzbach). — Hrn. Frhrn. von Sobeck (Kruckow).
Gestorben: Hr. Geh. Regierungs⸗Rath Moritz Jonas (Metz). — Hr. Major z. D. Julius von Owstien (Görlitz). — Fr. General⸗Major Martha von Kleist, geb. von Alt⸗Stutterheim (San⸗Remo). — Hr. Regierungs⸗Präsident a. D. Robert Ludwig Werner von Blumenthal (Berlin). — Hr. Pastor Wilhelm Scholz (Dittmannsdorf). — Verw. Fr. Ober⸗Amtmann Anna Klosson, geb. Kania (Ruda).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Acht Beilagen leinschließlich Börsen⸗Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffeunt⸗ lichen vre (Commanditgesellschaften auf Aetien und Actiengesellschaften) für die Woche
Schauspiel in 3 Acten von Guy de Maupassant.
leria rusticana“ von Mascagni. „Le Désir“ für
8 vom 7. bis 12. März 1892. e“
Hamburg . . . 77 320 10 8 Straßburg i. E. 1“ 16 061 30
168 411
34 452 38 179
13 607 890 927 837 683 184 472 188 419 36 111
r1+ ε αα‿α‿α1+μα 41144’1441r144444†1r’
559 179 50 90 54 902 20
22 555 —
Summe 1 Bayern
Württemberg
592 216
229 636
3 780 3 582 960
6 293 440 647 119 634 845
252 191 250 085
Ueberhaupt 636 636 70
Berlin, im März 1892.
6 845 633 90
Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.
Deutscher Reichstag. 193. Sitzung vom Montag, 14. März, 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths der Staatssecretär Freiherr von Marschall.
Zur dritten Berathung steht zunächst das Ueberein⸗ kommen zwischen dem Reich und den Vereinigten Staaten über den gegenseitigen Schutz der Ur⸗ heberrechte.
6 Abg. Siegle (nl.): Ein deutscher Verleger äußere in einem Brief an ihn Bedenken gegen den Vertrag in Uebereinstimmung mit dem Börsenblatt des deutschen Buchhandels, worin die Befürch⸗ tung ausgesprochen sei, daß ein Nachdrucker in Amerika auf Grund dieses Gesetzes das Recht erhalten könne, den eigentlichen Verfasser und Verleger vom Vertriebe seines Erzeugnisses in Amerika aus⸗ zuschließen, wenn er die amerikanischen Gesetzesbestimmungen er⸗ fülle. Da diese Befürchtung auch in anderen Kreisen ver⸗ breitet sein dürfte, so halte er es für nothwendig, darauf hinzu⸗ weisen, daß im Falle der nicht erfolgten Hinterlegung zweier Exem⸗ plare zwar der Nachdruck in der Union selbstverständlich möglich sei, keineswegs aber eine Verfolgung oder ein Ausschluß der eingeführten Originalwerke und zwar nach dem klaren Wortlaut des Gesetzes. Ferner theile er mit, daß der Vorstand des Börsenvereins der deutschen Buchhändler mit dem Inhalt seiner Ausführungen wie derjenigen des Wirklichen Geheimen Legations⸗Raths Reichardt nicht nur sich völlig einverstanden erkläre, sondern auch bereits die erforderlichen Schritte —89 Errichtung einer Vertretung des deutschen Buch⸗, Kunst⸗ und Musikverlags in New⸗York gethan habe und daß diese Vertretung gleichzeitig mit dem Abkommen in Kraft trete. Zugleich weise er Niederholt auf die schweren Mißstände hin, die der Mangel eines Abkommens mit Holland für den deutschen Buchhandel im Gefolge
—
habe, und bitte den Staatssecretär hierüber um eine Erklärung.
Staatssecretär Freiherr von Marschall:
Meine Herren! Ich bin dem geehrten Herrn Vorredner sehr dankbar dafür, daß er heute wiederum gewissen Mißverständnissen entgegengetreten ist, welche sich an die vorliegende Convention geknüpft haben. Es handelt sich in der That hierbei gar nicht um eine eigent⸗ liche Literarconvention, sondern nur darum, die Voraussetzungen unsererseits zu erfüllen, an welche die amerikanische Copyright⸗Bill den Schutz für ausländische Werke knüpft. Es waren andere S beispielsweise England, Frankreich und die Schweiz, in der gn die Voraussetzungen einfach durch die Erklärung zu erfüllen, 88 nach ihrer inneren Gesetzgebung die ausländischen Werke, d. h. Dis. S Werke, geschützt werden wie die inländischen. Dsfe Erklärung konnten wir nach Lage unserer inneren Gesetz⸗ 8 nicht abgeben 8 wir waren deshalb gezwungen, im Wege des 8 89 e“ Staaten festzusetzen, daß auch bei die ine zmerikanischen Werke denselben Schutz genießen wie
ländischen. Und das ist die Voraussetzung, unter welcher
die amerikanische Copyright⸗Bill ihren Schutz auch den ausländischen Werken gewährt.
Was nun unser Verhältniß zu den Niederlanden betrifft, so stimme ich mit dem Herrn Vorredner darin überein, daß der gegenwärtige Zustand ein durchaus unbefriedigender ist. Bekannt⸗ lich haben wir im Jahre 1884 mit den Niederlanden einen Literar⸗ vertrag abgeschlossen; derselbe ist auch bei uns vom Reichstag und vom Bundesrath angenommen worden. Er stieß dagegen in der Commission der niederländischen Generalstaaten auf so entschiedenen Widerspruch, daß die niederländische Regierung auf die Durchberathung dieses Ver⸗ trages verzichtete. Seitdem besteht nun nach wie vor ein vertragsloser Zustand fort.
Ich kann im gegenwärtigen Augenblick dem Herrn Vorredner nichts Anderes sagen, als daß ich die Bedeutung dieser Frage voll anerkenne, und daß das Auswärtige Amt einer befriedigenden Regelung dieser Sache sein stetes Augenmerk zuwenden wird, in der Hoffnung, daß allmählich in der öffentlichen Meinung der Niederländer die Erkenntniß zum Durchbruch kommen wird, daß die Fortdauer des gegenwärtigen Zustandes vielleicht gewissen speciellen Interessen, nicht aber dem Gesammtinteresse des Landes zu gute kommt.
Das Uebereinkommen wird endgültig angenommen.
Es folgt die erste Berathung der Allgemeinen Rech⸗ nung über den Reichshaushalt für 1888/89.
Abg. Dr. Bachem (Centr.): Auch bei dieser Rechnung spiele die schon so oft erörterte Frage der Justificirung der Cabinetsordres eine Rolle. Im Jahre 1884/85 hätten Rechnungs⸗Commission und Plenum die nachträgliche Genehmigung aller derjenigen Posten für nothwendig erachtet, die durch Königliche Cabinetsordres auf dem Gebiet des preußischen Contingents gedeckt sein sollten. Solche Fälle lägen hier wiederum vor, deren Prüfung er der Rechnungs⸗Commission „ 7 ba . : ; —
überlasse. Die sächsische Regierung habe in einem Falle zugegeben, daß eine Ausgabe zu Unrecht gemacht worden sei, aber eine Ein⸗ ziehung des Postens für nicht angängig erklärt. Es sei dies eine Aus⸗ gabe gewesen, die im Gebiet des preußischen Contingents unzweifelhaft durch die Königliche Cabinetsordre gedeckt worden wäre. Wolle die sächsische Regierung den Posten nicht einziehen, so müsse seine Ver⸗ ausgabung nachträglich genehmigt werden.
Die allgemeine Rechnung für 1888/89 wird der Rech⸗ nungs⸗Commission zur Prüfung überwiesen.
Das Haus geht dann über zur dritten Berathung der 2 8 1 5 4 Novelle zum Krankenkassengesetz, die mit einer
Generaldiscussion beginnt.
Abg. Freiherr von Wendt (Centr.): Die große Zahl der zu dieser Novelle gestellten Anträge berechtige keineswegs zu dem Schluß, daß man es bei der bisherigen Berathung an der nothwendigen Gründ⸗ lichkeit und Sorgfalt habe fehlen lassen. Es handele sich vielmehr nur darum, in dem Gesetz eine größere Congruenz herzustellen, Un⸗ klarheiten zu beseitigen und Lücken auszufüllen. Die Grundlagen
Aufnahme gewähren wollen, oder wo sie, erkrankt, noch lange in ihre Bodenkammer hätten schlafen müssen, bis endlich die Ueberführung in ein Krankenhaus und die Amputation beider Füße habe vorgenommen werden müssen, bewiesen die Nothwendigkeit der von seiner Partei be⸗ antragten Ausdehnung des Gesetzes. Unannehmbar sei ihr auch, daß bei Krankheit durch selbstverschuldete Trunkenheit, Theilnahme an Schlägereien und geschlechtliche Excesse das Krankengeld nicht gezahlt werden solle. Es handele sich hier nicht um ein Gesetz mit mora⸗ lischen oder strafrechtlichen Bestrebungen, sondern lediglich um die Fürsorge für erkrankte Arbeiter; das Wort „selbstverschuldet“ werde ferner von den Kassen so ausgelegt, daß das eigene Verschulden zum Nachtheil der Versicherten gar zu häufig als erwiesen angesehen werde, worunter deren doch sicher unschuldige Familien außerdem noch leiden müßten. Abschreckend werde diese Androhung der Einbehaltung des Krankengelds auch nicht wirken. Solche Kranke hätten übrigens ihre Beiträge so gut wie die übrigen Mitglieder geleistet, hätten also den gleichen Anspruch auf Krankenunterstützung an die Kasse. Ein weiterer Grund zur Ablehnung sei der § 6a mit seinen Besti mungen über die Aerztewahl und die Begünstigung der Avpotheke § 26 wende die gleichen Bestimmungen auch auf die Ortskassen an und schmälere das von der Zwangskasse zu zahlende Krankengeld für noch anderweitig, also in freien Hilfskassen, versicherte Arbeiter um den Betrag, um den der Gesammtbetrag der dem Arbeiter zu⸗ fließenden Krankengelder den ortsüblichen Arbeitslohn übersteigen würde; in Zeiten einer Krankheit habe aber die Familie für Pflege des Erkrankten u. s. w. erhöhte Ausgaben zu leisten, die Ueberver⸗ sicherung sei daher ganz unbedenklich. Auch § 26 mache das Gesetz unannehmbar. Gegen Simulanten biete er gar keinen Schutz, da⸗ gegen hätten die freien Hilfskassen recht wirksame Schutzmaßregeln eingeführt, die man auch auf die Zwangskassen hätte ausdehnen sollen. Die Carenzzeit, die Beschränkung der Krankenunterstützung auf dreizehn Wochen seien ebenfalls unannehmbar, man hätte sie, wenn nicht, wie viele freie Kassen thäten, auf ein Jahr, doch mindestens auf 26 Wochen ausdehnen sollen, statt daß jetzt, wenn die Krankheit, wie sehr häufig, dreizehn Wochen überdauere, doch wieder die Armenpflege eintreten müsse. Ferner vermisse seine Partei einen Schutz der freien Kassen gegen die Uebergriffe der Unternehmer. Jetzt seien im Betriebe des Abg. Freiherrn von Stumm fünf Arbeiter entlassen worden, weil sie der allgemeinen Metallarbeiter⸗ Krankenkasse „Vulkan“ in Hamburg angehört hätten, di angeblich ihre Einnahmen zu Unterstützungen verwende, was unberechtigte Mittheilungen seien; auf der Urbacher Hütte hätten die Leute einen Revers unterschreiben müssen, daß sie dieser Krankenkasse nicht angehörten, widrigenfalls Entlassung aus der Arbeit bevorgestanden habe. Der Fabrikantenverein, dem der Abg. Freiherr von Stumm angehöre, bekämpfe diese Kasse aufs heftigste und werde dabei von der Polizei in Saarbrücken, Neunkirchen und Hamburg unterstützt. § 75 nehme den freien Kassen das Recht, statt der ärztlichen Behandlung und freien Verpflegung ein Krankengeld zu gewähren; man meine, damit diesen Kassen ein ihnen bisher ge⸗ währtes Privilegium zu nehmen, in der That hätten aber diese Kassen mehr geleistet, als die Zwangskassen; namentlich die Medizinalkassen mit ihrer segensreichen Wirkung würden durch § 75 vollständig be⸗ seitigt werden. Selbstverständlich sei auch § 75 für seine Partei un⸗ annehmbar. Dasselbe gelte von der Mehrzahl der von der freien Zwischencommission veranlaßten Veränderungen, die meist Ver⸗ schlechterungen seien. Das gelte namentlich von der in § 49b ein⸗ geführten Meldepflicht der freien Kassen, die mit großen Unbequem⸗ lichkeiten verbunden sei. Von der Stellung von Anträgen werde seine Partei so viel wie möglich Abstand nehmen, da die zweite Lesung bewiesen habe, daß diese keine Aussicht auf Annahme hätten. Selbst⸗ verständlich werde seine Partei etwaigen Verbesserungsanträgen zu⸗ stimmen; sollten aber nicht wesentliche Verbesserungen vorgenommen werden, so werde sie gegen die ganze Novelle stimmen.
Abg. Dr. Gutfleisch (dfr.): Während der zweiten Lesung habe man seiner Fraction hier im Hause und in der Presse vorgeworfen, sie sei grundsätzlich Gegner dieser ganzen Gesetzgebung; aber bei der Schaffung des Gesetzes im Jahre 1883 hätten die Secessionisten und die Fortschrittspartei dem Grundsatz der Zwangsversicherung zu⸗ gestimmt, nachdem die Erfahrung gezeigt habe, daß hier volle Frei⸗ willigkeit bedenklich sei. Seine Partei habe aber für den Zwang