Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 17. März 1892.) Der Kohlenmarkt ist andauernd ruhig; ein Theil der am 1. April ablaufenden Abschlüsse bereits erneuert. Auf dem Eisenmarkt sind Roheisen und Walzdraht gefragt, Stabeisen und Bleche noch wenig belebt. (Berechnung in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Kohlen und Koks. 1) Gas⸗ und Flammkohlen: Gaskohle 11,50 — 12, Flammförder⸗ kohle 9,50 — 10, Stückkohle 13,50 — 14, Nußkohle 12 — 12,50, gewaschene Nußkohle Korn I und II 13— 13,50, do. III 11 — 11,50, do. IV 10 — 10,50, Nußgruskohle 7,50 — 8, Gruskohle 7 —7,50. — 2) Fettkohlen: Förderkohle 8,50, do. beste melirte 9,50, Stückkohle 12,50, gewaschene Nußkohle Korn I und II 12,50, do. III 10, do. IV 9, Kokskohle 7,50. — 3) Magere Kohlen: Förderkohle 7— 8,50, do. beste melirte 8 — 9,50, Stück⸗ kohle —, Nußkohle Korn I —, do. II —, Gruskohle unter 10 mm —, Fördergruskohle —. 4) Koks: Gießereikoks 14,50 — 15, Hochofenkoks 12, Nußkoks gebrochen 15,50 — 17. — 5) Briquets 11—13. — Erze: 1) Rohspath 7,50 — 8,25, 2) Gerösteter Spatheisenstein 10,50 — 12, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Roth⸗ eisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,50, 5) Rasenerze —,—. — oh⸗ eisen: 1) Spiegeleisen la 10 — 12 % Mangan 56, 2) Weißstrahl. Eisen: rhein.⸗westf. Marken I 51 — 52, do. Thomaseisen franco 50, do. Siegener 48, do. nassauische —,—, 3) Luxemburger Puddel⸗ eisen 38,80, 4) do. Gießereieisen Nr. III 48, 5) Deutsches do. Nr. I 66, 6) do. Nr. II —, 7) do. Nr. III 55, 8) do. (Hämatit Nr. I) 66, 9) Spanisches Gießereieisen Marke Mudela loco Ruhrort —, 10) Engl. Roheisen Nr. III loco Ruhrort —, 11) do. Bessemereisen loco Verschiffungshafen —, 12) Span. do. Marke Mudela cif. Rotterdam —, 13) Deutsches do. —J. — Stabeisen: Grundpreis fr. Verbrauchsstelle im I. Bezirk. Gewöhnliches Stabeisen —. Bleche: Grundpreise: 1) Gewöhnliche Bleche 145, 2) Kesselbleche 160 — 165, 3) Feinbleche 130 — 140. — Draht:. 1) Eisenwalzdraht —, 2) Stahlwalzdraht —. Leipzig, 17. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per März 3,35 ℳ, per April
3,35 ℳ, per Mai 3,37 ½ ℳ, per Juni 3,37 ½ ℳ, per Juli 3,37 ½ ℳ, per August 3,37 ½ ℳ, per September 3,42 ½ ℳ, per Oktober 3,42 ½ ℳ, per November 3,42 ½ ℳ, per Dezember 3,42 ½ ℳ, per Januar 3,42 ⅞ ℳ, per Februar 3,42 ½ ℳ Umsatz 35 000 kg.
Kämmlings⸗Auction. Zahlreiche Käufer sind jedoch zurückhaltend. Die Preise sind sehr unregelmäßig. Hochfeine Australische unverändert, mittlere 10, kleine 15 ₰ niedriger. Supra Buenos⸗Aires 10, mittlere 15, fehlerhafte 15 bis 20 ₰ niedriger als letzte Auction. Angeboten waren 388 000 kg, davon sind 256 000 kg verkauft.
London, 17. März. (W. T. B.) In einer heute abgehaltenen Versammlung der Actionäre der Bank von England theilte der Präsident der Bank Lidderdale mit, daß die Liquidation des Bankhauses Baring ein Activum von 10 338 757 Pfd. Sterl. und ein Passivum von 7 017 666 Pfd., somit einen Ueberschuß von 3 321 089 Pfd. ergeben habe. Die Forderungen der Bank an die Firma Baring seien nach Abzug der seit dem 29. Februar d. J. ausgeführten Verkäufe auf 6 500 000 Pfd. zurückgegangen. Der Betrag dieser Forderung werde sich noch weiter vermindern, bevor die vollständige Durchführung der Liguidation der zu bestellenden Specialcommission übertragen werde. Wenn Argentinien und Uruguay von politischen Verwickelungen verschont bleiben, würde die weitere Abstoßung der Titres schneller von statten gehen. Der Präsident erklärte ferner, er glaube nicht, daß die Garanten Verluste erleiden würden.
An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.
—18, Mär 8I11. Project für die Reorganisation der „English Bank of River Plate“ so, wie dasselbe von den Liquidatoren in Vorschlag gebracht war, mit großer Majorität angenommen worden. Nach dem Project entfällt auf je eine alte Actie der Betrag von 45 Schilling.
Bradford, 17. März. (W. T. B.) Wolle ruhig, Eigner eher fester. Garne und Stoffe ruhig.
Paris, 17. März. (W. T. B.) Wie aus Barcelona ge⸗ meldet wird, herrschte an der heutigen Börse daselbst eine Panik; man befürchtet ernste Schwierigkeiten.
Lissabon, 18. März. (W. T. B.) Wie aus hiesigen Finanz⸗ kreisen verlautet, wäre in Oporto, wo die finanzielle Lage be⸗ sonders schwierig scheint, die Fusionirung mehrerer Banken beabsichtigt.
Luzern, 17. März. (W. T. B.) Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Februar 1892 für den Personen⸗ verkehr 212 900 (im Februar 1891 226 500) Frs., für den Güter⸗ verkehr 662 100 (im Februar 1891 548 500) Frs., verschiedene Ein⸗ nahmen im Februar 1892 30 000 (im Februar 1891 25 000) Frs., zusammen 905 000 (im Februar 1891 800 000) Frs. Die Betriebs⸗ ausgaben betrugen im Februar 1892 520 000 (im Februar 1891 490 000) Frs. 1.“ Ueberschuß im Februar 1892 385 000 (im Februar 1891 310 000) Frs.
Antwerpen, 17. März. (W. T. B.) Wollauction. Angeboten wurden 674 Ballen Buenos⸗Aires, 506 Ballen Montevideo, 895 Ballen Sydney, 744 Ballen Melbourne, 16 Ballen Diverse. Verkauft wurden 243 Ballen Buenos⸗Aires, 416 Ballen Montevideo, 267 Ballen Sydney, 108 Ballen Melbourne, 16 Ballen Diverse. Tendenz unverändert.
Konstantinopel, 17. März. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabackregie⸗Gesellschaft betrugen im Monat Februar 1892 16 300 000 Piaster gegen 14 300 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.
New⸗York, 17. März. (W. T. B.) Die Börse war anfangs fest, später träge, der Schluß allgemein matt. Der Umsatz der Actien betrug 213 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 400 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 2000 Unzen.
anwesend,
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
München, 16. März. Die Influenza ist, wie der „N. Pr. Z.“ berichtet wird, hier in entschiedenem Rückgange begriffen. In der siebenten Jahreswoche wurden 369, in der achten Woche 300 und in der neunten Woche 242 Krankenfälle von den Aerzten an⸗ gemeldet. Auch aus anderen Gegenden des Landes wird ein all⸗ mähliches Nachlassen der Krankheit berichtet.
London, 17. März. Da auch Schottland nicht von der Rinderpest verschont geblieben ist, so hat nach einer Mittheilung der „A. C.“ das landwirthschaftliche Amt das Abhalten von Vieh⸗ märkten in den Grafschaften Fifeshire, Forfarshire und Perthshire, wo sich Fälle von Klauenseuche zugetragen haben, bis auf weiteres verboten.
Genua, 18. März. Auf dem heute aus Brasilien hier ein⸗ getroffenen Packetboote „Citta Genova“ sind laut Meldung des „W. T. B.“ zehn Todesfälle am gelben Fieber vorgekommen. An Bord befinden sich zur Zeit noch drei Kranke, deren einer die Symptome des gelben Fiebers zeigt.
Verdingungen im Auslande. 8
Dänemark.
22. März, 12 Uhr. Aarhus Brolagnings-Udvalg, Stads- ingenieurens Contoir, Aarhus: Lieferung von glasirten Röhren, Cement, Asphalt, Maurer⸗ und Schmiedearbeiten. Bedingungen an Ort und Stelle. Schriftliche versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa de forskjellige Arbeider eller Leverancer til Aarhus Commune“.
29. März, 10 Uhr Vormittags. Randers Byraads techniske Udvalg, Seädsingonleurguse Contoir. Randers: Lieferung von glasirten Röhren, Cement, Balken, Planken, Latten und Mauersteinen. Bedingungen lan Ort und Stelle. Schriftliche versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Glacerede Rör“, „Cement, „Tömmer- materiale“ und „Muursteen“. b .
Jörgen
11. April. Randers Byraads techniske Udvalg. Bedin⸗ “
E. Kjaer in Randers: Lieferung von 10 000 Pfund Blei. gungen an Ort und Stelle. 5 1
Verkehrs⸗Anstalten.
Als neue Bahnstrecken sind im Regierungsbezirk Liegnitz dem Verkehr übergeben worden die Linie Freystadt — Poppschütz auf der Bahnstrecke Freystadt — Waltersdorf und die Linie Warmbrunn — Petersdorf auf der Bahn Hirschberg — Petersdorf. Auf letztgedachter Bahn hat der Verkehr sogleich einen unerwartet großen Umfang an⸗ genommen, sodaß sich die Bahnhöfe in Rosenau und Warmbrunn schon jetzt als zu klein erweisen.
Bremen, 17. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Spree“ ist gestern Nachmittag in New⸗ York, der Dampfer „Hohenstaufen“ heute in Colombo ein⸗ getroffen.
— 18. März. (W. T. B.) Der Postdampfer „Hohen⸗ zollern“, nach Baltimore bestimmt, ist am 17. März Abends in Antwerpen angekommen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 16. März Abends die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 17. März Morgens mit der für Ost⸗Asien bestimmten Post von Brindisi nach Port Said abgegangen. Der Schnelldampfer „Lahn“, von New⸗York kommend, ist am 17. März Morgens auf der Weser an⸗ gekommen. Der Reichs⸗Postdampfer Ha bsh urg“, von Australien kommend, hat am 16. Mͤrz Nachm. die Reise von Southampton nach Antwerpen fortgesetzt und ist dort am 17. März Nachm. an⸗ gekommen. 8 „Hamburg, 17. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Augusta Victoria“ ist heute früh in Athen ein⸗ getroffen.
—London, 17. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Spartan“ ist heute auf der Heimreise von Capetown abge⸗ gangen und der Castle⸗Dampfer „Lismore Castle“ auf der Heimreise in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Roslin Castle“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Union⸗Dampfer „Trojan“ ist auf der Heimreise gestern von Capetown abgegangen. 8
Theater und Musik.
Am Sonntag findet im Königlichen Opernhause die erste Wiederholung der Oper „Freund Fritz“ mit den Damen Pierson, Rothauser und Lammert, den Herren Sylva, Betz, Philipp und Krasa statt. Darauf folgt das Ballet „Die Puppenfee“.
Durch plötzliche Erkrankung des Herrn Matkowski ist der für morgen angesetzte Novitäten⸗Abend des Königlichen Schauspiel⸗ hauses vereitelt worden. Dafür geht der vor einiger Zeit neu einstudirte „Narciß“ morgen in Scene; für Sonntag sind die „Wohl⸗ thätigen Frauen“ angezeigt.
Im Thomas⸗Theater wird die „Hochzeit des Reservisten“ am Sonntag zum letzten Male aufgeführt. Am Montag geht „Der Bureaukrat“ mit Conrad Dreher in der Hauptrolle in Scene; dazu wird der Einacter „Der blaue Teufel“ gegeben. Sonntag Nachmittag Plangt wieder „Reif⸗Reiflingen“ zu ermäßigten Preisen zur Auf⸗ ührung.
Bernh. Stavenhagen'’s letzter Klavierabend (zu populären Preisen), worin den gesanglichen Theil die Gattin des Concertgebers, Frau Agnes Stavenhagen übernimmt, findet, wie bereits gemeldet, morgen Abend 7 ½ Uhr in der Sing⸗Akademie statt. — Herr Sigism. Blumner hat für seine letzte Sonntags⸗Matinée, am 20. März um 12 Uhr, in der Sing⸗Akademie auf andere Mit⸗ wirkung verzichtet und wird Klavierwerke von Bach, Mozart, Beet⸗ hoven, Mendelssohn, Schubert zum Vortrag bringen. — Frau Betty Becker, eine Sängerin aus Garcia'scher Schule, wird am nächsten Dienstag zum ersten Mal in Berlin in der Sing⸗Akademie con⸗ certiren.
Das auf den 22. März, Abends 7 ½ Uhr, im „Kaiserhof“ an⸗ gesetzte Concert zum Besten der Berliner Arbeitercolonie wird in seinem Programm der Bedeutung des Tages, der dem Ge⸗ dächtniß des Kaisers Wilhelm's I. geweiht ist, angepaßt sein. Für das Zustandekommen des Concerts hat sich, neben dem General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von Hochberg und seiner Ge⸗ mahlin, besonders der braunschweigische Gesandte Freiherr von Cramm⸗Burgdorf Verdienste erworben.
Sport. . 8
Seine Majestät der Kaiser hat einer Mittheilung des „Deutschen Sport“ zufolge für das diesjährige Hoppegarten⸗Armee⸗ Jagd⸗Rennen, welches am Jubiläumstage des Union⸗Clubs, am 13. Juni, gelaufen wird, einen Ehrenpreis für den siegenden Reiter bewilligt. Außerdem hat der Union⸗Club für dieses interessante Rennen 7500 ℳ an Preisen ausgeworfen, und zwar 4000 ℳ für den Sieger, 2000 ℳ für das zweite, 1000 ℳ für das dritte und 500 ℳ für das vierte Pferd.
Mannigfaltiges. 8 8
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten wurde, wie die „Tägl. R.“ berichtet, beim Etat der städtischen Gas⸗ anstalten der Antrag, den Gaspreis für Private von 16 ₰ auf 12 ₰ zu ermäßigen, abgelehnt, weil die Mindereinnahme 3 468 000 ℳ betragen und dadurch eine beträchtliche Mehrbelastung der gesammten Einwohnerschaft, insbesondere der ärmeren, durch eine sehr erhebliche Erhöhung der Einkommensteuer zu Gunsten der Gasconsumenten herbeigeführt würde; übrigens seien die Berliner Gaspreise mit einer einzigen Ausnahme auch die niedrigsten auf dem Continent. Auch die in sicherer Aussicht stehende Einverleibung von Vororten lasse den gegenwärtigen Zeitpunkt für Herabsetzung der Gaspreise als durchaus ungeeignet erscheinen. Ebenso ward der Antrag des Stadt⸗ verordneten Mielentz, den Consumenten die Gas⸗ und Wasser⸗ messer miethsfrei zu liefern, abgelehnt. Der Antrag des Ausschusses geht indessen dahin, den Magistrat zu er⸗ suchen, auf eine weitere Herabsetzung der Gas⸗ und Wassermessermiethe Bedacht nehmen zu wollen, jedoch nicht unter den Selbstkostenpreis herunterzugehen. — Beim Etat der Straßenbeleuchtung, Reinigung und Bespren ung be⸗ schloß die Versammlung, die Kosten für die elektrische Beleuchtung des Lustgartens, des Kastanienwäldchens und der Umgebung des Schloßbrunnens unter der Bedingung zu bewilligen, daß das Project zunächst dem Erleuchtungs⸗Curatorium zur Prüfung unterbreitet wird. Ferner wurde folgende Resolution angenommen: Die Versammlung ersucht den Magistrat, dem Curatorium für das städtische Erleuchtungs⸗ wesen auch die die elektrische Straßenbeleuchtung betreffenden W. gelegenheiten zu übertragen. Bei dem Punkte „Straßenreinigung“ ersucht die Versammlung den Magistrat, dahin zu wirken, daß dh durch gahsfige und sofortige Beseitigung des Schnees von den Bürger⸗ steigen Gefahren für das Hublikum entstehen.
G Die unter dem Vorsitz des Stadtraths Bail stehende Königin Augusta⸗Stiftung für die Berliner Feuerwehr, deren Protectorat Ihre Majestät die Kaiserin übernommen hat, hielt, wie wir der „N. Pr. Ztg.“ entnehmen, gestern Vormittag im Con⸗ ferenzsaal der Feuerwehr die 24. Jahresversammlung ab. Die Stif⸗ tung hat im letzten Jahre 8322 ℳ zu ÜUnterstützungen verausgabt, außerdem wurden aus der Schultheiß'schen Erbschaft 7792 ℳ zu Unterstützungen verwendet, so daß insgesammt 16 114 ℳ für die Zwecke der Stiftung, die in Ausübung ihres Berufs unfähig gewordenen Mannschaften der Berliner Feuerwehr, insbesondere aber deren Hinterbliebene, dauernd zu unterstützen, zugefü werden konnten.
Für tüchtige, bewährte Pflegeschwestern, die sich dem Kranken⸗
dienste in den Tropen widmen wollen, hat der unter de
Protectorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehende „Fraub n verein für Krankenpflege in den Colonien“ Tersitzend⸗ Frau Gräfin von Monts, Charlottenburg) stets Verwendun Verlangt wird, soweit wir unterrichtet sind, ein Alsg. zwischen 25 bis 35 Jahren; auch ist die Ausbildung in Führun Küche und Haushaltung sehr erwünscht. Näheres erfährt 2 8 besten durch die Schriftführerin des Vereins Fräulein Clara Müselen Berlin W., Schillstr. 16. “
Die
Deutsche Colonial⸗Gesellschaft, Abtheilum Berlin, veranstaltet Montag, den 21. März, Abends 8 Uhr . Saale C des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, einen Herren⸗Abend in welchem Herr Dr. Roewer einen Vortrag über „Social⸗ Zustände in den Tropen“ halten wird. Eingeführte Gäste sind willkommen. 1 8
—
Am 1. April d. J. geht der Verlag des „Berliner Fremden⸗ blatt“ von dem Königlichen Hofbuchhändler und Buchdruckerei⸗ besitzer Gustav Schenck an dessen ältesten Sohn, den Verlags⸗ buchhändler Mar Schenck, über. 8
Aus dem Riesengebirge, 16. März. Ein solcher Schnee⸗ reichthum wie in diesem Winter ist seit vielen Jahren nicht beob⸗ achtet worden; so berichtet der Koppenwächter, welcher, um Lebens⸗ mittel zu holen, in das Thal herabgestiegen war, von den Schnee⸗ massen, die sich am Gehänge angesammelt haben, daß die Telegraphen⸗ stange am Gehängebrunnen, die vor einer Woche noch ½ m über die Schneedecke herausragte, jetzt vollständig verschwunden ist. was überhaupt noch nicht dagewesen ist. Der letzte dichte Schnee⸗ fall erschwerte die Hörnerschlittenfahrt sehr bedeutend. Die Fahrer von Krummhübel, die Sonnabend früh sich zur Abholung einer Gesellschaft von sieben Personen anschickten, die Abends vorher bei Mondschein noch bequem die Prinz Heinrichsbaude am großen Teichrande erreicht hatte, brauchte vier gute Stunden, um an ihr Ziel zu gelangen. Die Fahrt zu Thale konnte, wie der „Bote aus dem Riesengeb.“ meldet, nur Schritt um Schritt erfolgen und die Zeit zur Thalfahrt, die sonst kaum zwanzig Minuten beträgt, erreichte die Dauer von 2 ¾¼ Stunden. An besonders schneereichen Stellen verschwand der Hörnerschlitten und man sah nur die Köpfe der Fahrer und Fahrgäste über die gewaltigen Schneemassen herausragen. Schlimmer noch erging es einer Gesellschaft am Vormittag des letzten Sonntags. Während der Fahrt erhob sich ein heftiger Sturmwind der die Schneemassen hoch aufwirhelte. Die Pferde, die endlich mit ihrer Last das hohe Ziel erreicht hatten und sonst bald wieder die Rückfahrt antraten, mußten in der Baudenstallung verbleiben. Der Sturm wüthete unaufhörlich weiter, als um 3 Uhr ein Versuch zur Thalfahrt gemacht wurde. Die ersten drei Schlitten hatten kaum fünfzig Schritte von der Baude ent⸗ fernt die riesige Schneewehe erreicht, als der vom Silber⸗ kamm und der Scharfenbaude her brausende Sturm die Schlitten erfaßte und sie sammt ihren Insassen herausschleuderte. Das war Grund genug, sich der Baude wieder zuzuwenden und dort ein unfreiwilliges Nachtquartier zu nehmen. Der kommende Morgen entschädigte die Reisenden dafür durch den herrlichsten Sonnenschein, der im Verein mit einer sehr milden Temperatur alle ausgestandenen Mühen rasch vergessen ließ. Das ganze Gebirge und Thal zeigte sich in glänzendem Winterschmuck. Gegenwärtig sind alle Hörnerschlitten⸗ bahnen des Riesengebirges in fahrbarem Zustande. —
Charlottenburg, 17. März. Gestern Nachmittag fand nach einem Bericht der „N. Pr. Z.“ in der hiesigen Kaiserin Augusta⸗ Stiftung die Jahresprüfung der Zöglinge vor Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin statt. Auch Ihre König⸗ liche Hoheit die Erbgroßherzogin von Baden, sowie andere geladene Herren und Damen wohnten dem Acte bei. Der Erste Curator des Stifts General von Strubberg und die Oberin Fräulein Christiansen machten die Honneurs des Hauses. Die Prüfung, welche mit einem Choral begann und mit dem Ave verum von Mozart beschlossen wurde erstreckte sich, mit der vierten Klasse anfangend und mit der letzten endend, auf alle einzelnen Gebiete des Unterrichts; nach Absolvirung jeder Klasse fand Declamation und der Vortrag von Musikstücken durch die Zöglinge statt. Auch die Handarbeiten, Stickereien und Zeichnunger wurden in Augenschein genommen. Ihre Majestät begrüßte alsdann in huldvollster Weise die Beamten, Lehrer und Erzieherinnen der Stiftung, besichtigte die Schlafsäle und wirthschaftlichen Räume der Stiftung, sah einer Tanzaufführung der Zöglinge im Turnsaale zu, wonach diese der Kaiserin den Handkuß darbringen durften. Auch
zwei kranke Zöglinge im Krankenhause besuchte die Kaiserin und verließ
gegen Abend die Stiftung.
— Frankfurt a. M., 15. März. Am 22. März wird, wie die „Frkft. Z.“ mittheilt, die Enthüllungsfeier des Kaiser Wil⸗ helm⸗Denkmals im Kaisersaale des Römers begangen werden.
.“
Ems, 14. März. Als heute Morgen um 6 Uhr die Bergleute auf der Grube „Merkur“ nach beendigter Nachtschicht mittels des Förderkorbes zu Tage fuhren, sauste nach einer 2 „Rh. Cour.“, während sich der Korb in der Mitte 400 m tiefen Förderschachtes befand, von oben ein Gegenstand, wie es heißt, eine von Zimmerleuten wesene Doppeldiele herab, durchschlug das eiserne Dach sowie den Eisenboden des Förderkorbs und löschte dabei gleichzeitig durch den erzeugten Luftdruck alle Lichter aus. Als der Korb oben angelangt war, machte man die Entdeckung, daß einem der Berg⸗ leute, einem jungen ledigen Manne von der hiesigen Silberschmelze, der halbe Kopf weggeschlagen war, während ein zweiter, ebenfalls noch junger Bergmann so schwere Verletzungen am Kopfe hatte, daß auch er heute Mittag gestorben ist.
davon.
Bremen, 17. März. Der „Norddeutsche Lloyd“ echielt heute ein Telegramm aus Brighstone von 1 Uhr Nachmittags, wonach Wind und See im Abnehmen sind und die Lage der „Eider“ un⸗ verändert ist. Der Bergungsdampfer „Berthilde“ befand sich augen⸗ blicklich noch in Brighton.
London, 16. März. Auf der Höhe von Ventnor ging, wie der „A. C.“ berichtet wird, gestern das Lootsenboot „Walmer Castle“ von Deal unter. Die gesammte aus sieben Lootsen bestehende Besatzung ertrank. Von der Küste aus konnte man sehen, wie das Boot mit Wind und Wellen rang, ohne helfen zu können. In Ventnor ist kein Rettungsboot; auch wäre es unmöglich gewesen, bei der ungeheuren Brandung ein Boot in die See zu Phsterekan
London, 16. März. Im Alter von 89 Jahren starb, wie der „A. C.“ gemeldet wird, gestern in Edinburg Frau Elizabeth Stevens. Die alte Dame hat ihr gesammtes Vermögen, 500 000 Pfd. Sterl., wohlthätigen Stiftungen in ihrer Vaterstadt Glasgow vermacht. ““
Susa, 18. März. In Folge eines Hause insturzes wurden nach einer Meldung des „W. T. B.“ fünfzehn Personen ver⸗ schüttet. Bisher sind fünf Todte aus den Trümmern hervor⸗ gezogen.
“
Mittheilung des des weit über schwerer benutzt ge⸗
e 2 * Der dritte der Bergleute trug wunder⸗ barer Weise, außer dem Todesschrecken, nicht den geringsten Schaden
Zwe 3
te Beilage
Reichs⸗Anzeiger und Königlich
Berlin, Freitag, den 18. M
9„
Untersuchungs⸗Sachen. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. „Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
α¶ + 929
Oeffentlicher Anzeiger.
11) Untersuchungs⸗Sachen.
[75723] Steckbrief. “ Gegen den untenbeschriebenen Schlosser Rudolf Lamprecht, geboren am 30. Januar 1872 zu Kozis⸗ kau in Rußland, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Akten J. 379/92 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften g in das Gerichts⸗Gefängniß zu Pots⸗ dam abzuliefern. B dm todam, den 12. März 1892. Königliche Staatsanwaltschaft. Beschreibung. Alter 20 Jahre. Größe 1,68 m. Statur schlank. Haare schwarz. Stirn gewöhnlich. Augenbrauen schwarz, start. Augen dunkel. Nase und Mund gewöhnlich. Zähne gesund. Kinn ge⸗ wöhnlich. Gesicht oval. Gesichtsfarbe gesund. Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: oberhalb des Daumens eine frische Wunde [75710 Steckbrief. “ Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Gottlieb Knappe, geboren am 3. Mai. 1846 zu Pötnitz, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Acten J. 466/92 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam abzuliefern. Potsdam, den 12. März 1892. Königliche Staatsanwaltschaft. — Beschreibung. Alter: 45 Jahre. Größe: 1,75 m. Statur: kräftig. Haare: blond. Stirn: rund. Bart: blonder Schnurrbart. Augenbrauen: blond. Augen: blau. Nase und Mund gewöhnlich. Zähne: schadhaft. Kinn: rund. Gesicht: länglich. Gesichts⸗ farbe: gesund. Sprache: deutsch. Kleidung: grau⸗ gestreiftes Jaquet, braune Hose, dunkles Halstuch, Schuhe, 2 blaue Hemden. [75725] Steckbriefs⸗Erledigungg.. Der gegen den Vicewirth Friedrich Weiß in den Acten U. R. II. Nr. 795 de 1881 wegen Verdachts der Urkundenvernichtung und wegen Meineids vom Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J. Berlin untem 19. Dezember 1881 erlassene Steck⸗ brief wird hiermit als erledigt zurückgenommen. Berlin, den 9. März 1892. b Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[75724] Steckbriefs⸗Erledigung. 1 Der gegen den Tischler Carl Dietrich Wilhelm Großkopf wegen schwerer Urkundenfälschung in den Acten U. R. I. 118/1882 unterm 28. Januar 1882 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen Berlin, den 16. März 1892. Königliches Landgericht I Der Untersuchungsrichter.
[75718] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Uhrmacher Reinhold Hennig, geboren am 30. Oktober 1853 zu Wiesbaden, wegen Unterschlagung in den Akten C. R. I. 1131/82, jetzt J. II. B. 703/81 unter dem 4. Januar 1883 erlassene Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin, den 16. März 1892. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[75456] Offene Ordre.
Es wird ersucht, von
1) dem Friedrich Hermann Stoewe, geboren den 12. September 1860 zu Drewitz, zuletzt in Potsdam,
2) dem Emil Friedrich Wilhelm Tangermann, geboren den 7. Juli 1860 zu Neuendorf, zuletzt in Neuendorf,
3) dem Louis Karl Richard Brodowski, ge⸗ boren den 1. April 1862 zu Potsdam, evangelisch,
4) dem Karl Hermann Bruno Flach, geboren den 1. September 1862 in Potsdam, evangelisch, 5) dem Heinrich Adolf Werner Sandvoß, ge⸗ voren den 26. April 1862 in Potsdam, evangelisch,
6) dem Johann Friedrich Emil Steding, geboren den 12. Juni 1862 in Potsdam, evangelisch,
7) dem Wiegand Karl Otto Erdmann, geboren den 14. September 1861 in Potsdam, evangelisch, 8) dem Viktor Hugo Alfred Haake, geboren am 7. Januar 1861 in Potsdam, evangelisch, 1b
9) dem Georg Karl Eugen Ludewig, geboren den 6. April 1861 in Potsdam, evangelisch, Schlosser,
10) dem Hermann Robert Hugo Stumpf, ge⸗ boren den 8. März 1861 in Potsdam, evangelisch, Tischler, 6
11) dem Nicolai Vogeler, geboren den 17. Sep⸗ tember 1861 in Beresar, Rußland, evangelisch,
12) dem Ernst Wilhelm Winkler, geboren den 18. November 1861 in Potsdam, evangelisch, 1
13) dem Gustav Julius Ferdinand August Wills, geboren den 22. Juli 1861 in Potsdam, 3 14) dem Karl Paul Max Mölltendorf, geboren den 12. August 1860 in Potsdam, evangelisch, Buch⸗ binder, 315) dem Karl Hermann Rincke, geboren den 17. Februar 1860 in Potsdam, evangelisch, Maler,
16) dem Adolf Heinrich Schmidt, geboren den 11,23. Mai 1859 in Warschau, evangelisch, Schlosser, 9) dem Johann David Hermann Leutz, geboren den 17. November 1860 zu Friesack, daselbst zuletzt wohnhaft, 1” dem Karl Rudolph Präger, geboren den 9. Oktober 1860 in Plaue a./H., daselbst zuletzt wohnhaft, 1719 dem Müller Karl August Knopf, geboren den
25) *8 60, zuletzt in Perleberg, 8 den 20 nem. August Hermann Otterstädt, geboren
b25 1” 1860 zu Luckenwalde, daselbst wohnbaft streckbar Aufenthalt unbekannt ist, eine durch voll⸗ Landoares Urtheil der Strafkammer des Königlichen zandgerichts Potsdam vom 23. Mai 1884 wegen
je 180 ℳ einzuziehen oder im Unvermögensfalle die substituirte Gefängnißstrafe von je 18 Tagen an den Verurtheilten zu vollstrecken und zu den diesseitigen Akten wider Stoewe und Genossen — M. ¹ 38 1884 — Nachricht gelangen zu lassen.
Potsdam, den 14. März 1892.
Der Erste Staatsanwalt beim Königl. Landgericht.
75719 1) T Landmann Louis Ferdinand Carl Julius Bürkner, am 31. Juli 1864 zu Braadorf geboren, 2) der Arbeiter Martin Jaworski, am 10. Ok⸗ tober 1861 zu Trzuskotowo geboren, 3) der Kürschner Carl Emil Thielemann, am 27. September 1864 zu Berlin geboren, 8 4) der Tapezierer Richard Dietrich, am 27. Sep⸗ tember 1864 zu Stettin geboren, 5) der Tagelöhner Carl Friedrich Wilhelm Dre⸗ wicke, am 18. Januar 1861 zu Beelitz geboren, sämmtlich zuletzt in Potsdam wohnhaft gewesen und jetzt unbekannten Aufenthaltsorts, werden beschuldigt, zu Nr. 1 und 2 als Wehrmänner der Landwehr ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein, zu Nr. 3 bis 5 als Ersatz⸗ reservisten ausgewandert zu sein, ohne von der be⸗ vorstehenden Auswanderung der Militärbehörde An⸗ zeige erstattet zu haben. Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 14. Juni 1892, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, Zimmer Nr. 1, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Straf⸗ prozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Com⸗ mando zu Potsdam ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. Potsdam, den 3. März 1892.
Couvreur, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V.
75716
In Strafsache gegen den Ludwig Kernlen, geboren am 11. Mai 1869 zu Weiler, Kreis Thann, Schlosser, Sohn des Zimmermanns Sebastian Kernlen und seiner Ehefrau Therese, geb. Ferry, wegen Fahnenflucht, wird, da der Ange⸗ schuldigte Kernlen des Vergehens gegen § 69 des Militär⸗Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund des § 480 der Strafprozeßordnung und § 246 Mil.⸗Str.⸗Ger.⸗Ordg. zur Deckung der den Ange⸗ schuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geld⸗ strafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von 3000 ℳ das im Deutschen Reiche befindliche Ver mögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Beschlag⸗ nahme außer im Deutschen Reichs⸗Anzeiger im Thanner Kreisblatt verordnet.
Mülhausen, den 4. März 1892. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. (gez.) Rummel. Stenglein. Peters. Zur Beglaubigung: Der Landgerichts⸗Secretär: (L. S.)
Heckelmann.
7 8 2 [75830] 18 — 5 Fehttte
Die durch Contumacialurtheil vom ——.0
4. März 1891 verfügte Vermögensbeschlagnahme gegen den Rekruten des Grenadier⸗Regiments Königin Olga (1. Württ.) Nr. 119 Friedrich Wilhelm Majer aus Stuttgart ist durch Urtheil des K. württ. Militär⸗ revisionsgerichts vom 17./21. Febr. ds. Js. wieder aufgehoben worden, nachdem Majer zur Einstellung gelangt ist. Stuttgart, den 15. März 18922. 51. Infanteriebrigade. (1. K. W.) [75720] K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 7. November 1887 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 23. November 1864 geborenen Metzgers Johann Gottfried Merkle von Aich, O.⸗A. Nürtingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 22. Februar 1892 wieder aufge⸗ hoben worden. 1“
Den 9. März 1892. 8
G.⸗St.⸗A. Belin. K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 16. Oktober 1884 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 12. Oktober 1861 geb. Bierbrauers Johann Jakob Enz von Sickenhausen, O/A. Tü⸗ bingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 8. März 1892 wieder aufgehoben worden.
Den 15. März 1892.
Velin⸗ K. Staatsanwaltschaft Tübingen.
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 16. Oktober 1884 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ mögens des am 19. Februar 1861 geb. Glasers Johann Adam Riehle von Mähringen, O/A. Tü⸗ bingen, ist durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 8. März 1892 wieder aufgehoben worden.
Den 15. März 1892.
Yelin.
2) Aufgebote, Zustellungen und derl.
[75512] Zwangsversteigerung.
Namen des Landwirths Hans Lombard eingetragene, in den Gemeindebezirken Westfelde und Wilatowen belegene Grundstück, Vorwerksgrundstück Westfelde, unter Aufhebung der am 28. und 29. März cr. an⸗ beraumten Termine, am 5. Mai 1892, Vor⸗ mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — versteigert werden. Das Grundstück ist mit 643,46 Thlr. Reinertrag und einer Fläche von 200,82,30 ha zur Grundsteuer, mit 747 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachwei⸗ sungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere der⸗ artige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 6. Mai 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Tremessen, den 15. März 1892.
Königliches Amtsgericht.
“
D91 Zur Zwangsversteigerung der zum Nachlaß des wailand Baumeisters B. Weigel zu Rostock gehöri⸗ gen Büdnereien Nr. II. und III. zu Gehlsdorf findet vor dem unterzeichneten Amtsgerichte ein erster Verkaufstermin am 28. Mai 1892, Vormit⸗ tags 10 ½ Uhr, sowie ein Ueberbotstermin am 22. Juni 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, statt. Ter⸗ min zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an das gedachte Grundstück am 28. Mai 1892, Vormittags 10 Uhr.
Rostock, den 9. März 1892.
Großherzogliches Amtsgericht. “ 8
75515 1“ der zum Nachlaß des wailand Baumeisters B. Weigel zu Rostock gehöri⸗ gen Büdnerei Nr. I. zu Gehlsdorf findet vor dem unterzeichneten Amtsgerichte ein erster Verkaufs⸗ termin am 28. Mai 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, sowie ein Ueberbotstermin am 22. Juni 892, Vormittags 11 ½ Uhr, statt. Termin zur Anmeldung der dinglichen Ansprüche an das gedachte Grundstück am 28. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr. Rostock, den 4. März 1892. Großherzogliches Amtsgericht. Piper.
[75510] 1 “ In Sachen aurermeisters
1““ 6
August Roloff hier, Lachmannstraße 9, Klägers, wider den Zimmer⸗ mann Ludwig Meyer hier, Beklagten, wegen Hypo⸗ thekzinsen wird, nachdem auf Antrag des Klägers
die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Nr. 92 e. Blatt I. des Feldrisses Altewiek an der Rosenstraße belegenen Grundstücks zu 4 a 29 qm sammt Wohnhause Nr. 5940 zum Zwecke der Zwangsversteige⸗ rung durch Beschluß vom 18. Februar 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 20. Februar 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 21. Juni 1892, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 39, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 27. Februar 1892.
Herzogliches Amtsgericht VII. A. Heise.
89 8 “ [7583 “ .“
In Sachen des Lederhändlers H. Meyer hieselbst, Klägers, wider den Schuhmachermeister Fr. Eggeling zu Kl. Stöckheim, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlag⸗ nahme des dem Beklagten gehörigen Anbauerhauses No. ass. 41 zu Kl. Stöckheim nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 11. d. M. verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlusses im Grundbuche am nämlichen Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Montag, den 27. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, an unterzeichneter Gerichtsstelle angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über⸗ reichen haben.
Braunschweig, den 11. März 1892.
Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. E. Kulemann.
7681 8
In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Frau Minna Wöllert, geb. Meißenburg, ge⸗ hörigen, hieselbst an der II. Mönchenstraße sub Nr. 96 belegenen Hauses nebst der Flaten⸗Wiese
Nr. 19 ist in dem heutigen Liquidationstermin so⸗
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Sesellsch. . Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
Solches wird hierdurch gemeinkundig gemacht und zugleich der auf Mittwoch, den 6. April 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, vor Gericht hier anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hiemit in Er⸗ innerung gebracht, daß in dem heutigen ersten Ver⸗ kaufstermin ein Gebot nicht abgegeben ist. Neubrandenburg, den 12. März 1892. Großherzogliches Amtsgericht. I. W. Gaur.
[75499] Aufgebot. 11“ Die Lehrerin a. D. Maria Mondorf zu Vallendar, Kreis Koblenz, hat das Aufgebot der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obligationen III. Serie Nr. 43 702 und 68 881, jede lautend auf 100 Thaler = 300 ℳ beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 9. Jannar 1896, Nach⸗ mittags 4 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte Königsstraße 71, Zimmer 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserkl rung der Urkunden erfolgen wird.
Elberfeld, den 11. März 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III. (gez.) Wolff, Gerichts⸗Assessor.
Beglaubigt: (L. S.) Hessler, Gerichtsschreiber.
[75840] Aufgebot. 1““ Die Gräfin A. Hardenberg, geb. Gräfin von Blome, in Blomenburg, vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Dres. Nolte und Schroeder, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des De⸗ potscheins der Norddeutschen Bank in Hamburg, Nr. 2516, lautend über einen bei der genannten Bank seitens der Antragstellerin deponirten lackirten Eisenkasten. “ Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte im unterzeichneten Amtsgericht, Damm⸗ thorstraße 10, I. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 9. Dezember 1892, Nachmittags 1 Uhr, Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. “ Hamburg, den 14. März 1892. 8 Das Amtsgericht Hamburg Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr. 8 Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehülfe.
anberaumten
[61091] Aufgebot. Die Kaufleute du Roi & Co. haben das Aufgebot des Niederlegungsscheins der hiesigen Packhofsnieder⸗ lage vom 16. Mai 1890 über 3 Kisten Tabacks⸗ blätter beantragt.
Es wird daher der unbekannte Inhaber der be⸗ zeichneten Urkunde hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. September 1892, Mor⸗
eus 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Braunschweig, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24, an⸗ gesetzten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden soll.
Braunschweig, den 30. Dezember 1891.
Herzogliches Amtsgericht W. Kulemann.
[61087] Bekanntmachung.
Der am 7. Februar 1890 für den Oberamtmann Fritz Struve in Berlin über seine wegen einer Dar⸗ lehnsforderung des Amtsraths Ernst Rabe zu Bal⸗ lenstedt a. H. von 90 000 ℳ verpfändeten 74 Kuxe des Braunkohlenbergwerks „Vereinigte Friederike“ bei Hamersleben Seitens des unterzeichneten Amts⸗ gerichts ausgefertigte und in den Pfandbesitz der verwittweten Frau Amtsrath Rabe, Hedwig, geb. Franz, zu Braunschweig gelangte Kurschein ist an⸗ geblich verloren gegangen. Auf Antrag des Ober⸗ amtmanns Struve und der Frau Amtsrath Rabe wird daher der Inhaber dieses Kuxscheins aufgefor⸗ dert, spätestens im Aufgebotstermine an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 8,
am 20. September 1892, Vorm. 9 Uhr, seine Rechte beim unterzeichneten Gericht anzumel⸗ den und den Kurschein vorzulegen, widrigenfallse die Kraftloserklärung des letzteren erfolgen wird.
Oschersleben, den 9. Januar 1892.
Königliches Amtsgericht.
[75517] Aufgebot. 8 8 Der Maler Heinrich Kanz, der Tischler Johann Hartig, der Vorrichter Johann Weber, sämmtlich zu Harburg, haben das Aufgebot folgender vom Vorschußverein zu Harburg, eingetragene Genossen⸗ schaft mit unbeschränkter Haftpflicht bezw. der Spar⸗ kasse der Stadt Harburg ausgestellter Urkunden be⸗ antragt: 9; Kanz — des Mitgliederquittungsbuches Nr. 497 des Vorschußvereins über 300 ℳ vom 3. Juli 1878, 8 ) Hartig — des Quittungsbuches Nr. 278 des Vorschußvereins über 710 ℳ, 3) Weber — des Quittungsbuches Nr. 36 002 der Sparkasse über 170 ℳ Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 24. Mai 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Kanalplatz im alten Postgebäude, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzu⸗ melden und die lrtunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Harburg, den 9. März 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
erletzung der Wehrpflicht festgesetzte Geldstrafe von
Grundbuche von Westfelde Band I. Blatt 1 auf den
fort zu Protocoll das Ausschlußurtheil erlassen und verkündet worden. . 1X“