1892 / 71 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Mar 1892 18:00:01 GMT) scan diff

St. Petersburg, 21. März. (W. T. B.) Die Bilanz des falliten Bankhauses J. E. Günzburg weist an Activen etwa 15 Millionen Rubel auf, die sich aus folgenden Einzelposten zusammen⸗ setzen: t Million Rubel Kassa, 6 Millionen Rubel Fonds, 770 000 Rubel Immobilien, 4 Millionen Rubel Debitoren, 4 Millionen Rubel Schulden der Familie Günzburg; der letztere Betrag ist durch Güter und andere Werthe gedeckt. An Passiven sind gleichfalls etwa 15 Millionen Rubel aufgeführt, nämlich 8 ½ Millionen Rubel Creditoren, ¼ Million Rubel Accepte, 1 ¼ Million Rubel Reserve für Delcredere⸗ und Giro⸗ obligo, 4 Millionen Rubel Schulden gegen verpfändete Fonds, 1 Million Rubel Verluste. Die eingetroffene Bilanz der Pariser Filiale des Hauses Günzburg balancirt mit 4 ½ Millionen Francs, wopon 4 Million Kassa. In Banquierkreisen schätzt man die in der Masse liegenden liquiden Mittel auf 35 %, ebensoviel würden sich noch bei einer langsamen Realisirung der Activwerthe ergeben; bezüg⸗ lich des Restes wäre die Deckung sehr unsicher.

22. März. (W. T. B.) In der gestrigen Versammlung der Gläubiger des falliten Bankhauses J. 8 Günzburg wurde der Status entgegengenommen, der, nachdem in letzter Stunde die Forde⸗ rung von Noh Grube im Betrage von etwa einer Million Rubel fallen gelassen worden ist, nunmehr mit 14 Millionen bilanzirt. Es wurde beschlossen, das Börsencomité um Ernennung einer Administration anzugehen. Eine zweite Gläubigerversammlung soll demnächst zur endgültigen Prüfung der Bilanz zusammentreten und nach Befriedigung der Reichsbank die Administratoren wählen.

Rom, 21. März. (W. T. B.) In der heutigen Versammlung der Actionäre der Römischen Bank erstattete der Gouverneur der Bank Bericht über den Geschäftsgang im Jahre 1891 und kündigte die Eröffnung von Succursalen in Mailand und Venedig an. Ferner wurde constatirt, daß außer den bereits gezahlten Zinsen von 5 % sich noch ein Nettogewinn von 384 248 Lire ergebe und daß die Reserve von 5 Millionen Lire intact bleibe. Die Versammlung ge⸗ nehmigte den Bericht und sämmtliche Vorschläge des Gouverneurs durch eine die Zufriedenheit der Actionäre aussprechende Tagesordnung.

New⸗York, 21. März. (W. T. B.) Die Börse war an⸗ fangs ruhig, im weiteren Verlaufe lustlos und matt. Der Umsatz der Actien betrug 201 000 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf 3 400 000 Unzen geschätzt. Die Silber⸗ verkäufe betrugen 19 000 Unzen. Für den Staatsschatz wurden 605 000 Unzen zu 89,87 à 89,94 angekauft.

Visible Supply an Weizen 41143 000 Bushels, do. an Mais 12 272 000 Bushels.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 21. März. (W. T. B.) Gegenüber den in letzter Zeit von verschiedenen Zeitungen gebrachten Mittheilungen über einen Abschluß des sorgpehtschen Lloyd“ für Cardiff⸗Kohle in der Höhe von einer Million Tonnen zum Preise von 21 Sh. 5 Cents franco Lloyddampfer in Bremerhaven, die angeblich in kleinen Fahrzeugen herübergeschafft und, ohne gewogen oder ge⸗ messen zu sein, von Bord zu Bord übergeladen wer⸗ den, ist „Boesmann's Telegraphisches Bureau“' ermächtigt zu erklären, daß es sich um ein Quantum von 300 000 t handelt. Diese Kohlen sind für die Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd bestimmt, für welche sie wesentlich besser geeignet sind, als die west⸗ fälischen Kohlen; der vereinbarte Preis ist ganz erheblich niedriger als oben angegeben und entspricht dem heutigen Marktwerthe. Die Verladung der Kohle geschieht in Dampfern von 1500 bis 2000 t Tragfähigkeit, und die Verwiegung erfolgt in der für England allgemein üblichen Weise von der Dockcompagnie bei der Abnahme der Kohle in Cardiff.

Bremen, 21. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Neckar“ ist heute Morgen in Colombo ange⸗ kommen.

Hamburg, 21. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Ame⸗ rikanische oEb11414“*“ Der Post⸗ dampfer „California“ hat, von New⸗York kommend, heute Mittag Lizard passirt.

London, 21. März. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Pretoria“ ist auf der Ausreise am Sonnabend in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Melrose“ ist heute auf der Ausreise in Durban angekommen. v

Theater und Musik.

1t .“ Thomas⸗Theater. 88

Das von zahlreichen Aufführungen im Deutschen Theater her wohlbekannte und beliebte Lustspiel „Der Bureaukrat“ von Gustav von Moser ging gestern Abend, sehr sorgfältig vom Ober⸗Regisseur August Kurz einstudirt, mit einem großen Heiterkeits⸗ erfolge in Scene. Der Königlich bayerische Hofschauspieler Conrad Dreher zeigte sich dabei in der Rolle eines schematischen preu⸗ ßischen Subalternbeamten, des Rendanten Lemke, als ein Dar⸗ steller von vielseitiger Begabung, der, wenngleich ihm seine bayerische Mundart narhe. e. Wund auch sympathischer zu sein scheint, doch auch versteht, sich dialektfrei mit vollkommener Sicherheit zu bewegen, und der die vom Verfasser treu nach dem Leben gezeichnete Figur des pflichttreuen Beamten ohne Nachahmung der bekannten Muster mit vielen feinen charakteristischen Zügen auszu⸗ statten wußte. Unter den übrigen Darstellern glänzte wieder ganz besonders Fräulein Frieda Wagen als Comtesse Elly Meng durch ihre Erscheinung, wie durch vornehmes und sehr gewandtes Spiel. Auch an Herrn Georg Kaiser, der ihren Vetter, den jungen Grafen Eberhard Meng, gab, muß das feine und geschickte Spiel gerühmt werden. Endlich leisteten Frau Martha Körnig und die Herren August Kurz, Emil Wirth, Bruno Bollmann und Max Walden Anerkennenswerthes.

Dem Moser'schen Lustspiel ging das einactige Genrebild „Ein blauer Teufel“ von Stieler voran, das, dem Schneider'schen „Kurmärker und Picarde“ ähnlich, Herrn Conrad Dreher Ge⸗ legenheit gab, als schneidiger bayerischer Jäger die Zuhörer durch ein humorvoll vorgetragenes Schnadahüpfl zu erfreuen, und Fräulein Ida Schlüter, durch ein gut gesungenes französisches Lied zu gefallen.

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Auf dem Spielplan der Königlichen Oper werden demnächst einige seit längerer Zeit nicht gegebene Werke wieder erscheinen und zwar Gluck's „Armide“ und „Iphigenia“, Weber's „Euryanthe“, Marschner's „Hans Heiling“ und Cherubini's „Wasserträger“. Der angekündigte „Wagner⸗Cyklus“ ist gleich nach der Erstaufführung von Moszkowsky's „Boabdil“ in Aussicht genommen.

Von den Herren Mascagni und Sonzogno ist an den Grafen Hochberg aus Florenz eine Depesche gerichtet worden, deren Ueber⸗ setzung aus dem französischen Original lautet: „Wir danken Ihnen unendlich für gutes Telegramm. Bitten, unseren vollen Dank und unsere Glückwünsche den Herren Weingartner und Tetzlaff sowie den trefflichen Darstellern auszudrücken. Mascagni. Sonzogno.“

In der morgigen Aufführung des „Uriel Acosta“ im König⸗ lichen Schauspielhause spielt Herr Ludwig den Uriel.

„Der Traum ein Leben“, das poesievolle Märchendrama Franz

Grillparzer's, wird im Lessing⸗Theater am Nachmittag des nächsten Sonntags zum ersten Male zu volksthümlichen Preisen zur Aufführung gelangen.

Im Wallner⸗Theater gelangt am nächsten Sonntag Nach⸗ mittag zu ermäßigten Preisen das Francis Stahl'sche Lustspiel: „Gewagte Mittel“ zum letzten Male zur Darstellung.

Die Direction des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters hat die Einladung erhalten, während der Weltausstellung in Chicago mit dem Berliner Operetten⸗Ensemble Millöcker’'s „Sonntagskind“ einen Monat hindurch dort aufzuführen.

Frau Anna Goldbach wird in ihrem morgen unter Mit⸗ wirkung des Pianisten Herrn Sormann in der Sing⸗Akademie stattfindenden Liederabend u. a. eine Arie aus Gluck's Oper „Paris und Helena“, eine Reihe Schubert'scher Compositionen und Lieder von

Brahms, Mendelssohn, Tappert, Hentschel, E E. Taubert singen. Herr Sormann spielt außer Werken von Chopin die Rhapsodie op. 42 von E. E. Taubert, Moszkowski's „Etincelles“ und seine eigene Mazurka op. 6. Für das nächste Concert der Berliner Liedertafel (Director A. Zander) am Donnerstag in der Philharmonie sind die Altistin Fräulein Adelina Herms und der Klaviervirtuose Herr Alfred Sormann als Solisten gewonnen. Alessandro Costa, der be⸗ kannte italienische Componist, der hier bereits im Januar ein Concert mit eigenen Compositionen gegeben hat, concertirt am Freitag unter Mitwirkung des Philharmonischen Orchesters in der Sing⸗ Akademie.

Der Verein zur brüderlichen Armen⸗ und Kranken⸗ pflege in St. Petri veranstaltet in dieser Kirche Freitag, Abends um 7 ½ Uhr, ein Concert, zu welchem die Sopranistin Fräulein Marie Deppe, die Altistin Fräulein Valerie Karstedt, die Violinistin Miß Agnes Everett, die Harfenvirtuosin Frau Elise Märcker, der Bariton S Dr. Oskar Schneider und der Organist Herr Musik⸗

irector Otto Dienel ihre Mitwirkung zugesagt haben. Eine Anzahl beliebter Solo⸗ und Ensemble⸗Gesänge, z. B. das bekannte Händel'sche Largo und das Bach⸗Gounod'sche Präludium, beide mit Begleitung von Violine, Harfe und Orgel, ferner mehrere für diese Instrumente geschriebene Compositionen von Bach, Gluck, Rheinberger ꝛc. bilden das reichhaltige, einen künstlerischen Genuß versprechende Programm. Einlaßkarten zu 3, 2 und 1 sind in der Hof⸗Musikhandlung von Bote u. Bock, Leipzigerstraße 37, und

certabend an der Kirche zu haben.

Mannigfaltiges.

Die Feier der Grundsteinlegung für die Heilands⸗ kirche im Kleinen Thiergarten zu Mͤoabit hat heute Vormittag stattgefunden. Ganz Moabit hatte reichsten Festschmuck angelegt Vor dem Eingang zum Kaiserzelt stand der Kriegerverein, der mit klingen⸗ dem Spiel aufgezogen war; in der Straße Alt⸗Moabit hatten die Schulen Aufstellung genommen. Um 10 Uhr sammelten sich die ge⸗ ladenen Gäste im Kaiserzelt. Zur Feier waren erschienen der 6 sident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths Wirkliche Geheime Rath Dr. Barkhausen, der Ober⸗Präsident Staats⸗Minister Dr. von Achen⸗ bach, der Geheime Cabinets⸗Rath Sr. Majestät des Kaisers Dr. von Lucanus, der Consistorial⸗Präsident Schmidt, der Dirigent der Ministerial⸗ Baucommission Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Kayser, der Polizei⸗ Präsident Freiherr von Richthofen, der Landes⸗Director von Levetzow, Frau Minister von Wedel, zahlreiche Stadtverordnete und Geistliche. In Vertretung Seiner Majestät des Kaisers erschien Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold, auch Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen wohnte der Feier bei. Kurz vor ½11 Uhr fuhr im offenen Wagen Ihre Majestät die Kaiserin, von der Menge begeistert begrüßt, vor und betrat das Kaiserzelt. Nach dem Gesange des Chorals „Lobe den Herren“ hielt der Superintendent a. D. Gielen die Festansprache. Darauf sang der Chor unter Leitung des Königlichen Musikdirectors Kruckow den 103. Psalm.

Von dem Kirchenältesten Dr. Freiherrn von Canstein wurde so⸗ dann folgende Urkunde verlesen:

„Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes! Unter den herzerhebenden Erinnerungen, welche der heutige Geburtstag des unvergeßlichen Helden, weiland Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm I. in uns wachruft, legen wir den Grundstein zu einer zweiten Kirche in der St. Johannis⸗Gemeinde. Wie die den Stadttheil Moabit umfassende Gemeinde lediglich durch die weise Fürsorge der Hohenzollernfürsten entstanden und mit einem würdigen Gotteshause ausgestattet ist, so verdanken wir auch die Errichtung einer zweiten Kirche unserem jetzigen Allergnädigsten Herrn, Seiner Majestät dem Kaiser und König Wilhelm II., Allerhöchstwelcher in inniger Gemeinschaft mit Seiner Erlauchten Gemahlin, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Auguste Victoria auch das Seelen⸗ heil des von der Macht des Unglaubens arg bedrängten Volkes auf liebevollem Herzen trägt und der Kirchennoth im Lande thatkräftig,

rastlos und zielbewußt entgegentritt. Die Unzulänglichkeit der jetzigen, nur 600 Personen fassenden Kirche ist, bei dem Anwachsen der Seelenzahl in der Gemeinde von 700 bei der Begründung im Jahre 1835 auf jetzt rund 80 000, seit langer Zeit schwer empfunden worden. Dem dringendsten kirchlichen Bedürfniß hat durch di gottesdienstliche Be⸗ nutzung des Confirmandensaales und der Aula der 82./90. Gemeinde⸗ schule, sowie in den letzten Jahren vor allem dadurch begegnet werden können, daß unser Kirchenältester Carl Bolle die für seine Familie und die Angestellten seiner Meierei bestimmte Privatkapelle mit 1200 Plätzen in hochherziger Weise der Gemeinde zur Verfügung gestellt hat. Durch die Allerhöchste Ordre vom 13. März 1889 ist von Seiner Majestät dem König als Bauplatz für die neue Kirche der zwischen der Thurmstraße, der Straße Alt⸗Moabit, der Thusnelda⸗Allee und dem Borsig'schen Schienenwege belegene Theil des Kleinen Thier⸗ gartens bestimmt und zugleich außer den Kosten dieses staatlichen Grundstücks ein Gnadengeschenk von 200 000 zu den Baukosten huldvoll bewilligt worden. Die Kirche soll nach dem Entwurf des Königlichen Regierungs⸗ und Bauraths Friedrich Schulze erbaut werden und etwa 1300 Sitzplätze enthalten. Mit der Ausführung des Baues ist unter der Leitung des Königlichen Bauinspectors Kieschke der Königliche Regierungs⸗Baumeister von Manikowsky be⸗ traut. Die Baukosten sind auf 380 000 veranschlagt und finden in dem Allerhöchsten Gnadengeschenk, einem Beitrag der vereinigten Kreissynoden in Berlin in Höhe von 160 000 und Zuwendungen von Gemeindegliedern Deckung, während die 40 000 betragenden Kosten der inneren Ausstattung erst während der Bauzeit durch er⸗ neute Sammlungen in der Gemeinde und, wie wir hoffen, durch einen Zuschuß der städtischen Behörden werden aufgebracht werden. Durch die Errichtung der neuen Kirche soll zugleich die Abzweigung eines Theiles der übergroßen Gemeinde angebahnt werden. Mit Allerhöchster Ge⸗ nehmigung Seiner Majestät des Kaisers und Königs legen wir der Kirche den Namen „Heilands⸗Kirche“ bei. Wir wollen damit be⸗ zeugen, daß unser Herr und Heiland Jesus Christus der einige Grund⸗ und Eckstein unserer theueren evangelischen Kirche, unser Licht im Leben, unser Trost im Leiden, unsere Hoffnung im Sterben ist. Möge in dem neuen Gotteshause die Predigt von dem Heiland und Erlöser der Welt stets lauter und rein verkündigt werden! Das walte Gott! Berlin, den 22. März 1892. Der Gemeinde⸗Kirchen⸗ rath und die Gemeinde⸗Vertretung von St. Johannis (Moabit).“

Inzwischen waren die Vorbereitungen getroffen zur Vollziehung des Grundsteins selbst. Der Regierungs⸗Baumeister von Manikowsky trat mit dem Kissen heran, auf dem Hammer und Kelle lagen; der Polier Berger hielt die Molle mit dem Mörtel. Die Urkunde wurde in den kupfernen Kasten gelegt, der schon vorher die Bauzeichnungen, die Jubelschrift zum fünfzigjährigen Bestehen der Kirche, ein Berliner Gesangbuch und einige Zeitungen und Münzen aufgenommen. Der Kasten wurde sodann verlöthet und durch den Steinmetz⸗ meister Schulz von der Firma Körner und den Architekten Hetzel der schwere Stein darauf gehoben. Die ersten Hammerschläge gaben Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers, sowie Ihre Majestät die Kaiserin und Ihre Königliche Hoheit die Erb⸗ prinzessin von Sachsen⸗Meiningen ab, dann folgten Präsident Bark⸗ hausen und die übrigen Ehrengäste. Während dieser Handlung sang der Chor der Gemeindeschulkinder die Motette „Der Herr ist mein Hirte“. Dann trat General⸗Superintendent Braun zu einem Schluß⸗ gebet vor. Nach dem Segen beendete der Gemeindegesang „Lob, Ehr“ und Preis“ die Feier.

Das jetzige Dragoner⸗Regiment Prinz Albrecht von Preußen (Littauisches) Nr. 1 wird am 1. Mai d. J. in Tilsit das Fest seines 175jährigen Bestehens feiern. Für die kamerad⸗ schaftliche Feier ist, wie die „N. Pr. Z.“ erfährt, Abends vorher eine Begrüßung der Gäste und Tanzfestlichkeit, am Tage der Feier selber ein Feldgottesdienst, eine Parade zu Pferde auf dem Tilsiter Anger, besondere Speisung der Unteroffiziere und Mannschaften, ein Festmahl des Offizier⸗Corps unter Hinzuziehung der früheren activen Kameraden

8

und Reserve⸗Offiziere, sowie Abends ein Tanzvergnügen für die M

schaften in Aussicht genommen.

Am 25. März d. J. wird nach einer Mittheilung der Voss. 3. der in der Philippstraße 13a (vorn drei Treppen) bei Macken a8. wohnende Uhrmacher Gottlieb hundert ee alt. Geistig ist der alte Mann noch immer sehr rüstig, aber dige Rüstigkeit wird beeinträchtigt durch die Dürftigkeit, in der der Funde⸗ jährige lebt.

Duisburg, 19. März. Ueber das in Nr. 68 des „R.⸗ u. St.⸗A⸗ n. Schl. d. Red. gemeldeten Unglück auf dem Schleppschraube dampfer „Heinrich berichtet die „Rh.⸗ u. Rhur⸗Ztg. Folzcn⸗ des: Der Unfall hat im ganzen sieben Opfer gefordert. Es sind venr. Maschinenbauer W. Schmitz aus Homberg, irth W. Buchloh aus Ruhrort, Capitän Heckmann aus Homberg, die Maschinisten Alefs und Weimann aus Homberg, Matrose (2) aus Gindrich bei Wesel und Heizer Bormann aus Holland. Der Matrose Bernhard war erst vor kurzem auf das Schiff gekommen, sein Familienname konnte noch nicht festgestellt werden. Durch die Untersuchung ist festgestellt daß nicht eine Kesselerplosion die Ursache des Unglücks war, sondern daß von dem einen Schieberkasten der Deckel absprang und der Dampf in den Schiffsraum strömte. Von den Verunglückten lagen mehrere auf dem Gesicht, woraus geschlossen wird, daß sie auf diese Art sich noch vor Verbrühung zu retten suchten. Von Au enzeugen ist über den Hergang des Unglücks nur sehr wenig zu erfahren. Die beiden Ueberlebenden, der Steuermann und der Schiffsjunge, konnten nur aussagen, daß sie einen Knall gehört und, als sie sich umsahen, ge⸗ sehen haben, wie der Capitän aus der Luke kam, um das über Deck befindliche Ventil zuzudrehen (den Dampf abzusperren). Auch der im Hospital gestorbene Heizer konnte beim Versuch seiner Ver⸗ nehmung noch einige Antwort geben, aber nichts erklären als: auf einmal kam der Dampf. Hiernach sowie nach dem Befund und der Vorgeschichte läßt sich nun folgende Erklärung bilden: Das Schrauben⸗ schleppboot „Heinrich“ ist in Holland (Rotterdam) gebaut; auch die Maschine ist holländischen Ursprungs. tellten Störungen an der Maschine heraus besserung in Homberg vorgenommen. Der eigentliche Fehler, der in den Maschinentheilen zwischen Kessel und Schieberkasten steckte, scheint nicht recht verbesserlich gewesen zu sein; denn es zeigte sich bei der Probefahrt, daß er noch nicht beseitigt war. Der Dampf kam nicht mit regelrechtem Druck, sondern oft mit Stoß in den Schieberkasten und die Gewalt eines solchen Stoßes dürfte den Deckel abgesprengt haben. Gestern Abend wurde das Boot „Heinrich“ mit den darauf befindlichen Verunglückten zunächst nach Homberg befördert, um die dorthin gehörigen Todten den Angehörigen zu bringen, von da aus ging die traurige Fahrt nach Ruhrort, wohin die übrigen Todten gebracht wurden. Von den Verunglückten waren vier Familienväter. Buchloh hinterläßt acht, Schmitz drei Kinder. Im Ruhrorter Hafen 8— ets dem Rhein haben viele Dampfer und Schiffe halbmast geflaggt.

Meldung des „W. T. B.“ in Asche gelegt.

Im Betrieb stellten sich und deshalb wurde eine Ver⸗

In der Stadt Immenhausen hat laut eine Feuersbrunst über vierzig Gebäude

Solingen, 21. März Vorgestern und gestern sind, wie de „Köln. Z.“ berichtet wird, in der hiesigen Gegend elf große Wald⸗ brände ausgebrochen; durch einen wurden große Strecken städtischer Aufforstungen vernichtet. Der Schaden ist beträchtlich.

München. Eine außerordentliche sportliche Leistung haben, wie der „Köln. 3.“ mitgetheilt wird, zwei Offiziere des 2. Chevauxleger⸗Regiments in Dillingen, die Second⸗Lieutenants Ritter von Schultes und Freiherr von Scheurl, in der Nacht vom 12. auf den 13. März vollbracht. Sie ritten von Dillingen um 9 ¾ Uhr Abends ab und legten den Weg über Wertingen nach München, 125 km, mit 1 ½ stündiger Ruhe in Odelzhausen, bis 11 ¼ Uhr Vor⸗ mittags, also in 13 ½ Stunden auf zwei untrainirten ostpreußischen Chargenpferden zurück. Trotz des hartgefrorenen Bodens, der den Ritt sehr erschwerte, kamen die ausdauernden Pferde gesund und frisch hier an, und auch die Reiter waren, wenn auch ein wenig durchfroren, wohl und munter.

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Anderlues, 21. März. Brand in dem hiesigen Kohlenwerke hat, wie das „W. T. B.“ meldet, wieder an Heftig⸗ keit zugenommen. Der Minenrath beschloß in einer heute Nach⸗ mittag abgehaltenen Sitzung, jedes Hinabsteigen in den Schacht 3 angesichs der damit verbundenen Gefahr zu verbieten. Es soll damit fortgefahren werden, den Schacht unter Wasser zu setzen. Die Bergung der Leichen dürfte unter diesen Umständen erst nach längerer Zeit möglich sein. Die Sammlungen und Gaben für die Familien der Verunglückten übersteigen nach Mittheilung der „Köln. Z.“ 50 000 Franken, und noch immer wird gesammelt, trotz der Ankündigung, daß die Bergwerksgesellschaft eine Million gespendet hat. Die Vorstände der sämmtlichen hiesigen deutschen Vereine haben eine Sammlung unter ihren Landsleuten veranstaltet. Auch unter den Antwerpener Deutschen wird gesammelt.

Worms, 18. März. Auf dem Dampfboot „Badenia“ kam nach einer Meldung der „K. Z.“ ein Matrose beim Abfeuern der zum Passiren der Brücke erforderlichen Signalschüsse mit dem glühenden. Eisendraht dem Pulvervorrath zu nahe. Der ganze Vorrath flog in die Luft. Die Bediensteten des Schiffs sahen nur noch, wie der Matrose in Flammen gehüllt in den Rhein geschleudert wurde, wo er spurlos verschwand.

8. Me

Hamburg, 21. März. Der Postdampfer „Scandiag“⸗ von der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft hat gestern mit der enormen Anzahl von 1246 Zwischendecks⸗ Passagieren die Reise von hier über Havre nach New⸗York an⸗ getreten. Es ist dies, wie der „Hamb. Corr.“ wissen will, die größte Anzahl von Passagieren, die jemals im Zwischendeck von einem ein⸗ zigen Dampfer befördert worden ist.

Malta, 21. März. Der Doppelschrauben⸗Schnell⸗ dampfer „Augusta Victoria“ traf heute dem „Hamb. Corr.“ zufolge bei schönem Wetter hier ein. Der Wind war mäßig, das Thermometer zeigte 8 Grad Réaumur. Der Gesundheitszustand an Bord ist vortrefflich. Die meisten Passagiere waren ans Land gegangen. Abends 7 Uhr setzte der Dampfer die Reise nach Palermo fort. Das Thermometer zeigte 12 °R. X“

Paris, 21. März. „Frkf. Ztg.“ zufolge ein Personenzug auf einen Personen wurden verwundet, darunter eine schwer.

Güterzug; fünf

Toulon, 21. März. Während des Manövers fuhr, wie „H. T. B.“ meldet, ein Torpedoboot in einen Panzerkreuzer. Das Torpedoboot ist verloren und der Panzerkreuzer schwer be⸗ schädigt.

Vardö, 21. März. Der Walfischfänger⸗Dampfer „Tanahorn“, zu Gröns Etablissement in Smelror gehörig, ist nach einer Meldung des „W. T. B.“ seit einiger Zeit verschollen:; man befürchtet, daß er in einem schweren Sturm 322 Sylte⸗Fjord Havarie erlitten habe und gesunken sei. An Bord be⸗ fanden sich zwanzig bis dreißig Personen 1. 8

1“ Dritte Beilage Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Star

Berlin,

Dienstag, den

22

März

1 82 78 1 9 9 5 9 1 29 Die Betriebsergebnisse der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets im Monat Februar 1892 und in der Zeit vom 1. August 1891 bis 29.

Deutsches Reich.

Februar 1892.

Auf dem Bahuhof St. Lazare stieß der

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Januar und Februar 1892

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Januar und Februar 1892.

Januar und Februar 1891.

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Aus Bochum wird der Berliner „Volksztg.“ berichtet, daß die Bergarbeiter⸗Versammlungen am letzten Sonn⸗ tag stark besucht waren. Bei der Aufstellung von Candidaten zu Knappschafts⸗Aeltesten blieben die bisherigen Aeltesten meist unberücksichtigt. Die Agitation des Neuen Verbandes ist wegen der geringen Zahl der Mitglieder unbedeutend.

In Lübeck wird, wie der „Vorwärts“ mittheilt, am

18. und

Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

19. April ein socialdemokratischer Parteitag für die Großherzogthümer

Mecklenburg und die Hansastadt Lübeck stattfinden. R Agitation und der Frage der Reichstags⸗Candidaturen ist Zweck

der Agi der Zusammenkunft.

8 „Vorw

dern nur die Aufrechterhaltung des alten, der

Öund vom

stehenden schlossen

———

11) Untersuchungs⸗Sachen.

76408] Steckbrief.

Gegen den Bäcker Paul Otto Richard Bock, ge⸗ boren am 23. November 1864 zu Berlin, welcher sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Vergehen gegen die §§ 271, 74 Strafgesetzbuchs in den Acten J. I. B. 852. 91 verhängt. Es wird

sucht, denselben zu verhaften und in das nächste

rrichtsgefängniß abzuliefern. 8

erlin, den 14. März 1892.¼. Königliche Staatsanwaltschaft. I.

8074 Steckbrief. 8

K Gegen den unten beschriebenen Grubenbesitzer Anton Klein, zuletzt in Kattowitz in Oberschlesien wohn⸗ oft, jüdisch, geboren zu Esseg in Slawonien im Fahre 1848 als Sohn des Bauunternehmers D. W. Flein L. Esseg, verheirathet mit Pauline, geborene naler, Tochterdes Haferhändlers und Hauseigenthümers Philpp Adler zu Wien, Landgutgasse Nr. 26, welcher

gefängniß abzuliefe

Der Beschreibung:

auswärts setzend, Dialect sprechend.

[76409] Um Angabe Schlächtergesellen

Alter 44 Jahre. Haare schwarzbraun. 5 . 8 ; 8 M 85 starker Schnurrbart, vielleicht jetzt Vollbart. Augen groß, braun, hervortretend, 1 tsch ungarisch. Besondere Kennzeichen: Hacken stark nach breitspurig gehend, österreichischen

Oeffentliches Ersuchen

des derzeitigen

flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unter⸗ schlagung von 30 172 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts⸗

rn. III. J. 1334/87.

Beuthen O. S., den 13. März 1892.

Erste Staatsanwalt. Stirn hoch und Sprache

3

Adolf Rückstein,

11. Oktober 1868 zu Schippenbeil, Kreis Friedland, der als Zeuge in der Strafsache wider Becker und Gen. J. I. B. 366. 91 gesucht wird und zuletzt An⸗ fangs Januar 1892 im Krankenhause Hildesheim gewesen, seitdem nicht zu ermitteln ist, wird hiermit

Größe mittel.

““ .

Aufenthalts

mit der Königlichen

Oeffentlicher

kahl. Bart

und

deutsch

des geboren am

se Berliner

Polizei⸗

suche.

Berlin, den 11.

[76412]

verehelichte

[76410] Auf Antrag der wird gegen

wohnhaft daselbst,

gebeten. Er befinde 1 Hannover chen oder einer benachbarten Provinz auf Arbeits⸗

Bertha burg Ost / Pr. in den n 1 „Offene Strafvollstreckungsersuchen“ wird erneuert. Potsdam, den 17. März 1892. Königliche Staatsanwaltschaft.

r 8.

2) den Ackerer J

Regelung

Zu dem Ausstand der Kornträger in Berlin theilt der ärts“ mit, daß die Ausständigen nicht eine Lohnerhöhung, son⸗ it dem 1. Juli 1873 be⸗

Kaufmannschaft Präsidium

abge⸗ unterzeichnet

Anzeiger.

t sich anscheinend im Hannover⸗ zu

März 1892.

Der Erste Staatsanwalt beim Königlichen Landgericht

Bekanntmachung. 1

Das unterm 21. Dezember 1885 hinter die Lüddecke 2 M 2 32/85

Akten

Königlichen S

1) den Schuhmacher Heinrich Berens, geboren zu Oberveischede am

ohann Franz Kirchhoff, geboren

19. November

wurde, fordern. Zur Klärung der Angelegenheit finde am Mittwoch eine Versammlung der Kornträger Berlins statt, zu welcher die Unternehmer und Kaufleute eingeladen sind. Der hohe Verdienst der Kornträger wird durch den Umstand, daß sie nur etwa vier Monate im Jahre beschäftigt sind, und durch die be⸗ sonders anstrengende Thätigkeit bedingt. Aus Lüttich meldet ein Wolff'sches Telegramm, daß gestern in Marihaye und Seraing wegen einer Lohnherabsetzung von 10 % ein Ausstand ausgebrochen ist. .“ 1 Bei einer Gedenkfeier, welche die socialistische Gruppe der Guesdisten am 18. März in Paris feierte, waren, wie der „Köln. Ztg.“ telegraphirt wird, auch funfzehn deutsche Socialisten anwesend. Unter den Adressen von Gesinnungs⸗ genossen des Auslandes befand sich eine Zuschrift deutscher socialdemokratischer Abgeordneten, die von Liebknecht, Bebel, Singer, Auer, Harm, Heine, Meister, Ullrich und andern unterzeichnet ist und in der es heißt: „Der Bündnißvertrag von 1889 ist nicht vergessen, und der Tag der den Sieg des deutschen Volks im Jahre 1848 und des französischen Volks im Jahre 1871 sah, ist auch der Tag, welcher der Verbrüderung zweier Völker gehören muß, deren künstliche Feindschaft nur der Sache der Despoten und Ausbeuter dient und eine Gefahr für den Welt⸗ frieden ist. Auch haben wir das Manifest von Brüssel gegen den Militarismus nicht vergessen. Die französischen Brüder können sicher sein, daß die Socialdemokratie Deutschlands stets bereit sein wird, die Pflichten zu erfüllen, welche die Grundsätze der internationalen Zusammengehörigkeit ihr auferlegten.“

Ein Telegramm des „D. B. H.“ aus New⸗York meldet,

New⸗Yorker Staatszeitung' striken. hat den Boypcott über das Blatt ausgesproch

9 e g h

de

. verband Land⸗ und Forstwirthschaft.

Nach den der italienischen Regierung auf telegraphischem Wege zugegangenen Nachrichten stellt sich der Ertrag der dies⸗ jährigen Olivenernte in Italien schätzungsweise im ganzen auf etwa 2 637 400 hl Oel, wovon 66 Proc. von 5 22 Proc. von sehr guter und

12 Proc. von mittlerer Beschaffenheit waren.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesells Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Oo9go=19⸗.

zu Silbecke am 5. April 1869, daselbst,

3) den Theologen Wilhelm Vogt, geboren zu Dohm am 13. Juni 1869, zuletzt wohnhaft daselbst, 4) den Commis Franz Anton Griese, geboren zu Oberelspe am 10. Mai 1869, zuletzt wohnhaft

daselbst, v“ 8 5) den gewerbslosen Heinrich Hose, geboren zu un⸗ Meggen am 28. August 1869, zuletzt wohnhaft Warten⸗ daselbst, 8 ““ 8 erlassene 6) den gewerbslosen Robert Eduard Hoppe, ge⸗ boren zu Förde am 8. März 1869, zuletzt wohnhaft daselbst, 8 8 7) den gewerbslosen Karl boren zu Grevenbrück am 26. wohnhaft daselbst. 8) den gewerbslosen Johann Anton Fretter, ge⸗ boren zu Heinsberg am 23. September 1869, zuletzt wohnhaft daselbst, 3 9) den Bahnarbeiter Georg Anton Göbel, ge⸗ boren zu Kirchhundem am 27. November 1869, zuletzt wohnhaft zu Altenhundem, 8

aus

Wilhelm Schreier, ge⸗ Oktober 1869, zuletzt

taatsanwaltschaft

1868, zuletzt