Berdingungen im Auslande.
Dänemark. 11. April, 12 Uhr. Maskinchefen for Jylland-Fyen, Kar Lieferung für den Staatsbahnbetrieb von: 88 950 Stück Fensterglas, 8 Wayenlicht⸗Gläser, „ bpöogenförmiges farbiges Glas, 270 „ rundes Glas. Angebotsformulare und Bedingungen an Ort und Stelle.
Spanien. 1) 1. Mai 1892.
Junta de obras del puerto de Huelva: Lieferung von 4 Dreh⸗Dampfkrahnen von je 4 Pferdekräften jeder. Caution 1000 Peseten.
2) 9. April 1892. Direccion de lasminas de azogue de Almadén: Lieferung eines Dampfkessels, System Cornil. Caution Pesetas 275. — Näheres an Ort und Stelle.
Handel und Gewerbe.
Nach einem in der griechischen Regierungszeitung vom 3./15. März veröffentlichten Gesetze vom 29. Februar/12. März wird der Eingangszoll 88 ausländische Gegen⸗ stände — vom 1./13. Februar ab gerechnet — um 15 Proz. erhöht, wobei der nach Art. 24 des Zolltarifgesetzes vom 18./13. April 1887 zu zahlende Valutaaufschlag von dem ganzen, so erhöhten Zolle erhoben wird.
Ausgenommen von dem Zuschlagszolle sind:
a. Weizen und Mengkorn in Körnern (Klasse 19 des Zolltarifs);
b. Zucker jeder Qualität und Herstellung, Stärkezucker und Syrup, jeden specifischen Gewichts und Honig, flüssig in Waben (Klasse 137 des Zolltarifs);
c. Gefärbte Gewebe, wie Drill und dergleichen, gestreifte Stoffe, Aladsas und carrirte Stoffe für Arbeiter und Dienst⸗ doten (Absatz b der Klasse 159 des Zolltarifs);
d. Alle Gegenstände, auf welche der Vertragszoll An⸗ wendung findet.
Eine Gebühr für den Molo wird zu diesem Zuschlagszolle nicht erhoben.
Tägliche Wagengestellung en und Koks an der Ruhr und in esien. An der Ruhr sind am 28. d. t 8940, nicht recht⸗ zenig gestellt keine Wagen. v““
Zwangsversteigerungen. 1“
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 28. März 1892 die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Chorinerstraße 64, dem Zimmermeister F. W. Schneider hier ge⸗ hörig; Mindestgebot 204 800 ℳ; für das Meistgebot von 205 000 ℳ wurde der Fabntkane Leopold Moses, Auguftstraße 36, Ersteher. — Manteuffelstraße 64, den Bauunternehmern W. Jacobi und E. Bonatz gehörig; Mindestgebot 274 300 ℳ; für das Meistgebot von 310 ℳ wurde der Tischlermeister Gustav Schmidt, Gartenstraße 81, Ersteher.
b — Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom⸗ Rheinisch⸗west⸗ älischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Wenngleich die Phy⸗ siognomie des rheinisch⸗westfälischen Eisenmarktes im allgemeinen noch keine erfreuliche ist, so scheint doch allmählich zum wenigsten für die Walzeisenbranche, soweit die Nachfrage in Betracht kommt, ich eine Wendung zu vollziehen. Es scheint, daß manche Werke nicht ewillt sind, zu den jetzigen verlustbringenden Preisen weiter zu pro⸗ duciren. Wenn die Thatsache an sich bedauerlich ist, so muß sie doch als der erste Schritt zur Besserung betrachtet werden, da sich auf diese Weise nach und nach das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage anbahnt. Auf dem rheinisch⸗westfälischen Eisenmarkt bietet sich nur für Eisenerze noch dasselbe Bild. Man ist im Sieger⸗ lande und im Nassauischen zufrieden, wenn man die Preise bei eingeschränkter Erzeugung leidlich behaupten kann. Luxem⸗ urg⸗Lothringer Sorten sind unregelmäßig in ihren Notirungen, und auch spanische Erze sind bei Festen. ee n nur mäßig gefragt. Auf dem Roheisenmarkt war die Nachfrage im ganzen noch ) äßig, obgleich hin und wieder die Stimmung sich etwas gebessert zu haben scheint. Die Preise sind nach wie vor gedrückt, und der mäßigen Nachfrage steht fast überall eine Verminderung der ugung entgegen, sodaß die Lagervorräthe keine 1“ erregende Zunahme zeigen. Ueber Walzeisen im allgemeinen ist bereits das nöthige gesagt worden. Sppeciell gilt das auch für Stabeisen. Auf⸗ träge aingen in letzter Zeit häufiger ein, und die Zahl der Werke, die hes vorziehen, unter den gegenwärtigen Preisverhältnissen ihren Betrieb einzuschränken oder ganz einzustellen, ist im Zunehmen begriffen. Ein wunder Punkt des ganzen Geschäftes bleibt u. a. die Ausfuhr; unter den traurigen Perhistzifhfn in Belgien und England und der sehr geringen Aufnahmefähigkeit des Marktes läßt sie noch sehr viel zu wünschen übrig. In Formeisen ist die Nachfrage etwas reger geworden; nichtsdestoweniger sind die Preise, da der Wettbewerb ein ungemein lebhafter ist, nach wie vor gedrückt. Die Lage des Band⸗ eisengeschäftes ist gegen die Vorwoche unverändert, und die Preise behaupten sich. In G robblechen wird die Nachfrage von einigen Werken als sehr gut bezeichnet, und es liegen genügend Aufträge vor, um den Werken den Betrieb auf längere Zeit zu sichern; dagegen sind die Preise unlohnend und gedrückt. Letzteres ist auch für Feinbleche zu bemerken; doch ist hier eine Besserung nach keiner Seite hin zu ver⸗ zeichnen. Auch in diesem Geschäftszweige nimmt die Zahl der Werke, die zu den heutigen verlustbringenden Preisen nicht mehr verkaufen wollen, täglich zu. Für Walzdraht hat sich der Markt, nachdem der kürzliche unerwartete Preisfall überwunden war, zusehends gefestigt. Die Nachfrage in Walzdraht und auch der Absatz in gezogenen Drähten und Drahtstiften hält an und namentlich konnten die größeren Werke sich wieder einmal auf längere Zeit im voraus die erforderliche Arbeitsmenge sichern. Ueber Eisengießereien und Maschinenfabriken ist nichts neues von Belang zu berichten. Die Bahnwagenanstalten sind gut beschäftigt.
— In der am 26. d. M. zu Düsseldorf abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Bergwerksgesellschaft Hibernia, Herne, wurde nach Vorl gung der Berichte des Vorstandes und Auf⸗ sichtsraths und der ilanz nebst Gewinn⸗ und Verlust⸗ rechnung dem Vorstande und Aufsichtsrathe für die Geschäfts⸗ führung Decharge ertheilt und der Antrag des Aufsichts⸗ raths, pro 1891 eine Dividende von 12 % des Aetienkapitals von 22 400 400 ℳ (pro 1891 nehmen die neu emittirten 4667 Stück Actien à 1200 ℳ zum ersten Mal an der Dividende theil) zu ver⸗ theilen, von der Generalversammlung genehmigt. Die Dividende
elangt von heute ab zur Auszahlung. — Die aus dem Aufsichtsrath scheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt.
— Die Generalversammlung der Süddeutschen Boden⸗ creditbank vom 26. d. M. genehmigte die Anträge des Aufsichts⸗ rathes und der Direction, wonach die Dividende pro 1891 mit 7 % = 42 ℳ pro Actie zur Auszahlung gelangt.
— In Chicago hat, wie von dort hierher gemeldet wird, eine größere irma infolge übertriebener Speculationen in Getreide ihre Zahlungen eingestellt. 1
Köln, 29. März. (W. T. B.) Der „Kölnischen Volkszeitung“ zufolge hat der rheinisch⸗westfälische Roheisenverband den Preis für Thomas⸗Roheisen um 1 ℳ pro Tonne ermäßigt.
Leipzig, 28. März. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per April 3,40 ℳ, per Mai 3,42 ½ ℳ, per Juni 3,45 ℳ, per Juli 3,45 ℳ, per August 3,47 ½ ℳ, per September 3,47 ½ ℳ, per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,50 ℳ, per Dezember 3,50 ℳ, per Januar 3,50 ℳ, per Februar 3,50 ℳ Umsatz 85 000 kg.
Mannheim, 28. März. (W. T. B.) Bei der Submission auf die neue vierprocentige 4 Millionen⸗Anleihe lagen, wie die „Neue Bad. Landztg.“ mittheilt, sieben Offerten vor. Das Höchstgebot machte die Berliner Seehandlung mit 101 und erhielt den Zuschlag. 1
Wien, 29. März. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 18. bis 24. März 685 247 Fl., Mehreinnahme 30 973 Fl. 3
London, 28. März. (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen⸗ ladungen angeboten.
Glasgow, 28. März. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6642 Tons gegen 3660 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford, 28. März. (W. T. B.) Wolle ruhig, man wartet die morgige Auction ab. Garne ruhig. ““
St. Petersburg, 28. März. (W. T. B.) Die Dividende der St. Petersburger Discontobank ist entgültig auf 20 Rbl. 60 Kop. per Actie 85 zt worden. Der Besitz der ank an Loosen der Adelsagrarbank brachte ca. 1 Million Rbl. Verlust. — Die Dividende der St. Petersburger Internationalen Handelsbank wurde auf 27 Rbl. festgesetzt. 8
Rom, 28. März. (W. T. B.) Der Schatz⸗Minister ver⸗ fügte, daß die Zahlung der am 1. Juli d. J. fälligen Coupons der fünfprocentigen konsolidirten Anleihe im Inlande bereits vom 1. April an erfolgen solle. 1 1
Lissabon, 29. März. (W. T. B.) Das officielle Blatt „Diario“ meldet: Die Einlösung des April⸗Coupons der auswärtigen Schuld werde in Portugal in portugiesischer Währung mit einer deetgighseentihen Steuer für diejenigen Inhaber erfolgen, welche den Abschluß der onvention nicht abwarten wollen.
New⸗York, 28. März. (W. T. B.) Die Börse eröffnete ruhig, schwächte sich im weiteren Verlaufe theilweise ab, schloß jedoch im allgemeinen sehr fest. Der Umsatz der Actien betrug 281 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 200 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 118 000 Unzen.
Visible Supply an Weizen 41 297 000 Bushels, do. an Mais 12 154 000 Bushels. Theater und Musik
1“ Thomas⸗Theater.
Der gestrige Abend brachte neben dem Genrebild „Ein blau Teufel“ das Lustspiel „Eine vollkommene Frau, von Carl Görlitz und die Posse „Frühere Verhältnisse“ von Jo⸗ hann Nestroy. In beiden Stücken bewährte der Gast der Bühne Feer Conrad Dreher aus München sein unübertreffliches
harakterisirungstalent. Der pensionirte Beamte, den Herr Dreher in dem Lustspiel darzustellen hat, war in seinem Wesen, nicht nur in Aeußerlichkeiten echt, wenn auch einige Züge etwas kraß erschienen. Auch die übrigen in dem Lustspiel mitwirkenden Darsteller, besonders die Damen Schlüter und Pügner, verdienten den lebhaften Beifall, den sie fanden. Die lustige Poss „Frühere Ver⸗ hältnisse“ gestaltete der Gast durch ein eingeschobenes, von dem Dar⸗ steller selbst verfaßtes und meisterhaft vorgetragenes Couplet besonders wirkungsvoll; aber auch als Hausknecht Muffl ließ Herr Dreher alle seine Künste Revue passiren und machte aus dem in seinen äußeren Verhältnissen und sittlich bis zum Vagabunden heruntergekommenen Menschen eine typische Figur von siegreich komischer Kraft. Die Mitspieler, Herr Grünfeld, Fräulein Alberti und Fräulein Weiß, leisteten recht Tüchtiges.
Philharmonie.
Gestern fand das letzte philharmonische Concert unter der Leitung von Hans von Bülow statt. Wie bekannt, will Bülow von der Leitung dieser Concerte überhaupt zurücktreten. Es wäre dies in musikalischer Beziehung gewiß sehr zu bedauern. Vielleicht aber gelingt es seinen hiesigen Verehrern noch, ihn von diesem Entschluß zurückzubringen. Die vortrefflichen Leistungen des gestrigen Abends müßten uns den Abschied doppelt schwer machen. Wie erklang Beethoven’'s „Eroica“, vor allem das schwermüthig düstere Adagio („Marcia funebre“) unter seiner Leitung, wie verstand es Bülow, diesem herrlichen Tonwerk immer wieder neue Schönheiten zu entlocken! Es war ein unvergleichlicher Genuß. Außer der „Eroica“ kamen Brahms' Serenade op. 16 A-dur und die Suite für Streichorchester und Flöte von J. S. Bach zur Aufführung; die Serenade ist an geist⸗ reichen Erfindungen reich, durch das Fehlen der Violinen im Streich⸗ orchester hat sie eine eigenthümliche dunkle Klangwirkung. Die Suite des großen J. S. Bach schien keine ve balte Wir⸗ kung mehr auszuüben. Dem mit Berlioz, Liszt und Wagner gesättigten modernen Concertpublikum erscheinen diese graziössteifen Bourrées und Sarabanden mehr als musikalische Curiositäten, dieses Publikum kann sich für die empfindsame Flöte als Soloinstrument nicht mehr begeistern. In Herrn W. Tieftrunk, der das Flötensolo vortrug, lernten wir einen tüchtigen Künstler kennen. Seine Leistung verdient Anerkennung. Eine gewisse Unebenheit im Tonansatz, die sich anfangs bemerkbar machte, wurde später glücklich überwunden.
Herrn von Bülow wurde am Schlusse des Concerts von der dankbaren Zuhörerschaft eine wohlverdiente stürmische Huldigung dargebracht. Zur Ueberraschung des Publikums ergriff daraufhin Bülow das Wort zu einer längeren Ansprache. Von Beethoven’'s Denkmal in seiner Vaterstadt Bonn, dessen Errichtung der that⸗ kräftigen Initiative Liszt’s zu verdanken war, ausgehend, ge⸗ langte Bülow in sprunghafter Gedankenfolge nach einer kurzen Analyse der Beethoven'’schen Symphonien schließlich zu einer begeisterten Huldigung für den Fürsten Bismarck. Dem guten Fürsten Lobkowitz, dem Beethoven die „Eroica“ gewidmet, soll sein langjähriger Besitzstand für die Zukunft streitig gemacht werden. Wie einst Beethoven das mit der Widmung „Buonaparte“ versehene Titel⸗ blatt, so wolle er, Bülow, das jetzige Titelblatt der Es-dur- Symphonie zerreißen und die „Sinfonia eroica“ im Namen der „Musikanten“ dem Fürsten Bismarck fortan widmen. Das Publikum beantwortete diesen unerwarteten Schlußeffect mit Beifall und mit Zischen. Eines näheren Eingehens auf diese neueste Bülow'sche Redeleistung können wir uns wohl enthalten, glauben aber hervor⸗ heben zu müssen, daß der Concertsaal nicht der geeignete Ort für derartige Kundgebungen mit stark pointirter politischer Färbung ist. Die Politik hat vor den Pforten des Concertsaales Halt zu machen; diese Kunststätte muß frei bleiben von dem lärmenden Widerstreit politischer Meinungen.
Am Theaterraum des
Gründonnerstag, 14. April, Abends 7 ½ Uhr, findet im Königlichen Opernhauses ein Concert des engagirten Königlichen Opernchors statt. Zur Aufführung gelangt u. A. als Hauptnummer Beethoven’'s Missa solemnis unter Leitun des Königlichen Kapellmeisters Felix Weingartner. Die Soli werden ausgeführt von Frau Müller⸗ Ronneburger (Sopran), Frau Geller vom Herzoglichen Hof⸗Theater zu Dessau (Alt), Herrn Sylva (Tenor) und Herrn Mödlinger (Baß); das Violinsolo übernimmt Herr Professor de Ahna; die Königliche Kapelle hat ihre Mitwirkung bereitwilligst zugesagt. Billets sind in der Königlichen Hof⸗Musikalienhandlung von Ed. Bote und Bock, Leip⸗ zigerstr. 37, zu haben.
Anna Haverland tritt im Berliner Theater am Mittwoch als „Medea“ in dem gleichnamigen Grillparzer'schen Drama auf. Am Donnerstag findet eine Wiederholung des „Hüttenbesitzer“ statt, während am Freitag (29. Abonnements⸗Vorstellung) „Medea“ aber⸗ mals in Scene geht.
Carl Millöcker componirt für die bevorstehende hundertste Auf⸗ führung der Operette „Das Sonntagskind“ im Friedrich⸗Wil⸗ helmstädtischen Theater eine neue Ouverture. Der Componist, welcher der Einladung des Directors Fritzsche zur fünfzigsten Wieder⸗ holung nicht Folge zu leisten in der Lage war, hat nunmehr sicher in Aussicht gestellt, bei der hundertsten Aufführung in Berlin persönlich den Tactstock führen zu wollen.
Nachdem Director Ernst vom
9 rector dom Adolph⸗Ernst⸗Theater von einer längeren geschäftlichen Reise zurückgekehrt ist, übernimmt
er mit
dem heutigen Tage wieder die von ihm geschaffene Rolle in der Ge sangsposse „Der Tanzteufel“, die während dieser Zeit von Herrn C 2 Weiß zur Darstellung wurde. Carl
Das Thomas⸗Theater wird nach Beendigung des Dreh das nur noch heute, morgen und übermorgen statt⸗
schen Gastspiels, finden kann, da der Künstler bereits am 1. April in Stettin spiel muß, zunächst den Schwank „Das neue Bad“ von William Sühen mann, dem Mitverfasser des Lustspiels „Die Kinder der Ercellenz⸗ am Freitag zur Aufführung bringen. Für den morgigen letzten Kammermusik⸗Abend dieser Spielzei von Gustav und Ingeborg Exner und F. Espenhahn g potg- de Rome hat die Concertsängerin Fräulein Marie Bluhm ihre Mitwirkung zugesagt; die Künstlerin wird bei dieser Gelegenhet Haydn's „Schäferlied“, Beethoven’'s „Mignon“, das „Wier 585 von Ries und „Das Mühlrad“, eine von Dr. Heinr. Reima bearbeitete deutsche Volksweise, zu Gehör bringen. — Die Altistin Fräulein Mathilde Wagner aus Köln wird zu ihrem morgen in der Sing⸗Akademie stattfindenden, mit der Pianistin Fräulein Marie von Unschuld gemeinschaftlich zu ver⸗ anstaltenden Concert außer den bereits bekannt gegebenen Arien noch Lieder von Schubert, Franz, Jensen, Heuberger, Wüllner singen. — Für das Concert der Pianistin Frau Anna Laidlaw am Don nerstag in der Sing⸗Akademie hat außer dem Cello⸗Virtuosen Herrn Anton Bouman auch die Concertsängerin Fräulein Elma Elsberg ihre Mitwirkung zugesagt. 8
Die preußische Heeresverwaltung betheiligt sich an der in diesem Jahre in Wien stattfindenden internationalen Aus⸗ stellung für Musik⸗ und Theaterwesen. Die zur Darstellung der jetzigen Instrumentalbesetzung der Militärmusik erforderlichen In⸗ strumente werden von anerkannt tüchtigen Instrumentenmachern zu diesem Zweck angefertigt. Nach Beendigung der Ausstellung können diese Instrumente, wie das „Armee⸗Verordnungs⸗Blatt“ mittheilt, zu theilweis ermäßigten Preisen den Truppen überlassen werden. Ge⸗ suche wegen Ankaufs dieser Instrumente sind schon jetzt an den Armer⸗ Musikinspicienten Roßberg in Berlin, Hornstraße 3, zu richten. Die Instrumente werden in Wien nur ausgestellt und daher don nicht zum Musiciren gebraucht. 8 8
Mannigfaltiges.
Der Vorortsverkehr auf der Nordbahn zwischen Berlin und Dranienburg wird, wie die „N. Pr. 3.“ erfährt, mit dem Sommerfahrplan wesentlich erweitert werden. s sollen in jeder Richtung vier neue Züge eingestellt werden, sodaß in Zukunft je sieb⸗ zehn Züge von Berlin nach Oranienburg und zurück fahren werden.
Im Zoologischen Garten ist kürzlich eine Familie von Maras oder Pampashasen eingetroffen, von denen der Garten bisbher nur ein Exemplar besaß. Die eigenthümlich gebauten Thiere nit den für den verhältnißmäßig großen Rumpf und Kopf scheinbar ill zu schwachen Beinen und dem kurzen nackten Stummelschwanz, steben den echten Hasen ziemlich fern, sind dagegen die nächsten Verwandten der Meerschweinchen, Agutis, Pakas und Wasserschweine, mit denen sie eine besondere Familie, die der Hufpfötler, in der großen Ordnung der Nager bilden. Eine gewisse Aehnlichkeit mit dem hie⸗ gen Hasen verschaffte den Maras den deutschen Namen Pampashafe. In den baumlosen Ebenen Patagoniens leben die Maras in kleinen Gesellschaften, selten in größeren Heerden, nähren sich von dem spir⸗ lichen Pflanzenwuchs und sind jederzeit ängstlich auf ihre Sicherheit bedacht, wobei ihnen außerordentlich feine Sinne gut zu⸗ statten kommen.
Potsdam, 28. März. Der Königliche General der Infanterie z. D. von Pritzelwitz, zuletzt Gouverneur von Mainz, seit dem 3. Februar 1880 verabschiedet, entschlief am 26. d. in Potsdam in 80. Lebensjahre nach langen Leiden.
Köpenick, 27. März. Die neue massive Dammbrücke über die Oberspree ist, nach einer Mittheilung der „Voss. Ztg.“, jetzt bis auf die Rampenpflasterungen vollständig fertig gestellt. Anfangs Mai⸗ d. J. hofft man die Brücke dem Verkehr übergeben zu können.
Aus Ostpreußen, 27. März. Vor 2 ½ Jahren machte man in einigen Zuflüssen des Frischen Haffs, so besonders im Passarge⸗ un Frischingfluß, Versuche mit der Einbürgerung des amerikanische Schw arzbarsches. Diese Versuche haben, wie der „Voss. Z.“b richtet wird, gute Ergebnisse gehabt den Beweis geliefert, dat der Fisch in unseren Gewässern Wachsthum zeigt wie in den Gewässern sehr wohlschmeckend, leicht zu transportiren fließenden Gewässern und klaren Seen, in denen Karvpfen, Schleie, Hechte und Karauschen gezogen werden können. Mit Unter⸗ stützung der Königlichen Regierung hat der ostpreußische Fischereiveren daher die weitere Zucht dieser Fische beschlossen. Gegen drei Millionen Exemplare werden in diesem Frühjahr hier eintreffen und zur Be⸗ setzung weiterer Flüsse und Seen mit weichem, klarem Wasser ge⸗ langen. Insbesondere hat man dabei das Augenmerk auf die masun⸗ schen Seen gerichtet, inf Wassers die
und dasselbe schnelle seiner Heimath. Er ist und gedeiht in alcn
in denen infolge ihres vorzüglichen Zucht in ausgedehntem Umfange betrieben werden soll.
London, 26. März. Der Londoner Schulrath hat, wie iie „A. C.“ berichtet, beschlossen, unentgeltlichen Schwimmu nter⸗ richt in den öffentlichen Badeanstalten ertheilen zu lassen.
Warschau, 28. März. Unweit der Station Chelm wurde nach einem Privat⸗Telegramm der „N. Pr Z32 ostwagen des von Kowel nach Warschau fahrenden Zuges der Weichselbahn ven unbekannten Missethätern, die unbemerkt eingebrochen waren, sämmt⸗ licher Werth⸗ und Geldsendungen sowie Briefe beraubt. Del Schaden beträgt angeblich gegen 150 000 Rubel.
Madrid, 27. März. Von dem Hafen damm in Sevill: (vergl. Nr. 74 d. Bl.) ist, wie der „N. Pr. Z.“ gemeldet wird, heute ein weiterer aus großen Quadern erbauter Lheil, 130 m lang und 5 m hoch, eingestürzt. Auch an anderen Stellen ist der Damm⸗ rutsch unvermeidlich; man befürchtet den Zusammenbruch der großen Trianabrücke.
Barcelona, 28. März. Im Hafen ist nach einer Meldung des „H. T. B.“ ein furchtbares Feuer ausgebrochen; die Corvette „Curra“, die Dampfer „Castilla“, „Apollo“, „Swalla“, „Jome’, de⸗ Panzerschiff „Lapa“ und die Kriegsschaluppe „Caimais- sind vol ⸗ ständig verbrannt. Mehrere Schiffe mußten auf das Land laufen, andere wurden in die Luft gesprengt, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Fast sämmtliche Petroleumschiffe ing Hafen sind verbrannt. Das Feuer entstand durch Unvorsichtigkei beim Verladen des Petroleums. Eine nzahl Matrosen ist ve⸗ wundet, doch ist niemand zu Tode gekommen. In der Stadt herrsch große Bestürzung. Die Verluste sind vorläufig unberechenbar. — der Altala⸗Straße fand gestern eine Dynamitexplosion stan
wobei ein Mann schwer verwundet wurde.
Naarden (bei Amsterdam), 28. März. Um 11 ½ Uhr fand, wie der „Voss. Ztg.“ telegraphirt wird, in der Vituskirche eine gre⸗ Comenius⸗Feier statt. Professor Rogge hielt die Festrede. Eir⸗ Abordnung aus Böhmen war anwesend. Heute liefen aus Prag ver schiedene telegraphische Grüße ein. Nach der Feier b in d. Kirche die Enthüllung des Comenius⸗Denkmals und schließlich de Eröffnung einer Comenius ⸗Ausstellung auf dem Stadthaus, in e u. a. der Grabstein von Comenius zu her ist
zum Deutschen Rei
s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Dienstag, den 29. Mürz
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, 3. Unfall⸗ un 4. Verkäufe,
5. Verloosung ꝛc. von
——
ustellungen u. dergl. d Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
Bank⸗Ausweise.
Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
Steckbriefs⸗Erledigung.
[78 127
Der gegen
U. R. I. rep. —, dem 13.
den Buchbindergehilfen Carl Kluge, geboren am 16. Juli 1861 zu
leiwitz, in den Acten
Nr. 954/81 — jetzt J. IId. Nr. 829/81 wegen wiederholter Unterschlagung unter
September 1881 erlassene und zuletzt am
2. März 1886 erneuerte Steckbrief wird hiermit zurückgenommen.
Berlin,
den 17. März 1892.
Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.
[78 126] Der
Steckbriefs⸗Erledigung. 2 ²².24
unter dem 9. Februar 1892 in den Acten
J. 2004. 91 hinter den Bäckergesellen Max Adler
aus Falkenstein
Potsd
[78 141]
In der Strafsache Stern zu Frankfurt a. M., geboren 11. März 1839, israelitisch, leidigung, Landgerichts zu Limburg in der Sitzung
lichen
am,
erlassene Steckbrief ist erledigt. den 25. März 1892. 8
Königliche Staatsanwaltschaft.
Im Namen des Königs! 2 gegen den Redacteur Dr. Joseph
Irrn
zu Soest am wegen öffentlicher Be⸗
hat die zweite Strafkammer des König⸗
vom 7. Januar 1892,
haben:
1) Landgerichts⸗Director Denhard, s Rath Ebenau,
Landgeri
an welcher Theil genommen
8
3) Landrichter Gauche,
4) 5)
für Recht erkannt: Der Angeklagte
schuldig und wird deshalb
Dreihundert (300) Mark,
Landrichter S
teubing,
Gerichts⸗Assessor Dr. Reiß als Richter. Staatsanwalt Hagemann, als Beamter der Staatsanwaltschaft. Referendar Bruder, als Gerichtsschreiber,
ist der öffentlichen Beleidigung
zu einer Geldstrafe von an deren Stelle im Un⸗
vermögensfalle für je nicht gezahlte 10 ℳ ein Tag
Gefängniß tritt, und in die Kosten des
verurtheilt.
Zugleich - Lehmicke und Hauptmann
wird den
Verfahrens
Beleidigten, Hauptmann Sunkel in Neisse, sowie
Ober⸗Amtmann Braune in Soppau die Befugniß
zugesprochen,
innerhalb
vier
den entscheidenden The Wochen nach Empfang einer Aus⸗
Theil des Urtheils
fertigung je einmal in der „Frankfurter Zeitung“,
der „Neisser Zeitung“,
Anzeiger“, auf Kosten
bekannt zu machen. Von allen Exemplaren der Nummer 308 Abend⸗
blatt der „Frankfurter Zeitung“ vom 4. November
1890, sowie den zu Platten und Formen s
derjenige
bar zu machen, auf we mit „politische
befindet.
Denhard.
[78 122]
Auf Antra
und dem
„Deutschen Reichs⸗ des Verurtheilten öffentlich
ihrer Herstellung bestimmten
ind diejenigen Stellen und
Theil der Platten und Formen unbrauch⸗
Uebersicht“ Ebenau. Gauche.
lchen sich der erste Absatz des
bezeichneten Artikels
Steubing.
Dr. Reiß.
Beschluß.
bb111““ 1 Kasernistensohn August Stampnik, unbe⸗ kannten Aufenthalts, geboren am 8. Dezember 1868
IJ. den
zu Riebnig, Krei
katholisch, unbestraft;
II. den Julius Augus unbekannten Aufenthalts,
g der Königlichen Staats nwaltschaft
8 Brieg, letzter Aufenthalt daselbst,
⸗
t Alfred Gustav Heinze, geboren am 22. September
1869 zu Brieg, letzter Aufenthalt daselbst, evangelisch, unbestraft;
III.
. den August Most zu Cleveland,
Schlosser
Richard Reinhold Rudolf Nordamerika, geboren
den 17. März 1869 zu Lossen, Kreis Brieg, letzter
Aufenthalt zu Lossen, evangelisch, IV. der Knechtsohn Karl Johann
unbestraft; Baron, un⸗
bekannten Aufenthalts, geboren am 6. Juni 1869 zu Michelwitz, Kreis Brieg, letzter Aufenthalt daselbst,
fatholisch,
unbestraft;
V. den Paul Adolf
Aufenthalts,
Josef Kranke, unbekannten
eboren am 26. Januar 1869 zu Ohlau,
letzter Aufenthalt zu Ohlau, katholisch, unbestraft; VI. den Buchhaltersohn Paul Berthold Fritz
Mann,
26. Januar 1869 zu Leisewitz,
unbekannten
Aufenthalts, geboren am Kreis Ohlau, letzter
Aufenthalt daselbst, evangelisch, unbestraft;!. VII. der Schäfersohn Karl Josef Julius Schneider,
unbekannten Aufenthalts, Kreis Ohlau, let gelisch, unbestraft;
1869 zu
zu Baumgarten, evan VIII. den Knechtsohn Winkler, 24. Dezem
Jätzdorf,
unbekannten
ber 1869 zu Eulendorf, Kreis
eboren am 5. September letzter Aufenthalt
aul Herrmann August Aufenthalts, geboren am Ohlau,
letzter Aufenthalt zu Eulendorf, evangelisch, unbestraft; 1X. den Heinrich August Schilling, unbekannten
Aufenthalts, geboren am 13.
September 1869 zu
Eulendorf, Kreis Ohlau, letzter Aufenthalt ebenda, evangelisch, unbestraft;
X. den
Püschel,
3. April 1868 zu f enthalt daselbst, evangelisch,
Schaffersohn K unbekannten Aufenthalts, Haltauf, Kreis Ohlau, letzter Auf⸗
Karl Julius Hermann geboren am
unbestraft;
XI. den Inliegersohn Karl Johann Trumpke, unbekannten Aufenthalts, geboren am 8. September 1869 zu Neuvorwerk, Kreis Ohlau, angeblich jetzt in
Amerika, letzter Aufenthalt zu
gelisch, vorbestraft;
XII.
den Tischler
Neuvorwerk, evan⸗
Karl Adolf Wittke, un⸗
bekannten Aufenthalts, geboren am 20,/8. Juli 1866
zu Warf Unbestraft
“
chawe letzter Aufenthalt Brieg,
evangelisch,
XIII. den Steinmetz Wilhelm Karl Flaeschel, angeblich jetzt zu New⸗York, Hecdamberkte .be. am 3. Januar 1869 zu Brieg, letzter Aufenthalt daselbst, katholisch, unbestraft;
XIV. den Arbeitersohn Franz Paul Pampusch, unbekannten Aufenthalts, geboren am 23. Mai 1869 zu Johnsdorf, Kreis Brieg, letzter Aufenthalt daselbst, katholisch, unbestraft; 8
XV. den Johannes Baptista Marck, unbekannten Aufenthalts, geboren am 8. Juni 1869 zu Brieg, letzter Aufenthalt ebenda, katholisch, unbestraft,
welche sämmtlich hinreichend verdächtig erscheinen: Als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß ent⸗ weder das Bundesgebiet verlassen oder nach er⸗ reichtem militairpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 des Reichsstrafgesetzbuchs, das Hauptverfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts in Brieg eröffnet.
Auf Grund der §§ 480, 326 der St.⸗P.⸗O. und § 140 St.⸗G.⸗B. wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten, soweit es zur Deckung der Strafen und der Kosten des Ver⸗ fahrens erforderlich ist, mit Beschlag belegt.
Brieg, den 10. März 1892.
Königliches Landgericht, Strafkammer. Franzki. Ackermann. Riedel. Berichterstatter.
[78 125] Beschluß.
Nach Einsicht des Antrags des Königlichen Gerichts ” 220. Division zu Hannover vom 21. Februar 892, nach Einsicht des Antrags der Kaiserlichen Staats⸗ a den ee . vom 5. März 1892,
nach Einsicht des Gesetzes vom 6. Dezember 1873, des § 246 der es. Seseto.. vom 3. April 1845 und des § 1 des Gesetzes vom 11. März 1850,
nach gehaltener Berathung,
in Erwägung, daß dem Antrage der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft nichts entgegensteht;
aus diesen Gründen verordnet die Strafkammer des Kaiserlichen Land⸗ gerichts den Arrestschlag auf das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Musketiers des 2. Hessischen Infanterie⸗Regiments Nr. 82, Stephan Deutsch, geboren am 12. August 1864 zu Achen, Kreis Saargemünd, bis zum Betrage von dreitausend Mark.
Gegen Hinterlegung von dreitausend Mark wird die Vollziehung des Arrestes gehemmt und wird der ꝛc. Deutsch zum Antrage auf Aufhebung des voll⸗ zogenen Arrestes berechtigt.
Saargemünd, den 9. März 1892.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer Meyer, Kreitmair, Taron. Für richtige Abschrift:
Saargemünd, den 14. März 1892.
Der Landgerichts⸗Secretär: (L. S.) Jacoby. [78 124] Beschluß.
Auf Bericht des Landgerichts⸗Raths Walther, auf Antrag der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft, wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Fahnenflüchtigen Geor Vonesch, geboren den 15. November 1861 zu Winzfelden, Kreis Gebweiler, bis zur Höhe von dreitausend Mark mit Beschlag belegt. 8 1
Gleichzeitig wird die Veröffentlichung dieser Ver⸗ fügung im „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ sowie im Geb⸗ weiler Kreisblatt verordnet.
Colmar, den 14. März 1892.
Kaiserl. Landgericht. Strafkammer. (gez.) Rauschkolb. Prinz. Walther. Beglaubigt: Der Landgerichts⸗Secretär: (L. S.) Diebels
[78 122 Beschluß.
Die gegen den Albert Geschwindenhammer, eboren 11. September 1867 in Hilsenheim, Kreis
chlettstadt, durch Beschluß der Strafkammer Kais. Landgerichts dahier vom 24. Januar 1892 ausge⸗ sprochene Vermögensbeschlagnahme wird hiermit wieder aufgehoben, da sich der Beschuldigte in⸗ zwischen gestellt hat.
Die Veröffentlichung dieser „Deutschen Reichs⸗Anzeiger“ und in den „ Nachxichten“ wird verordnet.
Eblmar, den 15. März 1892.
Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. (gez.) Rauschkolb. Prinz. Walther. Beglaubigt: Der Landgerichts⸗Secretär: (L. S.) Diebels.
Verfügung im Elsässischen
[77 868] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Gren.⸗Rgts. 119 Josef Betz aus Großengstingen, Reutlingen, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt: 1
es solle das dem Betz gegenwärtig zustehende oder kän tig. Fsallenes Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
Stuttgart, den 25. März 1892. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 869] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Gren.⸗Regts. 119 Christian Friedrich Fauser aus Nehren, Tübingen, wegen Fahnenflucht, at das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt: 88
es solle das dem Fauser gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen un⸗
beschadet der Rechte Dritter mit Beschlag
legt sein. Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 870] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten u Moritz Albert Autenrieth aus Stuttgart wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März
des Inft.⸗Rgts. 125
1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Autenrieth gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen un⸗ beschadet der Rechte Dritter mit Beschlag be⸗
legt sein. Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1
[77 871] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten de gts. 119 Eugen Karl Schnell Oberberken, Schorndorf, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am
des Gren.⸗Rgts.
11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Schnell gegenwärtig zustehende
2
oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet ritter mit Beschlag belegt sein.
der Rechte Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 872] Bekanntmachung. In der
des Inft.⸗Regts. 125
11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Knayer gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. 1““ n S
Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 873] Bekanntmachung. In der Untersuchungssache des Gren.⸗Regts.
Untersuchungssache gegen den Rekruten Theodor Friedrich Knayer aus Stuttgart wegen Fahnenflucht hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am
2 gegen den Rekruten 119 Martin Kaiser aus Nagels⸗
be⸗ [77 879] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Inf.⸗Rgts. 125 Augustin Faulhaber aus Schöm⸗ berg, Rottweil, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Faulhaber gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
Stuttgart, den 25. März 1892. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.)
[77 880] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Fußart.⸗Batls. 13 Jakob Blocher aus Betz⸗ weiler, Oberndorf, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Blocher gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.)
aus
[77 881] Bekanntmachung. In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Feldart.⸗Rgts. 29 Gustan Adolph Romminger aus Tuttlingen, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt: es solle das dem Romminger gegenwärtig zu⸗ stehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Stuttgart, den 25. März 1892. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K.
Julius
W.)
[77 882] Bekanntmachung. 8
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten des Inft.⸗Regts. 126 Georg Jauch aus Schwen⸗ ningen, Rottweil, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt:
berg, Künzelsau, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. es solle das dem Jauch gegenwärtig zustehende
Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März
1892 zu Recht erkannt: es solle das dem Kaiser
Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.)
[77 874]
In der Untersuchungssache des Inf.⸗Regts. 126 Otto Oberndorf, wegen Fahnenflucht,
Bekanntmachung.
1892 zu Recht erkannt: es solle das dem Marte g. stehende oder künftig anfallende beschadet der Rechte Dritter legt sein. Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
—8 05n⸗
[77 875] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache des Zuffenhausen,
—
das Königl.
oder künfti der Rechte
Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 876] In
Waiblingen,
Bekanntmachung.
1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Schüle gegenwärtig
oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
77 877] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Gottfried Munz aus wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am
des Inft.⸗Rgts. 126 steinenberg, Gaildorf,
11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Munz gegenwärtig oder künftig anfallende Vermögen ees Dritter mit Beschlag belegt sein.
der Rechte 1 Stuttgart, den 25. März 1892.
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
[77 878] Bekanntmachung.
In der Untersuchungssache gegen den Rekruten 29 David Wittendorfer aus Hochmössingen, Oberndorf, wegen Fahnenflucht, hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt: ö
dem Wittendorfer gegenwärtig zu⸗ anfallende 1 Rechte Dritter mit Beschlag
des Feldart.⸗Regts.
es solle das stehende oder unbeschadet der belegt sein. b Stuttgart, den 25. März 1892.
künftig
Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.)
das — egenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
gegen den Rekruten Marte aus Aichhalden, 8 dernd we F hat das Königl. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März
egenwärtig zu⸗ d mit Beschlag be⸗
egen Gren.⸗Regts. 119 Karl August Gabler aus Ludwigsburg, wegen? ahnenflucht, hat I. Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März 1892 zu Recht erkannt:
es solle das dem Gabler gegenwärtig zustehende anfallende Vermögen unbeschadet ritter mit Beschlag belegt sein.
der Untersuchungssache gegen den Rekruten Gren.⸗Rgts. 119 Ernst Paul Schüle aus Korb, wegen Fahnenflucht, hat Militär⸗Revisionsgericht zu Stuttgart am 11. März
oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein. Stuttgart, den 25. März 1892. Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.)
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2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[78 145] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 6 Blatt Nr. 350 auf den Namen des Zimmermeisters Carl Johann Daniel Köbke hier eingetragene, in der Prinzen⸗Allee Nr. 12 belegene Grundstück am 14. Mai 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Gregesche⸗ Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 7a 96 gm groß und zur Grundsteuer nicht, dagegen für das Etatsjahr 1893/94 mit 12 600 ℳ Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗
laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ “ vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläu⸗ biger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des gering⸗ sten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens Vr. suren⸗ wi⸗ drigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Mai 1892, Nach⸗ mittags 1 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, ver⸗ kündet werden.
Berlin, den 21. März 1892.
Königliches Amtsgericht I.
ermögen un⸗
den Rekruten
das Königl.
zustehende
Rekruten Vorder⸗
zustehend unbeschade
Abtheilung 77.
[77 888]
Zum Zwecke der wangsversteigerung des dem Schänkwirth Adolf Runge gehörigen Erbpacht⸗ grundstücks der sub Nr. 698 hieselbst belegenen so⸗ genannten Hopfenburg nebst dem Garten Nr. 329 und der Wiese Nr. 45 stehen zum Verkauf und zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen Termin auf Sonnabend, den 11. Juni d. Js., bezw. Vormittags 11 ½ Uhr und 11 Uhr, sowie zum Ueberbot auf Sonnabend, den 2. Juli d. Is., Vormittags 11 Uhr, und endlich zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das ge⸗ dachte Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörigen Gegenstände auf Sonnabend,
Vermögen