von der Stadt Bremen nach den gesetzlichen preußischen Bestimmungen etragen, bis wegen der Ablösung ein Uebereinkommen zwischen der tadt Bremen einerseits und den Berechtigten (der Provinz Han⸗ nover, dem Kreise Lehe, der politischen Gemeinde, der Kirchen⸗ und Schulgemeinde sowie dem Deich⸗ und Sielverbande Lehe) andererseits getroffen sein wird.
Kunst und Wissenschaft. M
Die juristische Facultät der Universität zu Marburg hat, wie wir der „Voss. Ztg.“ entnehmen, dem Ministerial⸗Director im Cultus⸗ Ministerium Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Richard de la Croix im Hinblick auf die Verdienste, die er sich als lang⸗ jähriges Mitglied und Justitiar des Ministeriums, wie als Ministerial⸗ Director um die Förderung des Unterrichtswesens und besonders des Rechtsstudiums erworben hat, zum Ehrendoctor ernannt.
— Die Gesellschaft der Wissenschaften in Christiania erwählte, wie dem „D. B. H.“ gemeldet wird, den Geheimen Medizinal⸗Rath Dr. Waldeyer in Berlin und den Geheimen Rath Professor von Kölliker in Würzburg zu ihren auswärtigen Mitgliedern.
8 12
Literatur.
Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des General⸗Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke. I. Band: Aufzeichnungen zur Lebens⸗ geschichte. Geheftet 7 ℳ Gebunden in Original⸗Halb⸗ lederband 8,60 ℳ E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hof⸗
buchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 68 — 70. — Der⸗ jenige Band der Gesammelten Schriften und Denkwürdigkeiten des General⸗Feldmarschalls Grafen Helmuth von Moltke, velcher alle Beiträge zur Lebensgeschichte des Feldmarschalls n sich vereinigen sollte (Band I des Gesammtwerks) ist so⸗ eben ausgegeben worden. „Er enthält das wichtigste, was der
8 8
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Die Maul⸗ und Klauenseuche ist nach einer Mittheilung
der „N. Pr. Z.“ auch in Blankenfelde (Kreis Teltow) ausgebrochen.
Theater und Musfik.
Philharmonie.
Das Concert des Philharmonischen Chors zum Besten des ensionsfonds des Philharmonischen Orchesters nahm gestern unter Pensiorgfng von Dr. H. von Bülow einen glänzenden Verlauf. Bülow hatte die Leitung der Beethoven’'schen Compositionen, der Huverture „Die Weihe des Hauses“ und der Neunten Symphonie, übernommen. Die Aufführung der „Neunten“ war eine unvergleichlich schönce. Bei Bülow können alle unsere jüngeren Dirigenten noch in die Schule gehen. Den vierten Satz (Presto) der Symphonie haben wir vor einigen Wochen unter Wein⸗ gartner's Leitung im Opernhause nicht in der Vollendung
gehört, wie gestern Abend. Der wohlverdiente Beifallssturm na Schluß der Symphonie wollte kein Ende nehmen. Bülow dankte schweigend für die laute Huldigung des Hauses. Besondere An⸗ erkennung verdient die Leistung des gut geschulten Chors. Die Soli im letzten Satz der Symphonie wurden von bewährten Kräften ge⸗ sungen. Siegfried Ochs leitete die Aufführung des „Schicksals⸗ lieds von J. Brahms und der „Flucht nach Egypten“ von H. Berlioz. Wie das Programmbuch berichtet, hat Berlioz mit dieser Composition seine Gegner, die ihm die Fähigkeit, einfach und natürlich zu compo⸗ niren, absprechen wollten, zum besten gehabt. Die Composition ist sehr reizvoll, insbesondere ist die Orchesterbegleitung zu dem Tenorsolo „Die Ruhe der heiligen Familie“ von großer Anmuth und Feinheit.
In der Vorstellung der Oper „Freund Fritz“ am Mittwoch im Köndglichen Opernhause sind die Damen Pierson und Lammert, die Herren Sylva, Betz, Philipp und Krasa beschäftigt. Für die erkrankte Sängerin Fräulein Roth⸗ hauser wird Herr Lieban die Partie des Joseph über⸗ nehmen. Der Oper folgt das Ballet „Die Puppenfee“. Am Donnerstag geht „Cavalleria rusticana“ mit den Damen
Familie an schriftlichem Material zur Verfügung stand; Liebe und dankbare Verehrung haben es in den einzelnen Auf⸗ ätzen verwerthet.“ Der Band stellt sich als ein Sammelwerk eigener Art dar; Aufzeichnungen und Tagebücher es Feldmarschalls wechseln mit Mittheilungen seiner Personal⸗ apiere; aus der Jugendzeit wird eine Novelle von ihm „Die eiden Ireunge veröffentlicht, während seine letzte inhalt⸗ chwere Niederschrift den Band schließt: „Trostgedanken über as irdische und Zuversicht auf das ewige Leben“. — Zu iesen Originalbeiträgen gesellen sich mehrere Aufsätze, die as Leben des Feldmarschalls in seinen wichtigsten Be⸗ ziehungen darstellen: ein „Lebensbild seiner Frau“ schildert as Glück seiner Ehe, „Stillleben in Creisau“ sein persönliches Leben in den Mußestunden, seine Liebe zu den Künsten seine Betheiligung an ihrer Pflege; in dem Aufsatze „Der Feldmarschall und seine Kriegsherren“ vird der Huld, der Freundschaft und Dankbarkeit seiner Könige ein Ehrendenkmal gesetzt. — Das Alles vbirkt zu einem Gesammtbilde zusammen, welches die mannig⸗ achsten Anziehungspunkte bietet. Die Einfügung zahlreiche Handschreiben der preußischen Könige, auch in Faecsimile, wir das allgemeine Interesse ebenso befriedigen, wie die Nach⸗ bildungen vieler Zeichnungen und Aquarelle des Feldmarschalls. Der Band schließt mit dem Abdruck von „Trostgedanken über das irdische und Zuversicht auf das ewige Leben“, des Feld⸗ marschalls letzter Niederschrift von Bedeutung.
Sucher, Dietrich und Lammert, den Herren Rothmühl und Bulß in Scene. Darauf folgt der „Barbier von Sevilla“ mit den Damen Herzog und Lammert, den Herren Lieban. Schmidt, Mödlinger und Bulß. ö“
Am Gründonnerstag, 14. April, Abends 7 ½ Uhr, findet im König⸗ lichen Opernhause (Theaterraum) ein Concert des engagirten König⸗ lichen Opernchors (Beethoven⸗Abend) statt unter Direction des Königlichen Kapellmeisters Herrn Felix Weingartner und Mit⸗ wirkung der Frau Müller⸗Ronneburger (Sopran), Frau Geller (Alt) vom Herzoglichen Hoftheater in Dessau, der Königlichen Sänger Herrn Sylva (Tenor) und Mödlinger (Baß), des Professors Herrn de Ahna und der Königlichen Kapelle. 1) Symphonie C-moll Op. 67. 2) Missa solemnis. Billets zu 5, 4, 3, 2, 1 ℳ sind in der Königlichen Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock, Leipziger Straße 37, zu haben. “
m Königlichen Schauspielhaus verkündet ein Aushang des General⸗Intendanten die Allerhöchste Zufriedenheit Seiner Majestät des Kaisers über die Aufführung der drei kleinen Stücke „Das Buch Hiob“, „Die Philosophin“ und „Meister
Andrea“. Preußische Klassenlotterie. “ (Ohne Gewähr.) 16“ Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 186. Cöaiglic reugi er Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 1 Geean⸗ von 15 00 ℳ auf Nr. 80 756. 1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 164 122.
4 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 10 779. 76 032. 79 448. 169 275
6 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 9318. 83 607. 126 292. 147 915. 152 294. 179 135. u“
19 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 4516. 26 491. 26 972. 30 207. 35 821. 47 890. 53 074. 53 198. 60 571. 73 856. 78 708. 85 956. 96 490. 108 981. 115 406. 134 966. 149 813.
162 169. 170 470. Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 186. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗
mittagsziehung: 1
1 gewin von 30 000 ℳ auf Nr. 145 271.
1 Gewinn von 10 000 ℳ auf Nr. 128 858..
2 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 37 735. 73 866.
1 Gewinn von 3000 ℳ auf Nr. 54 724. 8 1
9 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 8247. 10 354. 20 502. 74 885. 85 438. 85 546. 129 170. 130 191, 172 402.
21 Gewinne von 300 ℳ auf Nr. 700. 26 896. 38 914. 41 030. 45 380. 92 543. 101 800. 104 370. 117 141. 123 700. 127 045. 128 052. 136 122. 141 781. 145 717. 147 344. 153 894. 164 463. 172 860. 177 121. 182 867.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. 5
Prag, 5. April. (W. T. B.) Im böhmischen Land⸗ tag kritisirte heute bei der Fortsetzung der Budgetdebatte der Abgeordnete Schmeykal in scharfer Weise das Verhalten der Altezechen und der conservativen Großgrundbesitzer in der Ausgleichsfrage. Die Regierung habe aller⸗ dings durch die Einbringung der Ausgleichsvorlagen ihre Pflicht gethan, aber dann diese ihrem Schicksale überlassen. Die Deutschen Böhmens würden dafür sorgen, daß namentlich die Abgrenzungsvorlage nicht von der Tages⸗ ordnung verschwände.
St. Petersburg, 5. April. (W. T. B.) In der Ab⸗ theilung für vecrh Pulver der hiesigen Pulver⸗ fabrik fand gestern Abend eine Explosion von 350 Pud Pyrovxylin statt. Das betreffende Gebäude flog in die Luft mit neun in demselben befindlichen Arbeitern Die Trümmer des Gebäudes und Körpertheile wurden auf eine Entfernung von über 100 Faden fort⸗ geschleudert. Durch die furchtbare Erschütterung wurden auch die benachbarten Fabrikgebäude beschädigt und dort fünf Ar⸗ beiter verwundet. Selbst auf eine Entfernung von zwei Werst von der Pulverfabrik sprangen noch in den Häusern die “ Die Ursache der Explosion ist noch nicht fest⸗
estellt. 8 St. Petersburg, 5. April. (W. T. B.) Der „Re⸗ gierungsbote“ veröffentlicht die Ernennung des bisherigen Directors der St. Petersburg⸗Warschauer Eisenbahn, Szu⸗ marokow, zum interimistischen Director des Eisen⸗ bahn⸗Departements im Verkehrs⸗Ministerium.
Konstantinopel, 5. April. (W. T. B.) Der Sultan empfing heute den Vertreter Bulgariens Dimitrow in dreiviertelstündiger Audienz und machte ihm eine mit dem Namenszuge des Sultans in Brillanten versehene Cigaretten⸗ tasche zum Geschenk. 8
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
icht vom 5. April, M. Kalbeck. In
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Stationen. 7 Uhr.
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Herssr bbö1ö’ Swinemünde 764 Neufahrwasser 767 Memel 767 2 wolkig Paris .. 763 NNO 2 wolkenlos Münster. 762 WSW Z wolkenlos Karlsruhe. 762 still wolkenlos Wiesbaden 763 still wolkenl. ¹) München. 764 2 wolkenlos Chemnitz. 764 1 halb bed. Berlin .. 763 3 heiter ²) Wien... 766 1 wolkenlos Breslau.. 765 1 wolkenlos Ile d'Aix.. 762 3 Dunst . 6ö6681 1 wolkig ih11763 1 heiter
²) Thau.
¹) Nachts Thau.
Uebersicht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung ist andauernd gleichmäßig und daher die Luftbewegung allenthalben schwach. Das Hochdruckgebiet, welches gestern mitten über Central⸗Europa lag, ist in langsamer Wanderung nach Osten hin begriffen, während eine Theil⸗ depression über der Nordsee sich entwickelt hat, welche ebenfalls langsam ostwärts fortschreitet und in unsern Gegenden, insbesondere in den nördlichen Gebiets⸗ theilen, Zunahme der Bewölkung bringen dürfte. In Deutschland dauert die ruhige, milde, vorwiegend heitere und trockene Witterung noch fort. Im ost⸗ deutschen Küstengebiete fanden Nachtfröste statt. Im Westen der britischen Inseln ist Regenwetter ein⸗
etreten. B Deutsche Seewarte.
————AꝑᷓNʒ;’ Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 88. Vorstellung. Freund Fritz. Lyrische Oper in 3 Acten von P. Mascagni. Text von P. Suardon (nach Erckmann und Chatrian), deutsch von
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6606, 9G
vom Andrea. setzt vom 7 Uhr.
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von Sevilla. G. Rossini. Te⸗ J. Kollmann. Anfang 7 Uhr.
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Sonnabend:
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(Agnes Sorma, Stahl.) Anfan
Freitag: 30.
meliendame. Donnerstag: Frau. Lustspi
fang 7 ½ Uhr. Tages.
Sonntag: Krause. 86
Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. — Die Puppenfee.
Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent:
Schauspielhaus. — Schauspiel in 1 Aufzug nach H. Hölty von
In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Die Philosophin. Lustspiel in 1 Aufzug von Friedrich Roeber. J Ober⸗Regisseur Max Lustspiel von E. Geibel.
1 Aufzug von Pietro Mascagni. gleichnamigen Volksstück von Verga. In
Kapellmeister Weingartner. Vorher: Der Barbier
Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Schauspielhaus. Wildenbruch. In Secene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Torquato Anfang 7 Uhr.
Donnerstag: College Crampton.
Freitag: Faust.
spänstigen Zähmung.
Berliner Theater.
Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. (Agnes Sorma, Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)
Lessing-Theater.
Freitag: Die Großstadtluft. Nächste Nachmittags⸗Vorstellung (Parquet2 ℳ ꝛc.): [60] Der Probepfeil. Vorverkauf täglich ohne Aufgeld.
Wallner-Theater. studirt: Der Löwe des Tages. Gesangsposse in
3 Acten von H. Wilken. von L. Herrmann. Musik von C. Schramm. An⸗
onnerstag und folgende Tage: Der Löwe des
Parquet 1 ℳ ꝛc. Anfang 4
Nachmittags⸗ Borfte. König T.
Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur
Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗
ßreiter und Gaul. Musik von J.
Anfang Serl Gö In Scene Das Buch aus dem Atelier vo
Musikdirector Hertel.
95. Vorstellung.
fang 7 Uhr. 8 Donnerstag: Z. 78. Male: Da
In Scene gesetzt Grube. — Meister In Scene ge⸗
⸗Regisseur Max Grube. Anfang Mittwoch:
burg.
Oper in von Schönau. In Seene gesetzt
ana (Bauern⸗Ehre). nach dem Anfang 7 ½ Uhr.
Text er⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: begonnen. Komische Oper in 2 Acten von rt von P. Sterbini, übersetzt von Belle-Alliance-Theater. schulze. von Salingré. lsi b setzt vom Director Sternheim. Donnerstag: Pechschulze.
96. Vorstellung. Der neue iel in 7 Vorgängen von Ernst von
Adolph Ernst⸗Theater. Woche): Zum 104. Male: Der sangsposse in 4 Acten von Ed. Mannstädt. — Musik von Gustav Steffens. Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Donners
Mittwoch: Othello.
Nuscha Butze, Ludw. Barnay, Ludw. g 7 Uhr.
Neu einstudirt: Der Wider⸗
Thomas.
Direction: Emil nas. osse in
2. Male: Papageno. Abonnements⸗Vorstellung. Kean.
Mittwoch: Die Ca⸗
Zum 1. Male: Das Recht der el in 3 Acten von Ludwig Fulda.
Kurz. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: . Freitag: L 8.
Reiflingen.
Moser.
griedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch: Mit neuer Ausstattung zum 77. Male: Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von Hauptstein). fer gesetzt von Julius Abtheilungen von Felicin David. Dirigent: Kapellmeister
Costume vom Garderoben⸗Inspector Ventzky. An⸗
Residenz⸗Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ Zum 16. Male: Schwerenöther (Ferdinand le noceur).
Donnerstag: Opernhaus. 89. Vorstellung. Caval- Schwank in 4 Acten von Leon Gaudillot.
Scene Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Der Vorverkauf zum Sonnenthal⸗Gastspiel hat
Posse mit Gesang und Tanz in 3 Acten Musik von A. 1” In Scene ge⸗ en
Couplets theilweise von Gustav Görß. In Scene gesetzt von
: Der Tanzteufel.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Kneisel. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur A.
Benefiz für Georg Kaiser. Schwank in 5 Aufzügen von G. von
Concerte.
Concert-Hauns. Mittwoch: Concert des Erk'schen Männer⸗Gesangvereins (Dirigent: Theodor „Die Wüste“, hrn 1 Anfang 7 Uhr. edermann. Die g
n Falk. Die neuen
Circus Renz. Karlstraße. Mittwoch, den 13. d. M., letzte Vorstellung in dieser Saison. Donnerstag, Abends 7 ¼ Uhr: ☛ Auf Helgo⸗ land ☚☚ oder: Ebbe und Fluth. Große hydrol. Ausstattungs Päantomime in 2 Abtheilungen vom Director C. Renz. Nationaltänze (65 Damen) ꝛc. Dampfschiff, und Bootfahrten, neue überraschende Licht⸗ und Feuereffecte. 80 Fuß hohe Riesenfontäne. — Austreten des gesammten Künstler⸗Personals ꝛc. Täglich: Auf Helgoland. Sonntag: 2 Vorstellungen.
— ———— — Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Gertrud Meißner mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Dr. Max Jensen (Prenzlau — Berlin). — Frl. Elisabeth Reinelt mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Karl Steinberg (Breslau — Schweidnitz). — Frl. Margarethe von Ludwig mit Hrn. Majoratsbesitzer Franz von Raczeck (Breslau- Preiswitz). — Frl. Margarethe Müller mit Hrn. Regierungs⸗Assessor Martin Petersen (Neumünster i. H.). Frl. Anna⸗Marie von Suckow mit Hrn. Rittergutspächter Mar Fleisch⸗
Mittwoch (vorletzte pste. ,S u““
„Ge⸗ eboren: Ein Sohn: Hrn. Stabsarzt Dr. “ . Dengel (Berlin). — Hrn. Moritz von Oppen⸗ feld (Reinfeld, Kreis Belgard). — Hrn. Ritter⸗ utsbesitzer Otto Post (Reddies). — Hrn. Lieut. Hans Fretzdorff (Görlitz). — Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans von Plüskow (Potsbam).. — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Wilhelm Beutner (Berlin). — Hrn. Regierungs⸗Assessor von Nostitz (Berlin). 8
Gestorben: Frl. Margaretha von Scherbening (Breslau). — Hr. uptmann Fritz Metzke (Inowrazlaw). — Frl. Alexandrine Strubberg (Berlin). — Hrn. von Puttkamer Tochter Anne Marie (Sellin, Bez. Köslin). — Fr. Seraphine von Dittmar, geb. von Wedell⸗Parlow (Ebers⸗ walde). — Verw. Fr. General von Sevdewitz, geb. von Schlieben (Halle a. S.). — Hr. Professor Dr. Gustav Kühn (Möckern).
sS Sonntagskind.
Der kleine
Deutsch von Emil Lessing.
Mittwoch: Pech⸗
ds 7 ½ Uhr.
8
Mittwoch: Zum 4 Acten von Rudolf
Reif⸗
Mittwoch: Neu ein⸗
Hohenzollern⸗Galerie
am Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — 9 Vorm. — 11 Ab. 1 ℳ Kinder 50 ₰.
Redacteur: Dr. H. Klee, Director Berlin: — Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Die neuen Gesangstexte
Am Landes⸗ s Park Geöffnet von 12 —11 5 wissenschaftlichen Theater. Nä zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. r. Tã
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen 8 (Lehrter Bahnhof). (einschließillich Börsen⸗Beilageh,
glich Vorstellun im sowie die J f Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ heres die Anschlag⸗ lichen Auzeigers (Commanditgesellschaften auf
vom 28. März bis 2. April 1892.
neuerer Daten diejenigen des Jahres 1889 gesetzt.
schaften 3 nn. dies sind jedoch nahezu alle, mit Ausnahme kleiner, rein lokaler
Actien und Actiengesellschaften) für die Woche
Berlin, Dienstag, den 5. April
Staats⸗Anzeiger. 1892
Statistik und Volkswirthschaft. Der Weinbau Preußens im Jahre 1890. I., Norbindung mit der landwirthschaftlichen Statistik werden in Preusßen Verbindungseznigliche statistische Bureau für jedes Jahr auch ie Erträge des Weinlandes sowie die mit Reben bebauten Flächen Die für das Jahr 1890 angestellte Erhebung hat eine Weinernte von 348 772 hl ergeben, während das Vorjahr nur 81 313 hl aufzuweisen hatte. Jener Ertrag wurde gewonnen in 679 Erhebungsbezirken, welche zum größten Theil auf das Rheinland und Hessen⸗Nassau entfielen. Die in diesen Provinzen mit Reben be⸗ tockte Fläche nahm 1890 allein 84,9 % der gesammten Weinländereien Preußens ein und lieferte 95,16 % des gekelterten Weines. Die nachstehende Uebersicht veranschaulicht, wie sich die Anbau⸗ fläche, der Hektar⸗ und Gesammtertrag auf die überhaupt den Wein⸗ bau treibenden zwölf Regierungsbezirke vertheilen. Es betrug 8 an⸗ der “ IHFx der gebaute über⸗ rhebungs⸗ Fläche vom ha haupt bezirke hl hl mit Weinbau Frankfurt. 6,78 2 810 8 Posen 11“ 4,58 506 v111111“ 2,80 7 Liegnitz. 8 . 11 Merseburg 648,3 12,33 7 993 Erfurt 14,2 12,46 177 Cassel.. 134,7 5,66 763 Wiesbaden 2 956,1 25,28 74 729 Koblenz 7 670,6 22,25 170 692 Köln. 111“ 8,31 2 414 1 8C0 öPZ “ 6,4 0 94 6 2 Staat 17 311,6 250,15
im Regierungsbezirk
348 772 679
Berücksichtigt man im einzelnen die Erhebungsbezirke mit mebr als 40 ha Weinbergsländereien bezüglich der angebauten Fläche und des Ertrages, so stehen in ersterer Hinsicht die Stadt Grünberg mit 725 sowie die Stadt Kreuznach mit 475 ha an der Spitze. Als nächste folgen weit hinter diesen beiden genannten Stadtbezirken die Gemeinden Zeltingen⸗Rachtig mit 200 und Geisenheim mit 192 ha. Der Weinbau in Lorch und Rüdesheim erreicht gleichfalls annähernd den vorbezeichneten Umfang. Das berühmte „Johannisberg“ weist nur eine Fläche von 63,5 ha nach, Aßmannshaufen 62,5 ha. Die größte Menge gekelterten Weines entfiel auf Kreuznach mit 11 875 hl; auf Grünberg, das viele Tafeltrauben verkauft, kamen dagegen nur 3625 hl. In Zeltingen wurden 8000 hl nach⸗ gewiesen; ihm folgten Heddesheim und Langenlonsheim im Kreise Kreuznach mit über 6000 hl. Lorch, Geisenheim, Rüdesheim, Winkel und Laubenheim kelterten auch noch je über 5000 hl. Aeußerst ver⸗ schieden stellte sich in den einzelnen Erhebungsbezirken die vom Hektar berechnete Menge des gekelterten Weines. Während sie in einzelnen schlesischen Bezirken bis auf 50 1 heruntergeht, zeigen die Stadt Grünberg selbst 500, Züllichau 550, Bomst 560 1; Krossen
.O. weist 18,1 hl nach. Freiburg a. Unstrut erntete 30 hl vom Hektar und überschritt damit die für Geisenheim, Eltville, Rüdesheim, Hallgarten, Hattenheim u. a. nachgewiesenen Zahlen. Johannisberg hatte 30,05 hl. Den höchsten Hektarertrag erreichte mit 65 hl Neudorf im Rheingaukreise. Ihm folgten Wehlen (Kr. Bernkastel) mit 54, Uerzig (Kr. Wittlich), Zell a. Mosel und Medders⸗ heim (Kr. Meisenheim) mit je 50 hl; Langenlonsheim und Heddes⸗ heim (Kr. Kreuznach) standen nur um 2 hl hinter den eben genannten Erhebungsbezirken zurück. Auch Senheim (Kr. Zell), Cues und Lieser (Kr. Bernkastel) erreichten 48 hl. Von besonderem Unglück scheint im Jahre 1890 das Ahrthal heimgesucht worden zu sein, da von den hier in Betracht kommenden sieben Erhebungsbezirken durchschnittlich nur etwa 6 ½ hl vom Hektar der in Ertrag stehenden Weinbergs⸗ ländern geherbstet wurden. 1u
Die Entwickelung der Lebensversicherung von 1860 bis 1890.
Die Lebensversicherung hat in den letzten Jahrzehnten eine höchst erfreuliche Entwickelung genommen. Die in den einzelnen Ländern u. s. w. gemachten Fortschritte sind in der folgenden Uebersicht — an der Hand einer werthvollen Arbeit des Directors Marco Besso für die früheren Jahrzehnte, nach den Angaben und Schätzungen des Nat.⸗Oek. für zu einem Gesammthilde vereinigt worden, wonach in Kraft
aren:
bei den Gesellschaften
in Deutschland . . .. Oesterreich⸗Ungarn 1 Italien der Schweiz Frankreich Sella den Niederlanden “ Großbritannien und Irland Danemark 1“ Schweden und Norwegen 1666*“ den Vereinigten Staaten von Amerika Canada.. Australien “ 8 sonstigen Ländern .. .. — 10,0 30,0 zusammen. 4781,6 17 162,0 277 351 5 In der vorstehenden Zusammenstellung sind 1
Versicherungssummen in Millionen Mark 1860 1870 880 1890 316,8 4 311,9 104,0 1 500,5 103,3 223,6
3 202,5
60,0 227,4 015,6
99,6 367,0 515,9
16 812,2 495,0 800,0 100,0
13 —29 8525
die Zahlen des
—
— — 90
2 2 SaeSSS 10☛ñ So0S;
89 02 0
—1 8 0‿
◻— n 2 7. 4 Jahres 1890 für Belgien, Canada, Australien und die sonstigen Länder, für die letzteren auch —
diejenigen der Jahre 1870 und 188 — für Iralst 2 0 geschätzt und für Italien an Stelle der Angaben von 1890 mangels Außerdem sind Amerika nur diejenigen Gesell⸗ welche im Staate New⸗York thätig
für die Vereinigten Staaten von in Betracht gezogen,
nstalten, deren Rechnungsergebnisse nicht in die Waagschale fallen. Da diese Schätzungen u. s. w. etwa nur 2 ½ % der Gesammtsumme ausmachen, so kann ein dabei etwa vorgekommener Irrthum das Schlußergebniß so gut wie nicht beeinflussen. 8 b ich nun wie folgt: Im Jahre 1890 waren nahezu 9ꝗ Mi liarden Mark versichert gegen 4,8 Milliarden im Jahre 1860. Den geringsten Zugang weist der Zeitraum 1870 — 1880 auf, das Jahr⸗ zehnt, in dem nahezu sämmtliche Staaten große Geldtrisen durch⸗ gemacht haben. In den Vereinigten Staaten trat während dieser Periode sogar ein Rückgang um 2 ½ Milliarden Mark ein. 8 In den obigen Angaben 18 auch die Zahlen für die Arbeiter⸗ Lebensversicherungen mitenthalten; dieselben haben nur in Groß⸗ 82 8 den FI“ Staaten bisher eine größere Aus⸗
onung erlangt; und zwar be ie Versi ü Beträge in Millionen Mark “]
8 in 1870
Großbritannien “ 1812 8 118908
1754,7.
1880 den Vereinigten Staaten.
426,0 120,0
Außerdem bestehen in den Vereinigten Staaten noch die so⸗ genannten „Cooperative Companies“, welche die Lebensversicherung auf der Grundlage des Umlageverfahrens betreiben; 1890 bestanden 130 solcher Gesellschaften mit über 579 000 Mitgliedern und einer Jahreseinnahme von 17 684 000 Dollars. Bei diesen Gesellschaften dürfte ein Betrag von etwa einer Milliarde Dollars versichert sein, um welchen die oben für 1890 angegebene Summe steigt.
Die Berichte der ungarischen Fabrikinspectoren.
Aus den Berichten der ungarischen Fabrikinspectoren ist nach dem „Socialpol. Centralbl.“ Folgendes zu entnehmen:
Es wird eine Vermehrung der gewerblichen Aufsichtsorgane wie eine gesetzliche Regelung der Gewerbeinspection in Aussicht gestellt. Im ganzen wurden besucht 942 Betriebe, von diesen arbeiteten 128 ohne Motoren, in den Motorenbetrieben waren 767 Dampfmaschinen (36 273 Pferdekräfte), 681 Wassermotoren (5580 Pferdekräfte), 78 Gas⸗ motoren (405 Pferdekräfte) in Thätigkeit. In den untersuchten Fabriken arbeiteten 59 941 Personen, und zwar 48 936 Fabrikarbeiter, 2776 Lehrlinge, 8729 Taglöhner, von diesen waren 46 766 Männer und 13 175 Frauen. Hiervon standen zwischen 14 bis 16 Jahren 3143, zwischen 12 bis 14 Jahren 497, das 12. Jahr hatten noch nicht erreicht 33 der in diesen Fabriken beschäftigten Personen.
Die obligatorischen Arbeitsordnungen sind nunmehr in allen jenen Fabriken vorhanden, die schon in früheren Jahren unter⸗ sucht wurden, fehlen dagegen fast in allen jenen Fabriken, welche zum ersten Mal untersucht worden sind; dasselbe gilt von den Arbeiter⸗ An Stelle der obligatorischen Arbeitsbücher fanden, soweit solche überhaupt vorhanden waren, die Inspectoren häufig Dienst⸗ botenbücher.
Lehrlingsverträge sollen jetzt nur noch selten fehlen, wie denn die Behandlung der Lehrlinge immer besser wird; nur in zwei Fällen sah sich die Behörde wegen der Behandlung der Lehrlinge zum Einschreiten genöthigt. Die Bestimmungen zum Schutze der jugendlichen Arbeiter (unter 16 Jahren) werden nach dem Berichte mit Ausnahme einzelner Holzindustriebetriebe, Glas⸗ und Zucker⸗ fabriken in den meisten Fällen eingehalten. Gegenüber den in früheren Jahren häufig constatirten Fällen, daß acht⸗ bis neunjährige Kinder für Fabrikarbeit, ja selbst für Nachtarbeit verwendet wurden, wird mitgetheilt, daß im vorigen Jahre nur zwei derartige Gesetzesüber⸗ tretungen vorgekommen sind. 8
Als durchschnittliche Arbeitszeit der nicht geschützten über 16 Jahre alten Arbeiter werden 12 effectiv 10 ½ Stunden angegeben. Aber zahlreiche Ausnahmen kommen vor; so ist in manchen Dampf⸗ mühlen und Sägewerken eine 24 stündige ununterbrochene Arbeitszeit eingeführt, auf welche eine 12—24 stündige Rastzeit folgt, bei den Wassermühlen ist an vielen Orten eine 36 stündige Arbeitszeit üblich. Die Inspectoren wurden angewiesen, in solchen Fällen in wohlwollen⸗ der Weise die Unternehmer auf die üblen Folgen dieser übermäßigen Anspannung der Arbeitskraft aufmerksam zu machen, „was in den meisten Fällen auch zu einem günstigen Resultat führte“. Die Be⸗ stimmungen über die Arbeitspausen werden eingehalten.
Die Arbeitslöhne sollen mit Ausnahme der Spiritus⸗ und Mühlenindustrie, wo die Löhne seit Jahrzehnten keine Aenderung er⸗ fahren haben, im Jahre 1890 um 5 bis 8 % gegen das Vorjahr ge⸗ stiegen sein. Kein einziger namhafter Strike ereignete sich im Jahre 1890 in Ungarn. Truck in verschiedensten Formen kommt noch häufig vor, so erhalten die Arbeiter in kleineren Mühlen einen gewissen Theil der Mahlerträgnisse und kein baares Geld; in Glas⸗ und Eisenhütten, Sägewerken und anderen noch fern von Städten liegenden Betrieben werden die Arbeiter veranlaßt, Lebensmittel und Kleider von den Unternehmern zu kaufen. 8
Ein ziemlich großer Theil der Arbeiter ist gegen Krankheit nicht versichert. Die Fälle, daß die Arbeiter einen Theil des Seh in Form von Wohnung, Heizung und Beleuchtung, vereinzelt auch in Nutznießung an Boden erhalten, mehren sich. „Indeß bleibt auch auf diesem Gebiete noch vieles zu thun übrig, weil in den meisten Spi⸗ ritus⸗, Malz⸗, Zucker⸗ und Ziegelfabriken noch sehr verkehrte Zu⸗ stände herrschen, besonders an solchen Orten, wo das sogenannte Kasernensystem herrscht. In den Spiritus⸗ und Malzfabriken, ja selbst in einigen Petroleumraffinerien erhalten die Arbeiter im Innern der Fabrik Schlafstellen, welche aber oft die primitivsten An⸗ sprüche nicht befriedigen, sodaß in mehreren Fällen verfügt werden mußte, daß den Arbeitern nicht gesundheitswidrige Schlafräume zur Verfügung gestellt werden.“
Der Mangel einer obligatorischen Unfallsanzeige wird bedauert, „um so mehr als die meisten Unfälle verheimlicht werden“. 8 Gesetz über die Unfallversicherung der industriellen Arbeiter wird geplant.
öBZlur Arbeiterbewegung. 8 Kleinere Arbeitseinstellungen werden von lrbeitern einzelner Fabriken in Deutschland und Oesterreich fortgesetzt unternommen. In der Mehrzahl der Fälle werden Lohn⸗ streitigkeiten, in einzelnen Fällen neue Bestimmungen zur Fabrikordnung als Gründe geltend gemacht. Heute liegen in dieser Richtung folgende Meldungen vor: Aus Barmen berichtet die „Fr. Presse“, daß die Arbeiter der Riemendreherei von Gebr. Rittershaus in Unter⸗Barmen, etwa 45 Mann, die Arbeit wegen einer neuen Arbeitsordnung nieder⸗ Flegt haben. Bisher hatten die Arbeiter nach diesen Angaben Wochenlöhne; es wurden ihnen deshalb auch die Feiertage mitbezahlt. Nach der neuen Fabrikordnung soll nun die Arbeitszeit stundenweise berechnet werden. Damit würde nicht allein die Bezahlung der Feier⸗ tage wegfallen, sondern die Festsetzung des Lohnes auf 21 — 25 ₰ pro Stunde würde auch noch eine Lohnkürzung einschließen.
In Rußdorf bei Limbach (Sachs.⸗Alt.) ist, wie der „Vorwärts“ berichtet, in der Vereinsappretur von C. Willhain u. Co. ein Ausstand ausgebrochen. 8
In Friedrichsfelde bei Berlin haben nach demselben Blatt die Korbmacher die Arbeit eingestellt, weil ihnen der Wunsch ab⸗ geschlagen wurde, man solle den Arbeitslohn für Scheffelkiepen um früher abgezogene 5 ₰ wieder erhöhen. — In der Marmor⸗ waarenfabrik von Vanelli u. Co. in Friedenau bei Berlin
haben am Montag acht Marmorschleifer wegen Lohnstreitigkeit die Arbeit niedergelegt. “ hab Wie der „Madb. Ztg.“ aus Brünn telegraphisch gemeldet wird, haben in Mährisch⸗Trübau 200 Arbeiter der dortigen Baum⸗ wollw eberei von Pollak's Söhne die Arbeit wegen der Ent⸗ lassung einiger unbotmäßigen Collegen eingestellt. Von den Behörden purden Vorkehrungen gegen etwai e Ruhestörungen gftroffen. — Ein A es 58. T. B.“ meldet aus Brünn, daß sämmtliche Beber der Tuchfabriken von Albert Stößel, und David in Brünn wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit eingestellt Zu dem Ausstand der Kohlenbergwerksarbeiter in Durham schreibt die Londoner „Allg. Corr.“: Mit einer Mehrheit von 12 971 Stimmen haben die Bergleute von Durham die Fort⸗ setzung ihres Strikes beschlossen, der jetzt mindestens noch zwei Wochen dauern wird. 31 483 Bergleute stimmten für Fortsetzung und 18 412 waren dafür, dem Executiv⸗Ausschuß des Bundes der Bergleute zu
überlassen, den Streit mit den Bergwerksbesitzern zu schlichten. Ihr Gewerkverein hat einen Aufruf an alle Arbeiterorganisationen des Vereinigten Königreichs geschickt und sie um Geldhilfe gebeten. Die Folgen des Strikes für andere nicht daran betheiligte Gewerke sind entsetzlich. Allein in der Eisenindustrie feiern gegenwärtig 85 000 Personen wegen des Ausstandes. In Nord⸗Yorkshire und Cleveland haben 18—20 000 Leute keine Nahrung und Feuerung. — Der Verband der Kohlenbergwerks⸗ besitzer von Derbyshire, Nottingham⸗ und Leicester⸗ shire hat aus principiellen Gründen beschlossen, das Streben der Arbeiter, die Production zu beschränken, nicht zu billigen. Da jedoch die Bergleute dijcpus einen Tag die Woche nicht arbeiten wollten, so wurde vorgesch’ gen, einstweilen bis Ende Juni am Sonnabend die Arbeit ruhen zu lassen. Am nächsten Donnerstag soll eine große Versammlung englischer Kohlengrubenbesitzer in Derby abgehalten werden. 1
Handel und Gewerbe.
1 Der in Chile im August 1890 für verschiedene Artikel beseitigte Aufschlag von 35 Proc. auf den Einfuhrzoll ist nach einem im „Chilenischen Staats⸗Anzeiger“ (Diario Official) vom 4. Februar d. J. veröffentlichten Gesetz für „Jute zu Säcken“ wieder eingeführt worden. 8 8 1
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
8 an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 9032, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. 11“
— Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut si bis z 25. März 1892 16962 000 ℳ 38 %2. 1 29 3 ℳ 4 un 45 464 400 ℳ 4 ½ % und 9 674 100 ℳ 5 %, zusammen 93 397 800 ℳ Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 15 499 500 ℳ 3 ½ %, 14 222 700 ℳ 4 %, 16 142 400 ℳ 4 ½ % und 2 943 600 ℳ 5 %, zu⸗ sammen 48 808 200 ℳ Pfandbriefe von den Grundstückseigenthümern zu verzinsen sind. Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 457 800 ℳ
— Wie der „Frkf. Ztg.“ aus Paris gemeldet wird, haben di Delegirten des portugiesischen Schutz⸗Comités in wieder⸗ holten Sitzungen beschlossen, die bekannten Vorschläge des portu⸗ giesischen Finanz⸗Ministers abzulehnen, sie jedoch als Grund lage für neue Vorschläge geeignet zu erachten. Ferner wurde be schlossen, daß die Delegirten nicht neuerdings nach Lissabon reisen sondern die Ankunft von Delegirten des portugiesischen Finanz Ministeriums in Paris abwarten sollen. 8
„Königsberg i. Pr., 4. April. (W. T. B.) Die Betriebs⸗ einnahmen der Ostpreußischen Südbahn pro März 1892 betrugen nach vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 53 955 ℳ, im Güterverkehr 199 964 ℳ, an Extraordinarien 16 100 ℳ, zu⸗ sammen 270 019 ℳ, darunter auf der Strecke Fischhausen — Palmnicken 4226 ℳ, im März 1891 provisorisch 375 154 ℳ, mithin gegen den entsprechenden Monat des Vorjahres weniger 105 135 ℳ, im ganzen vom 1. Januar bis 31. März 1892 759 759 ℳ (pro⸗ visorische Einnahme aus russischem Verkehr nach russischem Stil), gegen provisorisch 1 056 677 ℳ im Vorjahre, mithin gegen den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weniger 296 918 ℳ gegen definitiv weniger im Vorjahre 333 492 ℳ
Leipzig, 4. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin handel. La Plata. Grundmuster B. per April 3,675 ℳ, per Ma 3,70 ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,75 ℳ per September 3,77 ½ ℳ, per Oktober 3,77 ½ ℳ, per November 3,77 ½8 ℳ per Dezember 3,77 ½ ℳ, per Januar 3,77 ½ ℳ, per Februar 3,77 8½ ℳ Umsatz 285 000 kg.
Wien, 4. April. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn Eéösterreichisches Netz) für den Monat März 1 707 492 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeit⸗ raum des vorigen Jahres 161 792 Fl.
— 5. April. (W. T. B.) Ausweis der der Woche vom 25. bis 31. März 759 297 Fl., 29 939 Fl.
Die Gesammteinnahmen der Orientbahnen betrugen in der Woche vom 11. März bis 17. März 1892 231 869,76 Fr., vom 1. Januar bis 10. März 1892 1 830 410,03 Fr., zusammen seit Beginn des Betriebsjahres 2 062 279,79 Fr. auf einer Länge von 1265 km.
London, 4. April. (W. T. B.) Wollauktion. Stimmung fest. Preise unverändert. Lebhafte Betheiligung.
An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.
Bradford, 4. April. (W. T. B.) Wolle ruhig, unverändert, in Garnen mäßiges Geschäft, Stoffe geschäftslos.
Mailand, 4. April. Die Einnahmen des italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des März 1892 betrugen nach provisorischer Ermitkelung im Personen⸗ verkehr 1 416 998 Lire, im Güterverkehr 1 962 386, zusammen 3 379 384 Lire, im Vorjahre 3 720 800 Lire, mithin weniger 341 416 Lire.
Belgrad, 4. April. (W. T. B.) Die Einnahmen der Königlich serbischen Staatseisenbahnen betrugen vom 1. Ja⸗ nuar bis 10. März cr. 869 080 Fr. gegen den gleichen Zeitraum in 1891 840 787 Fr., Mehreinnahme 28 293 Fr. Es betrugen ferner die Einnahmen der serbischen Eisenbahn⸗Douane⸗Kasse vom 1. Januar 1892 bis 20. März 1892 514 483 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891 392 929 Fr., mehr in 1892 121 553 Fr.; und die Einnahmen der serbischen Obrt⸗Kasse vom 1. Januar bis 20. März 1892 462 857 Fr., gegen den gleichen Zeitraum in 1891 303 503 Fr., mehr in 1892 159 354 Fr.
New⸗York, 4. April. (W. T. B.) Die Börse war an⸗ fangs sehr fest, dann nachgebend, der Schluß lustlos aber fest. Der Umsatz der Actien betrug 321 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 3 300 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 241 000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen
41 028 000 Bushels, do. an
Mehreinnahme
494 000 Unzen zu 87,83 à Visible Supply.
Die mittels des Reichs⸗Postdampfers „Hohenstaufen“ beförderte Post aus Australien (Abgang aus Sydney am 29. Fe⸗ bruar) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin vor⸗ aussichtlich am 6. d. M. Vormittags zur Ausgabe. — Einer Mittheilung der „Hamb. Börsenh.“ zufolge haben die Hamburg⸗Amerikanische Packetfahrt⸗Actiengesell⸗ schaft sowie der Norddeutsche Lloyd die Passagierpreise für sämmtliche Dampfer um weitere 10 ℳ erhöht, da der Andrang der Reisenden in letzter Zeit ein noch größerer geworden ist.
Bremen, 4. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Aller“ ist gestern Nacht auf der Rückkehr in Southampton angekommen. 8 London, 4. April. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer
„Pretoria“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Durban