1892 / 95 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Apr 1892 18:00:01 GMT) scan diff

thums an diesen Productionsmitteln. Das sei indessen in dieser All⸗ gemeinheit weder von Marxr, noch von einem anderen wissenschaftlichen Socialisten, noch in dem Programm bewiesen und auch nicht beweis⸗ bar. Es sei eine These, eine Behauptung, die als Glaubenssatz ver⸗ kündigt und angenommen werde. Durch die bloße These, welche die Socialdemokratie in ihrem Programm aufstelle, und durch die ein⸗ seitige Kritik, welche sie am Bestehenden und an dem daraus weiter sich Entwickelnden übe, werde daher auch der praktische Schluß des Programms, die unbedingte und allgemeine Nothwendigkeit der Umwandlung des Privateigenthums an den sachlichen Productions⸗ mitteln in gesellschaftliches (Gemein⸗) Eigenthum, der Waarenproduc⸗ tion in socialistische Productionsweise nicht begründet. Jede nüchterne, nur etwas tiefer gehende Untersuchung des Problems ergebe aber nicht nur die ungeheuren technischen Schwierigkeiten einer Erfüllung des socialistischen Postulats, sondern lasse auch mit größter psychologischer Wahrscheinlichkeit diese Erfüllung als unmöglich erscheinen. Wenn sie aber gleichwohl selbst möglich sein sollte: die wirthschaftlichen, socialen, sittlichen Folgen einer solchen Erfüllung würden sich wahr⸗ scheinlich im höchsten Maße für die ganze Gesellschaft, die bisherige Arbeiterklasse selbst in ihrer heutigen Lage inbegriffen, überaus unheilvoll erweisen. Dies folge aus jeder unbefangenen Betrachtung der menschlichen Natur, ihrer Triebe, ihrer Motive, mit psyvchologischer Nothwendigkeit, möge man auch den Einfluß äußerer Umstände, der Erziehung u. s. w., den der Socialismus immer betone, für noch so bedeutsam halten. Indem der Socialismus der Socialdemo⸗ kratie nicht einmal die Anforderung zur eigenen sittlichen Selbstzucht eines jeden stelle, den Einfluß von Religion und christlichem Glauben nicht würdige, ja ihn zurückzudrängen oder ganz zu verdrängen suche, die sittlichen Factoren vernachlässige, verzichte er auch noch auf die einzigen Mittel, durch welche die Menschen für das socialistische Wirthschaftssystem zwar auch noch lange nicht geeignet, aber vielleicht um ein kleines weniger ungeeignet würden, für dieses Wirthschaftssystem ein passendes Personal zu bilden. Die Erfüllung der socialistischen Forderungen des Programms könnte nur zur unendlichen Zerrüttung der Gesellschaft führen, ohne die letztere der Erreichung der socialistischen Ziele näher zu führen. Die einzelnen positiven „nächsten“ Forderungen stehen auf dem Boden der heutigen Wirthschafts⸗ und Gesellschaftsordnung und seien in so fern alle discutabel. In den „nächsten“ Forderungen sei manches einer Prüfung werth. Diese Forderungen sollten um der materiellen Opfer, die sie den besitzenden Klassen auflegen, nicht ohne weiteres abgelehnt werden. Vielmehr trete gerade hier an diese Klassen und an alle Höher⸗ stehenden die sittliche Anforderung heran, ihr eigenes materielles Interesse zurückzustellen und auch gesetzgeberische Maßnahmen zu Gunsten der unteren arbeitenden Klassen zu er⸗ leichtern, aber auch vom sittlichen, religiösen und christlichen Standpunkte aus eine Verbesserung der wirthschaftlichen Zustände auf das ernstlichste zu erstreben. Festzuhalten sei vor allem: die sociale Frage ist nicht allein, aber zumeist und zuerst eine sittliche Frage. Als solche sei sie von Staat, Gesellschaft, Klasse, Familie, Einzelnen und auch von der Kirche zu behandeln. Daher bleibe die Hauptauf⸗ gabe: sittliche Selbstzucht des Einzelnen und Förderung eines Jeden dabei durch die Liebe untereinander und durch Religion und christ⸗ lichen Glauben, um auch im wirthschaftlichen Leben die schlechteren Motive leichter überwinden, die besseren zu größerer Wirksamkeit bringen zu können.

Ausschußsitzung des Gesammtverbandes der evangeli⸗ schen Arbeitervereine Deutschlands.

In einem Zimmer des am Johannistisch belegenen Stadtmissions⸗ hauses fand gestern Nachmittag eine Ausschußsitzung des Gesammt⸗ verbandes der epangelischen Arbeitervereine Deutschlands statt. Pfarrer Lic. Weber (M.⸗Gladbach) erstattete den Geschäfts⸗ bericht, wonach die Sache der Arbeitervereine in allen Theilen Deutschlands rüstig fortschreite. Bei der Gründung neuer Vereine gedenke der Verband jetzt hauptsächlich die um die größeren Städte

gelegenen Dörfer zu gewinnen, da in den letzteren mehr als in den Städten die Arbeiterbevölkerung wohne. Der Verband lasse es sich angelegen sein, aller Orten Kranken⸗ und Sterbekassen zu gründen. Bereits sei ein sehr guter Anfang in dieser Beziehung gemacht. Bedauerlich sei es, daß ein großer Arbeitgeber seinen Arbeitern ver⸗ boten habe, einem evangelischen Arbeitervereine beizutreten. Es ent⸗ spann sich eine sehr lange, lebhafte Debatte über die Frage, ob es angemessen erscheine, diesen Arbeitgeber in der Oeffentlichkeit zu nennen. Eine große Anzahl von Rednern betonte die Nothwendigkeit, einen Arbeitgeber, der sich unterfange, seinen Arbeitern zu verbieten, einem königstreuen und religiösen Verein beizutreten, in der Oeffent⸗ lichkeit zu brandmarken. Andererseits wurde jedoch bemerkt, daß durch Veröffentlichung des Namens dieses Arbeit⸗ gebers seinen zahlreichen evangelischen Arbeitern sehr geschadet werden könne. Es würde sich im Interesse dieser empfehlen, den Aus⸗ schuß zu beauftragen, noch einmal eine Vermittelung mit dem be⸗ treffenden Arbeitgeber zu versuchen. Die Delegirten faßten schließlich mit Mehrheit einen im Sinne dieser Ausführungen gipfelnden Be⸗ schluß. Pfarrer Lic. Weber theilte weiter mit, daß der Gesammt⸗ verband 175 Vereine mit insgesammt etwa 50 000 Mitgliedern zähle. Außerdem bestehen für Hilfs⸗, Kranken⸗ und Begräbnißkassen evan⸗ gelischer Arbeitervereine 19 Verwaltungsstellen mit ca. 1000 Mitgliedern. Die Kassen stehen bezüglich ihrer Leistungen auf der Höhe der bestentwickelten Gewerkvereinsklassen. Endlich be⸗ stehen noch etwa 100 evangelische Arbeitervereine mit einer beträcht⸗ lichen Mitgliederzahl, die bisher dem Verbande noch nicht angehören, deren Anschluß aber in nächster Zeit zu erwarten sei. Es sei noth⸗ wendig, die Arbeitervereine, und wenn die Zahl ihrer Mitglieder auch noch so klein sei, gegen den Ansturm der Socialdemokratie zu unter⸗ stützen. Die Erfahrung lehre, daß, wenn sich auch nur wenig Leute zu einem evangelischen Arbeiterverein zusammenfinden, dieser sehr bald an Zahl wachse. 8 1

Pastor Götz (Köln) sprach hierauf über Wohlfahrts⸗ Einrichtungen: Wenn man die Arbeiter vor den Verführungen der Socialdemokraten mit Erfolg retten wolle, dann sei es erforder⸗ lich, auch praktisch zur Besserung der socialen Lage der Arbeiter bei⸗ zutragen. In erster Reihe empfehle sich die Errichtung von Arbeiter⸗, Bau⸗, bezw. Häuser⸗Genossenschaften. Wie noth⸗ wendig gerade derartige Einrichtungen seien, werde Jeder einsehen, dem die Wohnungsverhältnisse der Arbeiter ganz be⸗ sonders in den großen Städten bekannt seien. Es sei kein Zweifel, daß, wenn es gelänge, den Mitgliedern der evangelischen Arbeitervereine billige und gesunde Wohnungen zu schaffen, so daß den Arbeitern gewissermaßen ein eigenes Heim errichtet werde, die Lösung der socialen Frage um einen bedeutenden Schritt näher gerückt wäre. Er gebe sich der Hoffnung hin, daß die Staatsbehörden derartige Bestrebungen unterstützen würden. Auch wäre zu erwägen, ob sich nicht im Anschluß an die Bildung von Bau⸗Genossenschaften die von Consumvereinen empfehlen würde. Jedenfalls sei es nothwendig, die Frage in allen evangelischen Arbeitervereinen in eingehende Erwägung zu ziehen. In Köln bestehe bereits seit August 1891 ein Wohnungs⸗ und Consumverein evangelischer Arbeiter⸗ vereine, der 150 Genossen zähle, zwei Häuser besitze, von denen eins bereits bewohnt sei und das zweite demnächst werde bezogen werden. Auch der Consumverein, der sich mit dem Verkauf von Kohlen und Kartoffeln beschäftige, habe bereits bae⸗ Erfolge aufzuweisen. Er ersuche also nochmals, diese Frage aller⸗ wärts in nähere Erwägung zu ziehen. In der Debatte pflichteten alle Redner der Aufforderung des Vortragenden bei. Es wurde einstimmig beschlossen: den Vortrag des Pastors Götz im „Evangelischen Arbeiterboten“ zu veröffentlichen und durch Ver⸗ sendung der Statuten des Kölner Wohnungs⸗ und Consumvereins die evangelischen Arbeitervereine zu veranlassen, der angeregten Frage näher zu treten. Es gelangten alsdann mehrere Anträge, die die Organisation der evangelischen Arbeitervereine betrafen, zur Annahme.

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8

Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem Saarkohlenrevier wird der ,Frkf. Ztg.“

unter dem 19. d. M. geschrieben:

Soweit sich die Ergebnisse der gestern vorgenommenen Knapp⸗ schaftsältesten⸗Wahlen jetzt schon übersehen lassen, sind sie in der Mehrzahl zu Gunsten des Rechtsschutzvereins ausgefallen. Wenn der Verein in der letzten Zeit etwas in Mißcredit gerieth, so lag die Schuld an der Haltung des Vorstandes und der meisten Führer, die igs socialdemokratische Fahrwasser geriethen, und an der finanziellen Mißwirthschaft früherer Tage.

Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen folgende Meldungen vor:

In Berlin befinden sich die Schriftmaler der Firma Karl Heckert dem Arbeitgeber gegenüber in Lohnstreitigkeiten. Wie der Vorwärts“ mittheilt, soll in dieser Angelegenheit an einem der nächsten Tage eine Versammlung stattfinden. .

In Wien stellten nach demselben Blatt 38 Gießer der Firma ittmar die Arbeit wegen Lohnstreites ein; sie verlangen die Ent⸗ ssung des Gußmeisters.

In Böhmisch⸗Trübau ist der Strike der Baumwoll⸗ weber in der Polak'schen Weberei, der am 26. März dadurch ver⸗ anlaßt wurde, daß der Arbeitgeber vier Weber, die Ausschußmitglieder des dortigen Arbeiter⸗Bildungsvereins waren, aus der Arbeit entließ, am 1. April zu Gunsten der Arbeiter beendigt worden. Drei der Entlassenen wurden wieder aufgenommen und eine kleine Lohn⸗ verbesserung zugestanden. (Vgl. Nr. 83 d. Bl.) .

In Brünn wurde den Damenschneidern, die, wie der „Vorwärts“ berichtet, vor zwei Monaten in eine Lohnbewegung ein⸗ getreten sind, am 4. April eine neunstündige Arbeitszeit und ein Taglohn von 2,40 Fl. bis 2,50 Fl. zugestanden. Ueberstunden werden künftig doppelt bezahlt. 8 8

Aus London berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“: Die letzte Abstimmung unter den Bergleuten in Durham ergab eine Mehrheit von über 10 000 Stimmen, die sich für die Fort setzung des Strikes aussprachen. Die Beisteuer der Arbeiterschaft zur Kasse der Ausständigen hat die Höhe von 10 000 Pfd. Sterl. erreicht. Die arbeitenden Spinner in Bolton haben beschlossen, den verbündeten Ausständigen 30 000 Pfd. Sterl. zu leihen und auf den Mann 2 sh. für die Woche bis zum Ende des Ausstandes bei⸗ zusteuern. . 8

Zur socialdemokratischen Maifeier liegen heute folgende Nachrichten vor:

In Berlin ist der „Voss. Ztg.“ zufolge in Verbindung mit der

D la

Arbeiter⸗Maifeier von den Socialdemokraten über drei große Locale,

welche den Arbeitern für ihre Zwecke zum 1. Mai nicht zur Ver⸗

fügung gestellt wurden, die Sperre verhängt worden. Es sind dies

Schloß Schönholz, Eigenthum der Berliner Schützengilde, Etablissement Feldschlößchen in der Müllerstraße und der Brauerei⸗ ausschank der Ahrend'schen Brauerei in Moabit, Thurmstraße.

Aus Lüttich meldet die „Köln. Ztg.“ unter dem 19. d. M.: Eine im Volkshause vperanstaltete Versammlung richtete an den Bürgermeister folgenden Einspruch: „Bel⸗ gische Arbeiterpartei. Der Ausschuß des Lütticher Verbandes ver⸗ der Maikundgebung, weist jede Verantwortlichkeit für etwaige Vorkommnisse von sich ab, die infolge der Unzufriedenheit der

arbeitenden Klasse über dieses Verbot entstehen könnten, und beschließt, gegenwärtigen Einspruch mittels Einschreibebriefes dem Bürgermeister

zukommen zu lassen.“ 8 b In Rom perzichten der Frkf. Ztg.“ zufolge die Arbeiter⸗ vereine auf eine öffentliche Versammlung am 1. Mai und be⸗

schränken sich auf einen Vortrag über die sociale Frage am 30. April.

Untersuchungs⸗Sachen.

.Aufgebote, Zustellungen u. dergl. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesel sch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen. 88

[1320]

Der Sattler Julius Korsch, z. Z. unbekannten Aufenthaltsorts, zuletzt in Nowawes wohnhaft ge⸗ 9096 wesen, am 24. Juli 1861 zu Kolonie Brinsk ge⸗ 10473 Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, burg. Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗

buchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen werden aufgefordert, spätestens in dem auf Amtsgerichts hierselbst auf den 14. Juni 1892, den 20. September 1892, Mittags 12 Uhr, Vormittags 9 ¼ Uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz 9, 8 Zimmer 1, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗

derselbe auf Grund der nach § 472 der Strafprozeß⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen

eericht zu Potsdam, Lindenstr. 54, zur Hauptverhand⸗ ung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird ordnung von dem Königlichen Landwehr⸗Bezirks⸗ wird. Commando zu Steglitz ausgestellten Erklärung ver⸗ urtheilt werden. Potsdam, den 21. März 1892. Couvreux, Gerichtsschreiber

des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung V. [68865]

und dergl.

[68873] Aufgebot. 1u.“

Das Aufgebot folgender abhanden gekommener Urkunden ist von nachbenannten Personen beantragt worden:

Döfering,

90460 bis 9046

Magdeburg, den 4. Januar 1892. Königliches Amtsgericht. Abth. 6.

ö“ 199 Fl. 44 Kr. Muttergutsrest der Andreas

Da die Nachforschungen nach den rechtmäßigen Inhabern nachstehender Hypotheken: auf den Anwesen: 1) der Bauerswittwe Barbara Haimerl in Grub

Nr. 4 Hyp. Buch für Gmünd Bd. I. p. 71.

7 Eintrag vom 17. Februar 1832 —, 2) Aufgebote, Zustellungen 60 Fl. Fertigung und Einsitz für den Vorbesitzer 8 Josef Haimerl in Grub, 1

2) des Häuslers und Webers Josef Malterer in Döfering Hs. Nr. 24 Hyp. Buch für Döfering 1

Eintrag vom 12. August 1824 Eintrag vom 30. September 1841 —, 20 Fl. Kaufschillingsrest an die zweite Ehefrau Ueberge Magdalena Hausladen und die 5 Geschwister des Uebernehmers Johann Haus⸗

Bd. I. p. 123 Bd. I. p. 12 250 Fl. Heirathsgut der Katharina Malterer von

3) des Müllers Josef Höcherl von Untergrafenried

Hyp. Buch für Ast Bd. I. S

5 8 8

216 Fl. Kaufschillingsrest an Austrägler in Kleinschönthal,

schen Geschwister,

Ausfertigung. Feinerschen Kinder 2. Ehe,

Aufgebot.

des Uebergebers,

a. der Aktie Nr. 1897 der Allgemeinen Gas⸗Aktien⸗ Hs. Nr. 25 und Pl. Nr. 100 1* der Steuergemeinde laden,

gesellschaft zu Magdeburg über 100 Thlr. vom Untergrafenried

15. Mai 1857 von der Frau Hauptmann Agnes von dort Hyp. Buch für Untergrafenried Bd. I. Hs. Nr. 21 Hyp. Buch für Geigant Bd. I. Ziffer 3 des Ausf.⸗Gesetzes zur Reichs⸗Civil⸗Prozeße⸗ Eintrag vom 17. Dezbr. 1825 S. 233 Eintrag vom 28. Juli 1825 —, Be⸗ 6 Fl. Reichniß der Katharina Riederer Ein⸗ sitzer der Hypothekenobjecte hiemit alle Jene, welche 8 träge vom 18. Mai 1832 —, if 8 4) des Häuslers Josef Graf in Schönthal Hs. 70 Fl. Kaufschillingsrest der Johann Riederer'schen haben glauben, zur Anmeldung innerhalb d Kelikten —, . naten, spätestens aber in dem auf Samstag, den 10 Fl. Einsitz des jüngeren Bruders Josef Riederer, 1. Oktober 1892, Vormittags 9 Uhr, dahier 12) des Söldners Georg Dietl in Häuslarn Hs. festgesetzten Aufgebotstermine unter dem Rechtsnach theile aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung nträge 11. A. 8 sder Anmeldung die Forderungen und Ansprüche für 800 Fl. Kaufschillingsrest des Verkäufers Johann erloschen erklärt und in den Hyvpothekenbüchern ge⸗

Ulkan, geb. Goes, in Berliink, 8 p. 125 und 2 b. der 4 % igen Magdeburg⸗Halberstädter Eisen⸗ bahn⸗Prioritätsobligation von 1873, Nr. 72021, über 300 vom Vorsitzenden des Gemeindekirchenraths H in Waltersdorf bei Luckau, Pfarrer Sauvage, Nr. 5 Hyp.

zellanmanufactur zu Magdeburg⸗Buckau, Nr. 404, 1853

vom 15. Januar 1860 über 200 Thlr. von der Wittwe Margarethe Schwenker, geb. Semmel, in Gera,

d. des von der Magdeburger Allgemeinen Ver⸗

in Wien, gestellten Deponatscheins über die Verpfändung der olice Nr. 3737 über 6000 von dem Versicherungs⸗

e. nachstehender 4 % iger Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn⸗Prioritätsobligationen vom 1. September 1842

73: 50 Fl. einjähriger Austragsanschlag an dieselben 1 1. 88 Klein'schen Eheleute Eintrag vom 4. Mai Uebergeberin Magdalena Hausner und deren

8 2 über je 1500 1842,

18253

30 Fl. Kaufschillingsrestantheil des Michael Höcherl von Rußmühle,

Buch für Schönthal Bd. c. des Prioritätsantheilscheins der Buckauer Por⸗ beide Einträge vom 12. Januar 1827 und 19. Mai

5) des Bauers Georg Weinrauch S. Nr. 1 in si sacti sellsch 9. Apri 87 8⸗ Ponholz Hyp. Buch für Häuslarn Bd. I. p. 5 icherungsactiengesellschaft am 9. April 1887 aus⸗ Ponholz Hyp. Buch für Häus p. 5. 100 Fl. Kaufschillingsrest für Anna Maria Klein, von Ponholz Eintrag vom 16. August 1826 inspector Fr. Gänßlen in Stuttgart, 500 Fl. desgl. an die übergebenden Johann Klein'schen Eheleute Eintrag vom 4. Mai

6) der Müllerskinder Theres, Johann, Katharina,

der Müllerswittwe Anna Höcherl

I. p. 102 Relikten —,

7 n2 2 —₰ 27 ., 8 A⁴* 8 50 Fl. Muttergut für Anna M. Graf in München, Nr. 7. Hyp. Buch für Häuslarn Bd. I. S. 19 50 Fl. Muttergut für Anna Barbara Döllinger Einträge vom 11. August 1826 —,

Hausner, Häuslarn, trag vom 3. Juli 1840 —,

Bruder Georg Hausner,

Johann Lehmer,

100 Fl. für Ausnahme desselben,

200 Fl. Heirathsgut der Juliana Ruhland, geb. Mühllechner, Häuslerin dortselbst, Zuch für Ti

8) des Bauern Johann Feiner in Engelmannsbrunn— Eintrag vom 17. März 1852,

Hs. Nr. 1 Hyp. Buch für Engelmannsbrunn

Bd. I. S. 37 Einträge vom 30. September 1826 —,

150 Fl. Kaufschillingsrest an die Andreas Feiner⸗

9) des Gütlers Johann Sturm in Flischbach Q8. Nr. 4 Hyp. Buch für Flischbach Bd. I.

240 Fl. Geldanschlag für lebenslängliche Herberge und Ausnahme für Johann Georg Hausner von

100 Fl. Einsitz und Ausfertigungsforderung des vorgenannten Johann Georg Hausner Ein⸗

80 Fl. jährlicher Anschlag für den Austrag der [4033] 16. Aufgebot.

Anna und Maria Eiber in Hirschhöf Hs. Nr. 14 Hs. Nr. 24 Hyp. Buch für Katzbach Bd. I. C . 18

50 Fl. Kaufschillingsrest für die Verkäuferin Wal⸗

burga Bottner von Hirschhöf und deren Kinder

52 Eintrag vom 22. Februar 1832 —, hu .4

90464 200 Fl. Kapital für Lorenz Eiber von Hirschhöf- Hyp. Buch für Thurau Bd. I. S. 13 Ein⸗

90968 8 Eintrag vom 22. Februar 1832, träge vom 6. Juni 1835,

7) der Gütlerseheleute Josef und Maria Bücherl

boren, evangelisch, wird beschuldigt, als beurlaubter vom Geh. Commerzienrath G. Vogler in Quedlin⸗ in Kleinschönthal Hs. Nr. 5 Hyp. Buch für

Döfering Bd. I. S. 177 Einträge vom 14. August

Die unbekannten Inhaber vorbezeichneter Urkunden 1824 —,

Eintrag vom 26. März 1832, 24 16 Fl. Kaufschillingsrest an die Verkäufer 1 gang und Anna Maria Streck, 1“ 14) des Bauers Johann Bösl in Thurau Hs. Nr. 4

6 Fl. einjähriger Herbergszinsanschlag der noch ledigen Geschwister und 8

135 Fl. für Ausfertigung der noch ledigen Ge⸗ schwister des Michael Fischer sen. Eintrag vom 20. Dezember 1826,

7 rr Kr. Elterngutsrest für den Bruder Georg Fischer,

Nr. 140 Hyp. Buch für Tiefenbach Bd. II. S. 54

vom 4. März 1859, von Tiefenbach,

S. 311 Eintrag vom 8. Juni 1827,

0

Theresia, Josef, Margaretha und Brigitta Sturm Ederer, Eintrag vom 30. Juli 1850,

und 26. Juni 1860, 75 Fl. Muttergut für Michael Gruber,

23

Ordnung und Konkurs⸗Ordnung auf Antrag der Be⸗

auf diese Forderungen und Ansprüche ein Recht

löscht oürden. 1 Waldmünchen, den 19. Januar 1892. Königliches Amtsgericht. (gez.) Freilinger, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Der K. Secretär: (L. S.) Gründl.

Auf Antrag der nachstehend benannten

wahrt sich entschieden gegen das durch nichts gerechtfertigte Verbot

15) des Häuslers Johann Ried in Tiefenbach Hs.

je 2847 Fl. für Michael und Georg Weinfurtner von Tiefenbach, dann Eintrag vom 23. Februar 1855 24 Fl. 30 Kr. Wiesenpachtschillingsrückstand zur Rentenverwaltung Eie enbach und Eintrag

Fl. 30 Kr. jährlicher Unterschlupfsrechtsanschlag für Katharina, Michael und Georg Weinfurtner

. 29 —, 16) des Bauers Michael Ederer in Witzelsmühle

145 Fl. Nachfrist für die Erben des Andreas Hs. Nr. 2 Hyp. Buch für Treffelstein Bd. I. Hötzl Eintrag vom 30. Juni 1830 —, K

je 80 Fl. Muttergut für die Geschwister Barbara 200 Fl. Kaufschillingsnachfristenrest des Abam

Fintr om 30. Juli 1117) des Webers und Häuslers Michael Gruber in 10) des Häuslers Josef Schindler in Ochsenweid Hiltersried Hs. Nr. 22 Hyp. Buch für Hiltersried Hs. Nr. 2 Hyp. Buch für Geigant Bd. I. S. 199 Bd. I. S. 179 Eintrag vom 2. Dezember 1853

fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese Hypotheken sich beziehenden Handlungen an gerechnet, mehr als 30 Jahre verstrichen sind, werden

Personen 5 b sollen folgende Grundstücke, Hypotheken⸗Pocten und 13) des Söldners Michael Bierl in Kühnried dh werden:

8

11) des Söldners Konrad Riederer in Geigant Pmäß § 82 des Hypothekengesetzes und Art. 123

8 A. Grundstücke 9. . YVers 8 Nr. 76, auf Kramers Kamp, Acker, 27 r383/34 (früher Nr. 34), Krämers⸗ Flur 1 Nr. 8 8 kamp, Acker, 54 a 65 am, 3) i Flur 17 Nr. 382/33 (früher Nr. 370/33) in den Kämpen, Hofraum, 3 a 70. qm, 2) der Wittwe Mestemacher von Versmold; Flur 1 Nr. 326/78, Stadt Versmold, Acker, 27 a 73 am, 185 g* Flur 18 Nr. 10, Stövenerswiese, Wiese, 90 a 8 Pirth August Feldmann Nr. 54, Vers⸗ g 17 Nr. 35, in den Kämpen, Acker, 57 a 37 qm, 1 9) des Colon Heinrich Friedrich Wilhelm Ober⸗ mowwe gt. Boschulte, von Nr. 24 Versmold: Flur 25 Nr. 12/84/85 (früher Nr. 84), große Venn, Holzung, 3 h 34 a 62 qm, Flur 25 Nr. 13/92, große Venn, Holzung, 40 a 2 06, ger; GSe 80 8

5) der Wittwe Bürger Johann Heinrich Brökamp

t. Wißmann, Wilhelmine, geb. Meyer⸗Hermann von Versmold: 1 4

Flur 17 Nr. 59, auf der Masch, Weide, 2 a 55 qm, 8

6) des Mühlenbesitzer Johann Friedrich Bettmann Nr. 1 zu Kaldenhof: 3 .

Flur 17 Nr. 75, auf der Masch, Acker, 8 a 84 qm,

7) des Leibzüchters Johann Friedrich Diekmann gt. Rahmann zu Bödinghausen (Holtfeld):

Flur 7 Nr. 426/32, in den Kämpen, Acker, 18 a 83 qm,

8) des Ackerbürgers Karl Friedrich Froböse von Versmold:

Flur 16 Nr. 184 Südesch, Weide, 4 a 68 qm,

9) des Heinrich Rudolf Mattlage von Nr. 15, Loxten:

Flur 3 Nr. 166 Wittenwiese, Wiese, 94 a 85 qm,

10) des Colon Friedrich Wilhelm Brandt von Nr. 15 Lorten:

Flur 3 Nr. 191/168, Kaldenhof, Wiese, 35 a 96 qm,

11) des Amtmann Graßhof als Vertreter der Gemeinde Versmold:

Flur 1 Nr. 67, Stadt Versmold, Hofraum, 36 qm.

Die Grundstücke sind sämmtlich in der Catastral⸗ gemeinde Versmold gelegen.

B. Hypothekenposten.

1) auf Antrag des Colon Friedrich Hermann Dellbrügge zu Amshausen, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Greiff hierselbst,

a. 180 Thaler 15 Sgr. 3 Pfg. Darlehn für den

Colon Hermann Juckemöller zu Amshausen,

aus der Obligation vom 10. Dezember 1821,

b. 139 Thaler Gold und 21 Thlr. 16 Sgr.

10 Pfg. Courant Darlehn und Schuld für

Colon Johann Friedrich Langenberg zu

oberge aus der Obligation vom 18. Fe⸗ bruar 1822,

beide durch Cession vom 28. Oktober 1862 auf den

Rentner Theodor Abraham Möller zu Kupferhammer

übergegangen, eingetragen im Grundbuch von Ams⸗

S Band I. Bl. 47 Abth. III. unter Nr. 7

und 8.

22) auf Antrag des Colon Friedrich Wilhelm Niedermowwe zu Hesselteich Nr. 2, vertreten durch den Rechtsanwalt Greiff hierselbst:

Neunzehnhundertfünfundachtzig Thaler acht

Pfennig Courant Brautschätze für die Kinder

des Philipp Wilhelm Niedermowwe und dessen ersten Frau, geb. Strothmann, nämlich:

für Philiyy Wilhelm . 330 Thlr. 20 Ggr. 1 Pfg.

„Marie Charlotte. 330 20 1°„

veii6500 8

„Catharine Margarethe 330 20 8

„Peter ö“ 8 Jobst Heinrich Anerbe 330 20 jahlbar mit 200 Thlr. zur ersten Aussteuer, und der ztest in jährlich wechselnden zinsfreien Terminen von

Thaler auf den Grund gerichtlicher Verschreibung vom 25. Januar 1817, angemeldet den 29. Juli 82 anni und eingetragen den 8. März 1821 in das Srundbuch von Hesselteich Band I. Bl. 47 Abth. III. unter Nr. 1.

3) Auf Antrag des Colon Karl Heinrich Nünker zu Brockhagen Nr. 18 und der Wittwe des Colon Heinrich Adolf Niederfahrenhorst Johanne Caroline, geb. Speckmann, zu Brockhagen Nr. 16, beide ver⸗ treten durch den Auctionator Bröel zu Brockhagen:

Zweihundertundzwanzig Thaler Courant Braut⸗ schatz für Johann Adolf Kramer ohne Pro⸗ duction des Documents ex quo auf den Grund des Zugeständnisses der Besitzer vom 20. No⸗ vember 1820 vorläufig pro conservando jure et loco eingetragen ex decr. de 23. März 1821, und von Vol. I. Fol. 249 Brockhagen zufolge Berfügung de 13. Januar 1853 hierher über⸗ tragen mit dem Bemerken, daß auch die Par⸗ cellen sub Nr. 33 bis mit 35 des Titelblattes vehr nüeen Stätte 85 tar Iren, eingetragen im Grundbuch Brockhagen Band IV. Blatt 65 Abth. Uhuch on Nr. 3 Bratt 2a undbuch von Brockhagen Band III. ) Auf An r Nr. 6. On Antrag des Schmied Hermann Heinrich ssen zu Brockhagen Nr. 141 eten durch den Auctionator Bröel zu Brockhage u“ Fi 5 3 haägen: . 8 Ein Restberrag 9 Vierhunderteinunddreißig 3 Bgr. 9 Pfg. Courant für die 5 Kinder erster Ehe des Johann Friedrich Ollerdisse und der üvmann, naͤmlich fü⸗ Ollerdisse und una Marie Christi 9 M⸗

Catharine ElüChristine, geb. 12. März 1809,

vrh beth, geb. 26. März 1810

Margarethe Louise, geb. 28. Februar 1812

Marie Catharine, geb. 1. Mai

Johanne Wilhelmine, geb. im Jahre 1817 für jedes Kind ein Restbetrag von 86 Thaler 9 Ggr. 5 Pfg. auf den Grund gerichtlicher Ver⸗ schreibung vom 8. April 1820 angemeldet eoden b dato und eingetragen den 1. Juli 1823 i des Grundbuch von Brockhagen Band VI- Bl. 898

5) Auf Antrag des Colon Karl Heings B 452. u Bronh ag 5 Colon Karl Heinrich Nünker 88 ckhagen Nr. 18, vertreten durch den Auctio⸗ nator Broͤel zu Brockhagen: [8

5 Toesihtgdertmndmmanig, Thaler 9 Sgr.

1— chatzsorderung zu Gunsten es Vorkindes des Besitzers und der ver⸗ storbenen Catharine Wilhelmine, geb. Barl⸗

meyer mit Namen Heinrich Christoph Drewel laut gerichtlicher Verschreibung vom 24. April resp. 21. Junius a. cr. angemeldet den 24. April und eingetragen vigore decreti de 25. Julius 18388 in das Grundbuch von Brockhagen Band III. Bl. 324 sub Nr. 2, zwölf Thaler Brautschatzforderung für den vorbenannten Heinrich Christoph Drewel auf Grund der Verschreibung vom 7. Juni ex decr. vom 9. Juli 1841 ebenda sub Nr. 3. C. Hypothekenurkunden über folgende Posten.

Auf Antrag des Colon Karl Heinrich Nünker zu Brockhagen Nr. 18, vertreten durch den Auctionator Bröel zu Brockhagen:

1) je zweihundertzwanzig Thaler 9 Sgr. 10 Pfg. Brautschatzforderung zu Gunsten der Vorkinder des Besitzers und der verstorbenen Catharine Wilhelmine, geb. Barlmeyer, mit Namen:

a. Catharine Margarethe Drewel und

b. Franz Heinrich Drewel, laut gerichtlicher Verschreibung vom 24. Avril resp. 24. Juni 1838, angemeldet den 24. April und ein⸗ getragen zufolge Verfügung vom 25. Julius 1838 in das Grundbuch von Brockhagen Band III. Blatt 324 sub Nr. 2,

2) je zwölf Thaler Brautschatz für ebendieselben sub C 1 a und b Benannten auf Grund der Ver⸗ schreibung vom 7. Juni 1841, zufolge Verfügung vom 9. Juli 1841 ebenda sub Nr. 3 eingetragen.

Es werden daher aufgefordert:

1) alle diejenigen, welche auf die unter X auf⸗ geführten Grundstücke und unter B aufgeführten Hypothekenposten Ansprüche zu haben vermeinen, die⸗ selben spätestess in dem auf den 26. Sep⸗ tember 1892, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine anzu⸗

melden, widrigenfalls sie mit denselben ausgeschlossen, die Grundstücke auf den Namen der Antragsteller eingetragen und die Posten im Grundbuch gelöscht werden,

2) die Inhaber der unter C aufgeführten Hypo⸗ thekenurkunden spätestens in dem vorgedachten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die letzteren für kraftlos erklärt werden.

Halle i./ Westf., den 6. April 1892

Königliches Amtsgericht.

[4631] Oeffentliche Bekanntmachung more solito!

Der am 15. Januar 1892 zu Berlin verstorbene Königliche Premier⸗Lieutenant a. D. und Hofstall⸗ meister Sr. Majestät des Königs, Feodor Gustav Alerander von Rauch hat in seinem am 14. März 1892 eröffneten Testamente vom 29. Juli 1870 seinen Sen Mortimer Friedrich Georg August Gustav edacht.

Berlin, den 4. April 1892.

Königliches Amtsgericht I., Abtheilung 87.

[4970] Bekanntmachung.

Durch Urtheil des unterzeichneten Gerichts vom

heutigen Tage sind:

I. Die Sparkassenbücher der städtischen Sparkasse

zu Breslau:

a. Serie D. Nr. 9637, ausgefertigt für die ver⸗ ehelichte Oberingenieur Anna Minssen, eb. Raymond, zu Breslau, am 28. März 890 und über 600 lautend,

b. Serie D. Nr. 16 427, ausgefertigt für den Tischlermeister Robert Kolbe zu Breslau, am 19. August 1890 und über 21 lautend.

II. Das Abrechnungsbuch der Breslauer Volks⸗

bank, eingetragene Genossenschaft mit unbe⸗ chränkter Haftpflicht, Nr. 3790, ausgestellt für die minderjährige Hedwig Schwanke in Neukirch, Kreis Breslau, am 30. Juni 1883 über ursprünglich 15 und Ende Juni 1890 über 36,65 lautend, für kraftlos erklärt worden.

Breslau, den 12. April 1892.

Königliches Amtsgericht.

[4971] urtheil. u“

In der Schurk’'schen Aufgebotssache F. 16./91 erkennt das unterzeichnete Gericht für Recht: Das Hvypothekendoeument über die auf dem Grundstücke Oelsa Nr. 4 in Abth. III. Nr. 5 für Anna Schurk eingetragene Restpost von 213 Thalern 10 Silbergroschen 11 Pfennigen väterliches Erb⸗ theil nebst 4 % Zinsen wird für kraftlos erklärt; die Kosten werden der Antragstellerin zur Last gelegt.

Niesky, 12. April 1892.

Königliches Amtsgericht. Sauer.

[49685 Bekanntmachung.

Durch Urtheil des hiesigen Amtsgerichts vom 19 März d. J. sind:

91) die notarielle Schuldurkunde vom 3. April 1860 über 42 Thaler Darlehn, eingetragen auf dem Grundstück des August Rother Nr. 18 Schmellwitz Abtheilung III. Nr. 8 für den Schuhmacher Carl Pusch daselbst,

2) die Ausfertigung des Vertrages vom 9. Fe⸗ bruar 1832 über 900 Thaler Kaufgeld, eingetragen auf dem Hause der Frau Pauline Scholtz, geb. Scholz, Nr. 362 der Stadt Schweidnitz in Ab⸗ theilung III. Nr. 3 für die Wittwe Pauline Kalinke geb. Conrad, in Breslau und

3) das aus einer beglaubigten Abschrift des Kauf⸗ vertrages vom 4. Mai und der Verhandlung vom 2. Juli 1866 gebildete Zweig⸗Instrument über 950 Thaler rückständiges Kaufgeld, eingetragen auf dem zu 2 bezeichneten Hause in Abtheilung III. Nr. 12 für den Particulier Karl Keßler in Schweidnitz, n e1“”“

für kraftlos erklärt. 8

Schweidnitz, den 9. April 18922.

Königliches Amtsgericht.

[4973] Im Namen des Königs! In Sachen betreffend das Aufgebot der in der nachstehenden Urtheilsformel aufgeführten Hypotheken⸗

urkunden erkennt das Königliche Amtsgericht zu eing 8 8 B. der Ernestine Schulz, für welche auf dem zu A.

Gütersloh durch den Gerichts⸗Assessor Harssewinckel für Recht: . A. Die Urkunden über folgende in Band I. Blatt 34 des Grundbuchs von Sende eingetragenen pypotheken: G 8 8 Abtheilung III. Nr. 1: 176 Thaler Brautschatz für Anna Katharina und Christoph Voßhenrich, abgetreten an den Kaufmann Georg Wilhelm

Güth zu Gütersloh zufolge Urkunde vom 12. Fe⸗ bruar 1865;

2) Abtheilung III. Nr. 10: 100 Thaler Kaufgeld und Darlehn für den Kaufmann Bendix Hope, cedirt an Heinrich Brinktrine in Sende;

3) Abtheilung III. Nr. 11: 100 Thaler Darlehn für den Kaufmann Bendir Hope, cedirt an Heinrich Brinktrine in Sende,

werden für kraftlos erklärt.

B. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Antrag⸗ steller zur Last. W Gütersloh, den 9. April 1892. Königliches Amtsgericht.

[4826]

Durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Wennigsen vom 5. April 1892 ist auf Antrag des Decorationsmalers Wilhelm Seidensticker zu Han⸗ nover für sich und als Inhaber der väterlichen Ge⸗ walt über seine Tochter Dora diejenige Ausfertigung des zu Protokoll dieses Gerichts vom 12. Juni 1882 geschlossenen Dreyer'schen Erbtheilungsvertrages, auf welcher bescheinigt ist, daß die auf Grund desselben wegen der Abfindung der Christine Dreyer, geboren 5. Oktober 1864, zum Betrage von 2100 be⸗ stellte Hypothek an der Köthnerstelle Nr. 11 zu Egestorf am 14. Juni 1882 im Hypothekenbuche eingetragen ist, für kraftlos erklärt. .“

Wennigsen, den 9. April 1892.

Königliches Amtsgericht. II.

[4837 Auusschlußurtheil.

In der Hennig'schen Aufgebotssache F. 2/92 er⸗ kennt das Königliche Amtsgericht Graudenz durch den Amtsgerichts⸗Rath Richter für Recht:

1) Dem Gutsbesitzer R. Schwark zu Dakau bei Nikolaiken werden seine Rechte auf die Gerichts⸗ kassen⸗Rendant Hennig'sche Amtscaution von 3000 vorbehalten.

2) Die etwaigen übrigen Gläubiger werden mit ihren etwaigen Ansprüchen auf dieselbe ausgeschlossen.

3) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens bleiben außer Ansatz. 1

Graudenz, den 1. April 1892.

Königliches Amtsgericht. [4069] 88

Die unbekannten Berechtigten sind mit ihren An⸗ sprüchen und Rechten auf die im Grundbuch von Priddargen Band I. Nr. 4 bezw. Band I. Nr. 1 Abtheilung III. Nr. 2 bezw. Nr. 1 aus dem Kauf⸗ vertrage vom 21. Juni 1843 zufolge Verfügung vom 13. Juni 1847 für die verstorbenen Schulz Johann Friedrich und Henriette, geb. Jeske, Manzke schen Eheleute in Priddargen eingetragene Post von 100 Thalern ausgeschlossen. 8

Bublitz, den 8. April 1892.

Königliches Amtsgericht.

[4969] 11““

Durch Ausschlußurtheil des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Lüben vom 30. März 1892 ist dahin erkannt worden:

I. Folgenden Personen:

a. der Wittwe Johanne Marie Rosina Baensch, geb. George, zu Liebenau bei Wahlstadt,

b. dem Johann Karl Wilhelm George, geboren am 16. Februar 1841, Stellenbesitzer zu Kunzendorf, Kreis Steinau a./O.,

c. dem Johann Heinrich August George, ge⸗ boren am 26. März 1846, Stellmacher⸗ meister zu Wangten, Kreis Liegnitz,

d. der Johanne Ernestine Louise Kosmehl, geb. George, Stellenbesitzerfrau zu Gimmel, Kreis Wohlau, geboren am 15. März 1850,

werden ihre Rechte auf die Hypothekenpost von 600 Kaufgelderrest, eingetragen für den Gott⸗ fried Steingrübner zu Petschkendorf in Abtheilung III. Nr. 3 des Grundbuchs des dem Krämer Friedrich Teichert gehörigen Grundstücks Nr. 21 Petschken⸗ dorf aus dem Kaufvertrage vom 21.,22. April 1886, vorbehalten.

II. Die übrigen Rechtsnachfolger des verstorbenen Hypothekengläubigers Gottfried Steingrübner werden mit ihren Ansprüchen auf die bezeichnete Hypotheken⸗ post ausgeschlossen. [4972] Im Namen des Königs!

Verkündet am 11. April 1892.

8 Schlobach, Gerichtss chreiber.

In Sachen, betreffend das Aufgebot der in hiesiger Gemarkung an Straße 12 belegenen Parzelle, Kartenblatt 4 Nr. 2555/303, welche einen Theil des jetzt zugelandeten Grabenbettes des früheren schwarzen Grabens bildet und einen Flächeninhalt von 1 ar 85 qm aufweist, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Charlottenburg durch den Gerichtsassessor von Arnim für Recht:

I. Daß alle unbekannten Realberechtigten mit ihren Ansprüchen bei Anlegung des Grundbuchs für die in hiesiger Gemarkung belegene Parzelle, Kartenblatt 4 Nr. 2555/303 von 1 ar 85 qm nicht be⸗ rücksichtigt werden,

II. daß die Kosten des Aufgebotsverfahrens der Antragstellerin aufzuerlegen.

von Arnim. [4842]) Verkündet am 12. April 1892. Placzek, für den Gerichtsschreiber. Im Namen des Königs! .

In der Rur, Michelson und Löhrke’schen Auf⸗ gebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Nakel unter dem 12. April 1892 durch den Amts⸗ richter Solbrig für Recht:

Die Rechtsnachfolger b A. der Franziska verwittweten Wyrzykowska jetzt verehelichten Kwasinska zu Skoraczewo, der

Geschwister Margaretha, Joseph, Anton und

Michael Wyrzykowski, des George Quasigroch

und seiner 3 Kinder Maria, Johann und Ca⸗

tharina Quasigroch, für welche auf Mirucin

Nr. 3 Abth. III. Nr. 2 achtzig Thaler nebst

5 % Zinsen seit 30. Juli 1850, sowie 8 Thlr.

10 Sgr. älterer Zinsrückstand und die in quanto

noch nicht feststehenden Prozeß⸗ und Eintra⸗

gungskosten eingetragen sind,

gedachten Grundstück in Abth. III. unter Nr. 6

der Anspruch auf ein aufgemachtes, 90

werthes Bett und ein 30 werthes Kleider⸗ spind eingetragen ist,

C. des Lederhändlers Simon Itzigsohn zu Nakel,

für welchen auf dem Grundstück Nakel Nr. 136

in Abth. III. unter Nr. 14 und 15 45 Thlr.

und 17 Thlr. nebst 6 % Zinsen seit dem 1. De⸗ 1860 und die in quanto noch nicht fest⸗ tehenden Kosten eingetragen sind, des Actuar Pepinski zu Ostrowo, für welchen auf dem zu C. gedachten Grundstück in Abth. III. unter Nr. 17 2 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. und 5 Sgr. Kosten des Buchhändlers L. A. Kallmann zu Nakel umgeschrieben sind, und der Kaufmann Reinhold Leopold Bauer'schen Specialmasse, für welche auf dem Grundstück Wiesenthal Nr. 4 in Abth. III. unter Nr. 8c 346 Thlr. eingetragen sind, werden mit ihren Ansprüchen auf diese Posten aus⸗ geschlossen und werden die Kosten des Verfahrens den drei Antragstellern nach Verhältniß des Werth⸗ gegenstandes auferlegt. Solbrig. Die Richtigkeit be 1 Ehrhardt, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[4962] Oeffentliche Zustellung.

5 vertreten durch Rechtsanwalt Modler, ier, klagt gegen seine Ehefrau Augustine Mari Bertha Michaelis, geb. Lehmann, nca jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen böswilligen Ver⸗ lassens und Ehebruchs, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ehe zu trennen, die Beklagte für den allein schuldigen Theil zu erklären und derfelben die sämmtlichen Prozeß⸗ kosten aufzuerlegen, und ladet die Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 22. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 12. Juli 1892, Mittags 12 Uhr, Jüdenstr. 59 II., Zimmer 119, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu⸗ gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Berlin, den 13. April 1892.

Dräger, als Gerichtsschreiber

des Königlichen Landgerichts I. Civilkammer 22.

[49633 SDeffentliche Zustellung.

Der Stationsvorsteher Otto Heyden zu Reddelich, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Maas zu Rostock, klagt gegen seine Ehefrau Marie Heyden, ge8⸗ Rehder, unbekannten Aufenthalts, wegen Ehe⸗ ruchs und böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien dem Bande nach zu scheiden und die Beklagte für den schuldigen Theil zu er⸗ klären, und ladet die Beklagte zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Großherzoglichen Landgerichts zu Rostock auf Donnerstag, den 16. Juni 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Rostock, den 19. April 1892.

F. Keding, L.⸗G.⸗Secr., Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Landgerichts.

[4966] K. Amtsgericht Stuttgart Stadt. Oeffentliche Zustellung.

Die ledige volljährige Marie Gutekunst in Mühl⸗ hausen a./N. und ihr Vater, der Schuhmacher Joh. Michael Gutekunst daselbst, als gesetzlicher Ver⸗ treter ihres am 21. Septbr. 1889 geborenen Kindes, Marie Caroline, vertreten durch Rechtsanwalt C. Haußmann hier, klagen gegen den mit unbe⸗ kanntem Aufenthalt abwesenden ledigen Oekonomen August Remmele von Stuttgart wegen Ansprüchen aus unehelicher Schwängerung, und beantragen, durch vorläufig vollstreckbares Urtheil zu erkennen: der Beklagte sei kostenfällig schuldig,

1) der Mitklägerin Marie Gutekunst für Tauf⸗ und Kindbettkosten 40 ℳ,

2) der Pflegschaft der Marie Caroline Gutekunst, vom 21. Septbr. 1889 an bis sich das Kind selbst ernähren kann, jedenfalls aber bis zu seinem zurück⸗ gelegten 14. Lebensjahre, jährliche Alimente von 100 ℳ, vorauszahlbar in vierteljährlichen Raten, die verfallenen sofort, zu entrichten. Zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits laden die Kläger den Beklagten vor das Königliche Amtsgericht zu St gart Stadt auf Samstag, den 2. Juli 1892, Vormittags 9 Uhr, Saal Nr. 25. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. 3

Den 30. März 1892. G

Gerichtsschreiber Bub.

[4048] Oeffentliche Zustellung. Der Müller Jakob Kaiser von Rötteln, vertreten durch Rechtsanwalt Seybel zu Lörrach, klagt gegen die Sophie Kaiser, geschiedene Merz, von Feld⸗ berg, z. Zt. in Amerika unbekannten Aufenthalts, aus Waarenkauf mit dem Antrage auf Verur⸗ theilung der Beklagten zur Zahlung von 194 nebst Verzugszins und ladet die Beklagte zur münd⸗ lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Groß⸗ herzogliche Amtsgericht zu Müllheim auf Mittwoch, den 1. Juni 1892, Vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Aus⸗ zug der Klage bekannt gemacht. Müllheim, den 12. April 1892. Adler,

Gerichtsschreiber des Großherzoglichen Amtsgerichts. [4965] K. Amtsgericht Stuttgart Stadt.

Oeffentliche Zustellung. Der Schuhmacher Johann Michael Gutekunst in Mühlhausen a./N., vertreten durch Rechtsanwalt C. Haußmann hier, klagt gegen den mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden led. Oekonomen August Remmele von hier, wegen Arbeitsverdienstforderung, mit dem Antrage, durch vorläufig vollstreckbares Urtheil zu erkennen: der Beklagte sei kostenfällig schuldig, an den Kläger 106 66 nebst 6 % Zinsen vom Tage der Klagzustellung an zu bezahlen und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗ lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Stuttgart Stadt auf Samstag, den 2. Juli 1892, Vormittags 9 Uhr, Saal Nr. 25.

Auszug der Klage bekannt gemacht. * Den 30. März 1892. ““ Gerichtsschreiber Bub.

Der Schlosser Karl Ludwig Hermann Michaelis

Zum Zwecke der öͤffentlichen Zustellung wird dieser

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