— Zeitschrift für Luftschiffahrt und Physik der ö. herausgegeben von dem deutschen Verein zur Ferde⸗ rung der Luftschiffahrt in Berlin und dem Flugtechnischen Verein in Wien, zugleich Organ des Münchener Vereins für Luftschiffahrt, redigirt von Dr. W. Kremser. — Heft I enthält die Vorbemerkungen zu einer von Richard Aßmann beabsichtigten Herausgabe einer Samm⸗ lung von Abhandlungen, die neue Untersuchungen über die physikalischen Verhältnisse der Atmosphäre durch den Luftballon bringen und das erste auf streng wissenschaftlicher Grundlage 1 Werk in dieser Beziehung sein wird. Franz Prohaska⸗Wien behandelt die Theorie der Fallschirmbewegung auf Grund des Newton schen Luftwiderstands⸗ gesetzes und ist dabei bemüht, die gegen seine Theorie erhobenen Ein⸗ wände zu entkräften. In einem Aufsatz „Die erste Ballonfahrt zu wissenschaftlichen Zwecken“ weist Prof. Dr. G. Hellmann nach, daß die erste solcher Fahrten nicht, wie bisher allgemein angenommen, 1803 von Robertson in Hamburg, sondern schon 1784 von dem damals in England lebenden nordamerikanischen Arzt John Jeffries aus Boston, von London nach Kent unternommen worden ist. Die Frage „Welche Flugmethode eignet sich für die praktische Verwerthung?“ beantwortet Platte auf Grund der Forschungen des Professors Miller⸗Hanenfels dahin, daß der Segelflug dem Menschen vortheilhafter sei als der gewöhnliche Flug, weil zum Segeln viel weniger Kraft, also eine viel leichtere Maschine erforderlich sei, als für den gewöhnlichen Flug. Den Grund dafür, daß, obgleich die Möglichkeit der technischen Ausführung von den Segelflug nachahmenden Maschinen allgemein einleuchtet, ernstliche Versuche in dieser Richtung bisher nicht angestellt sind, sieht der Ver⸗ fasser in den mit solchen Versuchen verbundenen außerordentlichen Gefahren. Zum Schluß werden in diesem Heft die Protokolle der 128. und 129. Sitzung des Deutschen Vereins zur Förderung der Luftschiffahrt gegeben. 8 3 1 8. des the Kreuz, Central⸗Organ für die deutschen Wohl⸗ fahrts⸗ und Wohlthätigkeitsbestrebungen, öffentliche Hygiene und prak⸗ tische Humanität; Correspondenz⸗Centralblatt für Sanitäts⸗Pflege, Rettungs⸗, Armen⸗ und Krankenwesen, begründet von Dr. Max Bauer, enthält in Nr. 8 des zehnten Jahrgangs u. A. „Rückblicke auf die Jubiläums⸗, Ehren⸗ und Festtage des Vaterländischen Fene. vereins“, worin der unsterblichen Verdienste der verewigten Kaiserin Augusta, die dem bedeutsamsten Humanitätsgedanken dieses Jahrhun⸗ derts die gedeihliche und lebensfähige Gestalt gab und zu seiner prak⸗ tischen Wirksamkeit die deutschen Frauen als die berufensten Prieste⸗ innen dieses Samariterdienstes zu vereinigen wußte, in würdiger Weise gedacht wird. Das Blatt erscheint alle vierzehn Tage für den reis von 1,50 ℳ vierteljährlich.
— Zeitschrift für deutsche Sprache, heraus egeben von Professor Dr. Daniel Sanders (Altstrelitz). 12. Heft. März 1891. (Paderborn, Ferdinand Schöningh.) Preis vierteljährlich 3 ℳ — Inhalt: Wortbildungs⸗Trieb und Kraft der deutschen Sprache. — Juristen⸗Deutsch. — „Allerhand Sprachdummheiten.“ — Kleine
kittheilungen. — Ein Brief an den Herausgeber und dessen Ant⸗
vort. — Sprachliche Bemerkungen zu Levin Schücking's Roman:
Luther in Rom“ (Hannover, Karl Rümpler. 1872). — Vormün⸗
eerin. — Kleine Mittheilungen. — Anzeige der eingesandten Bücher. — Briefkasten. 8 8
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die Jury der 18. Mastvieh⸗Ausstellung hat, wie die N. A. Z.“ berichtet, die von Seiner Majestät dem Kaiser ewilligte Goldene Staats⸗ Medaille als Ehrenpreis für die höchste üchterische Leistung in der Abtheilung Rindvieh“ dem Ritterguts⸗ ächter Kretzschmar auf Sellin bei Bärwalde in der Neumark, der amentlich vortreffliche junge Ochsen ausgestellt hat und für Rind⸗ ieh mit sieben Preisen, allerdings meist nur zweiten, ausgezeichnet ist, uerkannt. Den Ehrenpreis der Stadt Berlin, der in Höhe von 50 ℳ für die vorzüglichste Marktwaare in der Abtheilung „Kälber sgesetzt war, errang ein in Berlin noch wenig hervorgetretener mmerscher Züchter Jeske⸗Kolberg. Erste Preise erhielten für Kälber die Viehhändler Rudolph u. Söhne in Rügen⸗ walde für die von anderen gezüchteten Thiere drei, Otto Bethke⸗Pritzwalk und Chr. Witte⸗Braunschweig je zwei und W. Seske⸗Kolberg und H. Meyer⸗Bremen je einen. Von den üchtern von Kälbern und jungen Ochsen wurde der bereits mit der oldenen Staatsmedaille ausgezeichnete Rittergutspächter Kretzschmar⸗ Sellin auch mit dem vom Landwirthschafts⸗Ministerium bewilligten Züchter⸗Ehrenpreis, der Bronzestatuette der Wilstermarschkuh, aus⸗ ezeichnet. Den für diese Abtheilung bestimmten Züchter⸗Ehrenpreis der Stadt Berlin (500 ℳ) erhielt 5 Die drei ersten Preise erhielten Kretzschmar⸗Sellin, Rehfeld⸗Golzow und Sattig⸗Mürschnitz. Rehfeld⸗Golzow erhielt auch für Kälber und junge Kühe den Züchter⸗Ehrenpreis des Ministeriums, die Bronzestatuette der Shorthornkuh, und die beiden ersten Preise sowie ie vom Club der Landwirthe gestiftete silberne Zuckerschale. Für Ochsen, 2 ½ bis 3 ½ Jahre alt, wurde Herr von Tiedemann⸗Venheim mit dem Ehrenpreis des Ministeriums, der Bronzestatuette des Short⸗ hornstiers, sowie mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Den für diese Abtheilung bestimmten großen Ehrenpreis der Stadt Berlin in Höhe von 750 ℳ erhielt wieder Rehfeld⸗Golzow, der auch hier noch einen ersten Preis bekam, während ein dritter erster Preis an den Schleswig⸗ Faceit Rob. Schröder⸗Wesselburen fiel. Auch der letzte der für
uchtleistungen in der Abtheilung „Rindvieh“ bestimmten Berliner
hrenpreise (500 ℳ) wurde für seine älteren Ochsen Herrn Rehfeld⸗ Golzow zugesprochen, der außerdem auch hier noch einen ersten Preis errang, während zwei dieser Preise an Rob. Schröder⸗Wesselburen fielen. Auch für Bullen endlich wurde Rehfeld⸗Golzow und mit ihm von Randow⸗ Kloxrin, von Homeyer⸗Ranzin und Fettviehhändler Conrad⸗Frankfurt nit ersten Preisen bedacht. In der Abtheilung der Schafe wurde die goldene Nathusius⸗Medaille dem Oekonomie⸗Rath Sattig⸗ Mürschnitz zugesprochen. Die vom Landwirthschafts⸗Ministerium ge⸗ stiftete Bronzestatuette des Rambouilletbockes erhielt als Züchter⸗ Ehrenpreis der Braunschweiger Dieckmann⸗Heimburg, die Bronze⸗ statuette des Oxfordshiredownbock Rehfeld⸗Golzow, der auch den Ehren⸗ preis der Stadt Berlin in Höhe von 500 ℳ für die vorzüglichste Markt⸗ waare bekam. Erste Preise erhielten hier Rehfeld⸗Golzow vier, Kretzsch⸗ mar⸗Sellin zwei, Dieckmann⸗Heimburg, Sattig⸗Mürschnitz und Meins⸗ hausen⸗Lüderitz je einen. Die zweite, von Seiner Majestät dem Kaiser goldene Staatsmedaille als Züchter⸗Ehrenpreis für die höchste Leistung in der Abtheilung ʒSchweine konnte nicht vertheilt werden. Der Ehrenpreis der Stadt Berlin (500 ℳ) für die beste Marktwaare wurde dem Gutspächter Nahmmacher⸗Groß⸗ breesen in Mecklenburg zugesprochen, der auch einen ersten Preis er⸗ hielt; die übrigen ersten Preise bekamen C. Ungewitter⸗Großkühren, Grupe⸗Großschoritz, von Witte⸗Falkenwalde und von Langenn⸗Stein⸗ keller.
esundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Der Gesundheitsstand in Berlin blieb in der Woche vom
17. bis 23. April ein guter und auch die Sterblichkeit eine der Vor⸗ woche gleich günstige (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 18,5). Unter den Todesursachen traten acute Ent⸗ zündungen der Athmungsorgane wesentlich seltener zu Tage als in den Vorwochen und endeten in verminderter Zahl tödtlich; auch Erkrankungen an epidemischer Grippe kamen nur noch in wenigen Fällen zum Vorschein, aus der der Berichtswoche voran⸗ gegangenen Woche wurde nur noch 1 Todesfall an Grippe gemeldet. Reute Darmkrankheiten zeigten sich gleichfalls etwas seltener und endeten besonders unter Säuglingen seltener tödtlich. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war eine geringere als in der Vor⸗ woche; von je 10000 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 53 Säuglinge. — Das Vorkommen der Infectionskrankheiten blieb meist ein ähnliches wie in der vorhergegangenen Woche. Erkrankungen an Masern zeigten sich im Stralauer Viertel und in der jenseitigen
seltener als in der Vorweche zur Meldung kamen, traten in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl zu 1283 „Erkrankungen an Scharlach und an Unterleibstyphus blieben in beschränkter Zahl. Erkran⸗ kungen an Kindbettfieber wurden 6 zur ,h. ebracht. Dagegen gelangten wieder rosenartige Entzündungen des Ze gewebes der Haut zahlreicher als in der vorangegangenen Woche zur ärztlichen Beob⸗ achtung, doch war der Verlauf im allgemeinen ein milder. Erkran⸗ kungen an Keuchhusten, die in 9 Fällen zum Tode führten, haben ab⸗ eno nmen. Rheumatische Beschwerden aller Art zeigten in ihrem
Vorkommen keine wesentliche Veränderung.
Die Epidemien in den Nothstandsgebieten Rußlands. Nachrichten vom Anfang April zufolge greift in Odessa der aus den Gouvernements Samara und Saratow eingeschleppte Fleck⸗ typhus weiter um sich; am 8. April lagen im städtischen Hospital 32 Flecktyphuskranke. Die Zahl der an dieser Seuche Erkrankten bezifferte sich im Januar auf 14, im Februar auf 35 und im März (a. St.) auf 14; etwa 11 bis 12 % der erkrankten Personen starben. Auch in anderen Orten des Gouvernements Cherson (Nikolajew, Cherson. Elisabethgrad, Wradiewka und Lubaschewka im Kreise Ananjew) trat die Seuche, durch Arbeiter eingeschleppt, auf. Eine ärztliche Aufsicht der an⸗ ziehenden Arbeiter ist angeordnet worden. Das Rückfallsfieber ist im Rückgang begriffen; die Zahl der daran Erkrankten wird für die Monate Januar, Februar und März d. J. auf 791, 680 und 348 angegeben; die Mortalität stieg von anfangs 3,2 % im Februar auf 5 %. 8 8 Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks
8 d. de Rat; und in Oberschlesien. 3 An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 9343, nicht rechtzeitig eestellt keine Wagen. 1 8 In Srer Wieften sind am 3. d. M. gestellt 3437, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangsversteigerungen. .
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen am 4. Mai die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Choriner⸗ straße 59, dem Eigenthümer Aug. Domasch gehörig. Mindest⸗ ebot 172 200 ℳ; für das Meistgebot von 258 000 ℳ wurde der Locomotivführer Adolf Dückert zu Landsberg a. W., Ersteher. — Urbanstraße 51, dem Kaufmann Jul. Brause gehörig; Nutzungs⸗ werth 17 050 ℳ; Mindestgebot 1000 ℳ; für das Meistgebot von 222 000 ℳ wurde der Prediger Dr. G. W. Schulze, Wasserthor⸗ straße 37 a., Ersteher. — Schulstraße 54, den Gebrüdern Schmidt ehörig: Nutzungswerth 2700 ℳ; Mindestgebot 20 200 ℳ; für das Meistgcbot von 113 600 ℳ wurde die Handlung in Firma Vester u. Umbrey zu Magdeburg, Ersteherin. “
Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin stand am am 4. Mai das Grundstück zu Deutsch⸗Wilmersdorf belegen, dem Maurermeister Franz Rosetty zu Berlin gehörig, zur Ver⸗ steigerung. Das Grundstück ist mit 4,53 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 11 a 3 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer nicht ver⸗ anlagt, Mindestgebot 177 064 ℳ; für das Meistgebot von 200 000 ℳ wurde der Kaufmann Siegmund Senator zu Berlin, Kurfürsten⸗ straße 24, Ersteher.
— Vom Berliner Pfandbrief⸗Institut sind bis zum 22. April d. J. 16 962 000 ℳ 3 ½ %, 21 297 300 ℳ 4 %, 45 464 400 ℳ 4 ½ % und 9 674 400 ℳ 5 %, zusammen 93 398 100 ℳ Pfandbriefe ausgegeben worden, wovon noch 15 499 500 ℳ 3 ½ %, 14 222 700 ℳ 4 %, 16 142 400 ℳ 4 ½ % und 2 943 600 ℳ 5 %, zu⸗ sammen 48 808 200 ℳ Pfandbriefe von den AZ zu verzinsen sind. Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 457 800 ℳ — “
— Wie die „Frankf. Ztg.“ erfährt, beabsichtigt das Bankhaus Speyer in Frankfurt, London, New⸗York und Amsterdam demnächst eine Anleihe von drei Millionen Dollars der Illinois Central⸗ bahn⸗Cairo Bridge Bonds zur Zeichnung aufzulegen, die zu 4 % in Gold verzinslich und bis zum Jahre 1950 rückzahlbar sein sollen. Der Emissionspreis würde für Frankfurt voraussichtlich 95 ½ % sein. Als Sicherheit werde hauptsächlich ein Trust dienen, bestehend aus fast drei Millionen 5 % Chicago⸗, St. Louis⸗ und New⸗Orleans⸗ Bonds, die erste Mortgage auf die Brücke über den Ohiofluß in Cairo und dessen Zugang am Orinokoufer haben. 8
Zu Experten für die Börsen⸗Enquste wurden nach demselben Blatt aus Frankfurt die Herren Mar Baer, Marcus M. Gold⸗ schmidt, Gustav Maier, Albert Metzler, Rudolf Sulzbach und Commerzien⸗Rath Haurand ernannt; Herr Haurand für Kaffee.
— Einer von „W. T. B.“ mitgetheilten Meldung aus Buenos⸗ Aires zufolge sollen der Senat und die Dep utirtenkammer der argentinischen Republik ein Gesetz erlassen, nach welchem die National⸗Hypothekenbank ermächtigt wird, die Zinszahlung in Baar für ihre Gold⸗Cedulas fün die Dauer von zwei Jahren ein⸗ zustellen. Während dieser Zeit soll die Zahlung der Zinsen durch Umtausch in Staatsschuldverschreibungen erfolgen, die zu 5 % in Gold verzinst und mit 1 % amortisirt werden. Die Amortisation geschieht durch Ausloosung al pari oder durch Rückkauf unter pari, und der Tilgungsfonds kann auf alle Fälle erhöht werden. Die Aus⸗ gabe dieser Schuldverschreibungen zu pari habe in Buenos⸗Aires
ereits begonnen. 1
Leipzig, 4. Mai. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Mai 3,85 ℳ, per Juni 87 ½ ℳ, per Juli 3,90 ℳ, per August 3,92 ½ ℳ, per September 92 ½ ℳ, per Oktober 3,95 ℳ, per November 3,95 ℳ, per Dezember :95 ℳ, per Januar 3,95 ℳ, per Februar 3,95 ℳ Umsatz 5 000 kg. 8 “
Wien, 4. Mai. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) für den Monat April 1 636 646 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 288 778 Fl. 1
London, 5. Mai. (W. T. B.) Der „Times“ zufolge wurde gestern Abend als sicher mitgetheilt, der Contract über eine Lon⸗ doner Anleihe für Portugal im Betrage von 4 Millionen Pfund Sterling sei bereits unterzeichnet; ein Theil der Anleihe würde in London zur Bezahlung der Coupons der äußeren Schuld, ein anderer für Rechnung der Bank von Portugal zurückbehalten werden.
An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.
Mailand, 4. Mai. (W. T. B.) Die Ftrasfenen des Italienischen Mittelmeer⸗Eisenbahn⸗Netzes während der dritten Dekade des April 1892 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung im Personenverkehr 1 423 875 Lire, im Güterverkehr 1 899 916 Lire, zusammen 3 323 791 Lire, im Vorjahre 3 274 173 Lire, mithin mehr 49 618 Lire. 1““
Belgrad, 4. Mai. (W. T. B.) Es betrugen die Einnahmen der Serbischen Eisenbahn⸗Douane⸗Kasse vom 1. Januar bis 20 April 1892 843 607 Fr. (in 1892 + 152 290 Fr.); die Ein⸗ nahmen der Serbischen Obrt⸗Kasse betrugen vom 1. Januar bis 20. April 1892 727 458 Fr. (in 1892 + 228 118 Fr.).
New⸗York, 4. Mai. (W. T. B.) Die Börse war anfangs ruhig, verlief im allgemeinen fest, der Schluß war fest, aber lustlos. Der Umsatz der Actien betrug 184 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 500 000 Unzen geschätzt. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 420 000 Unzen zu 87,38 à 87,46. 8 18 1
Weizen anfangs fest auf Auslandskäufe und ungünstige Ernte⸗ berichte sowie auf reichliche Nachfrage für den Export, später ab⸗
eschwächt auf starke Angebote und Verkäufe der Platzspeculanten. Sos träge. — Mais. Schluß fest nach vielen Schwankungen. Chicago, 4. Mai. (W. T. B.) Weizen einige Zeit nach Eröffnung steigend auf Berichte über Regenwetter, später theil⸗ weise abgeschwächt infolge Verkäufe der Baissiers. Schluß träge.
8
Verdingungen im Auslande. Spanien. 1 Sindtbenvebhen “ Provinz Guipuzcoa. lektrische Beleuchtung der Stadt Tolosa. . 8 “ 2 Ubr.” General⸗Direction der Localverwaltung (Mi⸗ nisterium des Innern) Madrid und Stadtverwaltung von Colmenar Viejo. Einrichtung einer Wasserleitung in der Stadt Colmenar Viejo. Voranschlag 604 565 Fr.; Caution 30 228 Fr. Ausführungs⸗ frist 2 Jahre, vom nächsten 15. Juni beginnend. Auskunft bei obigen Verwaltungen. 17. Mai, 2 Uhr. General⸗Direction der Localverwaltung (Ministerium des Innern) Madrid und Stadtverwaltung von Cuzcurrita, Provinz Logrono. Einrichtung einer Wasserleitung in den Städten Cuzcurrita und Tirgo. Voranschlag 71 784 Fr. Caution 3589 Fr. 8 88 Nähere Auskunft bei obigen Verwaltungen.
Niederlande. 14. Mai, 12 Uhr. Burgemeester en Wethouders von Utingeradeel im Gemeindehause zu Oldeboorn (Provinz Friesland). Eiserne Drehbrücke über den Boornfluß. Auskunft an Ort und Stelle. Anweisung am 11. Mai. 17. Mai, 12 Uhr. s' Ryks Centraal Magazyn van Militaire Kleeding, Uitrusting enz. zu Amsterdam. Lieferung von 27 000 Paar lederner Handschuhe für das Heer. Muster und Bedingungen im Bureau obigen Magazyn’'s Sarg⸗ hatistraat. . 23. Mai, 12 Uhr. Ministerie van Kolonien im Haag. Liefe⸗ rung der Eisenconstruction für einen Locomotivschuppen und 16 Dreh⸗ scheiben; Lieferung des metallenen Oberbaus für 66 Brücken für die Staatseisenbahnen Javas; Lieferung der Eisenconstruction für die Zollstelle zu Tandjong Balei auf Java. “ Bedingungen und Auskunft in obigem Ministerium (Technisch bureau).
15. Mai.
8 Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 4. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Dampfer „Berlin“ ist heute auf der Heimreise nach Ant⸗ werpen in Lissabon angekommen. — Der Schnelldampfer „Trave“ hat heute Vormittag Scilly passirt. Hamburg, 5. Mai. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Postdampfer „Columbia“ hat, von New⸗York kommend, heute Morgen 4 Uhr 30 Minuten Lizard passirt. Der Postdampfer „Dania“ ist, von New⸗York kommend, heute Morgen 6 Uhr auf der Elbe eingetroffen.
London, 4. Mai. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Hawarden Castle“ hat gestern auf der Heimreise Madeira passirt. Der Union⸗Dampfer „German“ ist am Montag auf der Ausreise von Durban (Natal) abgegangen
8 Mannigfaltiges.
Arnis (Schleswig), 3. Mai. Das 3 Segelschiff „Affinitas“, Capitän Graag, das am Ostermontag von hier nach Kolmar in See ging, ist, wie der „N. Pr. Z.“ berichtet wird, bis jetzt an seinem Bestimmungsort nicht angekommen. Es ist daher anzunehmen, daß der Segler mit Mann und Maus unter⸗ gegangen ist. Die Besatzung des Schiffes stand
seinem Sohn und drei jungen Seeleuten.
weiler, Kreis Saarburg, sind durch den Sturm am 30. März an 100 000 fm Tannenholz zu Boden geworfen worden, meist starke Stämme. Mit der Aufarbeitung und Entrindung ist bereits begonnen worden; diese Arbeit hofft man noch in diesem Jahre zu beenden. Die Fracht der zu Bauholz und Brettern sich eignenden Hölzer wird durch das demnächst in Betrieb kommende Waldbahnnetz bewirkt werden. Sägemühlen werden in den Wäldern selbst den Käufern der Windfälle zur Verfügung gestellt. Auf den Revieren im obern Breuschthale liegen, wie die „Straßb. Post“ berichtet, Hunderttausende von Stämmen. Die Verheerungen, die der Orkan in einzelnen Bezirken, vor allem in der Nähe vom Donon, angerichtet hat, gewähren einen großartigen Anblick. Tausende von alten Stämmen liegen entwurzelt und bilden ein wüstes Durcheinander. Auf großen Flächen ist vom alten Bestande nichts übrig geblieben. Aus diesem Thaos ragt noch hier und da ein abgebrochener Baumstumpf von 3 bis 4 m Höhe hervor, dessen helle Splitter sich scharf von dem dunklen Hintergrunde der Aeste abheben. Denkt man sich einen vollen haubaren Tannenbestand, auf dem noch vor kurzem Hunderte von Festmetern auf dem Hectar standen, auf einmal durcheinander geworfen und gebrochen, so wird man sich vielleicht an⸗ nähernd einen Begriff von den angerichteten Verwüstungen machen können. Auch an den Westhängen unserer Vogesen in Frankreich soll der angerichtete Schaden ganz außerordentlich sein. Mehr als ¼½ Million Festmeter meist Tannennutzholz sind nach der Ansicht von Fachleuten geworfen und harren der schnellen Aufarbeitung. Der Orkan tobte so entsetzlich, daß das Krachen der Bäume dem lebhaften Feuer einer Artillerie⸗Feldschlacht glich und viele Bewohner der einsamen Gehöfte zu den Dörfern herunterliefen, um dort Schutz zu finden. Wie eine Windsbraut fegte der Sturm stoßweise durch die Schluchten und Mulden hinauf zu den höchsten Gipfeln der Bergrücken, wo, wie am Mathiaskopf und am Kleinen Donon, kein Baum dieser Gewalt widerstehen konnte.
Luxemburg. Das amtliche „Memorial“ veröffentlicht einen Großherzoglichen Beschluß vom 2. April 1892, wodurch Prinz Oscar Karl August Bernadotte, zweitgeborener Sohn des Königs von Schweden und Norwegen, Neffe des Großherzogs, nebst seiner Gemahlin Ebba Henriette Munck von Fulkila, Prinzessin Bernadotte, unter dem Titel Graf und Gräfin Wisborg in den Adelsstand des Großherzogthums Luxemburg aufgenommen werden.
Belgrad. Ueber eine Taufe von 400 muhammedanischen Ziseunekn wird dem „W. Frdbl.“ geschrieben: Das Thal von Boljewatsch im Timokgebiet Serbiens hallte am Ostersonntag vom frühen Morgen an von zahlreichen Böller⸗ und Gewehrschüssen wider, während im Dorfe vor der Kirche sich eine nach vielen Tausenden zählende Volksmenge ansammelte. Es galt, die Taufe von vier⸗ hundert Zigeunern des Stammes Ibrahim Hamil's zu feiern, die vom Islam zum Christenthum übertraten. In Serbien giebt es noch viele muhammedanische Zigeuner, die sich aber allmählich dem Christenthum zuwenden. Eine Massentaufe, wie diesmal in Bol⸗ jewatsch, hat sich schon lange nicht ereignet, deshalb; hat sie der Bischof Melentie von Saitschar persönlich vorgenommen. Die braunen Täuflinge erschienen in bunten neuen Kleidern, die Mädchen und Frauen reich mit Gold⸗ und Silbergeschmeide, Glasperlen und
rellfarbigen Bändern geschmückt. Die jüngeren Mädchen hatten ihr
upt mit Blumenkränzen geziert. Es gab alle Altersstufen unter den Täuflingen: vom wenige Tage alten Kinde bis zum siebzigjährigen Greise. Als Taufpathen standen den Täuflingen meistens wohl⸗ habende Landwirthe und deren Frauen zur Seite, auch einige Kauf⸗ leute und Beamte. In der Bevölkerung der Umgebung herrschte viel Freude über diese Massentaufe, und deshalb waren so viele Leute gekommen, um aus dem ein Volksfest zu machen. Lämmer wurden an offenem Feuer gebraten, der Wein im Freien aus großen Fässern verzapft, und lauter Jubel herrschte, als die Täuflinge, in Gruppen getheilt, in der Kirche mit ihren Pathen erschienen. Der Taufact währte mehrere Stunden und schloß mit einer Anrede des Bischofs Melentie an die neuen Christen, daß sie nunmehr den recht⸗ gläubigen Serben gleichgestellt seien und sich dessen würdig bewähren sollten. Nachher begann der Tanz vor der Kirche, woran die getauften Zigeuner und die Serben theilnahmen.
1““
— Mais fest und etwas steigend nach Eröffnung, dann Reaction auf
Luisenstadt am zahlreichsten; Erkrankungen an Diphtherie, die etwas
Verkäufe, darauf wieder steigend. Schluß fest.
Berlin, den 30. April 1892.
hierselbst beheimathete
dus dem Führer,
1u““ ““ 8 Metz, 1. Mai. In den Staatswaldungen bei Albersch⸗
18990 8 on Frau Margarethe, Wilcke, in Dresden 38 Kraftloserklärun vom Jahre 187.
No. 107.
Zweite
Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Donnerstag, den 5. Mai
1. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.
4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpavieren.
189
6. I“ ften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirths
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
⁷ 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
schafts⸗Genossenschaften.
S 1) Untersuchungs⸗Sachen.
[8284] Steckbrief.
Gegen den unten beschriebenen Kellner Franz 17v 2 eboren am 20. August 1862 zu Wels in
esterreich, katholisch, welcher flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls in den Acten wider Haaße — 124. D. 43. 89. — verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Königliche Untersuchungs⸗ gefängniß zu Berlin. Alt⸗Moabit 12 a, abzuliefern.
Ksönigliches Amtsgericht I. Abtheilung 124. Beschreibung: Alter 29 Jahre, Größe 1 m 70 cm, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart stark dunkelblonder Schnurrbart, Augenbrauen dunkel, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Gesicht rund, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch⸗wiener Dialect.
K. Württ. Amtsgericht Reutlingen.
Der unterm 29. März 1892 gegen den angeblichen Louis Lewin, Schauspieler aus Köln, wegen Dieb⸗ stahls und Betrugs erlassene Steckbrief wird dahin berichtigt, daß derselbe am 6. August 1873 in Radwunke, Provinz Posen, geboren und ein Bäcker⸗ geselle ist. Derselbe hat sich bis zum 23. April 1892 zu Stuttgart aufgehalten und von da seinen Weg in der Richtung gegen Heilbronn genommen. Seine Kleidung besteßt jetzt aus kinem sesen Fees Hut, iner Jägerjuppe und gräulich gestreiften Hose 30. April 1892. 8 8 (Unterschrift.)
In der Untersuchungssache gegen den Rekrute des Infanterie⸗Regiments Kaiser Friedrich, König von Preußen (7. W.) Nr. 125 Josef Hänßler aus Ringgenbach, K. Preuß. Ober⸗Amts Sigmaringen, wegen Fahnenflucht hat das Königl. Militär⸗Revi⸗ sionsgericht zu Stuttgart am 25. April 1892 zu Recht erkannt: 8 ““
es solle das dem ꝛc. Feingler segenwärtig zustehende oder künftig anfallende Vermögen unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag belegt sein.
Stuttgart, den 2. Mai 1892. 1 Kommando der 51. Infanterie⸗Brigade (1. K. W.).
2) Aufgebote, Zustellungen
[82111 Deffentliche Zustellung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Ernestinenberg, Band I., Blatt 26, Artikel 177 auf den Namen des Arbeiters Carl Kamionka zu Grabine und der Geschwister Franziska, Johann, Paul, Marianna und Johanna Kamionka daselbst eingetragene in Ernestinenberg belegene Grundstück am 12. Juli 1892, Vormittags 9 Uhr, vor dem “ Amtsgericht zu Neu⸗ stadt O./S. — Zimmer Nr. 4 — versteigert werden. Zuschlagsverkündung am 12. Juli 1892, Vor⸗ mittags 11 ¼ Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Miteigenthümer obigen Grund⸗ stücks, den Arbeiter Johann Kamionka, in Schöningen, jetzt unbekannten Aufenthalts, wird dieser Auszug bekannt gemacht.
Neustadt O./S., den 27. April 1892.
1 Walter, 18
als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[55827] Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommenen Urkunden:
1) der Schuldverschreihbang der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1876/79 Litt. D. Nr. 21403 über 500 ℳ
vom Restaurateur Ernst Konrad zu Berlin,
2) der Schuldverschreibung der korsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanleihe von 1880 Litt. E Nr. 283894 über 300 ℳ
vom Holzhändler Friedrich Griefhahn zu
auen, 3) der Schuldverschreibungen der konsolidirten Saihben. Heratsandeib- von 1880 i F. 1,58 8473, 355 und 459121 über je 300 ℳ “ rom Schankwirth Johann August Gorn zu 9 “ 1 8 er Schuldverschreibuag der konsolidirten 4 prozentigen Preußischen Staatsanlei Litt. E. Nr. e. über 300 99 I1 vom Postsekretär Wilhelm Braun zu Marb 5) der Preußischen Staatsschuldscheine Litt P. Nr. 56473 und 57190 über je 100 Thaler vom Kirchenvorstande der katholischen Pfarr⸗ gemeinde zu Brauweiler, beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. Ja⸗ nuar 1893, evnag. 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anberaumten Aufgebots⸗ “ ihre “ rree und 8g Urkunden orzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärun . Urkunden erfolgen wird. 1 Berlin, den 1. Dezember 1891. Königliches Amtsgericht I, Abtheilung 48.
ethe, verehel. Manewaldt, geb. ist das Aufgebotsverfahren zu
auf 500 ℳ Kapital Litt. D. Nr. 5304 hier gemacht worden. Dresden, den 2. Mai 1892. Königliches Amtsgericht. Heßler.
171712] Aufgebot. Der Oberamtsrichter Friedrich Fresenius und die ledige Wilhelmine Fresenius, beide zu Schotten wohnhaft, haben das Aufgebot der am 15. November 1877 auf den Namen „Kammerrath Fresenins in Assenheim“ ausgestellten zwei Actien der Land⸗ wirthschaftlichen Creditbank zu Frankfurt a./ M. Nr. 1829 und 1830 über je 300 ℳ sowie der zu Nr. 1829 gehörigen Dividendenscheine Nr. 13 bis ein⸗ schließlich Nr. 22 sammt Talon beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 15. September 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 27, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Frankfurt a./ M., den 17. Februar 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[8319] Großherzogliches Amtsgericht Oldenburg, Abtheilung I.
In Sachen, betr. das Aufgebot des angeblich ver⸗ loren gegangenen 40 Thaler⸗Schuldscheins der Eisen⸗ bahn⸗Prämien⸗Anleihe des Herzogthums Oldenburg von 1871 Nr. 73 312, ist das aufgebotene Papier dem “ Amtsgericht vorgelegt und wird daher das Aufgebotsverfahren hiermit wieder auf⸗ gehoben.
1892, April 30. 8
Harbers.
anhängig
Abtheilung Ib.
[671] 1 Aufgebot.
Der Kaufmann Anton Köster in Marten, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Geselbracht in Dort⸗ mund, hat das Aufgebot des von der Versicherungs⸗ gesellschaft Thuringia zu Erfurt ausgestellten, die Verpfändung der Police Nr. 51362 Litt. A. wegen eines Darlehns von 90 ℳ beurkundenden Pfand⸗ scheins, d. d. 27. September 1877, beantragt. Der Inhaber des Pfandscheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. Oktober 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zim⸗ mer 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Pfandschein vorzulegen, widrigen⸗ 1 die Kraftloserklärung des Pfandscheins Feeelten wird.
Erfurt, den 14. März 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.
[8379] Aufgebot. „Durch die Kur⸗ und Neumärkische Haupt⸗Ritter⸗ schafts⸗Direction zu Berlin ist bei dem unterzeich⸗ neten Gerichte das Aufgebot des im Grundbuche der Rittergüter Guhden und Mohrin, verzeichnet im Grundbuche der Rittergüter hiesigen Gerichtes Band IV. Blatt Nr. 32 Abtheilung III., unter Nr. 39 eingetragenen älteren garantirten Pfandbriefs Nr. 6350 über 100 Thaler Gold, welcher zum Juli⸗ Termin 1860 aufgekündigt worden, beantragt worden. Der Inhaber dieses Pfandbriefs wird daher auf⸗ Plordert, spätestens in dem bei dem unterzeichneten erichte auf den 22. Juli 1892, Vormittags 9 ½ Uhr, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigen⸗ falls diese Urkunde für kraftlos erklärt werden wird. Königsberg (Neumark), 1. Mai 1892. Königliches Amtsgericht.
[688742 Aulufgebot. .X“
Der Recep 19 des Sterbe⸗Kassen⸗Renten⸗ Vereins für die Provinz Posen Nr. 2098 über 250 Thaler Versicherungssumme und die Mitglied⸗ schaft des Provinzial⸗Landschafts⸗Controleurs Josef Stanislaus Krakowski in Posen betreffend, ausgestellt am 25. Februar 1870, ist angeblich verloren ge⸗
gangen. 8 Auf Antrag des Vollstreckers des Josef Stanislaus Krakowskischen Testaments, Kaufmanns W. Jerzy⸗ kiewicz in Posen, werden die Inhaber der Urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 7. Oktober 1892, Vormittags 11 Uhr, (Sapiehaplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 8), ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Posen, den 13. Februar 1892. 88 Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
[61254] Aufgebot. Auf Antrag des Rohrwebers Friedrich Schiemenz zu Kottbus, vertreten durch seinen Pfleger Aus⸗ edinger Christian Rakel zu Branitz, wird das parkassenbuch Nr. 7073 der städtischen Sparkasse zu Kottbus über 525 ℳ 16 ₰, ausgefertigt für Christian Rakel, aufgeboten. Dasselbe soll verloren gegangen sein, und an seine Stelle ein neu auszu⸗ fertigendes treten. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 10. August 1892, Vormittags 10 Uhr, im limmer Nr. 7, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Kottbus, den 8. Januar 1892. 8 Königliches Amtsgericht.
[51054] Aufgebot. Auf Antrag des Arbeiters Karl Konerding zu Linden wird der Inhaber des für Ersteren Seitens
der K. S. Staatsschuldverschreibung über 15 ℳ 3 % jährliche Rente
den 11. Juli 1892, Mittags 12 Uhr, anbe⸗ raumten Termine seine Rechte bei dem unterzeich⸗ neten Amtsgerichte anzumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. 1
Hannover, 7. Dezember 1891. 11“
Königliches Amtsgericht. V G
[4385] Aufgebot.
Das K. Amtsgericht Ingolstadt hat auf Antrag des gofjährigen Maurerssohnes Andreas Klar von Oberdolling, z. Zt. Dienstknecht in München, vom 8. April 1892 um Kraftloserklärung des auf seinen Namen lautenden und zu Verlust gegangenen Spar⸗ kassenbuchs der Sparkasse Ingolstadt Nr. 25 599 über 580 ℳ Einlage vom 15. Juli 1886 mit Be⸗ schluß vom 10. April cr. das Aufgebot dahin er⸗ lassen, der Inhaber des genannten Sparkassenbuchs wird aufgefordert, seine Ansprüche und Rechte an dasselbe spätestens im Aufgebotstermin bei dem K. Amtsgericht Ingolstadt anzumelden und das Spar⸗ kassebuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.
Der Aufgebotstermin ist bestimmt auf Montag, 2. November 1892, Vormittags 9 Uhr, im Sitzungssaale Nr. 2 des K. Amtsgerichts Ingolstadt.
Ingolstadt, den 13. April 1892.
Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.
(L. S.) Aichmeyer, K. Secretär.
[8381] ALmlufgebot. 1 Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Rasten⸗ burg Nr. 82 über am 20. Oktober 1871 eingezahlte 49 Thlr. 29 Silbergroschen nebst den Zinsen seit der Einzahlung, ausgefertigt für die Wittwe Wil⸗ helmine Reinhold in Barten, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Kaufmanns Schwendig in Mertenheim als Vormundes des minderjährigen August Reinhold, der jetzt Eigen⸗ thümer der Spareinlage ist, amortisirt werden. Es wird deshalb der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin den 28. De⸗ zember 1892, Vormittags 10 Uhr, beim unterzeichneten Gericht (Zimmer Nr. 9) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Rastenburg, den 12. April 1892. Königliches Amtsgericht.
—
““
„Der Hutmacher Paul Clemens zu Sommerfeld hat das Aufgebot des ihm angeblich theilweise ver⸗ nichteten Sparkassenbuchs der Niederlausitzer Neben⸗ Sparkasse zu Gassen Nr. 2302, auf Hutmacher Paul Clemens in Sommerfeld und über 315,09 ℳ lautend, beantragt. Der Inhaber des Sparkassen⸗ buchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 16. August 1892, ees -P.8 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte im Sitzungssaale an⸗ beraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Sommerfeld, den 30. April 1899.
Das Königliche Amtsgericht.
[1341] 1 Aufgebot. Auf den Antrag der Handlung A. L. Mohr zu Bahrenfeld bei Ottensen, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Gall in Danzig, wird der Inhaber des an⸗ eblich verloren gegangenen Wechsels d. d. Bahren⸗ feld, den 31. Dezember 1891, über 1932,48 ℳ, zahlbar am 29. Februar 1892, ausgestellt von A. L. Mohr an die Ordre der Ottensener Bank, gezogen auf Ed. Lepp in Danzig und von diesem acceptirt, hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen Wechsel spätestens im Aufgebotstermine, den 14. November cr., Vorm. 9 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Danzig, den 1. April 1892. . Königliches Amtsgericht. X. [65234] Aufgebot. 1 1 Auf den Antrag der Firma Rud. Lefeber & Co⸗ in Hamburg wird der Inhaber des von der Antrag⸗ stellerin auf JF. Bünting & Co in Leer in Ostfries⸗ land gezogenen und von letzterer Firma acceptirten Wechsels vom 4. November 1891 über 3504 ℳ 10 ₰, zahlbar drei Monate nach dato bei der Hannover⸗ schen Bank in Hannover, aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Oktober 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, Zimmer Nr. 91, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte seine Rechte an⸗ zumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die v“ desselben erfolgen soll. Hannover, den 27. Januar 1892. Königliches Amtsgericht. V H. Gallenkamp. 8 2
[83822 Arufgebot. 8
Der Kötter Josef Fieker zu Elte, vertreten durch den Rechtsanwalt Hellraeth zu Burgsteinfurt, hat das Aufgebot des im Grundbuch von Rheine rechts der Ems Band 77 Blatt 9 auf den Namen des Kötters Gerhard Fieker zu Elte zufolge Verfügung vom 2. März 1837 eingetragenen ideellen Drittels der, wie folgt, bezeichneten Grundstücke der Steuer⸗ gemeinde Rheine rechts der Ems (Elte) als Flur 12 Nr. 167, Flur 13 Nr. 135, 136, 283, 284, 304/2840, Flur 14 Nr. 40, 41, 42, 716/246 a, 791/246 a, 792/246 a, 793/39, 810/246 a, 811/46, 812/246 a und 814/246 a beantragt. 8 Es werden daher alle diejenigen, welche das Eigen⸗ thum an dem für den Gerhard Fieker eingetragenen ideellen Drittel der genannten Grundstü e in An⸗ spruch nehmen, aufgefordert, ihre Ansprüche und
der “ der Stadt Linden ausgestellten Spar⸗ kassenbuchs Nr. 7421 aufgefordert, spätestens in dem auf
Eintragung der Grundstücke im Grundbuche für den Antragsteller in dem auf den 7. Juli 1892, Vormittags 9 Uhr, anberaumten Termig geltend zu machen. * 8* Rheine, den 22. April 1892. Königliches Amtsgericht.
[83188 Aufgebot. , 8 Das Großherzogliche Ministerium der Finanzen, Abtheilung für Bauwesen, in Darmstadt hat auf Grund der Ersitzung das Eigenthum an dem im “ der Gemeinde Sulzheim nicht einge⸗ tragenen Gelände der Staatsstraße von Wallertheim nach Wörrstadt für das „Großherzogthum, Landes⸗ eigenthum“ beansprucht und demgemäß zum Zwecke des Eintrags in das Grundbuch das Aufgebot be⸗ antragt. Es werden daher alle diejenigen, welche Ansprüche auf das Gelände erheben zu können glauben, unter dem Rechtsnachtheile der Anerkennung der Ersitzung aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens in dem auf den 23. Juni 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte 8-9 raumten Aufgebotstermine anzumelden. Wörrstadt, den 25. April 1892. Das Großherzogliche Amtsgericht
E““
Der Maler Heinrich Kesting, welcher sich im Jahre 1877 heimlich von hier nach Nord⸗Amerika entfernt und seit 1878 keine Nachricht von sich ge⸗ eben hat, wird auf Antrag des Abwesenheits⸗ Curators, Rentner L. Kate hiers., hierdurch aufgefordert, bis zum Dienstag, den 20. September 1892, Vormittags 11 Uhr, sich hier einzufinden oder sichere Nachricht von seinem Leben hierher zu geben, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen und sein Vermögen als Erbschaft behandelt werden wird.
Detmold, 27. Februar 1892.
Fürftliches Amtsgericht. II
8 .
7463]
Das Königliche Amtsgericht München I. Ab⸗ theilung A. für Civilsachen, hat unterm 23. Ilfd. M. folgendes Aufgebot erlassen:
Ueber Leben und Aufenthalt des am 17. November 1830 in Neumarkt An der Oberpfalz geborenen und soviel bekannt dort beheimatheten Valentin Miedanner, v. Bereiters weiland Sr. Majestät des Königs Otto von Griechenland, sind seit dem Jahre 1873 keine Nachrichten mehr vorhanden. Auf Antrag des Rechtsanwalts Roderich Mayr, Curators des Ver⸗ schollenen, ergeht nun die Aufforderung: 1) an den Verschollenen Valentin Miedanner spätestens im Aufgebotstermine am Samstag, de 5. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, persönlich oder schriftlich bei gefertigtem Gerichte — Geschäfts⸗ zimmer Nr. 40II. (Augustinerstock) sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wird, 2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfahren wahrzunehmen, 3) an alle diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung hier⸗ über bei Gericht zu machen. München, 27. April 1892. Der Königliche Gerichtsschreiber: (L. S.) Horn [8315] Aufgebot. Auf Antrag der Wittwe Müller, Marie Helene, geb. Gille, zu Hildebrandshausen wird die verehe⸗ lichte Anna Elisabeth Loth, geb. Gille, geb. am 20. Juni 1829 zu Hildebrandshausen, zuletzt wohn⸗ haft gewesen in Effelder, welche im Jahre 1850 mit ihrem Ehemann, dem Ackermann Joseph Loth, nach Amerika ausgewandert und seit dieser Zeit verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermine, am 15. Februar 1893, h. 12, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht (Zimmer Nr. 15) zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird. Mühlhausen, den 18. April 1892. 8 Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.
Streicher. [8380] Aufgebot. Der vor etwa 33 Jahren aus seinem Wohnort arzynow nach Rußland ausgewanderte Wirth Ignatz Budzik, über dessen Leben oder Tod seitdem eine Nachricht nicht eingegangen ist, wird aufgefor⸗ dert, sich spätestens im Aufgebotstermin am 24. April 1893, Vormittags 10 Uhr, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird. Schildberg, den 29. April 1892.
Königliches Amtsgericht.
[8212] Aufgebot.
Auf den Antrag des Altsitzers Joachim Kenk und seiner Ehefrau Dorothee, geborenen Hagemann, zu Boldekow, vertreten durch den Rechtsanwalt Schade zu Anklam, werden die Nachlaßgläubiger des am 7. Januar 1892 zu Boldekow verstorbenen Bauer⸗ hofsbesitzers Karl Kenk aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 12. Juli 1892, Vormit⸗ tags 10 Uhr (Terminszimmer Nr. I des Gerichts⸗ hauses), ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß des Verstorbenen bei dem unterzeichneten Amtsgericht anzumelden, widrigenfalls sie gegen die Beneficial⸗ erben ihre See nur noch soweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht erschöpft wird.
Anklam, den 30. April 1892.
önigl 88 Amtsgericht. I. Abtheilung.
Rechte bei Vermeidung des Ausschlusses und der
88