geographischen Erweiterung dadur Jahre erworbenen
untergebracht war, verwendet wurde. anlage sind noch einige andere worden. So ist derjenige Theil, der Flora bestimmt war, vorderasiatische Gebiet zu vergrößern, während die
Anlage jetzt in eine sibirische umgewandelt worden ist. Altai⸗Flora gewidmete Partie ist wesentlich vergrößert und neu auf⸗ b Ein Theil des neugewonnenen Terrains endlich ist
baut worden.
ür die Laubwald⸗Flora des Amurgebiets verwendet worden. find in dem neu erschienenen „Rundgang durch den
iese Neuanlagen 1 Botanischen Garten“ berücksichtigt.
grüner Gewächse Interesse in Anspruch, monate aus Topfgewächsen aufgebaut wird, unser winterliches Klima nicht vertragen. einige Pflanzen, die sich in langer Zeit Bürgerrecht erworben
u. a.; daran sch 1 ra in einer Seehöhe von 500 bis 1000 m wächst.
Standishi, Chamaecyparis pirifera, Cephalotaxus drupacea, der unserer Eibe ähnli Nadelholzflora der unteren Region schließt si die Flora der Ebene. Auch hier trifft man viele b an, die bei uns namentlich ihrer schönen Blüthen
werden. Als Beispiele seien die verschiedenen Lilien erwähnt, wie Lilium Thunbergianum mit leuchtend zinnoberrothen Blumen, und
die prächtige Goldlilie (Lilium auratum), ferner
Hemerocallis flava und die orangerothe Hemerocallis fulva, die dafür aber außerordentlich durch Von Gehölzen ist hier die zierliche weißblühende racilis, ein bekannter Treibstrauch, Rhododendron indi- zalee unserer Gärten, Diervilla coraensis und Diervilla Prunus japonica und Lespedeza Sieboldi leiner Gingkobiloba angepflanzt, jenem eigenthümlichen Nadelholz, dessen Blätter breit, flach und tief zweitheilig eingeschnitten sind und dessen
bei uns niemals Früchte bringt, si Ausläufer vermehrt. Deutzia cum, die florida, letztere als Weigelia bekannter, Prunus triloba, endlich die zierliche vertreten. Gegenüber der Hara ist ein
◻
inige aus China nach Japan eingeführte,
Hosta⸗Arten, bisher in den Gärten als fallen. besonders die Jenseits der
Nadelholzflora, in einer Seehöhe
* 0 8
icht vom 28. Mai, r Morgens.
008 eeressp. 2
red. in Millim. [
lsius =40⸗R.
Wind. Wetter.
Stationen.
Bar. auf O Gr.
u. d. M.
758 ONO Dunst 761 NO 2 halb bed. 759 † Nebel 792 2 heiter!) 6 wolkenlos 758 NNO bedeckt 757 ill bedeckt
8 ill heiter
2 wolki halb 2* Nebel nolfig halb bed. Dunst wolkenlos wolkenlos heiter wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenlos wolkenl. ²) wolkenlos
Temperatur in °Ce 50C.
— — —öq—
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till wolkenlos
8
— Uebersicht der Witterung. „Die Wetterlage hat sich seit gestern wenig ver⸗ ändert. Eine fla ssion liegt über der Kanal⸗ gegend, während der Luftdruck über der Balkanhalb⸗ insel am höchsten ist. Bei andauernd gleichmäßiger Luftdruckvertheilung dauert in Deutschland die ruhige, trockene, fast wolkenlose und ungewöhnlich warme Witterung fort. Die Nachmittagstemperaturen über⸗ stiegen vielfach die außerordentliche Höhe von 30 Grad. mesfahrwasser Hamburg, München, Kaiserslautern, Karlsruhe hatten 32, Kassel, Magde⸗ burg, Berlin 35, Grünberg sogar 36 Grad, Maxi⸗ mumtemperaturen, wie sie nur in den extremsten
Fällen vorkommen. Deutsche Seewarte 1---“ Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 137. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Acten von G. Meyerbeer. Text von E. Scribe, von F. Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: meister v e Anfang 7 Uhr.
SFeripeelhean 144. Vorstellung. Imogen (Cymbelin). Romantisches Schauspiel in 5 2 uf⸗
daß nach Abtragung . zuser Grunewaldstraße 3 bis 5 der größte Theil des so frei gewordenen Terrains zur Anlage einer japenischer
die bisher auf einem ihrer Bedeutung nicht entsprechenden Raum Hand in Hand mit dieser Neu⸗ Erweiterungen vorgenommen früher der sibirischen dazu verwendet worden, das
Da die ische Flora in mehr
als einer Hinsicht ein allgemeines Interesse Sütgt, 9. Anlage kurz beschrieben werden. Zunächst nimmt eine Partie immer⸗ die während der S da diese Pflanzen 1 Hier unseren Zimmern 2 haben, wie z. B. die Aucuben, das japanische Pfaffenhütchen (Euonymus Ueßt sich die Nadelholzflora der unteren t. Hier sieht man eine Anzahl Nadelhölzer vereinigt, die mit zu den schönsten unserer Gärten gehören, wie Cryptomeria japonica, Thryopsis dolobrata, Thuja deren Jugendformen als Retinospora in unseren Gärten eine so große Rolle spielen, und
Früchte einen widerwärtigen Geruch nach ranziger Butter haben. 8 aber dort vollständig ein⸗ gebürgerte Gehölze, wie die gelbblühende Forsythia, die neuerdings in unseren Gärten als beliebter Frühjahrsblüher viel gepflanzt wird, und der Papiermaulbeerbaum, Broussonetia papyrifera, aus dessen Mark die Japaner ein gutes Papier anfertigen, sind ebenfalls hier angepflanzt. Höher ansteigend, kommt man nun in den laubabwerfen⸗ den Wald, wo der japanische Korkbaum (Phellodendron japonidum), ferner der weißblühende Rhodotypus Kerrivides, mehrere Aralien, ist, wie Aralia edulis und racemosa und von Stauden verschiedene Funkia geführt, An diese Flora schließt sich oben die Radelt prächtige Abies firma große Bestände bildet.
Im Föntglichen Botanischen Garten haben die pflanzen⸗ 8c8- in den letzten Wochen eine sehr bedeutende
3 (Larix leptolepis), die jetzt der im vorigen gelben und orangefarbenen B „ sarmentosa) und die zierli japonica eine beliebte Treibp
Zimmern bekannte und beliebte
i Picea Alcoxiana und Pinus 4s pontische und frühere japanische Auch die der
Alle
5 f fanden die so soll die neue ommer⸗ versorgt wurden. In den vier sieht man schon seit
japonica), egion, die Bahnhof Steglitz, beim Ums das II. Wannseebahngeleise ein
An die des 30 Minuten unterbrochen.
sieht. die „Hara“, annte Gewächse wegen cultivirt
die gelbblühende
Gasthaus ein, richtete in einer
Lampe standen, träger, fielen wie todt um, brennen, während andere in unversehrt blieben
Hain von
der Stelle todt; eine zweite, ein
gestorben, und auch bei den drei
Genesung vorhanden zu sein.
— Turin, 26. Mai.
Schuld die großf Pulverexplo wie der „N. Pr. Z.“ berich
urtheilt worden.
Christiania, 27. Mai.
5 auf⸗ holzflora, wo
von 1500 bis
der Hertzberg'schen Uebersetzung für die deutsche Bühne bearbeitet von H. Bulthaupt. Die zur gehörende Musik von A. Dietrich. In
cene gestft vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Montag: Auf Allerhöchsten Befehl. Mit auf⸗ gehobenem Abonnement und unter Fortfall der per⸗ manent reservirten Plätze: Die Tochter des Regi⸗ ments. Komische Oper in 2 Acten von G. Doni⸗ zetti. Text nach dem Französischen des St. Georges. Dirigent: Musikdirector Wegener. Prometheus. Musik von Beethoven. Nach einer mythologischen Tanzdichtung E. Taubert'’s in 2 Acten von Emil S Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang
2
Ueber den größten Theil der Billets ist Aller⸗ höchst verfügt. Der verbleibende Rest an Billets für den I. Rang und das Parquet wird nur unter der Bedingung verkauft, daß die Besucher im Gesellschafts⸗Anzuge erscheinen (Herren in Frack und weißer Binde). Die Billets tragen die Bezeichnung „Reserve⸗Satz“ und den Datumstempel.
Schauspielhaus. 145. Vorstellung. Faust von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende ik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang
Uhr.
Dienstag: Opernhans. 138. Vorstellung. Der Freischütz. Oper in 3 Acten von C. M. v. Weber. Text zum Theil nach einem Volksmärchen „Der
F Dirigent: Kapellmeister
Freischütz“ von F. Kind. Kahl Unfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 146. Vorstellung. Narziß. Trauer⸗ spiel in 5 Aufzügen von A. E. Brachvogel. In Scene Fsett vom Ober⸗Regisseur Max Grube. An⸗ fang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Klaus. Anfang 7 Uhr.
Montag: Romeo und Julia.
Dienstag: Der Obolus. — Die Neuver⸗ mählten. — Quintus Horatius Flaccus.
Mittwoch: Nathan der Weise.
Die Tageskasse ist von 10 bis 1 ½ Uhr geöffnet.
Sonntag: Doctor
Berliner Theater. Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Veilchenfresser. Abends 7 ½ Uhr: Dorf und Stadt.
Montag: Kean. Anfang 7 ½ Uhr.
Dienstag: Nora.
Lessing Theater. Sonntag: Letzte Aufführung
von: Die Großstadtluft. Montag und Dienstag: Geschlossen wegen der zu Emanuel Reicher’'s
scenischen Vorbereitungen Gesammtgastspiel.
Mittwoch: Emanuel Reicher’s deutsche Gast⸗ Errlsesenschaft Zum 1. Male: Irrlichter. Schauspiel von Antropow. Deutsch von P. Lorenz.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Sonntag: Mit neuer Ausstattung zum 128. Male:
Das Sonntagskind. Operette in 3 Acten von
Rhododendron sinense, bekannter als Azalea mollis mit leuchtend
2400 m tritt man endlich in die Hochgebirgs⸗Flora Japans ein, wo
bildend, ferner Anemone japonica, das gelbblühende Veilchen Viola biflora, sowie einige auch bei uns in Deutschland heimische Pflanzen, wie Polygonum bistorta und Barbarea vulgaris auftreten.
Ueber die Winterthätigkeit des Vereins zur Speisung armer Kinder und Nothleidender berichtet die „N. A. 3.“: Von den in Berlin bestehenden 192 Städtischen Gemeindeschulen den Frühstücksvertheilungen in 165 Schulen statt, wo durch⸗ schnittlich während des Winters täglich 4—7000 Kinder mit zweitem und sofern sie nüchtern zur Schule kamen, auch mit erstem Frühstück
des Jahres 12 000 Kinder Mittagessen, 18 000 Kinder Milch; durch⸗ schnittlich täglich ungefäͤhr 50 — 60 Mittagessen, 70 — 80 Milch. In der städtischen Blindenanstalt erhielten täglich 20 — 30 Blinde Mittag⸗ essen, während des ganzen Jahres 2609 Blinde. hielten außerdem Lebensmittel und warmes Essen, um den Kindern Frühstück und Mittagessen reichen zu können.
Am Himmelfahrtstage Abends kurz nach 8 Uhr, entgleiste auf
Beschädigungen an Material nicht nennenswerth. Die Regelmäßigkeit erkehrs der Wannseebahn wurde durch diesen Vorfall auf etwa
— Czarnikau, 26. Mai. Die Stadt Czarnikau kann, wie die „Schneidem. Ztg.“ mittheilt, in diesem Bestehen feiern, da ihr im Jahre 1192 Stadtrechte verliehen sind. Die Burg Czarnikau bestand schon früher.
Groß⸗Stein, Kr. “ 26. Mai. Bei einem Gewitter schlug am 21. d. M. ein 2
ging dann an einem Draht, an dem die Lampe hing, in die Gaststube
nieder, sodaß die Lampe herabfiel. darunter Frau Minarek und der Gogoliner Brief⸗
2 en und vor Schreck flohen. Personen war, wie der „Schles. Volksztg.“ geschrieben wird, eine, ein kräftiger Mann von 31 Jahren, Vater von drei kleinen Kindern, auf Der Lieutenant Allione, durch dessen
zu einem Jahr Festung und zum Verluste des Offizierranges ver⸗
.Auf der Fahrt zur Kirche kenterte, wie „D. B. H.“ berichtet, zwischen Garstad und Bergsnov bei Namsos
8
2400 m tritt man in die japanische Gebirgsflora. . Prächtige Lärchen/ ein Boot mit einer Tauf
eben in frischem Grün prangen, lumen, der Judenbart (Saxifraga
Astilbe japonica, als Spiraea anze, sind in unseren Gärten und 1 Gewächse aus dieser Gegend. Ueber heimgesucht.
parvifolia, letztere das Knieholz
*
(Vgl. unten.)
— . 1 esellschaft; das Ehepaar und d Täufling, sowie fünf andere Personen fanden ihr Grab in den Weller⸗ nur drei Personen wurden gerettet. 2
Kansas⸗City, 27. Mai. City Journal“ hat ein Cyclon Die Zahl der dab
hersonen wird auf 500 angegeben
oll verwüstet und die Trümmer s noch nicht gelöscht werden konnte.
Nach einer Meldung des „Kansas⸗ die Stadt Wellington in Kansas ei getödteten und der verwundeten werden. Das Centrum der Stadt ollen in Brand gerathen sein, der
Volkskindergärten erhielten während
1500 Familien er⸗
etzen eines Leerzuges aus dem I. in agen. Personen sind nicht verletzt,
Jahre das 700 jährige
litz in das Minarek'sche Giebelstube arge Verwüstungen an,
Fünf Personen, die unweit der und ihre Kleider begannen zu
der Stube anwesende Personen Von den fünf
Briefträger, ist inzwischen gleichfalls anderen scheint wenig Hoffnung auf
sion in Susa verursacht worden, tet wird, gestern vom Kriegsgericht
Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Kapellmeister Federmann. Die ecorationen aus dem Atelier von Falr Die neuen vom Garderoben⸗Inspector Ventzky. An⸗ sang 7 Uhr. 88 Prontag Zum 129. Male: Das So ags⸗ ind. * Im prachtvollen Park: 8 Täglich: Militaͤr⸗Concerte. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des Canerts Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen r.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonntag (letzte Sonntags⸗Vorstellung): Zum 68. Male: Firma Rondinot. (La 2 curité des Familles.) Schwank in 3 Acten von Albin Valabrégue. Anfang 7 ½¼ Uhr.
Montag: Vorletzte Vorstellung in dieser Saison. Dieselbe Vorstellung.
Kroll's Theater. Sonntag: Letztes Gastspiel des Herrn Franz Schwarz. Don Juan. (Don Juan: Herr Schwarz.) Anfang 7 Uhr. G
Montag: Letztes Gastspiel der Frau Moran⸗Olden Die Maccabäer. Oper in 3 Aufzügen nach Otto Ludwig's gleichnamigem Drama von H. S. v. Mosen⸗ thal. Musik von Anton Rubinstein. (Leah: Fanny Moran⸗Olden.)
Dienstag: Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. Marie, die Regimentstochter.
Täglich, bei güͤnstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.
Belle⸗-Alliance⸗Theater. 26. Male: von Hermann Sternheim. Musik von Carl Grau. In Scene Pfeßt vom Director Sternheim. Diri⸗ gent: Max Gabriel.
Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗ Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Resgg⸗n.
Großes Militär⸗Doppel⸗Concert. Auftreten sämmtlicher Specialitäten.
Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen.
1 lfang des Concerts 4 Uhr, Anfang der Vorstellung 1 x.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Voranzeige. Am 1. und 2. Pfingstfeiertag: Großes Früh⸗Concert 28 Tegn g.
Sonntag:
2 11“ Adolph Ernst⸗Theater. Letzte Aufführung: Zum 42. Male: Fräulein Feldwebel. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. * Fräulein Feldwebel. er Sommer⸗Garten ist geöffnet. vt Schluß 8 Ie. ittwo eginnt das Gesammt⸗Gastspiel des Wiener Ensemble unter Direction von Franz
zügen von W. Shakespeare, mit freier Benutzung
Hugo Wittmann und Julius Bauer. Musik von
Josef Graselli.
Prag, 28. Mai. (W. T. B. Inundirung der Schächte N Gisela wird von amtlicher Seite f
Kopenhagen, 28. Mai.
Washington, 28. Mai.
derselben nur gering. häuser, die Bureaus von vier Hotels und zahlreiche Gebäude der 10 000 Einwohner zählenden Stadt in Trümmer.
Zum Der Günstling. Operette in 3 Acten
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.
Thomas⸗-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30 Direction: Emil Thomas. Sonntag: Gastspiel des Herrn Alfred William. Zum 29. Male: Die Ulanen. Operette in 3 Acken von Hugo Witt⸗ mann. Musik von Carl Weinberger. Regie: Ernst Meißner. Dirigent: Kapellmeister Eduard Weber. 7 ½ 8
in Sommer⸗Garten vor de stellung: ic r Vorstellung: Concert Montag: Die Ulanen.
Concerte.
Römischer Hof. Wohlthätigkeits⸗Concert, K. von Heinrichshofen.
Eintrittskarten zu 3 ℳ und 2 ℳ sind zu haben
bei Frau Generalin von Doerin „ geb. Gräfin zu räulein Hederich,
Dohna, Schellingstr. 13, I; Roonstr. 7, part.; Fräulein von Heinrichshofen,
Lützowstr. 85 b, III, und Abends an der Kasse.
Montag, Anfang Uhr: veranstaltet von Fräulein
62411 Hohenzollern⸗Galerie
8 am Lehrter Bahnhof. 8 — Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — 9 Vorm. — 11 Ab. 1 ℳ Kinder 50 ₰.
Uranin, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 — 11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
14*“ Familien⸗Nachrichten
Verlobt: Frl. Adele de Dumas de l'Espinol mit rn. Hauptmann Adolf von Arentsschildt (Kl. ölzig — Berlin). — 1
Verehelicht: Hr. Regierungs⸗Assessor Lucke mit Gertrude Freiin von Bülow (Merseburg).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Gustav Frhr. bee lsat (Altona). — Hrn. Preme Lieut. Weidlich (Charlottenburg). — Eine
ochter: Hrn. Bibliothekar Dr. etzel (Kiel).
en. Lieut. Erich Frhrn. von der Goltz (Allen⸗ tein). — Füe⸗ Gerichts⸗Assessor von Kaltenborn⸗ Stachau (Naumbuͤrg a./S.). — Hrn. Prem.⸗Lieut. Erich von Falkenhayn ( Berlin).
Gestorben: Hr. Ober⸗Pfarrer Julius Rudolph (Rothenburg O.⸗L.). — Fr. Pastor Martha Schmidt, geb. Wiesike (Labes). — Fr. Gräfin Nieherike Moltke, geb. Gräfin Wedel⸗Jarlsberg
iel).
vus,M:
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. erlin:
Verlag der Expedition (Scholzz5.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 85 Zuchdruckeret n Nr. 32.
Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
Die Meldung von der elson, Fortschritt und ür unbegründet erklärt. agen, (W. T. B.) Der König verlieh den Fürstlichen Personen, welche an den Festlich⸗ keiten der goldenen Hochzeit des Königspaares theilgenommen haben, ein goldenes Erinne blauen Bande des Elephanten⸗Ordens getragen werden soll. (W. T. B.) Die National⸗ Conferenz zur Berathung der Silberfrage hat eine Resolution genehmigt, in welcher die freie Ausprägung des Silbers unter gleichen Bedingungen und zwar nach dem gegenwärtig bestehend befürwortet wird. Die Conferenz erklärt, schafts⸗Candidaten unterstützen zu wollen, der völlige Wiederherstellung des durch die Münzgesetzgebung von 1873 gestörten Munzsystems begünstige.
New⸗York, 28. Mai. (W. T. B. von welchem die Stadt Wellington i wurde, wird weiter gemeldet:
rungszeichen, welches am
wie die des Goldes en Werthverhältniß keinen Präsident⸗ nicht die
) 1e. fr. Cyclon, n Kansas heimgesucht veiter Der Cyclon 8 gestern Filuch 9 Uhr, von Südwesten kommend, die Stadt. Die Hauptstraßen wurden arg verwüstet, die Häuser gingen in Trümmer, gleich als hätte ein Erdbeben stattgefun durch Gas⸗Explosionen a Behörde wurden die Verbin unterbrochen, um die thunlichst zu beschränken. Fackeln und Laternenlicht vorgenommen.
ergreifendsten Scenen ab. Im Hospital si gebrachten Verwundeten ber wüthete namentlich in 4 zerstört wurde; glückliche
den. Die Trümmer geriethen lsbald in Brand; seitens der Hdindungen mit den Gasanstalten Zerstörungen durch Gas⸗Explosionen Die Rettungsarbeiten wurden bei Es spielten sich die sind von den dorthin n bereits 50 gestorben. Der Cyclon Squares, in denen jedes Gebäude rweise war die Zahl der Bewohner Der Sturm legte Kirchen, Handels⸗ Zeitungen, Fabriken, Schulen,
versetzt.
1“
zum Deutf No. 125.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im activen Heere. Stettin, 14. Mai. Fürst zu Putbus, Gen. Major à la suite der Armee, die ung zum Tragen der Uniform des Cür. Regts. Königin (Pomm.) Nr. 2 ertheilt.
Danzig, 16. Mai. Graf v. Lehndorff, Gen. der Cavallerie, unter Bekasfwng in dem Verhältniß als Gen. Adjutant Seiner Majestät des Kaisers und Königs, à la suite des Regts. der Gardes du Corps gestellt. .
Pröckelwitz, 23. Mai. v. Hegener, Pr. Lt. vom Inf. Regt. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41, zum Hauptm. und Comp. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. Knoth, Pr. Lt. vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65, unter Belassung in seinem Commando zur Dienstleistung bei den Gewehr⸗ und Munitionsfabriken, in das Inf. Regt. von Boyen (5. Ostpreuß.) Nr. 41 versetzt. Böning, Sec. Lt. vom 5. Rhein. Inf. Regt. Nr. 65, zum Pr. Lt. befördert. Erbgraf zu Erbach⸗Schönberg, Sec. Lt. à la suite des 1. Gro Herzogl. Hess. Drag. Regts. (Garde⸗Drag. Regts.) Nr. 23, unter Verleihung eines vom 22. März d. J ‚datirten Patents seiner Charge, in das genannte Regiment einrangirt. Langemak, Sec. Lt. vom 3. Oberschles. Inf. Regt. Nr. 62, von dem Commando zur Dienstleistung bei der Bervehr⸗Prüfungscommifsion entbunden. Kotze, Pr. Lt. vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72, bis Ende März 1893 zur Dienstleistung bei der Gewehr⸗Prüfungscommission com⸗ mandirt. v. Vogel, Port. Fähnr. vom 1. Leib⸗Hus. Regt. Nr. 1, in das Cür. Regt. Herzog Friedrich Eugen von Württemberg (West⸗ preuß.) Nr. 5 versetzt. 88
Pröckelwitz, 24. Mai. v. Pfaff, Königl. Württemberg. Gen. Major, bisher Commandeur der 51. Inf. Brig. (1. Königl. Württemberg.), behufs Verwendung als Div. Commandeur nach Preußen commandirt und ihm zunächst die Führung der 6. Div. übertragen.
Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. Berlin, 13. Mai. v. Grumbckow, Ien z. D., bisher à la suite des 1. Garde⸗Feld⸗Art. Regts., der Charakter als Oberst⸗Lt. verliehen.
Danzig, 16. Mai. v. Oertzen, Hauptm. a. P. Pr. Lt. im Gren. Regt. König Friedrich III. (Ostpreuß.) Nr. 1, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regts. Nr. 1 ertheilt. 1
Im Beurlaubtenstande. Stettin, 14. Mai. v. Encke⸗ vort, Rittm. a. D., zuletzt von der Res. des Cür. Regts. Königin (Pomm.) Nr. 2, der Charakter als Major verliehen. v. Schlieffen, Rittm. a. D., zuletzt Pr. Lt. von der Res. des Cür. Regts. Königin (Pomm.) Nr. 2, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere des genannten Regts., v. Diest, Rittm. a. D., zuletzt von der Cav. des damaligen 2. Bats. (Naugard) 5. Pomm. Landw. Regts. Nr. 42, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des früheren 3. Landw. Drag. Regts., — ertheilt.
Danzig, 17. ai. v. Goßler, Major a. D., zuletzt Hauptm. von der Inf. des damaligen 1. Bats. (Insterburg)
2. Ostpreuß. Landw. Regts. Nr. 3, der Charakter als Oberst⸗Lt.
verliehen. Beamte der Militär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 4. April. Knöchel, Garn. Verwakt⸗ Insp. in Schlettstadt, auf seinen Antrag zum 1. Juli 1892 mit Pension in den Ruhestand versetzt. 25. April. Vogel, Intend. Registrator von der Intend. des III. Armee⸗Corps, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand
26. April. Sperhake, Militär⸗Anwärter, sp. in Metz, Haberland, Millitär⸗Anwärter,
Insp. in Stettin, — ernannt. 1
27. April. Keuche, Garn. Verwalt. Insp. in Stralsund, nach St. Avold, Kalwa, Garn. Verwalt. Insp. auf dem Art. Schieß⸗ platz bei Gruppe, nach Stralsund, Anger, Kasernen⸗Insp. in Danzig, nach dem genannten Schießplatz, — versetzt. 1 8
2. Mai. Teske, Militär⸗Anwärter, zum Kasernen⸗Insp. in Posen ernannt. .
5. Mai. Kreuziger, Garn. Verwalt. Insp. in Schwedt, nach Coburg versetzt.
8 Mal. “ Kasernen⸗Insp. in Königsberg i. Pr., auf seinen Antrag zum 1. September 1892 mit Pension in den Ruhestand versetzt.
14. Mai. Marwede, Zahlmstr. vom 2. Bat. 5. Bad. Inf. g Nr. 113, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand ersetzt. b 16. Mai. Bauermeister, Zahlmstr. Aspir., zum Zahlmstr. eim X. Armee⸗Corps ernannt. “ 17. Mai. Rodenbeck, v. Dziegielewsky, Zahlmeister⸗ Aspiranten, zu Zahlmeistern beim XI. Armee⸗Corps ernannt. Mai. Böttger, Geister, Karsunke, Radtke, Kasernen⸗Inspectoren in Neubreisach bezw. Glatz, Neisse und Spandau, nach Schlettstadt bezw. Neubreisach, Glatz und Halle a. S., Rolle Kasernen⸗Insp. in Straßburg i. E., auf seinen Antrag zum 1. August, 1892 mit Pension in den Ruhestand, — versetzt.
Königlich Bayerische Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Be⸗ förderungen und 1“ Im activen Heere. 18. Mai. Märklstetter, Pr. Lt. des 2. Fuß⸗Art. Regts., unter Beförderung zum Hauptm., zum Comp. Chef in diesem Regt. er⸗ nannt. Gollwitzer, Pr. Lt. à la suite des 2. Fuß⸗Art. Regts. und Directions⸗Assist. bei den Art. Werkstätten, Hüth er, Pr. Lt. 4 la suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. vacant Bothmer und Directions⸗ Assist. an der Ober⸗Feuerwerkerschule, Hailer, Pr. Lt. à la suite des 1. Fuß⸗Art. Regts. vacant Bothmer und Directions⸗Assist. bei den Art. Werkstätten, Auer, Pr. Lt. à la suite des 1. 8.
zum Kasernen⸗ zum Kasernen⸗
Art. Regts. vacant Bothmer und Adjutant bei der Insp. der Fu Art., — zu überzähl. Hauptleuten, Jung, Sec. Lt. des 2. Fu Art. Regts., zum Pr. Lt. ohne Fühne in diesem Regt., — befördert.
20. Mai. Haag, Port. Fähnr. des 2. Inf. egts. Kronprinz, Frhr. v. Thüngen, Port. Fähn. des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm II. König von Preußen, — beide in ihren Truppentheilen zu Sec. Lts., Frhr. Ebner v. Es chenbach, Port. Fähnr. des 3. Feld⸗Art. Regts. Königin Mutter, in diesem Regt, zum außer⸗ etatsmäß. Sec. Lt., Schmidt, Lang, Hartschiere, zu Sousbrigadiers bei der Leib⸗Garde, — befördert.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Dauer, Sec. Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, auf die Dauer von drei Jahren zum Generalstabe (Kriegsarchiv) commandirt.
8 m Beurlaubtenstande. 20. Mai. Reifert, Sec. Lt. im Res. Verhältniß vom 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum 9. Inf. Regt. Wrede versetzt. Kempf, Sec. Lt. in der Res. des 9. Inf. Regts. Wrede, zum Pr. Lt. befördert. Simon (I. München), der Res. im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen, Grüner (Nürnberg), Vice⸗Wachtm. der Res. im 1. Chev. Regt. Kaiser Alexander von Rußland, Scharrer,
Schmidmer (Nürnberg), Vice⸗Feldw. der Res. im 4. Feld⸗Art.
Regt. König, — zu Sec. Lts. der Res., — befördert.
Erste Beilag
Berlin, Sonnabend, den 28. Mai
s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
3 1892
Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 16. Mai.
Freyberger, Sec. Lt. a. D., die Aussicht auf Anstellung im Civil⸗-
dienste ausnahmsweise nachträglich verliehen. b 8
Im Beurlaubtenstande. 20. Mai. Brändl (Regens⸗ burg), Pr. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, Ribot (Gunzen⸗ Pe) Pr. Lt. von der Landw. Cav. 1. Aufgebots, Pappit (Hof),
Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. 1. Aufgebots, Gombart (Landau),
uptm. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, diesem unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform, Blaul I. Möünchen), Sutor (II. München), Flach (Kempten), Förster (Augsburg), Mayer (Ingolstadt), Herold (Gunzenhausen), Milden erger, Nägelsbach (Regensburg), Busch (Bamberg), Roth (Ludwigs⸗ hafen), Pr. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Kippenberger (Aschaffenburg), Klein (Ludwigshafen), * Lts. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Aufgeböots, Wöhrle, Zierhut, Glöckle, Frank (L. München), v. Kraft (II. München), Trutzer (Augsburg), Stellwaag, Körber (Gunzenhausen), Friedrich (Nürn⸗ berg), Wehrl, Goldmann (Bamberg), Berta, Brand, Unseld, Schmidt (Aschaffenburg), Stadelbauer (Hof), Stadtmüller, Gnauck (Ludwigshafen), Acker, Bach⸗ mann (Zweibrücken), Sec. Lts. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Röck (Passau), Sec. Lt. von den Landw. Jägern 2. Aufgebots, Moll, Vogel (Augsburg), Bärst (Landau), Sec. Lts. von der Landw. Cav. 2. Aufgebots, Krüß, Fitz (Aschaffenburg), Sec. Lts. von der Landw. Feld⸗Art. 2. Aufgebots, Fleißner 2 Sec. Lt. von der Landw. Fuß⸗Art. 2. Aufgebots, — der Abschied ewilligt.
Im Sanitäts⸗Corps. 20. Mai. Dr. Wernz (Ludwigs⸗ hafen), Stabsarzt von der Landw. 1. Aufgebots, Dr. Würschmidt (Bayreuth), Assist. Arzt 2. Kl. von der Landw. 1. Aufgebots, Dr. Marx (I. München), Stabsarzt von der Landw. 2. Aufgebots, Walther (I. München), Urlaub (II. München), Assist. Aerzte 1. Kl. von der Landw. 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
20. Mai. Roth, Chemiker 1. Kl. vom Haupt⸗Laboratorium, tritt zum 1. Juni d. J. in den erbetenen Ruhestand. Dr. Kinkelin, Chemiker 2. Kl. von der Pulverfabrik, zum Haupt⸗Laboratorium ver⸗ seßt Knoblauch, (Ingolstadt), Ober⸗Apotheker der Landw. 1. Auf⸗ gebots, Lammerz (Gunzenhausen), E (Kitzingen), Seß⸗ ner (Bayreuth), Ober⸗Apotheker der Landw. 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt. ““ 14““ .“
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 69. Sitzung vom Freitag, 27. Mai. 8
Der Sitzung wohnen der Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Graf zu Eulenburg, der Vice⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. von Boetticher, der Minister des Innern Herrfurth, der Minister für Land⸗ wirthschaft ꝛc. von Heyden und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse bei.
Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Berathung des Gesetzentwurfs über die Ablösung der auf Grund des
der Wegeordnung für die Provinz Sachsen seitens des Staats an die genannte Provinz zu zahlenden Rente.
Abg. von Strombeck (Centr.) beantragt, hinter § 1 folgenden
§ 1a einzuschalten: 1 Falls nicht zwischen der Staatsregierung und der Provinz Sachsen ein anderweites Uebereinkommen getroffen wird, bleibt die Rente mindestens noch drei Monate, nachdem der Tag der Zahlung des Ablösungskapitals dem Landes⸗Director der Provinz
Sachsen durch die Staatsregierung bekannt gegeben ist, zahlbar.
Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Freiherr von Rein baben ersucht, den Antrag nicht anzunehmen, der bereits der Commission vorgelegen habe, von dieser aber abgelehnt worden sei.
Der Antrag wird abgelehnt und der Rest des Gesetzes unverändert angenommen. 1 1
Es folgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfs über das Diensteinkommen der Lehrer an den nichtstaat⸗ lichen öffentlichen höheren Lehranstalten.
Nach § 1 sollen die Leiter, wissenschaftlichen Lehrer, Hilfslehrer, Zeichenlehrer, Elementar⸗ und orschullehrer an städtischen Anstalten den entsprechenden Lehrern an den staat⸗ lichen Anstalten gleichgestellt werden. Die Elementar⸗ und Vorschullehrer sind erst von der Commission eingefügt worden.
Abg. Seyffardt⸗Magdeburg (nl.): Eine principielle Ver⸗ schiedenheit bestehe, wenn man die von der Regierungsvorlage an⸗ gestrebten Ziele mit denen der Commission vergleiche, eigentlich nur in sehr geringem Umfang, aber in den Einzelheiten des . träten diese Unterschiede stärker hervor. Die “ glaube, ihre zehnjährigen Arbeiten auf diesem Gebiet durch die Vorlage zum Abschluß bringen zu können; die Commission aber meine, daß es sich hier nur um eine Art provisorischen Ab⸗ schlusses ’ ja, daß man hier einen in mancher Beziehung nach falscher Richtung sich erstreckenden Schritt thue. In Bezug auf § 1 empfehle er die Annahme der Commissions⸗ Besolise Er sei gegen den Vorschlag, die an höheren Lehranstalten angestellten technischen und Elementarschullehrer nach Maßgabe der ortsüblichen Gemeindeschullehrergehalte zu salariren, schon deswegen, weil in vielen Theilen der Monarchie das Lehrer⸗
ehalt erfahrungsgemäß sehr knapp bemessen sei und nicht als Norm sür andere Besoldungen angesetzt werden dürfe. Er danke der Re⸗ ierung ja sehr für das, was sie an Staatsmitteln für die deng der Lehrer aufwenden wolle, meine aber, daß diese Auf⸗ wendungen doch besser ausgenutzt werden könnten, als es die Re⸗ gierungsvorlage selbst thue. 1
Abg. von Bülow⸗Wandsbek (freicons.) beantragt, dem § 1 folgenden Abs. 2 hinzuzufügen: 1
„Die Ermittelung, welchen definitiv angestellten wissenschaft⸗ lichen Lehrern neben dem Gehalt eine feste pensionsfähige Zulage von 900 ℳ jährlich zu gewähren ist (§ 1 Nr. 3 des Nörmal⸗Etats vom 4. Mai 1892), findet nicht orts⸗ oder anstaltsweise, sondern für den Amtsbereich eines jeden Provinzial⸗Schulcollegiums nach der eg der e desselben in Betracht kommenden
ehrer statt.“
Es bestehe eine Lücke im Gesetz insofern, als nicht klargelegt sei, für wie viele Lehrerstellen eine Zulage bereit zu stellen sei; sein Antrag erscheine geeignet, diese Lücke zu beseitigen. Außerdem werde durch das danach einzuschlagende Verfahren in einem größeren Schulgebiet eine glei mäßige egelung der Lehrergehälter eintreten, während 8 große Ungleichheiten bestehen bleiben würden. Im übrigen erkläre er sich 2 volle Glei Ustellang der an staatlichen und nichtstaatlichen Anstalten
eschäftigten technischen Lehrer.
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:
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Meine Herren! Der Kampf, der um diese Vorlage sich in der
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Commission abgespielt hat, gehört zu der Art von Kämpfen, die Savigny als friedsame Kämpfe bezeichnet hat, bei denen man über das Ziel einig ist, aber über die Wege, die zu dem Ziele führen, sich streitet. Ich nehme deshalb an, daß es doch noch gelingen wird, un⸗ geachtet daß der Kampf in der Commission sehr heftig gewesen ist eine Verständigung herbeizuführen. 8*
Allein in Bezug auf den Absatz 3 des § 1 der Regierungsvorlage muß ich doch erklären, daß die Staatsregierung entschieden an ih Vorlage festhalten und Sie bitten muß, die Elementarlehrer, Vor 5 schullehrer und technischen Lehrer nicht so ohne weiteres in den ersten Absatz hineinzuziehen, wie das vorgeschlagen ist. Ich lasse es gan dahingestellt sein, inwieweit die Vorschulen bei den höheren Unterrichtsanstalten überhaupt eine Förderung verdienen, will aber kein Hehl daraus machen, daß ich für meine Person viel mehr geneigt bin, mich dafür auszusprechen, daß, wo irgend eine gut Volksschule ist, die jungen Schüler dort zunächst ihre Vorbildung so weit empfangen, daß sie dann in die höheren Unterrichtsanstalten ein treten können. Es hat seine großen Vorzüge, die Kinder zunächst i die allgemeine Volksschule zu schicken, und seine sehr großen Nach theile, durch die Vorschule schon die Kinder nach Ständen und in ihren Anschauungsweisen zu trennen, zu Zeiten, wo dieselben da noch nicht reif sind und wo dafür ein specielles Bedürfniß noch nich besteht. Aber das hat an sich mit dieser Frage nichts zu thun Jedenfalls machen Sie es dann den Städten sehr viel schwerer, einen Volksschullehrer wieder zurückzuversetzen an die Volksschule, wo er nach seiner ganzen Vorbildung hingehört, wenn Sie den Antrag an nehmen, der zur Abänderung des §1 gestellt ist. Sie belasten dadurch unzweifelhaft die Städte mehr; und aus diesem Grunde, weil wir die Tendenz haben, den Städten die Annahme dieses Gesetzes, das sie ohnehin schwer genug belastet, soviel als möglich zu erleichtern, möchte ich Sie bitten, doch den dritten Absatz in der Vorlage wiederher⸗ zustellen.
Was den Antrag des Herrn Abg. von Bülow anlangt, so kann ich mich für die Annahme desselben nicht aussprechen. Der Herr Abgeordnete geht von der Meinung aus, daß in dieser Beziehung in Bezug auf die Gewährung der festen Zulage von 900 ℳ für die 8 wissenschaftlichen Lehrer eine Lücke im Gesetz vorhanden sein würde. Meine Herren, das ist nicht der Fall; denn der Normal⸗Etat im § 9 Nr. 1 sagt ganz bestimmt, daß eben bei den einzelnen Voll⸗ anstalten auf je lzwei etatsmäßige Stellen und bei den einzelnen Nichtvollanstalten auf je vier Stellen eine solche Zulage bereitzustellen ist. Davon gehen auch wir aus, und darnach wird auch hier verfahren werden. Wenn man auf den Antrag des Herrn Abg. von Bülow ein⸗ gehen wollte, so würde man allerdings zu einer Art von Besoldungs⸗ gemeinschaft der Anstalten im Bereiche des Provinzial⸗ Schulcollegiums kommen. Diese Besoldungsgemeinschaft würde dahin führen, daß, wenn in diesem Bereiche mehr ältere Lehrer vorhanden sind, die die Dienstalterszulage bekommen müssen, dann einzelne Ge⸗ meinden das Plus für andere tragen müssen. Das ist aber gerade der Punkt, der den Gemeinden dieses Gesetz so schwer macht, und dagegen werden sie sich im wesentlichen wehren; wir möchten ihnen nicht gerade dadurch das Eingehen auf das Gesetz noch schwerer machen, als es ohnehin schon ist. Es ist eine Abweichung von dem Normal⸗Etat, dem die Landesvertretung zugestimmt hat; und den Normal⸗Etat ohne dringende Noth jetzt schon wieder zu ändern, dazu scheint uns eine dringende Veranlassung nicht vorzuliegen. Wir würden es viel lieber in den Kauf nehmen, daß ein älterer Lehrer 1 einmal eine Zeit lang die Zulage entbehrt und ein jüngerer sie be⸗ kommt, als daß wir einen so starken Zwang auf die Gemeinden aus⸗ üben. Ich bitte Sie, den Antrag des Herrn Abg. von Bülow abzu⸗ lehnen, und auch den § 1 der Regierungsvorlage wiederherzustellen.
Abg. Dr. Lieber (Centr.): Seine politischen Freunde seien in Ziel und Ausgangspunkt einig, wo es 8 um die Wahrnehmung des allgemeinen Schulinteresses handele. Aber die Commissionsfassung des § 1 scheine ihnen doch zu weit zu gehen, da die der Gemeinden durch die Regierungsvorlage schon eine sehr erhebliche sei. Ihr ganzes Verhalten gegenüber der Vorlage bestimme sich wesentlich aus folgenden Gesichtspunkten. Schon die des Normal⸗Etats, der für die Staatsschulen einen Charakter gesetz icher Verpflichtung nicht erhalten habe, mit diesem Charakter für die nicht⸗ staatlichen höheren Schulen verpflichte ihrer Meinung nach den Staat, für jede Mehrbelastung, die den Gemeinden aus dieser gesetzlichen Neuregelung erwachse, seinerseits aufzukommen. Wenigstens aber müßten sie für diese Forderung Anerkennung verlangen überall da, wo es sich um leistungsschwache und leistungsunfähige Gemeinden handele, wenn auch nur gegenüber den neuen Anforderungen dieses Gesetzentwurfs. Andererseits müßten sie es für einen Verstoß gegen die Gerechtigkeit halten, wenn man blindlings drauflos die Staatsregierung bezw. den Finanz⸗Minister in Pflicht nehmen wolle, für die Gleich⸗ stellung der Lehrer an nichtstaatlichen mit denen an staatlichen An⸗ stalten in so weit gehendem Maße, wie es die Commission wolle, aufzukommen. Dies habe sie dazu bestimmen müssen, gleich bei § 1 des Gesetzentwurfs die Wiederherstellung der zu beantragen. Es gehe augenblicklich nicht an, das Gesetz auch auf sämmtliche an höheren Lehranstalten beschäftigten technischen und Elementarlehrer auszudehnen, weil es nicht möglich sei, weitere Mittel dazu zur Verfügung zu stellen. Für die Gemeinden sei die Schwierigkeit noch eine unverhältnißmäßig größere als für den Staat. Er müsse es beklagen, daß bei der großen Eile, mit der dieses Gesetz fertiggestellt werden solle, dem Hause gar keine statistischen Unterlagen hätten an die Hand gegeben werden können, wie es finanziell wirken werde. Er glaube für seine Freunde in Anspruch nehmen zu können, daß sie die größeren Freunde der betheiligten Lehrer und Schulen seien, weil si gar keine Möglichkeit erkennten, dieses Gesetz noch in dieser Session zur Verabschiedung kommen zu sehen, wenn nicht die Regierungsvorlage wiederhergeste st werde und die Betheiligten sich an diesem ersten Schritt benmen liehen. 3
Abg. Dr. Kropatscheck (cons.): Er sei der Meinung, daß die Schaffensfreudigkeit der Lehrer gehoben werde, wenn ihnen die materiegen Gzrundlagen eine gewisse, Si 8 Die 5en tigte Gleichstellung der Lehrer sei schon von allen 1 . wünschenswerth betont worden. Es sei doch etwas bedenklich, wenn Kinder aus den sogenannten besseren Familien es für eine Ungeheuerlichkeit erklärten, Lehrer zu werden, und daß die zukünftigen Lehrer sich meist aus den tieferen Schichten der Bevölkerung rekrutirten. Jetzt würden junge, unerprobte Lehrer häufig in die städtischen Schulen hineingedrängt; wenn sich aber die nichtstaatlichen Anstalten, an denen sich die Lehrer schlechter ständen als an den staatlichen, mit minder