G hat am 9. Juni, 4 Uhr Morgens, die Reise von Antwerpen nach HeRanan⸗ von New⸗ Uhr Morgens,
Bremen fortgef Bork kommend, passirt.
sekommen. Juni fortgesetzt.
8
Der Reichs⸗
Der Reichs⸗Po Morgens die Reise von An nelldampfer „ uni Morgens auf der Weser angekommen. Mai von Bremen und ist am 8. Juni, 10 Uhr Postdampfer „Dres⸗
Der Postdampfer at am 9. Juni, 2 ostdampfer „Bayern“, von O in Colombo an⸗ „Preußen“ hat am
Der S kommend, ist am 9. Der Schnelldampfer „Spree“, am 31. am 1. Juni von Southampton abgegan Abends, in New⸗York angekommen.
i Nachm.
ostdampfer
der er
„Havel“,
den“ ist am 8. Juni, 7 Uhr Morgens, von
Weser abgegangen.
am 9. Juni, 2
von Brindisi nach Port Said abgegangen. Hamburg, 9. Juni. kanis
— 10. Juni. eingetroffen.
⸗
ondon, 9. Juni.
„Roslin Castl gekommen.
Die neun Symphonie⸗Concerte, welche Kapelle unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Felix Weingartner in der nächsten Spielzeit in den Räumen des Königlichen Opern⸗ hauses veranstaltet, werden an folgenden Tagen stattfinden: am 3. und 18. Oktober, am 16. November, am 2. und 16. Dezember, am
2
(W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ che Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Fürst Bismarck“ hat,
gestern Nacht 12 Uhr L.
äzarh passirt. (W. T.
B.) Der Postdampfer „Rhaetia“ ist, von New⸗York kommend, gestern, Abends 10 Uhr, auf der Elbe Der Schnelldampfer „Fürst Bismarck“ ist, von New⸗York kommend, heute, Morgens 10 Uhr, auf der Elbe ein⸗
8 ist heute auf der Ausreise
von New⸗York kommend,
Der C
Theater und Musik.
7. Januar, am 9. Februar, am 9. und 22. März.
Am Sonntag wird im Königlichen Opernhause nicht, wie bereits angekündigt, „Die Hochzeit des Figaro“, sondern auf Begehren äsman“ in Scene gehen. — General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von Hoch⸗ berg seinen Dank für die vortreffliche Aufführung des „Ritter
„Ritter
Pasmäͤn“ telegraphisch übermittelt.
Als letzte Neuheit in dieser Spielzeit wird am 20. d. M. am
Johann Strauß hat an den
Berliner Theater „Narziß“ in Scene gehen.
dieses Werkes, für welches das Königliche Hoftheater das ausschließ⸗ liche Darstellungsrecht in Berlin besitzt, ist durch das Entgegenkommen des General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von
Hochberg dem Berliner Theater gestattet worden.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Concertpark ist das zweite große Parkfest der diesjährigen Spielzeit auf morgen angesetzt. Im Theater geht, wie gestern gemeldet, der „Mikado“ neu eingeübt
in Scene.
Frau Sembrich tritt im Kroll'schen Theater außer am Sonnabend in der nächsten Woche nur noch an zwei Abenden auf.
Von Montag, den 13. Juni cr. ab befinden sich die Amtsräume eputation, Abtheilung für Krankenversiche⸗ g⸗ sowie des Magistrats, Abtheilung für Invaliditäts⸗ und Altersversicherungssachen, in dem Hause Molkenmarkt 4 verbleiben die Dienst⸗ ltersversicherungs⸗An⸗
der Gewerbe⸗ run
(Ecke Stralauerstraße), 1 räume der Invaliditäts⸗ und t stalt Berlin nach wie vor in dem Hause Molkenmarkt 1.
Das Königliche Polizei⸗Präsidium hat im Einvernehmen mit der Königlichen Ministerial⸗Baucommission dem Magistrat die landespolizeiliche Genehmigung zur Aus einer Brücke über die Spree — bezw. der
ebauungsplans Moabit ert eknüpft, daß während des nicht gehindert werde 1 weiten Durchfahrtsöffnung noch eine zweite fahretsfhnung, links von der ersteren, herzustellen sei.
daran g
Mannigfaltiges.
Straße
1 Treppe.
32 a
im Zu
führung des e der Altonager⸗ Alle Abtheilung VII. des heilt und unter anderen die Bedingung Baues der Schifffahrtsverkehr und daß neben der projectirten 10,1 m gleichweite Durch⸗
elbst soll zunächst in Holz ausgeführt werden.
Wetterbericht vom 10. Juni,
hr Morgen.
— ew⸗York nach der Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist hr Morgens, mit der für Ost⸗Asien bestimmten Post
astle⸗Dampfer C
Stationen.
Wind.
Wetter.
Temperatur
in 0 Celstus 50. = 4 R
Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Peernnde 8
t. Petersbg. 752 Moskau 763
NNO NW
WNW
WNV N8S 8S
W.
1 wolkig 3 bedeckt 4 bedeckt 5 wolkig 2 bedeckt 4 bedeckt 2 Regen
— 2ꝗ 2S 00
— — α
—— bᷣSSDe
Cork, Queens⸗ 762 763 761 761 759 757 756
WSW
WNW WSW WSW
SW
1 wolkenlos
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2 halb bed. ¹) 2 wolkenlos
5 wolkenlos
—,— 2
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762 762 762 762 764 761 760 761 761
761 760 761
ND
N still halb bed.
W WNW NW
NW
2 wolkenlos 1 wolkenlos 2 wolkenl. /²) 1 heiter)
2 heiter
3 heiter 2 halb bed. 2 wolkenlos
20 19 20 19 16 18 19 15 16
ONO
O
2wolkenlos 1 heiter
still wolkig
19 18 22
¹) Thau, Horizont dunstig. ²) Thau. ³) Thau. Uebersicht der Witterung. Das Feeebaisc⸗ Maximum, welches gestern über
der Nordsee lag,
at sich n
ach Schottland verlegt,
während über Finnland eine Depression erschienen
ist, welche südostwärts fortschreitet. land dauert die ruhige,
In Deutsch⸗ vorwiegend heitere und
trockene Witterung fort, wobei die Temperatur ge⸗ stiegen ist und den Mittelwerth fast überall über⸗ schritten hat, im deutschen Binnenlande um dnrch⸗ schnittlich 2 bis 3 Grad; Gewitter werden nicht ge⸗
Deutsche Seewart
Dover st⸗Asien
eine Fahrt von Charlo nach Bremen
von New⸗York sich nach
ittheilun
kräftige Fürsorge fü petow
Flensburg, 6. Juni. Der 8 Kriegerbundes wurde, wie wir die Königliche
eröffnet. lung im geordnete, die vertraten. Es Krieger⸗Waisenhaus
Namen der
wurde u. a. Römhild
Die Aufführung
mehr an den beiden Juli oder August. Straßburg i. E. bestimmt.
München, 10. Juni.
der Grube zwölf Arbeiter
Wien, 8. Juni. Regen in Tirol, Salzburg, mung heimgesucht werden wird.
Der Regen hält an. Die
an vielen Stellen des rechten Baues an einlaufenden Nachrichten der Gewässer besorgen. Der
Weyer wird der Verkehr bereits
Die Brücke
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 149. Vorstellung. Der fliegende Holländer. Romantische Oper in 3 Acten von Richard Wagner. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Texlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 156. Vo bee. Faust von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Mar Grube. (Mephistopheles: Herr Mitterwurzer, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Sonntag: Opernhaus. 150. Vorstellung. Ritter Päsmän. Komische Oper in 3 Acten von Johann Strauß. Text von Ludwig Döczi. Ballet von E. Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetz⸗ laff. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. „Schauspielhaus. 157. Vorstellung. Narziß. Trauer⸗ spiel in 5 Aufzügen von A. E. Brachvogel. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. An⸗ fang 7 Uhr.
Deutsches Theater. Sonnabend: 100. Male: Don Carlos. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Sohn der Wildniß. Montag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Die Tageskasse ist von 10 bis 1 ½ Uhr geöffnet.
Zum
Berliner Theater. Sonnabend: Der Hütten⸗ 28à ,1 (Nuscha Butze, Ludw. Barnay.) Anfang 1 ½ 12
Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Kaufmann von Venedig. Abends 7 ½ Uhr: Demetrius.
Montag: Der Hüttenbesitzer.
In Vorbereitung: Nareciß. (Pompadour: Anna Haverland; Quinault: Nuscha Butze; Narciß: Ludw. Barnay.)
Lessing⸗Theater. Sonnabend: 11. Vorstellung von Emanuel Reicher’s Gastspielgesellschaft. Irrlichter. Schauspiel in 5 Acten von Antropow.
Sonntag: Irrlichter.
Montag: Irrlichter. 12.
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Sonnabend: Der Mikado. Operette in 3 Acten von Sullivan.
Im prachtvollen Park: Großes Park⸗Fest. Japanisches Laternenfest.
Täglich: Militär⸗Concerte. Auftreten von Ge⸗
„Bei den gestern in Hoppegarten abgehaltenen Rennen siegte in dem Versuchsrennen der Stuten des Königlichen Haupt⸗ gestüts Graditz 3j. Fuchs⸗Stute „Hummel“.
Die Charlottenburger Droschken erheben noch immer für
ur d. h. die doppelte Taxe. Die Polittei⸗Direction in AenI hiesiger Blätter entschlossen, die Aufhe ieser Taxe in Aussicht zu nehmen.
Brandenburg. Der N. einer Blutvergiftung, die dur geführt war, starb hier der Superintendent und Pastor an der Pauli⸗ rirche Rudolf Hembd (vergl. Nr. 134 unter Familien⸗Nachrichten).
Magdeburg, 9. Juni. Der Centralverein der deutschen Lutherstiftung hielt, wie die „Mgadb. 3.“ berichtet, heute hier seine Jahresversammlung ab. Der stellvertretende Vorsitzende, Propst Freiherr von der Goltz eröffnete die Versammlung. 8 des hohen Protectors der Stiftung, Seiner Meestät des Kaisers gedacht und die Absendung folgender Depesche beschlossen: „An des Kaisers und Königs Majestät, P ihrem huldvollen Protector, übersendet die im Rathhause zu Magde⸗ burg tagende siebente Hauptversammlung der deutschen Lutherstiftung ehrfurchtsvolle Begrüßung mit dem Gelübde, Eurer Majestät that⸗ r die religiös⸗sittliche Erziehung unserer deutschen Jugend an ihrem geringen Theile treulich unterstützen zu wollen.“
vorhergegangenem Gottesdienst beider Confessionen im großen Saale des Kolosseums durch den Vorsitzenden, von Renthe, mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser “ Hagemann begrüßte die Provinz. 556 196 Bundesmitglieder
nicht zweites Waisenhaus in Kanth in Schlesien gegründet und dieses ausschließlich für katholische Kinder eingerichtet, während Römhild künftig nur für protestantische Waisen dienen soll. Die „Deutsche Krieger⸗Zeitung“ von Hofrath Dinkelberg wird angekauft und mit der „Parole“, dem officiellen Organ des Bundes vereinigt. Mitgliedern des Bundes wurden ernannt: der Gouverneur von Köln, General der Infanterie von Schkopp, und der Ingenieur⸗Hauptmann a. D. Lüderitz in Görlitz. Die Abgeordnetentage sollen künftig nicht
finstfeiertagen abgehalten werden, sondern im Als Ort für die nächste Versammlung wurde
1 Wie das Hausham bei Miesbach meldet, erfolgte vorgestern in der Tiefbau⸗ abtheilung des dortigen Bergwerks ein heftiger Stoß, wodurch in
angestellten Rettungsarbeiten waren bis gestern erfolglos. Die Schacht⸗ gebäude und die umliegenden Häuser erlitten starke Erschütterungen.
reich ruft die Besorgniß wach, daß Wien von einer Ueberschwem⸗ in Dem genannten Blatt sind folgende telegraphische Nachrichten zugegangen⸗
er t Esplanade ist unpassirbar. zwischen Ebensee und Ischl wird heute Mittag eingestellt; aus Gmunden vom 7. Juni: In Folge vorausgegangener Schneeschmelze und anhaltender Regengüsse traten die Traun und der Traunsee und linken Ufers aus. der Gmundener Traunbrücke
ist überschwemmt, an einigen Stellen der Vorstädte Traundorf und
Seewellen lecken bis fast an die Mitte des Stadtplatzes, mehrere Souterrains füllten sich mit Wasser. aus Gmunden lautet: Bei ununterbrochen andauerndem Regen und dem fortwährenden rapiden Steigen der Gewässer nehmen die Ueber⸗ fluthungen zu und breiten sich aus.
nach Berlin die Landfahrtaxe, at ung
Pr 3.“ wird gemeldet: Infolge den Stich eines Insects herbei⸗ durch
und kräftiges
uerst wurde
otsdam. Eurer Majestät,
heute um 10 Uhr 40 Zoll über Null. Der Statthalter v — EEEEET“
Moskau. Der japanische Major NJasumasa Fukushima setzt, wie die „Schles. Ztg.“ schreibt, seinen Dauerritt nach Japan rüstig fort. Infolge eines Unfalles, der ihm in Bordino zugest 2 8 Tage gebraucht, um die Strecke zwischen Nowgorod zurückzulegen. Nachdem er am 7. Mai Moskau verlassen hatte, wo dem gest worden waren, hatte dieses nur noch die Kraft, seinen Reiter bis nach dem kleinen Dorfe Bordino zu tragen, wo der Major eine Untersuchung
einen aus der vegöhnpg ETö vornehmen ließ, der erklärte, daß die Strapazen die
und daß selbst ein längerer Halt es nicht mehr in den Z setzen würde, den Marsch fortzusetzen. nach Moskau zurück und kaufte dort ein sieben
to hat er acht⸗ oskau und Nishni⸗
wächten Pferde fünfzehn Tage Ruhe gegönnt
äfte des Thieres erschöpft hätten, 1 ustand ver⸗ Der Major begab sich sofort fahre altes, gesundes
osakenpferd, dem er den Namen „Ural“ gab. Dann machte er noch einmal den Weg nach Bordino bei 200 jedoch sein neues Pferd, das für diese Art des Reisens bisher nicht ebraucht worden war, zu schonen, ließ er es vorerst Strecke Weges in der Stunde zurücklegen. Major Nishni⸗Nowgorod auf dem Wege nach Kasan.
Hitze. Um
t nur eine geringe Am 29. Mai verließ der
21. Abgeordnetentag des deutschen der „K. Z.“ entnehmen, gestern nach
—
eneral⸗Lieutenant z. D.
Versamm⸗ 189 Ab⸗ Stimmen
Da das wird ein
Anwesend waren 8 mit 9102 “ mehr ausreicht, - rannd Wassers ein.
der mraf roy aleisti Frankreich) Frantiichchg äußerte ein
artei
Zu Ehren⸗
verschüttet wurden. Die sofort
vollmachten.
Die WienerPresse⸗ berichtet: Der anhaltende Fwof Stimmen mehr. D
ber⸗ und Nieder⸗Oester⸗
Aus Ischl vom 8. d. M.: bestätigt. Der Verkehr
Staaten
29 Zoll über Null. weiteres Steigen nach Schloß Ort
zeigt lassen ein Landweg durch Brückenstege vermittelt; die gierung der
Eine Meldung vom 8. d. M.
Der Stand am Traunpegel war
en Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen r.
Sonntag: Der Mikado.
Sonnabend, 18. Juni: Zum 500. Male: Die Fledermaus.
Kroll’'s Theater. Sonnabend: Drittletztes Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. Der Bar⸗ bier von Sevilla. (Rosine: Fr. Marcella Sem⸗ brich.) Anfang 7 Uhr. 8
Sonntag: Undine. 8 „Täglich, bei Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang Sonntags 4 Uhr, an Wochentagen 5 ½ Uhr. 8
Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Zum 8. Male: Der Abenteurer. Operette in 3 Aecten von Philipp und Sondermann. Musik von Carl Stixr. Dirigent: Max Gabriel.
Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz):
Großes Militär⸗Doppel⸗Concert.
Auftreten sämmtlicher Specialitäten.
Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen.
2 AFeang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung 7 2
Abends von 9 Uhr an: Eintritt in den Garten und Theater (soweit der Raum reicht) 50 ₰. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Voranzeige. Donnerstag, 16. Juni: 1. Auftreten der Caralben⸗Carawane (25 Personen) in den Sitten und Gebräuchen ihres Landes.
Adolph Ernst⸗Theater. Sonnabend: 11. Ge⸗ sammt⸗Gastspiel des Wiener Ensemble, zu⸗ sammengestellt von Mitgliedern des K. K. Josef⸗ städter und K. K. Karl⸗Theaters unter der Leitung des Directors Franz Josef Graselli. Auf Verlangen: Die Gigerln von Wien. Local⸗ posse mit Gesang in 4 Acten von J. Wimmer. Musik von Karl Kleiber. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Die Gigerln von Wien.
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Sonnabend: 2. Gast⸗ spiel von Ilka von Palmay vom Theater an der Wien in Wien, als Gast, und Wiederauftreten von Emil Thomas nach seiner Rückkehr aus Amerika.
sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des
Zum 2. Male: Novität! Heißes Blut. Posse
Wien, 10. Juni. dem linken Ufer in der nächsten Nähe von Wien ausge⸗ treten, jedoch besteht für die dortigen Stadttheile keine unmittel⸗ bare Gefahr. Die Rennbahn in der Freudenau dürfte überfluthet werden. Aus Nieder⸗Oesterreich wird gleichfalls ein Steigen der Donau und der kleineren dortigen Flußläufe gemeldet. Aus Ober⸗Oesterreich sowie insbesondere aus dem Salzkammer⸗ gut, Ischl, Gmunden laufen Nachrichten vom Sinken des
Paris, 10. Juni.
habe Spaltung der Partei und infolge der Agitation der Geistlich⸗ keit Wahlverluste zu befürchten seien, zur Annahme der Er⸗ 28 18 klärung entschlossen, um die Royalisten zu zwingen, eine un⸗ „N. Münch. Tgbl.“ aus zweideutige Haltung einzunehmen und um den Desertionen von Parteimitgliedern ein Ende zu machen.
Minneapolis, 10. Juni. kanische National⸗Convention der Majorität des Comités für die
aus, mit allen auswärtigen Mächten. Der Pegel gesetzlichen Maßnahmen zur Beschränkung der Einwanderung trafrechtlich verfolgter und mittelloser Personen gefordert.
Das Programm richtet sich sodann gegen die Judenverfolgung in Rußland und betont die hohe Bedeutung des Baues des Nicaragua⸗Kanals, der jedoch unter die Oberaufsicht der Re⸗ 2 der Vo 5 werden müßte. Zum Schluß wird der umsichtigen und patriotischen Ver
waltung Harrison’'s Anerkennung gezollt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen. 8 (W. T. B.) Die Donau ist auf
(W. T. B.) Der „Figaro“ meldet,
von Paris habe den Inhalt der von der ee angenommenen Erklärung (vgl. gekann
t und den Tenor vor der Ver⸗ abgeändert. Demselben Blatte zufolge Mitglied der royalistischen Rechten: die sich, trotzdem von diesem Schritt eine
(W. T. B.) Die republi⸗ enehmigte den Bericht erification der Wahl⸗
Hiernach ergeben sich für Harrison noch
rogramm die bereits gestern
sowie für Ferner werden die schärfsten
Vereinigten Staaten gestellt
mit Gesang in 3 Acten und 7 Bildern von Leopold Scene gesetzt von
Krenn und Carl Lindau. In
Emil Thomas. (Ilona: Ilka von Palmay, a. G.
Couplet⸗Einlage im 4 Bilde von Alfred Schönfeld,
gesungen von Emil Thomas.) Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Heißes Blut.
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
(125600 Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. — 10 Ab. Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — 1 ℳ Sonntag 50 ₰
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter B f) Geöffnet von 12— 11 86* eh ahnhof)
zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
]—“
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Frieda Braunschweig mit Hrn. Landesrath Alfred Illing (Carlshof — Breslau). — Fer. Mäe⸗ Goebel mit Hrn. Candidat Paul Haase (Bienowitz—Liegnitz). — Frl. Ella von Rosenberg mit Hrn. Rittmeister Bernhard von Sydow (Berlin). — Frl. Elisabeth von Petery mit Hrn. Major Alfred von Frangois (Görlitz).
Verehelicht: Hr. Hans Friedländer auf Rittergut Pedmeit. mit Frl. Ella Gulitz (Berlin). — Hr. Pfarrer Albert Coulon mit Frl. Hildegard Simon (Gramzow U.⸗M.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staatsanwalt Olbricht (Oels). — Hrn. Ober⸗Amtmann Schele
(Domäne Schladebach — Leipzig). — Hrn. Ritt⸗
meister von Storch (Frankfurt a. M.) — Gestorben: Hr. Pastor em. Gustav Williger
(Görlitz). — Hr. Pfarrer Adolf Petrenz (Gallingen). 8
— Fr. Superintendent Emma Schlunk, geb. Klose (Halle a. S.).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: —
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32
Seechs Beilagen 1 (einschließlich Börsen⸗Beilage). 8
Die Convention nahm ferner ein rogramm an, welches die schutzzöllnerische Politik und die Pflege der gegenseitigen Beziehungen der republikanischen Partei Außerdem enthält das gemeldete Clausel bezüglich der Silberfrage und spricht sich füur eine Ausdehnung des auswärtigen Handels der Vereinigten freundschaftliche Beziehungen
Kinder die Hälfte.
Täalich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlage.
z1 m Deutschen Reich
g e
ger und Königlich Preußis
Berlin, Freitag, den 10. Juni
Statistik und Volkswirthschaft.
Roheisenproduction.
Das soeben erschienene Vierteljahrsheft zur „Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht Zusammenstellungen über die Erzeugung von Roheisen im Deutschen Reich und in Luxemburg während der 20 Jahre 1872 bis 1891. Die Jahre 1872 und 1873 waren be⸗ kanntlich für die Eisenindustrie günstig. Im letztgenannten Jahre waren innerhalb des Deutschen Reichs und Luxemburgs. 379 Hoch⸗ öfen mit einer mittleren Arbeiter⸗Belegschaft von 28 129 Köpfen im Betrieb, und diese Oefen haben 2,2 Millionen Tonnen Roheisen im Werthe von etwa 249 Millionen Mart erzeugt, woraus sich als Durchschnittswerth einer Tonne des erzeugten Roheisens ein Betrag von etwa 111 ℳ berechnet. Dann aber ging bis zum Jahre 1879 die Zahl der betriebenen Hochöfen von Jahr zu Jahr zurück (von 1873 bis 1879 um 169 oder 44,6 %), und gleichzeitig sielen die Preise für das erzielte Product derart, daß der Durch⸗ schnittswerth für 1 t Roheisen 1879 nur noch auf etwa 50 ½ ℳ, also mehr als die Hälfte niedriger sich stellte, als 1873. Vom Jahre 1880 an nahmen die Preise einen nicht unerheblichen Auf⸗ schwung (1880 Durchschnittswerth von 1 t etwa 60. ℳ), und wurde wieder eine größere Zahl von Hochöfen in Betrieb gesetzt (1882 261 Hochöfen in Betrieb). Aber schon von 1883 an geriethen die Preise von neuem in rücklaufende Bewegung, die sich bis zu den Jahren 1886 und 1887 fortsetzte (1886 Bäucch schnittswerth von 1t nur 40 ½ ℳ); auch die Zahl der im Betriebe stehenden Hochöfen nahm wieder ab und erreichte ihren tiefsten Stand (211) im Jahre 1888. Die Jahre 1889 und 1890 brachten sodann wieder bessere Preise (1890 Durchschnittswerth von 1 t 57 ½ ℳ) und eine Zunahme in der Zahl der betriebenen Oefen (1890 222), doch stelte sich 1891 ein erneuter Rückschlag ein. Die Menge des erzeugten Roheisens war am geringsten im Jahre 1876. (1,8 Millionen Tonnen), hat aber von diesem Jahre ab fast alljährlich sich gesteigert bis 1890, in welchem Jahre etwa 4,77 Millionen Tonnen oder mehr als 2 ½ mal so viel Roheisen erzeugt worden ist als 1876. 1891 ist die Erzeugungsmenge wieder etwas (auf 4,5 Millionen Tonnen) zurückgegangen. Die durchschnittliche Jahresleistung eines Hochofens ist von 7560 t im Jahre 1872 in fast ununterbrochener Steigerung auf 23 027 t im Jahre 1891 gestiegen. Die Arbeiter⸗Belegschaft der Hochöfen ist von 1873 rasch zurückgegangen bis auf 16 202 Köpfe im Jahre 1878. Dann aber trat- wieder eine Steigerung ein, und für 1891 ist die Arbeiterzahl auf 24 468 Köpfe festgestellt. Die Durchschnitts⸗Belegschaft eines Hochofens be⸗ rechnet sich für 1872 auf 75 und für 1891 auf 113 Köpfe. Ent⸗ sprechend der wesentlich verstärkten Leistungsfähigkeit der Hochöfen und ihrer technischen Vervollkommnung hat sich die auf einen Arbeiter zu berechnende Jahreserzeugung an Roheisen von 76 t im Jahre 1872 auf rund 185 t im Jahre 1891 gesteigert. “
Was die einzelnen Erzeugungsgebiete anbelangt, so sind 1891 im preußischen Regierungsbezirk Oppeln 483 000 t (10,7 % der Gesammt⸗ erzeugung im Deutschen Reich und Luremburg), Regierungsbezirk Hildesheim 136 000 t, Regierungsbezirk Arnsberg 971 000 t (21,5 % der Gesammterzeugung), Regierungsbezirk Cassel 3000 t, Regierungs⸗ bezirk Wiesbaden 10 000 t (in den beiden letztgenannten Bezirken wurde nur Holzkohlen⸗Roheisen erzeugt), Regierungsbezirk Koblenz 365 000 t (8,1 % der Gesammterzeugung), Regie⸗ rungsbezirk Düsseldorf 711 000 t (15,7 % der Gesammt⸗ erzeugung), Regierungsbezirk Trier 350 000 t (7,7 % der Gesammt⸗ erzeugung), in den Regierungsbezirken Köln und Aachen 66 000 t und dem übrigen Preußen 77 000 t Roheisen hergestellt worden. Für ganz Preußen ergaben sich 3 172 000 t oder 70,1 % der Ge⸗ sammterzeugung. In Bagyern sind 77 000 t, Braunschweig 35 000 t, Lothringen 635 000 t (14,0 % der Gesammterzeugung), den übrigen deutschen Staaten 61 000 t und Luxemburg 545 000 t (12,0 % der Gesammterzeugung) Roheisen erzeugt worden. Von sämmtlichen Hochofenwerken des deutschen Zollgebiets hat die größte Men e von Roheisen erzeugt die Gutehoffnungshütte bei Oberhausen im Regie⸗ rungsbezirk Düsseldorf, die 7 Hochöfen im Betrieb hatte.
Unter der Gesammtmenge des hergestellten Roheisens befanden sich 1891 26 000 t im Werthe von über 3 Millionen Mark Holzkohlen⸗ eisen. Mit nur geringen Ausnahmen (1891 wurden nur 37 000 t Gußwaaren unmittelbar aus dem Hochofen — sogenannte Gußwaaren erster Schmelzung — und 10 000 t Bruch⸗ und Wascheisen produeirt) wird das Roheisen in der Form von Masseln oder Gänzen hergestellt, die bei der Verarbeitung noch einmal umgeschmolzen oder durch Glühhitze weich gemacht werden. Je nach der Art der weiteren Verarbeitung unterscheidet man Masseln zur Gießerei, zur Flußeisen⸗ oder zur Schweißeisenbereitung. Während die Herstellung von Masseln zur Gießerei und zur Flußeisenbereitung im Laufe der letzten 20 Jahre ganz bedeutend zugenommen hat (die Menge des
ießereieisens von 114 000 t im Jahre 1872 auf 703 000 t im Jahre 1891, die der Masseln zur Flußeisen⸗Bereitung von 249 000 t auf 2 221 000 t), ist die Erzeugung von Masseln zur Schweißeisen⸗ bereitung sogar etwas zurückgegangen (1872 1 564 000 t, 1891 1 554 000 t). Es geht hieraus hervor, daß die Verwendung des Flußeisens die des Schweißeisens mehr und mehr verdrängt. Entsprechend der Zunahme der inländischen Production ist die Einfuhr von Roheisen in das deutsche Zollgebiet in den letzten zwanzig Jahren beträchtlich zurückgegangen (1873 noch 744 000 t, 1891 nur 249 000 t), die Ausfuhr dagegen gestiegen (1872 151 000 t, 1891 170 000 t). Der Verbrauch von Roheisen im deutschen Zoll⸗ gebiet, d. h. die Menge, die für die Verarbeitung verfügbar wurde, ist für 1872 zu 2 500 000 t oder 61 kg auf den Kopf der Bevölke⸗ rung und für 1891 zu 4 594 000 t oder 92 kg anf den Kopf be⸗ rechnet. 88 Zum Schluß ist ein Vergleich gegeben zwischen der Roheisen⸗ erzeugung im deutschen Zollgebiet und der in den wichtigsten anderen
broductionsländern. Während im Jahre 1890 erstere auf 4 658 000 t sich belaufen hat, sind im gleichen Jahre in Großbritannien und
rland 8 031 000 t, den Vereinigten Staaten von Amerika 9 350 000 t, in Frankreich 1 962 000 t und in Schweden 456 000 t, 1889 in Belgien 832 000 t, Oesterreich⸗Ungarn 856 000 t und Rußland 746 000 t Roheisen hergestellt worden.
Die überseeische Auswanderung 8
aus dem Regierungsbezirk Marienwerder war in diesem Jahre noch stärker als in der gleichen Periode des Vorjahres. Gegenüber 1578 Personen, welche in den Monaten Februar/ April 1891 aus⸗ gewandert sind, haben in diesem Jahre 1611 Personen dauernd die verlassen, darunter 838 deutscher und 773 polnischer Nationalität. “ 8
Sachsengängerei. 1
8 Aus dem Regierungsbezirt Gumbinnen wird ges rieben: Die
Nachfrage nach Arbeitern das Angebot an solchen um ein
Bedeutendes. Trotzdem sind aber wiederum zahlreiche Arbeiterfamilien nach dem Westen der Monarchie gezogen. 1
Auch im Regierungsbezirk Marienwerder hat die Sachsen⸗
ängerei wieder in erheblichem Umfange begonnen. Dem infolgedessen
in diesem Jahre vorhandenen Rangel an ländlichen Arbeitern
ist durch Zulassung einer größeren Anzahl russisch⸗ cher Arbeiter
bseholfen worden. 1
Eine Nahrungsmittel⸗Tafel
mit erläuterndem Text für den Lehrer ist soeben von dem früheren Reichstags⸗Abgeordneten Fritz Kalle herausgegeben worden. Sie ist eine zweckmäßige Ergänzung der Schriften, welche der Verfasser unter dem Titel: „Wie nährt man sich gut und billig?“, „Volksernährung und Haushaltungsschulen als Mittel zur Verbesserung derselben“ be⸗ reits früher veröffentlicht hat. Das neue Schriftchen mit der Nah⸗ rungsmittel⸗Tafel soll die Volksschullehrer befähigen, im Anschluß an den gewöhnlichen Unterricht, vor allem denjenigen in der Naturkunde, Auf⸗ klärung über den absoluten und relativen Werth der wichtigsten üblichen Nahrungsmittel für die menschliche Ernährung zu geben, um so allmählich eine naturgemäßere ““ der besonders bei der unbemittelten städtischen Bepölkerung meist höchst unzweckmäßigen Lebensweise herbeizuführen. Die zum Aufhängen bestimmte 72 cm lange, 45 cm hohe, in Farbendruck ausgeführte Tafel veranschaulicht die normale Zusammensetzung der Tagesration eines Mannes nach den drei in Frage kommenden Hauptnährstoffen (Eiweißkörper, Fett und Kohlehydrate) und wieviel von diesen Stoffen sich in 1 kg der wichtigsten Nahrungsmittel findet. Den Großherzoglich hessischen Directionen der Schullehrer⸗Seminarien ist die Schrift und Tafel amtlich als Unterrichtsmittel für ihre Anstalten empfohlen.
Arbeiterwohnungen. Die Gemeinnützige Baugesellschaft in Klein⸗Krotzenburg (Hessen), 1889 auf Anregung der Cigarrenfabrik de Bary u. Kugler entstan⸗ den, hat bis Ende 1891 bereits zwölf Arbeiterwohnhäuser für zwanzig Familien erbaut.
Wanderbettelei.
Ein wesentlicher Schritt zur Bekämpfung der Wanderbettelei ist durch die Gründung einer Arbeitercolonie in Gilmarshof im Kreise Konitz gethan. Daneben sind in den Kreisen Konitz und Schwetz weitere Naturalverpflegungsstationen errichtet.
Der internationale Bergarbeiter⸗Congreß in London beschloß gestern, gemeinsames Vorgehen in allen internationalen Fragen zu empfehlen und durch verfassungs⸗ mäßige Mittel auf die Einführung gesetzlicher Bestimmungen für Bergarbeiter in allen Staaten hinzuwirken.
Der nationale Congreß der fran⸗ zösischen Arbeiter, der dieses Jahr in Marseille stattfindet, hat, wie wir der „Volksztg.“ entnehmen, folgende Tages⸗ ordnung festgesetzt: 8
Die gewerkschaftliche Organisation beider Geschlechter, national und international. Die Frauen und Mädchen in der Bergbau⸗In⸗ dustrie. Ueber den Generalstrike aller Gewerke. Der internationale Arbeitercongreß des Jahres 1893. Der 1. Mai 1892 und seine Folgen. 8
Nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ war der social⸗ demokratische Parteitag in Wien von 113 Delegirten, die 96 Orte vertraten, und damit stärker besucht als irgend ein früherer österreichischer Parteitag. Wie „H. T. B.“ heute berichtet, ist der Parteitag geschlossen worden. Eine Einigung der socialistischen Gruppen sei nicht erreicht (vergl. Nr. 133 d. Bl.) Die Spaltung in der Partei habe nicht behoben werden können. 1
Die in Nr. 133 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ erwähnte, von einer Bergarbeiterversammlung in Völklingen mit großer Mehr⸗ heit gefaßte Entschließung hat nach einer Mittheilung der „Voss. Z.“ folgenden Wortlaut:
„Die Versammlung spricht ihre Unzufriedenheit mit den jetzigen Leitern des Rechtsschutzvereins aus, verurtheilt, daß dieselben sich den Bestrebungen der Socialdemokratie angeschlossen, erklärt es für eine Anmaßung, daß der von den Bergleuten erbaute Bildstocker Saal zu der socialdemokratischen Maifeier sei hergegeben worden, drückt die Ueberzeugung aus, daß durch die bisherige Führung des Rechtsschutzvereins zu Gunsten der gerechten Wünsche der Bergleute nichts sei erreicht worden; deshalb sollen die bisherigen Führer ihres Amts entsetzt und ein christlich⸗patriotischer Vorstand an die Stelle gesetzt werden. — u“ 1
In Frankfurt a. M. fand am 7. Juni die Delegirtenver⸗ sammlung des Verbandes der Conditorgehilfen Deutsch⸗ lands statt, wobei beschlossen wurde, vom 1. Juli an das Markensystem als Nachweis für die Mitgliedschaft ein⸗ zuführen. Gegen die Verbandsbücher der Principale, die für überflüssig erklärt wurden, sowie gegen die Lehrlingszüchterei sprachen sich die Delegirten aus. Sie beschlossen ferner, zu verlangen, daß künftig die Weihnachts⸗ und Ueberstundenarbeit bezahlt, dagegen auf die bisher übliche Gratification verzichtet wird. Für die Sonn⸗ tagsarbeit soll ein Aequivalent an freier Zeit in der Woche gefordert werden. Die Central⸗Stellenvermittelung wurde dahin geregelt, daß der Schriftführer das Amt gegen Gehalt übernimmt. Ferner wurde die Herausgabe eines Verbandsorgans beschlossen, das in Frank⸗ furt a. M. erscheinen soll. Hamburg wurde zum nächsten Versamm⸗ lungsort der Delegirten bestimmt. 8 1
Die fünfte außerordentliche Generalversammlung der B ildhauer Deutschlands (vergl. Nr. 133 d. Bl.) wurde in Mainz am 8. Juni durch Dupont⸗Berlin eröffnet. Der „Vorwärts“ theilt darüber mit: Anwesend sind siebzehn Delegirte, zwei Vorstands⸗ mitglieder und der Hauptverwalter. Kassirer Berends⸗Berlin berichtete über die Kassengeschäfte. Im Jahre 1891 betrugen die Gesammteinnahmen 63 673,30 ℳ Für Reiseunterstützung wurden 15 977,5 ℳ, für Unterstützung an ittwen 1125,75 ℳ und für Rechtsschutz 854,13 ℳ verausgabt. Der Rechenschaftsbericht für das erste Vierteljahr 1892 giebt folgendes Bild: Es steuerten aus 78 Orten ebenso viele Gauvereine. Der Vor⸗ trag aus 1891 betrug 28 304,44 ℳ Mit der Einnahme des ersten Vierteljahrs ergab sich am 31. März eine Totaleinnahme von 36 483,79 ℳ, wovon nach Abzug der Ausgaben am 1. April 28 262,35 ℳ als Saldo vorgetragen wurden. Die Verhandlungen dauern fort. 8 18 8
Ueber Arbeitseinstellungen und Ausstände liegen heute folgeahe Mittheilungen vor: . .
Der Strike der Perlenarbeiter im Flergebircge ist, wie „H. T. B.“ meldet, allgemein geworden. Die Arbeit ruht vollständig.
Aus Venedig wird demselben Bureau unter dem heutigen Tage gemeldet: Der Strike der Arbeiter der Baumwollspinnerei (vergl. Nr. 133 d. Bl.) hat sich ausgebreitet. n einer Meldung der „Gazzetta di Venezia“ wird die Sperrung des Etablissements be⸗ absichtigt. 1
e „W. T. B.“ wird von gestern aus Barcelona berichtet: Infolge der Agitation der Strikenden (vergl. Nr. 123 d. Bl.), die große Ausdehnung angenommen hat, ist der Belagerungszustand über die Stadt verhängt worden. Man befürchtet, daß in zahlreichen Hüttenwerken die Arbeit heute eingestellt wird. Zwischen dem Militär und den Arbeitermassen fanden Zusammenstöße statt. Die
Cavallerie machte von der Waffe Gebrauch und verwundete mehrere 8
Zur Arbeiterbewegung. 8
en Staats⸗Anzeiger.
Personen. Doch konnte dasselbe Bureau von gestern Abend melden, daß die Läge si gebefsert habe und die Ruhe wiederkehre. Wie das „H. T. B.“ heute erfährt, veranlaßte die Intervention des Gouverneurs die Beilegung des Eisenbahnarbeiter⸗Ausstandes in Folge Entgegen⸗ kommens der Eisenbahn⸗Direction. Die Arbeit ist überall wieder aufgenommen worden. Auch die Lage der übrigen Ausstände ist trotz der gestern Abend wiederholten Zusammenstöße mit Gendarmerie eine bessere geworden und es wird die Wiederherstellung der Ordhung sowie der Abschluß des Ausstandes überall heute erwartet.
Literatur.
Geschichte. Interregnum. Wahl und Krönung von Stanislaw August Poniatowski. Von Dr. Richard Roepell. Posen, Jolowicz, 1892. Separatabdruck aus Jahr⸗ gang VI und VII der Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen. 2,50 ℳ — In dieser Abhandlung führt uns der Verfasser die inneren Zustände der polnischen Republik aus der letzten Zeit ihrer Selbständigkeit vor Augen. Ueber einen Theil des Aufsatzes haben wir bereits bei der Besprechung des letzten Hefts der oben genannten Historischen Zeitschrift (am 2. Februar) referirt und dabei vornehmlich die allgemeinen Zustände in Polen charakterisirt, hier wollen wir noch Einiges über den Verlauf des Wahlkampfs mit⸗ theilen. Als Thronbewerber traten mehrere polnische Magnaten auf, doch war keiner stark genug, um aus eigener Kraft seine Nebenbuhler aus dem Felde schlagen zu köͤnnen, sodaß die Entscheidung dem Auslande zufiel. Rußland und Preußen waren damals eng verbündet; ihr Interesse war, in Polen keinen mächtigen König aufkommen zu lassen, der die Verfassung reformiren und damit Polen aus seiner Ohnmacht zu politischer Bedeutung zurückführen konnte. Daher stellten sie Stanis⸗ law Poniatowski, einen jungen, nicht unbegabten, aber wenig that⸗ kräftigen und ziemlich unbekannten Mann als Candidaten auf, den sie stets unter ihrem Einfluß zu halten hofften. Ihn unterstützte die mächtige Familie der Czartoryski, seine Hauptgegner waren der Kron⸗ Großfeldherr Branicki, Fürst Radziwill und mehrere andere littauische Große. Der Widerstand dieser Partei, die bald Branicki, bald einen sächsischen Prinzen wählen wollte, konnte den Schützling Katharina's und Friedrich's nicht verdrängen, ihre bedeutendsten Führer wurden sogar zur Flucht ins Ausland gezwungen. Die Familie der Czartoryski diente aber trotz ihrer engen Beziehungen zur Zarin nicht unbedingt den Interessen der benachbarten Großmächte; ihr Bestreben war, der polnischen Anarchie zu steuern, die Centralgewalt zu stärken und Polen die seinen materiellen Mitteln gebührende Machtstellung wieder zu verschaffen. So trat sie noch vor der definitiven Wahl Pontatowski's mit einschneidenden Reformplänen hervor — z. B. Beschränkung des. liberum veto —, die freilich nur langsam hätten durchgeführt werden können, aber nach der Krönung des neuen Königs auf Betreiben Preußens fast gänzlich vereitelt wurden. Dem Auslande mußte daran gelegen sein, stets eine Gelegenheit zu haben, sich in die inneren Angelegenheiten der Republik mischen zu können, und dazu diente ihm die Dissidenten⸗ frage. Zahlreiche Unterthanen der Republik waren griechisch⸗katho⸗ lischen und protestantischen Bekenntnisses; social und politisch den Römisch⸗katholischen nicht gleichgestellt, hatten sie manche Verfolgungen zu erdulden. Friedrich und Katharina nahmen sich ihrer an und ver⸗ anlaßten Poniatowski, die Gleichstellung der Dissidenten mit den Römisch⸗katholischen auf dem Reichstage zu verlangen, was, wie voraus zu sehen, abgelehnt wurde. Die fremden Mächte behielten also die Handhabe, in Polen einzugreifen, und jener Antrag hatte überdies eine Entzweiung Poniatowski's mit seinen Verbündeten, den Czartoryski's, zur Folge, die späterhin zum Bürgerkriege und endlich zur ersten Theilung Polens führte. Lexika.
— Der erste Halbband des im Erscheinen begriffenen Zweiten Jahres⸗Supplements 1891/92 zur vierten 8. von Meyer’'s TConversations⸗Lexikon ist soeben zur Ausgabe gelangt. In den Meyer'schen Jahres⸗Supplementen ist zunächst die Idee einer Fortführung des “ verkörpert worden. Die Bearbeitung dieser jährlichen Nachträge hat indessen das ursprüngliche Ziel weit überholt; sie sind zu Jahresrevuen geworden, die ein Spiegelbild der Zeitbewegung gewähren. Der erste Halbband des zweiten Jahres⸗Supplements 1891/92 weist einen reichen, gut⸗ gesichteten. Inhalt auf. Wer sich die Zeit nimmt, darin zu blättern, wird erstaunen über die Fülle und Mannigfaltigkeit alles dessen, was den Inhalt der Gegenwart bildet. Wie die Heraus⸗ geber den jüngsten Hertereignhisen gefolgt sind, dafür bieten schon die nachfolgenden Artikel, wie: Arbeiterschutzgesetzgebung, — Ausstellun⸗ gen (1891), — Bergbahnen, — Bacterien, — Blutaberglaube, — Brücke (Sicherheit der Eisenbahnbrücken), — Gesundheitspflege, — Handelsverträge, — Höhere Lehranstalten (Reform), — Kartelle, einigen Anhalt. Von den Sonderbeigaben an Illustrations⸗ tafeln und Karten möchten wir als besonders zeitgemäß und interessant die nachfolgenden hervorheben: Bergbahnen, Grundwasser, Elektrische Maschinen, — Eisenbau I und „II — Religions⸗ und Missionskarte der Erde. Vom Standpunkt der praktischen Nützlichkeit verdienen diese Jahres⸗Encyklopädien die vollste Beachtung. Denn jeder, der bemüht ist, sich auf der „Höhe der Zeit“ zu erhalten, findet dort mit großer Sorgfalt alles Neueste auf⸗ gespeichert, womit er sich gerade beschäftigt, und worüber er Auskunft
verlangt. Unterhaltung.
— Die Verlagsbuchhandlung von Carl Zieger Nachf. (Ernst Rhode) in Berlin und Wien veranstaltet von ihrer in Leserkreisen seit Jahrzehnten wohlbekannten deutschen Ausgabe der s ämmtlichen Werke von Charles Dickens (Boz) eine neue, sorgfältig durch⸗ gesehene wohlfeile Veröffentlichung. Diese kann von den Abonnenten entweder in wöchentlichen Lieferungen zum Preise von je 20 ₰ oder in vierzehntägigen zum von 40 ₰ oder auch in Bän⸗ den bezogen werden. etztere kosten broschirt 2,50, elegant gebunden 3 ℳ Es erscheinen 3 Serien von je 10 solchen Bänden oder 100 Lieferungen der 20 ₰⸗ bezw. 50 der 410 J.⸗Ausgabe. Die erste Serie beginnt mit „Oliver Twist’, jenem Roman, der den großen englischen Humoristen in seiner ganzen Originalität zeigt; dann sollen folgen „David Copperfield“, „Klein Dorrit“, „Bleakhaus“, „Nikolaus Nickleby“. Die uns vorliegenden beiden ersten Hefte sind in Druck und Papier gut ausgestattet, und so dürfte der Ausgabe bei ihrer Billigkeit und bequemen Anschaffungs⸗ weise der Erfolg nicht fehlen. 1 “
— Die am 4. Juni 1892 erschienene Nr. 2553 (Pfingstnummer) der Leipziger Illustrirten Zeitung (J. J. Weber) enthält u. a. folgende Abbildungen: Pfingst⸗Sonntag, nach einem Gemälde von L. Blume⸗Siebert. — Sommerabend im Walde, Originalzeichnung von Christian Kröner. — Im Frühling, nach einem Gemälde von Hermann Koch. — Georg Klapka, f am 17. Mai. — Hans Hugo von Kleist⸗Retzow, † am 20. Mai. — Die Verklärung Christi auf dem Berge Tabor, nach dem in der Galerie des Vaticans zu Rom befindlichen Gemälde von Rafael Sanzio. — Bittgang und Felder⸗ segnen in Steiermark, Originalzeichnung von F. Scüccher — Beim „Warteweil“ am Ammersee, Originalzeichnung von M. Ebersberger. — Dolce far niente, nach einem Gemälde von Julius Adam. —
ff. Das
Polytechnische Mittheilungen. — Frauen⸗Zeitung. — Moden. 8
1892.
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