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gehen, und daß die Beschäftigung in der Regel nicht über sache Uhr und niemals über sieben Uhr Abends hinaus zu⸗
zulassen ist. 8
III. Ausnahmen auf Grund des § 1058.
Ausnahmen für Handelsgewerbe a. a. O. sollen nur von dem Regierungs⸗Präsidenten — in Berlin von dem Polizei⸗Präsidenten — und nur in folgendem Umfange zugelassen werden:
1) für diejenigen Sonntage und Festtage, an denen gesetz⸗ lich eine fünfstündige Beschäftigungszeit zulässig ist:
a. Der Verkauf von Back⸗ und Conditorwaaren, von Fleisch und Wurst, der Milchhandel und der Betrieb der Vor⸗ tosthandlungendarf außer den allgemein zugelassenen fünf Stunden schon vor deren Beginn, von fünf Uhr Morgens ab, gestattet werden.
b. Für den Verkauf von Back⸗ und Conditorwaaren, so⸗
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wie für den Milchhandel darf ferner bis auf Weiteres noch
eine weitere nach den örtlichen Verhältnissen festzusetzende Stunde des Nachmittags freigegeben werden.
2) Für den ersten Weihnachts⸗, Oster⸗ und Pfingsttag:
a. Per Handel mit Back⸗ und Conditorwaaren, mit Fleisch und Wurst, mit Vorkostartikeln und mit Milch darf von 5 Uhr Morgens bis 12 Uhr Mittags — jedoch ausschließlich der für den Hauptgottesdienst festgesetzten Unterbrechung — zu⸗ gelassen werden.
b. Der Handel mit Colonialwaaren, mit Blumen, mit Taback und Cigarren, sowie mit Bier und Wein darf während zweier Stunden — jedoch nicht während der Pause für den Hauptgottesdienst und nicht über 12 Uhr Mittags hinaus — gestattet werden.
c. Hinsichtlich Regelung eintreten, (s. o. I 5a).
IV. Ausnahmen von dem Verbote des § 55 a.
Die unteren Verwaltungsbehörden werden ermächtigt, das Feilbieten von Waaren auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen und an anderen öffentlichen Orten oder von Haus zu Haus an Sonn⸗ und Festtagen in folgendem Umfange zuzu⸗
lassen:
1) das Feilbieten von Milch, Fischen, Obst, Backwaaren und sonstigen Lebensmitteln, insoweit es bisher schon ortsüblich war, bis zum Beginn der mit Rücksicht auf den
Hauptgottesdienst für die Beschäftigung im Handelsgewerbe festgesetzten Unterbrechung,
2) das Feilbieten von Blumen, Backwaaren, gering⸗ werthigen Gebrauchsgegenständen, Erinnerungszeichen und ähnlichen Gegenständen
a. bei öffentlichen Festen, Truppenzusammenziehungen oder sonstigen außergewöhnlichen Gelegenheiten, 1 b. für solche Ortschaften, in denen an Sonn⸗ und Fest⸗ tagen regelmäßig durch Fremdenbesuch ein gesteigerter Verkehr stattfindet.
Im Falle der Ziffer 2 darf das Feilbieten während des
Gottesdienstes — sowohl des vor⸗ als des nachmittägigen — nicht zugelassen und im übrigen auf einzelne Stunden be⸗ schränkt werden.
der Zeitungs⸗Spedition darf dieselbe wie an sonstigen Sonn⸗ und Festtagen
V. Sonstige Bestimmungen.
71] Die selbstthätigen Verkaufsapparate — die sogenannten
Automaten —, mittels deren namentlich Confitüren, Cigarren, Streichhölzer und ähnliche Gegenstände abgesetzt werden, müssen als offene Verkaufsstellen im Sinne des S 41 a der Gewerbeordnung angesehen werden. Die Besitzer derselben werden deshalb darauf aufmerksam zu machen sein, daß sie sich strafbar machen, wenn sie nicht geeignete Vorkehrungen treffen, um die Entnahme der feilgebotenen Gegenstände an Sonn⸗ und Festtagen außerhalb der zulässigen Beschäftigungs⸗ zeit unmöglich zu machen.
2) Die Conditoren, die Kleinhändler mit Branntwein, sowie andere Kaufleute, welche gleichzeitig eine Schank⸗ genehmigung besitzen, sind in Beziehung auf ihren kauf⸗ männischen Betrieb den gleichen Beschränkungen wie die übrigen Kaufleute unterworfen. Wenn sie daher ihr kauf⸗
ännisches Gewerbe außerhalb der zulässigen Stunden be⸗ treiben, so ist ihre Bestrafung auf Grund des § 146a der Gewerbeordnung herbeizuführen. Sie werden ferner anzu⸗ halten sein, in den Schaufenstern oder in den Ladenthüren Verkaufsgegenstände während der Stunden, während welcher der kaufmännische Betrieb untersagt ist, nicht zur Schau zu stellen.
Berlin, den 10. Juni 1892.
Der Der Der
Minister Minister der geistlichen, Minister für des Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Handel und Gewerbe. Innern. Angelegenheiten. In Vertretung: 5 1
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem Königlichen Musik⸗Director Carl Rafael Hennig in Posen ist das Prädicat Professor beigelegt worden.
Die Beförderung des ordentlichen Lehrers am Leibnis⸗ Realgumnasium in Hannover Dr. Wilhelm Weise zum Oberlehrer an derselben Anstalt ist genehmigt worden.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird das Gesetz, betreffend die Erweiterung, Vervollständigung und bessere Aus⸗ rüstung des Staatseisenbahnnetzes, vom 6 Juni 1892 veröffentlicht. “ 8
Angekommen: 1 Se. h“ 8 “ 8 Seine Excellenz der Ministerial⸗Director im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Rath Dr. de la Croix, aus Wiesbaden.
auf Grund des § 105G
Preußen. Berlin, 16. Juni.
Seine Majestät der Kaiser und König geleiteten am Dienstag Abend um 9 ½ Uhr Seine Majestät den König von Schweden und Norwegen nach der Wildpark⸗ station und verabschiedeten Sich von 2 llerhöchstdemselben bei dessen Abreise nach Berlin. .
Gestern Vormittag um 10 ½ Uhr nahmen Seine Majestät einen längeren Vortrag des Chefs des Civilcabinets entgegen.
heute Vormittag hörten Seine Majestät die Vorträge des Reichskanzlers, des Ministers des Königlichen Hauses und des Ober⸗Stallmeisters sowie des stellvertretenden Chefs des Militärcabinets.
Ihre Majestäten der König und die Königin von Italien werden zum Besuch Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin am Montag Abend in Potsdam 8g“ “ “
Gestern tagten die vereinigten Ausschüsse des Bundes⸗ raths für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr. 8
Niachdem die Drucklegung der „Jahresberichte der Königlich preußischen Regierungs⸗ und Gewerbe⸗ räthe und Bergbehörden für 1891“ beendet ist, wird die Herausgabe dieses Werks in dem Verlage von W. T. Bruer in Berlin in diesen Tagen erfolgen. Der Preis be⸗ trägt für das geheftete Exvemplar 6 ℳ 30 ₰ und für das ge⸗ bundene 7 ℳ
Der Königlich sächsische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe Graf von Hohenthal und Bergen ist von kurzem Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich mecklenburgische Ober⸗Zolldirector Oldenburg ist hier an⸗ gekommen.
18*
„Schwalbe“, Commandant Corvetten⸗ wird am 20. Juni von Dar⸗es⸗Salam aus eine Erholungsreise nach den Seychellen antreten. — S. M. Kanonenboot „Iltis“, Commandant Capitn⸗Lieu⸗ tenant Müller, beabsichtigt heute (16. Juni) von Nagasaki nach Shanghai in See zu gehen.
S. M. Kreuzer Capitän Oelrichs,
Homburg v. d. H., 15. Juni. Am heutigen Todestage des Hochseligen Kaisers Friedrich fand, wie „H. T. B.“ meldet, in der hiesigen Schloßkapelle ein Trauergottes⸗ dienst statt, dem Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen Sophie und Margarethe, der Kronprinz von Griechenland und Seine Durchlaucht der Prinz Adolf zu Schaumburg⸗Lippe bei⸗ wohnten. Die hiesige Militärmusik begleitete den Kirchen⸗ gesang. Das Kaiser Friedrich⸗Denkmal ist heute bekränzt: ör. die Stadt Homburg ließ einen prachtvollen Kranz nieder⸗ egen.
Schwalbach, 15. Juni. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Großherzogliche Hoheit die Prin⸗ zessin Alix von Hessen sind heute Nachmittag zu mehr⸗
wöchiger Cur hier eingetroffen.
Baden. G 8 8
Karlsruhe, 15. Juni. Die Zweite Kammer hat die Vorlage über den Bau einer strategischen Bahn von Roesch⸗ woog im Elsaß nach Karlsruhe mit 43 gegen 12 Stimmen genehmigt.
Die zur Besichtigung der Ansiedelungsbezirke in Posen und Schlesien zu entsendende Commission (fiehe Nr. 132 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ vom 7. Juni) wird wie die „Bad. Corr.“ vernimmt, aus den Herren Ministerial⸗Rath Buchenberger, Ober⸗ Regierungs⸗ Rath Lydtin, Landtags⸗Abgeordnetem Frank⸗Bucken⸗ berg und Landwirthschafts⸗Inspector Junghanns⸗ Aspichhof bestehen und ihre Reise am 20. d. M. an⸗ treten. Es ist insbesondere die Besichtigung der württembergischen Ansiedelungen in der Provinz Posen beabsichtigt, die namentlich darüber Aufschluß geben soll, ob in diesem Gebiete für badische Auswanderungslustige bessere Existenzbedingungen gegeben sind, als bei t Auswanderungen.
Oldenburg. 8
Oldenburg, 14. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der
Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin treten, wie
die „Köln. Ztg.“ erfährt, heute auf der Dampfnacht „Lehnsahn“
eine Nordlandsfahrt bis Drontheim an.
Bremen, 15. Juni. Die Bürgerschaft bewilligte, wie der „Magd. Ztg.“ gemeldet wird, in ihrer heutigen Sitzung gemäß dem Senatsantrage sechzehn Millionen zu Hafenbauten in Bremerhaven. “ 8 8
Deutsche Colonien.
Nach dem Jahresbericht des Kaiserlichen Commissars für das Schutzgebiet der Marschall⸗Inseln leben dort 118 Fremde, worunter 94 Weiße, und zwar 30 Deutsche, 18 Ame⸗ rikaner, 17 Engländer, 11 Chinesen, 4 Norweger, 2 Schweden, 2 Portugiesen, 2 Japaner, 1 Däne, 1 Russe, 1 Schweizer, 1 Brasilianer, 3 ohne Staatsangehörigkeit. Davon sind ihrem Berufe nach: 4 Regierungsbeamte, 412 Kauf⸗ leute, 3 Pflanzer, 19 Seeleute, 7 Handwerker, 13 Ge⸗ sinde, 5 sind ohne Beschäftigung. Die Zahl der Ein⸗ geborenen hat noch nicht festgestellt werden können, doch wird sie auf 15 000 geschätzt. Der Commissar schließt seiner Bericht mit der Bemerkung: „Das Ergebniß des Jahres 1891 hat von neuem gezeigt, daß das Schutz
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transoceanischen
Bremen. 8
Polizei nothwendig machten.
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ebiet der Marschall⸗Inseln, wenn ihm auch bei der Klein⸗ hen und dem duͤrftigen Boden seiner Korallen⸗Inseln die Aus⸗ sicht auf eine glänzende Entwickelung von vornherein be⸗ nommen ist, doch das Verdienst hat, die Kosten einer seinen bescheidenen Verhältnissen angemessenen Verwaltung mit Leichtigkeit aufzubringen und deutschem Handel ein lohnendes Feld zu bieten.“ — 8
Oesterreich⸗Ungarn. 8 Die Kaiserin ist gestern Abend von Wien nach Karlsbad
abgereist. Der Kaiser wird sich heute Abend zum Besuch des
Erzherzogs Franz Salvator und der Erzherzogin Marie Valeris nach Wels begeben, von wo Allerhöchstderselbe am 18. d. M. morgens zurückzukehren gedenkt.
Die zweite Lesung des Handelsvertragsentwurfs mit Serbien kann dem „Frdbl.“ zufolge bis auf einige Punkte für beendigt angesehen werden. Das Ende der Ver⸗ tragsverhandlungen sei, da die Frage der Veterinär⸗Convention bereits in gegenseitigem Einverständniß erledigt wurde, im Laufe des nächsten Monats zu erwarten.
Der Valutaausschuß des österreichischen Ab geordnetenhauses genehmigte in seiner gestrigen Sitzung mit 29 gegen 11 Stimmen Artikel 1 des Münzgesetzes, ders die Bestimmung über die Gold⸗ und Kronenwährung enthält nach der Regierungsvorlage, nachdem vorher ein Antrag des Abg. Kaizl auf Verwerfung der Vorlage mit 31 gegen 4 Stimmen, ein solcher des Abg. Krainsti auf Streichung der Bezeichnung „Goldwährung“ mit 30 gegen 9 Stimmen und ein Antrag des Abg. Eim, nicht die „Krone“ sondern den „Gulden“ als Münzeinheit festzusetzen, mit 23 gegen 6 Stimmen verworfen worden war. Wie die „Pol. Corresp.“ aus Budapest erfährt, sind dort alle Anstalten ge⸗ trofften worden, daß mit dem Augenblick, wo der Stand der Verhandlungen über die Valutaregulirung in Oesterreich für die jetzige Lösung der Frage Garantie bietet, nach jeder Richtung alles vorbereitet sei, damit seitens Ungarns auch nicht die geringste Verzögerung der Sache herbeigeführt werde. Der Finanzausschuß des Unter⸗ hauses, der in dieser Woche keine Berathungen üͤber die An⸗ gelegenheit hält, werde, sobald aus Wien befriedigende Nach⸗ richten über den Gang der Dinge einliefen, seine Verhand⸗ lungen in der nächsten Woche beenden, sodaß der Gegenstand gegen den 25. d. M. vor das Plenum des Hauses ge⸗ langen könne. 8
Das Herrenhaus hat gestern ohne Debatte die Gesetz⸗ entwürfe über die Börsensteuer, die Besteuerung ausländischer Effecten und die Wiener Verkehrs⸗ anlagen angenommen und nochmals entgegen dem Beschluß des Abgeordnetenhauses, welches 1 000 000 Fl. für Unter⸗ stützung der Staatsbeamten bewilligte, in Ueber⸗ einstimmung mit der Regierungsvorlage nur 500 000 Gulden für diesen Zweck genehmigt.
Der Landesausschuß in Triest hat bei der Re⸗ gierung um Errichtung einer Universität oder juristischen Facultät mit italienischer Unterrichtssprache in Triest petitionirt.
Der Großfürst Peter von Rußland ist mit seiner Gemahlin, der Großfürstin Militza, zum Kurgebrauch in Gleichenberg, Steiermark, eingetroffen. 8
Großbritannien und Irland.
Der Erste Lord des Schatzes Balfour hielt gestern bei einem Festmahl der Nationalvereinigung der conservativen Vereine in London eine Ansprache, welche als das Wahlprogramm der Regierung angesehen wird. Balfour sagte: Die Gladstoncaner strichen ihre „Helden⸗ thaten“ aus der Zeit von 1880 —1885 oder ihre von so tragischen Umständen begleitete Verwaltung von 1885 wohlweislich nicht heraus. Das Homerule⸗Bündniß der Glad⸗ stoneaner sei eine beispiellose Entwürdigung, weil es ein Bund mit Verfechtern von Verbrechen sei. Balfour erklärte sodann, er billige die Reform der Grundsteuern, die weitere Aus⸗ dehnung des ländlichen Kleinbesitzes und die Reform des öffentlichen Unterstützungswesens. Die Conservativen seien die Vorkämpfer aller socialen Verbesserungen der letzten Jahre gewesen. 1b
Frankreich.
Ein Verleumdungsprozeß des Deputirten Burdeau gegen den Herausgeber der antisemitischen Zeitung „La libre Parole“ Drumont, der den ersteren anläßlich dessen Kammerberichts über die Erneuerung des Privilegiums der Bank von Frankreich der Käuflichkeit beschuldigt hatte, kam vorgestern und gestern vor dem Pariser Geschworenengericht zur Verhand⸗ lung. Drumont erklärte, er habe nur „moralische“ Beweise für seine Behauptung. Der Gouverneur der Bank von Frankreich Magnin erklärte, er habe Burdeau niemals Geld gegeben. Der Baron Rothschild protestirte energisch gegen den Artikel der „Libre Parole“; Burdeau habe ihn nur um Mit⸗ theilungen für seinen Kammerbericht ersucht. Das Geschworenengericht verurtheilte Drumont zu drei Me⸗ naten Gefängniß und 1000 Francs Geldstrafe, außerdem wurde Burdeau das Recht zugesprochen, das Urtheil in 80 Zeitungen zu veröffentlichen. Der Staats⸗ anwalt brandmarkte in dem Strafantrag Drumont's System der Verleumdung. Ein Zwischenfall zwischen dem Staats⸗ anwalt und dem Vertheidiger veranlaßte Kundgebungen im Saale, infolge deren der Präsident den Saal räumen ließ. Drumont schloß seine Ausführungen mit dem Ruf: „Nieder mit den Juden, es lebe Frankreich, Frankreich den Franzosen!“ Gegen das Urtheil reichte er die Nichtigkeitsbeschwerde ein. Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes bereiteten Freunde Drumont's diesem eine Ovation, wobei sie riefen: „Es lebe Drumont, nieder mit den Juden!“ Einige Personen wurden verhaftet. Vor den Bureaux der „Libre Parole“ kam es im Laufe des gestrigen Abends zu lärmenden Kundgebungen der Antisemiten und ihrer Gegner, welche ein Einschreiten der
Italien. 8
er Besuch des des Deutschen Kaisers, der für die Tage vom 20. bis 24. Juni angesagt ist, gab gestern in der Deputirten⸗ kammer Anlaß zu einem von dem Führer der Radicalen Imbriani herbeigeführten lärmvollen Zwischenfall, der jedoch durch cine sehr warme Kundgebung des Hauses zu Gunsten
Hof
D e 4
der geplanten Reise des Königspaares seine Erledigung fand.
Dem „W. T. B.“ wird über den Verlauf der Sitzung be⸗
Königs und der Königin am
1 —
richtet: Der Deputirte Trompeo beantragte, den Präsidenten ermächtigen, dem König und der Königin zu ihrer Reise nach Potsdam den Gruß der Kammer zu entbieten. Der Präsident dankte und erklärte sich unter dem Beifall des Hauses bereit, diesem Auftrage nachzukommen. Hierauf erhob sich der Deputirte Imbriani und erklärte: Er beklage das Ende dieser Kammer nicht, welche eine ungetreue Verwahrerin der Volksrechte gewesen sei. Giovagnoli von der Linken rief dazwischen: „Dies sagen Sie!“ Imbriani erwiderte: Das Land wird darüber urtheilen!“ Imbriani bemerkte ferner, 82 2 5 . — 2 . A er habe eine Anfrage eingebracht über die Reise des Königs und der Königin nach Potsdam, und gebrauchte hierbei Ausdrücke, welche andauernden Lärm in der Kammer hervorriefen. Als sich der Lärm gelegt hatte, erklärte der Präsident: er halte sich nicht für verpflichtet, die Anfrage Imbriani's zu verlesen, nehme aber daraus Anlaß, sich zum Dolmetsch der Gefühle der Kammer zu machen und dem König und der Königin die wärmsten Wünsche der Kammer zur Reise zu übermitteln. Diese Erklärung nahm die Kammer mit allseitigem lebhaften Beifall auf. Der Zwischenfall war damit erledigt. — Nach⸗ dem noch der Gesetzentwurf wegen Reform der Wahlordnung sowie andere Vorlagen über innere Angelegenheiten genehmigt worden waren, wurde die Kammer auf unbestimmte Zeit ertagt. 8 8 8* 8 Im Senat hat gestern der Schatzminister sich über die Frage der Aufrechthaltung der lateinischen Münzunion geäußert. Auf eine Interpellation Rossi's erklärte er dem „W. T. B.“ zufolge: Italien werde an der Münzconferenz nur theilnehmen, um die eigenen Interessen zu wahren und die lateinische Münzunion nicht zu stören. Wenn auch Frankreich an der Aufrechthaltung der Münzunion ein größeres Interesse habe als Italien, so sei doch auch Italien daran interessirt. Die Münzunion bereite Italien in der Frage der Silber⸗Scheidemünze manche Ungelegenheit; dies hänge mit dem Silberabfluß zusammen, dessen Aufhören infolge vermehrter Ausprägung von Scheidemünze zweifelhaft sei. Die Frage der bourbonischen Piaster sei kleinlich, diese Münzen seien nicht verkauft worden und ein todtes Kapital; es wäre unlogisch, sie nicht zu veräußern. Der allmähliche Verkauf zu gelegener Zeit werde sich einträglich gestalten. Zur Beseitigung der Uebelstände in der Circulation würden die “ der Finanzen, die Vermehrung der gewerblichen Arbeit und die Ausfuhr wirksam beitragen, wenn es gelinge, die Barrièren an der italienischen Grenze zu ent⸗ fernen. Er habe volles Vertrauen in die Zukunft des Landes. Die Erklärung des Schatz⸗Ministers erhielt seitens des Senats sehr lebhafte und allgemeine “ Der König von Griechenland ist gestern Vormittag an Bord des Dampfers „Sfakteria“ von Venedig nach Korinth abgereist.
— “
Nach einem eingegangenen Telegramm aus Lissabon verlautet daselbst, daß die Neuwahlen bis zum September hinausgeschoben seien und die Cortes erst im Januar zusammentreten würden.
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Der Bundesrath hat der Bundesversammlung einen Gesetzen twurf unterbreitet, nach welchem der Infanterie⸗ Landsturm mit Gewehren bewaffnet werden sowie Munition, militärische Ausrüstung und Bekleidung erhalten soll. Der Landsturm soll alljährlich zu kurzen Uebungen einberufen werden. 85
Niederlande.
Die Erste Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung das internationale Uebereinkommen wegen des Eisen⸗ bahnfrachtrechts angenommen. 3
Der Zweiten Kammer ist, wie wir der „Germania“ entnehmen, ein Steuergesetzentwurf zugegangen, der von dem ursprünglich eingebrachten in verschiedenen Punkten ab⸗ weicht. Nach dem letzteren brauchte man nur am 1. Mai nicht in Holland zu wohnen, um während des ganzen Jahres von der Vermögensbesteuerung befreit zu sein; diese Be⸗ stimmung hat jetzt eine wesentliche Aenderung erfahren. Leibrenten und andere periodische Einkünfte werden nicht mehr als Vermögensbestand betrachtet. Gegen⸗ stände der Kunst und Wissenschaft sind von Steuer frei; hierzu ommen: Möbel, Kleidungsstücke, Lebensmittel, Gold⸗ und
SIiIhae ne. 2.I. 8 (E†S2 aA-b
ie die „Agence de Constantinople“ meldet, sprach der Präsident der Schuldenverwaltung Caillard die Ueber⸗ zeugung aus, der bulgarische Tribut, dessen Rückstand verschiedene Commentare veranlaßt habe, würde demnächst ge⸗ zahlt werden; auch in Zukunft würden die Tributzahlungen regelmäßig erfolgen. 32
Bulgarien. 1“ Der Minister⸗Präsident Stambulow, der am 14. d. M. in Tirnowo eingetroffen, ist auf seiner Reise von der Be⸗ völkerung überaus sympathisch begrüßt worden.
Dänemark. 11.“
Die Königin von Griechenland und der Groß⸗ fürst⸗Thronfolger von Rußland gedachten, laut tele⸗ graphischer Meldung aus Kopenhagen, heute Vormittag mit dem Dampfer „Danebrog“ von Bellevue nach der Kjöge⸗ bucht zu fahren, um von dort auf dem russischen Panzerschiff „Admiral Korniloff“ die Reise nach St. Petersburg fort⸗ zusetzen.
Amerika.
2
Zu dem demokratischen National⸗Convent, der am 21. d. M. in Chicago behufs Nominirung eines Präsidentschafts⸗Candidaten zusammentreten wird, haben sich die demokratischen Parteiführer und Politiker schon jetzt dorthin auf den Weg gemacht. Der Convent zählt 898 Delegirte, wovon eine Zweidrittelmehrheit, d. h. 599, zur Nomination des Präsidentschafts⸗Candidaten erforderlich ist. Der Staat Ohio hat sich zu Gunsten Cleveland's als Präsidentschafts⸗Candidaten entschieden. Nach einem Telegramm aus Columbus nahm die dortige demokratische Convention gestern bei der Wahl der Delegirten zur Nationalconvention in Chicago Resolutionen an, in welchen die Verwaltung Cleveland's gerühmt und der Congreß ersucht wird, die gegenwärtigen Tarife abzuändern, um die freie Ein⸗ fuhr landwirthschaftlicher Producte Amerikas nach Ländern herbeizuführen, die gegenwärtig infolge des Mac Kinley⸗Tarifs Schutzzölle gegen die Vereinigten Staaten anwenden. Der Hauptconcurrent Cleveland's in der demokratischen Partei ist Senator Hill.
Afrika.
Ueber die Vorgänge in Uganda ermartet die englische Regierung, wie der Parlaments⸗Secretär Lowther in der gestrigen Sitzung des Unterhauses mittheilte, nicht vor dem nächsten Monat Briefe vom Capitän Williams. Weiter erklärte er, daß der Minister des Auswärtigen über die Britisch⸗ostafri⸗ kanische Gesellschaft ein Aufsichtsrecht besitze, welches in ihrem Freibrief klar definirt sei. — Der neulich telegraphisch erwähnte„Times“⸗Artikel, welcher ankündigte, daß die Gesellschaft Uganda preisgeben wolle, liegt jetzt in einer Analyse der „Nat.⸗ Ztg.“ vor. Er fordert die 1 auf, zur Ehre Groß⸗ britanniens einzuschreiten und nicht die nach so langwierigen Verhandlungen mit Deutschland erworbenen Landstriche der Gefahr auszusetzen, daß sie Frankreich oder der Congostaat seinem Gebiete einverleibt. Von der Gesellschaft könne man nicht verlangen, daß sie die Lasten einer stehenden Besetzung Ugandas trage. Ihr Kapital, im ganzen 10 Millionen Mark, sei, wie es scheine, aufgebraucht, und alle Versuche, weitere Geldsummen flüssig zu machen, seien an der Vorsicht und dem Mißtrauen des Publikums gescheitert. Die Gesell⸗ schaft würde sich daher in Zukunft auf den Handel an der Küste beschränken müssen. Die „Times“ sieht keinen besseren Ausweg, als daß England dem Beispiel Deutschlands folge und der Colonie Staatshilfe gewähre, wie die deutsche Re⸗ gierung zu Gunsten Ost⸗Afrikas eingeschritten sei. „Das gemeinsame Zeugniß aller Engländer“, so schreibt die „Times“, „geht dahin, daß das Resultat dieses Einschreitens ein voll⸗ kommener Erfolg gewesen ist. Deutsch⸗Ostafrika ist auf dem besten Wege zu Wohlstand und Gedeihen. Ruhe und rege friedliche Thätigkeit beginnen überall zu herrschen“.
Kunst und Wissenschaft.
Seine Majestät der Kaiser hat, wie die „Nat. Ztg.“ erfährt, den Ankauf folgender Oelgemälde von der diesjährigen Kunst ausstellung befohlen: Karl Becker „Lachende Erben“, Julius Ehrentraut „Ein Ehrenposten“, Richard Friese „Ein Kapitalhirsch,
“ „, Albert Hertel „Uferstraße ita“, Dr. Müller⸗Kurzwelly Ulrich „Einer muß weichen“, ieral, Vorposten inspicirend“. n aus Berlin erhielt, wie der sjährigen Pariser Salon Mitglied der „Société natio-
erwähnte Sitzung des Ver⸗ n National⸗Museumsin e Bericht von dort zu. Am tagte der Verwaltungsausschuß nter dem Vorsitz seines Rechts⸗ er Versammlung nahmen fol⸗ igs⸗Rath Dr. Bode, Director Hans Bösch, II. Director st z. D. von Ccohausen, Regierungs⸗Rath Professor al⸗Direction der Monumenta heimer Rath Director Dr. A. Professor Dr. Oskar Fraas, Stuttgart: Commerzien⸗Rath ummer, Director der Kunst⸗ Rath Dr. J. von Hefner⸗ ationalmuseums in München; Universität in Erlangen: r in Berlin; Th. von Kramer, ims in Nürnberg; Geheimer ider Universität zu Freiburg Berlin; Hofrath Dr. F. von ums in Sigmaringen; Com⸗ Stadt⸗Archivar Ernst Mum⸗ Reber, Director der Central⸗ * Dr. Römer in Hildesheim; oppershof; Geheimer Hofrath derer, Professor an der Kunst⸗ r Regierungs⸗Rath Dr. W. tät in Berlin. Den Haupt⸗ die Frage, welche Maßregeln om Localausschuß in proviso⸗ esuchs des I. Directors, Ge⸗ reffen seien. Zunächst wurde n Bezüge ihm auf die Dauer ie Pflichten nur durch den Ver⸗ i und er, da dies bis jetzt
nicht erfolgt und der Vertrag nicht gelöst sei, nur als beurlaubt noch immer aber als thatsächlicher Director anzusehen sei. — An⸗ gesichts der großen Schwierigkeit, auf welche die Wahl eines pragmatisch anzustellenden neuen Ersten Directors stößt, so lange die Möglichkeit der Gehaltszahlung nicht für alle Zeiten ge⸗ sichert sei, was bei den ausschließlich freiwilligen, jederzeit wider⸗ ruflichen Beiträgen, aus denen das Museum bestritten werde, gerade bei dem heutigen Stand der Entwickelung —, nicht der Fall ist, mußte die Frage erörtert werden, o der Verwaltungsausschuß dem Rücktritksgesuche stattgeben und Herrn Geheimen Rat von Essenwein entbinden dürfe. So wurde er auf das dringendste ersucht, seinen definitiven Rücktritt mindestens so lange zu verschieben, bis ein sicherer Boden gewonnen sei und — wenn irgend seine Gesundheit es gestatte — selbst die bisher bei der bave⸗ rischen Regierung geschehenen Schritte fortzusetzen, nachdem der König⸗ lich baperische Galtus⸗Minifter Herr von Müller zugesagt hatte, darübek mit der Reichsregierung in Verhandlung zu treten. Director von Essenwein konnte sich diesem Ansinnen nicht widersetzen und nahm sein Rücktrittsgesuch vorläufig zurück. Im übrigen ergab die eingehende Prüfung der Anstalt, welcher diesmal besondere Sorgfalt gewidmet wurde, daß das Mus in jeder Weise guten Fortgang nehme, daß der Zuwachs der S ungen ein sehr erfreulicher sei, daß die Verwaltung der Anstalt weere, den berechtigten Erwartungen entsprochen habe, daß die Finanzlage eine normale, was unter den schwierigen Verhältnissen sehr günstig er⸗ scheinen müsse, so daß die Versammlung einstimmig allen Betheiligten warmen Dank aussprach und insbesondere die gelehrten Mitglieder den Ungrund der gegen die Anstalt erhobenen Angriffe feststellten, ihre volle Billigung aussprachen und auch erklärten, daß zu Befürch⸗ tungen für die nächste Zeit durchaus kein Grund vorliege. — — Gestern Nachmittag wurde, wie „H. T. B.“ meldet, in Schandau die Ausstellung der kunstgewerblichen Erzeug⸗ nisse Sachsens unter besonderer Feierlichkeit eröffnet. Die Aus⸗ stellung befindet sich in einem Ausstellungsgebäude, das der Vor⸗ sitzende des Ausstellungscomités Herr Sendig eigens für den gegen⸗ wärtigen Zweck erbaut hat. 3
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Saatenstand in Rumänien.
Ueber den Saatenstand in Rumänien zu Anfang dieses Monats erfahren wir folgendes:
In der ganzen Wallachei ist der Saatenstand ein guter. In der Moldau hat die anhaltende Dürre, verbunden mit großer Hitze in dem letzten Drittel vorigen Monats, berechtigte Befür stungen für das Fortkommen der Saaten, besonders der Frühjahrsaussaat, auf⸗ kommen lassen. Die Pruthgegend soll sogar schon stark gelitten haben. Die Rapsaussaat gilt zum größten Theil als verloren.
Ernte in Livland.
Nach den im statistischen Bureau der livländischen Ritterschaft festgestellten definitiven Ernte⸗Ergebnissen wurden im Jahre 1891 in Livland geerntet: VWVihnterweizen. Sommerweizen. Roggen Hafer.
Gerste. Leinsaat. Kartoffeln
12 901 Tschetwert, 44 638 . 1 235 244 994 239 900 266 131 015 2 094 056
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Pocken.
Nach amtlichen Ausweisen sind im Regierungsbezirk Oppeln in den drei Wochen vom 9. dis 29. April d. J. weitere 52 Personen an den Pocken erkrankt, darunter 18 in Königshütte, je 3 in Beuthen und Myslowitz. Mehrfach wird erwähnt, daß die Krankheit in milder Form auftrat, und Genesung sicher zu erwarten steht. 5 Personen sind in den drei Wochen an den Pocken verstorben, 3 in Königshütte, je 1 in Beuthen und Imieclin (Kr. Pleß); als genesen kamen 40 Personen in Abgang. Der Gesammtbestand an Pockenkranken in den sieben betroffenen Kreisen (Kattowitz, Beuthen⸗Land, Beuthen⸗Stadt, Lublinitz, Pleß, Tarnowitz, Zabrze) belief sich am Schlusse der Be⸗ richtswochen auf 53, in den Kreisen Tarnowitz und Zabrze war bisher nur eine Person erkrankt.
Nach einem Rundschreiben des Secretärs des Treasury⸗Departe⸗ ments in Washington vom 12. Mai d. J. werden anläßlich des Auf⸗ tretens der Pocken in Gent nur solche Lumpen aus dieser Stadt Belgiens zur Einfuhr nach den Vereinigten Staaten Nord⸗Amerikas zugelassen, welche nach einem Atteste des dortigen amerikanischen Konsuls oder nach Bescheinigung eines ärztlichen Beamten vom Marine⸗Hospitaldienste oder eines Quarantänebeamten vorschrifts⸗ mäßig desinficirt worden sind.
Nach Berichten des D. B. H.“ aus Triest lauten die dort eingelaufenen Nachrichten über die Cholera in Harrar und Schog
beunruhigend.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 9708, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 8 1 In O berschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3905, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
9g — Saal⸗Eisenbahn. Die Einnahmen im Monat Mai cr. betrugen 112 387 ℳ (— 12 357 ℳ) und seit 1. Januar bis ult. Mai 480 897 ℳ (— 21 378 ℳ).
— Vaterländische Lebensversicherungs⸗Actiengesell⸗ schaft zu Elberfeld. Bei der Gesellschaft gingen in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai d. J. 812 Anträge über 3 989 838 % Kapital und 3208 ℳ j. Rente ein, wovon 672 Anträge über 3 274 904 ℳ Kapital und 1875 ℳ j. Rente Annahme fanden. Der Gesammtbestand bezifferte sich Ende Mai 1892 auf 10 970 Policen über 54 276 091 ℳ Kapital und 40 446 ℳ j. Rente. In der Unfall⸗ versicherungs⸗Abtheilung stieg die Prämien⸗Einnahme mit Ende Mai 1892 auf 220 697 ℳ Das Gesammtvermögen der Gesellschaft betrug Ende Mai 1892 ungefähr 20 Millionen Mark.
— Pfälzische Eisenbahnen. Die Einnahmen im Mai d. J. betrugen 1 741 718,78 ℳ (+ 50 439,68 ℳ), in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai d. J. 7 912 058 ℳ (+ 20 432,02 ℳ).
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 15. Juni. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Dane“ ist gestern auf der Ausreise in Southampton ange⸗ kommen.
Theater und Mufik. Da aus Anlaß des Besuches des italienischen Königspaares für
nächste Woche eine Festvorstellung im Königlichen Opernhause Allerhöchst befohlen ist, werden die Vorstellungen der Königlichen Oper bis auf weiteres fortgesetzt. Sonntag geht „Fra Diavolo“ mit der „Puppenfee“ in Scene.
Die Vorstellungen im schließen Sonnabend, 18. Juni.
Im Deutschen Theater geht „Romeo und Julia“ am Sonntag zum 100. Mal in Scene. Den Romeo spielt, wie bei der ersten Aufführung, Josef Kainz. 1
In Lortzing's Oper „Der Wildschütz“, die im Kroll'schen
Königlichen Schauspielhause
Theater morgen zum ersten Mal in dieser Spielzeit in Scene geht,