betragende Einfuhrzoll für gewisse Waar Werthe erhöht worden.
Diese Erhöhung wird in einem, am 13. v. M. veröffent⸗ lichten Decret vom 29. April d. J. für einen Theil der rückgängig gemacht; Schmiedeeisen und Tafelglas werden sogar fuͤr ganz zollfrei
dadurch betroffenen Waaren wieder
erklärt. 32 Das neue Decret lautet: 8 Artikel 1.
31. Juli 1885, der den Einfuhrzoll der im Art. 17 des Codigo wird für folgende
fiscal benannten Waaren verdoppelte, Gegenstände außer Kraft gesetzt:
Stahl in Blöͤcken oder Platten,
Lackleder zu Schuhwerk, Pistonkappen, Kutschenausrüstungen,
Kalbleder zu Schuhwerk oder Wagendecken, Schaf⸗, Ziegen⸗, Corduan⸗, Sämisch⸗, Büffelleder, Sohlleder zu Schuh⸗ werk, Rindsleder und anderes ohne Haar,
Achsen und Federn für Wagen, Gummizüge jeder Art für löcken oder Platten,
inn in Fnn, nn9 zum Sticken und Weben, Baumwollengarn ver⸗ schiedener Art (hilo, hilaza, päbilo) roh oder gebleicht, se Weben, Baumwollengarn, rothes, desgl. in anderen
Farben. Weißblech *). Artikel 2. Zollfrei sind: Größe.
Artikel 3.
nach erfolgter Veröffentlichung in Kraft
London, 17. Juni. (W. T. B.) Wollauction. Betheiligung, 8 fest, mitunter eher besser als bei der Eröffnung.
eine Kreuzzuchten zu vollen Preisen,
Capwolle tramm. b An der Küste 1 Weizenladung angeboten.
Manchester, 17. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ⅛, 30r Water Taylor 7 ½, 20r Water Leigh 6 ⅜, 30r Water Clayton 7 ½ 40r Medio Wilkinson 8, Rowland 7 ⅜, 36r Warp⸗ eeston 8 ¼, 60 r Double courante Qualität 10 ⅞, 32“ 116 vards 16)16 grey Printers aus 321/461
32r Mock Brooke 6 ½, 40r Mayoll 7, 32r Warpcops Lees 6 ¾, 36r Warpco
cops Wellington 7 ⅞, 40r Double 144. Fest.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 18. Juni.
Der Postdampfer „Gera“, nach Baltimore bestimmt, hat am 17. Juni, 3 Uhr Nachm., Dover passirt. Der nach Brasilien bestimmt, hat am 17. Juni, Der Schnelldampfer „Trave“, am 7. Juni von Bremen und am 8. Juni von Sou⸗ am 16. Juni, 12 Uhr Mittags, in New⸗York angekommen. Der Reichs Feö
eise von Port Said nach
„Graf Bismarck“, 1 4 ½ Uhr Nachm., Quessant passirt. thampton abgegangen, ist hat am 15. Juni, 11 Uhr Abends, die Suez fortgesetzt.
8 18. Juni. (W. T. B.) kanische Packetfahrt⸗ Tö dampfer „Wieland“ ist, von Ham
7 Uhr in New⸗Pork eingetroffen.
der Elbe eingetroffen.
London, 17. Juni. (W. T. B.) Der
Juni. (W. T. B.)
die Canarischen Inseln passirt. Der gekommen.
*²¹) Anmerkung. also in Zukunft nur 25 % vom Werth.
auf 50 Proc.
Der erste Artikel des Decrets Nr. 344 vom Le
Schuhwerk,
8 : Schmiedeeisen in Blöcken, Platten, Stangen u. s. w., Tafelglas von jeder Farbe und
Das Decret tritt vier Monate
amburg⸗Ameri⸗ “ urg kommend, gestern Abend Der Schnelldampfer Victoria“ ist, von New⸗York kommend, gestern Nacht 12 Uhr auf
1 Uniondampfer „Moor' ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. 168. 1 Der Castle⸗Dampfer „Nor⸗ ham⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Conway⸗Castle“ hat Certe auf der Ausreise astle Dunottar⸗Castle“ ist heute auf der Heimreise in Plymout
Die in Artikel 1 aufgeführten Waaren zahlen
Theater war das Ga⸗
b Kraft und der frische endigkeit
tung und erreichten in Schlußscenen der Oper
vortrefflich an ihrem Platze.
als „Maddalena“. Die
Gewandtheit in der Darstellung noch mit der Zeit anzueignen. nicht viel Spielraum. Im Oper eine befriedigende zu
mit den Damen Herzo Krolop und Krasa in Scene.
rusticana“ mit den Damen den Herren Sylva und Bulß — folgenden Oper Lebhafte
1
snowhite knapp, Der Spielplan der Köni
fee“'. Montag: „Martha“. Fest⸗Vorstellung. Das Deutsche Theater
nur noch einmal in Scene geht. von „Romeo und Julia“ statt.
Postdampfer Im Berliner Theater ist
Am Montag geht, wie schon Barnay in der Titelrolle, „Sachsen“
Sonntag wiederholt. Am Freitag Abonnements⸗Vorstellung statt. er Post⸗
„Augusta in Titipu“ statt.
schließlich Theater) 75 ₰.
Für den Abschiedsabend von jetzt im Kroll'schen Theater 3 8
)
richt vom 18. Juni,
00 8 82A
ssp. m
red. in Milli
40R.
ratur
8.
elsius
Stationen. Wind. Wetter.
Bar. auf 0 Gr. zu. d. Meere Tem in 0 50 C
9
NW 4 bedeckt N 3 wolkig 1 heiter 1 Regen 4 wolkig 2 halb bed. 1 bedeckt 1 wolkig
2 08 B
Mullaghmore Aberdeen .. Christiansund 760 W Kopenhagen. 758 OS Stockholm 762 ONO aranda . 763 N
t. Peterbbg. 761 ONO
Moskau . . 759
Cork, Queens⸗
— † —
765 1 halb bed. 758 4 Gewitter 111I 1 heiter amburg. 759 1 Regen winemünde 758 1 wolkig¹) Neufahrwasser 759 1 heiter Memel 758 3 bedeckt
I1I1“ 2 bedeckt ünster... 760 4 bedeckt Karlsruhe .. 763 3 bedeckt²) Wiesbaden. 762 2 halb bed. ³) München .. 764 4 Regen Chemnitz .. 760 3 wolkig
. .. 759 2 bedeckt hee7062 3 wolkenlos Breslau... 760
2 heiter Ile dAix.. 764 3 wolkig q11“]; 1 heiter I11““
1 bedeckt 1¹) Nachts Thau. ²) Gestern Regen. ³) Gestern Regen.
Uebersicht der Witterung.
Eine breite Zone niedrigen Luftdruckes erstreckt sich von der nördlichen Nordsee ostwärts über das Nord⸗ und Ostseegebiet nach dem Innern Rußlands hin, während Hochluftdruckgebiete über West⸗ und Nord⸗ Europa lagern; flache liegen über der Nordsee und dem westlichen Rußland. In Deutsch⸗ land ist das Wetter kühl und trübe, vielfach ist Regen gefallen; am kühlsten ist es in Westdeutsch⸗ land, wo die Temperatur bis zu 8 Grad unter dem Mittelwerthe liegt. In Borkum, sowie an der holländischen Küste fanden Gewitter statt.
Deutsche Seewarte.
FTFTCheater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 156. Vorstellung. Der Maurer. Ko⸗ mische Oper in 3 Acten von Auber. Tert nach dem Französischen vom Freiherrn von Lichtenstein. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Musikdirector Wegener. — Die Puppenfee. Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗ tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Bayer. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil — Dirigent: Mlusikdirector Hertel. Anfang r
Das Schauspiel hat Ferien.
Montag: Opernhaus. 157. Vorstellung. Martha, oder: Der Markt zu Richmond. Romantisch⸗ komische Oper in 4 Acten von Friedrich v. Flotow. Text (theilweise nach dem Plane des St. Georges) von W. Friedrich. Anfang 7 Uhr.
Dienstag: Opernhaus. 158. Vorstellung. Caval- leria rusticana (Bauern⸗Ehre). Oper in 1 Aufzug von Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von ven In Scene sesest vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent:
apellmeister Weingartner. — Cõsi Tan tutte. (So machen es Alle!) Komische Oper in 2 Acten von W. A. Mozart. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Teblaßf Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. ö““
Letzte Vorstellung vor den Ferien.
Deutsches Theater. Sonntag: Zum 100. Male: Romeo und Julia. Anfang 7 Uhr.
Montag: Faust.
Dienstag: Der Weg zum Herzeu.
Mittwoch: Stella. — Die Mitschuldigen.
Die Tageskasse ist von 10 bis 1 ½ Uhr geöffnet.
Berliner Theater. Sonntag: Nachmittags 2 ½ Uhr: Demetrius.
Abends 7 ½ Uhr: Der Hüttenbesitzer.
Montag: Zum 1. Male: Narciß. (Anna Haver⸗ land, Nuscha Butze, Ludw. Barnay.) Anfang 7 ½ Uhr. Dienstag: Narciß.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Sonntag: Zum 501. Male: Die Fledermaus. in 3 Acten von Johann Strauß. Anfang
2 Auf vielseitiges Verlangen: Im Park: Ein Tag und eine Nacht in Titipu. Glänzende Decoration des Parkes und der Verkaufsbuden in japanischem
1 Königliches Opernhaus. 1 eestrigen Vorstellung der Oper „Cavalleria rusticana“ r spiel des Tenoristen sonders bemerkenswerth. frühere Darstellungen des Tamino und des Grafen Almaviva vortheilhaft bekannt, bewies der Sänger reienwalde a. O., 17. Juni. auch gestern als Turiddu eine sehr bedeutende Leistungsfähigkeit. Die 9
seines Spiels kamen au
ihren bereits mehrfach besprochenen Darsteller te. Für diesen Abend war als zweite Oper zum ersten Mal Verdi's „Rigoletto“ gewählt worden, wobei gleich⸗ falls ein Gastspiel zu erwähnen ist, und zwar das des Fräulein Pohl
8 hier wenig bekannte Felah. Sängerin besitzt einen wohlklingenden, wenn auch nicht sehr se
nennen, wirkung des Chors mit dem Orchester mitunter zu wünschen ließ. In dem beliebten Quartett gegen den Schluß der Oper wäre eine zartere Schattirungsweise nöthig gewesen. farben der Stimmen trat oft zu stark hervor. — 1 darstellern glänzten besonders wieder Frau Herzog (Gilda) und Herr Bulß (Rigoletto); auch der Herzog des Herrn Rothmühl war eine in jeder Beziehung gelungene Leistung.
Am Montag geht im Königlichen Opernhause „Martha“ und Rothauser, Am Dienstag gelangt „Cavalleria
„Cosl fan tutte“ Rothauser und Dietrich, die Herren 8 beschäftigt. Am Mittwoch findet auf Allerhöchsten Befehl eine Gala⸗ Oper statt, zu welcher Eintrittskarten nicht verkauft werden. dem Donnerstag beginnen die Ferien der Königlichen Oper.
19. bis 22. Juni lautet: Sonntag: „Der Maurer“. „Die Puppen⸗ Dienstag: aCosi fan tutte“ (letzte Vorstellung vor den Ferien). „Aida“ (Verwandlung 2. Act), „Prometheus“.
seine diesjährige Spielzeit und hat den Plan der bis dahin zu gebenden zwölf Vorstellungen so eingerichtet, daß jede von ihnen vor den
Für die weiteren Tage dieser Woche sind fo (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. esetzt: Dienstag: „Der Weg zum Herzen“, Mittwoch: „Stella“, „Die
MMitschuldigen⸗, Donnerstag: „College Crampton“, Carlos“, Sonnabend: „Die Welt, in der man sich langweilt“.
für morgen Abend „Der Hüttenbesitzer“ gemeldet, der „Narciß“ mit Ludwig 8 1 deenechs n Feühe E dis Pombadonr, “ Butze als Quinault und Ludwig Stahl als oiseul zum ersten eweht. Die W w zers
Male in Scene und wird dann täglich bis einschließlich nächsten 5 9 te egen wurden zerschmettert und angeblich hundert
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Concertpark findet morgen eine Wiederholung des Parkfestes Die prachtvolle Decorirung der Parks durch die Firma Taen⸗Arr⸗Hee verbleibt. Militär⸗ und Doppel⸗Concert veranstaltet und treten sämmtliche Instrumental⸗ und Gesangskünstler mit neuem Programm auf. Im Theater geht „Die Fledermaus“ in Scene.
erste Act von „Traviata“, der zweite Act von „Rigoletto“ und der an⸗ dritte Act aus „Die Nachtwandlerin“. 8
Frau von Palmay hat sich bereit erklärt, ihr Gastspiel im Thomas⸗Theater vorläufig um fünf Tage zu verlängern. Morgen findet die letzte Sonntags⸗Aufführung der Posse „Heißes Blut' statt.
und Musik.
Herrn Sommer aus Köln be⸗ worden.
Wohlklang seiner Stimme, sowie die
6 wirksamste zur Gel⸗ dem Trinkliede, wie in den Gipfelpunkt. Die übrigen waren, wie immer,
arken Mezzosopran. hat sich die sehr begabte Künstlerin Ihre kleine Partie bot allerdings ganzen war die Aufführung der wenn auch die Zusammen⸗ wagen
Die Verschiedenheit der Klang⸗ Unter den Haupt⸗
b d den Herren Rothmühl, 18 Pierson,⸗Lammert und Dietrich, de zur Darstellung. In der darauf 9 E sind die Damen Leisinger, minder. hilipp, Schmidt und Krolop
Mit glichen Oper für die Zeit vom
„Cavalleria rusticana“, des B
Mittwoch:
auern beschließt in der künftigen Woche
“ findet die 100. Aufführung Am N „ wird „Faust“ gegeben. gende Vorstellungen an⸗
Freitag: „Don uͦ
für morgen Nachmittag „Demetrius“, zur Aufführung angesetzt.
findet die 40. und letzte diesjährige „Hamb. Corr.“ „Ein Tag und eine Nacht 8 Hallen und des Außerdem wird ein
Dirrector Prasch aus Straßburg für drei Jahre an Stelle des im Herb Stengel als Intendant des Hof⸗Theaters in Mannheim gewonnen
Weise wird hier, wo er als Drechslermeister der Dichtkunst lebte und auch gestorben ist, Handwerkervereinen gewidmetes öffentliches Denkmal errichtet werden.
ie der „N. A. Z.“ gemeldet wird, ist das Denkmal, welches auf dem alten Tanzplatz, gegenüber dem Papenteich, Aufstellung finden soll, jetzt fertiggestellt und wird am 26. d. M. feierlich enthullt
Barth (Reg.⸗Bez. Stralfund), 17. Juni. „Aurelius“ sank, wie der „Köln. Z.“ telegraphirt wird, bei den Lofoten⸗Inseln.
Aus Schlesien, 16. Juni. In den letzten Tagen sind über unsere von orkanartigen Stürmen und verheerenden Hagelschlägen, nieder⸗ gegangen. In Slupia bei Pitschen mit Insassen. wurden getödtet, zwei Arbeiter verletzt. Konstadt todtete der Blitz inmitten einer weidenden Heerde drei Kühe und betäubte den Hirten. die neunzehnjährige Tochter des Gutsbesitzers Leuschner und ein Guts⸗ arbeiter, die vom Felde heimkehrten, vom Blitz erschlagen. In dem unweit Woischnik gelegenen Grenzdorf Gniazdow Blitzschlag entstandenes Feuer eine Wirthschaft ein. 1 1. Enteneiern vernichtete die Psar, Lubschau, Woischnik, Lohna und Schwientwoda Ein vom Unwetter auf freiem Felde überraschter Mann wurde von dagel ganz wund geschlagen. Antonienhütte, Königshütte tobten das Gewitter und der Hagel nicht Auf der Grube der Antonienhütte wurden von den tauben⸗ eiergroßen Hagelstücken mehr als 300 Fensterscheiben Die Getreidefelder von Bielschowitz, Antonienhütte, lowitz und Bykowine⸗sind völlig vernichtet. Kochlowitz, wo gerade Ablaßfest war, wurden die dort aufgestellten Verkaufsbuden vom Sturmwind umgestürzt und die Waaren vom Hoch⸗ wasser fortgerissen. Bauern Wylezych und zwei Kühe vom Mittelschlesien hat vom Unwetter schwer zu leiden gehabt. marken Tunkendorf, Jauernick, eg. Königszelt haben durch Hagelschlag mindestens 75 % der Gesammter der Hagel in den Ortschaften Oppau und Kunzendorf (Kreis Landeshut) arg gehaust. Hier sind die Saaten Beeren⸗ und Kernobst abgeschlagen.
Lemberg, 18. Juni. 82 T. B.“ meldet, über 200
1000 Personen dadurch obdachlos geworden. London, 17. Juni. Nach einer Drahtnachricht der „Voss. Ztg.“ aus Minneapolis heftigen Orkans auf der St. Paul⸗ unweit Sherbourne
82
f dem „W. x. B.“ zufolge t zurücktretenden Herrn von
Mannigfaltiges.
Dem Volksdichter Karl seinem Handwerk und ein von verschiedenen
werden. Das hiesige Schiff Der Verbleib der Mannschaft ist unbekannt.
Der „Köln. Z.“ wird berichtet: Provinz Gewitter, begleitet
traf der einen Leiter⸗ Arbeiter und ie Pferde In Sophienthal bei
Drei In Töschwitz bei Raudten wurden
äscherte ein durch Hagel bis zur Feldmarken Ludwigsthal, vollständig.
In der Gegend von Kattowitz,
eingeschlagen. Neudorf, Koch⸗ In dem ebengenannten
In Pawlau wurden die dreizehnjährige Tochter Blitz uch Die Feld⸗
ute eingebüßt, ebenso hat glatt zu Boden gedrückt und
In der Ortschaft Glodowka sind, wie Häuser niedergebrannt und
vom 16. d. M. wurde während des letzten und Pacific⸗Eisenbahn
in Mittel⸗Minnesota ein Zug vom Geleise
eisende getödtet.
Der italienische Unterrichts⸗Minister hat, wie dem aus Rom berichtet wird, die kürzlich gemeldete Be⸗ schlagnahme der für Deutschland erworbenen aus der Versteigerung der Borghese'schen Bibliothek durch Verfügung wieder aufgehoben.
Biblia pauperum
Eintrittspreis (ein⸗ Frau Sembrich am 21. Juni iit folgendes Programm festgesetzt: der Minister etroffen. tellendes.
Style von der Taen Arr Hee ausgeführt. Bedienung der Verkaufsbuden durch Drüginal⸗ Chiiresen. Große Tambola mit 30 Gewinnsten. Anfang des Concerts 5 Uhr, der Vorstellung 7 ½ Uhr.
“ Die Fledermaus.
Sonnabend: Der Bettelstudent.
IFIm prachtvollen Park: 1 Miillitär⸗Doppel⸗Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des “ Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen
8
Kroll’s Theater. schütz. Anfang 7 Uhr.
Montag: Der ee.
Dienstag: Letztes Gastspiel von Fr. Marcella Sembrich. La Traviata (1. Act). Rigoletto (2. Act). Die Nachtwandlerin (3. Act).
Täglich, bei Fürs e Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.
Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 16. Male: Der Abenteurer. Operette in 3 Acten von Philipp und Sondermann. Musik von Carl Stix. Dirigent: Max Gabriel.
Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz):
Großes Militär⸗Doppel⸗Concert.
4. Auftreten der Caralben⸗Carawane (25 Per⸗ sonen) in den Sitten und Gebräuchen ihres Landes. Zum ersten Male in Deutschland.
Auftreten sämmtlicher Specialitäten.
Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen. fans des Concerts 4 Uhr, Anfang der Vorstellung
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst⸗Theater. Sonntag: 19. Ge⸗ Gastspiel des Wiener Ensemble, zu⸗ ammengestellt von Mitgliedern des K. K. Josef⸗ städter und K. K. Karl⸗Theaters unter der Leitung des Directors ranz Josef Graselli. Zum 2. Male: Die ettschwimmerinnen. Posse mit Gesang in 3 Acten von Theodor Taube. Musik von Karl Kleiber. Anfang 7 ½ Uhr.
Montag: Dieselbe
Per Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Sonntag: Der Wild⸗
St. Petersburg, 18. Juni. Wyschnegradski ist Das Befinden des Ministers ist ein sehr zufrieden⸗
Nach Schluß der Redaction eingegangene
Depeschen.
(W. T. B.)
3.) Der Finanz⸗ heute Mittag
hier ein⸗
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Direction: Emil Thomas. Sonnta
Vorstellung): 10. Gastspiel von Ilka von Palmay vom Theater an der Wien in Wien. Zum 10. Male: Heißes Blut. Posse mit Gesang in 3 Acten und 7 Bildern von Leopold Krenn und Carl Lindau. In Scene gesetzt von Emil Thomas. (Ilona: Ilka von Palmay, a. G.) Anfang 7 ½ Uhr.
Montag: Heißes Blut. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
1125600 Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. — 10 Ab. Lehrter Bahnhof. — Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — 1 ℳ Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 7 ½ Uhr.
exaaqiasxccicaxsssscxsamsvesteReaxiasxssgaswaegsssnxseaesüesaeNaeamesesMasse Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Asta Ses mit Hrn. Regierungs⸗
Baumeister Alfred Chachamowicz (Schleswig). — g Charlotte von Arnold mit Hrn. ˖Lieut. erg —
ns von Verschner (Bad Boll in Württem iesbaden). Verehelicht: Hr. Lieut. Ewald von Wedell mit Frl. Adele Roessingh⸗Udink (Berlin). Geboren: Eine Tochter: Hrn. von Sanden
(Lanningken). Gestorben: rn. Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Wilhelm Frhrn. Senfft von 1. Tochter Elisabeth (Berlin). — Frl. Margarethe von Beulwitz (Rudolstadt). — Hr. Regierungs⸗ Referendar Adolf Lilie (Horst i. H.).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sieben Beilagen 8 (einschließlich Börsen⸗Beilage).
ggewähre. enn 2r der nothwendig sei, um den Normal⸗Etat durchzuführen, zuwende, dann
zum Deutschen No. 142.
Preußischer Landtag. 8 Herrenhaus. 21. Sitzung vom Freitag, 17. Juni.
Der Sitzung wohnen der Minister für Handel und Gewerbe Freiherr von Berlepsch und der Minister der geistlichen Angelegenheiten Dr. Bosse bei. 3
Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Gesetz⸗
entwurfs, betreffend das Diensteinkommen der Lehrer
an den nichtstaatlichen höheren Schulen. Die Commission beantragt: v“ 1) § 1 soll nachfolgende Fassung erhalten: 8 — Die für das Diensteinkommen der Leiter und der wissenschaft⸗ lichen Lehrer einschließlich der Hilfslehrer an den staatlichen höheren Schulen beim Inkrafttreten dieses Gesetzes geltenden Bestimmungen finden in gleichem Maße Anwendung bei denjenigen öffentlichen höheren 6 welche von einer bürgerlichen Gemeinde als eine Veranstaltung derselben unterhalten werden. Dasselbe gilt bezüglich des Diensteinkommens derjenigen an diesen Schulen angestellten Zeichenlehrer, welche mindestens 14 Zeichenstunden und 10 Stunden anderen Unterrichts in der Woche ertheilen. 8 Die Besoldung der übrigen technischen, Elementar⸗ und Vor⸗ schullehrer ist innerhalb der für die entsprechenden Kategorien von Lehrern an den staatlichen höheren Schulen bestimmten Grenzen dergestalt festzustellen, daß dieselbe hinter derjenigen der Volksschul⸗ lehrer in dem betreffenden Orte nicht zurückbleiben darf. Mit der⸗ selben Maßgabe ist außerdem jenen Lehrern eine nicht pensions⸗ fähige Zulage von 150 ℳ jährlich zu gewähren. Bei der Ver⸗ setzung des Lehrers an eine Volksschule fällt diese Zulage weg; die hierdurch eintretende Verminderung des Diensteinkommens wird als eine Verkürzung des Diensteinkommens im Sinne des § 87 des Gesetzes, betreffend die der nichtrichterlichen Beamten, vom 21. Juli 1852 nicht angesehen. 2) daß im § 2 Absatz 1 die Schlußworte: 8 8 „Der Beschluß bedarf der Genehmigung der Ressort⸗ Minister- fortfallen; und im
Absatz 2 die Worte: “ 8 „sowie die Zeichenlehrer, die sonstigen technischen und die Elementar⸗ und Vorschullehrer“
ersetzt werden durch die Worte: ; .
„ und die vollbeschäftigten Zeichenlehrer (§ 1 zweiter Absat); 1“
3) daß der § 3 den nachfolgenden Zusatz erhält: 8 „An den Befugnissen der Gemeinden, die Au Anstalt zu beschließen, wird nichts geändert.“
4) daß § 7 fortfällt; 8 1
5) daß dem § 9 ein zweiter Absatz, dahin gehend:
„Unter Aufrechthaltung gleicher Besoldungs⸗Ansprüche müssen sich die Lehrer an solchen von Gemeinden unterhaltenen höheren Schulen, deren Klassenbestand und Lehrkräfte verringert werden, die Versetzung an eine von derselben Gemeinde unter⸗ haltene höhere Schule mit minderen Berechtigungen gefallen lassen,““
hinzugefügt wird.
—DOber⸗Bürgermeister Struckmann hält die Besserstellung der Lehrer an den nichtstaatlichen Lehranstalten für nothwendig, glaubt aber, daß man einen anderen Weg hätte einschlagen können, und bedauert, daß die Vorlage so spät an das Haus gekommen sei, daß man fundamentale Aenderungen nicht mehr vornehmen könne. Daß für die Lehrer nicht schon früher etwas geschehen sei, liege daran, daß die Aufgaben der Gemeinden zu große seien, sodaß man nicht alle erfüllen könne, wenn man nicht die Steuerzahler übermäßig belasten wolle; der Staat hätte den Gemeinden schon früher zu Hilfe kommen müssen, da es sich hierbei um eine Aufgabe handele, die eigentlich dem Staat zufallen müsse, namentlich jetzt, wo der Staat die Selbständigkeit der Gemeinden in Bezug auf die höheren Anstalten sehr eingeschränkt habe. Besser würde es sein, wenn man von den Bedürfnißzuschüssen absehe und feste Zuschüsse 8 Wenn man den Gemeinden zwei Drittel des Betrages,
8
ng der
würden die Gemeinden freiwillig thun, wozu sie jetzt gezwungen würden und dabei würden die wirthschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Städte berücksichtigt werden können, während jetzt eine Gleichmäßig⸗ keit eingeführt werden solle, die es dahin bringe, daß die Bürgermeister inzelner Gemeinden schlechter gestellt seien, als Leiter und Lehrer der ihnen unterstellten Schulen. Redner bedauert, daß man den von ihm angedeuteten Weg nicht eingeschlagen habe, da dadurch auch am besten die Verstaatlichung der böherer Lehranstalten verhindert worden sein würde. . — Minister der geistlichen ꝛec. Angelegenheiten Dr. Bosse: Meine Herren! Einige von den Bedenken, die der Herr Ober⸗
Bedürfniß für die Gehaltsbemessung kann als in großen, und diese Frage ist auch im Abgeordnetenhaus zur Sprache gekommen
nd ausführlich dort erörtert worden. Damals hat der Herr Finanz⸗Minister — wie mir scheint mit ganz überzeugenden Gründen — argethan, daß wir bei Staatsanstalten um deswillen, weil die Lehrer unmittelbare Staatsbeamten sind, gewisse größere Kategorien machen müssen und daß der Versuch, noch mehr ins einzelne zu gehen, etwa nach der Einwohnerzahl der Städte die Gehälter zu bemessen, noch zu größeren Ungerechtigkeiten und rein mechanischen Unter⸗ schieden führt, deren Unzuträglichkeit auf der Hand liegt, sodaß die wirklich vorhandenen Bedürfnisse der einzelnen Städte dabei nicht zu ihrem Rechte kommen. Deshalb hat man davon Abstand nehmen müssen. Wenn nun aber die Lehrer an den
Staatsanstalten so behandelt werden können und müssen, so wird dies
doch für die Lehrer an den städtischen Anstalten nur mit gewissen Nodificationen möglich sein. Der ganze Weg, den wir hier einge⸗ schlagen haben, geht darauf hinaus, den Gemeinden eine etwas größere
Frreiheit zu geben, damit sie einigermaßen nach den örtlichen Bedürf⸗ nissen sich einrichten können. Der Grundgedanke des von Herrn Struck⸗ mann gemachten Vorschlags geht, wenn ich ihn recht verstehe, darauf hinaus, daß man ein ganz anderes System der Zuschüsse einführen solle, Zuschüsse ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeit der Gemeinden, und er ist der Meinung, daß man damit die sehr lästigen und oft sehr schwierigen Verhandlungen über die Feststellung der Leistungsfähigkeit vermeiden könne. Ich gebe dies gern zu, muß aber andererseits
. IPI
Städten das
kleineren etwas anders ansehen
Erste Beilage
eiger und Königlich Preuß
Berlin, Sonnabend, den 18. Juni
sagen, daß unsere allgemeine Finanzlage schwerlich darauf hinweist, von dem Princip abzugehen, daß wir ohne Nachweis des Bedürfnisses und der Leistungsfähigkeit staatliche Zuschüsse im großen und ganzen nicht zu gewähren pflegen. Da, wo es geschehen ist, haben wir nicht immer günstige Erfahrungen gemacht, und wir sind durch die Sparsamkeit, die unsere Finanzlage uns auferlegt — denn wir sind nun einmal kein reiches Volk — gezwungen, nur Zuschüsse zu gewähren, wo ein Bedürfniß vorliegt, und nur da, wo die Gemeinden zweifellos nicht leistungs⸗ fähig sind. Daß die Gemeinden sehr viel befriedigter sein würden, wenn man ihnen ohne Prüfung ihrer Leistungsunfähigkeit zwei Drittheile der Lehrerbesoldungen aus Staatsmitteln geben würde, darin stimme ich Herrn Struckmann zu. Allein das ist doch nicht der einzige Gesichts⸗ punkt, der hier in Betracht kommt. Im übrigen kann ich mich nur darüber freuen, daß der Herr Vorredner die Güte gehabt hat, seine Bedenken zurücktreten zu lassen angesichts des Bedürfnisses, das namentlich der Herr Berichterstatter in sehr klarer Weise ent⸗ wickelte, um Ihnen die Annahme der Vorlage zu empfehlen. Gestatten Sie mir nur noch, mit zwei Worten hervorzuheben, daß wir durch jahrelange Erfahrungen zu der Ueberzeugung gekommen sind, daß der bisherige Zustand, die Lehrer an nichtstaatlichen Anstalten schlechter zu stellen, als an staatlichen, nicht weiter fortdauern könne. Meine Herren, die ausgleichende Gerechtigkeit fordert, daß dieser Zustand nicht länger fortbestehen darf. Es muß die Lehrer erbittern, wenn sie sehen, daß ihre Collegen der staatlichen An⸗ stalten erheblich besser gestellt sind, und es muß diese Erbitterung umso größer werden und umso unerfreulicher wirken in Zeiten, in denen die Bedürfnisse so enorm gewachsen, unsere Geldverhältnisse so vollständig geändert sind. Nun ist es eine zweifellose Erfahrung, daß gerade eine Berufsthätigkeit auf idealem Gebiet durch nichts mehr gelähmt wird, als durch die aussichtslose Sorge um das tägliche Brot; und das müssen wir bezüglich der Lehrer an den höheren Schulen zugeben, daß wir ihnen das höchste oder wenigstens eins der höchsten Güter, das wir überhaupt besitzen, das Beste, was wir haben, anvertrauen, unsere Kinder. Da⸗ von, mit welcher Freudigkeit die Lehrer an den höheren Schulen ihrer Berufsaufgabe gerecht werden, hängt bei uns die unterricht⸗ liche, die erziehliche und die Charaktervorbildung unserer Jugend ab, damit wird unser ganzes Beamtenthum, unsere ganze Zukunft, die Zukunft unseres Vaterlandes beeinflußt. Und es sind so ernste und so ideale Interessen, um die es sich hier handelt, wenn wir auch nur über eine anscheinend minderwerthige Frage, das Gehalt, sprechen, daß ich wohl sagen darf, die Sache ist von der allergrößten Wichtigkeit. Nun stehen sich hier zweierlei Interessen gegenüber: auf der einen Seite die Interessen der Lehrer und auf der anderen die Interessen der Gemeinden; und an der Collision dieser beiden Interessen sind die früheren Vorlagen, die aus der parlamentarischen Initiative des Abgeordnetenhauses her⸗ vorgegangen waren, gescheitert. Wir haben uns nun gesagt, daß es unsere Aufgabe wäre, angesichts der Nothwendigkeit hier zu helfen, die ich eben andeutungsweise mir zu begründen erlaubt habe, möglichst eine Ausgleichung zu suchen. Es ist für die Gemeinden eine schwere Last, wenn wir im § 1 es aus⸗ sprechen, daß sie den Normal⸗Etat einführen sollen, und deshalb haben wir, soweit es irgend mit dem Interesse dieser Schulen und des Unterrichts verträglich erschien, den Gemeinden einen gewissen Spiel⸗ raum gegeben. Einmal aus dem principiellen Gesichtspunkt, daß der Staat nicht weiter in die Selbstverwaltung eingreifen soll als absolut nöthig ist, und sodann, um es den Gemeinden auch möglich zu machen, mit dem Gesetz sich abzufinden und damit fertig zu werden. Ganz diese Last auf staatliche Mittel zu übernehmen, wie ja auch angedeutet wurde, gestattet unsere Finanzlage nicht. Es ist ja viel geschehen in dieser Richtung, und soweit unsere Mittel reichen, werden wir auch, wie ich gar nicht zweifle, bei den Gemeinden in der Lage sein, Entgegenkommen zu finden und auf Grund dieser Vorlage einen einigermaßen befriedigenden Zustand her⸗ zustellen. Ich glaube also, wenn man auch in der That nicht alles erreicht, wenn auch der § 2 in der That eine gewisse Durchbrechung des im § 1 als Ziel aufgestellten Princips darstellt, daß man nichts desto weniger die Vorlage, wenn sie zu stande kommt, als einen guten Schritt vorwärts auf einem rechtschaffenen Wege zu einem rechtschaffenen Ziele bezeichnen kann, und deshalb gestatte ich mir die Bitte an das hohe Haus, der Vorlage die Zustimmung nicht zu ver⸗ sagen.
Freiherr von Maltzahn hält eine Verbesserung der Lage der in Rede stehenden Lehrer für nothwendig; für diese wichtige Aufgabe müßten die Gemeinden, die nun einmal höhere Lehranstalten hätten, die Mittel aufbringen; dazu helfe ihnen die Staatsbeihilfe und die Möglichkeit, das Schulgeld zu erhöhen.
Herr von Schöning: Wenn in den siebziger Jahren so viel höhere Schulen eingerichtet worden seien, lediglich um einer möglichst großen Anzahl junger Leute gewisse Berechtigungen zu verschaffen, so könne es nicht Aufgabe des Staats sein, solche Anstalten zu unter⸗ stützen, namentlich nicht bei der jetzigen schlechten Finanzlage. Die Commission habe die Eingriffe in die Selbstverwaltung der Ge⸗ meinden abgeschwächt, deshalb solle das Haus die Vorlage nach den Commissionsanträgen annehmen. 8
Damit schließt die Generaldiscussion. In der Special⸗ discussion beantragt zu § 1 Ober⸗Bürgermeister Oertel, die Elementarlehrer an den höheren Lehranstalten im Niedrigst⸗ und Höchstgehalt den Volksschullehrern gleichzustellen.
Ober⸗Bürgermeister Bender hält diesen „S. für zu weit⸗ gehend, denn man müsse den Städten das Recht vorbehalten, einem alten verdienten Elementarlehrer auch einmal mehr als den Höchst⸗ betrag des Gehaltes der Volksschullehrer zuzuwenden. Es handle sich hier um die Beseitigung eines Nothstandes, woran sich die Ge⸗ meinden gern betheiligen würden. Ein Eingriff in die Selbstver⸗ waltung liege nicht vor, denn es stehe ja den Gemeinden das Recht zu, wenn sie die Mehrbelastung nicht übernehmen wollten, die An⸗ stalten aufzuheben.
Ober⸗Bürgermeister Oertel zieht seinen Antrag zurück.
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:
Ich wollte mir nur erlauben, eine Anführung des Herrn Bericht⸗ erstatters richtig zu stellen. Ich muß zugeben, daß der Herr Referent
möglicherweise Anlaß gehabt hat, meine Aeußerung über die Aus⸗
Regierungsvorlage beruhigen kann; denn .“
legung des ersten Satzes des Absatzes 3 in der Commission mißzuver⸗ stehen. Es waren nämlich in der Commission Zweifel entstanden, und es war vom Herrn Ober⸗Bürgermeister Oertel die Frage ange⸗ regt, wie die Worte: „innerhalb der für die entsprechenden Kategorien von Lehrern an den staatlichen höheren Schulen bestimmten Grenzen“ zu verstehen seien. Der Herr Commissarius des Herrn Finanz⸗Ministers und mein eigener Herr Commissarius waren in dem Mament auch zweifelhaft, und ich selbst war ebenfalls nicht sicher, habe aber ange⸗ nommen, daß die Worte so zu verstehen seien, wenigstens allenfalls so verstanden werden konnten, daß damit nur die Maximalgrenze gemeint wäre. Inzwischen haben wir aus den Vorbereitungsverhandlungen festzustellen gesucht, was die eigentliche Meinung bei dieser Ausdrucks⸗ weise gewesen ist, und da bin ich es doch der Wahrheit schuldig, ausdrücklich zu sagen, daß dabei eine andere Auffassung leitend gewesen ist. Der Eingang des Absatzes 3 des § 1 ist in der That so verstanden, wie auch, wenn man genau zu⸗ sieht, der Wortlaut ergeben wird, daß die Bezüge der Vorschullehrer innerhalb der Grenzen der für die staatlichen Volksschul⸗ und Elementarlehrer durch den Normal⸗Etat festgestellten Sätze“ festzu⸗ stellen sind. Es fragt sich nur, was heißt das? Das heißt zunächst in Bezug auf die Minimalgrenze Folgendes: ein städtischer Vorschul⸗ lehrer soll nicht weniger haben als das Minimum, auf welches ein staatlicher Vorschullehrer Anspruch hat; denn dieses Minimal⸗ einkommen bildet ja hier die untere Grenze. Was heißt es nun ferner: „in Bezug auf das Maximum“? Das heißt, keine Stadt kann genöthigt werden, einem Vorschullehrer mehr zu geben, als das Maximum für die staatlichen Vorschullehrer nach dem Normal⸗Etat beträgt. Inwiefern kommen denn nun die Volksschullehrer hierbei überhaupt in Betracht? Das wird durch den Zusatz aus⸗ gedrückt. Innerhalb dieser Grenze, die der Normal⸗Etat an⸗ giebt, kann die Stadt das Aufrücken der Verschullehrer ganz nach eigenem Ermessen regeln, aber mit der einzigen Beschränkung, daß der Vorschullehrer nicht weniger haben darf, als der Volks⸗ schullehrer derselben Altersstufe in derselben Stadt hat. Er braucht also nicht nach den Sätzen des Normal⸗Etats aufzu⸗ rücken, sondern er braucht nur aufzurücken nach demjenigen Maßstabe der ihn als Volksschullehrer in derselben Stadt treffen würde; das ist die Meinung gewesen. Ich fürchte: wenn ausdrücklich durch An⸗ nahme des einen oder des anderen Antrages hier eine andere Meinung zum Ausdruck kommt, daß dann leicht Schwierigkeiten im Abgeord⸗ netenhause in Bezug auf die Annahme des Gesetzes entstehen könnten. Ich stelle deshalb dem hohen Hause anheim, wie es ja auch meine Pflicht ist, bei der Vorlage, wie sie von Ihrer Commission angenom⸗ men ist, stehen zu bleiben.
Ober⸗Bürgermeister Becker: Sollten die Gemeinden, wenn sie über den Normal⸗Etat für staatliche Anstalten hinausgingen, auch noch 150 ℳ Zulage geben?
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Bosse:
Ich kann die Sache nicht einmal so günstig auffassen, wie dies seitens des Herrn Ober⸗Bürgermeisters Becker geschieht. Ich gebe zu, daß man sich erst in die Sache hineinlesen muß, um den Sinn, der eigentlich gemeint ist, zu verstehen. Ich glaube aber, hier den ersten Satz „innerhalb der für die entsprechenden Kategorien von Lehrern an den staatlichen höheren Schulen bestimmten Grenzen“ im ganzen vorhin mit ausreichender Klarheit auseinander⸗ gesetzt zu haben, wie die Sache zu verstehen ist. Nun kommt der Zusatz „dergestalt, daß dieselbe hinter derjenigen der Volksschullehrer in dem betreffenden Orte nicht zurückbleiben darf“, und nun bitte ich nachzulesen bei dem Folgenden: „mit derselben Maßgabe ist den Lehrern eine nicht pensionsfähige Zulage von 150 ℳ jährlich zu gewähren.“
Nun gestaltet sich die Sache so: Innerhalb der Grenze des staat⸗ lichen Normal⸗Etats von 1400 bis 2800 ℳ kann die Stadt die Vor⸗ schullehrer aufrücken lassen, wie sie will, sie braucht sie nicht h nach Maß⸗ gabe des staatlichen Aufrückens, also nicht nach Maßgabe des staatlichen Dienstalterszulagensystems aufrücken zu lassen, sondern sie braucht sie nur nach Maßgabe dessen, was die Volksschullehrer in dieser Stadt haben, aufrücken zu lassen. Geht nun das Gehalt eines Vorschul⸗ lehrers über das des entsprechenden Volksschullehrers hinaus, dann braucht sie die Zulage von 150 ℳ nicht zu gewähren, und nur soweit, als es darüber hinausgeht, wird diese Zulage gewährt. Das ist der Sinn der von uns vorgeschlagenen Bestimmung.
Minister des Königlichen Hauses von Wedell hält eine ein⸗ fachere Fassung dahin für rathsam, daß man einfach sage: Die Elementarlehrer an den höheren Lehranstalten sollten mindestens 150 ℳ mehr als die Volksschullehrer erhalten.
Geheimer Ober⸗Finanz⸗Rath Germar hält den Antrag für über⸗ flüssig. Die Vorlage entspreche einer Verfügung aus dem Jahre 1874.
Ober⸗Bürgermeister Struckmann hält eine Aufklärung der Vor⸗ schrift für nothwendig.
Ober⸗Bürgermeister Oertel: Die Erklärungen der Regierungs⸗ vertreter stimmten nicht überein mit der Begründung der Vorlage, worin davon die Rede sei, daß die Vorschullehrer den Volksschul⸗ lehrern gleichgestellt sein sollten, damit die ersteren wieder an eine Volksschule zurückversetzt werden könnten. Die Annahme der Vor⸗ lage werde das Streben der Vorschullehrer nach einer Sonderstellung verstegte. egermeister Becker: Eine Sonderstellung hätten die Vorschullehrer, denn sie hätten meist ein höheres Gehalt. Vielleicht empfehle es sich, diese Frage zur redactionellen Richtigstellung an die Commission zu verweisen. 4 1
Gehelmen Ober⸗Finanz⸗Rath Germar hält das nicht für noth⸗ wendig; der Sinn sei, daß die Städte mindestens das Gehalt der staatlichen Lehrer gewähren und daß die Elementarlehrer nicht schlechter gestellt sein sollten als die Volksschullehrer an dem betreffenden Orte.
Minister des Königlichen Hauses von Wedell formulirt einen neuen Antrag, den aber Ober⸗Bürgermeister Schöller als erst recht bedenklich bezeichnet.
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Bosse:
Ich möchte nur erklären, meine Herren, daß ich mit dem Antrage von Wedell vollkommen einverstanden bin der Sache nach, ich habe nur leise Bedenken gegen die Form. Ich glaube aber, daß nach den Erklärungen, die hier abgegeben sind, man sich vollständig mit der ist kein Zweifel mehr
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