1892 / 158 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Nachmittags in Singapore angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer vr 828 am 5. Juli Nachmittags Dover neßfe Der Postdampfer „Stuttgart“, von Baltimore kommend, ist am 5. Juli Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnell⸗ dampfer „Havel“ hat am 5. Juli Vormittags Lizard passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 5. Juli Vormittags in Antwerpen angekommen. Ham burg, 7. Juli. (W. T. B.) amburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Aetiengefellschaft. Der Postdampfer „Wieland' ist, von New⸗York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen. Der Postdampfer „Polynesia“ ist, von New⸗ ork kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen. Der ostdampfer „Australia“ ist, von Hamburg kommend, gestern in t. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer „Moravia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York eingetroffen. London, 6. Juli. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Drummond Castle“ ist auf der Heimreise heute in London angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Grantully Castle“ hat auf der Ausreise heute Madeira passirt. Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist auf der Ausreise heute in Capetown angekommen. Der Union⸗Dampfer „Tartar“ ist auf der Heimreise heute in Madeira angekommen. Der Union⸗Dampfer „Pretoria“ ist g Ausreise von Lissabon abgegangen. 88

Preußische Klassenlotterie 8 1“ (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern beendeten Ziehung der 1. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 5000 auf Nr. 77 150.

1 Gewinn von 1500 auf Nr. 182 490.

2 Gewinne von 300 auf Nr. 368. 47 428.

Mannigfaltiges.

Am 6 d. M. Nachmittags gegen 1 ¾ Uhr ist auf einem Geleise⸗ Uebergang zwischen den Stationen Werder und Groß⸗Kreutz durch den Schnellzug Berlin⸗Köln Nr. 32 ein Fuhrwerk über⸗ fahren worden, dessen beide Insassen Einwohner des Dorfes Alt⸗ Töplitz sofort getödtet wurden. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert, die Pferde blieben jedoch unbeschädigt. Auf welche Weise das Fuhrwerk auf den Uebergang gelangen konnte, ist bis jetzt nicht festgestellt. Beschädigungen am Zuge sind nicht vorgekommen; derselbe konnte nach kurzem Aufenthalt an der Unfallstelle seine Fahrt fortsetzen.

e in Stolze'scher Stenographie während der Hundstagsferien veranstaltet der Stenographische Verein zu Berlin (Stolze 1844). Der Unterricht bezweckt die Erlernung der des Systems durch praktische Uebung. Die Curse sind für höherer Lehranstalten berechnet. Anmeldungen werden bei Beginn des Unterrichts in den Unterrichtslocalen entgegengenommen. Der Unterricht findet statt vom Montag, 11. Juli d. J. ab täglich Vor⸗ mittags von 9 bis 11 Uhr, und zwar für Schüler im Dorotheen⸗ städtischen Realgymnasium, Georgenstraße 30/31, für Schülerinnen in der Höheren Töchterschule der Frau Director Draeger, Tauben⸗ straße 23 a. Der Cursus wird zwei bis drei Wochen dauern. Jeder Theilnehmer hat bei der Anmeldung für Unterricht und Lehr⸗ buch 3 zu entrichten.

Die XXXIII. Hauptversammlung des Vereins Ingenieure findet in diesem Jahre in Hannover n 29. 31. August statt. Der Verein zählt jetzt über 8000 Mitglieder, Auflage seiner Zeitschrift beträgt 9350. Von Seiner Majestät dem Kaiser sind dem Verein die Rechte einer juristischen Person verliehen worden. Auf der bevorstehenden Versammlung wird u. a. über die folgenden Gegenstände verhandelt werden: Lieferungsbedingungen für Füußessen; Elektrotechnische Gesetzgebung; Einführung des vom Verein aufgestellten metrischen Schraubengewindes; Welt⸗ ausstellung in Chicago; Gewerblich⸗technische Reichsbehörde; Ent⸗ wurf eines Bürgerlichen Gesetzbuches;: Auslegestellen für Patent⸗ anmeldungen; Bildung einer Ingenieur⸗Unterstützungskasse; Preis⸗ ausschreiben über die Entwickelung der Dampfmaschine, über Reibung an Kolbenstangen und Stopfbüchsen, über Apparate zur leichten Ermittelung des Heizwerthes von Brennstoffen u. s. w. Vorträge sind bis jetzt angemeldet: Königlicher Eisenbahn⸗Maschinen⸗ inspecter von Borries: Ueber amerikanisches Eisenbahn⸗ wesen; Professor Dr. Kohlrausch, Rector der Technischen Hochschule in Hannover: Ueber den derzeitigen Stand des Baues von Dynamomaschinen; Civil⸗Ingenieur Grabau: Ueber den derzeitigen Stand des Baues von Dampfmaschinen zum Betriebe von Dynamo⸗ maschinen. Die Vormittage der drei Tage in Hannover werden den Vorträgen und Verhandlungen, die Nachmittage Ausflügen zur Be⸗ sichtigung der großen industriellen Anlagen in und bei Hannover ge⸗ widmet 88 Einen vierten Tag gedenkt der Verein in Bremen und Bremerhaven zu verleben, um an ersterem Orte die Freihafenbauten, an letzterem die großen Anlagen des Norddeutschen Lloyd zu besich⸗

Z.S- 5 6

tigen; dabe ndige Ausfahrt auf See zum Leuchtthurm auf dem Rothen Sande mit einem der neuesten Lloyddampfer in Aussicht genommen.

Königsberg, 4. Juli. Die seltene Erscheinung eines „Kugelblitzes’ ist nach übereinstimmenden, von der K. „Allg. Z.“ mitgetheilten Berichten am vergangenen Donnerstag Nachmittag am Frischen Haff beobachtet worden. Am Strande zwischen Balga und Follendorf waren fast sämmtliche Fischer nebst ihren Frauen aus letztgenanntem Orte beschäftigt, ihre Netze zu trocknen und auszubessern, als sie in weiterer Enkfernung beil nur wenig bedecktem Himmel eine schwärzlich⸗graue Wolke gewahrten, die sich immer mehr verdunkelte und sich auffallend schnell dem Strande bei Balga näherte. Die Leute hätten dieser Erscheinung weiter keine Beachtung geschenkt, wenn die Wolke sich nicht aus einer ganz anderen Richtung, fast entgegen der Luftströmung, genähert und eine röthliche Färbung angenommen hätte, die sich strahlenförmig abzeichnete und verschiedene Gestaltungen zeigte. Gegen 4 Uhr stand die Wolke etwa eine halbe Meile vom Strande entfernt; plötzlich flammte es feurig roth in ihrer Mitte auf und eine große, grellleuchtende Feuerkugel stürzte mit laut hörbarem, knisterndem Geräusch in das Haff hernieder, während die Wolke sich nunmehr schnell zertheilte und davonzog. Drei Fischerboote befanden sich auf dem Haff, und zwar nur etwa 1000 Schritt von der Stelle entfernt, wo der Kugel⸗ blitz ins Wasser stürzte. Diese Leute berichten, sie wären plötzlich durch ein grelles Licht geblendet worden, und gleichzeitig hätte sich ein starker schwefliger Geruch um sie verbreitet. Eine gleiche Natur⸗ erscheinung soll am 10. August 1884 auf dem Frischen Haff bei Brandenburg beobachtet worden sein.

Breslau, 5. Juni. Die „Schlesische Ztg.“ berichtet: Nach dem Testament des hier verstorbenen Reichstags-Abgeordneten, Stadt⸗ richters Friedländer soll sein gesammtes Vermögen bis zum Tode seiner Schwester, der Haupterbin, und alsdann noch weitere zehn Jahre durch den eingesetzten Testamentsvollstrecker, Rechtsanwalt Kirschner, verwaltet werden. Die Zinsen sind während dieser Verwaltung nach Abzug von Jahresrenten, die an die Schwester, die Neffen und Nichten des Verstorbenen zu zahlen sind, zu wohlthätigen Zwecken zu verwenden. Diese Verwendung soll nach dem Ermessen des Testa⸗ mentsvollstreckers erfolgen, jedoch soll in erster Reihe eine Stiftung zu Gunsten armer Kinder errichtet werden. Der Breslauer Verein gegen Verarmung und Bettelei erhält 10 Jahre hindurch je 1000 ℳ, die Idiotenanstalt zu Breslau, falls sie binnen 5 Jahren Corpora⸗ tionsrechte erlangt, 5000 Für die Stadt Pleß sind zur Errich⸗ tung einer Stiftung zur Erinnerung an die Eltern Moritz und Philippine Friedländer 10 000 ausgesetzt. Die kostbare Kunst⸗ sammlung (Bilder und Bronzen) des Verstorbenen, die auf über 550 000 geschätzt wird, erhält das Breslauer Museum gegen die Verpflichtung, mit der Summe von 25 000 einen Fonds zu be⸗ gründen, dessen Zinsen zur Unterstützung junger Künstler zu ver⸗ wenden sind. -

Gießen. Am 4. Juli Mittags wurde, der „Frkf. Ztg.“ zufolge, in Gießen in Gegenwart der Mitglieder des dort versammelten Forstvereins für das Großherzogthum Hessen, der Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, der Universität und der Studentenschaft das dem verstorbenen Professor der Forst⸗ wissenschaft Dr. Carl Heyer dort errichtete Denkmal der Stadt übergeben. Das Denkmal besteht aus einem Marmor⸗Obelisken mit Widmungstafel auf Granitsockel.

Rom. Die officielle IJnauguration der elektrischen Anlage auf Tivoli hat, wie der „Frkz. Z.“ mitgetheilt wird, in der Nacht zum 5. Juli unter großen Festlichkeiten mit vorzüglichem Erfolge stattgefunden. Es waren 400 Festtheilnehmer, darunter die Minister und die Mitglieder der Municipalität, anwesend. Zahlreiche Gra⸗ tulationstelegramme von hervorragenden Elektrikern aus aller Herren Ländern wurden verlesen. Bei dem Festbankett wurden Toaste auf die römische Gasgesellschaft als die Besitzerin der Werke und auf die Firma Ganz u. Co. in Budapest, welche die Anlage ausgeführt hat, ausgebracht.

Boston, 4. Juli. Ueber den in Nr. 157 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ erwähnten unglücklichen Verlauf der Ballonfahrt des Luft⸗ schiffers Rogers berichtet die „A. C.“: Zwei pon den Luftschiffern wurden auf der Stelle getödtet und ein dritter schwer verwundet. Der Ballon hatte schon eine beträchtliche Höhe erreicht, als er dem Ocean zusegelte. Darauf versuchte Herr Rogers die Klappe zu öffnen.

ei hbekam jedoch das Seidenzeug einen Riß. Das Gas entströoömte und der Ballon fuhr mit rasender Geschwindigkeit zur Erde. Er stürzte ins Wasser und zerriß in tausend Stücke. Rogers war sofort eine Leiche und sank in die Tiefe. Sein Gehilfe Fenton wurde so schwer verwundet, daß er starb, ehe er in dem Schlepper, der sich in der Nähe des Schauplatzes des Unglücks befand, nach Boston gebracht werden konnte. Der Berichterstatter Goldsmith, der die Fahrt aus Abenteuerlust gleichfalls mitgemacht hatte, athmete viel Gas ein und befindet sich jetzt im Hospital. Die übrigen Luftreisenden wurden von dem Schlepper gerettet.

verhängt worden.

Nach Schluß der Redaction eingegangene 1 Depeschen.

Hamburg, 7. Juli. (W. T. B.) Der amerikanische Gesangverein „Arion“ ist heute Vormittag 9 Uhr nach prächtigster Fahrt auf dem Packetfahrt⸗Dampfer „Wieland“ hier eingetroffen. Der Director Katzenmayr, welcher dem Verein vorausgereist war, begrüßte ihn bei seiner Landung. Der Vor⸗ stand der Hamburg⸗Altonaer Liedertafeln, Direckor Kümmel bewillkommnete die Sänger, welche in geschlossenem Zuge mit flatternder Fahne nach dem 'Europe“ marschirten. Morgen veranstaltet der ein Concert und am Sonnabend wird zu Ehren des⸗ selben ein Commers stattfinden. Am Sonntag erfolgt die Abreise nach Berlin. Ein auf dem „Wieland“ am 2. Juli veranstaltetes Concert ergab einen Ertrag für die Unterstützung Schiffbrüchiger. Der 4. d. M., der nordameri⸗ kanische Nationalfeiertag, wurde an Bord des Dampfers „Wieland“ festlich begangen.

Wien, 7. Juli. (W. T. B.) Graf Taaffe ist heute na gericht erklärte sich zur Entscheidung der Beschwerde des ent⸗ lassenen Professors an der Lehrerinnen⸗Bildungsanstalt in Goerz, Reichstags⸗Abgeordneten Spincic für incompetent. In der Motivirung heißt es: wenn die Disciplinarverhandlung gegen Spincic als Ausfluß der richterlichen Gewalt des Staats erscheine, so sei das Reichsgericht nach den Grund⸗ esetzen des Staats nicht competent. Wenn vom Standpunkte der

Der Minister⸗Präsident

Dienstherrlichkeit des Staats das Disciplinarerkenntniß gegen Spincic als Staatsbeamten erfolgt sei, so sei das Reichs⸗ gericht nicht berufen, über den behaupteten Eingriff in die politische Rechtssphäre der Staatsdiener durch die Disciplinar⸗ behörden zu entscheiden.

Wien, 7. Juli. (W. T. B.) Abgeordnetenhaus. Im Verlaufe der heutigen Sitzung interpellirten Gomperz und Genossen den Handels⸗Minister, ob er Kennt⸗ niß davon habe, daß demnächst zwischen Deutschland und Rumänien Handelsvertragsverhandlungen bevorständen, und ob Schritte eingeleitet seien, um Oesterreich⸗Ungarn die gleichen Vortheile wie dem Deutschen Reiche bei der Einfuhr nach Ru⸗ mänien zu sichern. Die Begründung der Interpellation weist darauf hin, daß die von Rumänien an Deutschland gemachten Zugeständnisse, wenn sie nicht gleichzeitig Oesterreich⸗ Ungarn zu Gute kämen, ein schwerer Schlag für dessen Handel und Industrie sein würden. Ferner enthalte der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn die feierliche Erklärung, er solle Anknüpfungspunkte für eine entsprechende vertragsmäßige Regelung derbeiderseitigen Handels⸗ beziehungen zu anderen Staaten gewähren. Bei der Berathung der Thierseuchenvorlage hob der Abg. Wiedersperg die Vortheile der Regierungsvorlage hervor, namentlich was die Ersatzleistung des Staats für die wegen Seuchen getödteten Thiere betreffe. Der Regierungsvertreter Sections⸗Chef Erb erklärte, die ungarische Regierung bereite einen analogen Gesetz⸗ entwurf vor; sie werde jedenfalls einen derartigen Gesetzentwurf einbringen, der den Bedingungen des Viehseuchen⸗Ueberein⸗ kommens mit Deutschland entspreche. Mit der Annahme des vorliegenden Gesetzentwurfs werde Oesterreich allen europäischen Staaten voraus sein. (Beifall.)

St. Petersburg, 6. Juli. (W. T. B.) Nach hier eingegangenen Nachrichten sind in Astrachan Unruhen vor⸗ gekommen, bei denen es leider nicht ohne Blutvergießen abge⸗ gangen ist. Arbeiter, die infolge der Angst vor der Cholera ihre Arbeiten verlassen wollten, obgleich sie Vorschuß auf dieselben erhalten hatten, wurden daran gehindert und sollten zur Aus⸗ haltung einer Quarantäne gezwungen werden. Sie lehnten sich dagegen auf, sodaß Militär einschreiten mußte. Infolge der Unruhen ist über die Stadt der kleine Belagerungszustand Nach amtlicher Bekanntmachung findet die Eröffnung der Messe in Nischny⸗Nowgorod wie ge⸗ wöhnlich am 27. Juli (15. Juli a. St.) statt. Die Nach⸗ richten aus den von der Cholera inficirten Gegenden lauten im wesentlichen unverändert.

Pittsburg, 7. Juli. (W. T. B.) Nach weiteren Meldungen aus Homestead wurden von den Polizisten, die zu landen versuchten, sieben durch das Feuer der Strikenden getödtet und 30 verwundet. Trotz gegentheiliger Zu⸗ sicherungen der Vertreter der Strikenden fanden gegen die Polizisten bei ihrer Landung grobe Ausschreitungen statt.

„Hôtel de⸗ Verein

Ellischau abgereist. Das Reichs⸗

Stationen.

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red. in Millim.

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Regen halb bed. Regen ¹) bedeckt Regen ²) heiters) heiter*)

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1¹) Regen. ²) witter,

orm. Regen.

Nachm. Regen. achts Regen.

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) Nachts Regen.

4 heiter 2sheiter

19 21

2 wolkenlos

8) Nachm. Gewitter.

23

³) Nachm. Ge⸗ 5) Gest.

Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum unter 735 mm vom Westen kommend liegt über der nördlichen Nordsee und be⸗ herrscht mit starken bis stürmischen westlichen Winden Nordwest⸗Europa bis zum Kanal und zur west⸗ deutschen Küste. Der hohe Luftdruck über dem süd⸗ lichen Europa hat etwas abgenommen, sodaß die höchsten Barometerstände über den Pyrenäen und den Alpen nur wenig 765 mm übersteigen. Während Norddeutschland mit trübem Wetter, stellenweise regnerischem Wetter und stark auffrischenden süd⸗ westlichen Winden unter dem Einflusse jenes Minimums steht, ist in Süddeutschland bei meist schwacher Luftbewegung das Wetter am Morgen noch heiter. Die Temperatur liegt in Deutschland meist etwas unter der normalen. Niederschläge fielen daselbst gestern fast allenthalben, stellenweise unter Gewittererscheinungen.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen. Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater.

Freitag: Neu einstudirt: Der Iustige Krieg. Operette in 3 Acten von Johann Strauß. Anfang

7 Uhr. 1 Im prachtvollen Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des 1 Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen r. Sonnabend: Boccaccio. Im Park: Großes Park⸗Fest. Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern.

Kroll's Theater. Freitag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Der Postillon von Lon⸗ jumean. (Chapelou und St. Phar: Herr Heinrich Bötel.) Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Das Nachtlager in Granada. Sonntag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen

4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Belle-Allianre-Theater. Freitag: Zum 8. Male: Neu einstudirt: Gefährliche Mädchen. Lustspiel in 4 Acten von Ed. Schacht. Regie: Georg Stollberg.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz):

8 Großes Elite⸗Concert.

Auftreten sämmtlicher Specialitäten.

Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Z“ durch 50 000 Gasflammen, bengalisches Licht ꝛc. ꝛc.

8 des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr.

—Wwochen⸗Vergnügungs⸗Repertoire: Sonnabend: Gefährliche Mädchen. Zweites Sommernachtsfest mit Frei⸗Glücksrad.

Sonntag: Gefährliche Mädchen. Gr. Militär⸗ Doppel⸗Concert mit Schlachtenmusik.

Adolph Ernst⸗Theater. Freitag: 8. Ge⸗ sammt⸗Gastspiel der aus 42 Personen bestehenden Gesellschaft des Directors Theodor Giesrau vom K. K. priv. Theater in der Josefstadt Wien. Zum letzten Male: Leichtes Tuch. Posse mit Gesang in 5 Bildern von Theodor Taube. Musik von Karl Kleiber. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonnabend: Zum 1. Male: Ein alter Hallodri. Posse in 3 Acten. 8

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

[01011 Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890.

1 Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte.

UHrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 11 Uhr. Täglich Vorstellung im wissenschaftlichen Theater. Näheres die Anschlag⸗ zettel. Anfang 7 ½ Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Lieut. John von Hedemann mit Frl. Clara von Bredow (Görlitz). Ober⸗ ehrer Dr. Hugo Michael mit Frl. Sophie Wein⸗ hold (Breslau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rechtsanwalt Peschke (Mansfeld). Eine Tochter: Hrn. Frhrn. Vincke (Hamm i. W.).

Gestorben: Fr. Pfarrer Elisabeth Schollmevyer, geb. von Jagow (Gr.⸗Wanza). Hr. Pastor emer. und Superintendent a. D. Karl Reimann (Salzwedel). Verw. Fr. Pastor Mathilde Salin, geb. Trapp (Zichow S u.⸗M.) Hr. Amtsgerichts⸗Rath a. D., Geh. Justiz⸗Ratt Mortimer Wendt (Berlin). Hr. Oderstrom⸗ Baudirector, Geh. Regierungs⸗Rath Leopold Bade (Breslau). Hr. Geh. Regierungs⸗Rath a. T. Carl Bormann (Breslau).

vesexvvwxrren

Redacteur: J. V.: Siemenroth Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin, Donners

tag, den 7. Juli

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. 8 1— 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaftehn.

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 1

9. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[22425) Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Schuhmachermeister Wilhelm Teetz wegen schwerer Urkundenfälschung und Un⸗ treue unter dem 20. November 1882 in actis 84.

G. 3030. 82. J. IV. C. 774. 82. erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 2. Juni 1892.

Der Erste Staatsanwalt

bei dem Königlichen Landgericht I. Berlin 22324] Steckbriefs⸗Erledigung. ““ am 19. Mai 1892 wegen Betruges in den Acten 130

D. 567. 91 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 28. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 130.

Beschluß.

In der Strafsache gegen den Eigenthümer Her⸗ ann Julius Franz Schmidt aus Städtisch⸗Mönch⸗ kappe, jetzt unbekannten Aufenthalts, wegen Ver⸗ gehens gegen die Sittlichkeit werden in Erwägung:

daß der Angeklagte der wiederholten Beischlafs⸗ vollziehung mit seiner Stieftochter Emilie Kraatz in den Jahren 1879—1881 angeklagt ist (Bl. 13, 14, 18 act.), daß demnach ein Vergehen (Verletzung des § 173 Abs. 2 R.⸗St.⸗G.⸗Bchs.) vorliegt, und die Straf⸗ verfolgung nach § 67 R.⸗St.⸗G.⸗Bchs. in fünf Jahren seit dem Tage der begangenen Handlung verjährt, daß die Verjährung zuletzt, durch den die Er⸗ neuerung des gegen den Angeklagten erlassenen Steckbriefes vom 15. Mai 1883 anordnenden ge⸗ ichtlichen Beschluß vom 6. Mai 1887 unterbrochen worden (Bl. 65 act.), daß somit das Vergehen des Angeklagten ver⸗

ährt ist, 1u“] gemäß §§ 123, 335, R.⸗St.⸗P.⸗O., 1 1) der gegen den Angeklagten erlassene Haft⸗ befehl vom 7. Mai 1883 (Bl. 31 act.), h) die durch das unterzeichnete Gericht am 23. Mai 1883 ausgesprochene Beschlagnahme des im Deutschen Reiche befindlichen Ver⸗ mögens (Bl. 29v. act.) ufgehoben. Stettin, den 20. Juni 1892. Königliches Landgericht. Strafkammer III. v. Kienitz. Ludewig. Jaeger.

2) Aufgebote, Zustellun und dergl.

[22439] Zwangsversteigerung. 8 Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von Giebichenstein Band IX. Blatt 401 auf den Namen des Erbgerichtsbesitzers Carl Winkler in Pabstdorf, später zu Leipzig⸗Plagwitz, eingetragenen, zu Giebichenstein, Triftstraße Nr. 27, belegenen Grundstücke: Dampfschneidemühle und Holzschuppen Kartenblatt 1, Parzelle 1300/268, 1327/267, 1425/267 1426/267 von 10 a 65 qm, am 12. Sep⸗ ember 1892, Vormittags 9 ½ Uhr, vor dem zterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, kleine Zteinstraße 8, Zimmer Nr. 31, versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 0,66 Reinertrag und einer Fläche von 0,02,09 ha zur Grundsteuer, mit 370 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, Zimmer Nr. 30, eingesehen werden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages wird am 13. September 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 31, ver⸗ kündet werden. Zum Zwecke der Zustellung an den ꝛc. Winkler wird dieser Auszug hiermit öffentlich be⸗ kannt gemacht. Halle a. S., den 25. Juni 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

[22438

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des be⸗ schlagnahmten, dem Ziegleibesitzer H. Schäffer ge⸗ hörigen Ziegeleigehöfts Nr. 106 A. des Schelffeldes hieselbst mit Zubehör Termine: zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingun⸗ gen am Mittwoch, den 27. Juli 1892, und zum Ueberbot am Mittwoch, den 17. August 1892, jedesmal Vormittags 11 Uhr, im immer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hi

5*

hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. Auslage der Verkaufs⸗ bedingungen vom 13. Juli 1892 an auf der Ge⸗ richtssch iberei und bei dem zum Seguester bestellten Herrn Referendar Rathsagg hieselbst, welcher Kauf⸗ liebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Be⸗ Uhügnng des Grundstücks mit Zubehör gestatten ird.

Schwerin, den 4. Juli 1892.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsches Amtsgericht. 8

8— 26 8

Auf ; ö“ Auf Antrag ist vom unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte die Zwangsversteigerung betreffs der Grundstücke Fol. 2438, 1236, 2173 und der ideellen Ifte von Fol. 66 des Grund⸗ und Hvpotheken⸗ buchs für Schöneck beschlossen worden. 1 Da die gedachten Grundstücksfolien für Carl 19 Meisel und Carl Theodor Meisel aus

gögen den Schankwirth Gerhard Weien

Schöneck, ersterer jetzt unbekannten Aufenthalts, mit einem Vorkaufsrechte beschwert sind, wird vorgenannter Carl Oscar Meisel hiermit aufgefordert, binnen 30 Tagen, von dem nach § 189 Civilprozeß⸗ ordnung als Tag der Zustellung geltenden Zeitpunkte ab gerechnet, sich 2 anher zu erklären, ob er im vorliegenden Falle von der Aus⸗ übung des Vorkaufsrechts Gebrauch machen wolle, andernfalls dieses Vorkaufsrecht im vorliegenden

Falle unberücksichtigt bleiben müßte. Oelsnitz i. B., am 2. Juli 1892. Königliches Amtsgericht daselbst 2 (Unterschrift.) 8

[22436-1

In Sachen des Wurstfabrikanten Heinrich Sonder hier, Klägers, wider den Restaurateur Theodor Rogge hier, Beklagten, wegen Hypothekkapitals und Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, alte Knochenhauerstraße Nr. 520 belegenen Wohn⸗ und Brauhauses nebst Hof, Blatt III. der Innenstadt Nr. 430 a zu 3 a 90 qm, zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 29. Juni 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 30. Juni 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 28. Oktober 1892, Morgens 10 ½ Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst, Zimmer Nr. 41, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 4. Juli 1892.

Herzogliches Amtsgericht. VI. A. Heise.

[22437 8

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des dem Töpfer Thomaschewski gehörigen Hauses Nr. 9 hieselbst, steht zur Erklärung über den Theilungs⸗ plan, welcher vom 7. Juli d. J. an ausliegt, und zur Vornahme der Vertheilung Termin am 15. Juli d. J., Vormittags 10 ½ Uhr an.

Krakow, den 28. Juni 1892.

Großherzogl. Mecklenburgisches Amtsgericht.

[8639] Aufgebot.

Auf den Antrag des Pfarrers Rochus Wirkus in Wielkalonka wird der Inbaber der Actie der Credit⸗ bank von Donimirski, Kalkstein, Lyskowski und Comp. in Thorn Litt. B. Nr. 502 (vol. II. Fol 251) über 200 Thaler aufgefordert, seine Rechte auf diese Actie spätestens im Aufgebotstermin, den 26. November 1892, Vormittags 11 Uhr, bei dem unter⸗ zeichneten Gericht anzumelden und die Actie vor⸗ zulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird. u“

Thorn, den 21. April 1892.

Königliches Amtsgericht.

[17539] Aufgebot.

Auf den Antrag des Amtsraths Reimer zu Waldau, vertreten durch den Justiz⸗Rath Luebke zu Königsberg, wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen, für den Antragsteller unter dem 15. Ok⸗ tober 1890 ausgefertigten Depositalscheins Litt. C. Nr. 244 der Ostpreußischen Landschaftlichen Darlehns⸗ kasse hierdurch aufgefordert, seine Rechte auf diesen 6. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 34) an⸗ zumelden und diesen Schein vorzulegen, widrigen⸗ falls derselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Königsberg, den 30. Mai 1892.

Königliches Amtsgericht. XVII. [22442] Beschluß.

Auf Antrag der unverehelichten Louise Knoll zu Mutius⸗Bischdorf und des gesetzlichen Vormundes ihres Kindes Ida Emma Knoll, des Häuslers und Maurers Heinrich Knoll ebendaselbst, vertreten durch den Rechtsanwalt Tucker zu Lüben, wird das Spar⸗ kassenbuch Nr. 3099 der vereinigten Sparkasse von Stadt Kotzenau und Dorf Klein⸗Kotzenau, ausgestellt auf den Namen des Rudolf Tschierschke zu Neu⸗ hammer, lautend auf noch 612,50 aufgeboten.

Der unbekannte Inhaber der Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 26. Januar 1893, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu⸗ melden uund die Urkunde vorzulegen.

Im Falle nicht erfolgender Anmeldung von Rechten beziehungsweise Vorlegung der Urkunde wird die letztere für kraftlos erklärt werden.

Lüben, den 28. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

[3254] Ausfertigung. Aufgebot.

In der Erwägung, daß der perh. Tapezierer Max Haunschild von Freising, als Bevollmächtigter seiner Ehefrau Babette Haunschild unterm 6. ds. Mts. zu Protokoll der Gerichtsschreiberei Antrag dahin stellte, das Aufgebotsverfahren, bezüglich des seiner Ehefrau gehörigen, zu Verlust gegangenen Sparkassabuches der städtischen Sparkassa Freising Nr. 4024 auf eine Einlage von 383 70 lautend, zum Zwecke dessen Kraftloserklärung einzuleiten,

in weiterer Erwägung, daß der gestellte Antrag nach den Vorschriften des § 840 der R. C. P. O. begründet erscheint, 88

daß endlich Sparkassabücher unter die gemäß § 823 und ff. der R. C. P. O., sowie Art. 69 des b. Aus⸗ führungsgesetzes hiezu, amortisirbaren Urkunden zu zählen sind, ergeht im Hinblick auf § 841 der allegirten R. C. P. O. an den Inhaber dieses Sparkassabuches die Aufforderung, spätestens in dem auf Montag, den

borenen

17. Oktober 1892, Vormittags 9 ½ Uhr, fest⸗ gesetzten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und das Spar⸗ kassabuch vorzulegen, widrigenfalls Kraftloserklärung desselben durch Ausschlußurtheil erfolgt. 8

Freising, den⸗7. April 1892. 8

Königliches Amtsgericht. (gez.) von Gruben, K. Amtsrichter.

Den Gleichlaut mit der Urschrift bestätigt:

Freising, den 9. April 1892.

Gerchteschredbere des Kgl. Amtsgerichts Freising.

Ficht, K. Secretär.

[61576] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommener Sparkassenbücher der hiesigen städtischen Sparkasse:

1) Nr. 318 639 über 65,54 ℳ, lautend auf Fräu⸗ lein Rosa Raphael, Neue Königstr. 34, von der ꝛc. Raphael, Prenzlauerstr. 51, Nr. 189 748 über 5,75 ℳ, lautend auf den Schlosser Georg Wölfel, Gerichtsstr. 79, von dem ꝛc. Wölfel, Gerichtsstr. 72, Nr. 91 442 über 50,32 ℳ, lautend auf den Drechsler Carl Uhlemann, Fürstenberger⸗ straße 8, von dem ꝛc. Uhlemann, Fürstenbergerstr. 9, Nr. 184 536 über 51,08 ℳ, lautend auf Wil⸗ helmine Neumeyer, Tochter des Restaura⸗ teurs, Lebuserstr. 2, don dem Restaurateur Wilhelm Neumevyer, Lebuserstr. 14,

ntragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf

den 3. Oktober 1892, Vormittags 11 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof Flügel B. parterre, Saal 32, an⸗ beraumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 5. Januar 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 73.

[159344 v11“X““ Das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Glogau Litt. A. Nr. 9740, ausgefertigt für den Schacht⸗ meister Heinrich⸗Riedel in Alt⸗Driebitz, über ℳ, unter Hinzurechnung der Zinsen am 1. Januar 1892 lautend über 609 ℳ, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des ge⸗ nannten Eigenthümers zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung aufgeboten werden.

Es wird daher der Inhaber dieses Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 20. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte (Zimmer Nr. 1) seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er⸗ folgen wird.

Glogau, den 13. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

[22447] Aufgebot.

Zum Zwecke ihrer Eintragung als Eigenthümer der nachstehend verzeichneten Grundstücke haben deren Besitzer, nämlich:

1) Der Weber Franz Joseph Peterseim von hier das Aufgebot des im Grundbuche von Hevyerode Band V. Blatt 617, bisher auf den Namen des Wollkämmers Jacob Thon und dessen Ehefrau Anna

Margarethe, Ee Peterseim, eingetragenen, in Abthl. I. Nr. 1 verzeich

1 hneten Grundstückes ³6 Acker Land am Deutschen Ufer = 15 a 60 qm, Flurb. Nr. 1616

Kbl. 1 Parzelle 489, Acker.

2) Der Oekonom Christoph Nordmann in Klein⸗ grabe, vertreten durch den Justiz⸗Rath Petersen zu Mütlhausen i. Thr., das Aufgebot der im Grundbuche von Kleingrabe Band V. Blatt 169 bisher auf den Namen des Oekonomen Georg Andreas Thon in Wanfried eingetragenen, in Abthl. I. unter Nr. 1 e und 4 bezw. Nr. 7 verzeichneten Grund⸗ stücke:

¼ Hufenacker Land im Nützelfelde und

Hufenacker Land ebenda, an deren Stelle nach bestätigtem Separationsrezeß getreten ist: 8

Plan Sect. II. Nr. 396 im Nützelfelde, Kbl. 2 Parzelle 46, 29 a 22 qm, beantragt.

Es werden demnach zu dem auf den 26. Oktober 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, Zimmer Nr. 21, anberaumten Termine alle ihrer Existenz nach unbekannten Eigen⸗ thumsprätendenten oben genannter Grundstücke mit der Aufforderung geladen, spätestens im Termin ihre Eigenthumsansprüche anzumelden und gehörig zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Ansprüchen ausgeschlossen werden.

Mühlhausen i. Thr., den 29. Juni 1892.

Königl. Amtsgericht. IV. Streicher.

ontga

[22435]

Das K. Amtsgericht München I. Abth. A. f. C.⸗S. hat unterm 23. April 1892 folgendes Aufgebot erlassen:

Ueber Leben und Aufenthalt des am 17. No⸗ vember 1830 in Neumarkt in der Oberpfalz ge⸗ und, soviel bekannt, dort beheimatheten Valentin Miedanner, v. Bereiters weiland Sr. Majestät des Königs Otto von Griechenland, sind seit dem Jahre 1873 keine Nachrichten mehr vor⸗ handen. Auf Antrag des Rechtsanwalts Roderich Mayr, Curators des Verschollenen, ergeht nun die Aufforderung: -

1) an den Verschollenen Valentin Miedanner, spätestens im Aufgebotstermine am Samstag, den 4. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, per⸗

[22445]

sönlich oder schriftlich bei gefertigtem Gerichte, Geschäftszimmer Nr. 40/II. (Augustinerstock) sich anzumelden, widrigenfalls er für todt erklärt wirdz 2) an die Erbbktheiligten, ihre Interessen in Aufgebotsverfahren wahrzunehmen; 3) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, Mittheilung über bei Gericht zu ma München, 4. Juli 1892. 8 Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8). Störrlein.

[2244311 Aufgebot.

Der Schuhmachermeister Heinrich Böttger in Sandersleben hat das Aufgebot seines am 11. April 1861 zu Sandersleben geborenen Sohnes, des Schuhmachers Friedrich Karl Böttger zum Zwecke der Todeserklärung desselben beantragt. genannte Friedrich Karl Böttger, welcher sich am 30. September 1880 von Sandersleben und am 4. oder 5. Oktober 1880 von Dessau entfernt hat, ist seitdem verschollen.

Der Schuhmacher Friedrich Karl Böttger wird deshalb hierdurch öffentlich aufgerufen und aufgefordert, sich spätestens in dem auf Dienstag, den 31. Ja⸗ nuar 1893, Vormittags 10 Ühr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird.

Sandersleben, den 27. Juni 1892.

Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. Aue.

[22440] Bekanntmachung. 1 Auf Antrag der verw. Ausgedinger Louise Grabasch, geb. Gogoll, in Ostritz, vertreten durch den Justiz⸗ Rath Roeder in Züllichau, wird deren Sohn, der am 8. Juli 1841 zu Ostritz geborene Johann Friedrich Wilhelm Grabasch, welcher seit dem Jahre 1869 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermine am 29. April 1893, Mittags 12 Uhr, zu melden, widrigenfalls er für todt er⸗ klärt wird. Züllichau, 30. Juni 1892. Königliches Amtsgericht.

[22434] Aufgebot. 6

Auf Antrag der verw. Glasermeister Sophie Marks, geb. Thrömer, zu Breslau und deren Kinder:

a. der unverehel. Sophie Marks in München,

b. der unverehel. Hermine Marks in Mainz,

c. der unverehel. Elisabeth Marks in Breslau,

d. e. f. g. der minderjährigen Geschwister Mar⸗

garetha, Meta, Hedwig und Valesca Marks,

zu d. e. f. und g. vertreten durch ihre Mutter, die Wittwe Sophie Marks als Vormünderin, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Silberfeld zu

werden die Nachlaßgläubiger und Vermächtniß⸗ nehmer des am 17. Januar 1892 verstorbenen Glasermeisters Hermann Marks aus Breslau auf⸗ gefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine am 17. September 1892, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht (Zimmer 89) an⸗ zumelden, widrigenfalls sie gegen die Beneficialerben ihre Ansprüche nur noch insoweit geltend machen können, als der Nachlaß mit Ausschluß aller seit dem Tode des Erblassers aufgekommenen Nutzungen durch Befriedigung der angemeldeten Ansprüche nicht rschöpft wird.

Breslan, den 27. Juni 1892.

Königliches Amtsgericht.

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[224442 Aufgebot. Auf Antrag des Testamentsvollstreckers des storbenen Rentiers Johann Georg Heinrich Conr Rennenberg, nämlich des Rechtsanwalts Dris. Heinrich Gieschen, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Man kiewicz und Rich. Gieschen, wird ein Aufgebo dahin erlassen: Alle, welche an den Nachlaß des hierselbst am 29. Mai 1892 vperstorbenen Rentiers Johang Georg Heinrich Conrad Rennenberg Erb⸗ oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 6. Juni 1882 errichteten am 9. Juni 1892 publicirten Testaments, ins⸗ besondere den dem Antragsteller als Testaments⸗ vollstrecker im § 5 des Testaments ertheilten Befugnissen, namentlich der Befugniß, allein in die Umschreibung von Grundstücken, sowie in die

ver

Hypothekpösten soweit solches erforderlich ist zu consentiren, widersprechen wollen, werden

rungen und Widersprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zim⸗ mer Nr. 17, stätestens aber in dem auf Freitag, den 28. Oktober 1892, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 29. Juni 1892. Das Amtsgericht Hamburg. Abth. für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr. 8 Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.

Aufgebot. Auf Antrag des Testamentsvollstreckers des ver⸗ storbenen Heinrich Christopher Stülcken, nämlich des Kaufmanns Heinrich Adolph Tietgens, wird ein Auf⸗ gebot dahin erlassen: ““ Alle, welche an den Nachlaß der hierselbst am 26. August 1873 bezw. 27. Februar 1892 ver⸗

orbenen Eheleute Heinrich Christopher Stülcken

und Anna Dorothea, geb. Breckwoldt, persönlich

Umschreibung, Tilgung oder Verclausulirung von

hierdurch aufgefordert, solche Ansprüche, Forde⸗

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