1892 / 167 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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ist am 15. Juli, Nachmittags, in Aden angekommen. Der Post⸗ 4—8 „Dresden Sen am 15. Juli, Nachmittags, in Baltimore angekommen. Der Postdampfer„Baltimore“ hat am 16. Juli, Morgens, die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. Der ostdampfer „Leipzig“, nach Brasilien bestimmt, hat am 16. Juli, Bent ens, Dover paffirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“, von Australien kommend, ist am 15. Juli, Nachmittags, in Aden angekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“, nach New⸗York bestimmt, hat am 16. Juli Mittags, Lizard passirt. 1— Hamburg, 16. Juli. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer ⸗„Columbia“ und der Postdampfer „Steinhoeft“ sind, von Hamburg kommend, heute Morgen in New⸗York eingetroffen. 17. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Gellert“ ist, von Hamburg kommend, gestern Nachmittag in New⸗York ein⸗ getroffen. 18. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer „Scandia ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen in New⸗York eingetroffen. London, 16. Juli. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Mexican“ ist am Donnerstag auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle⸗Dampfer „Dunottar⸗Castle' ist heute auf der Ausreise von London abgegegangen. Amsterdam, 13. Juli. Am 4. August wird die fertiggestellte Abtheilung des Merwede⸗Rhein⸗Kanals, von Amsterdam nach Gorkum, eröffnet werden. Es sollen dabei, wie der „Köln. Ztg.” eschrieben wird, Feierlichkeiten stattfinden, zu welchen die Stadt Amsterdam einen Beitrag von 5000 Gulden zugesichert hat. Capstadt, 13. Juli. Die Natal und Orange⸗Freistaat⸗ Eisenbahn wurde, wie die Londoner „Allg. Corr“ mittheilt, heute in Harrismith unter großer Seseth enng feierlich eröffnet. Die Concurrenz zwischen den Eisenbahnlinien von Natal und dem Cap um den Handel des Transvaals ist nunmehr größer als Man erwartet einen erbitterten Tarifkrieg.

Theater und Musik.

Kroll's Theater. Fräulein Louise Heymann aus Amsterdam, die durch ihre Bühnenthätigkeit in Rom, woselbst die Künstlerin auch ihre Aus⸗ bildung genossen, sowie durch ihr Auftreten in anderen Städten sich einen ehrenvollen Ruf erworben hat, gab am Sonnabend hier⸗ selbst ihr erstes Gastspiel im Kroll'schen Theater, und zwar in der Oper „Lakme“ von Delibes. Die Sängerin besitzt eine sehr umfangreiche, in der Höhe besonders ausgiebige Sopranstimme, die vortrefflich geschult ist, die kühnsten Intervallsprünge bis in die dreigestrichene Octave hinein mit Geschick ausführt und in dieser gefährlichen Höhe auch Coloraturen und Triller mit Leichtigkeit überwindet. Ihre Leistungen in der Legende des zweiten Actes und im Duett der dritten Scene des letzten Actes bildeten, was Spiel und Gesang betrifft, wahre Glanzpunkte in der Oper und erinnerten an die besten hier Füeens Darstellungen dieser schwierigen Partie. Die Herren Alma (. erald), Fricke (Friedrich), Pauli (Hadji) und Fräulein Ippen (Mallika) qanden sich so gut wie möglich in ihre Rollen. Besonders lobenswerth in Bezug auf Reinheit der Intonation, Deutlichkeit der Aussprache und Bühnengewandheit war Herr Lurgenstein als Nilakantha. Fräulein Heymann hatte ihre Partie bei dem Componisten selbst einstudirt und sang dieselbe daher in französischer Sprache. Schlie lich erwähnen wir noch der umsichtigen Direction des Herrn Kapellmeisters Ruthardt.

Im Kroll'schen Theater tritt morgen Herr Bötel in der Titelpartie von Flotow's „Stradella“ und am Mittwoch Fräulein

Heymann als „Nachtwandlerin“ auf.

Mannigfaltiges.

Ueber die Witterung des Monats Juni schreibt die „Stat. Corr.“: Die vorwiegend kühle, trübe, regnerische Witterung des ver⸗ flossenen Monats machte sich um so fühlbarer, als sie unmittelbar auf das heitere und heiße Wetter der letzten Maitage folgte. Wäh⸗ rend des ganzen Monats blieb die Temperatur mit Ausnahme zweier kürzerer Hermeperisben um den 10. und 29. hinter den normalen Verhältnissen zurück. Nur der Südosten der Monarchie hatte im Monatsmittel zu hohe Werthe zu verzeichnen, während es in den übrigen Landestheilen allgemein zu kühl war an der Nordseeküste bis zu 2 Grad. Im größeren Theil von Norddeutschland waren die Niederschläge häaͤufig und ziemlich reichlich; besonders gilt dies vom Westen, Südosten und den Küstenländern, wo stellenweise fast das Doppelte der normalen Menge gemessen wurde. Nur in den dazwischen liegenden Landestheilen von Feereußen bis Thüringen hin ist es zu trocken gewesen. Aus vielen Orten, namentlich des Binnenlandes, ist eine sehr große Zahl von Ge⸗ wittern gemeldet worden, und zwar besonders im Beginne der ersten und zweiten Dekade, wo Gewitterperioden von 4 bis 5 Tagen vermerkt sind. Mit der Verlagerung des Gebiets hohen Luftdrucks, dessen Einfluß die heiteren, warmen Tage am Ende des Monats Mai zu verdanken waren, nach Süden resp. Südwesten trat zu Anfang Juni Trübung und damit Abkühlung ein. Besonders aber machte sich letztere vom 3. ab

eltend, als Depressionen im Norden und Osten westliche bis nördliche Winde verursachten. Am Schluß der ersten Dekade fand vorüber⸗ gehend kurze Erwärmung statt, da die Anticyklone über Südwest⸗ S sich auch über Deutschland ausbreitete und heiteres, sonniges

Wetter veranlaßte. Dann aber sank die Temperatur schnell bis zum

14., in welcher Zeit sogar vielfach Frostschäden gemeldet wurden; die Ursache dieses raschen Temperaturrückganges war ein Minimum über der Ostsee, das Bedeckung des Himmels und zugleich lebhafte nordwestliche Luftströmung hervorrief. Erst von da ab machte sich ein stetiges, aber sehr allmähliches Sbeigen der Temperatur bemerkbar, das bis zum 29. anhielt. In dieser Zeit lagen Anticyklonen zuerst im Westen, später über Südeuropa, während Norddeutschland von einer ganzen Reihe westöstlich eilender De⸗ pressionen berührt oder durchzogen ward. Von diesen sind besonders diejenigen vom 24. und 29. dadurch bemerkenswerth geworden, daß sie fast orkanartige Stürme mitbrachten, welche vielfach Zerstörungen an Bauten und Päͤumen hervorriefen. Mit dem Vorübergange der letzt⸗ genannten Depression traten auf deren Rückseite nordwestliche Winde auf, welche am 30. Juni Zunahme der Trübung und plötzlichen Tem⸗ peratursturz herbeiführten.

Unter den im Zoologischen Garten neuerdings gemachten Erwerbungen ist besonders auf einige Thiere aus einem größeren Transport hinzuweisen, die der Oberarzt der Kaiserlichen Schutztruppe in Deutsch⸗Ostafrika Herr Dr. Becker dem Institut zum Geschenk emacht hat. Es befindet sich darunter ein prachtvoller, auffallend heller und schwach gefleckter Leopard, der im großen Raubthierhause neben dem vom früheren Bezirks⸗Hauptmann in Deutsch⸗Ostafrika Rochus Schmidt geschenkten, einem anderen, mehr im Innern liegenden Gebiet entstammenden und in der Färbung von dem erst⸗ enannten sehr abweichenden Exemplar untergebracht ist. Sodann ist unter den neuen Zugängen ein ebenfalls von Dr. Becker geschenktes, einer besonderen Art angehörendes Stachelschwein, das von dem früheren Leiter des hiesigen Zoologischen Museums, Professor Peters, der selbst eine längere Reise nach unternahm, als von dem gewöhnlichen, Süd⸗Europa, Nord⸗Afrika und das angrenzende Asien bewohnenden Stachelschwein abweichend erkannt und süd⸗ afrikanisches Stachelschwein benannt wurde. Endlich kam zusammen mit den oben genannten Thieren aus den deutschen Colonialgebieten auch noch eine der zierlichen Zwergantilopen, durch die nunmehr das Liliputanerhäuschen im Antilopenhause wieder voll besetzt ist. Diese neue Zwergantilope gehört einer selteneren Art an, von der neuer⸗ dings neben vielen anderen Sammlungsgegenständen mehrere Bälge

durch Emin Pascha an das hiesige Museum für Naturkunde gelangten.

+ Schweidnitz, 16. Juli. Heute Mittag 12 Uhr hat in feierlicher Weise die Eröffnung der hiesigen Gewerbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung durch ihren Protector, den Ober⸗Präsidenten der Provinz Schlesien, Wirklichen Geheimen Rath Dr. von Seydewitz im Beisein des Regierungs⸗Präsidenten, Wirklichen Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Raths Juncker von Ober⸗Conreut, sowie des Landes⸗Hauptmanns von Schlesien von Klitzing und der Vertreter der Königlichen und städtischen Behörden stattgefunden. An die Er⸗ öffnungsfeier schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung.

Glogau, 15. Juli. Unter den Kriegsschülern, die zu dem jetzt beginnenden Cursus hier eingetroffen sind, befindet sich, wie der „N. Pr. Z.“ mitgetheilt wird, auch ein Sohn des verstorbenen Khedive von Egypten, Tewfik Pascha.

Fulda. In den Tagen vom 23. bis 26. August findet, dem „Hann. Cour.“ zufolge, in Fulda die diesjährige Bischofs⸗Con⸗ ferenz statt.

München, 15. Juli. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent hat, wie die M. „Allg. Ztg.“ meldet, für die ärmeren Be⸗ wohner der am 12. d. durch Wolkenbruch und Ueberschwemmung

eschädigten Gegend von Schliersee und Miesbach eine Unter⸗ Ftatzung im Betrage von 1000 bewilligt.

London, 14. Juli. In einer Schule bei Berhampstead brach, wie der „Voss. Z.“ berichtet wird, am Mittwoch Feuer aus. Die griffen so schnell um sich, daß acht Kinder verbrannten. Die herbeigeeilte Feuerwehr konnte wenig thun, da nicht genug Wasser vorhanden war.

London, 16. Juli. Der Herzog von Connaught eröffnete, wie die „A. C.“ berichtet, am Donnerstag die neue Wasserleitung von Liverpool, welche die Stadt mit Wasser aus dem wallisischen See Vyrnwy versorgt. Fünfzehn Jahre sind verstrichen, seitdem der städtische Ingenieur Deacon dem Stadtrath von Liverpool den Plan zu dem Bau vorlegte. Der See Vyrnwy liegt 17 englische Meilen entfernt in einem schönen Thale zwischen Llanfyllig und Bala und ist künstlich hergestellt. Der gezogene Damm ist ein Triumph der Ingenieurkunst. Die neue Leitung kann der Stadt täglich 50 000 000 Gallonen Wasser liefern.

London, 18. Juli. Wie dem „R. B.“ aus Sydney gemeldet wird, hat der dort angelangte Dampfer „Chaterthun“ (2) von der Insel Timor die Nachricht gebracht: einem dort umlaufenden Gerüchte zufolge sei die zwischen Celebes und Mindanao liegende Insel Sangir durch einen Vulcan⸗Ausbruch gänzlich zerstört worden. Sämmtliche Bewohner der Insel seien dabei ums Leben gekommen.

Paris, 16. Juli. Aus Camaret⸗sur⸗Mer wird dem „W. T. B.“ Der Director der höheren Luftschiffahrtsschule Georges Besaugon, sowie die Luftschiffer Perlier und Demeyer, die am

Montag Abend mit dem Ballen „Sirius Jupiter“ in Havpre auf, gestiegen waren und seitdem vermißt wurden, sind Dienstag früh 5 Uhr, im Canal la Manche treibend, von dem deutschen Drei⸗ master „Germania“ angetroffen und gerettet worden. Die „Ger⸗ mania“ übergab die Luftschiffer der nach La Rochelle gehenden französischen Schaluppe „Reine des Anges“, die sie heute Nachmittag 2 ½ lüchr landete.

St. Gervais. Ueber die elage des Unglücks in St. Gervaits wird der „Voss. Z.“ noch geschrieben: Bei dem kleinen Gletscher „Thöte rousse“ auf dem Grat des Dôme du Goüter bildeten sich Wasseransammlungen, die den Gletscher auseinandersprengten und das Eis mit hinunterrissen. Die Masse stürzte auf die Moräne rechts vom Gletscher Bionnassay, verheerte sie und führte gewaltige Granitblöcke in die Schlucht. Die Bergführer von Chamonix, Gaspard, Couttet und Folliquet, welche die Untersuchung vorgenommen haben, sind sehr zuverlässig; Simon Gaspard hat den Montblanc 42 Mal erstiegen. Sie geben an, eine weitere unmittelbare Gefahr sei nicht vorhanden. Schwierigkeiten macht die Beerdigung der Verunglückten. Das

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Massengrab wurde nur wenige Meter von den Wohnungen entfernt gegraben, die Aerzte aber halten dies vom gesundheitlichen Stand⸗ punkte aus für schädlich und fürchten, daß es Epidemien erzeugen könnte.

. 18. Juli. Die Thätigkeit des Aetna hat nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ an Stärke verloren; das unter⸗ irdische Getöse ist schwächer geworden. Der Lavastrom zerstörte auf seinem Wege mehrere Häuser und einen Kastanienwald.

Catania,

New⸗York, 16. Juli. Ein heftiger, von Westen nach Osten streichender Wirbelwind suchte nach einer Meldung des „B. R.“ gestern Süd⸗Ohio heim. Die Geschwindigkeit des Sturmes wird auf 42 englische Meilen die Stunde geschätzt. In Cincinnati wurden viele Gebände beschädigt, und in Hamilton, 25 englische Meilen von Cincinnati, ist die Verwüstung groß. Es sollen mehrere Leute vom Sturme getödtet worden sein.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Paris, 18. Juli. (W. T. B.) Ein aus Freiwilligen gebildetes Bataillon der Fremdenlegion wird sich am 4. August in Oran einschiffen, um nach Dahomeny zu gehen.

St. Petersburg, 18. Juli. (W. T. B.) Nach amt⸗ licher Mittheilung sind in den drei letzten Tagen in Baku und dem Gouvernement Baku 108, in Transkaspien 33, in Turkestan 29 und an der transkaukasischen Eisen⸗ bahnlinie 17 Cholera⸗Todesfälle vorgekommen.

Lüttich, 18. Juli. (W. T. B.) Heute Vormittag 10 Uhr begann vor dem hiesigen Schwurgericht die Verhand⸗ lung des Prozesses gegen die Anarchisten Moineau, Wolffs und 14 Mitangeklagte wegen der in den Monaten März bis Mai d. J. begangenen Dynamit⸗Attentate. 24 Belastungs⸗ und 80 Entlastungszeugen sind vorgeladen. Nach Ausloosung der Geschworenen werden noch zwei Hilfsgeschworene aus⸗ geloost. Den Vorsitz führt Präsident Schuermanns, die Anklage vertritt Staatsanwalt Detrooz.

Sofia, 17. Juli. (W. T. B.) Prozeß Beltschew. In seiner Replik beharrte der Staatsanwalt bei der für Milarow beantragten Strafe, zog ednch, unter Anerkennung der anläß⸗ lich der Revolution in Burgas gewährten Amnestie, die An⸗ klage wegen der Herausgabe des Journals „Der neunte August“ zurück und stellte es bezüglich der Verurtheilung Popow 8 dem Gerichtshof anheim, ob er Popow als einen der Führer der Revolution in Burgas betrachte oder nicht. Die übrigen Anklagepunkte gegen Popow hielt der Staatsanwalt auf⸗ recht. Gegen Vassiliew, als den moralischen Anstifter der Ver⸗ brechen, beantragte er Strafverschärfung. Gegen Velikow wurde die Anklage aufrechterhalten, weil dieser von russischer Seite herrührendes Geld angenommen habe: bezüglich der Theilnahme an dem Attentat gegen Stambulow wurde die Anklage zurückgezogen. Die gegen Dzudzow und gegen die Brüder Karagulow beantragten Strafsätze hielt der Staatsanwalt aufrecht und forderte gegen Staicow eine Erhöhung der beantragten Kerkerhaft von drei⸗ auf fünf Jahre. Bezüglich Karawelow's beharrte der Staats⸗ anwalt bei der Forderung der Todesstrafe. Nunmehr folgte die Duplik der Advokaten, welche morgen fortgesett werden soll, an welchem Tage die Beendigung des Prozesses

erwartet wird.

Die sieben Mitglieder der Räuberbande des Athanas, die kürzlich in der Nähe der türkischen Grenze verhaftet wurden, sind jetzt hier eingeliefert worden. Es ist den Behörden gelungen, fünf weitere Mitglieder der Bande

zu verhaften.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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No. 167.

Erste Beilage

Berlin, Montag, den 18. Juli

Statistik und Volkswirthschaft.

b Die deutsche überseeische Auswanderung über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam stellte sich nach den Ermittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im Juni 1892 und im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: s wurden befördert im Juni 8 über 1892 1891 Bremen.. 4 800 3717 ön andere deutsche Häfen (Stettin) 58 178. deutsche Häfen zusammen. 7 662 6 416 ö“ 1 678 1 400 Rotterdamg.. 233 198 174 27

Amsterdam 1““ Ueberhaupt. 9 747 8111 ALAulumus deutschen Häfen wurden im Juni d. J. neben den vor⸗ genannten 7662 deutschen Auswanderern noch 18 667 Angehörige

fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 7727, Hamburg 10 744, Stettin 196. 8

1 8 1114“

Frequenz der Königlichen Technischen Hochschule

8 zu Berlin im Sommer⸗Semester 1892.

Der Lehrkörper der Hochschule besteht im laufenden Sommer⸗ Semester aus 69 etatsmäßig angestellten Professoren oder selbständigen, aus Staatsmitteln remunerirten Docenten, 39 Privatdocenten oder zur Abhaltung von Sprachstunden berechtigten Lehrern und 108 zur Unterstützung der Docenten bestellten Hilfsdocenten oder Assistenten Von den 1360 Studirenden befinden sich 159 im 1., 264 im 2., 149 im 3., 197 im 4. 104 im 5., 137 im 6, 101 im 7. und 124 im 8. Semester, während 125 höheren Semestern angehören. 166 Studirende wurden bei Beginn des Semesters neu immatriculirt. Von diesen sind 69 auf Grund der Reifezeugnisse von Gymnasien, 34 von Real⸗Gymnasien, 9 von Ober⸗Realschulen, 20 auf Grund der Reifezeugnisse oder Zeugnisse von außerdeutschen Schulen und 34 auf Grund des § 41 des Verfassungs⸗Statuts aufgenommen worden. Von den Studirenden sind 180 aus außerdeutschen europäischen Ländern (darunter 91 aus Rußland, 33 aus Norwegen, 1 aus der Türkei), 15 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, Argentinien, Brasilien, Chile, Mexico, Uruguay und Japan. Außerdem sind nach § 34 des Verfassungs⸗Statuts 356 Hospitanten zugelassen, 66 Personen (darunter 3 Königliche Regierungs⸗Bauführer, 56 Studirende der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität, 1 von der Berg⸗Akademie zu Berlin, 5 von der Landwirthschaftlichen Hochschule und 1 von der akademischen Hochschule für die bildenden Künste) sind nach § 35 des Verfassungs⸗ Statuts zur Annahme von Unterricht berechtigt, und 48 Personen (darunter 7 kommandirten Offizieren und 2 Maschinen⸗Ingenieuren der Kaiserlichen Marine) ist es nach § 36 des Verfassungs⸗Statuts ge⸗ stattet, dem Unterricht beizuwohnen. Die Gesammtzahl der Hören der Vorlesungen Berechtigten beträgt sonach 1830.

Die sächsischen Staatseisenbahnen im Jahre 18ĩ91. Der soeben erschienene Rechnungsabschluß der Königlich Sächsi⸗ schen Staatseisenbahnen auf das Jahr 1891 weist folgende Ergebnisse nach: Die Gesammteinnahmen bezifferten sich auf 88 993 357,77 = 34 298,53 pro Kilometer Bahnlänge, die Gesammtausgaben auf 57 043 793,38 = 21 984,99 pro Kilometer Bahnlänge, der Ueberschuß auf 31 949 564,39 = 12 313,54 pro Kilometer Bahnlänge. Der Ueberschuß verzinst das mittlere Anlagekapital in

8 8.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1890. Die Gesammteinnahmen Vorjahre um 2345 261,97 höher, die Ausgaben um 3 310 761,56 höher, der Ueberschuß um 965 499,59 ge⸗ ringer. Von den Einnahmen stammten 27 066 538,38 aus dem und Gepäckverkehr, 57 253 170,03 aus dem Güterver⸗

waren im Vergleich zum

kehr, 854 149,69 wurden für Ueberlassung von Bahnanlagen und

für Leistungen zu Gunsten Dritter vereinnahmt, 2 103 645,28 ergab die Benutzung von Betriebsmitteln durch andere Bahnen, 102 355,58 waren Erträge aus Veräußerungen und 1 613 498,81 sonstige Ein⸗ nahmen. Von den Ausgaben entfallen 12 679 140,42 auf Besoldungen und Gehalte der etatsmäßigen Beamten, 16 905 479,97 auf andere persönliche Ausgaben (Arbeitslöhne, Reisekosten ꝛc.), 2 334 300,36 auf allgemeine Kosten, 3 484 387,16 auf Unterhaltung der Bahn⸗ anlagen auf freier Strecke, 2 438 841,75 auf Unterhaltung der Bahnhofsanlagen, 192 238,80 Unterhaltung der Telegraphen und Signalvorrichtungen, 5 383 238,16 auf Kosten der Züge (Locomotiv⸗ feuerung, Schmiermaterial, Putzmaterial, Beleuchtung und Heizun der Züge ꝛc.), 4 810 877,71 auf Unterhaltung der Betriebsmittel, 4 449 667,89 auf Erneuerung bestimmter Gegenstände (regelmäßige Rücklage in den Erneuerungsfonds), 729 175,255 auf Ergänzung und Erweiterung der Bahnanlage, 123 541,70 auf Ergänzung und Verbesserung von Transportmitteln, 1 347 797,92 auf die Benutzung fremder Bahnanlagen, 2 165 106,29 auf die Benutzung fremder Betriebsmittel.

IZIZur Arbheiterbewegung 1

Die Delegirten zur socialdemokratischen Berliner Strike⸗ Controlcommission beschäftigten sich in einer Sitzung am 15. d. M. mit den Angelegenheiten der Brauer, im Besonderen mit den Arbeitsordnungen. Es wurde folgende, vom „Vorwärts“ mitgetheilte Resolution angenommen:

Die Berliner Arbeiterschaft ist zu verpflichten, so lange kein Bier der Unions⸗Brauerei zu trinken und deren Locale nicht zu besuchen, bis diese die ihr von ihren Arbeitern vorgelegte Arbeitsordnung an⸗ erkannt und schriftlich versichert hat, das Coalitionsrecht der Brauerei⸗ arbeiter in keiner Weise zu beeinträchtigen. Ferner spricht die Ver⸗ sammlung die Erwartung aus, daß der gemaßregelte Brauer Feld⸗ meier wieder in seine alte Thätigkeit berufen wird.

Zur Organisationsfrage haben, wie dasselbe Blatt berichtet, die Töpfer Berlins und der Umgegend folgenden Beschluß gefaßt:

Da der 7. deutsche Töpfercongreß beschlossen hat: „Es bleibt jeder Collegenschaft in den einzelnen Orten überlassen, wie sie sich organi⸗ siren will“, da es ferner bei der jetzigen Krisis nicht angebracht ist, die Form der Organisation zu ändern, die Collegen vielmehr darauf bedacht sein müssen, die alten Errungenschaften aufrecht zu erhalten, beschließt die Versammlung, auch ferner die bisherige Form beizu⸗ behalten; jeder College ist verpflichtet, sich regelmäßig an den Samm⸗ lungen zum Generalfonds der Töpfer Deutschlands zu betheiligen, und von den Collegen Deutschlands wird erwartet, daß die Arbeiter Berlins als gleichberechtigt anerkannt werden, sofern sie nachweisen, daß sie den Verpflichtungen den Collegen Deutschlands und den ört⸗ lichen gegenüber nachgekommen sind.

8.* M L1“ G 8 7 G

In Marseille soll, wie die „Nat.⸗Ztg.“ berichtet, am 24. September d. J. der zehnte Congreß der französischen Arbeiterpartei stattfinden. Der Aufruf, den der National⸗ rath der Arbeiterpartei an seine Anhänger erläßt, weist darauf hin, daß die Partei ihren Wirkungskreis auszudehnen habe und daß nachdem sie in

den großen habe, unter

den Landleuten Propaganda machen müsse. Dies lege ihr eine neue Taktik auf und solle zu einer neuen Politik des revolutionären Socialismus führen. Die zwei Hauptpunkte des Programms sind die nächste Maifeier und die Abgeordneten⸗ wahlen vom Herbst 1893.

In Friedrichshagen legten, wie dem „Vorwärts“ mitgetheilt wird, die Tischlergesellen des Meisters G. Fechner wegen Per⸗ längerung der Arbeitszeit die Arbeit nieder. 6 1u“ . 8

Handel und Gewerbe.

1“ 8 8

Berlin, 16. Juli. (Wochenbericht über Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kartoffelmehl 36 ½ —37 ℳ, la. Kartoffelstärke 36 ½ 37 ℳ, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 34 35 ½ ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik ℳ, gelber Syrup 39 39 ½ ℳ, Capillair⸗Syrup 40 ½ 41 ℳ, Capillair⸗Export 42 42 ½ ℳ, Kartoffelzucker gelber 39 ½ —940 ℳ, do. Capillair 41 41 ¾ Rum⸗Couleur 50 51 ℳ, Bier⸗Couleur 49 50 ℳ, Dertrin, elb und weiß, Ia. 41 42 ℳ, do. secunda 37 39 ℳ,

eizenstärke (kleinst.) 36 38 ℳ, Weizenstärke (großst.) 44 45 ℳ, Hallesche und Schlesische 44 45 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 46 bis 47 ℳ, do. (Stücken) 43 44 ℳ, Mais⸗Stärke 33 34 ℳ, Schabe⸗ stärke 32 33 ℳ, Victoria⸗Erbsen 22 25 Kocherbsen 22 25 ℳ, grüne Erbsen 22 26 ℳ, Futtererbsen 15 ½ 16 ½ ℳ, Leinsaat 22 25 ℳ, Linsen, große 34 46 ℳ, do. mittel 20 34 ℳ, do. kleine 16 20 ℳ, Gelber Senf 20 32 ℳ, Kümmel 40 44 Buchweizen 17 18 ℳ, Mais loco 13 14 ℳ, Pferdebohnen 16 ½ bis 18 ℳ, inländische weiße Bohnen 16 —18 ℳ, weiße Flachbohnen 20 23 ℳ, ungarische Bohnen 15 16 ℳ, galizische und russische Bohnen 13 15 ℳ, Wicken 15 —16 ℳ, Hanfkörner 21 22 ℳ, Leinkuchen 17 17 ½ ℳ, Weizenschale 10 ½ —11 ℳ, Roggenkleie 10 ½ bis 11 ½ ℳ, Rapskuchen 13 14 ℳ, Mohn, blauer 58 64 ℳ, do. Peißer 64 70 ℳ, Hirse, weiße 21 24 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

16. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin handel. a Plata. Grundmuster B. per Juli 3,70 ℳ, per August 3,72 ½ ℳ, per September 3,75 ℳ, per Oktober 3,77 ½ ℳ, per November 3,77 ½ ℳ, per Dezember 3,80 ℳ, per Janvar 3,82 ℳ, ver Februar 3,82 ½ ℳ, per März 3,82 ½ ℳ, per April 3,82 ½ Umsatz

IT1ö (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗

—2

London, 16. Juli. ladungen angeboten. 8 „— 18. Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 9. Juli bis 15. Juli: Engl. Weizen. 3012, fremder 53 366, engl. Gerste 282, fremde 6067, engl. Malzgerste 18 134, fremde —, engl. Hafer 182, fremder 94 342 Qrts., engl. Mehl 19 800, fremdes 31 740 Sack, 5 Faß.

New⸗York, 16. Juli. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest, war im Verlaufe sehr lustlos und schloß wieder fest. Der Umsatz der Actien betrug 24 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 100 000 Unzen geschätzt. Silbervderkäufe fanden nicht statt. Weizen schwankend den ganzen Tag, je nachdem die Hausse⸗ oder die Baissepartei die Führung übernahm, Schluß träge. Mais abgeschwächt auf günstige Ernteberichte.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 303 136 Dollars, gegen 12 123 523 Dollars i der Vorwoche, davon für Stoffe 2 279 788 Dollars gegen 2 585 556 Dollars in der Vorwoche. Chicago, 16. Juli. (W. T. B.) Weizen abgeschwächt auf schwächere ausländische Märkte. Mais fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen.

Höhe von 677 423 227,35 mit 4,716 % gegen 4,972 % im Jahre

Städten ihr Ziel erreicht

. Untersuchungs⸗Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung .Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

.Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

cht vom 18. Juli,

08

p. 1.

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red. in Millim. 83 +42

Stationen. Wetter.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeress

rratur eelsius

50 C. = 40 R.

in 0

NNW Z bbedeckt NW 2 heiter NO 4 Nebel SSW l1Regen S 2heiter SW 4 bedeckt 1 bedeckt still halb bed.

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund kopenhagen. Stockholm. Haparanda. St. Petersbg. Moskau ...

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22 A&AấRANISZSS 5 ASESSE;S

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Cork, Queens⸗ 1. 3 heiter 3 bedeckt Sewacdig 2 halb bed. bedeckt bedeckt Regen wolkig

NW Hamburg .. W Swinemünde SSW eufahrwasser SW Memel SO

bedeckt heiter Regen Regen Regen heiter bedeckt Regen heiter

Münster... NW arlsruhe. NW Wiesbaden 8 München .. Chemnitz.. Berlin ..

heiter wolkenlos bedeckt

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Die Nachtwandlerin.

Uebersicht der Witterung.

Ueber West⸗Europa ist der Luftdruck wieder über 760 mm gestiegen, das Maximum im Südwesten Irlands ist höher als 765 mm. Ueber dem übrigen Europa sind die Barometerstände niedrig und er⸗ streckt sich eine Furche niedrigen Luftdrucks in nord⸗ südlicher Richtung von Skandinavien nach der unteren Donau. Es herrscht daher in Deutschland eine meist mäßige nordwestliche bis efee Luftströmung mit trübem kühlem Wetter vor; fast allenthalben fiel daselbst Regen, in Süddeutschland stellenweise unter Gewittererscheinungen.

Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen. Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Theater.

Dienstag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Acten von Millöcker. Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park:

Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des 8e Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen

8

Mittwoch: Der Bettelstudent. Im Park: Großes Park⸗Fest. Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern.

Sonnabend: Die Fledermaus.

Dienstag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. Alessandro Stradella. (Stradella: Herr Heinrich Bötel.) Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Gastspiel des Fräul. Louise Heymann. (Amine: Frl. Louise Hey⸗

Kroll’'s Theater.

Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Zum 18. Male: Neu einstudirt: Gefährliche Mädchen. Lustspiel in 4 Acten von Ed. Schacht. Regie: Georg Stollberg.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement der Residenz):

Großes Militär⸗Doppel⸗Concert.

4. Gastspiel der Russischen National⸗, Gesangs⸗, Tanz⸗ und Instrumental⸗Gesellschaft Newski.

Auftreten sämmtlicher Specialitäten.

Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Fheilifemeres durch 50 000 Gasflammen, bengalisches Licht ꝛc. ꝛc.

e des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Drittes großes Volks⸗Fest mit Frei⸗Glücksrad und Volks⸗Vorstellung. Tricoche und Cacolet. Halbe Kassenpreise. 8

8

Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: 19. Ge⸗ sammt⸗Gastspiel der aus 42 Personen bestehenden Gesellschaft des Directors Theodor Giesrau vom K. K. priv. Theater in der Josefstadt Wien. Zum 11. Male: Ein alter Hallodri (Schwerenöther). Poss mit Gesang in 3 Acten von H. Thalboth und 5 S- Musik von Karl Kleiber. Anfang

r. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

120lHohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. 1 %ℳ Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte⸗ Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

EIeMEAHxmxAEINEExMexMLa-RrFagErI E.nüInn Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elsa Boysen mit Hrn. Hauptman

Clemens Spohn (Klesznowen Mühle). 8

Verehelicht: Hr. Rittergutsbesitzer Franz Ronge mit Frl. Maria Theissing (Bielitz). Hr. Pastor Lang mit Frl. Magda Engwitz (Glogau Beschine bei Winzig).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.⸗Lieutenant von Guretzky⸗Kornitz (Breslau). Eine Tochter: Hrn. Kammerherrn und Landrath, Erbdrost von Rheden (Rheden bei Brüggen in Hannover).

Gestorben: Fr. Bertha von Kropff, geb. von Alvensleben, aus dem Hause Schochwitz (Braun⸗ schweig)o. Fr. Antonie von Reckow, geb. von Reckow (Bärwalde i. Pom.). Fr. Luise von Arnim, geb. von Borcke (Köslin).

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen seinschließlich Börsen⸗Beilage). (1222¹)

1) Untersuchungs⸗Sachen.

124827] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Möbelhändler (Tischler) Wilhelm Johann Karl Wulfram, ge⸗ boren am 16. März 1860 in Mirow in Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, welcher flüchtig ist, ist die Unter⸗ suchungshaft wegen wiederholten Betruges in den Acten J. IV. E. 482. 92 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Unter⸗ suchungsgefängniß Alt Moabit 12a abzuliefern. Berlin, den 11. Juli 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter: 32 Jahre, Größe: 1 m 72 cm, Statur schlank, Haare hellblond, Stirn hoch, Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen hell⸗ blond, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache veuisch. Kleidung hellgrauer Sommer⸗Ueberzieher, dunkeler Rock⸗Anzug, grauer Hut.

[24829] Steckbriefs⸗Erneuerung.

Der hinter dem Wehrpflichtigen Heinrich Wrobel, geboren zu Klein⸗Deutschen, Kreis Kreuzburg O.⸗S., und Genossen unter dem 2. Mai 1890 in Nr. 113 unter Nr. 8930 im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staate⸗Anzeiger erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. M. 119/89.

Kreuzburg O.⸗S., den 11. Juli 1892.

Der Königliche Staatsanwalt.

[24828] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Arbeiter Johann Christian August Krentz aus Brandenburg a. H. in den Acten J. 2489/89 unterm 14. Mai 1890 erlassene Steck⸗ brief ist erledigt.

Potsdam, den 13. Juli 1892.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[24678] Bekanntmachung.

Der diesseits unterm 11. d. M. in diesem Blatte Unter die verwittwete Anna Szymanska, geborene Sela, Forsn am 18. Mai 1856 in Orchowo, 1 8 hg 82 1308 gilno, erlassene Steckbrief ist

Landsberg a. W., den 13. Mai 1892

Königlicher Erster Staatsanwalt.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[24796] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt⸗Schöneberg Band 31 Blatt Nr. 1296 auf den Namen des Bauunternehmers Carl Ferdinand Laube hier eingetragene, in der Bülow⸗ straße 53 belegene Grundstück am 20. September 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 18,21 Reinertrag und einer Fläche von 31 a 4 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab⸗ schätzungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund⸗ buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs⸗ vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs⸗ termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des hering ben Gebots nicht berücksichtigt werden und ei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück⸗ sichtigten Ansprüche im Range zuruüͤcktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Uerach über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20. September 1892, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 7. Juli 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.

[24708] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 65 Nr. 3580

auf den Namen des am 17. März 1890 verstorbenen Kaufmanns Emil Schröder eingetragene, am Grünen Wege Nr. 61 belegene Grundstück am 17. Oktober 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter zeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C, part., Saal 36, versteigert werden. Dieses Grundstück ist mit 8220 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschrei⸗ berei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗ theilung des Zuschlags wird am 17. Oktober 1892, Mittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 11. Juli 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.

[24849]

Niach dem, seinem ganzen Inhalte nach durch An⸗ schlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam des Gerichts vom 27. v. M. finden zur Zwangs⸗ versteigerung der dem Erbpächter Heinrich Klöres zu Sabel gehörigen Erbpachtstelle Nr. 2 daselbst mit Zubehör Termine“

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 16. September 1892, Vormittags 11 ½ Uhr,

2) zum Ueberbot am Freitag, den 14. Ok⸗ tober 1892, Vormittags 11 ½ Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte Grundstück und an die zur Immobiliarmasse ddesselben gehörenden Gegenstände am Frei⸗ tag, den 16. September 1892, Vor⸗ mittags 11 Uhr, im Zimmer Nr. 3 des hiesigen Amtsgeri statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 1. September d. Is. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Schulzen Buchholz zu Sabel, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird. Schwaan, den 13. Juli 1892. Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgericht. Schmidt, Act.⸗Geh.

an das

chtsgebäudes

[24832]

In Sachen der Wittwe Friederike Hoffmann zu Braunschweig, Klägerin, wider den Bauunternehmer Heinrich Hantelmann zu Gr. Stöckheim, Beklagten, wegen Wechselforderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Wohnhauses No. ass. 61 zu Gr. Stöck⸗ heim nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsver⸗ steigerung durch Beschluß vom 20. Juni 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuch am 22. Juni 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf den 26. Oktober 1892, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Wolfenbüttel in der Klages schen Gastwirthschaft zu Gr. Stöckheim angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.

Wolfenbüttel, den 11. Juli 1892.

[24854]

Betr. Zwangsversteigerung der Maurer Rieck'schen Ackerstücke Nr. 361 bb, 1140 c, und 2124 a hier: Termin zur Abnahme der Rechnung des Segquesters, Erklärung über den Theilungsplan, Vornahme der Vertheilung und Beschlußfassung über Honorar des Sequesters 28. Juli 1892, Vorm. 10 Uhr.

Malchow, den 13. Juli 1892.

F. Kählert, Act.⸗Geh.,