1892 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Nach dem Finalabschluß der Reichs⸗Hauptkasse haben sich die Ergebnisse des Reichshaushalts für das Etats⸗ jahr 1891/92, abgesehen von den auf außerordentliche Deckungsmittel angewiesenen Ausgaben, im Vergleich zum Etat in runden Summen wie folgt gestaltet:

Für das Reichsheer sind bei den Contingentsverwal⸗ tungen von Preußen, Sachsen und Württemberg an fort⸗ dauernden Ausgaben (mit Einschluß der diese Verwaltungen angehenden Titel des allgemeinen Pensionsfonds) 6 451 000 und an einmaligen Ausgaben 340 000 mehr erforderlich

lewesen. Das im Ordinarium vorgesehene Ausgabequantum ayerns hat sich infolge dessen um 875 000 erhöht. An Einnahmen sind im Bereich der Militärverwaltung 834 000 mehr aufgekommen. Bei dem Reichsheere stellt sich hiernach das Gesammtergebniß gegen den Etat um 6 832 000 un⸗ günstiger. Insbesondere sind bei der Geldverpflegung der Truppen, der Naturalverpflegung, dem Garnisonverwaltungs⸗ und Serviswesen, dem Medizinalwesen, dem Remontewesen, den Reisekosten, Tagegeldern und Transportkosten, dem Artillerie⸗ und Waffenwesen erheblichere Mehrbedürfnisse her⸗ vorgetreten, welchen nennenswerthe Ersparnisse nur bei der Betleidung und Ausrüstung der Truppen und bei den Pensions⸗ fonds gegenüberstehen. 1 .

Die Ausgaben der Marine, einschließlich ihres Antheils am allgemeinen Pensionsfonds, haben den Voranschlag um 1 624 000 überstiegen. .

Beim Auswärtigen Amt betragen die Mehrausgaben 638 000 ℳ, beim Reichsamt des Innern 147 000 Bei den Fonds des Reichsschatzamts, mit Ein⸗ schluß der Reichsschuld und der die Civilverwaltung be⸗ treffenden Theile des allgemeinen Pensionsfonds, sind 2 042 000 mehr verbraucht. Insbesondere erscheint die Verzinsung der Reichsschuld mit einer Mehrausgabe von 1 852 000 ℳ; dieselbe beruht indeß im wesentlichen lediglich auf einer buchmäßigen Verschiebung, indem die am 1. April 1891 zahlbar gewesenen Zinsen, welche für 1890/91 etatsmäßig vorgesehen waren, zu einem beträchtlichen Theil erst im letzten Etatsjahr zur Verrechnung gelangt sind.

Die übrigen bei den Hauptabschnitten der Ausgabe ein⸗

etretenen Abweichungen vom Etat ergeben noch einen Minder⸗

von 154 000 Im ganzen übersteigen die Mehr⸗ bedürfnisse bei den hier in Betracht gezogenen Ausgabe⸗ fonds des ordentlichen Etats die daselbst vorgekommenen Er⸗ sparnisse um 11 963 164,42 ℳM

Die Zölle und die Tabacksteuer, von deren Ertrag der Reichskasse nur der feste Antheil von 130 000 000 ver⸗ bleibt, haben 64 816 000 mehr eingebracht, wovon 63 850 000 auf die Zölle, 947 000 auf die Tabacksteuer und 19 000 auf die Aversen der Zollausschlüsse fallen. Bei den den Bundesstaaten im vollen Reinertrage zustehenden Steuern sind im Vergleich zum Etat weniger aufgekommen: bei der Verbrauchsabgabe vom Branntwein und dem Zuschlage zu derselben 10 665 000 und bei den Stempelabgaben für Werth⸗ papiere ꝛc. 1 937 000 Diese Abweichungen von der etats⸗ mäßigen Voraussetzung finden im Reichshaushalt ihren Aus⸗ gleich durch entsprechende Erhöhung oder Ermäßigung der unter den Ausgaben angesetzten Ueberweisungen an die Bun⸗ desstaaten. Im ganzen haben sich diese Ueberweisungen auf 383 567 000 belaufen, das sind 52 214 000 mehr als im Etat vorgesehen. G

Die Zuckersteuer hat im Ganzen 4 126 000 mehr ergeben; davon entfallen auf die Materialsteuer 1 500 000 und auf die Verbrauchsabgabe 2 626 000 Mehrerträge sind ferner vorgekommen in Höhe von 1 880 000 bei der Salzsteuer, von 460 000 bei der Maischbottich⸗ und Branntwein⸗Materialsteuer, von 2 063 000 bei der Brausteuer, von 60 000 bei dem Spielkarten⸗ stempel, von 1 081 000 bei der Wechselstempelsteuer und von 73 000 bei der statistischen Gebühr. Die Post⸗ und Telegraphenverwaltung hat mit einem Minderüberschuß von 1 951 000 abgeschlossen, dagegen die Reichsdruckerei mit einem Mehrüberschuß von 519 000 und die Eisenbahnverwaltung mit einem solchen von 1 069 00 Die Einnahmen aus dem Bankwesen haben den Etat um 5 916 000 überstiegen. An verschiedenen Verwaltungs⸗ einnahmen (mit Einschluß der oben erwähnten Einnahmen der Militärverwaltung) sind 678 000 mehr aufgekommen:; desgleichen bei dem Reichs⸗Invalidenfonds an Zinsen

224 000 Vermöge der gleichzeitigen Minderausgabe des

Fonds von 223 000 hat sich der veranschlagte Kapital⸗ zuschuß um 447 000 verringert. 8

Im ganzen sind an ordentlichen Einnahmen, soweit sie dem Reiche verbleiben, im Vergleich zum Etat 15 914 396,21 mehr zur Reichskasse geflossen, und es ergiebt sich nach Gegen⸗ rechnung der Mehrausgaben von 11 963 164,42 für den Reichshaushalt des Etatsjahres 1891/92 ein Ueberschuß von

Der Inspecteur der 2. Cavallerie⸗Inspection, General⸗ Lieutenant von Rosenberg, à la suite des Husaren⸗Regi⸗ ments von Zieten (Brandenb.) Nr. 3, hat Berlin verlassen, ebenso der Director des Departements für das Invalidenwesen

m Kriegs⸗Ministerium, General⸗Lieutenant von Spitz.

.M. Kreuzer⸗Corvette „Sophie“, Commandant Corvetten⸗Capitän Kirchhoff, ist am 23. Juli d. J. in Nieuwediep eingetroffen und an demselben Tage nach Wil⸗ helmshaven in See gegangen.

S. M. Schiffsjungen⸗Schulschiff „Moltke“, Commandant Capitän zur See Freiherr von Erhardt, ist am 23. Juli d. J. in Cowes eingetroffen.

1XX“ München, 24. Juli. Der Statthalter in Elsaß⸗ Lothringen Fürst Hohenlohe hat sich gestern von Schillings⸗ fürst nach Aussee begeben. 3 In Kissingen trafen heute zahlreiche Ausflügler aus der Pfalz, Hessen und Baden ein, die auf der oberen Saline erschienen, um den Fürsten Bismarck zu begrüßen. Wie W. T. B.“ berichtet, wurden mehrere Ansprachen an den Fürsten gehalten, worauf dieser dankte und versicherte: er wisse, diese Ovation gelte der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs und den Mitarbeitern an derselben. Die Einigungs⸗

er vor den

bestrebungen seien 1848 verfrüht, 1866 ohne Dauer gewesen; erst 1870 seien alle Hämmer auf den Ambos geschwungen worden, auf dem das Reich worden sei. Das einige Deutschland sei aus den französischen Bataillonen herausgeholt worden. Der Fürst schloß, indem er sagte: er stimme in das Hoch auf Kaiser und Reich, den Reichstag und Bundesrath ein.

Sachsen.

Dresden, 23. Juli. Wie das „Dr. J.“ aus zuver⸗ lässiger Quelle erfährt, ist an Stelle des verstorbenen Ober⸗ Kammerherrn Grafen Vitzthum von Eckstädt dem General⸗Lieute⸗ nant z. D., General⸗Adjutanten von Minckwitz die Privatver⸗ mögensverwaltung Seiner Majestät des Königs, einschließlich der Verwaltung der Königlichen Besitzungen in Schlesien, und dem Ober⸗Hofmeister, Wirklichen Geheimen Rath von Watz⸗ dorf die Privatvermögensverwaltung Ihrer Majestät der Königin übertragen worden. 1“

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. 3

Coburg, 25. Juli. Seine Hoheit der Herzog ist

gestern nach seinen Besitzungen in Oesterreich abgereist.

Oesterreich⸗Ungarn.

In dem Bericht der Commission des Herren⸗ hauses über die Valutavorlagen wird das dem neuen Münzsystem zu Grunde gelegte Werthverhältniß zwischen Gold und Silber als das relativ beste und als das den Verhältnissen und den Interessen der Gesammtheit an⸗ gemessenste bezeichnet. Die Commission erklärt ferner ihre Zustimmung zu der Vertheilung der Quoten auf Oester⸗ reich und Ungarn und erkennt an, daß durch die Vorlagen alles geschehen sei, was gegenwärtig zur Vorbereitung der Aufnahme der Baarzahlungen habe e12n können.

Frankreich.

Der Minister des Auswärtigen Ribot und der schweizerische Gesandte Dr. Lardy haben am Sonnabend das Handelsübereinkommen zwischen Frankreich und der Schweiz unterzeichnet. Die Grundlage bildet die Bestimmung, daß die beiden Länder sich gegenseitig ihre niedrigsten Zolltarife zu⸗ gestehen. Die Ratification des Abkommens kann bis zum Schluß des laufenden Jahres hinausgeschoben werden, damit gewisse Artikel den beiderseitigen Parlamenten zur Genehmigung unter⸗ breitet werden können. Das Uebereinkommen enthält überdies eine Literarconvention, worin beide Staaten sich die Reciprocität zusichern.

Der Bischof von Séez hat nunmehr ebenfalls den Passus aus dem Wahlkatechismus zurückgezogen, wegen dessen taatsrath citirt worden war.

Italien.

Der Präsident der Vereinigten Staaten, Harrison, hat für die Mittheilung der italienischen Regierung, daß sie einen italienischen Kreuzer zur Theilnahme an der Columbusfeier in New⸗York absenden werde, dem König Humbert telegraphisch seinen Dank ausgesprochen. Der König erwiderte, dem „W. T. B.“ zufolge, hierauf: Die Theil⸗ nahme des italienischen Schiffes solle die Gefühle der festen Freundschaft bezeugen, welche Italien mit den Vereinigten Staaten verbinde.

Der „Popolo Romano“ berichtet: Der König werde wahr⸗ scheinlich in den ersten Tagen der zweiten Hälfte des Monats August in Genua eintreffen. Man wisse, daß mehrere aus⸗ ländische Geschwader aus diesem Anlaß Genua besuchen würden. Die Regierung habe indeß bisher keine Mittheilung hierüber erhalten; diese könne auch nicht erfolgen, bevor der Minister des Auswärtigen die fremden Mächte nicht von dem Zeitpunkt der Anwesenheit des Königs in Genua officiell in Kenntniß gesetzt habe.

Die diesjährigen großen Manöver der italienischen Armee werden am 29. August ihren Anfang nehmen und am 6. September mit einer Revue in Foligno endigen. Die Oberleitung der Manöver, an welchen das VII. und das IX. Armee⸗Corps theilnehmen, wird dem General Driquet an⸗ vertraut sein.

Am 20. d. M. ist in Rom der Cardinal d'Annibale, Präfect der Congregation der Ablässe und der Reliquien, im Alter von 77 Jahren verstorben.

Spanien.

In Pontevedra haben in den letzten Tagen wiederholt Ruhestörungen stattgefunden, welche durch die dort ein⸗ geführte Erhebung einer Lebensmittelsteuer veranlaßt wurden. Die Polizei war genöthigt, energisch einzuschreiten. Bei den Zusammenstößen mit den Ruhestörern sind mehrere von diesen sowie zwei Polizisten verwundet worden; es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Nach einem heute eingegangenen weiteren Telegramm aus Madrid ist über Pontevedra der Belagerungszustand verhängt worden. Die Ruhe ist jetzt wiederhergestellt.

Einer Meldung aus Manila zufolge hat sich ein Stamm der Eingeborenen auf der Insel Mindanao empört und die Stadt Liuangan angegriffen, ist aber unter zahlreichen Verlusten an Todten und Verwundeten zurückgeworfen worden.

Belgien.

In Lüttich hat die Polizei am Sonnabend, nach einer Meldung des „W. T. B.“, zwei deutsche Anarchisten verhaftet, welche unter falschen Namen und mit gefälschten Legitimations⸗Papieren reisten.

Türkei.

Der deutsche Botschafter von Radowitz überreichte, wie dem Wolff'schen Bureau aus Konstantinopel berichtet wird, am Sonnabend dem Sultan sein Abberufungs⸗Schreiben. Hierauf fand zu Ehren des Botschafters ein Galadiner statt, an welchem die Familie des Herrn von Radowitz, der Groß⸗ vezier, der Minister des Auswärtigen, der Hofstaat und das militärische Gefolge des Sultans, die Mitglieder der deutschen Botschaft und die deutschen Offiziere im türkischen Dienst theilnahmen.

Eine am 23. d. M. abgehaltene Botschafter⸗Conferenz hat die Candidatur Selim Effendi Melhames für den Posten eines Gouverneurs im Libanon (vergl. Nr. 170 d. Bl.) abgelehnt, weil derselbe maronitischer Abkunft sei. .

Amerika. X₰ 21 N„rz 1„1 1 Im enat der Vereinigten Staaten Senator Sherman laut Kabeltelegramm des „W.

d S

aus Washington am 23. d. M. eine Bill eingebracht, in welcher der Präsident der Union ermächtigt wird, mit allen auswärtigen Staaten Unterhandlungen einzuleiten behufs Her⸗ benn eines internationalen Gerichtshofes, der die Aufgabe haben soll, internationale Streitfragen auf güt⸗ lichem Wege beizulegen. In der Freitags⸗Sitzung hat der Senat ohne Debatte die Bill angenommen, welche die An⸗ knüpfung auf Gegenseitigkeit beruhender Handelsbezie⸗

hungen zwischen den Vereinigten Staaten und Canada

bezweckt. 8

Ueber die neuerlichen Ereignisse im Congostaat (vgl. die n. Schl. d. Red. eingegangene Depesche aus Brüssel in Nr. 172 d. Bl.) wird dem Brüsseler „Mouvement géographique“ aus San Thomé weiter berichtet: Die Araber des oberen Congo⸗Gebiets in Njangwe hätten sich gegen den unabhängigen Congostaat erhoben. Die Ver⸗ bindungen mit dem Tanganyvika seien unterbrochen und die Angehörigen des Katanga⸗Syndicats vertrieben. Diese Meldung wird durch ein Telegramm des Brüsseler „Pa⸗ triote“ aus San Thomé näher erläutert, in dem es heißt: Der Agent der anglo⸗belgischen Katanga⸗Handelscompagnie Hodister habe erst ganz kürzlich von der Station Bena⸗Kamba Besitz ergriffen, nachdem der Agent der belgischen Antisklaverei⸗Gesellschaft Hinck abgereist war. Die Araber von Njangwe hätten sich gegen Hodister erhoben, welcher nach Verlust von zwei Leuten den Rückzug habe antreten müssen. Das Land Kasongo sei wieder in die Gewalt der Muhamedaner gefallen. Die Route nach dem Taganyika sei von dieser Seite versperrt. Tippu Tip und sein Sohn Raschid seien dem unabhängigen Congostaat treu geblieben.

Statistik und Volkswirthschaft.

1 Zur Arbeiterbewegung Sämmtliche Bauhilfsarbeiter sollen, wie die Berliner

3 gx 8 . 4 . „Volksztg.“ mittheilt, in einem Centralverein eine gemein⸗

schaftliche Organisation erhalten, die den Bauhandwerkern bei ihren Ausständen als Stütze dienen soll. Zu einer Ver⸗ sammlung, die sich mit diesem Gegenstande beschäftigen sollte, sind die Steinträger, Wasserträger, Kalkträger, Putzerträger, Töpferträger, Sandkarrer, Staker und Kalkschläger eingeladen worden.

In Rixdorf sind einer Mittheilung im „Vorwärts“ zufolge die Maler und Anstreicher in die Lohn⸗ und Achtstunden⸗ bewegung eingetreten und haben sich damit der gleichartigen Bewegung ihrer Berliner Handwerksgenossen angeschlossen.

In Jüterbog bewilligten zwei Maurermeister die von ihren Arbeitern geforderte zehnstündige Arbeitszeit. Ueber die Bauten eines dritten, der die Forderungen nicht zugestand, ist der Berliner „Volksztg.“ zufolge die Sperre verhängt worden.

Aus Wilhelmshaven meldet ein Telegramm des „H. T. B.“ vom heutigen Tage: Die Schuhmacher haben beschlossen, behufs Verkürzung der 14 Stunden betragenden Arbeitszeit in den Ausstand einzutreten.

In Offenbach a. M. wird am 7. und 8. August d. J. ein Verbandstag der Posamenten⸗Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands stattfinden. Es soll, wie der Berliner „Volksztg.“ aus Frankfurt a. M. geschrieben wird, in erster Reihe die Frage der Organisation besprochen und Beschluß darüber gefaßt werden, ob die Posamentenarbeiter sich dem „Allgemeinen deutschen Textilarbeiter⸗ Verband“ anzuschließen oder einen eigenen, selbständigen Verband zu bilden hätten. Für den Anschluß an den Tertilarbeiter⸗Verband haben sich bereits die Posamentenarbeiter von Berlin, Frankfurt a. M. und Nürnberg ausgesprochen, während sich gegen den Anschluß erklärt haben Hamburg, Offenbach und die Mehrzahl der süddeutschen Städte.

In Leipzig wurde, wie wir dem „Chemn. Tgbl.“ entnehmen, am Freitag in einer öffentlichen Versammlung der Buchdrucker⸗ gehilfen mitgetheilt, daß für die Unterstützung der Ausständigen während des letzten Strikes 118 548 und an außerordentlicher Unterstützung 22 823 in Leipzig verausgabt worden sind. Der Rechenschaftsbericht der Commission für Tarifangelegenheiten Leipzigs, der in der Versammlung mit zur Berathung kam, weist für das verflossene Jahr eine Gesammteinnahme von 156682 auf, welcher eine Gesammtausgabe von 155 285 gegenübersteht. Be⸗ merkenswerth war die Mittheilung, daß das Vertrauen der Gehilfen zur Commission erschüttert sei, und daß man gegen den früheren Vor⸗ sitzenden der Tarifcommission und Mitleiter der Leipziger Ausstands⸗ bewegung vorzugehen beabsichtige, da dieser bis jetzt nicht zu be⸗ wegen gewesen sei, ein aus der Strikekasse erhaltenes Darlehn zurück⸗ zuzahlen.

Einer Mittheilung der Londoner „Allg. Corr.“ zufolge steht in den Baumwollspinnereien eine neue Krisis bevor. Trotzdem die Arbeiter schon jetzt klagen, daß sich ihre Arbeit nicht mehr lohne, haben die Fabrikanten beschlossen, eine zehnprocentige Lohnherabsetzung vorzunehmen. Viele Arbeiter sind gewillt, eine fünfprocentige Kürzung anzunehmen, einer zehnprocentigen aber wollen sie unbedingten Widerstand entgegensetzen.

Aus Pittsburg berichtet ein Wolff'sches Telegramm über ein Attentat, das ein Buchdrucker Alexander Berkmann gegen den Director Frick der Carnegie'schen Werke in Homestead, auf denen der Ausstand fortdauert, am Sonnabend ausführte. Beck⸗ mann betrat das Bureau und brachte dem Director durch einen Schuß eine schwere Verwundung bei. Nach den Meldungen vom gestrigen Tage ist das Befinden des Directors Frick ein zufriedenstellendes und an seiner Genesung nicht zu zweifeln. In Homestead sind Maßnahmen getroffen worden, um den Commandeur der dortigen Truppen General Snowden zu schützen, dessen Haltung gegenüber den Aus⸗ ständigen große Aufregung unter diesen hervorgerufen hat. Die Aus⸗ ständigen gegen die ergriffenen Maßregeln Verwahrung ein und erklären, die Behörden gingen darauf aus, sie zu discreditiren, indem man sie für das Attentat gegen Frick verantwortlich machen wolle.

Kunst und Wissenschaft.

Ueber das neue Mausoleum, welches der Groß

von Mecklenburg⸗Strelitz zum Gedächtniß der

Luise von Preußen, der Schwester seines Vaters, roß herzogs Georg, im Schloßgarten zu Neustrelitz hat errichten lassen, berichtet die „Nstr. Ztg.”: Das Mausoleum ist in Form eines griechischen Tempels aus schwedischem Granit und schlesischem Sandstein erbaut. Vier Stufen führen zu den vier Säulen hinauf, welche das Dach tragen, und von dem Vorplatz gelangt man in das mit gelb⸗ lichem Marmor (Giallo di Siena) verzierte Innere. Das herrliche Kunstwerk des Professors Rauch, welches die Königin wie in fried⸗ lichem Schlafe auf dem Todtenbette ruhend darstellt, hat dessen aus⸗ gezeichneter Schüler Professor Albert Wolff von hier in Marmor herrlich nachgebildet. Jedoch war demselben, da er am 21. v. M. in Berlin starb, nicht mehr vergönnt, sein vollendetes Kunstwerk selbst hier aufstellen zu können. Als Vorbild dazu diente übrigens nicht das über dem Grabmal der Königin Luise in Charlottenburg befindliche, sondern dasjenige, welches Professor Rauch später auf eigene Hand in Rom anfertigte. Es giebt nur zwei Gips⸗ abgüsse desselben, von welchen der eine zu der Sammlung der güsse von Rauch's Werken gehört, der andere, dem Großherzog Georg geschenkt, sich seit langen Jahren im hiesigen Schloßgarten in dem

sogenannten alten Mausoleum befunden hat und jetzt in dem Sterbe⸗ zimmer der Königin in Hohenzieritz aufgestellt ist und verbleiben soll. Den Mitgliedern des fbauamts in Neu⸗Strelitz, Hofmarschall Grafen Schwerin und Baurath Müschen, gebührt ein großer Theil des Verdienstes für die rasche, geschmackvolle und schöne Ausführung des von dem Großherzog selbst festgestellten Bauplanes.

Dem Geheimen Hofrath, Professor Rem. Fresenius wurde von der Stadt Wiesbaden anläßlich seines gestrigen fünfzigjährigen Doctorjubiläums das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. Der Magistrat ging, wie der „Rh. Kur.“ berichtet, dabei davon aus,

Herr Professor R. Fresenius beinahe fünfzig Jahre dort wohnt, seit langer Zeit in der städtischen Verwaltung mit⸗ wirkt und trotz seines hohen Alters noch jetzt das Amt des Vor⸗ sitzenden der Stadtverordneten⸗Versammlung mit großer Umsicht und Erfolg verwaltet, sowie daß der Jubilar durch das von ihm in das Leben gerufene chemische Laboratorium von hervorragender Bedeutung und durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten nicht wenig dazu beigetragen hat, den Namen der Stadt Wiesbaden in der Welt be⸗ kannt zu machen. Der Magistrat hat außerdem ein Glückwunsch⸗ schreiben an den Jubilar, der seit einigen Tagen im Hotel Sand bei Bühl in Baden weilt, gerichtet.

Auf der diesjährigen 65. Versammlung deutscher Naturforsscherund Aerzte zu Nürnberg (12.—17. September), deren allgemeine Tagesordnung wir schon in Nr. 161 d. Bl. mitgetheilt haben, werden in Vorträgen und Mittheilungen folgende Gegenstände zur Verhandlung kommen: Ueber den Aufbau unseres Nervensystems (Pro⸗ fessor Dr. His. Leipzig). Ueber Sensibilität der Pflanzen (Professor Dr. Pfeffer, Leipzig). Mittheilung einiger Ergebnisse der Plankton⸗ Expedition der Humboldt⸗Stiftung (Professor Dr. Hensen, Kiel). Ueber dauernde Bewegungsformen und scheinbare Substanzen (Professor Dr. von Helmholtz). Ueber die Alkoholfrage (Professor Dr. Skrümpell, Erlangen). Ueber das Wesen und die Bedeutung der Entzündung (Professor Dr. Ziegler, Freiburg). Die eer. Erscheinungen nach der physikalischen und geographischen Seite betrachtet (Professor Dr. Günther, München). Ueber die Aetiologie der Infectionskrank⸗ heiten und ihre Beziehungen zur Entwicklung des Causalproblems (Professor Dr. Hüppe, Prag). 1

Land⸗ und Forstwirthschaft

Saatenstand in Ungarn.

Ueber den Stand der Saaten in der Zeit vom 10. bis 23. Juli sind beim Königlich ungarischen Ackerbau⸗Ministerium der „Wien. Ztg.“ zufolge folgende Berichte eingelangt: Die Ernte⸗Arbeiten sind trotz des häufig wechselnden Wetters im Zuge; auf ebenem Boden ist ein großer Theil des Getreides schon geschnitten. Hafer wird jetzt geerntet. Rost, Brand und plötzlich eingetretene Hitze wirkten im ganzen Lande schädlich, und die Producte haben nicht nur quali⸗ tativ, sondern auch quantitativ gelitten. Der Ertrag ist nach Comitaten, respective Bezirken sehr verschieden und balancirt mit wenigen Ausnahmen beinahe überall zwischen gut und schlecht. Ein⸗ zelne Producte sind infolge gezwungenen Reifwerdens schlechter als gehofft ausgefallen. Was den Werth der Producte sehr ver⸗ mindert, ist das Zurückbleiben des Gewichts hinter dem ge⸗ wöhnlichen Mittelgewicht. Trotzdem wird es an mehreren Stellen eine gute und vielleicht bessere Fechsung geben als im vorigen Jahr. Weizen war bis zu den letzten Wochen als mittel und zum theil gut mittel signalisirt; jetzt läßt sich mit Rücksicht auf die Fechsungsresultate der Ertrag meistens nur als schwach mittek und mittel, und zwar sowohl quantitativ als qualitativ, bezeichnen. Roggen ist im allgemeinen besser als Weizen, obzwar derselbe auch unter Rost, Nebel und großer Hitze zu leiden hatte. Quantitativ ist Roggen schwach mittel. Herbstgerste ist im allge⸗ meinen mittel und gut mittel. Frühjahrsgerste sowie Hafer geben einen Mittelertrag. An manchen Orten ist der Hafer vor⸗ züglich, obzwar derselbe ebenso wie die Frühjahrsgerste qualitativ in⸗ folge Rostes, Insecten und Hitze gelitten hat. Der Drusch ab⸗ geschnittenen Getreides ist im Zuge. Mais kann als mittel be⸗ zeichnet werden. Hülsenfrüchte und Gartengewächse stehen im allgemeinen mittel, desgleichen Hanf, Flachs und Taback. Da⸗ gegen stehen Erdäpfel sehr schwach. Zucker⸗ und Futter⸗ rüben versprechen im allgemeinen einen Mittelertrag, Wein und Obst einen schwachen Ertrag.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ 8 Maßregeln.

Berlin, 25. Juli. Telegraphische Nachrichten aus verläßlicher Quelle bestätigen den Ausbruch der asiatischen Cholera in Nishni⸗Nowgorod. Es sind dort bis jetzt 15 Personen von der Evidemie ergriffen

8 11“ Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich im Juni 1892.

(Nach amtlichen Mittheilungen; für Preußen und Braunschweig liegen Nachweisungen nur über Maul⸗ und Klauenseuche vor. Von Sachsen⸗Weimar ist ein Bericht nicht eingegangen.) Fälle von Rotz (Wurm) sind vorgekommen in je 1 Gehöfte

Bezirke Aichach, Augsburg, Neuburg a. D., Ravensburg, sowie

8 Kreises Hildburghausen; ferner in 2 Gehöften des Veterinär⸗

zirkes Parchim.

Die Maul⸗ und Klauenseuche ist räumlich etwas zurück⸗ gegangen, immerhin aber noch stark verbreitet. Verschont geblieben sind wie im Vormonat die preußischen Regierungsbezirke Gumbinnen, Stralsund, Aurich, ferner Mecklenburg⸗Strelitz, Schaumburg⸗Lippe, Reuß ä. L. und das oldenburgische Fürstenthum Lübeck; außerdem SchwarzburgRudolstadt und das lübeckische Staatsgebiet. Zu⸗ genommen hat die Seuche besonders in den Regierungsbezirken Königsberg, Frankfurt., Stettin, Köslin, Posen, Bromberg, Münster, Minden, Wiesbaden, ferner in Waldeck und Lippe, bemerkenswerth abgenommen in den Regierungsbezirken Breslau, Oppeln, Erfurt, Hannover, Düsseldorf, Köln, Pfalz, Mittelfranken, ferner in Württemberg, Baden, Hessen, Oldenburg, Sachsen⸗ Meiningen, Sachsen⸗Altenburg und Elsaß⸗Lothringen. Am Schlusse des Monats Juni waren nachweislich noch stärker betroffen die Re⸗ gierungs⸗ ꝛc. Bezirke Danzig, Potsdam, Frankfurt, Köslin, Posen, Bromber „Breslau, Liegnitz, Magdeburg, Merseburg, Hildesheim, Minden, Arnsberg, Cassel Pfalz, Unterfranken, Neckarkreis, Mann⸗ heim, ferner Braunschweig und Elsaß⸗Lothringen.

„Die Lungenseuche ist in 1 Gehöfte der Amtshauptmannschaft Plauen festgestellt worden.

Ausbrüche von Schafräude sind gemeldet worden aus 2 Ge⸗ meinden von Oberfranken, aus je 1 Gemeinde der Oberpfalz, von Mittelfranken, des Donaukreises, aus 11 Gemeinden von Oberhessen, aus 2 Gemeinden des Herzogthums Oldenburg, aus 3 Gemeinden des Herzogthums Gotha, aus 1 Gemeinde von Lothringen.

Oesterreich⸗Ungarn. Durch Verordnung des Königlich ungarischen Handels⸗Ministe⸗ mums vom 13. Juni 1892 ist die Ein⸗ und Durchfuhr von Lumpen, getragenen Kleidern, gebrauchter Leib⸗ und Bettwäsche und altem Tauwerk strengstens verboten, sofern diese Gegenstände für den Handel bestimmt sind. Arts Sollten Schiffe irgend welcher Nationalität mit benannten rtikeln einen Hafen im ungarisch⸗croatischen Litorale an⸗ sanffen, so sind die Gegenstände in das See⸗Lazareth Martin⸗ schizza zu liefern; falls deren Weiterbeförderung in einem bestimm⸗ ee Termin nicht erfolgt, fallen dieselben der Zerstörung anheim. 8 1 ““ 3

8 Der bulgarische Gesundheitsrath hat mit Rücksicht auf das Auf⸗ ternen der Cholera in Odessa folgende Anordnungen ge⸗ offen: einer) Die aus rumänischen Häfen kommenden Reisenden unterliegen 1892) Unftägigen Quarantäne (vergl. „R.⸗A.“ Nr. 170 vom 21. Juli

7

—22) die Reisenden, welche aus russischen Donauhäfen kommen auf Schiffen, die direct anlangen, ohne in irgend einem Hafen Quaran⸗ täne gehalten zu sind einer elftägigen Quarantäne unter⸗ 70 3) die Reisenden, welche aus zsterreichisch ungarischen Donauhs

ie Reisenden, welche aus österreichisch⸗ungarischen Donauhäfen eintreffen, unterliegen einer strengen ärztlichen Wichtigung, wenn die Schiffe keinen rumänischen Hafen berührt haben; .

4) die Provenienzen der von der Seuche heimgesuchten russise Häfen des Schwarzen Meeres, wie auch diejenigen der ottomanis Häfen zwischen der russischen Grenze und Trapezunt bleiben wie bisher einer 1* en eeee. unterworfen:

5) die Provenienzen der rumänischen Häfen des Schwarzen Meeres

und die Reisenden, welche über discen. ankommen, unterliegen einer fünftägigen Quarantäne; . 6) die aus Konstantinopel eintreffenden Reisenden, wie auch die⸗ jenigen, welche aus Orten kommen, gegen welche die Quarantäne nicht verhängt ist, unterliegen, selbst wenn sie irgendwo die Quarantäne durchgemacht haben, einer strengen ärztlichen Besichtigung.

Durch Verfügung d Seüchis ger

Verfügung des Königlich norwegischen Justiz⸗ und Polizei⸗

Departements vom 14. Juli 1892 sind . Hafen 8 auf weiteres als von Cholera verseucht erklärt worden: die Häfen am Kaspischen und am Rothen Meere, ferner diejenigen in der asiatischen Türkei, Ost⸗Indien, den Philippinen, Cochinchina, Tongking, China, Japan, Uruguay und Argentinien. Fahrzeuge, welche Cholerakranke an Bord haben, sollen, ehe sie norwegische Häfen anlaufen, vom Lootsen auf die Quarantäne⸗ einrichtung in Christianfand hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht werden, daß sie beim Anlaufen anderer Häfen Gefahr laufen, die Kranken an Bord behalten und bis zu deren Genesung in Quarantäne bleiben zu müssen.

Ferner ist unter dem 15. Juli 1892 ein Verbot der Einfuhr von Lumpen und Lappen aus Rußland erlassen und sind die Zollämter angewiesen worden, auch die Einfuhr dieser Artikel über andere Länder zu verhindern.

St. Petersburg, 23. Juli. Der Minister des Innern Dur⸗ nowo hat, wie „W. T. B.“ berichtet, die Erlaubniß ertheilt, daß eine kirchliche Beerdigung der an der Cholera gestorbenen Personen unter Theilnahme der Angehörigen der Verstorbenen stattfinden darf, wenn gewisse sanitäre Vorschriften erfüllt werden. Zur Ertheilung dieser Erlaubniß hat der Umstand Anlaß gegeben, daß die Bevölkerung der von der Cholera betroffenen Gegenden durch das Verbot des Geleits der Verstorbenen durch die Angehörigen in Aufregung gerathen war.

Madrid, 23. Juli. Die Ausführung der sanitätspolizei⸗ lichen Maßnahmen in den Grenzorten für Provenienzen aus Frankreich ist, laut Meldung des „W. T. B.“, nunmehr beschlossen worden. 8

Lissabon, 23. Juli. Das von Bordeaux kommende und nach dem Senegal bestimmte Packetboot „Congo“ ist, wie „W. T. B.“ meldet, unter siebentägige Quarantäne gestellt worden.

Handel und Gewerbe.

In der „London Gazette“ vom 15. d. M. ist ein „Ships for Sale“ überschriebenes Ausschreiben der britischen Admiralität, betreffend den Verkauf von Schiffen der britischen Kriegsmarine, enthalten. Die Schiffe sollen verkauft werden, wie sie bei Sheerneeß, Chatham, Portsmouth, Devonport und Cardiff liegen. Kaufangebote sind bis zum Mittag des 4. August 1892 einzureichen. For⸗ mulare hierzu nebst den Vertragsbedingungen und allen Einzel⸗ heiten sind durch persönliches Vorsprechen oder durch Anschreiben von dem „Director of Navy Contracts. Admiralty. Whitehall, London SW.“ erhältlich.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 10 673, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 22. d. M. gestellt 3949, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

. Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 23. Juli das Rohbau⸗Grundstück in der Marienstraße 26 belegen, dem Kaufmann Moritz Bernstein zu Berlin gehörig, zur Ver⸗ steigerung; Mindestgebot 268 600 ℳ; für das Meistgebot von 270 600 wurde der Kaufmann Emil Fränkel zu Berlin, Paul⸗ straße 24, Ersteher. Das Meistgebot, betreffend die Versteigerung des Draeger schen Grundstücks (vgl. Nr. 172 d. Bl.) in der Beusselstraße 67 betrug 132 500 ℳ, nicht 122 500

Berlin, 23. Juli. (Wochenbericht über Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberskv.) Ia. Kartoffelmehl 36 ½ 37 ℳ, la. Kartoffelstärke 36 ½ —37 ℳ, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 34 35 ½ ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. O. zahlen frei Fabrik ℳ, gelber Syrup 39 39 ½ ℳ, Capillair⸗Syrup 40 ½ 41 ℳ, Capillair⸗Erport 42 42 ½ ℳ, Kartoffelzucker gelber 39 ½ —940 ℳ, do. Capillair 41 41 ½ ℳ, Rum⸗Couleur 50 51 ℳ, Bier⸗Couleur 49 50 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 41 42 ℳ, do. secunda 37 39 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 36 38 ℳ, Weizenstärke (großst.) 44 45 ℳ, Hallesche und Schlesische 44 45 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 46 bis 47 ℳ, do. (Stücken) 43 44 ℳ, Mais⸗Stärke 33 34 ℳ, Schabe⸗ stärke 32 33 ℳ, Victoria⸗Erbsen 22 25 Kocherbsen 22 25 grüne Erbsen 22 26 ℳ, Futtererbsen 15 ½ 16 ½ ℳ, Leinsaat 22 25 ℳ, Linsen, große 34 46 ℳ, do. mittel 20 34 ℳ, do. kleine 16 20 ℳ, Gelber Senf 20 32 ℳ, Kümmel 40 44 Buchweizen 17 18 ℳ, Mais loco 13 14 ℳ, Pferdebohnen 16 ½ bis 18 ℳ, inländische weiße Bohnen 16 18 ℳ, weiße Flachbohnen 20 22 ℳ, ungarische Bohnen 15 16 ℳ, galizische und russische Bohnen 13 15 ℳ, Wicken 15 16 ℳ, Hanfkörner 21 22 ℳ, Leinkuchen 17 17 ½ ℳ, Weizenschale 10 10 ℳ, Roggenkleie 10 ½ bis 11 ½ ℳ, Rapskuchen 13 14 ℳ, Mohn, blauer 58 64 ℳ, do. weißer 64 70 ℳ, Hirse, weiße 21 24 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Nach einer Meldung der „Köln. Ztg.“ aus Breslau vom 23. Juli ist der Specificationsstand des Walzwerks⸗Verbandes eit Anfang Juli auf 12 000 t, also um 4000 t gestiegen.

Wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, hat das Kokssyndicat den Siegerländer Erzhütten für das dritte Quartal ebenso wie s- 3. für das erste eine Vergütung bei der Ausfuhr von Spiegeleisen zugestanden. Dem Vernehmen nach hätten die Siegerländer Hütten bei dem Kokssyndicat einen dahingehenden Antrag gestellt, da wieder annähernd 10 bis 12 000 t Spiegeleisen zum Verkauf angemeldet seien.

Der Aufsichtsrath des Bergischen Gruben⸗ und Hütten⸗Vereins zu Hochdahl bei Düsseldorf schlägt, wie „W. T. B.“ aus Köln meldet, für das Geschäftsjahr 189 /92 bei mäßigen Abschreibungen die Vertheilung einer Dividende von 1 % für die bevorrechtigten Actien vor.

Leipzig, 23. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Juli 3,70 ℳ, per August 3,72 ½ ℳ, per September 3,75 ℳ, per Oktober 3,77 ½ ℳ, per November 3,77 ½ ℳ, per Dezember 3,80 ℳ, ver Januar, 3,82 ½ ℳ, ver 6 ℳ, per März 3,82 ½ ℳ, per April 3,85 Umsatz 55 000 kg.

Wien, 24. Juli. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn (österreichisches Netz) vom 11. bis 20. Juli 665 287 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 24 539 Fl.

Pest, 23. Juli. Bureau“ meldet: Der Finanz⸗Minister Dr. General⸗Director der Pallavicini sowie den Abg über die Durchführung der Rentenconversi Minister erklärte, er sei von dem Wunsche beseelt, die öglich zur Lösung zu bringen. articig an dem Risico unter den Contrahenten eine Einigung erzielt ist, wird es sich darum handeln, einen fixen Uebernahmecurs und den Zeitpunkt des thatsächlichen Beginnes der Operationen fest⸗

Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren m 16. Juli bis 22. Juli: Engl. Weizen 1471, engl. Malzgerste 18 779, 45 768 QOrts.,

(W. T. B.) arische „Telegr.⸗Corr.⸗ if ekerle empfing heute ungarischen Creditbank Markgrafen Koloman Szell zu Min . Angelegenheit so schnell wie m Sobald über die Participation an

London, 25 in der Woche vo 45 816, engl. Gerste 315, engl. Hafer 499, fremder 18 023, fremdes 50 301 Sack, 250 Faß.

New⸗York, 23. Juli. (W. T. niedrigeren Cursen und verlief sehr lus aber fest. Der Umsatz der Actien betrug vorrath wird käufe fanden nicht statt.

Weizen anfangs träge und nach dische Markte und günstige E 8 ruhig, dann abgeschwächt auf günstige

Der Werth der in der ver Waaren betrug 10 045 106 Doll der Vorwoche, davon für Dollars in der Vorwoche.

Chicago, 23. Juli. ( auf schwächere ausländische Märkte. Ma Reaction, Schluß träge.

fremde 6150 fremde. —, engl. Mehl B.) Die Börse eröffnete zu tlos; der Schluß war lustlos 28 000 Stück. Der Silber⸗ geschätzt. Silbexrver⸗

2 040 000 Unzen

hgebend auf schwächere auslän⸗ rnteberichte, Schluß schwach. Mais rinteberichte, Schluß gangenen Woche eingeführten 96 Dollars gegen 10 303 136 Dollars in Stoffe 2 473 008 Dollars gegen 2 279 788

(W. T. B.)

abgeschwächt

is anfangs stetig, später

VBerdingungen im Auslande.

88 Dänemark. Ohne Datum. Overingenieuren for

Statsbaneanlaegene, Reventlowsgade 10, Kopenhagen 1

r die Eisenbahnanlage von Hobro nach Lögstör: fund Telegraphendraht und

1 240 Stück imprägnirte Telegraphenstangen.

Lieferung für

Lieferung für die Eisenbahnanlage von Aalestrup nach 21 600 Pfund Telegraphendra 960 Stück imprägnirte Telegraphenstangen.

Bedingungen an Ort und Stelle und beim 3⸗Anzeiger“ (in

Verkehrs⸗Anstalten.

(W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. „Fulda“ hat am 22. Juli Abends die Reise nach New⸗Pork fortgesetzt. —¹. nach New⸗York bestimmt, hat am 23. Juli d passirt. Der Postdampfer lien bestimmt, ist am 23. Der Reichs Mittags die Reise von Der Reichs⸗Postdamp

Bremen, 24. Juli. Der Schnelldampfer von Gibraltar

( Postdampfer „Weimar“,

Vormittags nach Austra Said ange⸗

raunschweig“, Juli Nachmittags in Port ostdampfer „Bayern“ hat am 23. Juli ntwerpen nach Southampton fortgesetzt 2 fer „General Werder“, . mend, ist am 23. Juli Vormittags in Aden angekommen. Hamburg, 23. Juli. Packetfahrt⸗ dampfer „Rugia“ ist, New⸗York eingetroffen New⸗York kommend, heute Mittag S „Teutonia“ ist, von Hamburg kommend, gestern i

von Ost⸗Asien kom⸗

(W. T. B.) § Actien⸗Gesellschaft. von Hamburg kommend, heute Morgen in Der Postdampfer „Moravia“ hat, von Der Postdampfer n St. Thomas

Hamburg⸗Amerika⸗

cilly passirt.

eingetroffen.

24. Juli. gestern Nachmittag Scilly passir

Wien, 24. Juli. Innsbruck abgegangenen Frü verkehr ohne Umsteigen auf de worden; der Frachtenverkehr blei

Triest, 25. Juli. dora' ist von Konstantinopel gestern hi (W. T. B.) von Konstantinopel kommend, heute Nachmittag

Der Dampfer „Kehrwieder“ hat 1.

(W. T. B.) Mit dem heute früh von Personen⸗ gbahn wieder aufgenommen uf weiteres noch sistirt.

Der Lloyd⸗Dampfer „Pan⸗ er eingetroffen.

Lon Lloyddampfer „Poseidon“ ist, hier eingetroffen.

1 25. Juli. gestern auf der Heimreise in S (W. T. B.) nationalen Binnenschiffahrts heute einen Ausflug

(W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Moor“ ist uthampton angekommen.

Die Mitglieder des Inter⸗ 2 ⸗Congresses nach Havpre und Rouen.

unternahmen

Theater und Musik.

ö“ Kroll's Theater.

Vorgestern gab Fräulein Louise Heymann als dritte Rolle die „Rosine“ in Rossini's komischer Oper „Der Die Sängerin hat an als Lakmé und Nachtwandlerin erweckte, Die jugendlich frische, geschmeidige sehr vortheilhaften Eindruck, der Stimme zeigte die Künstlerin aufs der Tongestaltung und die n Staccati eine ungewöhnliche Da die Partie der Rosine sehr kurz ist, hatte man an der sangesfreudigen Gastin s⸗Nummern eingelegt. Dabei überraschte den gesanglich vollendeten Vortrag des Liedes „Ich gehe in den grünen Wald“; er „Variationen von Proch“ kam auch die Anmuth des Wesens der Sängerin vortheilhaft zur die Vorstellung auch im ganzen Grosser und Herr Pokorny zu erwähnen.

ihres Gastspiels Barbier von die günstige Meinung, die sie jeder Beziehung bestätigt.

diesem Abend

Sevilla“.

an Größe und Glanz fehlt. neue die tadellose Coloratur, die Feinheit Treffsicherheit, durch die namentlich die Wirkung gewinnen. wieder, um dem zu verlängern, einige Gesang Fräulein Heymann durch 87

Taubert'schen der Einlage

Publikum den Genuß

hier wie bei

- Im übrigen war eine erfreuliche; Herr Alma, Herr sind noch besonders mit Anerkennung

Der bedeutende Erfolg, den Frl. Heymann bei ihrem Gastspiel ter erzielte, veranlaßte die Direction, die noch zweimal, und zwar am Mittwoch als Sonnabend 3 „Barbier von Sevilla“ aufzutreten. von Flotow's „Martha“ Serie seiner Abschieds⸗ in denen er ganz jede Partie

im Kroll'schen Thea Künstlerin einzuladen,

In der morgigen Aufführung beginnt Herr Bötel als Lyonel die kurze Abende, zu welchen er jene Partien gewählt hat, besonders hervorragende Erfolge erzielte. Er singt der letzten Abende demgemäß nur noch einmal.

e in Bayreuth wird weiter berichtet: hatte einen guten Erfolg. niglichen Oper in Berlin im dritten Act bot Scheidemantel als Wolfram Grünig⸗Hannover spielte und besonderen Anklang Die Rollen der Venus, waren durch Fräulein Meilhac, vertreten. Die Inscenirung war

Aus dem Festspielhauf Die gestrige Aufführung des „Tannhäuser“ Im ersten Act erntete das Ballet der lebhaften Beifall; eine vollendete Leistung. Tannhäuser mit Feuer und kräftiger Stimme; fand sein Spiel in den beiden letzten Acten. des Landgrafen und 8 Döring⸗Mannheim und Liepe gut vortrefflich, das Orchester unter der Leitung Felix Mottl's vorzüglich.

Mannigfaltiges. Geschäftsberichten Verwaltun

Abtheilungen cht des Königlichen Polizei⸗ entnehmen