1892 / 174 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Dem Verwaltungsbericht des Berliner Handwerker⸗ Vereins entnehmen wir folgende Mittheilungen. Zunächst wird in dem Bericht die Umgestaltung der Vereinsräume und die Vergrößerung des Besitzstandes ermwähnt. Zur Unterbringung der Fortbildungsschule mußte ein besonderes Schulhaus aufgeführt werden. Die an die Hinterfront des Vereinshauses, Sophienstraße 15, angrenzenden Wohn⸗

häuser Gipsstraße 16 und 16 A wurden zum Preise von 310 000 angekauft, um die polizeilich verlangte zweite Ausfahrt herzustellen und um das Hinterland in der Sophienstraße bebauen zu dürfen. Das neue Schulgebäude enthält Keller, Erdgeschoß und drei Stockwerke mit je zwei Schulzimmern in den vier Stockwerken. Der gesammte Um⸗ und Neubau einschließlich der elektrischen Beleuchtungsanlage in sämmtlichen Vereinsräumen er⸗ forderte 131 000 Die nöthigen Mittel hat die Lebensversicherungs⸗ und Ersparnißbank in Stuttgart geliehen. Das Besitzthum des Vereins gestaltet sich nunmehr in folgender Art: Flächenraum 2618 qm, Werth 903 736 ℳ, Feuerkasse 475 100 ℳ, Hypothekenschuld 563 000 Ueber die Thätigkeit des Vereins wird Folgendes berichtet: In den beiden Verwaltungsjahren 1. April 1890 bis 31. März 1892 fanden 293 Vereinsabende statt, an denen von 105 Vortragenden 241 Vor⸗ träge über Volkswirthschaft, Technologie, Gesundheitspflege, Rechts⸗ lehre, Literatur u. s. w. gehalten wurden. Als eine Ergänzung zu den Vorträgen besuchte der Verein zahlreiche industrielle Etablissements und Museen, überall von den Leitern der Institute in der freund⸗ lichsten Weise belehrt. Die Fortbildungsschule war in derselben Zeit von 3929 Theilnehmern besucht. Zu den Kosten des Unterrichts hatte, außer der Beihilfe der Staats⸗ und städtischen Behörden, die Vereinskasse einen Zuschuß von 4530 zu leisten. Die Bibliothek hat durch eingegangene Geschenke und Anschaffungen ihren Besitzstand auf 9510 Bände erhöht. Sie wurde von 828 Lesern benutzt, die im Ganzen 15 665 Bände lasen. Das Lesezimmer enthält 95 politische, fach⸗ und wissenschaftliche Zeitschriften, Lexica u. s. w., zur freien Benutzung der Mitglieder. Zu einer großen Bedeutung für den Verein hat sich die Sparkasse entwickelt. In den Berichtsjahren wurden 26 515 eingezahlt und 21 199 %ℳ abgehoben. Der Bestand betrug 17 889 Durch Einrichtung dieser Sparkasse ist den Mitgliedern Gelegenheit gegeben, in bequemer Weise aus kleinen Beiträgen eine größere Summe für außergewöhnliche oder in be⸗ stimmten Terminen wiederkehrende Ausgaben anzusammeln. Während der Wintermonate fanden regelmäßige Sonntags⸗Unterhaltungen statt. Vocal⸗ und Instrumental⸗Concerte wechselten mit Theatervorstellungen auf der eigenen Bühne ab. Im Sommer sind es Ausflüge und Gartenfeste, welche die Familien der Mitglieder zu fröhlichem Bei⸗ sammensein vereinigen. Der Vermögensstand betrug Ende März 1892 357 899 ℳ, der erzielte Gewinn 1890/91 3,10 ℳ, 1891/92 0,12 Die Zahl der Mitglieder beläuft sich auf 2030. Der Verein hat jetzt zu Gunsten seiner Mitglieder vier Stiftungen mit einem Kapital von 28 000 zur Verfügung.

Droschkenkutschers macht die „Nat.⸗Ztg.“ Mittheilung. Im

Oktober 1842 wurde der jetzt 75jährige Wilhelm Müller, der jetzt die Droschke 3755 fährt, Berliner Droschkenkutscher, und ist es ge⸗ blieben bis auf den heutigen Tag, mit alleiniger Unterbrechung in den Jahren 1866 und 1870/71, wo er während des Krieges den Sol⸗ daten die Lieferungen zuführte.

Von dem bevorstehenden fünfzigjährigen Jubiläum eines

Posen, 25. Juli. In Altkloster bei Wollstein hat nach einer Meldung des „D. B. H.“ gestern ein großes Feuer zwanzig Gebäude nebst den reichen Erntevorräthen eingeäschert; ein Mann st in den Flammen umgekommen, zwei Ackerwirthe haben bei Rettung ines Kindes lebensgefährliche Brandwunden davongetragen. 8

Das vom Hessischen Geschichtsverein auf der und Münden errichtete Hessen⸗Denkma zur Erinnerung an die Schlacht am Sandershäuser Berge zwischen Franzosen und Hessen am 23. Juli 1758 ist, wie der „N. Pr. Z.“ elegraphirt wird, am Sonnabend Abend feierlich eingeweiht worden.

t Wiesbaden. Der Besuch der Bäder in Ems war in iesem Frühjahr geringer, in Wiesbaden jedoch bedeutend größer als in der gleichen Zeit des vorigen Jahres. Die Geschäftsleute in Wiesbaden sind daher mit ihrem Verdienst während der Frühjahrs⸗ ur zufrieden. Während des Monats April wurde in Oberlahn⸗

ein im Felde des Victoria⸗Brunnens von der Brunnenverwaltung n einer Tiefe von 200 m eine außerordentlich starke kohlen⸗ äurehaltige Quelle erbohrt, welche 2 bis 3 m hoch aus dem Bohrloch hervorsprudelt. Da das Wasser eisenhaltig ist, so wird asselbe nur zur Gewinnung von Kohlensäure Verwendung finden. Um dieselbe Zeit sind ein von verschiedenen Einwohnern von Ober⸗ ahnstein bisher zum Trinken benutzter Sauerbrunnen, sowie zwei dem Fiscus gehörige, bisher aber von demselben nicht genutzte Mineral⸗ uellen versiegt.

4 Eltvil sbaden hat’

e. Die Stadtgemeinde Eltville im Regierungsbezirk 711 84

nem Privatunternehmer gestattet, auf eigene Rech⸗ erleitung für die Stadt anzulegen und dazu die

in dem Gemeindewalde entspringenden Quellen zu benutzen. Die An⸗ lage wird voraussichtlich noch in diesem Jahre benutzt werden können. Ebenda ist mit dem Bau eines neuen Gerichtsgebäudes be⸗ 12 worden, für den die Stadtgemeinde 102 000 aufwenden wird.

Arnswalde, 22. Juli. Heute feierte, wie die „F. O. Z.“ mit⸗ theilt, das Maler Reeck'sche Ehepaar das Fest der goldenen Hoch⸗ zeit. Bei der Einsegnung wurde dem Paar die von Seiner Majestät dem Kaiser verliehene Jubiläumsbibel durch den Superintendenten überreicht. Die beiden Eheleute, 78 und 75 Jahre alt, erfreuen sich noch guter geistiger und körperlicher Frische und Rüstigkeit. Der Jubilar hat viele Ehrenämter in treuer Pflicht⸗ erfüllung verwaltet; er war Stadtverordneter und ist jetzt noch Mit⸗ glied des Gemeinde⸗Kirchenraths.

Nürnberg, 22. Juli. Behufs Erbaltung des mittelalter⸗ lichen Charakters der Stadt hatte die Gemeindevertretung be⸗ schlossen, eine ortspolizeiliche Vorschrift zu erlassen, wonach bei Auf⸗ führung von Privatbauten in der Nähe der mittelalterlichen Be⸗ festigungswerke oder der alten Hohenzollernburg auf den Stil und den Charakter der Umgebung Rücksicht genommen werden soll. Die Kreisregierung hat jetzt, wie der „Schw. Merk.“ erfährt, den Erlaß dieser Vorschrift genehmigt.

Wien, 25. Juli. Der Ort Malé in Südtirol wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, durch eine Feuersbrunst fast gänzlich in Asche gelegt. Das Kapuzinerkloster mit seiner werthvollen Bibliothek ist ein Raub der Flammen geworden. Ein Mann fand bei dem Brande den Tod. Der Schaden wird auf eine halbe Million S angeschlagen; die Versicherungssumme beträgt nur 200 000 Bulden.

Nottingham, 26. Juli. Ein Dampftramzug stürzte nach einer Mittheilung des „H. T. B.“ heute Nachmittag einen Seitenabhang hinunter. Drei Angestellte der Bahn wurden todt aufgefunden. Es wird berichtet, daß sich unter den Trümmern noch mehrere Todte befänden.

aris, 23. Juli. Der „Voss. Ztg.“ wird berichtet: Der Mechaniker Holthausen kündigte den Versuch eines Abstiegs vom Eiffelthurm mit einem von ihm erfundenen Apparat an, der in einer Spirale aus Stahl besteht. Die Schnelligkeit des Niederstiegs könne nach Belieben geregelt und der Niederstieg selbst an einem be⸗ liebigen Punkte unterbrochen werden. Der Apparat soll Rettungs⸗ zwecken bei Feuersbrünsten dienen. Der Versuch ist heute vollständig geglückt. Holthausen, seine Tochter und zwei Enkel ließen sich von der ersten Plattform des Eiffelthurms nieder und langten unter leb⸗ haftem Beifall des anwesenden Publikums unversehrt auf dem Erd⸗ boden an. Der spiralartige Apparat soll sich für jede Höhe eignen, vorausgesetzt, daß das Rettungsseil von der entsprechenden Länge ist.

*aus Rueil hne während 00 Zuschauern

Paris, 26. Juli. Laut Meldung des „W. T. B. ist gestern Abend eine dort aufgeschlagene Schaubü⸗ der Vorstellung eingestürzt. Von den anwesenden 7 wurden achtzig verletzt.

Turin, 25. Juli. In der Gemeinde Rivarossa (Provinz Turin) kam es nach einer Meldung des „W. T. B.“ gestern infolge der gegen den Sindaco und die dortigen Gendarmen herrschenden Erbitterung zu so erheblichen Ruhestörungen, daß zur Wieder⸗ herstellung der Ordnung schließlich von den Waffen Gebrauch gemacht mußte. Zwei der Unruhestifter wurden getödtet, einer schwer verletzt.

8

8 9„ 82

Catania, 25. Juli. Der Ausbruch des Aetna hat, wie „W. T. B.“ mittheilt, merklich nachgelassen; nur eine einzige Krater⸗ öffnung wirft noch Steine aus. Gestern Abend und Nachts fiel ein reichlicher, sehr heftiger Sandregen vulcanischen Ursprungs bis Catania. 8—

Rovio (Lugano), 23. Juli. Ueber den bereits erwähnten Tod der Gemeindeschul⸗Lehrerin Marie Lange aus Berlin am Monte Generoso werden dem „Bund“ noch folgende Einzelheiten mit⸗ getheilt: Eine Gesellschaft von fünf deutschen Damen unternahm gesterm Morgen bei bedecktem, aber ruhigem Wetter eine Besteigung des Monte Generoso von Lugano über Maroggia und Rovio. Etwa eine halbe Stunde oberhalb Rovio verließen die Damen den rechten Weg, kletterten einen für Einheimische wohl gangbaren, aber doch bedeutend schwierigeren Pfad aufwärts, bis sie auf einer Grashalde etwa eine Stunde ober⸗ halb Rovio auch diesen verloren. Sie kehrten deshalb um, in der Absicht, in Rovio sich ein wenig auszuruhen und den richtigen Weg zu erfragen. Beim Abstieg brach plötzlich eine der Damen (diejenige, die in der Mitte zwischen den anderen ging) lautlos zusammen, rollte einige Schritte über Halde und Gesträuch hinunter, ohne den mindesten Versuch zu sich irgend an Gesträuchern oder

1 machen, si 1 . Grasbüscheln festzuhalten und stürzte von da kopfüber eine

vielleicht 10 bis 15 m hohe Wand hinunter auf einen Felsen.

Fräulein Lange war fünfzig Jahre alt und corpulent. Da die medizinische Todtenschau außer einigen nicht bedeutenden Wunden und Quetschungen am Kopfe keine ernsten Verletzungen wahrnahm, muß man an⸗

nehmen, die Verunglückte sei einem apoplektischen Anfall, der ihr

erst das Bewußtsein raubte und sie dann zu Fall brachte, erlegen.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Koönigs berg i. Pr., 26. Juli. dem Vorsitz des Ober⸗Präsidenten fand heute eine Conferenz statt, an welcher Vertreter der Militär⸗ behörden, der Stadt, Mitglieder des Medizinal⸗Collegiums und Verwaltungsbeamte der beiden theilnahmen und in welcher Maßregeln zur Abwendung der Choleragefahr berathen wurden. Man kam dahin überein, in den Grenzstationen und an einigen Eisenbahn⸗ knotenpunkten Maßregeln zur Verhütung einer Einschleppung der Krankheit zu treffen.

Breslau, 26. Juli. (W. T. B.) Zur Verhütung der Einschleppung der Cholera hat der Regierungs⸗Präsi⸗ dent in Oppeln ferner verfügt, daß die mit der Eisenbahn Reisenden außer in den Grenzstationen auch an den Hauptknoten⸗ punkten einer sanitätspolizeilichen Untersuchung unterzogen werden sollen, ebenso wie auf den österreichischen Grenz⸗ stationen. Außerdem sollen die Flußschiffahrt und der Flößereiverkehr der Ueberwachung der Sanitätspolizei unter⸗ stehen. Russischen Auswanderern gegenüber sind ganz beson⸗ dere Controlmaßregeln anzuwenden.

München, 26. Juli. (W. T. B.) Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland sind heute früh von Homburg hier eingetroffen, besichtigten die Kunstausstellung und setzten um 11 ½ Uhr die Weiterreise nach Brindisi fort.

Wien, 26. Juli. (W. T. B.) Das K. K. Telegraphen⸗ Correspondenz⸗Burcau ist von autoritativer Seite ermächtigt, die von einigen Blättern gebrachte Nachricht von dem Rück⸗ tritte des Reichs⸗Kriegs⸗Ministers Freiherrn von Bauer als vollständig erfunden zu bezeichnen.

St. Petersburg, 26. Juli. (W. T. B.) Neuerdings werden aus der Stadt Gurjew im Uralgebiete sieben, aus dem Flecken Ssolominka (Gouvernement Stawropol) 28 und von den Quarantänestationen Kertsch und Feodossija (Gouvernement Taurien) drei Cholera⸗Todesfälle ge⸗ meldet.

St. Petersburg, 26. Juli. (W. T. B) Der Bot⸗ schafter von Nelidow ist aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Luzern, 26. Juli. (W. T. B.) Gestern Abend 9 Uhr zerschellte ein Boot, in welchem sich fünf Engländer be⸗ fanden, an einem Pfeiler der Reuß⸗Brücke am Ausflusse des Sees. Zwei Personen klammerten sich am Gitterwerk des Pfeilers, zwei andere weiter unten am Stauwehr an und wurden gerettet. Eine Dame wurde vom Strome fortgerissen und ertrank.

New⸗York, 26. Juli. (W. T. B.) (Meldung des „Reuter'schen Bureaus.“) Zur Zeit herrscht hier sehr große Hitze. Aus allen Landestheilen treffen Meldungen von zahlreichen Stürmen ein. Bei Wheeling in Westvirginia ist eine ganze Familie von neun Personen ertrunken. Eine Windhose zerstört die Eisenbahn und viele Brücken. In den Waldungen in der Nähe von Bay⸗City (Michigan) brach eine Feuersbrunst aus, die sich bis in die Stadt verbreitete und vier Hotels, zwei Kirchen, etwa fünfzig Magazine sowie zahlreiche Wohn⸗ häuser und sonstige Gebäude einäscherte. Der Schaden soll eine Million Dollars betragen. 1

Pittsburg, 26. Juli. (W. T. B.) Die Polizei hat die Ueberzeugung gewonnen, daß das Attentat gegen Frick auf eine anarchistische Verschwörung zurück⸗ zuführen ist, die ebenso ausgebreitet ist wie die von Spieß und Genossen, die 1887 in Chicago hingerichtet wurden. In mehreren Städten hat man Verzweigungen der Verschwörung entdeckt. Man neigt der Ansicht zu, daß der Anarchist Most die Hand dabei im Spiele hat. Bergmann kann, wenn die ihm zur Last gelegten Verbrechen erwiesen werden, mit 30 Jahren Gefängniß bestraft werden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

(W. T. B.) Unter

Wetterbericht vom 26. Juli 8 Uhr Morgens.

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eine mäßige nord trockenem, am Morgen jedoch noch kühlem Wetter vor.

östliche Luftströmung mit heiterem

Deutsche Seewarte. der Residenz):

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Uebersicht der Witterung.

Die Luftdruckvertheilung hat sich über Europa seit estern im allgemeinen wenig verändert, indeß hat in Minimum über Südrußland an Tiefe bis unter

749 mm zugenommen und veranlaßt daselbst er⸗ iebige Regenfälle. Ueber Central⸗Europa herrscht

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25. Male:

Entrée 50 ₰.

Theater⸗Anzeigen. ibres

Lessing-Theater. abend. Die Großstadtluft. von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Sonntag: Die Großstadtluft.

Sodoms Ende. Licht ꝛc. ꝛc.

4 N ½ r Vnn 3 Der Vorverkauf beginnt heute

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Das 3 Acten von Millöcker. Im prachtvollen Park: Großes Park⸗Fest. Doppel⸗Schönheits⸗Kongreß. Doppel⸗Concert. und Instrumental⸗Künstlern. N I1 8 8 Concerts Sonntags 5 Uhr,

Gr. Doppel⸗Concert. Instrumental⸗Künstlern.

Kroll’s Theater.

Fräul. Louise Heymann. (Lucia:

Donnerstag: Gastspiel des Herrn Heinrich Bötel. 8 Die Stumme von Portici. 20 Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Gefährliche Mädchen. Lus 4 Acten von Ed. Schacht. Regie: Georg Stollberg.

zum ersten Mal in Deutschland.) Wieder⸗Eröffnung: Sonn⸗ Schwank in 4 Acten

be n der Tageskasse.

Frei⸗Glücksrad.

S 2 behör

Sonntagskind. Op. J1 ;8 f. 7 hierzu . S.)

Anfang 7 Uhr. 1 rzu eine Nummer gratis.)

7 ½ Uhr. von Ge⸗

Anfang des an den Wochentagen

Auftreten in 3 Acten. 88

Ernst-The Das Sonntagskind. Adolph Ernst⸗Theater.

Auftreten von Gesangs⸗ und . Se Ter⸗

e Mittwoch: Gastspiel des Lucia von Lammer⸗ F. Antony.

Frl. Louise Heymann.) Anfang Uhr.

Avis! Montag 1. August. ( Saison unter Dir. Adolph Ernst. Fräul. Lina Ziegler.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement

Viertes großes Volks⸗Fest.

12. Gastspiel der Russischen National⸗, Gesangs⸗, Tanz⸗ und Instrumental⸗Gesellschaft, unter Leitung Directors Peter Newski.

Auftreten sämmtlicher Specialitäten. Großes Doppel⸗Concert. 8 Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalisches

Abends 10 Uhr:

10 Gewinne. Hauptgewinn: Eine hochelegante Bowle mit Zu⸗ (Jeder Besucher des Etablissements erhält

Anfang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung

Donnerstag: Gefährliche Mädchen. In Vorbereitung: Das kleine Krokodil. Posse

Mittwoch (letzte; storben: Im Park: See. I420,k (et Gestorben: 27. Gesammt⸗Gastspiel der aus 42 Personen

Gesellschaft des Directors er

Giesrau vom K. K. priv. Theater in der Josefstadt Ein alter Hallodri (Schwerenöther). osse mit Gesang in 3 Acten von H. Thalboth und Musik von Karl Kleiber.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Eröffnung der Herbst⸗ Erstes Debut des Fräulein Feldwebel.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde Am Landes⸗Auͤsstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). 8 Geöffnet von 12 —11 Uhr. mEEmxEwmmeeeEnREeee

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Agnes Heyl mit Hrn. Garnison Bauinspector J. Wieczorek (Berlin). Frl. Martha Morgenstern mit Hrn. Lieut. Leopold von Schorlemmer (Dresden —-Annaburg). Frl. Käte Bieneck mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans von Gabain (Berlin).

Verehelicht: Hr. Ferdinand von Frien und Gaffron mit Frl. Elsa von Lieres und Wilkau (Reppline). Hr. Prem.⸗Lieut. Conrad von Wurmb mit Frl. Helene von Witzleben (Arn⸗ stadt).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor O. Müller (Burgstall). Hrn. Stabsarzt Dr. Landgraf (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Eko von Schlicht (Rengersdorf O.⸗L.). Hrn. Prem.⸗ Lieut. von Gottberg (Posen). Hrn. Rittmeister von Prittwitz und Gaffron (Hagenau). Hrn. Franz von Gladiß (Kl.⸗Oßnig). Hrn. Landrath von Sydow (Falkenberg O.⸗S.).

r. Superintendent und Ober⸗Dom⸗

Prediger Dr. Karl Jahr (Halberstadt). Hr.

emeritirter Ober⸗Prediger Otto Solbrig (Salz⸗

wedel). Hr. Rittergutsbesitzer Hugo von Bar⸗ fuß⸗Batzlow (Freienwalde a. O.). Hr. Oberst

ö.D. Alerxrander Frhr. von Rosenberg (Dresden).

(10 Personen,

Theodor

Anfang Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz). b“ Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen

Mittwoch: Zum Lustspiel in

172ℳ Sonntag 50 ₰.

(201011 Hohenzollern⸗Galerie 9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. Kinder die Hältte.

(einschließlich Börsen⸗Beilage), 1 sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften an Actien und Actiengesellschaften) für die Wo

vom 18. bis 23. Juli 1892.

asiatischen Gewässer.

macht wird.

Aufmerksamkeit der Anspruch.

1

Erst e Beilag e

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

2 174.

Berlin, Dienstag den 26. Juli

1892.

Kunst und Wissenschaft.

Aus dem Archiv der deutschen Seewarte. Soeben ist der XIV. Jahrgang (1891) dieser werthvollen

Veröffentlichung der deutschen Seewarte erschienen. Derselbe enthält folgende Abhandlungen:

Nr. 1. Vierzehnter Jahresbericht über die Thätigkeit der deutschen Seewarte für das Jahr 1891, erstattet von der

Direction.

Nr. 2. Ableitung des Ausdrucks für die Ablenkung einer Magnetnadel durch einen Magnet, dessen Lage im Raum eine beliebige sein kann. Von Professor Dr. Börgen.

Nr. 3. Oberflächentemperatur und Strömungen der ost⸗ Von Dr. G. Schott.

Nr. 4. Die stürmischen Winde an der deutschen Küste in den Jahren 1878 bis 18827. Von Dr. E. Herrmann.

Nr. 5. Werth der Messungen über Zugrichtungen und Höhen der Wolken für die meteorologische Wissenschaft. Von

Professor H. Hildebrand⸗Hildebrandcron.

Wie in einem jeden der Jahrgänge bildet der Jahres⸗ bericht über die Thätigkeit der deutschen Seewarte die erste Nummer. Indem wir uns vorbehalten, später auf die übrigen

Abhandlungen zurückzukommen, sollen in Nachfolgendem die wesentlichsten Punkte des Jahresberichts hervorgehoben werden.

b

In den einleitenden Bemerkungen wird von der Direction in Kürze erwähnt, daß das an und für sich reichhaltige Pro⸗ gramm des Instituts im Laufe des Jahres 1891 dadurch eine nicht unwesentliche Erweiterung erhielt, daß nun auch die Küsten⸗ beschreibung hinzugefügt worden ist. Durch diese Erweiterung waren mannigfache Veränderungen in dem Arbeitsplane bedingt,

da eine neue Abtheilung den bereits vorhandenen fünf Abtheilungen,

wenn man die Verwaltung als eine solche rechnet, hinzugefügt wurde und die Thätigkeit nach dieser Richtung durch Offiziere der Kaiserlichen Kriegsmarine für diese besonders nutzbar ge⸗ Im übrigen traten wesentliche Veränderungen im Arbeitsplan und in den Einrichtungen der Seewarte nicht ein, vielmehr entwickelte sich dieselbe in den ihr vor⸗ geschriebenen Bahnen. Nur der Neubau eines den Anforde⸗ rungen der Zeit und der Technik entsprechenden Chronometer⸗ Instituts in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes auf dem Stintfange an Stelle des seit 1877 in der Nähe der Ham⸗ burger Sternwarte in Thätigkeit gewesenen, nahm die 8 Direction in dieser Hinsicht in Mit’ Befriedigung constatirt die Direction, daß sich auch in dem Berichtsjahre die Bibliothek, Karten⸗ und Modellsammlung in erfreulicher Weise vermehrt haben. In einem Anhange zum Jahresbericht werden die einzelnen Geschenke an Büchern, Karten u. s. w. im einzelnen aufgeführt und wird eine Liste über die in dem Lesezimmer, welches an jedem Tage während 12 Stunden geöffnet ist, auf⸗ liegenden angefügt. Aus dem Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung I. r maritime Meteorologie geht hervor, daß im Berichtsjahre ie Zahl der freiwilligen Mitarbeiter zur See abermals eine Steigerung erfahren hat und daß namentlich auch die Or⸗ ganisation deutscher überseeischer meteorologischer Beobachtun⸗ gen in erfreulicher Weise fortschreitet. Bei der Erweiterung der colonisatorischen Bestrebungen Deutschlands kann auf die Pflege gerade dieses letzten Zweiges nicht genug Gewicht gelegt werden. Der Jahresbericht weist über 12 000 Beobachtungssätze in dem System überseeischer meteorologischer Beobachtungen der Seewarte nach. Die Anzahl der Beobachtungssätze aus der maritim⸗meteorologischen Arbeit erreicht die hohe Ziffer von 383 531 oder 2276 Monate und 28 Tage Beobachtungszeit. Die Güte dieses Materials ist fast durchweg eine ganz vorzügliche und kann mit Befriedigung constatirt werden, daß kein anderes Institut für die Pflege maritimer Meteorologie in gleichem oder doch in höherem Maße thätig ist als die Abtheilung I. Die Ver⸗ öffentlichungen schreiten, soweit es die Mittel des Instituts ge⸗ statten, entsprechend voran und wird dafür Sorge getragen, daß die zahlreichen einzelnen Werke unmittelbar zum Vortheile es Verkehrs zur See verwerthet werden. Es gelangten im ahre 1891 im ganzen 901 Bände zur Vertheilung an die Mitarbeiter ur See, die Beobachter an überseeischen Stationcn u. s. w. Ferner giebt die Direction in tabellarischer Zusammenstellung en Eingang von Beobachtungsmaterial seit dem Bestehen des Instituts bis zum Ende des Berichtsjahres. Die Anzahl der Beobachtungssätze betrug danach 5 689 520 und muß hervorgehoben werden, daß sich dieses ganz enorme Material uüber alle Theile der Meere verbreitet, welche durch den See⸗ verkehr berührt werden. Es darf wohl hier daran erinnert werden, daß es auf einer durchaus falschen Auffassung beruht, wenn von mancher Seite betont wurde, daß dieses reiche Material nicht auch zum Besten der Seeschiffahrt durch Herausgabe von Segelhandbüchern, Wind⸗ und Strömungs⸗ karten verwerthet würde; denn in Wirklichkeit liegen in zwei großen Atlanten, in jenem für den Atlantischen und jenem für den Indischen Ocean, die Wind⸗, Strömungs⸗ und sonstigen physikalischen Verhältnisse nach dem neuesten Standpunkte der Wissenschaft vor, sodaß nur die gleiche Arbeit für den Stillen Ocean, der sich gegenwärtig in Bearbeitung befindet, zur Herausgabe übrig bleibt. Damit befindet sich die Arbeit der Seewarte auf diesem Gebiete mindestens auf gleicher Höhe mit jener anderer seefahrender Nationen. Der Bericht legt ferner dar, wie sowohl die Herausgabe der Eingradfelder, wie der synoptischen Wetterkarten des Atlantischen Oceans in erfreulicher Weise fortschreitet. Die Herausgabe des „Piloten“, welche einige Zeit geruht, wurde aufs neue aufgenommen, sodaß dieser Führer für Segelschiffe, der nunmehr in fünf stattkichen Bänden vorliegt, demnächst durch zwei weitere vervollständigt werden kann. Rechnet man dazu die Beiträge für die „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“, die Herausgabe von Treibeiskarten auf der Route von Europa nach Amerika, sowie der „Viertel⸗ jahrs⸗Wetter⸗Rundschau“ und einer erheblichen Anzahl von Segelanweisungen für einzelne Fälle (seit dem Bestehen des

Irhnstitutes 799), so wird man gestehen müssen, daß die durch

die Abtheilung I dem Verkehr zur See gebotene Förderung und Unterstützung eine ganz erhebliche genannt werden muß

und daß es nur von den seemännischen Kreisen selbst abhängig ist, daß dics alles auch zum Nutzen und Frommen gereichen kann.

Die Abtheilung II hat ohne Unterbrechung ihre Thätigkeit auf dem Gebiete der Instrumentenprüfung, der Bestimmung der Deviation der Compasse an Bord eiserner Schiffe auch im Berichtsjahre fortgesetzt. Wir ersehen aus der summarischen Zusammenstellung, wie sich die Inanspruchnahme des In⸗ stitutes auf die einzelnen Jahre vertheilt und daß be⸗ reits seit 1875 2261 Quecksilber⸗Barometer, 372 Ane⸗ roide, 13 366 Thermometer, 2051 Sextanten, 1085 Com⸗ passe aller Art und 1968 Magnetstäbe für Compensirung der strengen Prüfung unterworfen sind. Auf Deviation wurden von der Seewarte selbst bereits 500 Schiffe, von ihren Agen⸗ turen 523, also rund etwa 1000 Schiffe genaugstens untersucht. Durch Maßnahmen, welche seitens der Seeberufs⸗Genossenschaft getroffen worden sind, wurde veranlaßt, daß endlich der Prüfung der Positions⸗Laternen die gebührende Beachtung zu theil werden konnte. Es wurden im Berichtsjahre über 3000 Positions⸗Laternen geprüft, worüber in einem Anhange I ein Specialbericht des Vorstandes der Abtheilung II, Admiralitäts⸗ Raths Koldewey näheren Aufschluß giebt. Es kann mit Be⸗ friedigung constatirt werden, daß die wichtigen Apparate, als welche die Positions⸗Laternen angesehen werden müssen, seit der Aufnahme dieser massenhaften Prüfung seitens der See⸗ warte einen erfreulichen Wandel erfahren haben. Die Direction ist sich wohl bewußt, daß hier noch ein großes Feld für Ver⸗ besserung vorliegt; zunächst galt es den praktischen Bedürf⸗ nissen hilfreich zu genügen.

Wenn in früheren Jahresberichten den magnetischen Ver⸗ hältnissen an der deutschen Küste eingehend Rechnung getragen worden ist, und im gegenwärtigen dieser Theil nicht berührt wird, so hat das seinen Grund darin, daß es zweckmäßig er⸗ schienen ist, die Besprechung der magnetischen Verhältnisse in eingehenderer Weise, als es im Jahresbericht möglich ist, in den „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“, deren Redaction nun der Direction übertragen ist, erfolgen zu lassen.

Auf dem Gebiete der Wetter⸗Telegraphie und des

turmwarnungswesens sind im Laufe des Jahres 1891 Aende⸗ rungen nicht eingetreten und entwickelte sich dieser wichtige ienst innerhalb des ihm zugewiesenen Rahmens zur vollen Zufriedenheit. Dies bezieht sich insonderheit auf die Methoden der Untersuchung über die Ergebnisse des Sturmwarnungs⸗ wesens, worüber der Bericht Eingehendes enthält.. Auf Seite 46 des Berichts ist eine Zusammenstellung sämmtlicher Veröffentlichungen der Abtheilung III gegeben, woraus der außerordentlich große Umfang der literarischen Thätigkeit dieser Abtheilung zur Genüge erhellt. .

Abtheilung IV giebt gleichfalls in einem summarischen Bericht den Umfang der Thätigkeit der Seewarte hinsichlich der Chronometer; und Uhrenprüfung an. Im ganzen sind seit 1876 mit Ausschluß der Concurrenzprüfung 1086 Uhren aller Art geprüft worden. In den 15 Concurrenzprüfungen wurden 429 Chronometer geprüft, sodaß die Totalsumme aller auf der Abtheilung IV geprüften Instrumente die Ziffer 1663 erreicht. Mit Recht vermißt man wie die Direction dies häufig hervorgehoben hat unter diesen Prüfungen die Inanspruchnahme des Instituts seitens der Rhedereien, der Schiffsführer und der verwandten Kreise. Es werden die Prüfungen der im Dienste befindlichen Chronometer der Handels⸗Marine noch immer vorzugsweise durch die Chronometermacher vorgenommen, und steht zu hoffen, daß mit der Inbetriebnahme des neu errichteten Chrono⸗ meter⸗Instituts dessen Inanspruchnahme seitens der Handelsmarine sich steigern wird. Auch beim Ankaufe neuer Instrumente sollte man endlich zur Ueberzeugung ge⸗ langen, daß es im eigensten Interesse der betheiligten Kreise liegt, wenn sie sich dabei des Raths eines Instituts von der Stellung der Seewarte bedienen.

Die weiteren Abschnitte des Berichts verbreiten sich in eingehender Weise über die wissenschaftlichen Arbeiten, welche sowohl unabhängig von den einzelnen Abtheilungen, als über⸗ haupt von dem Institut ausgeführt. worden sind. Der litera⸗ rischen Thätigkeit und dem wissenschaftlichen Verkehr der See⸗ warte im Jahre 1891 wird eine ins Einzelne gehende Dar⸗ legung gewidmet; es muß davon Abstand genommen werden, hier darzulegen, wie sich die 85 Nummern, welche in der Aufzählung erscheinen, über die einzelnen Forschungs⸗ gebiete vertheilen, und kann vielmehr allen Jenen, die sich für die Arbeiten der Seewarte interessiren, nur anempfohlen werden, die hier in Rede stehenden Darlegungen eingehend zu prüfen.

Wie bekannt, wurden seit Sommer 1882 Lehrcurse für Navigationslehrer und Navigationsschul⸗Aspiranten an der Seewarte abgehalten. Diese Curse fanden alljährlich innerhalb der Zeit vom 1. April bis 30. September statt und erhielten 14 Navigationslehrer, 18 Navigationsschul⸗Aspiranten und 10 Hospitanten in nautisch⸗mathematischen und nautisch⸗ physikalischen Dingen eine gründliche Ausbildung. Die letztere Kategorie, jene der Hospitanten, setzt sich größtentheils aus Angehörigen fremder Nationen zusammen. Nachdem der Lehrcursus nach einem festen Plan während 10 Jahren durchgeführt worden ist, erschien es der Direction für zweck⸗ mäßig, daß die Einrichtung hinsichtlich der erzielten Resultate gründlich geprüft werde, und wurden dementsprechend auch höheren Orts die hierfür erforderlichen Schritte genehmigt bezw. eingeleitet.

Diese kurze Uebersicht über den Inhalt des⸗ mag genügen, die weitverzweigte Thätigkeit de Seewarte zu beleuchten. 8

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Jahresberichts Deutschen

Der, wie gestern unter den Familiennachri 21. d. M. in Dresden aus dem Leben geschiedene Schlachtenmaler, Oberst⸗Lieutenant z. D. Karl Theodor von Göß, der sich die Lebensaufgabe gestellt hatte, die Großthaten des deutfschen Heeres und insbesondere der sächsischen Truppen zu verherrlichen, war am 14. De⸗ zember 1826 zu Litschen bei Hoyerswerda in der Provinz Sachsen geboren, trat 1843 in das Königlich sächsische Cadetten⸗ corps und 1848 als Portepeejunker in den sächsischen Militär⸗

dienst, in dem er die Feldzüge von 1849 in Schleswig⸗Holstein, 1866 in Böhmen und 1870/71 als Major und Commandeur des 2. Jäger⸗ Bataillons in Frankreich mitmachte. Im Jahre 1872 schied er aus dem Militärdienst, um sich ganz der künstlerischen Thätigkeit zu widmen. die er schon “als Cadett mit Erfolg ausgeübt hatte. Sein Hauptwerk ist das 1887 für die Königliche Gemäldegalerie in Dresden erworbene große Ge⸗ mälde, das den Kronprinzen (jetzigen König) Albert als Sieger von Beaumont darstellt. Außer diesem sind unter seinen Bildern, an denen man die schlichte Natürlichkeit, die tüchtige Technik und die gute Composition zu rühmen hat, noch folgends her⸗ vorzuheben: „Das 2. Jäger⸗Bataillon beim Sturm auf die Düppeler Schanzen“, „Die Batterie Probsthagen in der Schlacht bei Bautzen“, Scenen aus den Schlachten bei Königgrätz, bei St. Privat, bei Sedan ꝛc., „Das Königlich preußische zweite Garde⸗Regiment z. F. beim Sturm auf St. Privat“, „Das erste Ulanen⸗Regiment bei Douzy“ u. a. m. 8

Handel und Gewerbe

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

8 an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 25. d. M. gestellt 9797, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 2961, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 8

Die Generalversammlung der Rathenower Industrie⸗Anstalt vormals Emil Busch vom genehmigte die auf der Tagesordnung befindlichen Vorl ausscheidenden Aufsichtsrathsmitglieder wurden wiedergewählt. Leipzig, 25. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 3,72 ½

v. 9

September 3,75 ℳ, per Oktober 3,77 ½ ℳ, per November 3, Dezember 3,77 ½ per Januar 3,82 ½ ℳ. per Februar 3,82 1 3,82 ½ ℳ. per Avpril 3,85 Umsatz 30 000 kg. 26. Juli. (W. T. B.) Das zwischen Han⸗ inisterium und der Dux⸗Bodenbacher resp. der ag⸗Durxer Bahn zu stande gekommene Uebereinkommen ist gestern unterzeichnet worden. Ausweis der Südbahn in der Woche vom 15. Juli bis 21. Juli 793 096 Fl., Mehreinnahme 1266 Fl. London, 25. Juli. (W. T. B.) ladung angeboten. Glasgow, 25. Juli. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7440 Tons gegen Bradford, 25. Juli. (W. T. B.) Der Wollmarkt er⸗ öffnete in lebhafterem Verkehr, später schränkte das Fallissement einer bedeutenden Tuwoldspinnerei das Geschäft ein; mehrere Woll⸗ firmen sind stark in Mitleidenschaft gezogen, können jedoch den Verlust ertragen. Wolle fest, Garne belebter, Stoffe ruhig. . New⸗York, 25. Juli. (W. T. B.) Die Börse war anfangs lustlos, später trat allgemeine Steigerung ein, der Schluß war stetig. Der Umsatz der Actien betrug 104 000 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf 2 040 000 Unzen geschätzt. ilberver⸗ käufe fanden nicht statt. 1 8

An der Küste 1 Weizen⸗

Die Silberankäufe für den Staats⸗ schatz betrugen 170 000 Unzen à 86,50.

Weizen anfangs schwach, dann erholt, später wieder Reaction auf ausländische Berichte. Schluß behauptet. Mais anfangs be⸗ hauptet, befestigte sich später und blieb den ganzen Tag fest auf Deckungen der Baissiers.

Visible supply an Weizen 23 068 000 Bushels, do. an Mais 6 857 000 Bushels.

Chicago, 25. Juli. (W. T. B.) Weizen anfangs schwach, päter fester durch Einfluß von Maks. Schluß stetig. Mais an⸗ angs behauptet, dann fester und blieb den ganzen Tag fest auf un⸗ günstige Ernteberichte. 8

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Verdingungen im Auslande

Großbritannien.

28. Juli, Mittags, M. F. L. Svare, Secretär der Great Indian Railway Company, Copthall House, Copthall avenue, London E. C: Lieferung eines fahrbaren Krahns zum Handbetrieb. Auskunft im Bureau der Gesellschaft.

2. August, 11 Uhr. M. Julian Byme, Secretär der Madras Railway Company. 61 New⸗Broadstreet, London E. C.: Lieferung von Schwarzblech, Eisenstäben und Zinkblech. Auskunft bei vor⸗ genannter Verwaltung. 8

1. Au gust, 10. Uhr.

Italien.

Baudirection der II. Marine⸗Abtheilung zu Neapel: Lieferung von Nägeln verschiedener Art. Anschlag 39 600 Lire. Caution 4000 Lire. Unkosten 900 Lire.

2. August, Mittags. Schiffsbau⸗Direction der I. Marine⸗ Abtheilung zu Spezia: Lieferung von Nägeln, Drahtstangen und Blech aus Kupfer und Messing. Anschlag 202 500 Lire. Caution 20 200 Lire.

8 Spanien.

31. August. Direccion general de obras publicas. Madrid: Lieferung des Eisenfachwerks zum Bau der Brücke von Ribadesella, Provinz Oviedo. Näheres an Ort und Stelle.

24. Januar 1893. Secretaria militar del Ministerio de Marina, Madrid: Erbauung je eines Trockendocks für Schiffe von 12 000 t in den Arsenalen von Cartagena und Carraca. Caution vorläufig 70 000 Peseten, endgültig 6 bis 10 % von der Gesammt⸗ baukosten⸗Summe. Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs⸗ A

b Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 26. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm II.“, von New⸗York kom⸗ mend, hat am 25. Juli Nachmittags Dover passirt: er überbringt 424 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 23. Juli Mittags von New⸗Yorkvia Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Postdampfer „Braunschweig“ hat am 25. Juli Vormittags die Reise von Suez nach Aden fortgesetzt. Der Reichs⸗ Hostdampfer „Sachsen“ hat am 24. Juli Nachmittags die Reise von Shanghai nach Hongkong fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Bayern“ hat am 24. Juli Abends die Reise von Southampton nach Genua fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Danzig“ ist am 24. Juli Vorm. mit der für Australien bestimmten Post von Brindisi in Port Said angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Stettin“ ist am 25. Juli mit der australischen Post vom Reichs⸗Postdampfer „Habsburg“ von Port Said in Brindisi angekommen. Der Schnelldampfer „Elbe“, nach New⸗York bestimmt, hat am 25. Juli Morgens Lizard passirt. Der Postdampfer „München“, von Baltimore kommend, hat am 25. Juli Vorm. Dover passirt.

Wien, 25. Juli. (W. T. B.) Morgen wird auch der Frachten⸗ verkehr auf der Arlbergbahn wieder eröffnet und somit der 88 Betrieb auf der genannten Eisenbahn wieder aufgenommen werden.

London, 25. Juli. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Nubian“ ist gestern auf der Heimreise von den Canarischen Inseln ab⸗ gegangen.