1892 / 176 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jul 1892 18:00:01 GMT) scan diff

tation des Proletariats in den Parlamenten; Der internationale Con⸗ greß von 1893; Die Manifestation des 1. Mai 1893. In Bor⸗ deaux findet vom 1. bis 4. September ein Congreß der Bau⸗ arbeiter statt.

Kunst und Wissenschaft.

Die leuchtenden Nachtwolken, über deren erste dies⸗ jährige Wahrnehmung am 8. Zuli wir neulich berichtet haben (vgl. Nr. 164 d. Bl.) sind in besonderem Glanze in der Nacht vom 24. zum 25. Juli an mehreren Orten Mittel⸗Europas ge⸗ sehen worden und zwar nahezu gleichzeitig zwischen 9 ½ und 10 ½¼ Uhr Abends in Steglitz bei Berlin, in Braunschweig und in Oosterbeek bei Arnheim in Holland.

Nach der näheren Beschreibung der Beobachter ist genau dieselbe Wolkengruppe in der Nähe von Berlin und in Hol⸗ land gesehen worden, sodaß aus beiden Beobachtungen eine sehr gute Bestimmung der bekanntlich mehr als 80 km be⸗ tragenden Höhe der Wolken über der Erdoberfläche abgeleitet werden könnte.

Außerdem ist die Erscheinung in derselben Nacht gegen 11 Uhr Abends und gegen 1 ½ Uhr Morgens in Kiel wahrgenommen worden.

Wenn das Phänomen auch noch an anderen Orten be⸗ obachtet worden ist, würden Mittheilungen darüber an die Königliche Sternwarte in Berlin sehr willkommen sein.

Aus London meldet die „A. C.“: Die Königin, sowie der Prinz und die Prinzessin von Wales haben unter den eingereichten Plänen für einen 1“X“ in welchem die Gebeine des, ver⸗ storbenen Herzogs von Clarence in der Albert⸗Gedächtniß⸗ Kapelle im Schlosse Windsor ruhen sollen, nunmehr ihre Wahl ge⸗ troffen. Die Herstellung ist dem Bildhauer Gilbert übertragen .“ Kaiserin von Oesterreich hat den Marmor zu dem Werk übersandt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Ign einem gestern ausgegebenen Extra⸗Blatt des Amtsblatts der Regierung zu Königsberg wird das Verbot der Ein⸗ und Durchfuhr von gebrauchter Leib⸗ und Bettwäsche, Kleidern, Hadern, Lumpen, Obst, frischem Gemüse, Butter und weichem Käse aus Rußland bekannt gemacht. Ein nechs 8 gestern von der Regierung des Groß⸗ herzogthums Mecklenburg⸗Schweri asse . z gt 5* g⸗Schwer n erl ssen 1 Regierungsbezirk Oppeln.

Die Krankheit scheint dem Erlöschen nahe zu sein. In der Woche vom 12. bis 18. Juni belief sich die Zahl der Neuerkrankten auf 11, in der Woche vom 19. bis 25. Juni auf 4 Personen der ein⸗

heimischen Bevölkerung, während ein Krankenzugang von außerhalb

nicht mehr beobachtet wurde. Während der Berichtszeit starb eine

Person; als genesen kamen 11 und 7 in Abgang. Am 25. Juni

pytrug der Bestand in den Kreisen Beuthen⸗Land, Lublinitz, Kattowitz, 27.

St. Petersburg, 28. Juli. Nach einer Meldung des sind auch in Perm mehrere Cholerafälle vor⸗

Handel und Gewerbe. v11“

8 Nach einem in der amtlichen „London Gazette“ vom 22. d. M. veröffentlichten Telegramm hat die Regierung von Honduras die Küste am Nordatlantischen Ocean für den I88“

Nach einem, in dem russischen Finanz⸗Anzeiger vom 10. Juli/28. Juni d. J. veröffentlichten Cirkular des Zolldepartements vom 26. v. M. Nr. 13242 hat der Ver⸗ veser des Finanz⸗Ministeriums im Einvernehmen mit dem Minister des Innern die Ausfuhr von Weizen mit Beimischung von 20 Proc. Roggen gestattet.

Verkehrs⸗Anstalten.

London, 27. Juli. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampser „Hawarden⸗Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle⸗Dampfer „Garth⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise in Durban angekommen.

„Paris, 27. Juli. (W. T. B.) Die Mitglieder des schiffahrts⸗Congresses werden morgen vom Prä Carnot in Fontainebleau empfangen werden.

1“ Theater und Musik.

Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. C. Millöcker's „Sonntagskind“ erntete bei seiner gestrigen Wiederaufnahme in den Kreis der Aufführungen neuen reichen Beifall. Die Rolle der Lady Sylvia war auf Fräulein Navarra übergegangen, die gestern zum ersten Mal an dieser Bühne auftrat. Im Spiel und Gesang anmuthig und geschmeidig, entbehrt die Darstellerin doch der nervösen Pikanterie, die dieser Rolle erst den anregenden, launigen Reiz verleiht. Die wohlgeschulte Stimme zeigt Weichheit und Rundung; das Reiterlied und das Schleppenlied wurden recht geschickt vorgetragen. Als „Sonntags⸗ kind“ erfreute Herr Schulz durch lebendiges Spiel und eine klare deutliche Aussprache beim Gesang. Fräulein Cornelli als Droll sang frisch und fröhlich, ohne jegliche Anstrengung, und Herr Well⸗ hof trug seine Nummern mit ungeschwächter Kraft erstaunlich zungen⸗ fertig und mit seltener Wandlungsfähigkeit im Ausdruck vor.

Das Lessing⸗Theater tritt in die neue Spielzeit mit einer

ülle von Neuheiten ein, die ausschließlich das moderne Gesellschafts⸗ eben theils in heiteren, theils in ernsten Vorgängen zur Darstellung bringen. Für den Monat August sind einige der leichteren Gattung angehörige Bühnenwerke ausgewählt, von denen zunächst Gustav von dreiactiges Lustspiel „Der Lebemann“ zur Aufführung kommen wird.

Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater geht morgen „Der arme Jonathan“, am Sonnabend „Der Bettelstudent“, am Sonntag „Der Zigeunerbaron“ in Scene. Fräulein Navarra setzt ihr Gastspiel morgen in Millöcker's Operette als „Harriet“ fort. Director Julius Fritzsche ist nach zweimonatiger Abwesenheit zurück⸗ gekehrt und hat die Leitung des Theaters, die mittlerweile den Re⸗ gisseuren Epstein und Binder übertragen war, wieder persönlich übernommen.

einrich Bötel, der nunmehr nur noch an drei Abenden im Kroll'schen Theater auftreten wird, bringt am Sonntag zum letzten Male während seines diesjährigen Gastspiels die von ihm am meisten begehrte Partie, den Manrico im „Troubadour“ zu Gehör. Am Sonnabend, 6. August, beginnt das Gastspiel Emil Götze's in der Titelpartie des „Propheten“ von Mevyerbeer.

Zur ersten Vorstellung der am Montag beginnenden Herbst⸗ Spielzeit des Adolph Ernst⸗Theaters hat Director Ernst die Gesangsposse „Fräulein gewählt, in der die neu ver⸗ pflichtete Soubrette Fräulein Lina Ziegler in der Rolle der Pauline zum ersten Mal auftreten wird. Die übrigen Hauptrollen sind durch die Damen Anna Bäckers, Alma Seemann, Lilly Roger, sowie die Herren Director Ernst, Guido Tielscher, Carl Weiß, Hugo Haßkkerl, Heinrich Fischbach besetzt; der Vorverkauf der Billets findet bereits von heute ab statt.

18— Mannigfaltiges.

Der Bau des neuen anatomischen Instituts im Thierarznei⸗ schulgarten ist soweit vollendet, daß das Gebäude am 1. August be⸗ zogen werden kann. Mit Beginn des Winter⸗Semesters soll der Neubau in volle Benutzung genommen werden.

Ueber das Befinden des Garten⸗Directors hiesige Blätter, daß die Wunden zu vernarben das noch im Körper befindliche Geschoß nicht eher herausgezogen werden soll, bis es sich gesenkt hat. Der Obergärtner Clemen, der bis gestern seinen Arm in einem Verband trug, ist soweit wieder hergestellt, daß der Verband hat abgenommen werden können und Hesn Clemen nach acht Tagen seinen Dienst wieder wird versehen önnen.

Mächtig berichten beginnen und daß

Ihre dia mantene Hochzeit feiern, wie die „Post' berichtet, am 12. August der Rentier Ludwig Schütze und seine Gattin in Friedrichshagen. Die Eheleute stehen in dem Alter von 82 bezw. 81 Jahren und wohnen seit ihrer Geburt im genannten Orte. Herr Schütze bekleidete ungefähr 45 Jahre lang das Amt eines Kischen⸗ ältesten und Gemeindevertreters vor Eti ücrung der Synodalordnung.

Bei den am 25. d. M. in Doberan abgehaltenen Rennen siegte in dem „Pauls⸗Rennen“ des Königlichen Hauptgestüts Graditz F.⸗St. „Clementine“. In dem „Friedrich Franz⸗Reonnen ging des Königlichen Hauptgestüts Graditz F.⸗H. „Geheimrath“ über die Bahn. B

Frechen. Am 25. Juli fand, wie der „Köln. Z.“ mitgetheilt wird, in Frechen die feierliche Enthüllung des Krieger⸗ Denkmals statt, welches der Veteranenverein Frechen seinen in den Feldzügen von 1864, 1866 und 1870—71 gefallenen Kameraden er⸗ richtet hat.

Znaim. Der alte „Räuberthurm“ in Znaim ist, wie in Nr. 173 des „R.⸗ und St.⸗A.“ gemeldet, in der Nacht von Sonntag auf Montag eingestürzt. Dem „Hamb. Corr.“ wird darüber berichtet: In seinem Falle hat der Thurm ein kleines, danebenstehendes Haus mit sechs darin wohnenden Menschen begraben; zwei von ihnen wurden als

Leichen aus dem Schutt gezogen. Der „Räuberthurm“

älteste Wahrzeichen der Stadt Znaim anzusehen. Er war der Thor⸗ und Wartthurm der alten Markgrafenburg und führte seinen Namen zur Erinnerung an den wilden Berghaupt⸗ mann Hynek von Kunstadt, der mit Johann Sokol, dem „dürren Teufel“, häufige Ausfälle von der Burg Znaim aus bis weit ins niederösterreichische Land hinein machte und alles, was ihm vorkam, raubte und plünderte. Im Jahre 1404 stürmte König Siegmund im Verein mit Herzog Albrecht Stadt und Burg Znaim, wobei der Herzog derartig schwere Wunden erhielt, daß er an den Folgen bald darauf in Klostelneuburg starb. Der Thurm war übrigens seit vielen Jahren völlig unzugänglich; der einzige Eingang, etwa fünfzig Fuß über der Erde, war nur mit hohen, eigens angelegten Leitern zu er⸗

reichen.

Paris, 28. Juli. In sämmtlichen Pariser Stadtsvierteln sollen, wie „H. T. B.“ meldet, demnächst aukomatische Warm⸗ wasser⸗Spender aufgestellt werden. Der Preis wird sich für 81 60 gradiges Wasser auf 5 Centimes stellen.

Glion. Am 27. Juli Morgens fand nach einer Meldung der „Frkf. Z.“ bei prächtigem Wetter die officielle Eröffnung der Bergbahn Glion⸗Rocher de Naye statt. Der französische Kriegs⸗ Minister de Freycinet unternahm mit dem zweiten Zuge die Auffahrt.

Genua, 27. Juli. In ganz Ligurien wurde, wie der „N. Pr. Z.“ emeldet wird, 1 früh ein ziemlich heftiges Erdbeben verspürt. Aus Savona, Noli, Spotorno und Albissola kommen fortwährend Berichte über Unfälle, die durch die Erderschütterung verursacht wurden.

Catania, 27. Juli. Der Ausbruch des Aetna hat laut Meldung des „W. T. B.“ wieder seine frühere Heftigkeit erreicht. Große Steinkörper werden, untermischt mit Asche und Rauch, hoch in die Luft geschleudert; das Getöse ist so stark und heftig, daß in den Häusern die Fenster klirren. Der Lava⸗Ausfluß hat zugenommen.

San Sebastian, 26. Juli. In der Provinz Tarragona hat ein Bergrutsch dreißig Häuser unbewohnbar gemacht; Personen sind dabei nicht verunglückt.

„Brüssel. Eine dem „W. T. B.“ zufolge gestern in Brüssel eingegangene amtliche Meldung aus Spa besagt, daß das Gerücht von der Entdeckung einer Bande, welche Dynamit⸗Attentate gegen ge⸗ wisse Gebäude geplant habe, um die dadurch entstehende Verwirrung von Diebstählen zu benutzen, jeder Begründung entbehre.

Christiania, 27. Juli. In der Stadt Sarpsborg wurden durch eine Feuersbrunst 5 Häuserviertel mit etwa 30 Häusern in dem besten Theile der Stadt eingeäschert. Der Schaden wird auf eine halbe Million Kronen geschätzt. .

8 zuli. Eine Wasserhose zerstörte, wie der „Frkft. Z.“ gemeldet wird, in der Bay City vier Hotels, zwei Kirchen, 54 große Kaufhäuser und Waarenlager und 300 Privat⸗ häuser. Sie verwüstete den ganzen westvirginischen District, zerstörte 18“ und mähte den großen Virginiawald vollständig nieder.

New⸗York, 27. Juli.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 28. Juli. (W. T. B.) An der Wolga sind oberhalb Nishni⸗Nowgorod einige choleraähnliche Erkrankungen vorgekommen, welche jedoch als ausge⸗ sprochene Cholera nostras und nicht als asiatische Cholera festgestellt worden sind. Dagegen sind in Charkow einige Fälle von asiatischer Cholera constatirt worden. Nach amtlicher Mittheilung sind bis zum 24. d. M. in zwei Dörfern des Gouvernements Poltawa und auf den Stationen der Kursk⸗Charkow⸗Azow⸗Eisen⸗ bahn insgesammt 30 Cholera⸗Todesfälle vorgekommen. Die Cholera ist jetzt auch in einer läͤndlichen Gemeinde des Kreises Orenburg aufgetreten; bis jetzt sind daselbst 10 Personen an der Cholera gestorben. Ein heute veröffentlichtes Gesetz verleiht dem Minister des Innern vorläufig bis zum 1. Januar kommenden Jahres die Ermächtigung, ländliche Schankwirthschaften, falls Unruhen ausbrechen, oder wenn durch dies Wirth⸗ schaften die materielle Lage der Bauern gefährdet wird, zu schließen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 28. Juli, 8 r Morgens.

—0 88

V Stationen. Wind.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeressp.

red. in Millim

das meist heitere trockene Wetter bei schwacher Luft⸗ bewegung über Central⸗Europa Morgentemperatur nähert sich in Deutschland nun⸗ mehr der Normalen; im deutschen Binnenlande er⸗ reichte gestern das Thermometer stellenweise 27 Grad. Anzeichen für eine Aenderung in den Witterungs⸗ verhältnissen sind nicht vorhanden.

fortdauert. Die

Belle-⸗Alliance⸗Theater.

Deutsche Seewarte.

ERTANERRxImNTEARnmRkNLzirz MeeRemsEremn

Mullaghmore ONO A bedeckt Aberdeen . ONO. 1 bewölkt Christiansund WSW 1 bewölkt Kopenhagen. 7 N 1 wolkenlos Stockholm. N 2 wolkenlos Haparanda . ;66 NNW 2 halb bed. St. Petersburg NNW 1 bedeckt Moskau ... SSW 1 bedeckt

Cork, Queens⸗ 1““ O 3 halb bed. Cherbourg. ONO ô6 bedeckt NNO 1 bewölkt 11“ NNW 1 bewölkt Kamburg .. OSO I heiter winemünde NNO 1 heiter Neufahrwasser ONO I bedeckt Memel NNW 3 halb bed. 2 halb bed.

Paris 1 64 NNO

Münster.. 6 N 1 wolkenlos . Karlsruhe. SO 2 bedeckt 1 6 Uh Wiesbaden NO 2 halb bed. 1 Sonnabend; München NO 3 heiter Chemnitz. still wolkenlos öö. ONO 1 heiter Wien.. still wolkenlos Breslau. O

Ile d'Aix. NO

1 bedeckt . 3 bewölkt Fvv. O E1111“X“ 36

1 wolkenlos still wolkenlos Uebersicht der Witterung. „Auch seit gestern hat sich die Luftdruckvertheilung über Europa im allgemeinen nicht geändert, sodaß

abend.

von Säkkingen.

Heyxmann. Der

Bötel. Heinrich Bötel.)

Theater⸗Anzeigen.

Lessing⸗-Theater. Wieder⸗Eröffnung: Sonn⸗ Die Gro

2.

1 sistadtluft. von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Sonntag: Die Großstadtluft. Montag: Sodoms Ende. Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.

Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater. Freitag: Der arme Jonathan. 3 Acten von Nerlsees.

m prachtvollen Park:

Großes Doppel⸗Concert. 5 sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Concerts Sonntags 5 Uhr, an

r.

1 Der Großes Park⸗Fest. Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern.

Kroll'’'s Theater. Freitag: Der Trompeter F.

Hira. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Letztes Barbier von Sevilla. 5 Sonntag: Letztes Gastspiel des Herrn Heinrich unter Dir. Adolph Ernst.

Der Troubadour

der Residenz):

Schwank in 4 Acten ihres Directors Peter Newski.

zum ersten Mal in Deutschland.)

Licht ꝛc. ꝛc.

1 Operette in 7 ½ Uhr. Anfang 7 Uhr. 1en ghene n

Specialitäten.

Sommer⸗Garten:

Auftreten von Ge⸗ Frei⸗Glücksrad. Anfang des

den Wochentagen

Im Park: Auftreten von

Bettelstudent. Adolph Ernst⸗Theater.

Doppel⸗Concert. bestehenden

Wien.

Antony.

Darauf: Der Brautmarkt zu 7 ½ Uhr

Gastspiel des Fräul. Louise 1 Montag 1. August.

2 (Manrico: Herr Lina Ziegler

„Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Freitag: 2. Male: Das kleine Krokodil. Posse in 3 Acten von Siraudin und Labiche. Deutsch von W. Ascher. In Scene gesetzt von Hermann Sternheim.

Im prachtvollen, glänzenden Sommer⸗Garten (vornehmstes und großartigstes Sommer⸗Etablissement

14. Gastspiel der Russischen National⸗, Gesangs⸗, Tanz⸗ und Instrumental⸗Gesellschaft,

Auftreten sämmtlicher Specialitäten I. Ranges. Großes Elite⸗Concert. Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalis ches

Anfang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung

Das kleine Krokodil. Auftreten

Freitag (letzte 332 29. Gesammt⸗Gastspiel der aus 42 Personen Gesellschaft des Directors Theodor Giesrau vom K. K. priv. Theater in der Josefstadt len. Ein alter Hallodri (Schwerenöther). Posse mit Gesang in 3 Acten von H. Thalboth und Musik von Karl Kleiber.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. Der Sommer⸗Garten ist geöffnet. Eröffnung der Herbst⸗Saison Erstes Debut des Fräul. Fräulein Feldwebel.

(201001 Hohenzollern⸗Galerie

9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. 1 Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte.

Uranin, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Zum

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe Roloff mit Hrn. Rittergutsbesitzer Erwin Roloff (Dabergotz Ban⸗ tikow). Frl. Luise Knackfuß mit Hrn. Diaconus Bernhard Dinter (Limbach). Frl. Lina Fro⸗ wein mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans Willibald Graf von Schweinitz und Krain, Frhrn. v. Kauder (Elberfeld —- Münster). Frl. Hedwig Haydamm mit Hrn. Gymnasiallehrer Richard Boenisch (Ober⸗Glogau Königshütte O.⸗S.).

Verehelicht: Hr. Felix Graf von Stosch mit Feriin Elsa von Gemmingen⸗Hagenschieß (Bessen⸗ bach).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Grafen Finck von Finckenstein (Trossin). Hrn. Rittmeister Grafen von Oeynhausen (Lüben). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Oskar John von Freyend (Celle). Hrn. Rechtsanwalt Dr. Paul Herrmam (Charlottenburg). 8

Gestorben: Hrn. Prem.⸗Lieut. Erich von Falken⸗ hayn Tochter Margarethe (Berlin). Fr. Ge Baurath Emma Lüdecke, geb. Spiller (Breslau).

unter Leitung (10 Personen,

Im herr⸗ sämmtlicher

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Verlag der Expedition (Scholz). 8 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 322. Vier Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage).

Anfang

8 8 8 88

zum Deut

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen

über die im Jahre 1891 abgehaltenen C Unterweisung

tachrichten

von lehrern in

Seminar⸗ und der Obstbaukunde.

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Volksschul⸗

Nummer

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Ort und Anstalt, an welchen die Curse abgehalten

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Bezeichnung der Curse und der Zeit der, Abhaltung derselben

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West⸗ Praust.

Eldena.

Karukewitz.

Koschmin.

„Worbis.

Baum⸗ schule des Pomo⸗ logen F. Rathke Marienwerder. Kreis⸗ Baum⸗ schule

Alt⸗Geltow. Kgl. Landes⸗Baum⸗ schule Wittstock. Acker⸗ haue und Obst⸗ auschule Baum⸗ schule des Bal⸗ tischen Central⸗ Vereins

An⸗

stalt des Königl. Försters Mantzke Gärt⸗ ner⸗Lehranstalt

Proskau. Königl. pomologisches Institut

Land⸗ wirthschaftliche Winterschule

Erfurt. Anstalt des Gärtners Halt Badersleben. Ackerbauschule

Wittgenstein (Laasphe). An⸗ stalt des Hof⸗ gärtners Kohl⸗ staedt Lüdinghausen. Landwirthschafts⸗ schule

Uetersen. Schul⸗ lehrer⸗Seminar

Bremervörde. Ackerbauschule Quackenbrück. Ackerbauschule

Im Göttingenschen und in Salzder⸗ helden. Anstal⸗ ten des Landes⸗ Bauinspectors Parisius Cassel. Pomo⸗ logische Anstalt

Geisenheim a. Rh. Kgl. Lehranstalt für Obst⸗ und Weinbau Bitburg. Land⸗ wirthschaftsschule

8

Geilenkirchen.

Landwirthschaft⸗ liche Winterschule Simmern. Desgl. Desgl. Oberpleis. Desgl.

Zülpich. Desgl.

Lutzerath.

Wülfrath. Desgl.

Odenkirchen. Desgl.

Wittlich. Desgl.

St. Wendel. yDesgl. Sigmaringen.

Ackerbauschule.

Frühjahr 11.— 16. Mai Sommer 3.— 8. August

Frühjahr 15.— 23. April Sommer 13.— 20. August Herbst 28. Sept. bis 3. Oktbr. Frühjahr 1.— 10. April Sommer 20.— 29. Juli Herbst 21.—25. Sept. Frühjahr 6.—18. April Sommer 6.—11. Juni Herbst 18.—23. Sept. Frühjahr 25. Mai bis 4. Juni Sommer 20.— 23. Juli Herbst 28. Sept. bis 1. Oktbr. Frühjahr 16.—25. April Sommer 26.— 29. August

Frühjahr 16.— 25. März Sommer 27. Juli bis 1. August Herbst 15.— 19. Sept. Frühjahr 6.—21. April Sommer 13.— 22. Juli Herbst 5.— 9. Oktbr. Frühjahr 7.—18. April Sommer 3.— 8. August Herbst 28. Sept. bis 2. Oktbr. Frühjahr 11.— 16. Mai Sommer 17.—22. August Frühjahr 13.— 24. April Sommer 28.—31. Juli Herbst 6.— 9. Oktbr. Frühjahr 7.—18. April Sommer 3.— 8. August Herbst 29. Sept. bis 2. Oktbr.

Frühjahr 31. März bis 11. April Sommer 3.— 8. August Herbst 5.—10. Oktbr. Frühjahr 31. März bis 4. April

Frühjahr 1.—15. April Sommer 21.— 28. Sept. Frühjahr 1.— 14. April Sommer 13.—18. Juli Herbst 12.—16. Oktbr. Frühjahr 1.—10. April Sommer 27. Juli bis 1. August Herbst 6.— 9. Oktbr.

Frühjahr 6.—17. April Sommer 17.—22. August Herbst 12.—14. Oktbr. Frühjahr 2.— 24. März Sommer 24.— 29. August

Frühjahr 13.— 22. April Sommer 27. Juli bis 1. August Herbst 12.—17. Oktbr. Frühjahr 7.—18. April Sommer 17.— 22. August

Frühjahr 6.—18. April Sommer 13.—18. Juli Frühjahr 6.—15. April Sommer 17.—22. August Frühjahr 6.—18. April Sommer 17.—22. August Frühjahr 6.—19. April Sommer 27. August bis 3. Sept. Frühjahr 4.—16. April Sommer 20.— 26. August Frühjahr 31. März bis 13. April Sommer 17.—22. August Frühjahr 31. März bis G 11. April Sommer 10.—15. August Prühlahr 15.— 30. April ommer 17.—22. August Frühjahr 27. April bis 7. Mai Sommer 27.— 31. Juli

Sommer 10.— 22. August—

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Frühjahrs⸗Cursus Sommer⸗

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Erste Beilage

8 8. 28 8

Verlin, Donnerstag, den 28. Juli

Handel und Gewerbe.

Fondsbörse, Geld⸗ und Kapitalsmarkt.

Berlin, 26. Juli. Bis in den Monat Juni hinein hatte eine Hausseströmung nicht nur an der Berliner Börse, sondern auch an den andern europäischen Fondsmärkten ge⸗ herrscht, die allen Bemühungen der Contremine trotzte und die Preise aller Werthpapiere erheblich erhöhte. Die Wandlung trat etwa in dem Augenblick ein, als die veränderten Beschlüsse der portugiesischen Regierung über die Ordnung ihrer zerrütteten Finanzen bekannt wurden. Die neuen Maßnahmen, welche die Gläubiger des portu⸗ giesischen Staats arg enttäuschten, führten um so mehr eine Verstimmung der Speculation herbei, als vielleicht infolge der unerwarteten Aufhebung bereits als endgültig angesehener Abmachungen auch das Privatkapital, das sich während des Frühjahres reger als seit langer Zeit an dem Börsen⸗ geschaͤft betheiligt hatte, sich um diese Zeit wieder mehr und mehr zurückzog. Wenn einen längeren Zeitabschnitt hin⸗ durch eine entschiedene Tendenz an der Börse vorgeherrscht hat, pflegt die große Speculation ein Interesse zu haben an einer Umkehr in der Cursbewegung, damit die sogenannten „schwachen Hände“ genöthigt werden, ihre Verbindlichkeiten auf⸗ zulösen oder wenigstens einzuschränken. Es bedarf dann nur eines geringen Anstoßes, um bei der Ueberspannung des Preisniveaus in einer oder der anderen Richtung die gegenwirkenden Kräfte ins Uebergewicht treten zu lassen. In diesem Fall wurde die Gesammtlage noch verschlimmert durch minder günstige Be⸗ richte, die über die russischen Ernteaussichten vorlagen, durch eine, wenn auch mäßige Versteifung des Geldmarktes, die erfahrungsmäßig zur Zeit der Wollmärkte und zum Johannistermin einzutreten pflegt und bald auch durch die Nachrichten über die Choleragefahr für den Südosten Rußlands. Seit dieser Zeit hat das Börsengeschäft allmählich an Ausdehnung in jeder Beziehung eingebüßt und, ohne daß große Preisbewegungen stattgefunden hätten, haben die Curse von ihrem höchsten Standpunkt allmählich nachgeben müssen, da es umsomehr an Unternehmungslust gebrach, als auch die herannahende sommerliche Reisezeit die Speculation hemmte und einschränkte. 1

Unter „Speculation“ versteht man an der Börse zuweilen die Gesammtheit der Speculanten, zumeist aber die Gesammt⸗ heit der speculativen Thätigkeit, die speciell in dem Zeitgeschäft zum Ausdruck kommt. In jedem Sinne kann die gpeculation zeitweise eine bedeutende Einschränkung erfahren, sei es, daß die Zahl der sich betheiligenden Speculanten sich verringert, oder daß die Zeitverhältnisse nicht so reiche Gelegenheit geben, auf Grund von Ansicht und Gegenansicht, sich auf ge⸗ schäftliche Operationen einzulassen, oder endlich, daß diese beiden Momente zusammenwirken, wie es in gewissem Um⸗ fange gegenwärtig der Fall ist. Das Lebenselement der Speculation am Fondsmarkt sind neue Ereignisse, neue Aus⸗ blicke in die zukünftige Entwicklung, sei es des gesammten Wirthschaftskörpers, sei es in Bezug auf eine einzelne Werthpapiergattung oder gar nur auf ein einzelnes für die Speculation bedeutsames Papier. An solchen neuen Ereignissen mangelte es aber in letzter Zeit völlig. Die Nachrichten über die zu erwartende Ernte können kaum noch Ueberraschungen bringen; man weiß, daß in Europa mit Ausschluß von Ruß⸗ land der Ertrag ein leidlich befriedigender sein wird, und auch von der russischen Ernte nimmt man an, daß sie die Schäden des Vorjahres mildern werde. Die groß⸗ artige Unternehmung der Valutaregulirung in Oesterreich⸗ Ungarn und der Uebergang dieses Doppelstaats zur Gold⸗ währung wird eine nachhaltige Befruchtung des ge⸗ sammten Fondsmarktes erst im Stadium der wirklichen Ausführung bringen, wobei es vorläufig thcc cviß bleibt, in welchem Umfange der deutsche Markt an den nothwendigen großen Finanzoperationen betheiligt sein wird. Der Geldmarkt hat im Laufe des Juli wieder immer mehr eine Abundanz gezeigt, die Besorgnisse der Speculation nach dieser Richtung hin ausschließen muß. Die Industrie und der Waarenhandel lassen einen kräftigen Aufschwung noch ver⸗ missen, wenn auch eine Verschlimmerung der Gesammtlage nicht eingetreten ist; endlich herrscht auf dem Gebiete der Politik, die ja immerhin wesentlich bestimmend auf den Gang der Börsen⸗ speculation einwirken könnte, fortdauernd eine wohlthätige Ruhe, die in der allgemeinen Ueberzeugung von der ungestörten Fort⸗ dauer des Friedens ihren Schwerpunkt hat. Aus allen diesen Prämissen ergiebt sich der Mangel an Anregung für die Speculation; selbst der sogenannten Tagesspeculation wird hierdurch der Boden in hohem Grade entzogen, und wenn die speculative Thätigkeit auch ebensowenig wie die kaufmännische Thätigkeit überhaupt jemals aufhören kann, so ist sie gegen⸗ wärtig doch eine überaus beschränkte, da die hochsommerliche Zeit ohnehin die Zahl der Börsenbesucher vermindert.

Naturgemäß sind die Cursherabsetzungen am größten auf dem Bankengebiet gewesen, weil der Mangel an Geschäften auf den Jahresgewinn nicht ohne Einfluß bleiben kann. Auch in den Montanwerthen hat sich, natürlich aus anderen Gründen, eine Abbröckelung der Curse ergeben und auch die ausländischen Staatspapiere zweiten Ranges litten unter der allgemeinen Lustlosigkeit, die den Markt beherrschte. Aber trotzdem hat die E11“ der Börse nur in einzelnen kurzen Momenten einen matten Charakter getragen. Zu dringendem Angebot kam es nur an einzelnen Tagen ganz vorübergehend, während im allgemeinen bei dem ruhigen Verlauf des Geschäfts der Mangel an spontan hervortretender Kauflust die allmählichen Preisermäßigungen herbei⸗ führte. Das Vertrauen auf eine baldige günstigere Ent⸗ wickelung des Börsengeschäfts erschien aber keineswegs erschüttert, und jede Nachricht, die überhaupt einer Auslegung im günstigen Sinne fähig war, gab zu einer Aufwärts⸗ bewegung der Curse Veranlassung, wie denn überhaupt in den letzten Tagen bereits ein festerer Grundton in der Stimmung herrschend geworden, und der Umfang der Geschäfte etwas ge⸗ wachsen ist. Eine erfreuliche Erscheinung des Börsenverkehrs bleibt die fortdauernde Festigkeit auf dem Markt für inländische An⸗ lagewerthe und gana besonders die wachsende Vorliebe für die dreiprocentigen Anleihen des Deutschen Reichs und des preußi⸗

St

2

8⸗-Anzeiger. 85 1892

schen Staats. Die letzteren Papiere haben sich von dem starken Cursdruck, der bald nach der großen Emission dieses Jahres eintrat, nicht nur erholt, sondern haben überdies den ersten Erwerbern bis jetzt schon einen wesentlichen Cursgewinn gebracht. Es äußert sich in dieser Erscheinung nicht nur eine natürliche Rück⸗ wirkung des abundanten Geldstandes, sondern auch wohl die erfreuliche Abwendung des Privatkapitals von den Anlagen in zweifelhaften Auslands⸗ und Dividendenpapieren; es bleibt nur zu wünschen, daß dieser Zug von Dauer sei. Allerdings bedarf ja auch die Industrie der Theilnahme der Privat⸗ kapitalisten; aber unerwünscht ist die nur vorübergehende An⸗ lage von Kapitalien in Industriepapieren in der Hoffnung auf einen schnellen Cursgewinn.

Die Entwickelung des localen und internationalen Geld⸗ marktes wird fortdauernd durch die in den großen Centren des Welthandels herrschende Geldflüssigkeit gekennzeichnet. Wie die deutsche Reichsbank im laufenden Monat wieder zu einer bedeutenden Ueberdeckung ihres Notenumlaufs durch den Baar⸗ bestand gelangt ist im letzten Ausweis vom 23. d. M. steht dem Notenumlauf von rund 963 Millionen Mark allein ein Metallbestand von rund 994 Millionen Mark gegenüber —, so haben auch die Banken von England und Frankreich ihren Goldvorrath weiter erhöht. Dieser Lage entsprechend hält sich der Discont am offenen Markte auf einem sehr niedrigen Stand und bewegt sich in Berlin um etwa 1 Procent, während er in London unter 1 Procent gesunken ist. Was die Wechselcurse anbetrifft, so zeigt die Devise London einen Standpunkt, der von der rechnungsmäßigen Parität nicht mehr fern ist. Wechsel auf Paris haben seit Ende Juni eine kleine Ermäßigung erfahren und stehen gegenwärtig nur unwesentlich über der Parität.

Einzelheiten von Belang aus dem Verkehr an der Ber⸗ liner Börse sind außer dem schon Gesagten kaum zu berichten. Bemerkenswerth ist die feste Haltung, die in Schweizerischen Bahnen in den letzten Tagen sich gezeigt hat, und am Be⸗ richtstage profitirten von der allgemeinen Festigkeit auch Bankactien und Montanwerthe. Die inländischen Eisen⸗ bahnactien werden fortgesetzt nur in sehr kleinem Umfang gehandelt, und unter der fortdauernden Be⸗ schränkung der Export⸗Transporte aus Rußland leiden die Tagespreise der Actien der östlichen Bahnen. Auch das Gebiet der eigentlichen Industriepapiere liegt geschäftlich sehr still; nur einzelne von der Gesammttendenz wenig abhängige Werthe, wie Pferdebahn⸗Actien und Actien von Baugesell⸗ schaften, werden zuweilen lebhafter gehandelt; eine eigentlich matte Tendenz herrscht aber auch auf dem Industriemarkte keineswegs. 8

Zur Kennzeichnung der allgemeinen Preisbewegung seien folgende Notirungen der Berliner Börse angeführt.

31. Mai 30. Juni 15. Juli 26. Juli

107,10

107,10 106,90 100,50 100,40 100,80 87,30 87,70

7975 75,60

4 proc. deutsche Reichs⸗ 3 „proc. preuß. Consols 3 proc. preuß. Consols 5 proc. griech. Anleihe 5 proc al Rente 90,50 4 ½ proc. portug. Anl. 40,75 4 proc. russ. Anl. v. 8 4 proc. ung. Goldrente Darmstädter Bank Deutsche Bank. Disc.⸗Comm. Anth. Oesterr. Creditanstalt Lübeck⸗Büch. Eisenb. 151,25 Ostpreußische Südbahn 82,50 Oesterr.⸗Ung. Staatsb. 131,10 Gotthardbahn 146,50 Harpener Bergwerk 150,40 Königs⸗ u. Laurahütte 147,10

107,10

100,60 87,80 71,10 71, 91,40 91,60 34,40 34,00

94,20

93,90 137,90 162,75 189,25 166,25 147,00

73,50 128,00 141,70 144,90 114,10

95,25

94,40

194,50 90,

170,60 166,90 146,86

774,25 129,50 143,50 146,00 114,75

73,75 131,25 149,40 144,10 111,50

xa liche Wagengestellung für Kohlen und Koks 8 an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 27. d. M. gestellt 10 141, nicht rechtzeitig estellt keine Wagen. 3 68 In Oberschlesien sind am 26. d. M. gestellt 3755, nicht

rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand am 27. Juli das Grundstück des Kaufmanns Alex Stein, in der Rykestraße 2 belegen, zur Versteigerung; Reinertrag 7,35 ℳ; Fläche 10,42 a; Mindestgebot 130 600 ℳ; für das Meistgebot von 212 000 wurde der Rechtsanwalt Dr. Philipp Fraenkel zu Berlin, König⸗ straße 30, Ersteher.

Leipzig, 27. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,75 ℳ, per September 3,77 ½ ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,80 ℳ, per Dezember 3,82 ½ ℳ, ver Januar 3,82 ½ ℳ, per Februar 3,85 ℳ, per März 3,85 ℳ, per April 3,85 Umsatz

130 000 kg. 1“ 8 3 (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen⸗

Se 27. Juli. ung angeboten.

de ork, 27. Juli. (W. T. B.) Die Börse war anfangs fest und schloß nach allgememner Steigerung zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 131 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 020000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt. .

Weizen anfangs schwach, dann nachgebend und matt den ganzen Tag hindurch auf der Haussiers. Mais anfaugs Shvac, enn nachgebend und matt am ganzen Tage auf günstige

onteberichte. 8 Chicago, 27. Juli. (W. T. B.) Weizen anfangs ruhig. dann verflauend auf zunehmende Zufuhren. Schluß schwach. Mais anfangs matt, dann erholt, später Reaction auf Aogaben der Baissiers. Schluß flau.

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