Altenburg, 6. g Seine Hoheit der Herzog is ist, wie die „Magd. Zig. “ berichtet, gestern zu längerem Aufenthalt n Schloß Hummelshain eingetroffen. —
Schwarzburg⸗Sondershausen.
Spondershausen, 7. August. Seine Durchlaucht der Fürf, der sich gestern von hier nach Gehren begeben hat, vollendet heute das 62. Lebensjahr. Aus dieser Veranlassung sind zahlreiche Erneunnagen und Auszeichnungen erfolgt; so ist, wie das „Reg.⸗ u. Nachr.⸗Bl.“ meldet, der Staats⸗ Minister Petersen zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädicat Erxcellenz und der Geheime SeR. ans Rath Hölzer zum stimmführenden 1 itgliede des Ministeriums ernannt worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die amtliche „Gazeta Lwowska“ veröffentlicht das Pro⸗ gramm für die Reise des Kaisers. Danach trifft der Kaiser am 30. d. M. früh in Olescyce ein und Nachmittags in Lemberg, wo feierlicher “] stattfindet. Am Abend ist Hoftafel, dann Fackelzug und Festgesang der gali⸗ ischen Gesangvereine. Die Abreise nach Hruszow ist auf den September festgesetzt. e g. Blatt erklärt, sämmtliche Gerüchte über die Absag der Schlußmanöver in Galizien eien unbegründet. Der Gesundhe tszustand im ganzen Lande sei gegen nwärtig ein sehr günstiger. 1 Heute gelangen dem „Frdbl.“ zufolge in Wien der österreichisch⸗ üngarisch⸗serbische Handelsvertrag, ültig vom 1. Januar 1893 bis 31. Dezember 1903, mit ein⸗ ähriger Kündigungsfrist, die mit Serbien abgeschlossene Viehseuchen convention 2 die Vereinbarung, nach der der jetzt bestehende, mit n 16. September ablaufende 11““ rag mit vom Jahre 1881 bis ember 1892 in Kraft bleibt, zur Unterzeichnung. ungarische Ackerbau⸗Minister Graf Bethlen gt, wie der „Pest. Lloyd“ erfährt, im Herbst der “ einen erschöpfenden Gesetzentn urf über die Regelung der Colonisirungen zu r interbreiten. Diese Gesetzesvorlage soll genaue Bestimmungen enthalten über die Vorbedingungen, unter welchen Colonisirungen durchgeführt werden können, namentlich über das Minimum und das Maximum er den einzelnen Ansiedlern zuzuweisenden Territorien, über den Umfang der in jeder Gemeinde nothwendigen Cultur⸗ anstalten und über die Bedingungen, unter welchen die Ab⸗ zahlungen seitens der Ansiedler zu erfolgen haben. Hierbei dürfte auch die Colonisation in der Form der Errichtung von Rentengütern ins Auge gefaßt werden. Der Minister hat mehrere Fachmänner auch in das Ausland, namentlich nach Deutschland, entsendet, um die dortigen Colonisationsverhältnisse zu Die Czechisirungs⸗Vereine für Deutsch⸗Böhmen gaben für den 14. und 15. August einen Feoßens Manifestation 1⸗ Congreß“ nach “ einberufen, um die Bedürfnisse der Czechen in Deutsch⸗Böhmen kundzuthun. In dem Aufrufe be⸗ tonen sie die Nothwendigkeit imponirender Betheili igung.
Nach einer Meldung der „Narodni Listy“ hat der Staats⸗ anwalt in Kuttenberg gegen die Abgeordneten Eduard Gregr, Spincic und Brzorad wegen Vergehens der Auf⸗ wiegelung durch Reden in den Versammlungen der Jung⸗ zcchen die gerichtliche Untersuchung eingeleitet.
Großbritannien und Irland. Die heute im Parlament zur Verlesung gela ne
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Thronrede der Königin soll, wie „W. T. In ierdin heee.h 28 sehr kurz und rein formeller Natur sein und, ent⸗ gegen den bisherigen Annahmen und Meldungen, die aus⸗ wärtigen “ sowie die Verhältnisse in Irland gar nicht berühren. — Die Abstimme ung über den Mißtrauens⸗ antrag wäre, der „A. C.“ zufolge, nicht bereits morgen, son⸗ dern frühestens; Donnerstag dieser Woche zu erwarten.
Die Regierung will in diesen Tagen ein Blaubuch über Sb marokkanischen Angel egenheiten ““ welches beweisen soll, daß der britische Gesandte Sir Charl Euan Smith seine Anweisungen befolgt hat und die 888 sationellen Berichte über den Verlauf seiner Mission er⸗ funden sind.
Gladstone war nicht, wie irrthümlich gemeldet, nach seinem Gut Hawarden, sondern nach Hatchlands 8, dem Landsitz seines Freundes, des Abgeord neten Stuart Rendel, gereist.
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Frankreich.
estern vollzogenen Stichwahlen zu den G zwahlen waren laut Meldung des „W. T. B.“ bis 3 ul 8 Nachmittags 112 bekannt. D. Danach waren 95 Re⸗ publikaner und 16 Conservative gewähl hlt. Der Gewinn der Republikaner beträgt t zwölf Mandate. Unter den Gewählten befindet sich auch 28 Schwiegersohn des früheren Präsidenten Grévy, Wilson.
Ein über Sansibar eingegangenes Telegramm sagt, das
französische Nationalfest vom 14. Juli sei in Tana⸗ nariva (Madagaskar) in der Residenz des französischen General Residenten feierlich begangen worden. Der madagas⸗ sische Premier⸗Minister habe der Feier beigew wohnt und den General⸗Residenten auf das herzlichste S üßt.
Den Pariser Blättern zufolge soll das Gebiet der „Rivières du Sud“ der Verwaltung des Senegal⸗ gebiets unterstellt werden.
Am Sonnabend Abend fand im Cirque Fernando ein bb gegen die Hinrichtungen in Sofia statt, welchem etwa 2000 Personen, darunter die Deputirten Millevoye und Goussot beiwohnten. Eine Anzahl von Pof sibilisten, welche die Ordnung zu stören versuchte, wurde nach heftigem Tumulte gewaltsam aus dem Saale entfernt. Schließlich wurde eine gegen das Vorgehen der bulgarischen Regierung gerichtete Tagesordnung angenommen.
Wie das 8n Journal“ wissen will, wurden sämmtliche Bahnhöfe von Paris und der Mitt elmeerbahn Itelegraphisch davon verständigt, daß zwölf nach Chapelle⸗sous⸗Dun adressirte Kisten Dynamit auf dem Transport verschwunden seien
ster rath vg itte 6
Italien.
Ueber eine antiklerikale Demonstration, welche schließlich sogar in Thätlichkeiten ausartete, wird dem „Wolff'schen Bureau“ aus Rom berichtet: Etwa Feihuabert Mitglieder 1gg kaler Vereine begaben sich am Sonntag Nachmittag 5 Uhr
nit Fahnen und Musik nach dem Monte gincio, um daselbst bei der Büste des Columbus einen Lorbeerkranz nieder⸗
zulegen. Auf dem Wege dorthin wurden die Klerikalen der Gegenstand feindlicher Kundgebungen seitens ihrer politischen Gegner. In der Nähe der Piazza del Popolo setzte sich eine Schaar von jungen, zur liberalen Partei gehörigen Männern, die Fahnen in den Nationalfarben trugen, an die Spitze des Zuges. Auf dem Monte Pincio angekommen, fanden die
Klerikalen die Columbusbüste umgestürzt und von National⸗ “ umgeben vor. Es kam zu Schlägereien zwischen den Liberalen und den Klerikalen, denen die Polizei dadurch, daß sie einige der Tumultuanten verhaftete, ein Ziel setzte.
Nach einer weiteren Meldung desselben Bureaus aus Foligno wurde der dortige Bischdf in dem Waggon eines von Florenz kommenden Zuges todt aufgefunden. Wunden am Kopfe des Bischofs lassen, wie es heißt, einen Mord ver⸗ muthen;: auch sei bereits ein des Mordes verdächtiges Individuum verhaftet worden.
Montenegro. Ratificationsurkunden des Handelsvertrags n Serbien und Montenegro sind, wie „W. T. B.“ “ meldet, e worden.
4 „e von einzelnen Blättern gebrachte Meldung von der Entdeckung einer gegen den Fürsten gerichteten Ver⸗ ”] ig wird sammt allen in der Presse daran ge⸗ knüpften Erörterungen von autoritativer Seite als eine jeden Anhalts entbehrende böswillige Erfindung be⸗ zeichnet.
Schweden und Norwegen.
(F) Stockholm, 5. August. Auf Befehl des Königs werden die ber reits angeordneten F Feldhienfaübu ngen der Cavallerie in diesem Sommer nicht stattfinden. 8
Der Chef der Gewehrfactorei in Carl Gustafs Stad, Capitän Hyltén⸗Cavallius, und der Werkmeister der Factorei, Civil⸗Z Ingenieur Sundell, haben 1 dem General⸗Feldzeug⸗
meister d den Auftrag erhalten, nach Deutschland zu reisen und die Gewehrfabrikation in den dortigen Gewehrfabriken zu studiren.
Amerika.
1 Präsident Harrison hat laut Kabeltelegramm aus Washington nunmehr die fünf amerikanischen Delegirten für die Münzconferenz ernannt. Großbritannien wird, iner Depesche des „W. T. B.“ aus London zufolge, bei der Münzconferenz durch den Banquier Bertram Currie, den Parlaments⸗Deputirten Sir William Houldsworth und den Director der Königlichen Münze Sir Charles Fremantle ver⸗ treten werden.
Das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten hat in seiner Sitzung vom 5. d. M. die Bill genehmigt welche 2 500 000 Doll. für die Ausstellung in Chicago bewilligt. Am Sonnabend hat sich der Congreß auf unbestimmte 8— vertagt.
Neuere aus Venezuela in New⸗York eingetroffene Nachrichten laute n den kürzlich eingetroffenen widersprechend. Entgegen der 2 Neldr ing von dem Tode des Generals Crespo veröffentlicht das Jour nal „Le Venezuelan“ Telegramme, wonach General Crespo nach einem blutigen Treffen in Caracas eingezogen sei. Einem Telegramm des „New⸗York Hen d“ aus La Guayra zufolge wäre General Mendoza
on den Aufstä ndischen bei Caracas geschlagen worden und hatten 8 unter dem Befehl der Generale Moragas und sa stehenden Regierungstruppen ebenfalls eine Niederlage
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Eelegramme aus Bolivia, welche dem IäB enos Aires zugingen, melden: in Chuquisaca sei ufftcn. sche Bewegu ng ausgebrochen, die jedoch von uppen bereits wieder unterdrückt worden sei. Aufstandes Camacho und siebzehn Deputirte
t und der Belagerungszustand erklärt worden.
Afrika.
ie „Times“ meldet aus Tanger: Am Sonntag Nach⸗ mittag habe zwischen den Angheras und den Truppen des Sultans von Marokko ein Gefecht stattgefunden, in welchem die Angheras die Sultanstruppen nach Tanger hin zurückgedrängt und letztere etwa 15 Todte und Verwundete
gehabt hätten.
entlicht eine Verfügung n 29. li 1bnh⸗ der reffen nd 22 2 7 8 8 Verkehr b
Der mn 81 Hütten⸗ und 1 b
1891 entnehmen N. N.“ folgendes: Das Er L8 war im 8 erg 3ba1 1 (mit Ausschl uß der nicht! 8. n Mineralsubstanzen) in 83 zoemn ebenen Werken, in we 5 beiter beschäftigt waren, 2 t im “ von 8 749 65. 82 gegen das Vorjahr 261 Arbe iter 112 670,1 er mit 332 Arbeit tern 40 629,180 84 Sab im von 1 758 498 ℳ gewonnen, d. i. 1 Betrieb mit 6 verche. itern mehr als 1890, während die ction um 89 138 t im Werthe von 21 451 ℳ “ als im V Ler hre betrug. enbetriebe wurden in 103 betriebenen Werk Arbeiter bes chäftigt waren, zusammen 271 4 von 30 393 928 ℳ gewonnen, gegen d
rod rje en, i welchen 27,23 30 tH. imn as
Betrieb und 14 921,095 t mit einem von 2 149 987 ℳ und 118 Arbeitern weniger. ammtvroduction im Bergwerks⸗, Salinen⸗ und Hüttenbetriebe er⸗ im Jahre 1891 in 192 mit 13 032 Arbeitern 137,482 t im Werthe von 40 902 038 ℳ, mithin waren gegen orjahr 5 Betriebe mit 149 Arbeitern mehr thätig und wurden 2191 t mehr gewonnen, während der Productio swerth um
sich minderte
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Hausindustrie in Bosnien.
Die Regierung hat, wie der „Presse“ aus Dolnja⸗Tusla geschr rieben wird, da die weibliche Bevölkerung in den occupirten rovinzen theils durch die Satzungen ihrer Religion, theils durch altbergebrachte Sitten und Gebräuche a ußerhalb des Hauses keinen zerdienst sucht, beschlossen, dort die Handschuh Näherei als Hausindustrie einzuführen. Zur Ausf ühruug dieses Entschlusses wurden am 27. v. M einstweilen zwei einheimische Maͤdchen aus Dolnja⸗Tusla und, wie verlautet, vier aus Sarajewo ach Magde⸗ burg entsandt, damit sie das Handschuhnähen dort erl ernen, um
innen der weibli Be völkerung 1
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Z8ö Arbeiterbewegung.
Während die Arbeiterbewegung sich in Deutschland in
letzter Zeit im allgemeinen sehr ruhig entwickelte und kaum bemerkenswerthe Einzelheiten zu berichten waren, zeigen die Gehilfen in der Brauindustrie große Neigung, kleine Ausstände zu arrangiren und, gestützt auf den Boycott, die Arbeitgeber zur Bewilli⸗ gung ihrer Forderungen zu zwingen. Heute wird wieder aus Dortmund von einem Brauerausstande berichtet, der allerdings nur kurze Zeit währte. Der „Elbf. Ztg.“ wurde unter dem 5. d. M. aus Dortmund geschrieben;
In der hiesigen Brauerei von Thier u. Co. haben die die Nebeit eingestellt. Doch scheint der Ausstand im Sande zu verlaufen. Von den 14 Mann n, welche die Arbeit nieder⸗
gelegt hatten, haben sich gestern, wie die e Z.“ berichtet, be⸗ reits 6 zur Wiederaufnahme der Arbeit gemeldct.
Der Betrieb der Brauerei war durch nicht ausständige Gehilfen aufrecht erhalten worden. Nach einer Mittheilung der „Köln. Ztg.“ vom 6. d. M. gg. der Ausstand auch an diesem Tage bereits beendet. Ueber die hgereinen Ursachen des Ausstandes berichtet man dem Blatt aus Dortmund:
Die Socialdemokratie hat sich schon lange bemüht, die hiesigen Brauer in ihr Lager hinüberzuziehen. Diejenigen Gehilf mit der Socialdemokratie nichts zu thun haben wollen gegneten diesen Bestrebungen mit großer Energie, jedoch scheinend ohne Erfolg. In einer öffentlichen E lung konnte Do onnerstag Abend ein Hoch auf 84 „völkerbefreiende internationale Socialdemokratie“ ausgebracht werden, ohne daß sich in der zahlreichen Versammlung ein Widerspruch 2 merkbar gemacht hätte. Man besprach die Verhältnisse der Dortmunder Brauer und billigte b222 Beschluß der Gehilfen der Firma Thier u. Co., die Arbei einzustellen
nch u i * zufolge ein Theil de
nabend ausst 11“ wird im „Vorwär ts“ berichtet: Die 1 ko mmission de er Harburgs h atte am 28. Lanr⸗ eine “ lung mit den e bocber⸗ Zwei von hnen, die achtzehn Töpfer be⸗ schäftigen, haben ssich b ereit erklärt, d en Tarij zu beahten; die Fheigen weigerten sich. Darauf haben die Töpfer bei diesen die Arbeit ein gestellt.
Aus Barmen meldet ein Tel Knopfarbeiter im Wuppertha nächster Zeit in eine L Lohnb ewegu eintreten Izu koö nnen.
Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ unter dem 5. d. M. ge⸗ schrieben: Infolge n ner, von den Zechen des Hennegau⸗ schen Beckens Mons beschlossener Lohnkürzungen sir mehrere Ausstände in Patura ges, Suaregnon und Mons zum Ausbruch kkor ommen. 500 Bergleute der Zeche Sainte⸗ Placide, 300 Bergleute der Zeche Saint⸗Felir, 800 Berg⸗
S gnon haben die Gruben verlassen und halten
legramm des H. T. B.“: öwollen sich organis ung zur Erringung
arbeiter in Si sich in ihren We nungen ruhig. Man fürchtet eine weitere Aus⸗ dehnun ig dieses Ausstandes, be esonders in der Zeche Agrappe. In den hölz zu Grammont daue rt der Ausstand er'sche Wagenfabrik in Sou 88 Bend
wie der Londoner „Allg. C Corr.“ aus New⸗ geschlossen werden, weil sich die 3000 Ar veneh Material aus der Carnegie'schen Fabrik
g gn erwenden.
Kunst und Wissenschaft.
Am 5. d. M. ist, hiesigen Blättern
Hofbaumeister und Hofrath Carl Bohm 1 verstorben. Bo im S ienste der Königlichen Schlonbau⸗ Commission g sechziger und siebziger Jahren neben sein gkeit noch Zeit zu einer umfangreichen Pri
Die Bauten auf der ee illa Colenna an den Königs⸗Colonnaden, das Pourtalès, die Villa d des Grafen Pückler . 1.eh⸗ a. Umbau des Fürstlich Stolberg'schen Palais in der Wilhe listraße, uguft astift in Cha rlottenburg. d ie Kapelle des Aug gusta⸗Hospitals ꝛc. Zer ugniß von seiner Thätigkeit und künstlerischen Figenart.
Professor Rudolf von Ihering in Göttingen beging vorgestern sein fünfzigjähriges Doctor⸗Jubiläum. Die Berliner juristische Facultät, vor wel lcher er am 6. August 1842 promovirte, hat dem „berühmten und gelehrten Collegen“ das Doctor⸗Diplom honoris causa “ und mit Glückwünschen übersandt.
— Max Liebermann, der Führer der jüngeren realistischen Malerci in Deutschland, ist von der hollandsche Tuhen M taatschapppi im Haag zum Eh renmitglied ernannt worden. Es ist dies, o “ die „Nat.⸗Ztg.“, die angesehenste Künstlergesellschaft Hollande ds,
eren Präsident der berühmte Genremaler Jofeph Israels ist und 8 deren Gründern Männer wie Maris, Mes zdag und Mauve, alo die hervorragendsten Persönlichkeiten der neueren holländischen Malerei,
gehören. flls. der kürzlich in Paris erfolgten Wahl Liebermann s um Mitgliede der Société nationale des Beaux-Arts ist dies eine der bervorrag endsten Auszeichnungen, welche dem deutschen Künstler im Aus blande zu theil; n verden konnten.
— In letzter Zeit k am, wie die M. „Allg. Ztg.. berichtet, au der Discese Regens sburg wiederholt die Kunde von der Auf⸗ findung alter Wandmalereien, so von der ornamen⸗
alen Aus schenc deng der romanischen ECistercienserabtei⸗ Kirche zu Walderbach, den 18 Darstellungen in der ehemaligen Gallus Kapelle zu Regensburg, den Gemäldespuren in der Burg⸗ kapelle von Donaustauf. In der letzteren sind kürzlich durch die Herealnengen des historischen Vereins in Regensburg einige charak⸗ teristische Figuren blozgelegt worden. Zu gleicher Zei üt wurden auf Veranlassung des Königlichen Bauamtmanns Kremer an der inneren Westwand der ehemaligen Pfarrkirche St. Ulrich in Regens⸗ burg sehr bemerkenswe rthe en aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts aufgedeckt. Jüng gst wurde nun auch ein Cyklus von Fresken aus dem Anange des 15. Jahrhunderts im Chor der St. Oswaldskapelle zu Deggendorf aufgefunden. Dieser Cyklus umfaßt die Darstellungen des Todes Jesu und Mariä, Scenen aus dem Leben Maric, des hl. Oswald, die Bilder der vier Bisthumspatrone, des hl. Georg, des hl. Antonius des Ein⸗ siedlers ꝛc.
In Brüssel hat, wie „H. T. B.“ berichtet, gestern Nachmittag
r im großen Saale des Akade miepalastes die 2 Trssrrne des
TTT“ che n Congre . s stattgefunden; etwa eilnehmer, hervorragende Vertreter der juristische n und nedi⸗ ini Wissenschaft aller Länder, wohnten“ derselben bei. In einer kurzen Eröffnungsrede bewillkommnete der Fre präsident, Fuftiz. Minister Lejeune im Namen der belgischen Re⸗ gierung die Mitglieder imnd legte den Zweck und die Tragweite der Verbandlungen dar. Semal, der Leiter des Irren⸗ Benss in Mons als Präsident, entwickelte synthetisch das vorliegende Material und schlug die Ehrenpräsidenten vor. Für Deutschland wurden durch Acclamation die Professo eren Mendel und Liszt Eesblt. Nach Constituirung des provisorischen Bureaus wurde die Sißun ng um 3 ½ 8, Nachmi üttage aufgehoben. A. m Abend wurden die Mit⸗ glieder des Congresses von dem Justiz⸗Minister empfangen.
— ddan 8 Frage der Schulüberbürdung äußert sich ein Pariser Nerr enarzt, Professor Charcot in einem seiner jüngft erschienenen
oliklinischen Vorträge“ in folgender Weise:
„Ich glaube nicht recht an eine Ueberbürdung in der Schule. Für die Technik allerdi ngs muß ich sie zugeben, aber in der Ele⸗
mentarschule und in der Mittelschule bis zu einer gewissen Stufe ist sie mir sehr unwahrscheinlich. Ich glaube nicht, daß man ein
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nicht, daß unsere Schulverhältnisse in dieser H
Kind überbürden kann; es geht ihm zu wenig nahe. Wenn Sie ein Kind hernehmen, das Ihnen nicht zu antworten weiß, nun so antwortet es eben nicht. Ich erinnere mich noch sehr wohl,
wie ich mich als Kind benahm, wenn man mich zwingen wollte,
etwas wider meine Neigung zu thun. Ich that es nicht, ich that
etwas Anderes. Man ist in einem gewissen Alter im stande, sich geistig zu überbürden, aber das Kind ist es nicht im stande,
und ich muß sagen, ich habe auch nur äußerst selten im
Kindesalter Neurasthenie geseben. Ich spreche natürlich nicht von jener Ueberbürdung, die darin besteht, daß man die Kinder in un⸗ gesunde, schlecht gelüftete Localitäten zusammensperrt, in denen sie
sich langweilen und Krankheiten holen können. Ich habe die geistige Ueberbürduug im Auge und behaupte von ihr, daß sie
bei Kindern nicht vorkommt. Wenn die Kinder erst 15 bis 17 Jahre alt geworden sind, wenn sie Prüfungen zu bestehen haben n. s. w., dann kann man von einer Ueberbürdung sprechen; man muß
sich aber hüten, diesen Krankheitszustand mit einem anderen zu ver⸗
wechseln, den ich „Cephalaea adolescentium“ genannt habe. Die Kinder, welche daran leiden, haben beständig Kopf⸗
schmerzen, und die Arbeit wird ihnen ganz unmöglich. Der
Neurastheniker mit seinem Kopfdruck hat wenigstens Pausen: die Kinder, von denen hier die Rede ist, haben Kopfschmerz ohne jeden Unterlaß. Sie gehören nervösen oder arthritischen Familien an, sie klagen über Herzklopfen, und erst kürzlich hat man bei einigen
solchen Kindern eine Ve Vergrößerung des Herzens nachgewiesen. Dieser
Zustand steht nun in gar keinem Zusammenhang mit der Ue Perbürdung.
Sie müssen aber nicht glauben, daß Sie ihn durch ein einfaches M ittel vertreiben können, er ist im Gegentheil recht hartnäckig und wider⸗ spenstig gegen. Bebandlung. Ich rathe Ihnen, im allgemeinen darauf
zu sehen, daß solche Kinder mit grobe er Arbeit beschäftigt werden.
Wenn sie in das militärpflichtige Alter kommen, so müssen Sie die
Eltern beeinflussen, daß sie die Kinder nicht irgendwie von der Dienstleistung zurückhalten. Ich habe es erlebt, daß solche jugendliche Kranke, die an Cephalaea adolescentium litten und vor Kopfschmerz nicht mehr lesen konnten, als Jäger oder
Dragoner ausgezeichnet Dienst gemacht haben und 1c genesen sind.
Eines Tages consultirte mich ein hochgebildeter, in der Sprachwiffen⸗
schaft hervorragender Mann wegen seines Sohn es, 1 veine
solche „Cephalaea adolescentium“ hatte. Ich sa
1 gte daß man das Uebel durch körperliche Uebungen beil
ich verlor ihn dann aus den Augen. Als ich ihn ein äter
zufällig traf, sagte er mir: „Ich habe Ihnen gute Ha ahtesre von
meinem Sohne zu geben“. Denken Sie sich, wozu sich der Mann
entschlossen! Er war mir gefolgt und hatte der n Knaben bei einem Fischer in Arcachon unterg ebracht. Fischer auf die See und half ihm bei seinem rauhen Handwerk. Das ging so sieben oder acht Monate fort. Dann war das
Der zarte Junge ging mit dem
Leiden spurlos verschwunden. Soviel ich weiß, haben wir keine andere Behandlung gegen dieses Uebel. Man hat zwar durch Kaltwasserkuren 8 Heilung erzielt, aber diese Behandlung wenn sie nützen soll, d durch sehr lange Zeit fortgesetzt
Das sicherste Verfahren besteht in dem 8 aller Verhältnisse und in der Vorschrift einer ausschließlich Beschäftigung. Die militärische Zucht ft eine ganz vortreffli che E thode für folche Kranke. Uebrigens weiß ich mich ni t zu er⸗ innern, daß ich dieses Leiden in der Arbeiterklasse geseben häãtte. Ich komme nochmals darauf zurück, daß ich die geistige Ue “ .
dung bei Kindern vor dem Alter von 15 — 17 Jahren nicht ken
Ich glaube, daß jüngere Kinder dazu unfähig sind. Wenn —
Kind in der Schule dem L Lehrer nicht zuhört, seine Aufgabe nicht
lernt, so kann man ihm Strafaufgaben geben oder es nachsitzen lassen, aber es arbeitet darum nicht mehr und erwirbt auf diese Weise keinen Anlaß zur Meberberdung. Ich will damit nicht etwa gesagt haben, daß man die Kinder ohne jedes IT einspannen oder ihnen jede Muße wegnehmen da Ich gar icht einer Ver⸗ besserung bedürftig sind. Ich sage nur, Kinder lten sich gegen
solche 89 dor derunzen immer ablehnend, sie nicht, wenn sie
8 5öJ r — ing kann nur aus 8 88
Lerika Brockhaus Conversations⸗Lexikon. Vierzehnte voll⸗
ständig neu be arbeitete 2 uf lage. Dritter Band. Leipzig und
Berlin, F. A. Brockhaus. Dieser neue Band enthält nach Mit⸗
theilung der Verlagsbuchhandlung reichlich 2 7000 Stichwörter.
N. Unter den Biographien finden sich die von Bismarck, Bonaparte, Caprivi und Cäsar in dies Bande vpereinigt. Die geographischen bezw. politi ischen Artikel Pöhmen. Bosnien,
Brasilien, Bulgarien, Städte wie Bordeaurx, Bremen, Brünn, Budapest, Buenos Aires Cadiz, Cassel sind mit großer Aus⸗ führlichkeit behandelt. Wie ein Buch entsteht, wie das neue
Blocksignalsystem der Eisenbahnen gehandhabt wird, ist ebenso trefflich
dargestellt wie das Wesen des zufünftigen deutschen bürgerlichen Gesetz⸗
buchs. Auch die Frage, hper der Ausdruck “ Hesse“ kommt, wird beantwortet. Kurz, das Werk ist bereit, Lücke im Wissen
zu ergänzen und dem Geiste stets neue Anregung be in Fülle zu bieten.
Ein vorzüglicher Schmuck des dritten Bandes sind auch die 39 bunten und schwarzen Tafeln und Karten, die neuen Plä ne von übersceischen Riesenstädten, wie z. B. von Bombay oder Buenos Aires, sowie die 230 Textabbildungen, welche die Artikel, wo es noöthig ist, erläutern.
Land⸗ und Forftwirthschaft.
Antlicher Bericht über die Ernte in In ganz Bapern steht das Wintergetreide gut,
vorzüglich. Die Ernte desselben ist meist schon De Ertrag sowohl an Körnern wie an Stroh ist ITö Das Sommergetreide gewährt reiche Aussicht. Die nößtalte Witterang zu Anfang des Men ats sowie die Trockenheit zu Ended es Monats übten nur eine geringe B Beeinträ üchtigung aus. Der Stand der Wiesen 1 der Hüls enfrüchte, Lutterpflanzen und Kartoffeln berechtig
zu guten Hoffnungen. Die Frühkartoffeln und der erste Wiefenschnitt
haben einen sehr reichen Ertr trag geliefert. Der Hepfen steht gut, nur strichweise ist er durch Dürre gefährdet. Der Taback braucht Regen. Die Obst ernte ist mittelmäßig. Die Weinberge Unter⸗ frankens verfprechen wenig Ertrag. Ernte⸗ und Saatenstand in Ungarn.
Aus Budaxest, 6. d. M., wird der Wien. Ztg.⸗ über den Ernt und Saatenstand in der Zeit vom 24. Juli bis 6. August nach den beim Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Berichten Folgendes gemeldet:
Die Weizenfechsung ergabi in diesem Jahre außerordentlich abweichende Refultate; schlecht und gut wechseln 8 in derselben Gegend ab. Der
Weizenertrag ist im allgemeinen mittel, der Ertrag des 3Ro gens s schwach
mittel und mittel, der Herbüigerste nen der Frühjahrsgerste
schwach mitte l und mittel, des Hafers mit geringen Aus znahmer mittel. Das Getreide weist auch qualitativ sehr verschiedene Refultate aauf. Mais hat sich infolge großer Trockenheit verschlechtert, steht aber im allgemeinen Fäütel. Kartoffeln sind schlecht entwickelt und leiden unter Peronospor die Trockenheit gelitten, n firpen aber nach dem letzten Regen wieder
Zucker⸗ un Futterrüben haben durch besser.
1
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln.
Portugal. Die ärztliche Untersuchung der die Landgrenze überschreitenden Reisenden wird durch eine in Nr. 167 des „Diario do Governo⸗
vom 28. Juli 1892 veröffentlichte Verfügung dahin ergänzt, daß die
Reisenden angewiesen werden sollen, sich an ihrem Reiseziel 1 fünf Tagen der ärztlichen Beobachtung zu unterwerfen, zu welchem Zweck sie sich in dem von der Behörde dazu bestimmten Locale ein⸗ zufinden haben (xvergl. „R⸗A.“ Nr. 183 vom 5. August 1892).
Türkei. 6 Alle Schiffe, welche seit dem 15. Juli d. J. von der Küste de Schwarzen Meeres, und zwar veon der türkisch⸗russischen Grenze es nach Ordu einschließlich. kommen, unterliegen einer Quarantäne von zehn Tagen, welche in Carak abzuhalten ist.
Brünn, 6. August. Die Meldung mehrerer Blätter, in Trebitsch (Mähren) seien zwei Personen an Cholera nostras gestorben, wird vnfc dementirt.
Budapest, August. Eine Verordnung des ungarischen Hande 18⸗Ministeriums verbietet, behufs Verhinderung der Ein⸗ schlerpung der Cholera, im Einvernehmen mit den übrigen Ministerien und der österreichischen Regierung die Einfuhr und Durchfuhr von Obst. Gemüse, Caviar, Fischen. Thier⸗ fellen sowie anderen thierischen Producten aus Ru land.
St. Petersburg, 8. August. Amtlicher Meldung zufolge sind neue Erkrankungen an Cholera erfolgt im Gouvernement Kostroma, wo am 1. August 7 Erkrankungen und 3 Todesfälle vorkamen. In der Stadt Jekaterinodar im Kubangebiet fanden am 4. August 22 Er⸗ krankungen und 14 Todesfälle statt und im ganzen Gebiet 430 Er⸗ krankungen und 8 Todesfälle. In Moskau sind bis zum 5. August 24 Erkrankungen und 10 Todesfälle vorgekommen. Aus dem EE166 Moskau waren vom 31. Juli bis zum 5. August keine Neuerkrankungen zu verzeichnen. Dagegen wird weiter er gemeldet, daß am 5. August in Moskau 9 Cholera⸗E rkrankungen und 4 Todes⸗ fälle, am 6. August 20 Erkrankungen und 7 Todesfälle vorgekommen sind. Im Gouvernement Moskau starb eine Person an der Cholera. In den Städten und Gouvernements Wjatka, “ Kursk, Kasan, Perm, Rjäsan und Jaros tritt die S e ganz unbedeutend auf, während sie im D. ebiet den Städten Saratow und Samara nos ig wüthet.
Nisbni Nowgorod erfolgten am 6. August 25 Tedesfäl 5 In der Stadt und dem Gouvernement Perm starben in der Zeit vo
1. bis 5.5 August 33 Personen an der Cholera. — Das Medizi Departement des Ministe eriums des Innern hat, wi W.
meldet, durch öffentlichen Aufruf diejenigen russischen Unte beiderlei Geschlechts, welche an Uniper des Seeasen medizinischen Studien absolvirt habs aufgefordert, zu handlung der Cholerakranken sich 85 ehörden zur Verfü stellen.
2
Handel und Gerberbe.
gliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 10343, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Obe rschles ien sind am M rechtzeitig g estellt keine Wagen.
3 ’1 ger W 8 ger
„(Wochenberi cht über
senfrüchte von Max Saberskv.) Ia. Kartoffelstärke 36 —3
8 zahlen Tapillair⸗Syrup Kartoffelzucker gelber 1. Rum⸗Couleur 50 — 51 ℳ Bier⸗C ouleur gelb und wei Ia. 1 2 ℳ, do. Weizenstärke (kleinst.) 36 — 38 ℳ, Weiz enstä allesche und Schlesische 44 — 45 — Ssts a —. ) 46 bis ““ do. G1u n) 43 — 44 ℳ, Maiee Stärke 33 — 3 „Schabe⸗ Victoria⸗Erbsen 22 — 25 G *222126 ℳ, Futtererbsen 4 4 22 — 25 ℳ, s große 34 — 46 ℳ, do. mittel 20 — 34 ℳ, do. kleine 16 —20 ⸗ Gelber Senf 20 — 32 ℳ, Kümmel 40 — 44 ℳ Buchweizen 1 g Mais loco 13 — 14 ℳ, Pferdebohnen 16 ½ bis 18 ℳ, inländische weiße Bobnen 16 — 18 ℳ, reiße Flachbohnen 20 — 22 ℳ, ungarische Bohnen 15 — 16 8* galizische und russische Bohnen 13 — 15 ℳ, Wicken 15—16. Hanstörne 21 — 22 ℳ, Leint 17 — 17 ½ ℳ, Weizenschale 10 10 ½ ℳ, Roggenkleie 10 ½ bis Rapskuchen 13 — 14 ℳ, Mohn, blauer 58 — 64 ℳ, do. 2 4 21 ℳ, Hirse, weiße 2124 ℳ Alles per 100 kg ab artien von mindestens 10 000 kg.
— Vom Berliner 1““ ut sind bis zum 166500 3 %, ℳ 07%0, 45 517 800 ℳ 4 ½ % und 9 675 000 ℳ 5 %, zusa ℳ 161“ 8 egeben, wovon noch 15 2n 738 0%, 13 815 900 ℳ 4 %, 15 430 800 ℳ 4 ½ % und 2 852 700 ℳ 5 %, zu⸗ sammen 7 893 000 ℳ Pfandbrie efe von den Grundbesitzern zu verzin 15 sind. — Zugesichert, aber noch nicht abgehoben sind 498 900 %ℳ
— Die Einnahmen 8 Marienburg⸗Mlawkaer Eisen⸗ bahn betrugen im Monat Juli 1892 nach provisorischer Feststellung 114 800 ℳ gegen 147 300. nach provisorischer Feststellung im Jult 1891, mithin weniger 32 700 ℳ
— Wie ein Wolff sches Telegramm aus Breslau meldet, hat der Walzwerko rband den Rabatt auf Feineisen aufgehoben.
Leipzig, 6. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Ter min⸗
ande J. La Pleta. Grundmuster B. per August 3,77 ¼ ℳ., per
be. ertember 3,77 ½ ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November b per e en den 3,824 ℳ., ver Jan nuar 3,85 ℳ, per Februar per März 18 ½ ℳ, per April 3,87 ½ ℳ Umsatz 30 000 kg
London, 6. August. (W. T. B.) An der Küste 5 Weizen⸗ ladungen an ö B
— 8. August. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 30. Juli bis 5. August: Engl. Weizen 3326, fremder 36 571, engl. Gerste 483, fremde 4313, engl. Malz⸗ gerste 20 448, fremde 180, engl. Hafer 470, fremder 52 012 Orts., engl. Mehl 15 347, fremdes 74 746 Sack, — Faß.
New⸗York, 6. August. (W. T. B.) Die Börse war anfangs stetig, wurde dann im weiter en Verlaufe lustlos und matt und Ichlos im allgemeinen matt. Der Umsatz der Actien betrug 65 00 Stück. Der E wird auf 2 100 000 Unzen cegt. Die Silberverkäufe betrugen 95 000 Unzen.
Weizin anfangs ruhig, im Verlaufe kaum verändert; Schluß
ig. — Mais anfangs fest, blieb den ganzen Tag fest auf ungünstige
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4 h.
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Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waagren betrug 16 704 540 Dollars gegen 11 536 087 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 939 510 Dollars gegen 3 309 051 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 6. August. (W. T. B.) Weizen anfangs be⸗ hauptet, dann nachgebend, später Reaction, von Mais beeinflußt; Schluß behauptet. — Mais anfangs fest, blieb den ganzen Tag fest auf Käufe der Haussiers.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 7. August. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Der Postdampfer „München“, nach New⸗York bestimmt, hat am 6. Auguft Nachm. Lizard passirt. Der Reichs⸗ Postdampfer „Habs⸗
burg⸗ ‚von Australien kommend, ist am 5. August Abends in Ant⸗ werpen angekommen. Der Reichs Postdampfer „Hohenzollern“ hat am 6. August Mittags die Reise von Antwerpen nach Southampton fortgesetzt. Der Postdampfer „Darmstadt“, von New⸗York kommend, hat am 5. August Abends Secilly passirt.
Reichs⸗ pestanefe ust Vormittags amburg, 7. 42425 Hamburg⸗Ameri⸗ Packetfahrt⸗ Acti en chaft. Der Postdampfer 2 ist, von Hamburg kommend, gestern Morgen in New⸗ ingetroffen. Der Schnelldampfer „Normannia ist, mburg kommend, gestern Morgen in New⸗ YVork eingetroffen. August. (W. T. B.) Der Postdampfer „Croatia“ kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen. ostdampfer „Bohemia“ hat, von New⸗York kommend, gestern Scilly passirt. „
6. August. (W. T. B.) Der lia“ ist heute Nachmi inag hier eingetroffen. LCondon, 6. August. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer
smore⸗ Castle⸗ ist heuae auf der Heimreise in London an⸗ mmen. Der Castle⸗Dampfer „Melrose“ ist heute auf der Aus⸗ ise in Durban angekommen. — 8.-August. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Minerva“ opel kommend, gestern Abend hier ei ff
Lloyddampfer
1 28. „ das gestern im Le um ersten N. al erschien und bei dem voll besetzten,
Hause eine sehr frer indliche Aufnahme fand, weicht der 4 23 fasser, G. von Moser, weit aus den Bahnen harmloser Lebens⸗ freudigkeit und ger müthvollen Lebensge usses, die die Handlung seiner ültere matischen Arbeiten kennze ichnen; Moser versucht es i mit dem franzöͤsischen Ton. Wir haben uns Jahren gewöhnt, die heikelste n Situationen Bühne zu ertragen und sie auf ihre Glaub⸗ würdigkeit k hin keiner ernsten Prüfung zu unterziehen, wenn sie ent⸗ weder recht lustig oder von feinem nit⸗ durchweht waren und vor “ sie sich in Paris, alf so A iner uns einigermaßen fremden gesellschaftlichen Sp äre abspielter er das feingeistige Element fehlt, Ort der Handlung “ Zeit be2 die
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Gegenwart sein soll, dann sind wir viel wenige er gar nicht ge⸗ neigt, dem Verfasser zu glauben, daß wi nen unserer Gesell⸗ schaft sich so plumpe faux pas zu Sn⸗ ommen lassen, wie das neue Lusts piel sie zu glauben uns z Aber nicht allein 1u1“ 64 die Lebemänner des 2 els sind von deutschen Durch dieses Hin 889. n pikanter Motive in Verfasser überdies seinen kräftigen Humor zum Zwar sind auch dies M al mancherlei niedliche einige komi sche und launige oder das Interesse, das die han⸗ Personen an ch nur in geringem Grade zu u“ haben; aber die gesammte Entwickelung der Handlung entbehrt der Feinheit und Folgerichtigkeit. Man kann erken nen, wie der Verfasser die Hauptwendepunkte durch kleine Kunstgriffe berbei⸗ führt, und überall läßt er sich in nie Werkstalt schauen. Ein älterer Autor kann eben nur zum Schaden seiner Arbeit aus den gewohnten Bahnen sich entfernen, und n vir würden sicherlich an einem Moser schen Lustspiel alten Schlages, we un es in einer neuen V Zari aticn vor uns erschienen wäre, kaum auf solche Ausstell ungen uns eingel lassen haben, weil die in sittlicher Bezie u unanstößige Scenenführung und Diction in Verbindung mit de guten Laune und r Ferchthrolle Stimmung, die der Dichter in 28 Arbei zuweben pft te, jeden ernsten Widerspruch z Schweigen “ Daß ges⸗ 3 mit dem Lustspiel gewi en ein Erf olg 8. zielt wn 8 2 Verfasser neben der im Ensern recht erfreulichen ellung dem construirten “ 1e bau zu ver anken, Lustspieldichter offenbart. 0 den Inhalt der Handlung fällt vor allem Mangel an neuen Gedan ken auf. Wir lernen zwei neue Exem⸗ der alten Species der durch wahre Liebe geheilten Lebemänner ie durch ihre, wenn man so sagen darf, wirthschaftli che Lage wahrt blieben, des Lebens Ernst, seine Drangsale und Be⸗ verden an sich zu erfahren. Ihre Beziehungen zur übrigen Welt werden in sehr engen Linien gezei echnet, und ihre Vergangenheit taucht nur in Erinnerungen, Unte rhalt ingscombinationen und im zweiten Acte durch den Ort der Handlung, eine Gargonwohnung, vor dem Zuschauer auf.
Der Darstellung ist, wie erwähnt, Lob zu f spenden. Di Lebemänner fanden in den Herren Oscar Sauer und Wil Rieckhoff zwei tüchtige Darsteller; Herr? eckhoff allerdings freier und leichter in seinem Spiel sein können, dagegen traf er die Bonhommie sehr Fräulein Reis enhofer gab eine junge Wittwe etwas pointirter, dals es die Rolle ver⸗ langte, aber in übrigen mit der Glätte und Iö1 die ihren Gesta lten eigen zu sein pflegt. Frau erhob eine unbe⸗ deutende jun Frau zu einer wirkungs Person. Einen vom Verfasser unwahr ernen Dorfschulmeister stellte Herr Schönfeld nur in einige Momenten mit ange⸗ messener Zurückhaltung dar. In einer Dienerrolle lieferte Herr Carl Waldow ein prächtiges Stück schauspielerischer Kleinmalerei; ih durch feine Charakteristik Fräulein Johanna Minow
Auch die Nebenrollen waren gut besetzt. Kroll's Theat 1““
Am e“ 1 auf der Kroll'schen Seb wieder ein en r Gast, Herr Emil Götze, und zwar als g ophe 11 seine zahlreich ver⸗ sam melten Verehrer di e8 die ganz nHeroedenfüicben Fortschritte, die er sowohl in rein gesanglicher 8 Hinsicht, wie in Bezug auf Vertiefung
Auffassung gemacht hat. Herr Götze, den man bisher
5 a08 lyrij schen Sänger geschätzt hatte, stellte dieser nahezu vollendeten Leistung in die erste
er deutschen dramatischen Sänger. Hätte die Traumerzählung ersten Act vielleicht noch etwas mehr visionär veri innerli icht werden können, so erzielte der Künstler, unterstützt von seiner Er⸗ scheinung, in der großen büevie mit der Mutter im Dom durch höchst sorgfältig ausgearbeitetes Spiel eine imponirende, tief ergreifende Wactung. In Fräulein Beuer als Fides hatte der Gast übrigens eine durchaus würdige Partnerin, die sich mit ihm in die Ehren des Abends theilte und durch ihr um⸗ 8 üglich geschultes Organ die schwieri ge
rertreflic, Bbewälti gte. Auch Fräulein Pr. osky spielte und tha sehr lobenswerth. Herr Kapellmeister Ruthardt ver sorgfältig einstudirt, und unter seiner L Leitung gingen Chor⸗ und Ensemblescenen präcis und wirkungsvoll von
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Sonnabend, den 13. Aug im Friedrich⸗Wil⸗ bel Sffarie schen Theater in NSas icht geno⸗ nmene Aufführung der Operette „Methusalem“ von Johann Strauß läßt Herr Director Frizsche sorgfältig einstudiren und splendid ausstatten. Der Wiener Komiker H Fwald wird in einer Hauptrolle debütiren.
Im Kroll⸗ schen Theater wiederz e ö vosti morgen ie Traviata. Am Mittwoch gehen Der Trompeter von Sakkingen und „Der Brautmarkt 8 Hira“ in Scene, und am Donnerstag tritt Emil Götze zum zweiten Male als F Faust auf. An letzterem Abend setzt Fräulein Wi esner ihr auf Engagement abzielendes Gastspiel in
der Rolle der Margarethe fort.
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232 Königliche Kapellmeister Heinrich Kahl ist in der Nacht
mabend hier gestorben. Er hat länger als zwanzig Jahre
r Rs bniglichen Oper, zuerst als Chordirector und dann in der
Ste 8 whs⸗ eines Kapellmeisters, gewirkt. In der letzten Zeit kränkelte
er, hat jedoch noch bis zu den Ferien treu seines Amtes gewaltet.
Kahl war zu München als Sohn eines Königlichen Kammervirtuosen geboren und hat ein Alter von 53 Jc ahr
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