1892 / 191 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Aug 1892 18:00:01 GMT) scan diff

Nach Veröffentlichungen des:

eeesssK Landwirthschafts⸗Departements des Domänen⸗Ministeriums

Ministeriums des Innern

Finanz⸗Ministeriums

pro 27./15. Juni.

pro Ende Juni.

Anfang Juli alt. St.

Wintersaaten ein großer Theil ungünstig.

Sommersaaten ungenügend.

Wintersaaten: im füdlichen Theil un⸗ genügend.

Sommersaaten ungenügend.

Podolien. Kiew. einigen Kreisen sehr gut.

Volhynien. Wintersaat

Mohilew.

Grodno. Kowno.

Wilno. Witebsk. Kurland. Estland. Livland. Dongebiet.

Wintersaaten ungünstig. Wintersaaten befriedigend. Wintersaaten befriedigend. Wintersaaten befriedigend. Wintersaaten befriedigend.

Wintersaaten befriedigend.

56

Sommersaaten im Kreise Choper mittel⸗ Kaukasus. Wintersaaten befriedigend, theilweise aus⸗

ggezeichnet, besonders im nördlichen Theile. Polen.

Den russischen St. Petersburger Nachrichten vom 3. d./22. v. M. entnehmen wir ferner, daß dieses Jahr der Landschaft und Bevölkerung des Gouvernements Kasan keine Erleichterung, sondern neue Be⸗ lastungen bringen wird. Starke Fröste um Mitte Mai hätten alles Wintergetreide in einem großen Landstrich vernichtet. Der Rest sei durch Heuschrecken vertilgt, das Futtergras schlecht und das Arbeits⸗ vieh, namentlich die Pferde, würden infolge dessen zu Tausenden auf den Markt gebracht. Besonders gelitten hätten die beiden Kreise Tschistopol und Spassk. Die Bepölkerung habe nichts, weder zur Er⸗ nährung, noch zur Bestellung der Winterfelder, zudem seien alle Hilfs⸗ mittel erschöpft. Die Landschaft habe daher bei der Re⸗ gierung außer um einen zinsfreien Vorschuß von 145 000 Rbl. auf 10 Jahre für die Cholera weiterhin um die Gewährung von 589 000 Rbl. Angesichts der generellen Nothlage petitionirt. Im Gouvernement Orel soll nach derselben Quelle in den meisten Kreisen eine Mißernte, schlimmer als die vorigjährige, erwartet werden. Winter⸗ und Sommersaat habe durch Dürre und Heuschrecken ge⸗ litten, und es werde von der Letzteren nicht einmal die Gewinnung der Aussaat erwartet. Acht Kreise des Gouvernements bedürfen nach Ansicht einer außerordentlich berufenen Landschaftsversammlung zur Saatbestellung 200 000 Rbl.

Nach der „Börsenzeitung“ vom 1. d./20. v. M. hat die außer⸗ ordentliche Versammlung der Gouvernementslandschaft von Woronesh beschlossen:

1) für den Kampf gegen die Cholera 200 000 Rbl. anzuweisen und diesbezüglich um eine Creditgewährung in Höhe dieses Betrages bei der Regierung zu petitioniren;

2) bei der Regierung eine ergänzende Subsidie von 1 Million Rubel zu Zwecken der Saatbestellung der Winterfelder zu beantragen;

3) in Voraussicht eines Getreidemißwachses im Gouvernement unverzüglich um einen Vorschuß von vorläufig 5 Millionen Rubel bei der Regierung einzukommen.

Nach der „Börsenzeitung“ vom 5. d. M. ist die Gouvernements⸗ landschaft von Kursk in diesen Tagen bei dem Ministerium des Innern vorstellig geworden um:

1) einen Vorschuß von ca. einer Million zur Wintersaatbestellung und ebenfalls ca. einer Million zur Volksverpflegung einstweilen für die Zeit bis zum 1. Januar 1893;

2) um einen Aufschub der Steuererhebung in den Mißwachs⸗ gegenden des Gouvernements;

3) um die Erhebung der diesjährigen Steuern in den mit be⸗ friedigender Ernte gesegneten Gegenden des Gouvernements in Getreideform, um auf diese Weise an Ort und Stelle Krons⸗ getreidevorräthe zu Verpflegungsvorschüssen anzusammeln;

4) um die Fortdauer der Thätigkeit des Gouvernements⸗ und der Kreis⸗Wohlthätigkeitscomités und

5) um die Herstellung einer Möglichkeit, das Getreide an die nothleidende Bevölkerung unter dem Selbstkostenpreise zu verabfolgen und unter Uebertragung der hierdurch verursachten Einbuße auf das Reichsverpflegungskapital. Außerdem wird eine besondere Deputation der Gouvernements⸗Landschaftsversammlung mit dem Gouvernements⸗ Adelsmarschall an der Spitze bei dem Thronfolger Cesarewitsch um die Fortdauer der Thätigkeit des besonderen Comités petitioniren.

Im Gouvernement Kursk hat die Landschaft für dieses Jahr sämmtliche 15 Kreise des Gouvernements als der Verpflegungs⸗ wie auch der Saatvorschüsse bedürftig erklärt.

Handel und Gewerbe.

Durch ein neuerdings publicirtes, vom 20. Juni d. J. datirendes britisches Gesetz, betitelt: Customs and Inland Revenue Act 1892, ist die Customs (Wine Duty) Act 1888 aufgehoben und die durch dieses Gesetz angeordnete Bersciedenhen in der Höhe des auf Schaumwein in Flaschen zur Hebung gelangenden Zuschlagszolles beseitigt worden. Statt der bisherigen Sätze von 2 ½ Schilling und beziehungsweise 1 Schilling per Gallone je nachdem der Marktwerth des Weines mehr als 15 Schilling die Gallone betrug oder nicht wird jetzt ein einheitlicher Satz von 2 Schilling per Gallone ohne Unterschied nach dem Werthe der Waare erhoben. Die Wirksamkeit dieser Zolländerung erstreckt sich rückwärts bis zum 12. April d. J.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 9919, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 4236, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Steg 8 Band 25 Blatt Nr. 778 auf“ den Namen des Tischlers Josep Goerlich eingetragenen zu Steglitz, Ahornstr. 14 belegenen Grund⸗ stücks aufgehoben, da die betreibende Gläubigerin die Firma Kuhligk u. Wißner zu Steglitz die Anträge zurückgenommen hat.

Berlin, 13. August. ese über Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky.) Ia. Kartoffelmehl 34 ½ 35 ½ ℳ, Ia. Kartoffelstärke 34 ½ 35 ½ ℳ, IIa. Kartoffelstärke und Mehl 31 33 ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke loco und Parität Berlin ℳ, Fabriken bei Frankfurt a. H. zahlen frei Fabrik ℳ, gelber Syrup 38 39 ℳ, Capillair⸗Syrup 39 —- 40 ℳ, Capillair⸗Export 40 41 ℳ,

Winter⸗

Winter⸗

Winter⸗ 1

1 22 2 1 2 Winter⸗ und Sommersaaten größtentheils Winter⸗ und Sommersaaten befriedigend.

Winter⸗ und Sommersaaten befriedigend und gut. Winter⸗ und Sommersaaten mittelmäßig.

Winter⸗ und Sommersaaten größtentheils befriedigen

Wintersaaten ½ befriedigend, sonst nicht ganz befriedigend. Sommersaaten befriedigend. u Winter⸗ und Sommersaaten größtentheils befriedigend

Wintersaaten 1 Kreis unbefriedigend, sonst Winter⸗ und Sommer⸗ saaten gut. 8

Wintersaaten 4 Kreise nicht ganz befriedigend.

Sommersaaten mittelmäßig.

Wintersaaten größtentheils unbefriedigend.

Sommersaaten: 2 Kreise unbefriedigend.

Wintersaaten im nördlichen Kaukasus gut.

Sommersaaten befriedigend. 1

Winter⸗ und Sommersaaten gut, sogar vorzüglich.

Sommersaaten unbefriedigend.

Sommersaaten unbefriedigend.

Sommersaaten meistentheils

38 39 ½ ℳ, do. Capillair 39 ½ 240 ℳ, Rum⸗Couleur 50 51 ℳ, Bier⸗Couleur 49 51 ℳ, Dertrin, gelb und weiß, Ia. 40 44 ℳ, do. secunda 37 38 ℳ, Weizenstärke (kleinst.) 35 37 ℳ, Weizenstärke (großst.) 44 45 ℳ, Hallesche und Schlesische 44 45 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 46 bis 47 ℳ, do. (Stücken) 43 44 ℳ, Mais⸗Stärke 32 33 ℳ, Schabe⸗ stärke 30 32 ℳ, Victoria⸗Erbsen 20 24 ℳ, Kocherbsen 20 24 ℳ, rüne Erbsen 20 24 ℳ, Futtererbsen 15 16 ℳ, Leinsaat 22 24 ℳ, Linsen, große 32 44 ℳ, do. mittel 22 32 ℳ, do. kleine 18 22 ͤℳ, Gelber Senf 24 36 ℳ, Kümmel 40 44 Buchweizen 17 ½ 18 ½ ℳ, Mais loco 13 14 ℳ, Pferdebohnen 16 ¾ bis 18 ℳ, inländische weiße Bohnen 16—18 ℳ, weiße Flachbohnen 20 22 ℳ, ungarische Bohnen 15 16 ℳ, galizische und russische Bohnen 13 15 ℳ, Wicken 15 16 ℳ, Hanfkörner 21 22 ℳ, Leinkuchen 16 ½4 17 ½ ℳ, Weizenschale 10 10 ½ ℳ, Roggenkleie 10 ½ bis 11 ℳ, Rapskuchen 13 —14 ℳ, Mohn, blauer 58 64 ℳ, do. weißer 64 70 ℳ, Hirse, weiße 21 24 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Die Bilanz der Allgemeinen deutschen Creditanstalt in Leipzig für die erste Hälfte dieses Jahres weist, wie „W. T. B.“ meldet, nach den Abschreibungen einen Reingewinn von 1 829 022 auf. Einnahmen der Warschau⸗Wiener Eisenbahn betrugen im Monat Juli 1892 3300 Rbl. weniger als im entsprechen⸗ den Zeitraum des Vorjahres.

Die Einnahmen des Italienischen Mittelmeer⸗ Eisenbahnnetzes während der ersten Dekade des August 1892 betrugen nach provisorischer Ermittelung im Personenverkehr 1 531 509 Lire, im Güterverkehr 1 919 443 Lire, zusammen 3 450 952 Lire, im Vorjahre 3 338 652 Lire, mithin mehr 112 300 Lire.

Leipzig, 13. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 3,77 ½ ℳ, per September 3,80 ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,82 ½ ℳ, per Dezember 3,82 ½ ℳ, per Januar 3,85 ℳ, per Februar 3,87 ½ ℳ, per März 3,87 ½ ℳ, per April 3,87 ½ Umsatz 10 000 kg.

Wien, 14. August. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn öüöösterreichisches Netz) vom 1. bis 10. August 689 753 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprechenden Zeitraum des vorigen Jahres 28 994 Fl.

New⸗York, 13. August. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete weichend, war im weiteren Verlaufe lustlos und matt, schließ⸗ lich befestigt. Der Umsatz der Actien betrug 61 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 040 000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt.

Weizen anfangs stetig, im Verlaufe unverändert; Schluß matt, aber stetig. Mais anfangs behauptet, dann nachgebend, später Reaction auf Chicago; Schluß behauptet.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waäaren betrug 13 396 875 Dollars gegen 16 704 540 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 916 331 Dollars gegen 2 939 510 Dollars in der Vorwoche.

Chicago, 13. August. (W. T. dann besser und fest den ganzen Tag Schluß stetig. Mais anfangs ruhig der Baissiers. Schluß stetig.

Kartoffelzucker gelber

, § lte

Weizen anfangs fest, ungünstige Wetterberichte;

Mannigfaltiges.

Im Königlichen Schauspielhause in Berlin sind, wie das „Centralbl. der Bauverw.“ mittheilt, in den diesjährigen Theater⸗ ferien die dringlichsten derjenigen baulichen Umänderungen und Er⸗ gänzungen in Angriff genommen, welche nach den neueren An⸗ forderungen für die Erhöhung der Feuersicherheit der Theater⸗ gebäude nothwendig geworden sind. Als Bauzeit stand in diesem Jahre nur die Ferienzeit der Königlichen Theater zur Verfügung; dieser kurz bemessenen Frist ist der Bauplan angepaßt worden. Der nach der Jägerstraße zu belegene Flügel, in welchem sich u. a. die Coulissen⸗ und Kleiderlager, die Ankleideräume, der Tanzsaal und die Schneidereien befinden, erhielt an Stelle der bis⸗ herigen Einzelöfen eine Sammelheizung; die Platzeintheilung des dritten Ranges im Zuschauerhause wurde verändert; die Eintritts⸗ räume im Unterbau sind zur Vermehrung und Verbreiterung der Ausgänge einer theilweisen Umgestaltung unterzogen. Daneben wurde im ganzen Gebäude eine große Anzahl kleinerer Sicherungs⸗ arbeiten und Aenderungen an Thüren, Beleuchtungskörpern, Treppen⸗ theilen u. s. w. ausgeführt. Soweit es die sehr beschränkte Bauzeit außerdem noch gestattet, werden die nächstjährigen umfänglichen Bauten, namentlich für Vermehrung der Treppenzüge des Haupt⸗ baues, durch einleitende bauliche Maßnahmen, u. a. durch Schaffung von Ersatz für demnächst durch die Treppenbauten verloren gehende Räume, vorbereitet.

Den Großkanzler Friedrich's des Großen, Freiherrn Sam uel von Cocceji († 1755), beabsichtigt der Berliner Magistrat, wie die „Neuest. Nachr.“ mittheilen, durch Errichtung einer bronzenen Gedächtnißtafel an seiner hiesigen langjährigen Wohnstätte zu ehren. Das Grundstück, auf dem sich das ehemalige Wohnhaus des Fride⸗ tenfsches Großkanzlers befand, liegt an der Oberwallstraße Nr. 1—2).

Die längere Zeit vernachlässigte Grabstätte des Dichters und Malers August Kopisch auf dem Dreifaltigkeitskirchhof am Marheinekeplatz bezeichnet jetzt, wie die „Voss. Zt. mittheilt, ein schönes Bronze⸗Relief mit dem vom Bildhauer Geyer hier ange⸗ fertigten Bildniß des längst Verblichenen. Die darunter befindliche kurze Inschrift lautet: „August Kopisch, geboren zu Breslau am 26. Mai 1799, gestorben zu Berlin am 6. Februar 1853.“ 1

8

Sommers

Wintersaaten: Kreise Volmar und Pernau befriedigend, sonst mittelmäßig. Sommersaaten: Kreise Riga, Walk und Fellin befriedigend, sonst unbefriedig end.

und Sommersaaten unbefriedigend und schlecht, besonders im Kreise

ta.

Wintersaaten: Kreise Kiew, Berditschew, Taraschtschensk und Radomysl be⸗

friedigend, sonst schlecht.

aaten: Kreis Kiew befriedigend, sonst überall schlecht; Buchweizen und Hirse im Kreise Lipowez total verdorben.

Winter⸗ und Sommersaaten: Kreise Bowny, Dubno, Luzk, Kowel, Wladimir⸗

Wolinsk, Shitomir und Owrutsch befriedigend, Kreis Starokonstantinowsk

2 8 JNtheils gut, theils mittelmäßig.

b Winter⸗ und Sommersaaten größtentheils befriedigend.

Wintersaaten größtentheils befriedigend.

Sommersaaten befriedigend. 1

Winter⸗ und Sommersaaten befriedigend.

Wintersaaten mittelmäßig. 8

Sommersaaten im Wachsthum zurück infolge kalter Witterung.

Wintersaaten mittelmäßig.

Sommersaaten befriedigend.

Winter⸗ und Sommersaaten befriedigend.

Wintersaaten mittelmäßig. Sommersaaten befriedigend, doch im Wachsthum Winter⸗ und Sommersaaten befriedigend.

8*

Winter⸗ und Sommersaaten gut.

½†ꝙ† Düren. In der Stadt Düren ist der Bau eines Volks⸗ bades vergeben worden. Die Kosten dafür, welche sich nach dem Anschlage auf 35 000 beziffern, hat ein zu Düren wohnender Großindustrieller der Stadt zu diesem Zweck geschenkt. Der von der Stadt für den Neubau noch herzugebende Bauplatz ist auf etwa 25 000 zu schätzen.

Wien, 13. August. Nach einer Meldung aus Schlan (Böhmen) ist, wie „W. T. B.“ berichtet, in der zum Schlaner Bezirk gehörigen Ortsgemeinde Libuschin um Mitternacht des 12. d. M. gegen das Haus des Gemeindevorstehers ein Dynamit⸗ Attentat verübt worden. Zahlreiche Fensterscheiben des Hauses und benachbarter Gebäude wurden zertrümmert; verletzt wurde nie⸗ mand. Die Beweggründe der That sind unbekannt.

Chamonix, 8. August. Bis jetzt sind in diesem Jahre vierzehn Montblanc⸗Besteigungen ausgeführt worden, darunter vier von Deutschen. Die Liste ist nach den Münch. „Neuest. Nachr.“ folgende: 21. Januar: Lieutenant Dunoz, Franzose; 27. Juni: Mevyer, Franzose; 29. Juni: Forrest, Engländer; 1. Juli: Weiß, Deutscher; 7. Juli: Schäfer, Deutscher; 7. Juli: Haton, Amerikaner; 9. Juli: Deligny, Franzose; 10. Juli: Hermes, Franzose; 12. Juli: Bucher (der Rei⸗ sende), Deutscher; 23. Juli: Schannvill, Amerikaner; 25. Juli: Semmelmann, Deutscher; 25. Juli: Collin, Engländer; 25. Juli: Sanct Blaz, Amerikaner; 27. Juli: Zahm, Amerikaner.

Chamonix, 10. August. Den „Meckl. Nachr.“ wird von hier geschrieben: Am 8. und 9. August unternahmen Ihre Hoheiten die Herzoge Adolf Friedrich und Heinrich von Mecklenburg⸗ Schwerinin Begleitung ihres Gouverneurs, des Premier⸗Lieutenants von Etzel, einen Aufstieg zum Montblanc. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin Marie und Ihre Hoheit die Herzogin Elisabeth mit Gefolge gaben den Prinzen von Chamonix aus, 5 ½ Uhr früh aufbrechend, das Geleit bis zur Pierre Pointue, 2049 m über dem Adriatischen Meere, 1000 m über Chamonix. Nach kurzer Rast dort brachen die Herzoge mit den erforderlichen Führern und Trägern 9 ¼ Uhr auf und gelangten über den oberen Theil des wild⸗ zerklüfteten Glacier des Bossons um 12 ½ Uhr nach den Grands Mulets. Hier wurde ein einfaches Mahl eingenommen und um 2 Uhr nach den weiten Eisfeldern des Petit und Grand Plateau weitergestiegen. Abends 6 ¾ Uhr war der Rocher des Bosses, 4400 m hoch, erreicht, wo in der erst Tags zuvor vollendeten neuen Cabane Vallot Quartier für die Nacht genommen wurde. Diese Unter⸗ kunftshütte bietet, entsprechend ihrer hohen Lage, nur die einfachsten Vorrichtungen. Als Nachtlager für die drei Herren diente eine nicht ganz zwei mübreite Holzpritsche mit drei wollenen Decken. In dem einzigen vorhandenen Raum übernachteten natürlich auch Führer und Träger. Heizvorrichtungen sind nicht vorhanden, zur Zubereitung der mitgeführten Speisen mußte ein rauchender Petroleumkocher benutzt werden, die Kaffeebohnen wurden auf der Tischplatte mit einem Stein zermalmt und als Wasser Schnee verwendet. Das gute Wetter, welches am ersten Tage den Aufstieg begünstigt hatte, schlug leider in der Nacht um. Ein starker Schneesturm erhob sich, während unten in den Thälern ein Gewitter sich entlud. Von 5 Uhr früh an zu dieser Zeit war der Aufbruch geplant bis gegen 9 Uhr war ein Verlassen der Hütte unmöglich. Dann schien sich der Himmel aufklären zu wollen, sodaß 9 ¼ Uhr aufgebrochen werden konnte. In dreiviertelstundenlangem angestrengten Steigen durch kniehohen frisch⸗ gefallenen Schnee wurde die Grande Bosse du Dromedaire überwunden und der Fuß der Petite Bosse erreicht. Nur eine Stunde Weitermarsches war erforderlich, um den etwa 200 m höher gelegenen Gipfel des Königs der europäischen Berge zu erreichen, da trat wieder starker Nebel ein, welcher auf dem frisch gefallenen Schnee jedes Orientiren verhinderte. Nun erklärten die zuverlässigen Führer eine Fortsetzung des Auf⸗ stieges für unmöglich, und schweren Herzens mußte der Rückmarsch angetreten werden. Die Kälte, mehrere Grade unter 0, machte sich trotz der Pelzmützen und Pelzhandschuhe sehr empfindlich fühl⸗ bar. Nach einem kurzen Halt am Rocher de Bosses wurde von dort 10 ½ Uhr aufgebrochen und 12 ½ Uhr waren die Grands Mulets wieder erreicht, wo ein warmes Mahl sehr wohlthat. Die Gletscher unterhalb mußten bei feinem Sprühregen, welcher das Eis sehr glatt machte, überschritten werden. Nachdem gegen 3 ½ Uhr die Pierre Pointue erreicht war, gelangten die hohen Reisenden bereits 5 Uhr Nachmittags wohlbehalten unter dem Donner der Böller in Chamonix an, empfangen von Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin und Ihrer Hoheit der Herzogin. Vom 8., Morgens 10 Uhr, bis zum 9., 2 ¾ Uhr, hatte der Weg nur über Eis und Schnee geführt.

Interlaken, 10. August. Die längst projectirte Eisgrotte am ausgedehnten, sich in seltener Reinheit präsentirenden Eiger⸗ Mönch⸗Gletscher ist nun, wie den Münchener „Neuesten Nach⸗ richten“ geschrieben wird, in einer vorläufigen Länge von 40 m fertig⸗ gestellt worden. Vermöge der günstigen, von der Wengern⸗Alp und der kleinen Scheidegg sanft steigenden Weganlage und der sich während der einstündigen Tour bietenden abwechselungsreichen Aussicht auf die Gletscherfelder, befonders aber wegen der Schönheit und des zauberhaften Farbenspiels der Eishöhle selbst wird dies bald eine Lieblingstour der Touristen werden.

Aus Süd⸗Afrika. In Natal hat der „A. C.“ zufolge ein furchtbarer Prairiebrand gewüthet, bei dem 2000 Stück Hornvieh und mehrere hundert Schafe, das Eigenthum eines reichen Vieh⸗ händlers, zu Grunde gegangen sind. Es heißt, daß ein irrsinniges Kaffernweib das Gras angesteckt habe.

v1“

No. 191.

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. Berlin, Montag, den 15. August

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

.Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

092g

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 1 Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

. Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[29915] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen, 24 J. a. Haus⸗ diener Albert Rösch von Reutlingen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Unterschlagung, von 2400 verhängt. Es wird ersucht, denselben festzunehmen und in das Amtsgerichts⸗Gefängniß zu Reutlingen abzuliefern.

Reutlingen, den 12. August 1892.

Königliches Amtsgericht.

Mögerle, H.⸗R. 8

Beschreibung: Alter 24 Jahre. Größe 1,70 m. Statur schlank. Haare roth. Bart, Anflug von Schnurrbart. Gesicht oval. Kleidung: dunkler Werk⸗ tagsanzug, weicher Filzhut.

[29917] Steckbriefserledigung.

Der gegen den Architekten (Zimmermann) Otto Carl Knorn wegen Betruges unter dem 3. Mai 1892 in den Acten U. R. I. 108. 1892 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 11. August 1892.

Königliches Landgericht. I.

Der Untersuchungsrichter. [29916]

Es wird um Auskunft über den gegenwärtigen Aufenthalt

1) des Arbeiters JTohann Maccagnan 2) des Arbeiters Peter Zankaner aus Italien ersucht. Hanau, den 8. August 1892. 1 Der Erste Staatsanwalt.

[29919) Oeffentliche Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen:

1) Bickel, Karl, geboren am 16. Juni 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

2) Baumbach, Handschuhmacher, Karl Max Hermann, geboren am 12. Oktober 1867 in Weimar, zuletzt daselbst,

3) Dietze, Gustav, geboren am 28. Oktober 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

4) Eger, Emil, geboren am 18. April 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

5) Erbse, Hermann, geboren am 14. Mai 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

6) Gerhardt, Eduard, geboren am 10. Juli 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

7) Gerhardt, Schuhmacher, Karl Hermann Albert Otto, geboren am 9. April 1869 in Großmölsen, zuletzt in Erfurt, jetzt in Amerika,

8) Hartung, Gustav Paul, geboren am 6. März 1867 in Markranstädt, zuletzt in Buttstädt, jetzt in Amerika,

9) Hartung, Wilhelm Friedrich Franz, geboren am 2. Juni 1869 in Avpolda, zuletzt daselbst, jetzt in Amerika,

10) Hüttenrauch, Robert Albin Hermann, ge⸗ boren am 4. Februar 1869 in Berlin, zuletzt in Tiefenort, jetzt in Amerika,

11) Jahn, Otto Karl, geboren am 6. Februar 1869 in Jena, zuletzt daselbst, 1 1

12) Kaufmann, Bäcker, Theodor August Her⸗ mann, geboren am 16. Mai 1869 in Blankenhain, zuletzt daselbst,

13) Keilholz, Hermann, geboren am 31. De⸗ zember 1869 in Jena, unbekannten Aufenthalts,

14) Klügling, Zimmermann, Alfred, geboren am 29. September 1869 in Niederzimmern, zuletzt da⸗ selbst, jetzt in Amerika,

15) Machts, Karl Otto Leopold, geboren am 20. März 1869 in Krautheim, zuletzt daselbst, jetzt in Amerika,

16) Marschall, Schneider, Karl Friedrich, ge⸗ boren am 1. Januar 1869 in Weimar, zuletzt daselbst, jetzt in Amerika,

17) Mille, Kaufmann, Gustav August Marx, ge⸗ boren am 8. September 1868 in Weimar, zuletzt daselbst, jetzt in Amerika,

18) Neudecker, Louis Alexander, geboren am 3. Dezember 1865 in Crimmitschau, zuletzt in Jena,

19) Pempel, Albert, geboren am 14. März 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

20) Prater, Matrose, Franz Robert, geboren am 20. Juni 1869 in Backleben, zuletzt in Weimar, jetzt in Amerika,

21) Sattler, Otto, geboren am 7. 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

22) Schmeißer, Paul, geboren am 26. Mai 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

23) Schubert, Julius, geboren am 14. März 1869 in Jena, zuletzt daselbst,

24) Störzner, Magnus Hermann, geboren am 21. März 1869 in Lobeda, unbekannten Aufenthalts,

25) Wagner, cand. theol., Rudolf Magnus, geboren am 19. März 1864 in Hermstedt, zuletzt in Marynin,

26) Wagner, Karl Ferdinand Berthold, ge⸗ boren am 3. August 1869 in Rothenstein, zuletzt daselbst,

27) Walter, Max Albert, geboren am 13. Januar 1869 in Jena, zuletzt daselbst, 8

28) Weidig, Gustav Adolf Ferdinand Karl, ge⸗ boren am 26. März 1869 in Buttelstedt, zuletzt in

Hamburg,

29) Wiebach, Hermann Johannes Moritz, ge⸗ oren am 1. August 1869 in Oldisleben, zuletzt daselbst,

30) Wohlfahrt, Handschuhmacher, Franz Hugo, geboren am 17. Dezember 1868 in Gladitz, zuletzt in Pfiffelbach, jetzt in Tongking,

Dezember

31) Wolf, Otto, geboren am 16. Februar 1869 in Allstedt, zuletzt daselbst,

wegen Entziehung von der Militärpflicht sind die Genannten durch rechtskräftig gewordenes Urtheil des Großherzogl. S. Landgerichts, Strafkammer II., zu Weimar vom 13. Juli 1892 auf Grund des § 140 Absatz 1 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs zu je 150 ℳ, eventuell 1 Monat Gefängniß, sowie zu den Kosten des Verfahrens verurtheilt, und ist ihr ihm Deutschen Reiche befindliches Vermögen in Gemäßheit des § 326 der Strafprozeßordnung bis zur Höhe von je 200 mit Beschlag belegt worden.

Weimar, den 8. August 1892. 1

Großherzogl. S. Staatsanwaltschaft. Siefert.

[29921] Beschluß.

Nach Einsicht des Antrages des Königlichen Ge⸗ richts der 31. Division zu Straßburg vom 13. Juli 1892,

Nach Einsicht des Antrags der Kaiserlichen Staats⸗ anwaltschaft vom 3. August 1892,

Nach Einsicht des Gesetzes vom 6. Dezember 1873, des § 246 Militär⸗Strafgerichtsordnung vom 3. und des § 1 des Gesetzes vom 11. März 1850.

Nach gehaltener Berathung,

In Erwägung, daß dem Antrage der Kaiserlichen

Staatsanwaltschaft nichts entgegensteht,

aus diesen Gründen

verordnet die Ferien⸗Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts den Arrestschlag auf das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Gemeinen der Reserve⸗Infanterie Peter Hönig aus dem Landwehrbezirk Saargemünd, geboren den 25. August 1863 zu Lambach, Kreis Saargemünd, bis zum Betrage von 3000

Gegen Hinterlegung von 3000 wird die V ziehung des Arrestes gehemmt und wird der ꝛc. Höni zum Antrage auf Aufhebung des vollzogenen Arrestes berechtigt. 1

Saargemünd, den 5. August 1892.

Kaiserliches Landgericht. Ferien⸗Strafkammer.

Wachter. Taron. v. Frankenberg.

oll⸗

1

Schneider Karl Genossen wegen

[29920] .“

R.⸗Nr. 7525. J. A. S. gegen Kammerer von Burgberg und Verletzung der Wehrpflicht.

Gemäß § 140 Abs. 3 St.⸗G.⸗B. und §§ 332, 333, 334 und 336 St.⸗P.⸗O. wird das im Deutschen Reich befindliche Vermögen der Angeschuldigten Karl Kammerer von Burgberg, Johann Burger von Hüfingen, Karl Kern von Bräunlingen, Friedrich Zipfel von Allmendshofen, Karl Schütz von Bräunlingen, Markus Huber von Unter⸗ baldingen mit Beschlag belegt.

Konstanz, den 8. August 1892. 8 Großherzoglich Badisches Landgericht Konstanz. Ferien⸗Strafkammer.

(gez.) Kiefer. v. Buß. Waag. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts: (L. S.) Rothweiler. Dies veröffentlicht:

Konstanz, den 11. August 1892.

Der Gr. I. Staatsanwalt: UUnterschrift.)

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[29918] In der Strafsache gegen: 1) den Johann Joseph Emil Keime, 23 Jahre alt, zuletzzt wohnhaft in Ruplingen, 2) den Karl Harter, 23 Jahre alt, zuletzt in Ars a. d. M. wohnhaft, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit der §§ 325, 326 Str.⸗P.⸗O. und § 140 Str.⸗G.⸗B., da die Beschlagnahme einzelner zum Vermögen der Angeklagten gehörigen Gegen⸗ stände nicht angängig erscheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens der Angeklagten angeordnet. Metz, den 8. August 1892. Kaiserliches Landgericht. Ferien⸗Strafkammer. Aretz. Dr. Preis. Meyer.

Aufgebote, Zustellungen und derl.

[22684] Nachbenannte Personen verfahren beantragt: 1 1) der Böttchermeister Carl Lentge in Goslar als Abwesenheitscurator der Johanne Auguste Hermine Kirchhoff aus Goslar, bezüglich des Talons zu der Braunschweigischen Landesschuldverschreibung Litt. Ac. Nr. 1635 vom 1. April 1862 über 100 Thaler Courant; . 2) die unverehelichte Gebhardine Rohmever hier, bezüglich der gerichtlichen Obligation vom 13. Sep⸗ tember 1866, inhalts deren für sie an den Nrn. 2066 und 2067 am Bohlwege hier belegenen, der Ehefrau des Gastwirths Fritz Stahlhut, Clara, geb. Schweer, hier gehörigen Häusern (Grundbuch Bd. 80 B. Nr. 208) 1200 nebst 4 % Zinsen zur Hypothek eingetragen sind. Die unbekannten Inhaber der bezeichneten Urkunden werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 1. Februar 1893, Morgens 10 Uhr,

Aufgebot.

haben das Aufgebots⸗

vor unterzeichnetem Gerichte, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen⸗ falls dieselben allgemein bezw. der Eigenthümerin der verpfändeten Grundstücke gegenüber für kraftlos erklärt werden sollen. Braunschweig, den 29. Juni 1892. Herzogliches Amtsgericht. ͤ

[35022 Aufgebot. Nachbenannte Personen haben das verfahren beantragt:

1) der frühere Kaufmann, jetzige Rentner Theodor Peters hier, bezüglich des Kaufbriefs vom 5. Sep⸗ tember 1878, laut dessen für den ꝛc. Peters an dem ihm eigenthümlich gehörigen, Nr. 92 a. Blatt III. des Feldrisses Hagen an der Schleinitzstraße hier⸗ selbst belegenen Grundstücke zu 3 a 165 qm sammt Wohnhause Nr. 4406 (Grundbuch Bd. 69 B. 562) 5600 nebst 5 % Zinsen zur 3. Hypothek haften,

2) der frühere Knochenhauermeister, jetzige Rentner Theodor Diedrich hier, bezüglich der Obligation vom 12. Oktober 1876, laut welcher für ihn an der früher dem Maurer Heinrich August Christoph Wilhelm Becker und dessen Ehefrau Minna, geb. Gremmel, jetzt dem Kaufmann Wilhelm Kothe hier gehörigen, auf der Hohethorfeldmark Blatt II. im Knochen⸗ haueranger am Madamenwege belegenen Länderei zu resp. 8 a 92 q. sammt Wohnhause Nr. 4544 (Parcelle Nr. 3 Nr. 81 ³v) und 9 a 90 qm sammt Wohnhause Nr. 4766 (Parcelle Nr. 4 Nr. 814⁴) (Grundbuch Bd. 73 A. 316 und 318) 4500 und 4500 nebst 5 % Zinsen zur Hypothek haften,

3) die unverehelichte Helene Neuhoff zu Hannover bezüglich der für sie ausgefertigten 3 beglaubigten Abschriften der 3 Hypothekenbriefe vom 11. Sep⸗ tember 1886, laut welcher für sie und die Wittwe des Dr. med. Gustav Niemeyer, Adelheid, geb. Neu⸗ hoff, auf den Grundstücken des Hofbuchdruckerei⸗ besitzers Julius Krampe hier im Grundbuche der Stadt Braunschweig Band LX. Seite 288 unter Nr. 3, Band LXV. A. Seite 76 unter Nr. 3 und Band LXVIII. A. Seite 8 unter Nr. 3 je zur Hälfte eine Schuld von 15 000 nebst 5 % Zinsen zur Hypothek eingetragen ist,

4) der Gastwirth Josef David zu Klogsdorf bei Freiberg [Mähren) bezüglich des Braunschweigischen Prämienlooses über 20 Thaler, Serie 3811 Nr. 34,

5) der Privatmann Cyrus Hallett zu Oakscroft (England) bezüglich der Antheilscheine der Braun⸗ schweigischen Prämienanleihe

Serie 6677 Nr. 47,

Serie 8895 Nr. 50,

Serie 4121 Nr. 41, über à 20 Thaler = 60

Gerichtsseits werden die unbekannten Inhaber der be⸗ zeichneten Urkunden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Oktober d. Is., Morgens 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte, August⸗ straße 6, Zimmer Nr. 24, angesetzten Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen unter dem Rechtsnachtheile, daß

a. die zu 1 bis 3 bezeichneten Urkunden den Eigenthümern der verpfändeten Grundstücke gegenüber,

b. die zu 4 und 5 genannten Urkunden un⸗ beschränkt

für kraftlos erklärt werden. Braunschweig, den 28. März 1892. Herzogliches Amtsgericht. 1 W. Kulemann.

Aufgebots⸗

69277] Aufgebot.

Nach Angabe der ledigen Antonie Backmund von Unterdürrbach ist der auf ihren Namen gestellte Schuldschein der K. Filialbank Würzburg vom 14. Januar 1891 über eingezahlte 170 zu 3 % verzinslich Nr. 1201 zu Verlust gegangen. Auf An⸗ trag der Antonie Backmund wird bei gegebener ge⸗ setzlicher Voraussetzung Aufgeb in bestimmt auf Dienstag, den 11. Oktober 1892, Vor⸗ mittags 9 Uhr, im Sitzungssaale für Civilsachen, und der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unter⸗ fertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Würzburg, am 10. Februar 1892.

Kgl. Amtsgericht. I. Der Kgl. Ober⸗Amtsrichter.- (gez.) Kirchgeßner.

Vorstehendes Aufgebot wird gemäß §§ 842 und 847 der R. Civ. Pr. Ordg. öffentlich bekannt gemacht.

Würzburg, am 13. Februar 1892. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Würzburg. I.

(L. S.) Baumüller, Secr. [12714] Aufgebot.

Auf Antrag der Ehefrau des Kleinköthners Hein⸗ rich Parl, Marie Sophie Elise, geb. Dannenbeck, zu Stöcken wird der Inhaber der von der Direction der Hannoverschen Lebens⸗Versicherungs⸗Anstalt in Hannover für den Erblasser der Pntrugstellerin, Lehrer Heinrich Friedrich Christian Dannenbeck in Velber (zuletzt Lehrer a. D. zu Stöcken), zu Gunsten seiner Erben über ein Kapital von 100 Thaler Courant ausgestellten Lebens⸗Versicherungs⸗Police Nr. 10 673 vom 30. Juni 1865 aufgefordert, spätestens in dem auf Montag, den 19. De⸗ zember 1892, Morgens 10 Uhr, Zimmer 91, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte seine Ansprüche anzumelden und die Police vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen soll.

Hannover, den 18. Mai 1892.

Königliches Amtsgericht. V H.

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[10576] Aufgebot.

1) Die Wittwe des am 6. Januar 1892 zu Liebau verstorbenen Tischlermeisters Wil Hacke, Marianne, gebor. Kirsch, zu Liebau, der Tischler Wilhelm Hacke zu Salzbrunn, der Kaufmann Franz Kirsch als Vormund der minderjährigen Geschwister Anna Marie, Agnes Ottilie und Otto Alber Hacke zu Liebau, zu 2 u. 3 Kinder der zu 1 genannten Ehe⸗ leute Hacke,

haben das Aufgebot der angeblich verlorenen auf den Namen des verstorbenen Tischlermeisters Friedrich Wilhelm Hacke zu Liebau lautenden Lebens⸗ versicherungspolice Nr. 34651 Litt. B. der Ver⸗ sicherungsgesellschaft Thuringia zu Erfurt vom 19. November 1864 über 150 Thaler beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Erfurt, den 4. Mai 1892.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.

[16886]

Das Königliche Amtsgericht München I., Abthei⸗ lung A. für Civilsachen, hat unterm 4. Juni 189 folgendes Aufgebot erlassen:

Es sind zu Verlust gegangen zwei Interimsscheine der Bayr. Hypotheken⸗ und Wechselbank dahier über je eine theilweise Einlage von 50 Fl. zur II. Klasse der X. Jahresgesellschaft 1866 vom 31. Dezember 1866 mit Nr. 33 und 34 Folio 4, unterzeichnet von Director Ed. Brattler und Administrator Sendtner, vonach Fräulein Louise Marie Elisabeth Schöber⸗ lein dahier Mitglied dieser Jahresgesellschaft der Rentenanstalt genannter Bank geworden ist.

Auf Antrag der nach Wegfall der bei der Einlag gemachten Beschränkungen auf Ableben der ursprüng lich Rentenberechtigten anspruchsberechtigten Kgl. Eisenbahnoffickalswittwe Babätte Schoeberlein in Regensburg wird nun der Inhaber obiger Interim scheine aufgefordert, längstens im Aufgebotstermine am Montag, den 19. Dezember l. Irs., Vorm. 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts⸗ zimmer Nr. 40/II., seine Rechte anzumelden und die Interimsscheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, den 8. Juni 1892.

Der Königl. Gerichtsschreiber:

(L. S.) Horn.

Ausfertigung. Aufgebot. i dem im Jahre 1874 zu Meckenhausen stat n Brande soll die auf „Hunner, Mathias, I von Meckenhausen“ lautende Schuldurkunde Districts⸗Spar⸗, Leih⸗ u. Hilfskassa (nunmehr varkassa) Hilpoltstein vom 24. Mai 1870 über eingetragen unter Hauptbuch⸗Folio Nr. 3369 zu Verluste gegangen sein. Zufolge Antrages des nunmehr großjährigen Mathias Hunner von Meckenhausen ergeht, nachdem obige Thatsache bescheiniget ist, auf Grund Allh Verord. vom 10. Okt. 1810 „die Ausfertigung von Amortisationsedicten betr.“ Art. 69 d. A. G. zur R. C. P. O. u. C. O. §§ 838 842, 847 der R. .P. O. an den etwaigen Inhaber der vor⸗ bezeichneten Urkunde die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermine seine Rechte bei dem unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls selbe für kraftlos erklärt würde. Der Aufgebotstermin findet Dienstag, 27. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungssaale statt. ““ Hilpoltstein, 10. Juni 1892. Königliches Amtsgericht. (. Sh (gez.) Bögler. Den Gleichlaut der Ausfertigung mit der Urschrift bestätigt Hilpoltstein, den dreizehnten Juni 1800 zwei⸗ undneunzig. Gerichtsschreiberei am K. Amtsgerichte (L. S.) Hierholzer, K. Secretär.

[29793] Aufgebot.

Fräulein Anna Holder aus Neukirch, zur Zeit in Pr. Stargard aufhaltsam, hat das Aufgebot des für sie ausgefertigten Sparkassenbuchs der hiesigen Kreis⸗ sparkasse Nr. 2170 über 2263,11 ℳ, welches angeb⸗ lich verloren gegangen ist, zum Zwecke der neuen Ausfertigung ö Der Inhaber des Spar⸗ kassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. März 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird

Pr. Stargard, den 9. August 1892.

Königliches Amtsgericht.

[29456] Aufgebot. . Der Rentier Gerhard Dirks Peters von Baren⸗ busch hat den Verlust des seiner minderjährigen Tochter Gerhardine A. T. C. Peters gehörenden Sparkassenbuches der Ostfriesischen Sparkasse zu Aurich Litt. A. Nr. 5964 über 1065 65 und seine Ehefrau Johanne, geb. Kroon, den Verlust des Sparkassenbuches der Ostfriesischen Sparkasse zu Aurich Litt. B. Nr. 396 über 1737 45 ₰, beide Kapitalien bei jährlicher Kündigungsfrist mit je 3 ½ % vom 1. Januar 1892 an verzinslich, glaub⸗ haft gemacht und das Aufgebot dieser Urkunden be antragt. Demgemäß werden die unbekannten Inhaber der⸗ selben hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf