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Bremen, 17. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Köln“ ist am 15. August von Bahia nach Europa in See gegangen. Der Schnelldampfer „Lahn“, von New⸗ York kommend, hat am 16. August Vormittags Secilly passirt. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 16. August Morgens die Reise von Antwerpen nach Corrunna fortgesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Hohenstaufen“, von Australien kom⸗ mend, ist am 16. August in Suez angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 16. August, Vormittags in Aden angekommen. Der Postdampfer „München“ ist am 15. August Abends in New⸗ Vork angekommen. Der Postdampfer „Hannover“, vom La Plata kommend, hat am 16. August Morgens Las Palmas passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Salier“ ist am 16. August Vormittags von Adelaide nach Europa in See gegangen. Der Schnelldampfer „Elbe“, von New⸗York kommend, ist am 16. August Morgens auf der Weser angekommen. 8
London, 16. August. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Pretoria“ ist auf der Heimreise heute von Capetown ab⸗ gegangen.
— 17. August. (W. T. B.). Der Union⸗D. „German 'ist gestern auf der Ausreise von Lissabon abg
Theater und Musik.
Ddie am Sonnabend im K öniglichen Schar nach neuer Einstudirung stattfindende Aufführung von „Donna Di ist die zweihundertste dieses klassischen Lustspiels. Die 2 etzung if folgende: Donna Diana, Fräulein Poppe; Don Cesar, Herr Mat⸗ kowsky; Don Diego, Herr Nesper; Donna Laura, Frau von Hochen⸗ burger; Donna Fenisa, Fräulein Lindner; Don Luis, Herr Arndt; Don Gaston, Herr Hertzer; Floretta, Kramm; Perin, Herr Purschian. — Herr Eugen Müller hat leider während der Ferien die vollständige Erholung von seiner Krankheit noch nicht gefunden und wird zur Kräftigung seiner Gesundheit einen längeren
Nachurlaub antreten.
„Das alte Lied“ von Felix Philippi ist aus dem Rexpertoire des Deutschen Theaters, wo das Schauspiel seiner Zeit einen starken Erfolg hatte, in den Besitz des Lessing⸗Theaters übergegangen und wird als nächste Neuaufführung dieser Bühne bereits Montag, den 22. d. M., zur ersten Darstellung kommen.
Die Liste der Neuheiten, welche das Residenz⸗Theater in der Winterspielzeit zu hringen gedenkt, ist sehr reichhaltig. Von der Wiederaufnahme des Schauspiels „Denise“ von Dumas sowie der Neueinstudirung des Beaumarchais'schen Lustspiels: „Die Hochzeit des Figaro“ haben wir bereits Notiz genommen. Diesen Stücken werden sich anreihen die Lustspiele: „Les Jobards“ („Die Dummen“) von Guenon und Denier, „Madame Agnes“ von Julien Berr de Turique, ferner Adolphe Belot's Dramatisirung von Alphonse Daudet's „Sappho“ und Carmon's vieractiges Drama „Erste Liebe“. Albin Vala⸗ bregue ist mit einem dreiactigen Schwank: „Eine hübsche Frau“, Bisson (der Verfasser von „Madame Bonivard“ und „Der selige Toupinel“) mit seinem Lustspiel: „Familie Pont Bicquet“ vertreten.
In der morgigen Aufführung des „Maskenball“ von Verdi im Kroll'schen Theater wirken außer dem Gast, Sgr. Edmondi, der die Partie des Renée singt, noch mit: Herr Alma als Herzog, Fräulein Prosky als Amelia, Fräulein Beuer als Ulrica und Fräulein von Pessic als Page. Signorina Prevosti wiederholt am Freitag die mit so glänzendem Beifall aufgenommene Partie der „Lucia“. Am Sonnabend wird die Oper „Johann von Lothringen“ von Joncière mit Emil Götze in der Titelpartie zum ersten Male aufgeführt.
Das vom Professor Paver Scharwenka begründete und bisher geleitete hiesige Conservatorium und Seminar für Musik ist mit dem heutigen Tage in die Hände der Herren Philipp Schar⸗ wenka und Dr. Hugo Goldschmidt übergegangen. “
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Mannigfaltiges.
Seit dem Sonnabend voriger Woche wird das Terrain der An⸗ haltischen Eisenbahn vom Bahnhof bis Tempelhof hinaus die ganze Nacht hindurch durch einige vierzig elektrische Bogenlichter taghell erleuchtet. Auch für die an der Bahn belegenen Kohlenplätze in der Möckernstraße ist elektrische Beleuchtung eingerichtet worden.
Die Leib⸗Compagnie des 1. Garde⸗Regiments 3. F. ist heute um 10 Uhr Vorm. von Potsdam hier eingerückt und hat nach dem Abbringen der Fahnen Quartiere am Monbijou⸗Platz bezogen.
Bei dem am 15. d. M. abgehaltenen Rennen auf dem Borberge bei Gotha siegte in dem Rennen um den Preis von Inselsberg des Königlichen Hauptgestüts Graditz F.⸗H. „Geier“.
Bei dem großen Lawn⸗Tennis⸗Wettspiel der Berliner Spielplatzgesellschaft, bei dem jeder der Concurrenten mit
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jedem der anderen in die Schranken treten mußte, haben Lieutenant Graf Spee und der Chilene Gara Murray die Preise erhalten. Der Amerikaner Boord mußte vor Schluß des Wettkampfes Berlin verlassen. 8
Aus Halle a. S. g uns folgender Aufruf zu: Das furchtbare Grubenunglück zu Przibram in Böoöhmen, über dessen grausige Einzelheiten die Presse in den letztverflossenen Wochen berichtete, wirft andauernd seine schwärzesten Schatten nach. Dreihundertundneunzehn Bergleute fanden bei der entsetzlichen Katastrophe in der Tiefe von ca. 1000 m durch Verbrennen und Ersticken den Tod! — Eintausendachtundzwanzig directe Angehörige beweinen die Verunglückten, denn 286 Wittwen und 742 Waisen verloren die Ernährer, die Gatten, die Väter! Wohl ließ man es an Ort und Stelle nicht an den erforderlichen Maß⸗ nahmen zur Linderung der augenblicklichen Noth fehlen. Es reicht dies aber einem so großen, die Existenz hunderter von Familien ver⸗ nichtenden Unglück gegenüber nicht aus, um die große Noth der Hinter⸗ liebenen der Verunglückten zu lindern. Zudem erkaltet das Interesse des großen Publikums an den den Einzelnen ferner stehenden Ereignissen in unserer raschlebigen, in Aufregungen dahinjagenden Zeit nur zu bald. Auch sind die gegenwärtigen Verhältnisse der Aufwendung größerer Mittel
für Wohlthätigkeitszwecke nicht sonderlich günstig. Es muß deshalb an
das Menschlichkeitsgefühl und das Bewußtsein von der Solidarität der Berufsgenossen appellirt und um jede, auch die kleinste Gabe für die Ver⸗ unglückten gebeten werden. Fachgenossen, folgt unserem Rufe! Bei solchem Elend, solcher Noth, wie sie bei den Hinterlassenen der in Przibram Verunglückten eingekehrt sind, darf die Humanität nicht a Grenzpfahl zurückweichen. Milde Gaben bitten wir an den unter⸗ zeichneten Vereinskassirer General⸗Director Krug zu Halle a. S. gelangen zu lassen. In dem Organ des Deutschen Braun⸗ kohlen⸗Industrie⸗-Vereins, der „Deutschen Kohlen⸗Zeitung“, wird darüber quittirt werden. Halle a. S., Anfang August 1892. Mit hochachtungsvollem „Glück auf!“ Freiherr v. d. Heyden⸗ Rynsch, Kgl. Berg⸗Hauptmann, Halle a. S. Leopold, Salinen⸗ u. Bergwerks⸗Director, Vorsitzender des Deutsch. Braunkohlen⸗Industrie⸗Vereins in Halle a. S. Boer, Commerzien⸗ Rath, Berlin, Großbeerenstr. 4. Günther, Director, Bernburg. Herzog, Director. Ottiliengrube, Westprignitz. Johanni, General⸗ Director, Aschersleben. Kröber, General⸗Director der Douglas'schen Kohlenwerke Aschersleben. Kühne, Di „Rositz, Sachsen⸗Alten⸗ burg. Krug, General⸗Director, Hall Dr. Rasche, Berlin W., Wilhelmstr. 3 b. K. Reschke, Fabrik Berlin, Görlitzer Bahnhof. Hugo Spamer, Verleger utschen Kohlenzeitung“. Strack, Hauptmann a. D., Director e Ilse bei Senftenberg. Thielenberg, F.,
Thiele, Director, Körbisdorf bei F. 211 Director der Niederlausitzer Kohlenwerke zu Fürstenberg a. O. Vollert, Bergwerks⸗Director, Weißenfels a. S. Werminghoff, Berg⸗
—
werksbesitzer, Berlin W., Potsdamerstr. 21.
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Stettin. Das Wrack des im vorigen Jahre bei dem Vineta⸗ Riff gestrandeten Personendampfers „Cuxhaven“ war der Schiff⸗ fahrt so gefährlich, daß die Beseitigung unbedingt nöthig erschien,
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Sprengung selbst wurde Schießbaumwolle verwendet. Es gelang, das Wrack vollständig zu entfernen. .
Palermo. Ueber eine neue Brigantenunthat in Sici lien wird der „Köln. Ztg.“ aus Palermo berichtet: In der Nähe von Castrogiovanni, einem ansehnlichen Orte im Innern, wurde der reiche Grundbesitzer Cavaliere Billotti zusammen mit einem seiner Pächter kürzlich von Räubern aufgehoben. Der Pächter wurde von den Missethätern an die Familie des Billotti geschickt, um ein Lösegeld von einer halben Million Lire zu verlangen. Die Sicher⸗ heitsbehörden konnten über den Ort der That, bezw. den Aufenthalt der Räuber nichts Vollständiges ermitteln. Gleichwohl schickten sie in der angegebenen Richtung starke Schaaren von Schutzleuten, Carabinieri und Infanterie auf die Suche. Als die Briganten statt des erhofften Lösegeldes das Herannahen der bewaffneten Macht wahrnahmen, ent⸗ ledigten sie sich ihres Gefangenen, indem sie ihn in einer Höhle ver⸗ brannten, und begaben sich auf die Flucht. Die Leiche wurde völlig verkohlt aufgefunden. Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus Caltanisetta sind nunmehr fast sämmtliche Theilnehmer an der Entführung, mit Ausnahme eines einzigen, zur Haft gebracht worden. Die meisten Verhafteten sind der That geständig. — Inzwischen wird der Köln. Ztg.“ wieder eine neue Entführung gemeldet: In der Ortschaft Castellamare bei Palermo wurde am 14. August der reiche Grundbesitzer Sangiorgi von Briganten, die ein hohes Lösegeld verlangen, entführt. Die Behörden haben sich mit einem großen Aufgebot von Carabinieri an den Thatort begeben, um den Gefangenen zu befreien. Angesichts der wachsenden Unsicherheit in Sicilien hat die Regierung eine wesentliche Verstärkung der Polizei sowie eine Erhöhung der Belohnung auf das Ergreifen der Räuber angeordnet.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. Prag, 17. August. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Iglau ist die Untersuchung wegen eines gestern ver⸗ übten Ueberfalles deutscher Turner durch böh⸗ mische Glasarbeiter in Stecken bei Deutschbrod eingeleitet worden. Es sei bereits festgestellt, daß fünf von den deutschen Turnern leichte Verletzungen erlitten hätten. Die Rädelsführer und vier Theilnehmer an der Ausschreitung seien verhaftet und dem Gericht übergeben worden.
St. Petersburg, 17. August. (W. T. B.) Nach amtlicher Mittheilung sind gestern hierselbst an der Cholera 70 Personen gestorben und fünf genesen.
Rom, 17. August. (W. T. B.) Nach Meldungen aus Biella in Sardinien ist heute früh das dortige Teatro
erkrankt, fünf
Sociale durch ein Feuer vollständig zerstört worden. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. Der Schaden wird auf Menschen sind bei dem Brande nicht verunglückt. Brüssel, 17. August. (W. T. B.) Der König u Ehren von der Landwirthschaftlichen Gesellsch
burg in Arlon gegebenen Bankett bei. In Beant⸗ Kü i Toastes hob der
König hervor: Wenn Belgien si in Wohlstande befinde, so verdanke cs dies seiner Klugheit und Weisheit. Ein edler patriotischer Hauch habe das Werk der ein gleicher patriotischer Hauch diejenigen beseele, welche sich jetzt mit der Revision jenes Verfassungswerkes
Das Kreuz der Gethsemane⸗Kirche ist gestern auf dem
88 m hohen Thurm befestigt worden. Das Kreuz ist 2,40 m hoch und vierarmig, sodaß sich von allen vier Himmelsrichtungen die § f Die definitive Befestigung des bereits eingepaßten oberen Balkens soll erst in einigen Tagen erfolgen und mit einer kleinen Feier verbunden werden. Der Bau der Kirche selbst ist soweit ge⸗ fördert, daß im November die gesammten Maurerarbeiten beendet sein werden. Heute hat man mit dem Verglasen der großen Fenster be⸗
form zeigt.
gonnen.
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Mannschaften des dortigen Pionier⸗ Sprengung glücklich ausführten.
Tauchern, die Vorarbeiten für di
zumal in der See bei Zinnowitz und Koserow das Fahrwasser sehr Kreuz⸗ schmal ist und seitwärts viele Riffe liegen. man der „Köln. Ztg.“ aus Stettin unter dem 15. August meldet, Bataillons commandirt, welche die Obwohl der Seegang oft so hoch war, daß die Arbeiten eingestellt werden mußten, gelang es doch den
Entzündung der Sprengmasse war eine elektrische Leitung gelegt; zur
300 000 Lire geschätzt. wohnte gestern Abend einem ihm zu aft von Luxem⸗ wortung eines auf ihn ausgebrachten astes he W v fortschreitendem Verfassung vom Jahre 1830 durchweht; es sei zu hoffen, daß beschäftigten.
Es wurden daher, wi meldet, daß laufenden
kündigt hat.
e zu vollenden. Zur
Athen, 17. August. Serbien den
serbisch⸗griechischen
(W. T. B.) Das amtliche Blatt mit dem 10. Juli 1893 ab⸗ Handelsvertrag ge⸗
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Uebersicht der Witterung.
Ueber Europa ist der Luftdruck gleichmäßig ver⸗ theilt, und daher die Luftbewegung allenthalben schwach; flache Depressionen liegen über der Nordsee und Nordost⸗Europa, während der Luftdruck über Süd⸗ und Südost⸗Europa am höchsten ist. In Frankreich, Deutschland und Oesterreich⸗Ungarn herrscht überall ruhiges, warmes, vorwiegend heiteres und trockenes Wetter. In diesem Gebiete überstieg gestern Nach⸗ mittag die Temperatur vielfach 30 Grad, insbesondere n Frankreich, wo zu Paris 34, zu Clermont 37, zu
Perpignan sogar 42 Grad beobachtet wurden, Tem⸗ veraturen, die nur in den extremsten Fällen vor⸗ Jommen. Obere Wolken ziehen über Norddeutsch⸗
land aus westlicher Richtung. Bei Ausbreitung der
westlichen Depression nach Osten hin dürfte für
Norddeutschland Gewitter zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.
Königliche Schauspiele. Freitag: Die Oper hat Ferien.
Schauspielhaus. 163. Vorstellung. Die Jung⸗ frau von Orleans. Eine romantische Tragödie in 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedrich v. Schiller. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Die Oper hat Ferien.
Schauspielhaus. 164. Vorstellung. Zum 200. Male: Neu einstudirt: Donna Diana. Lustspiel in 5 Auf⸗ zügen, nach dem Spanischen des Don Augustin Moreto, von West. In Scene gesetzt vom Ober⸗ Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.
Lessing⸗Theater. Donnerstag: Der Lebe⸗ mann. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitag: Der Probepfeil.
Sonnabend: Der Lebemann.
In Vorbereitung: Das alte Lied. in 3 Acten von Felix Philippi.
Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.
Schauspiel
Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater. Donnerstag: Zum 6. Male: Methusalem. Burleske Operette in 3 Acten von Wilder und Delacour, bearbeitet von C. Treumann. Musik von Johann Strauß. Anfang 7 ½ Uhr.
Im prachtvollen Park: Eroßes Doppel⸗Concert. Auftreten von Ge⸗ sangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern. Anfang des Sonntags 5 Uhr, an den Wochentagen br.
Freitag: Methusalem. Im Park: Großes Doppel⸗Concert. Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstlern.
Sonnabend: Letztes Park⸗Fest.
Kroll's Theater. Donnerstag: Erstes Gast⸗ spiel des Sgr. Vittorio Edmondi. Ein Masken⸗ ball. (Renato Sgr. Vittorio Edmondi.) Anfang
Freitag: Gastspiel der Signorina Prevosti. Lucia von Lammermoor. (Lucia: Signorina Prevosti.)
Sonnabend: Gastspiel des Königlich preußischen Kammersängers Herrn Emil Götze. Johann von Lothringen. (Johann: Herr Emil Götze.)
Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr
Belle-Alliance-Theater. Donnerstag: Zum 20. Male: Das kleine Krokodil. Posse in 3 Acten von Siraudin und Labiche. Deutsch von W. Ascher. In Scene gesetzt von Hermann Sternheim
Im prachtvollen Sommer⸗Garten:
Großes Doppel⸗Concert.
34. Gastspiel der Russischen National⸗, Gesangs⸗, Tanz⸗ und Instrumental⸗Gesellschaft, unter Leitung ihres Directors Peter Newski. (10 Personen, zum ersten Mal in Deutschland.)
Auftreten sämmtlicher Specialitäten I. Ranges.
Abends: Feenhafte Illumination des ganzen Garten⸗ Etablissements durch 50 000 Gasflammen, bengalisches Licht ꝛc. ꝛc.
Anfang des Concerts 6 Uhr, Anfang der Vorstellung 7 ½ Uhr.
Freitag: Das kleine Krakodil. Im pracht⸗ vollen Sommer⸗Garten: Gr. Doppel⸗Concert. Auf⸗ treten sämmtlicher Specialitäten I. Ranges.
Adolph Ernst⸗Theater. Donnerstag (vor⸗ letzte Woche): Zum 62. Male: Fräulein Feldwebel. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. In Secene gesetzt von Adolph Ernst. Anfangl 7 ¼ Uhr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung. “
Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.
Thomas⸗Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Donnerstag: Gesammt⸗Gastspiel des Fritz Reuter⸗ Ensemble unter Direction von August Junker⸗ mann. Zum 5. Male: Onkel Bräsig. Lebens⸗ bild in 5 Acten nach Fritz Reuter’'s „Ut mine Stromtid“ für die deutsche Bühne eingerichtet von August Junkermann. Anfang 7 ½ Uhr.
Freitog: Zum 6. Male: Onkel Bräfig.
2575017] * (27200 Hohenzollern⸗Galerie Vorm. — 10 Ab. Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. — Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde⸗ Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.
e˙e]; Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Agnes von der Goltz mit Hrn. Rittergutsbesitzer Walter von Gottberg⸗Pr.⸗Wilten (Potsdam). — Frl. Margarete von Klaeden mit Hrn. Rittergutsbesitzer Alexander Schneider (Lugke/ Sorau — Fröhden / Jüterbog).
Verehelicht: Hr. Wilhelm von Winsum mit Frl. Paula Hillmann (Breda— Mülheim a. Rh.).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Georg von Rap⸗ pard (Haus Sögeln). — Hrn. Regierungs⸗ Referendar Heino von Achenbach (Potsdam). — Hrn. Prediger B. Roquette (Tilsit). — Hrn. Hauptmann von Schlutterbach (Potsdam). — Hrn. Landgerichts⸗Rath Baer (Berlin). — Hrn. Lieut. Hans Madlung (Schöneberg bei Berlin).
Gestorben: Verw. Fr. Clara von Windheim, verehel. gew. Bürgermeister Caspar, geb. Döring,⸗ (Erfurt). — Hr. Justiz⸗Rath Ludwig Hempten⸗ macher (Wanzleben). — Hrn. Consistorial⸗Rath Neumüller Tochter Hildegard (Naumburg a. S.). — Hrn. Major Dedo von Schenck Sohn Dedo (Berlin). — Fr. Martha von Engeström, verw⸗. Costenoble, geb. Hohmeyer (Berlin). — Hr. Ritter⸗ gutsbesitzer Wilhelm Ruprecht (Illnisch). — Fr. Schulrath Sophie Alberti, geb. Mödinger (Pots⸗ dam). — Hr. Rechtsanwalt und Notar Oswald Schulz (Drossen). — Fr. Major Antonie von Kreutzburg, geb. Freiin von Tauchnitz (Schloß Kleinzschocher).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director.
Berlin: gr ““ Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).
zum Deutschen 193.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zehn Jahre Reichs⸗ und württembergische Landes⸗ gesetzgebung.
An dem 3. Heft des 1. Bandes der Württembergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlich Statistischen Landesamt, Jahrgang 1890/91 (Stuttgart, W. Kohlhammer) ist eine systematische Darstellung der während der zehn Jahre 1881—1890 erlassenen deutschen Reichs und württembergischen Landesgesetze enthalten. Bei dem⸗ außerordentlichen Reichthum des während dieser zehnjährigen Periode aufgelaufenen Materials ist die Darstellung der Reichsgesetzgebung auf die Verarbeitung des eigentlichen gesetzgeberischen Stoffs beschränkt worden, während bei der Landesgesetzgebung auch die wichtigeren Ver⸗ ordnungen und Verfügungen Berücksichtigung fanden. Es sind dabei nicht nur die hauptsächlichsten gesetzgeberischen Motive, welche den Gesetzgeber leiteten, in der Darstellung (die von dem Secretär Dr. Rettich verfaßt ist) verwerthet worden, sondern es sind auch die Bestimmungen der neuen Gesetze an das bis dahin bestehende Recht angeknüpft, sowie zur Beleuchtung der politischen beziehungs⸗ weise wirthschaftlichen Bedeutung einer jeden gesetzgeberischen Anord⸗ nung die Ergebnisse der Statistik hberangezogen. Die Darstellung sowohl der Reichs⸗ wie der württembergischen Landesgesetzgebung von 1881—1890 giebt ein übersichtliches Bild des wirthschaftlichen und politischen Lebens, soweit solches in rechtlichen Regelungen zur Erscheinung gelangt, in möglichst übersichtlicher und leichtverständlicher Fassung. “ 1 8
Zur Arbeiterbewegung.
Ddas einseitige Vorgehen der socialdemokratischen Gewerk⸗ schaften, den Brauereien, gestützt auf den Bovcott, die Bewilligung aller möglichen Forderungen ihrer Arbeiter auf⸗ zunöthigen (vgl. Nr. 185 d. Bl.), hat in Hamburg zu einer energischen Abwehrmaßregel der Arbeitgeber geführt. Wie den Blättern telegraphisch gemeldet wird, sind gestern Mittag in sechzehn der angesehensten Brauereien Hamburgs 1200 Brauer, Brauergehilfen und Küfer entlassen worden. Den Ausgangspunkt dieser Maßnahme bildete eine Boyͤcott⸗ erklärung, die mehrere socialdemokratische Fachvereine über die Barmbecker Brauerei (vgl. Nr. 189 d. Bl.) ausgesprochen hatten. Dem socialdemokratischen Hamburger „Echo“ entnimmt der „Vorwärts“ einige Mittheilungen, welche die Vorgänge, die der Maßpegel der Arbeitgeber vorangingen, klarstellen. Das Hamburger Blatt brachte folgende Mittheilteng an die Arbeiter: Zwanzig hiesige Brauereien haben dem Hamburger Gewerk⸗ schaftskartell den Krieg erklärt; sie drohen, sämmtliche organisirte Brauer, Küper und Brauerei⸗Hilfsarbeiter am Dienstag, den 16. d. M,, zu entlassen, falls der gegenwärtig über die Barm⸗ becker Brauerei verhängte Boycott bis dahin nicht aufgehoben worden ist. In öffentlicher Versammlung haben die Brauerei⸗ Arbeiter am 13. d. M. beschlossen, dieser Aussperrung ruhig entgegenzusehen. Somit werden circa 1000 bis 1200 Arbeiter ausständig werden.
Ferner erließen 16 große Hamburger Brauereien in dem „Echo“ folgende Bekanntmachung:
Unter der Androhung des Boycotts haben die Organe des Gewerkschaftskartells in verschiedenen Fällen von einzelnen Brauereien in Lohn⸗ und Entlassungsfragen Zugeständnisse er⸗ zwungen, die in endloser Folge zu unerfüllbaren Neuanforde⸗ rungen führten. Die berechtigte Weigerung der Barmbecker Brauerei, einen entlassenen Arbeiter auf Anfordern der soge⸗ nannten Lohncommission der Brauer und Brauereihilfsarbeiter wieder einzustellen, hat neuerdings die Bovycottirung dieser Brauerei zur Folge gehabt. — Das Gesetz schreibt gleiche Bedingungen für die Lösung des Arbeitsverhältnisses vor, es muß dem Arbeitgeber ebensogut das Recht der Entlassung gewahrt bleiben, wie dem Arbeit⸗ nehmer das Recht der Arbeitseinstellung zusteht. Deshalb haben sich die nachbenannten Brauereien zu folgendem Beschluß vereinigt: „Für den Fall, daß die dem Gewerkschaftskartell angehörigen Fachvereine Hamburgs über eine der unterzeichneten Brauereien den Bovyvcott verhängen, verpflichten sich die unterzeichneten Brauereien, ihre sämmtlichen den Fachvereinen angehörigen Brauer, Brauerei⸗ hilfsarbeiter und Küper sofort zu entlassen“. Die Lohnbewegung der Tischlergesellen in Stettin (ogl. Nr. 190 d. Bl.) hat nun auch zu einer Stellungnahme der dortigen Tischlermeister gefuͤhrt, über welche die „Ostsee⸗Ztg.“ Folgendes berichtet:
Die Tischlergesellen Stettins hatten in einer Versammlung be⸗ schlossen, dem neuerdings von den Meistern aufgestellten Lohntarif nicht zuzustimmen, sondern die Lohnzahlung nach dem ihnen im Jahre 1890 von den Meistern bewilligten Tarif zu verlangen und in allen Werk⸗ stätten, wo dieser Tarif nicht innegehalten werde, unter Beobachtung der gesetzlichen Kündigungsfrist die Arbeit einzustellen. Nachdem dieser Beschluß bereits in verschiedenen Werkstätten zur Ausführung gekommen ist, hatte der Vorstand der Tischler⸗ und Stuhlmacher⸗Innung Ver⸗ anlassung genommen, die Innungsmitglieder zu einer Versammlung einzuberufen, um zu dem Vorgehen der Gesellen Stellung zu nehmen. Der Obermeister, Herr Simon, hob hervor, daß die Zeitverhältnisse es nöthig gemacht hätten, in dem Tarif von 1890 von den 160 Positionen, die er umfasse, etwa ein Drittel um 5 bis 9 % zu kürzen. Eine längere Erörterung, in der sich die Mehrheit der Redner für die Herabsetzung der Löhne aussprach, endete mit der Annahme folgenden Antrages: Die Versammlung beschließt, an dem herabgesetzten Tarif vom 15. Juli 1892 festzuhalten, den Gesellen in den ein⸗ zelnen Werkstätten hiervon Kenntniß zu geben und ihre Zustimmung zu verlangen, eventl., wo diese nicht erfolgt, das Arbeitsverhältniß zu kündigen. Weiter wurde beschlossen, in einer zweiten Versammlung weitere Schritte zu berathen. — Die Gesellen hatten übrigens für den gestrigen Abend gleichfalls eine Versammlung einberufen.
Aus Liegnitz wird der „Köln. Ztg.“ telegraphisch gemeldet, daß die Arbeiterinnen der dortigen Wollwaarenfabrik wegen Lohnh erabsetzung die Arbeit niedergelegt haben.
Aus London wird demselben Blatt unter dem 14. d. M. be⸗ richtet: Nachdem der langwierige Ausstand der Schiffbauer am Tyne und Wear kaum beigelegt ist, droht jetzt wieder ein neuer Ausstand. Die Arbeitgeber sind gezwungen, die Löhne um 5 % herabzusetzen. Die Arbeiter beschlossen gestern in einer Versammlung zu Sunderland, lieber die Arbeit niederzulegen, als auf die Herab⸗ setzung einzugehen. An dem neuen Ausstand würden sich mehr als 20 000 Mann betheiligen.
Der Ausstand der Fiakerkutscher in Paris dauert fort; die Zahl der Ausständigen betrug gestern ungefähr 4000.
Neber ernste Arbeiterunruhen wird dem „Wolff'schen Bureau“ aus Carmaur (Departement Tarn) gemeldet: Die Arbeiter der hiesigen Kohlengruben, die mit der Entlassung eines dem Syndikat der Bergleute angehörigen Arbeiters unzufrieden waren, drangen in das Haus des Directors ein, richteten
Erste Beilage
Berlin, Mittwoch, den 17. August
eichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1892.
in demselben arge Verwüstungen an und zwangen den Director, um seine Entlassung nachzusuchen. Zur Erhaltung der Ruhe sind Gensdarmen und Militär nach Carmaux abgegangen.
Die Ausstandsbewegung unter den Eisenbahn⸗ arbeitern in den Vereinigten Staaten greift weiter um sich. Ein New⸗Yorker Telegramm des „Wolff'schen Bureaus“ meldet vom heutigen Tage:
Die Weichensteller der New⸗York⸗Centralbahn sind nunmehr, ebenso wie diejenigen der Buffalo⸗Rochester⸗ und der Buffalo⸗Pittsburg⸗Eisenbahn in den Strike eingetreten. Die Miliz von Rochester und Elmira hat Befehl erhalten, nach Buffalo abzugehen. Die Berg⸗ leute in der Gegend von Oliversprings haben Dynamit unter die Schienen gelegt, um die Miliz am Passiren der vom Strike berührten Strecken zu verhindern. Die Miliz wird deshalb ihren Marsch über die Berge nehmen. Ein Personenzug wurde von den Bergleuten in Coalcreek angehalten. Man glaubt, daß alle in Buffalo einmündenden Eisenbahnen den Betrieb einstellen werden.
Aus Nafhville (Tennessee) (vgl. Nr. 191 d. Bl.) berichtet „W. T. B.“ nach einer Reuter⸗Meldung, daß 150 Bergleute gestern das dortige Gefängniß angegriffen hätten, um die Gefan⸗ genen zu befreien, der Angriff sei indeß von den Wärtern zurück⸗ geschlagen worden. Sechs Bergleute und drei Wärter hätten Ver⸗ wundungen erlitten. Da ein neuer Angriff auf das Gefängniß be⸗ fürchtet werde, sei Militär aus Harrison zur Hilfe geschickt worden.
SHaäandel und Gewerbe.
Nach den auf amtlichem Wege hierher gelangten Mittheilungen wird in Großbritannien neuerdings vielfach weißer Kleesamen eingeführt, welcher durch einen Schwefelungsprozeß gefälscht ist. Derartig gefälschter Kleesamen soll namentlich aus Deutschland entstammen. Solche Manipulationen sind an und für sich unzulässig, und ist der Verkauf des in der bezeichneten Weise behandelten Kleesamens in England strafbar. Die betheiligten Interessenten können daher nur gewarnt werden, ein Verfahren fortzusetzen, welches sie mit dem Strafrichter in Conflict bringen würde.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 10 025, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 3938, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. .
— Die „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ berichtet vom rheinisch⸗west⸗ fälischen Eisen⸗ und Stahlmarkt: Die Haltung des rheinisch⸗ westfälischen Stahlmarktes ist im allgemeinen andauernd befriedigend. Wenn auch Roheisen durchweg noch nicht so lebhaft begehrt ist, als man nach der allgemeinen Haltung des Marktes erwarten dürfte, so muß doch die anhaltend befriedigende Lage der Walzwerke über kurz oder lang auch hier eine Aenderung zur Folge haben. In Erzen hat sich der Markt nicht wesentlich geändert. Die Nachfrage nach Siegerländer Erzen ist stetig geblieben, und auch Luxemburg⸗Lothringer Minette hat sich in den bisherigen Absatzverhältnissen gehalten. Spanische Erze waren etwas weniger lebhaft in der letzten Woche, doch haben sich die Preise fest behauptet. Auf dem Roheisenmarkt hat die bisherige Con⸗ junctur angehalten. Im ganzen und großen genommen sind die Hochöfen noch ungleich beschäftigt, doch läßt sich nicht verkennen, daß in letzter Zeit die Nachfrage etwas lebhafter geworden ist. Puddelroheisen wurde stärker begehrt, und die Nachfrage nach Spiegeleisen im Siegerlande wird uns sowohl vom Inlande wie vom Ausland her als lebhaft bezeichnet. Auch Thomas⸗ eisen ist in guter Nachfrage, dagegen hat sich in Gießerei⸗ roheisen ein merklicher Aufschwung noch nicht gezeigt. Die Lager⸗ vorräthe sind in letzter Zeit ziemlich auf gleicher Höhe geblieben. Auf dem Walzeisenmarkt ist die Stimmung immer noch eine be⸗ friedigende. Die wiederholt gemeldete Besserung hat angehalten, und wie es scheint, für einzelne Geschäftszweige sogar noch Fortschritte gemacht. Die Nachfrage in Stabeisen ist vom Inlande her lebhaft und die Werke haben immer weniger Schwierigkeiten, ihre Preise durchzusetzen. Die Lager sind abnehmend oder im ungünstigsten Falle gleich bleibend. Träger finden noch befrie⸗ digenden Absatz, doch sind die erzielten Preise keineswegs lohnend. Der Absatz von Bandeisen hat sich in seinem bisherigen Umfange gehalten. Das Geschäft ist entschieden flotter als früher, und die Preise können sich fest behaupten. Anhaltend lebhaft ist die Beschäftigung der Grobblech⸗Walzwerke, und, aller Voraussicht nach, ist der Markt vor Rückschlägen gesichert. Wie wir schon häufiger gemeldet haben, müssen die Werke sich längere Lieferfristen ausbedingen, und die Abnehmer müssen mit dieser Thatsache bereits rechnen. Unter diesen Umständen werden die vor⸗ läufig den Rohstoffpreisen nicht entsprechenden, aber aufwärts streben⸗ den Notirungen ohne Mühe durchgesetzt. Ueber Feinbleche ist nichts wesentlich Neues zu berichten. Die schon seit einiger Zeit be⸗ merkbare Besserung hat angehalten und, nach den Mittheilungen ein⸗ zelner Werke zu urtheilen, sogar Fortschritte gemacht. Fast allgemein wird constatirt, daß Aufträge in genügender Menge vorliegen; die Preise können sich daher fest behaupten. Für Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte ist eine Aenderung nicht zu verzeichnen. Das Geschäft ist im ganzen noch ein unsicheres. Andauernd flau ist das Geschäft in Nieten. Die Geschäftslage der Maschinenfabriken und Eisengießereien ist ungleich; die meisten Werke sind, was Aufträge anbelangt, ent⸗ schieden noch aufnahmefähig, und selbst wo sich eine Besserung be⸗ merkbar macht, ist sie nicht derart, um allzu glänzende Hoffnungen für die Zukunft darauf zu bauen. Die Bahnwagenanstalten sind augenblicklich nicht befriedigend beschäftigt.
— Der „Köln. Ztg.“ zufolge weist das am 30. Juni d. J. ab⸗ gelaufene Geschäftsjahr des Schalker Gruben⸗ und Hütten⸗ vereins in Gelsenkirchen einen Rohgewinn von 940 579 ℳ auf. Nach Abschreibungen in Höhe von 326 322 ℳ sowie Rückstellung von 160 000 ℳ für den Umbau von zwei Hochöfen und 80 Koksöfen bringt die Direction die Vertheilung einer Dividende von 10 % in Vorschlag.
— Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 30. Woche (vom 22. Juli bis 28. Juli) 196 187,70 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 26 483,81 Fr., seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Januar bis 28. Juli 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 6 360 793,88 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 599 681,04 Fr.
— Mit der Bewegung zur Einführung der Goldwäh⸗ rung im britischen Indien, von der in dem gestrigen Londoner Telegramm d. Bl. „nach Schluß der Redaction“ bereits die Rede ist, steht auch die Reuter⸗Meldung aus Bombay vom heutigen Tage in Zusammenhang, daß eine Versammlung einflußreicher Persönlichkeiten in Madras, die zur Bildung eines örtlichen Zweigvereins der Münzvereinigung einberufen war, eine Resolution angenommen hat, in welcher es heißt, daß die Regierung angesichts der auf dem Geldmarkt herrschenden Beunruhigung diejenigen Maßnahmen bek
geben möchte, die sie zu ergreifen beabsichtige, um einem weiteren Umsichgreifen der Beunruhigung vorzubeugen. —
„Leipzig, 16. August. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per August 3,77 ½ ℳ, per September 3,80 ℳ, per Oktober 3,80 ℳ, per November 3,82 ½ ℳ, per Dezember 3,82 ½ ℳ, per Januar 3,85 ℳ, per Februar 3,87 ½ ℳ, ver März 3,87 ½ ℳ, ver April 3,87 ½ ℳ, per Mai 3,90 ℳ, per Juni 3,90 ℳ, per Juli 3,90 ℳ, Umsatz 80 000 kg.
Wien, 16. August. (W. T. B.) Ausweis der Süösbahn in der Woche vom 5. bis 11. August 782 343 Fl., Mehreinnahme 19 262 Fl. . b
St. Petersburg, 16. August. (W. T. B.) Ein heute ver⸗ zffentlichtes Gesetz gestattet der Gesellschaft der Warschau⸗ Wiener Eisenbahn, fär Rechnung einer neuen Obligations⸗ ausgabe 2 355 607 Rbl. zur Bestreitung dringender Bedürfnisse dieser Bahn ; rausgaben. 8
“ 16. August. (W. T. B.) An der Küste 6 Weizen⸗ adungen angeboten. 8
E1. 16. August. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 5 ⅛, 30r Water Clayton 6 8, 32r Mock Brooke 6 ⅜, 40r Mavyvoll 6 ⅜, 40r Medio Wilkinson 7 ¾, 32r Warpcops Lees 6 ⅜, 36r Warpcops Rowland 7, 36r Warp⸗ cops Wellington 7 ½, 40r Double Weston 7 v⅞⅝, 60r Double courante Qualität 10 ⅜, 32“ 116 vards 16)16 grey Printers aus 32r/461 140. Stetig.
Wafhen gton, 16. August. (W. T. B.) Der Unter⸗ Staatssecretär des Schatzes erwiderte auf eine wegen der Goldausfuhr an ihn gerichtete Anfrage, die starke Goldausfuhr könne die Zahlung einer Goldprämie kétnesfalls zur Folge haben, da er gegebenen Falls in der Lage sein würde, alle Schatzbons mit Silbergeld zurückzukaufen. klärte,
Ein anderer Regierungsbeamter erklärte, daß der Staatsschatz genügende Reservebestände habe, um jeden auf die Schwächung des Goldbestandes der Vereinigten Staaten gerichteten systematischen Versuch ausländischer Speculanten zurückzuweiser
New⸗York, 16. August. (W. T. B.) Die Börse war an⸗ fangs stetig, befestigte sich im weiteren Verlaufe und schloß bei großer Festigkeit zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 158 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 020 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 30 000 Unzen.
Weizen anfangs behauptet, später auf Realisirungen der Haussiers abgeschwächt. Schluß schwach. — Mais anfangs stetig, im Verlauf unverändert. Schluß matt. 1
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 9 227 504 Dollars gegen 6 345 406 Dollars in der Vorwoche. n Woche von den atlantischen Häfen der G aaten nach Groß⸗ britannien 265 000, do. nach Frankrei 00, do. nach anderen Häfen des Continents 90 000, alifornien und Oregon nach Großbritannien 48 000, Häfen des Continents — Drts. 8
Chicago, 16. August. (W. T. B.) Weizen anfangs ruhig, dann nachgebend und schwach, den ganzen Tag auf große Ankünfte.
Mais anfangs schwach, dann befestigt, später Reaction auf gün⸗
8 Wetter. Schluß matt.
Mannigfaltiges.
16. August. Der Kaiserliche Post⸗Baurath Neumann aus Magdeburg stürzte, nach einer Meldung des „Hann. Cour.“, heute Vormittag bei Besichtigung des Postneubaues in Ilfeld durch die Decke und verstarb auf der Stelle.
Frankfurt a. M. er⸗Ausstellung, welche, wie seiner Zeit berichtet, im Goethe⸗L se zu Frankfurt a. M. ver⸗ anstaltet wurde, hat, nach der „Frkf. Ztg.“, in neuester Zeit durch eine größere Anzahl von Nachträgen, u. a. von dem Urenkel Lottens, Herrn Historienmaler Laves zu Hannover, ferner Herrn Redacteur Gott⸗ hilf Weißstein zu Berlin, sowie aus den Sammlungen des Freiherrn von Donop verthvolle Bereicherungen erfahren. Hervor⸗ zuheben sind darunter as einzige Originalbildniß des unglücklichen Jerusalem sowie die Pistolen, die er zur Ausführung seines Selbstmordes, mit dem bekannten Billet, sich von Kestner entlieh; letztere sind ein unveräußerlicher Familienbesitz der Familie Kestner. Herr G. Weißstein vervollständigte die Reihe der Wertheriaden durch eine Anzahl sehr seltener Druckwerke. Die von Herrn K. Rumpf modellirten Büsten der Eltern Goethe'’s bleiben ebenfalls noch einige Zeit im großen Zimmer des ersten Stockwerks im Goethe⸗Hause ausgestellt. Die Ausstellung erfreut sich nach wi vor eines unvermindert regen Besuchs.
Dresden, 15. August. Gestern feierte hier ein Veteran der sächsischen Armee, der Oberst a. D. Graf Moritz von Holtzen⸗ dorff, die achtzigste Wiederkehr des Tages seiner Beförde⸗ rung zum Offizier. Geboren am 3. Juni 1794 auf Schloß Bärenstein bei Altenberg in Sachsen, trat er am 14. August 1812 aus dem Pagen⸗Corps als Unter⸗Lieutenant in die Leib⸗Cürassier⸗Garde und nahm an den Schlachten bei Bautzen, Dresden und Leipzig theil. Bis in den November 1826 gehörte Graf Holtzendorff demselben Regiment an, das 1822 den Namen Garde⸗ Reiter⸗Regiment erhalten hatte; dann ward er als Rittmeister zum 1. Leichten Reiter⸗Regiment versetzt und 1845 Major im 2. Leichten Reiter⸗Regiment. Im Jahre 1849 kehrte er als Oberst zu seinem alten Regiment zurück und führte es im Feldzuge gegen Dänemark. Am 14. September 1854 erhielt er den erbetenen Abschied mit Pension, doch erfreut er sich noch heute, also nach fast 38 Jahren und nachdem er bereits in sein 99. Lebensjahr eingetreten ist, ver⸗ hältnißmäßig großer Rüstigkeit. Gestern, an seinem Ehrentage, mar⸗ schirte auf Befehl des Königs das ganze Garde⸗Reiter⸗Regiment an seiner Wohnung vorbei. Auch wurde dem Jubilar der Charakter als General⸗Major verliehen.
ipzig. Zur X. Wanderversammlung des Verbandes che Architekten⸗ und Ingenieur⸗Vereine vom 28. bis 31. August. Das „Centrlbl. der Bauverw.“ schreibt: Der flaue Geschäftsgang dieses Jahres im Bauwesen unserer großen Städte hat doch auch eine gute Seite: die Fachgenossen in Leipzig haben nämlich Zeit, sich mit voller Liebe mit den Vorbereitungen zur X. Verbandsversammlung zu beschäftigen. Es ist auch Grund genug vorhanden, die diesjährige Versammlung ganz besonders glän⸗ zend zu gestalten, da sie zur Erinnerung an die erste Vereinigung deutscher Architekten und Ingenieure in Leipzig im Jahre 1842 ein fünfzigjähriges Jubelfest genannt werden darf. So herrscht denn nun in der alten Meßstadt an der Pleiße eine fieberhafte Thätigkeit. Der Empfangsabend am 28. August verspricht außerordentlich glänzend zu werden. Als Festraum ist die Alberthalle, wohl der größte und schönste Circus Deutschlands, ein Werk des Bauraths Roßbach, ge⸗ wählt worden, und fleißige Hände sind seit Wochen beschäftigt, den großen Raum unter Leitung der Architekten Weichardt und Eelbo in ein antikes Rundtheater zu verwandeln. Die Wandflächen über den ansteigenden Sitzplatzreihen werden mit großen skizzenhaft ge⸗ malten Bildern griechischer und römischer Bauten geschmückt und
Le Deuts