1892 / 216 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

S Ebenso wurde ein Einfuhrverbot gegen gebrauchte Waͤsche, ge⸗ Prauchte Kleidungsstücke, gebrauchtes Bettzeug, Lappen, Lumpen, gebrauchte Watte, Haare und Kratzwolle aus Dänemark erlassen.

Ferner sollen sämmtliche Bekleidungsstücke, welche Reisende aus Rußland, Finland, Deutschland, Frankreich, Belgien und Dänemark zum eigenen Gebrauche mit sich führen, bei der Ankunft in Norwegen unter behördlicher Aufsicht in dem Umfange und in der Weise gereinigt werden, wie es vom Justizdepartement näher bestimmt werden wird. b 8

Die Königlich norwegische Regierung hat zufolge zweier weiterer Verordnungen vom 31. August und 1. September 1892 nunmehr auch die an der Themse gelegenen englischen Häfen und die dänischen Häfen bis auf weiteres als von Cholera inficirt bezeichnet. 1

Ferner ist das gegen Deutschland ergangene Verbot der Einfuhr von frischem und getrocknetem Obst und Gemüse auch gegen Ruß⸗ land, Finland und Frankreich erlassen worden. (Vergl. „Reichs⸗ Anzeiger“ Nr. 213 vom 9. September 1892.) 1

Dänemark.

Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 1. September 1892 ist der Zutritt von Personen über die jütische Landesgrenze nach Dänemark bis auf weiteres verboten worden.

Durch die gleiche Bekanntmachung wird Quarantäne für die⸗ jenigen Schiffe angeordnet, welche von deutschen Häfen der Ostsee zwischen der dänischen und russischen Grenze kommen oder mit aus solchen Häfen kommenden Schiffen auf der Reise verkehrt haben. Nur für die nach Gjedser und Korsör ankommenden Postdampfschiffe ist die übliche zehntägige Quarantänefrist auf 48 Stunden zu be⸗ schränken.

Gleichzeitig ist die Einfuhr von gebrauchter Leibwäsche, ge⸗ brauchten Kleidungsstücken und gebrauchtem Bettzeug (soweit diese Gegenstände nicht zum Reisegut von Passagieren gehören) aus allen denjenigen Ländern nach Dänemark verboten worden, welchen gegen⸗ über Quarantäne oder die Bestimmungen über gesundheitspolizeiliche Untersuchung in Kraft gesetzt worden sind. Wenn eine Desinfection des Reiseguts, welches ungewaschene Leibwäsche, Bettzeuge oder wollene Kleidungsstücke enthält, auf Grund der örtlichen Verhältnisse nicht ausführbar ist, so sind die bezeichneten Gegenstände, sofern sie nicht auf der Stelle zurückgeschickt werden können, zu verbrennen. 8

Ferner ist die Einfuhr von Lumpen, gebrauchter Watte, Kratz⸗ wolle und Papierabfällen, Haar, Häuten, Obst, Grüngewächsen und Blumen aus denjenigen Ländern nach Dänemark verboten worden, welchen gegenüber bezüglich einzelner oder sämmtlicher Häfen Quarantäne besteht.

Tunis.

Die Ablieferung und das Visa der Gesundheitspässe sind für alle aus den Häfen des nördlichen Rußlands, Deutschlands, der Nieder⸗ lande, Belgiens und aus dem Hafen von Havre kommenden Schiffe als obligatorisch erklärt. Gesundheitspaß und Visa werden von allen

nach dem 2. September 1892 abgefahrenen Fahrzeugen gefordert. Das

Visa ist ohne Ausnahme und ohne Dispensation in allen vorgenannten Häfen zu ertheilen, welche von Schiffen, gleichviel woher sie kommen, vor ihrer Ankunft in dem Bestimmungshafen angelaufen werden.

Theater und Musik.

Der im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater vom Director Fritzsche veranstaltete, morgen mit der Aufführung der Operette „Das Mädchen von Elisonzo“ beginnende Offenbach⸗Cyklus wird in kurzer Aufeinanderfolge nachstehende Werke: „Schönröschen“, „Die Baͤnditen“, „Die schöne Helena“, „Blaubart“, „Die Seufzer⸗ brücke“, „Madame Favart“, „Madame Herzog“ und „Hoffmann'’s Erzählungen“ zur Darstellung bringen. Um dieses interessante Unter⸗ nehmen gelingen zu lassen und die Vorstellungen mit der an dieser Bühne bekannten Präcision auszuführen, mußten die höchsten An⸗ orderungen an die Leistungsfähigkeit des gesammten Personals ge⸗ stellt werden. Den Freunden der Offenbach'schen Operetten glaubt die Direction nun aber auch genußreiche Theaterabende in Aussicht stellen zu können.

Die Direction des „Theaters Unter den Linden“ hat sich mit Rücksicht auf die ungestörte und vollständige Beendigung aller Installirungsarbeiten entschlossen, als Eröffnungstag Dienstag, den 20. d. M., festzusetzen. Es ist damit auch auf die Eröffnung des großen Hotels „Der Lindenhof“ und des damit verbundenen „Café Ronacher“ Unter den Linden Rücksicht genommen, welche beiden Etablissements an demselben Tage dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die Billets für Logen und Sitze zur Eröffnungsvorstellung sind vergriffen.

In Nr. 213 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ haben wir den Tod des Musik⸗ schriftstellers Victor Wilder in Paris gemeldet. Wilder war wie wir der „Köln. Ztg.“ entnehmen 1835 in Gent geboren, wo er neben dem Studium der Philologie demjenigen der Musik oblag. Er wandte sich frühzeitig nach Paris, wo er den verschiedenen musikalischen Zeitschriften geschätzte Beiträge, den französischen Componisten zahlreiche Operntexte lieferte. Seit der Gründung des „Gil Blas“ gehörte er diesem Blatt als Musikkritiker an. Sein Hauptverdienst für uns ist die regsame Thätigkeit, die er seit vielen Jahren für die Verbreitung der deutschen Musik in Frankreich entfaltet hat. Sie begann mit der Uebertragung von Liedern und größeren Werken von Tondichtern von Händel bis auf Grieg und Brahms; seine bedeutendste Leistung auf diesem Gebiet ist die klavier⸗ mäßige Uebertragung der meisten Wagner'schen Opern. Wilder sollte noch eine Uebertragung der „Meistersinger“ herausgeben, da die bisher benutzte, von einem anderen stammende, den musikalischen Anforderungen nicht entspricht; die Arbeit dürfte nahezu vollendet sein. Wilder hinterläßt zwei größere Werke über Mozart (1880) und Beethoven (1883).

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Mannigfaltiges.

Aus Anlaß der heute Morgen um 3 ½ Uhr erfolgten Entbindung Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin von einer Prinzessin hat auf Allerhöchsten Befehl die aus dem Manöver zurückgebliebene Leib⸗Batterie des 1. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments heute Vormittag um 8 Uhr im Lustgarten 36 Salutschüsse gelöst. Die öffentlichen Gebäude haben geflaggt.

Die Dichterin Wilhelmine Hensel hat am Sonntag in Charlottenburg, beglückwünscht von Nah und Fern, ihren 90. Geburts⸗ tag, umgeben von Verwandten und Freunden, festlich begangen. Der erste Glückwunsch, der telegraphisch in der Frühstunde eintraf, war, wie wir der „N. Pr. Ztg.“ entnehmen, von Ihrer Majestät der Kaiserin. Er lautet folgender⸗ maßen: Marmor⸗Palais, den 11. September. Ich sage Ihnen Meinen herzlichsten Glückwunsch zu Ihrem 90. Geburtstage. Sie blicken auf ein schönes, erinnerungsreiches Leben zurück, in welchem Sie es verstanden haben, mit der Kunst und Poesie eine thatkräftige Liebe für Ihre Familie, für Ihre Nächsten und als Oberin des Elisabeth⸗Stiftes wie eine Mutter für die mutterlosen Kinder sorgend, zu verbinden. Möge Gottes Segen weiter auf Ihrem Lebensabende ruhen. Auguste Victoria.

Graf Perponcher, der frühere Ober⸗Hofmarschall, hat, wie die „N. A. Z.“ mittheilt, in den Anlagen des Schloßparks von Bellevue einen Denkstein zur Erinnerung an die Hochselige Kaiserin Augusta in Form eines Granitfindlings mit einer kurzen Inschrift setzen lassen. Der Hauptweg in diesem Revier hat die Bezeichnung „Kaiserin Augusta⸗Weg“ erhalten.

Auf den Glückwunsch, den der Berliner Magistrat der Stadt Genua zum Columbusfeste übersandt hat, ist, der „Voss. Ztg.“ zufolge, umgehend auf dem Drahtwege folgende Ant⸗ wort eingegangen: „Der großen Hauptstadt der deutschen Nation erwidert Genuag mit herzlicher Zuneigung und mit dem lebhaftesten Vertrauen, daß die große Völkervereinigung, welche heute im Hafen von Genua stattfindet, ein sicheres Pfand sein möge für den Fort⸗

Wetterbe vom 13. September,

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Sonnabend:

1) Thau, Dunst. 2²) Thau. Thau. ⁴) Mittags Regen.

Uebersicht der Witterung.

Während das barometrische Maximum, welches gestern über der Alpengegend lagerte, sich ostwärts Stuart. nach Galizien verlegt 55 ist über der nördlichen Nordsee ein ziemlich tiefes Minimum erschienen, im östlichen Nordseegebiete auffrischende südliche Winde verursachend. Ueber Irland wieder im Steigen begriffen. Bei schwacher süd⸗ östlicher Luftströmung und durchschnittlich nahezu normalen Wäürmeverhältnissen ist das Wetter in Deutschland vorwiegend heiter und trocken; nur im ostdeutschen Küstengebiete ist Regen gefallen. Da das Depressionsgebiet im Nordwesten ostwärts fort⸗

3³) Nachts starker

Frieden.

schreitet, dürfte zunächst für das nordwestliche, dann Mittwoch: Erste auch für das übrige Deutschland Trübung mit Regen⸗ Cyclus. Erste Aufführung. Das Mädchen von Elisonzo. Operette in 1 Act. Deutsch von Carl Uüatssseeäe ss beneätr 8. Treumann. Musik von Jacques Offenbach. Hierauf: Dorothea. Operette in 1 Act von Ernst. Musik von Jacques Offenbach. Zum Schluß: Der Ehe⸗ Alois und Rud. Ronacher. Eröffnung 20. Sep⸗ Actien und mann vor der Thür. Komische Operette in 1 Aet tember. Nähere Anzeigen folgen.

fall zu erwarten sein.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Overn⸗ haus. 180. Vorstellung. Fritz. Lvyrische Oper in 3 Acten von P.

Suardon (nach Erckmann und Chatrian), deutsch von M. Kalbeck. In Scene Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Die Puppenfee. tissement von Haßreiter und Gaul. Musik von J. Baver. In Scene gesetzt vom Balletmeister Emil Guinon und Denier. Deutsch von Graeb. Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Schauspielhaus. 189. Vorstellung. Was ihr wollt. —;;́— Aufzügen von Shakespeare, 8. Schlegel's Uebersetzung. In Scene gesetzt vom Ober⸗ 3; Anfang 7 Rerisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr⸗ 8IZEöööööe

König der Aufzügen. von Weber. Die Recitative von F. Ballet von Emil Graeb. Ober⸗Regisseur Tetzlaff. 8. dhn 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. Plauderei in 1 Aufzug von O. F. Gensichen. In Oper. Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. mische Oper in 3 Acten und einem Vorspiel von Die Prüfung. Lustspiel in 1 Aufzug von L. Elard Hoffschläger. Musik von Th. Scene gesetzt von W. Hock. Anfang Uhr.

Clement. Der n W . Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

spiel in 3 Aufzügen von Molisre, mit Benutzung der Baudissin'schen T In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube.

Dentsches Theater. Mittwoch: Die beiden

Donnerstag: Maria Stuart. Freitag: Die beiden Leonoren.

Berliner Theater. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Zum 1. Male: Die Goldprobe. Freitag: 3. Abonnements⸗Vorstellung. Maria Ensemble. Zum 2. Male: Die verlassene Vier⸗ Solo⸗Scene von W. Fricke, Teasüee von SIr. rs sir 5 Mittwoch- auf Verlangen: Hanne Nüte’s Abschied. Idylle de südiiche Winde T Mittwoch: Ein Tropfen aus „Hanne Nüte un de lütte Pudel“ Donnerstag: Der Lebemann.

Freitag: Ein Tropfen Gift.

Die Tageskasse ist von 9 bis 2 Uhr geöffnet.

Friedrich⸗ Wilhelmstädtisches Theater. Anfang Uhr⸗

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommergarten ist geöffnet.

Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Vor Cyelus. Dieselbe Vorstellung. Mascagni. Text von P. 2. Abend. Schönröschen. esetzt vom Ober⸗Regisseur

Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗ burg. Mittwoch: Zum 5. Male:

Kroll's Theater.

Opernhaus 181. Vorstellung Donnerstag:

88 81 g. dAndrade. Ein Maskenball. Elfen. Romantische 4 Ein Maskenball Musik von C. M. Wüllner. Dirigent: Kapellmeister

190. Vorstellung. Lydia.

eingebildete Kranke. Lust⸗

Anfang 7 Uhr.

Adolph Ernst⸗Theater.

9. Male: Die wilde

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Donnerstag: Diesel

Mittwoch: Krieg im Mittwoch: Gesammt⸗Gastspiel des länderin in New⸗York. in 1 Aufzu anne von Fritz Reuter. Für die Bühne Aug. Junkermann. Diesem folgt: De forsche Peter. feld nach Fritz Reuter's

im Offenbach⸗

Vorstellung

2. Vorstellung im

Mittwoch, 21. September: Offenbach⸗Cyclus. 1

Residenz-⸗Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗

Die Dummen. Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). (Les Jobards.) Sittenbild in 2 - abof.

Mittwoch: Gastspiel des Sgr.

Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Concert Ab 25 Bj 2ℳ. im Sommergarten. Anfang an Sonn⸗ und Festtagen 5 Billets 3 im Bureau des Hauses. 8 5

In Scene gesetzt vom 4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Belle⸗Alliance-Theater. Neue Deutsche M.ttwoch: Die schöne Melusine. Ko⸗

Madonna. posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von rn. H 8 Singax G. Görz. Musik von G. Steffens. Mit neuen Gestorben: Fr. Professor Johanna Mueller, geb. Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von 4. Goethe⸗Cyklus. 2. Abend: Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr. Götz von Berlichingen. 8 Vorstellung. 8

Der Sommer⸗Garten ist geöffnet.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30.

Lustspiel in einem Aufzug von Franz Rehder. Zum Schluß: Zum 2. Male: De Wedd! Schwank in 1 Aufzug von Arnold Manns⸗ „Läuschen und Riemels“.

Theater Unter den Linden.

schritt des freundlichen Verkehrs und der Eintracht unter den Völkern“.

Ueber den Plan, in Berlin das erste Glied eines elektrischen Hochbahn⸗Netzes zu bauen, erfährt die „Nat. Ztg.“: Zwischen der Ministerial⸗Baucommission, dem Magistrat, dem Polizei⸗Präsi⸗ dium und der Firma Siemens u. Halske ist völlige Ueber⸗ einstimmung wegen der Richtung der Hochbahn zwischen der Warschauer Brücke und dem Zoologischen Garten erzielt worden. Auf Grund dieser Verständigung haben Siemens u. Halske das Gesuch um Concessionirung der Bahn eingereicht, sich aber aus praktischen Gründen einstweilen auf die Strecke Warschauer Brücke —Nollendorfplatz beschränkt. In⸗ zwischen hat sich der Gemeindevorstand der Luther⸗Kirche auf dem Dennewitzplatze mit einer Eingabe an Seine Majestät den Kaiser gewendet, in der Einspruch gegen die Beeinträchti⸗ gung der Aussicht auf die Kirche durch den Bahnkörper er hoben wird. Auf eine an sie ergangene Aufforderung hin h Siemens u. Halske diese Vorstellung ausführlich beantwortet. Ausführung der Bahn fehlt nur noch die Concession. Das Geld vorhanden; mit dem Bau soll sofort nach Einlaufen der⸗ Concession begonnen werden.

Nach einem Beschluß des Gemeinde⸗Kirchenraths der St. Matthäi⸗Kirche werden, wie der „N. A. Z.“ mitgetheilt wird, die Bänke in der genannten Kirche nicht mehr verschlossen werden Die Inhaber gemietheter Plätze sind aufgefordert worden, diese mit dem Beginn des Gottesdienstes einzunehmen.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Hamburg, 13. September. (W. T. B.) Die Cholera⸗ Commission des Senats theilt Krankenwärter in den Staats⸗Krankenhäusern nicht mehr angenommen werden können. Die Gerüchte, daß in den Hamburger Gefängnissen 60 Personen an der Cholera gestorben seien, sind absolut unrichtig. Es ist bisher dort kein einziger Erkrankungsfall vorgekommen.

Prag, 13. September. (W. T. B.) Gegenüber der Blättermeldung von der Erkrankung eines unter verdächtigen Symptomen aus Hamburg hier eingetroffenen Reisenden wird amtlich constatirt, daß derselbe vollständig gesund ist.

Paris, 13. September. (W. T. B.) Der Minister⸗ rath beschloß in seiner heutigen Sitzung, daß am 22. d. M. anläßlich des 100jährigen Jahrestages der Procla⸗ mation der Republik eine große Feier im Pantheon statt⸗ finden solle. Sämmtliche Behörden werden hierbei vertreten sein.

New⸗York, 13. September. (W. T. B.) Gestern Abend wurden mehrere, aber erfolglose Versuche unternommen, die Passagiere der „Normannia“ auf Fire⸗Jsland zu landen. Trotz der energischen Aufforderung des Abgesandten. des Gouverneurs des Staats New⸗York, welcher die Er⸗ mächtigung zur Landung überbrachte, verweigerten die Lokal⸗ behörden, unterstützt von der wüthenden Volksmenge, selbst den Frauen und Kindern die Landung. Auch die Versicherung, daß sich kein Kranker an Bord des „Cepheus“, welcher die Passagiere der „Normannia“ aufgenommen hatte, befinde, sowie die Vorstellung, daß die Passagiere Hunger und Kälte zu leiden haben würden, blieben ohne Erfolg.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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von Carl Treumann. Musik von Jacques Offenbach. [31541] Hohenzollern⸗Galerie

9 Vorm. 10 Ab. Lehrter Bahnhof Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. Sonntag 50 ₰. Kinder die Hälfte.

Offenbach⸗

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

3 Acten von Eeöffnet von 12—11 Uhr. Otto Brandes.

Concerte.

Concert-Hans. Eröffnung der 26sten und 2 8 Jubiläums⸗Saison Francesco am Donnerstag, den 15. September.

I. Karl Meyder⸗Concert. Abonnement 25 Billets 10 ℳ, 10 Billets 5 ℳ,

Zar und

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Verlobt: Frl. Adda de Greiff mit Hrn. Staats⸗ anwalt F. Matthias Reincke (Bockum bei Kre⸗ feld Krefeld). Frl. Clara Weber mit Hrn. Prediger Eugen Schröter (Schneidemühl). Frl. Margarethe Hoffheinz mit Hrn. Pfarrer August Klein (Neukirch, Ostpr. —Karkeln).

Hentschel. In

Mittwoch: Zum Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister a. D.

Gesangs⸗! von Blanckensee (Zipkow). Eine Tochter: Hrn. Konsul Eschke (Singapore).

von Haeften (Rudolstadt). Hr. Fideicommiß⸗ besitzer Octavio von Below (Reddentin). Hr. Kgl. Amtsgerichts⸗Rath Conrad Hermann Edmund Lang (Hamburg). Hr. Friedrich von der Osten (Frauendorf in Pommern). Hrn. Major z. D⸗ Arthur von Kauffberg Tochter Julie (Stein⸗ brücken). Hr. General⸗Major z. D. Leopold Alfred Hindorf (Charlottenburg). Verw. Fr. Gräfin Cäcilie von Anrep⸗Elmpt, geb. Reichs⸗ gräfin von Elmpt (Wildbad, Württemberg). Hr. Oberst⸗Lieut. z. D. Adolph Frhr. von Friesen (Borna). 8

Junkermann⸗

Hierauf

eingerichtet von

Zum 2. Male: Redacteur: Dr. H. Klee, Director

Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

1 sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗

Direction: lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf

20. ctiengesellschaften) für die Woche vom 5. bis 10. September 1892.

Handlungsgehilfen und Haus

wiederholt mit, daßs

94,98 Proc. der einer Durchschnittsernte der

Weizen, 4900 hl.

nicht decken.

Schätzungen über die Ernte vor. Die nur Klassificirungen der einzelnen Fruchtgattungen in den

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ wiedergeben:

Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.

Die Agitationscommission der eatischen 8 1 iener Berlins hatte eine Conferenz aller im Handelsgewerbe beschäftigten Arbeiter zum vorigen Sonntag nach Berlin einberufen. Die „Voss. Ztg.“ berichtet über diese Conferenz:

Nur 24 Delegirte hatten sich eingefunden. Von auswärtigen Städten waren nur Breslau, Leipzig, Magdeburg, Braunschweig, Chemnitz, Köln und Wien vertreten. Die Hamburger Parteigenossen hatten der Choleragefahr wegen keinen Delegirten geschickt und die Verlegung der Conferenz gefordert. Von der Versammlung wurde eine „Agitationscommission für Deutschland“, bestehend aus zwei Handlungsgehilfen und zwei Hausdienern aus Berlin, eingesetzt, welche die Bildung einer Organisation aller Handlungs⸗ ehilfen und Hausdiener auf Grund des Vertrauermännersystems herbeiführen soll. Auch die Berliner Speicherarbeiter und Korn⸗ träger waren auf der Conferenz durch je einen Delegirten vertreten.

In der Bauschlosserei von Gustav Peters in Char⸗ lottenburg haben die Gesellen die Arbeit niedergelegt. Ueber die Ursachen des Ausstandes theilt der „Vorwärts“ Folgendes mit: Die Gesellen hatten bis vor drei Wochen eine Arbeitszeit von täglich elf Stunden, als vom Meister bestimmt wurde, daß nur zehn Stunden gearbeitet würde und vierzehn Tage der volle Lohn gezahlt werde. In der letzten Woche wurde aber der Lohn für die ausfallende Stunde abgezogen; infolge dessen legten die Gesellen die Arbeit nieder.

In Wien hat, wie der „Vorwärts“ mittheilt, der Ausstand der Kistentischler am 4. d. M. in 13 Werkstätten begonnen, nach⸗ dem in 26 Werkstätten die Forderungen 10 stündige Arbeitszeit, Sonntagsruhe und 12—16 Fl. Mindestlohn bewilligt worden waren.

Aus Stockholm berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“: Der hier abgehaltene socialdemokratische Congreß für Mittel⸗ und Nordschweden war nur von 22 Vertretern für 19 Vereine besucht. Der Congreß sprach sich für eine rationellere Agitation besonders unter den landwirthschaftlichen Arbeitern aus; die Organisation soll in eine fachliche und eine politische ge⸗ schieden werden; Agitationsschulen sind zu errichten. Strikes dürfen nur nach sorgfältiger Erwägung erklärt werden; eine Arbeiterstatistit ist als Grundlage für eine wirkliche Arbeiterschutzgesetzgebung nöthig; die Bestrebungen der Mäßigkeitsvereine sind zu unterstützen.

Aus Brüssel wird der „Voss. Ztg.“ unter dem 11. d. M. eschrieben: In den in Famillereux bei Charleroi befind⸗ ichen großen Glaswerken, die 560 Arbeiter beschäftigen, ist seit dem 1. d. M. ein Ausstand ausgebrochen. Von den Arbeitern sind 400 mit der Glasanfertigung beschäftigt; 160 sind Glasschleifer. Da die Geschäftslage eine ungünstige ist, so sind die Löhne der letzteren um 16 % heruntergesetzt worden. Die Arbeiter haben sofort die Werk⸗ stätten verlassen. Der Besitzer der Glaswerke hat diese Arbeiter wegen Contractbruches verklagt.

Wie ein Telegramm des „H. T. B.“ aus Venedig meldet, sind in Jutra (Distr. Pallanza) schwere Ausschreitungen strikender Hutmacher vorgekommen; das Militär mußte einschreiten.

Aus Wingles (Depart. Pas de Calais) meldet das „D. B H.“ Während der ganzen Nacht fanden neue Ausschreitungen franzö⸗ sischer Arbeiter gegen die belgischen Arbeiter statt. Die Wohnungen der Belgier wurden demolirt. Der Ausstand in den Kohlenbezirken greift um sich. Fortwährend treffen Verstärkungen für die Gendarmerie ein. Das Comité der französischen Arbeiter trat in Unterhandlungen mit der Leitung der belgischen Arbeiter wegen gemeinsamer Maßregeln.

Kunst und Wissenschaft.

er Profess der orientalischen Sprachen Dr. August Müller in Halle ist laut Meldung des „W. T. B.“ gestern im Alter von 44 Jahren gestorben.

Der ordentliche Professor an der Universität München, Ge⸗ heime Rath Dr. von Maurer, der Ober⸗Consistorial⸗Rath Dr. Preger, der Seecretär der Akademie der Wissenschaften Dr. Lossen und der ordentliche Professor an der Universität Erlangen Dr. Friedrich von Bezold sind zu ordentlichen Mitgliedern der Historischen Commission bei der Königlich bayerischen Akademie

der Wissenschaften ernannt worden.

Professor Barnard vom Mount Hamilton Observa⸗ torium in Californien entdeckte, wie dem „W. T. B.“ aus New⸗York gemeldet wird, einen fünften Satelliten des Jupiter von dreizehnter Größe. Seine Umlaufszeit beträgt 17 Stunden 36 Minuten, die Entfernung von dem Mittelpunkt des Planeten 112 400 englische Meilen. 1“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Diesjährige Ernte in Italien. Die Weizenernte hat nach officiellen Schätzungen in ganz

Italien ergeben 40 298 000 hl, d. h. 80,83 Proc. der vor⸗

jährigen Ernte und 94,34 Proc. einer Durchschnittsernte der vorhergegangenen dreizehn Jahre. Davon entfallen auf die Lombardei, Venetien und Emilia 11 442 511 hl, d. h. vorjährigen Ernte und = 100,45 Proc. vorhergegangenen dreizehn In Ligurien sind geerntet 2 625 500 hl Gerste und 900 hl Hafer, in Piemont 3311 700 hl Weizen, 10 500 hl Gerste, 246 800 hl

Jahre.

Hafer, in Sardinien 1 232 300 hl Weizen und 211 500 hl Gerste. In Toscana ist die Ernte hinter den gehegten Er⸗ wartungen zurückgeblieben. Die Nachrichten über die Getreide⸗

ernte in Süd-Italien und Sicilien lauten im allgemeinen sehr ungünstig. Das Ergebniß soll bei weitem den Consum Auch die Qualität der verschiedenen Getreide⸗ sorten soll durchschnittlich sehr zu wünschen übrig lassen.

Ernte in Holland. Es liegen nunmehr aus allen niederländischen Provinzen Diese Schätzungen, welche

einzelnen Provinzen nach einer Stufenleiter zwischen „ausge⸗ zeichnet“ und „schlecht“ sind, lassen sich unter Zugrundelegung der Anbauflächen im Jahre 1890 etwa in folgenden Ziffern

Ertrag:

4 649 163 hl

2 468 189 644 208

1 236 267

.3 877 060

Roggen Welgen 3 Wintergerste. Sommergerste. Hafer. Kartoffeln

Berlin, Dienstag den 13. September

Ernte in Rumänien. In der Walachei erscheint die diesjährige Ernte quan⸗ titativ als eine reichliche, qualitativ ist sie jedoch wegen des zur Erntezeit eingetretenen Regens als verschlechtert, nämlich theilweise als unter mittel stehend zu bezeichnen. Der Stand des Sommerweizens und Roggens ist andauernd gut, der des Mais vorzüglich.

Ueber das Ernteergebniß in der Moldau läßt sich zur Zeit noch kein sicheres Urtheil abgeben. Doch wird jetzt auch von den interessirten kaufmännischen Kreisen zugestanden, daß die Ernte mittelgut ausgefallen ist. Die Zufuhren sind in Galatz in der letzten Zeit etwas stärker geworden, doch immer noch nicht von Belang. Es trifft dort zur Zeit größtentheils noch vorjähriges Getreide ein, während in Braila schon eeheitichsr Quantitäten der diesjährigen Ernte zur Verschiffung gelangen.

Iim einzelnen erfahren wir über das Ergebniß der dies⸗ jährigen Ernte in der Moldau noch Folgendes: Weizen ist quantitativ in den Bezirken Jassy, Botuschan und Dorohoi im allgemeinen befriedigend. Es sind geerntet 20 hl per Hektar. Die Qualität läßt wegen des starken Brandkugel⸗ besatzes zu wünschen übrig. In Vaslin und Hury sind kaum 10 hl per Hektar geerntet, dagegen ist die Qualität besser. Im Roman und Folticeni ist die Ernte befriedigend bei einem Ertrag von 30 hl per Hektar und guter Qualität. Die Gerste hat einen befriedigenden Ertrag ergeben, im Durch⸗ schnitt etwa 35 hl per Hektar, doch ist sie qualitativ miß⸗ lungen. In diesem Jahre ist viel mehr Braugerste als in den Vorjahren angebaut gewesen.

Hafer⸗ und Roggenergebniß ist gut. Mais ver⸗ spricht ein vorzügliches Ergebniß. An manchen Stellen hat man mit dem Einheimsen bereits begonnen. Falls die Witte⸗ rung trocken bleibt, dürfte Mais diesjähriger Ernte schon im Oktober in den Hafenplätzen eintreffen. Sonst gelangte neuer 8 erst im November und Dezember nach den Verschiffungs⸗ häfen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 9909, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 10. d. M. gestellt 3078, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

8

Zwangs⸗Versteigerungen. 2 8

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand das Grundstück des Zimmermeisters e in der Anhalt⸗ straße 16/17 belegen, zur Versteigerung. Mindestgebot 417 000 ℳ; für das Meistgebot von 418 000 wurde der Eeaa Fedor Berg, Königgrätzerstraße 9, Ersteher. An Hypotheken fielen etwa 159 850 aus.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des im Grundbuche von Glasow Band I Blatt Nr. 18 auf den Namen des Landwirths August Wilhelm Schäncke eingetragenen Grundstücks nach Zurücknahme des Antrags aufgehoben. Die Termine am 31. Oktober und 3. No⸗ vember d. J. fallen fort. 1—

Dresden, 12. September. (W. T. B.) Das K glich sächsische Ministerium hat den Beschluß des Raths der Stadt Leipzig, die diesjährige Michaelis⸗Messe ganz ausfallen zu lassen, genehmigt.

Leipzig, 12. September. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per September 3,72 ½ ℳ, per Oktober 3,72 ½ ℳ, per November 3,75 ℳ, per Dezember 3,77 ½ ℳ, per Januar 3,77 ½ ℳ, per Februar 3,80 ℳ, per März 3,82 ½ ℳ, per April 3,85 ℳ, per Mai 3,85 ℳ, per Juni 3,85 ℳ, per Juli 3,85 ℳ, per August 3,85 Umsatz 15 000 kg.

Wien, 12. September. (W. T. B.) Der vereinigte Verwal⸗ tungsrath der Staatseisenbahn⸗Gesellschaft hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, aus der bedingungslosen Einkassi⸗ rung des gekürzten Coupons der dreiprocentigen Prioritäten vom 1. September gegenüber dem Curator kein Präjudiz abzuleiten, falls Gerichte der Gesellschaft das Steuerabzugsrecht ab⸗ sprächen.

13. September. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der ege vom 2. bis 8. September 809 744 Fl., Mindereinnahme 48 710 Fl.

London, 12. September. (W. T. B.) Infolge der kürzlich eingetretenen Zahlungseinstellungen mehrerer Baugesell⸗ schaften war heute bei der Birbeck⸗Bank, die vorwiegend die Geldgeschäfte kleinerer Kapitalisten besorgt, ein großer Andrang von Deponenten, die ihre Einlagen zurückverlangten. Sämmtliche Forderungen wurden glatt befriedigt.

An der Küste 9 Weizenladungen angeboten.

Glasgow, 12. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7367 Tons gegen 6932 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 12. September. (W. T. B.) Wolle ruhig, Käufer. Londoner Auction abwartend. Garne und Stoffe ruhig.

St. Petersburg, 13. September. (W. T. B.) Ziehung der russischen Prämienanleihe von 1866: 200 000 Rbl. Nr. 49. Ser. 864, 75 000 Rbl. Nr. 34 Ser. 7505, 40 000 Rbl. Nr. 4 Ser. 15 250, 25 000 Rbl. Nr. 4 Ser. 9966, je 10 000 Rbl. Nr. 30. Ser. 11 834, Nr. 48 Ser. 18 779, Nr. 49 Ser. 6647, je 8000 Rbl. Nr. 29 Ser. 2210, Nr. 22 Ser. 13 794, Nr. 31 Ser. 14 778, Nr. 44 Ser. 15 182, Nr. 47 Ser. 16 905, je 5000 Rbl. Nr. 24 Ser. 1333, Nr. 25 Ser. 3749, Nr. 21 Ser. 4751, Nr. 32 Ser. 7966, Nr. 47 Ser. 15 222 Nr. 38 Ser. 17 837, Nr. 37 Ser. 18 651, Nr. 33 Ser. 18 993, je 1000 Rbl. Nr. 23 Ser. 3459, Nr. 45 Ser. 7719, Nr. 49 Ser. 5288, Nr. 19 Ser. 13 354, Nr. 50 Ser. 9653, Nr. 17 Ser. 9756, Nr. 43 Ser. 633, Nr. 8 Ser. 3732, Nr. 21 Ser. 18 066, Nr. 21 Ser. 13 109, Nr. 39 Ser. 6178, Nr. 47 Ser. 7079, Nr. 29 Ser. 1231, Nr.⸗48 Ser. 3527, Nr. 48 Ser. 966, Nr. 46 Ser. 10 633, Nr. 40 Ser. 13581, Nr. 38 Ser. 17 922, Nr. 12 Ser. 19 623, Nr. 10 Ser. 13 855.

New⸗York, 12. September. (W. T. B.) Die Börse be⸗ gann matt mit niedrigeren Cursen, blieb im ganzen Verlaufe schwach und schloß zu den niedrigsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 241 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 950 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Für den Staatsschatz wurden 200 000 Unzen zu 83,78 à 83,83 gngekauft.

Für morgen sind 600 000 Dollars Gold zur Verschiffung mit dem Dampfer „Spree“ bestellt.

Weizen stetig, dann nachgebend und schwach den ganzen Tag auf Visible supply. Mais anfangs kaum behauptet, im Verlaufe schwach auf günstiges Wetter. Schluß stetig. *

1892.

Visible supply an Weizen 38 716 000 Bushels, do. an Mais 9 722 000 Bushels. Chicago, 12. September. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, dann weichend auf Realisirungen der Haussiers. Schluß kaum behauptet. Mais anfangs ruhig, im Verlaufe verflaut auf große

Zufuhren. Schluß stetig.

Verkehrs⸗Anstalten. In Italien dürfen bis auf weiteres Lumpen, getragene

2₰

Kleidungsstücke und gebrauchtes Bettzeug aus Deutschland mit

der Post nicht eingeführt werden.

Tegen der Choleragefahr ist bis auf weiteres in Belgien die Einfuhr und Durchfuhr von Hadern, Lumpen, ge⸗ tragenen Kleidungsstücken, getragener Wäsche und Bettzeug, und in Frankreich im Durchgang durch Belgien die Ein⸗ fuhr von Hadern, Lumpen, Matratzen und Bettzeug, Decken, Früchten, Gemüse mit der Post aus Deutschland verboten.

Bremen, 12. September. - Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm II.“, der am 10. d. M. in New⸗York eingetroffen war, hat heute früh seine sämmt⸗ lichen Passagiere nach erfolgter ärztlicher Beobachtung gelandet.

Bremen, 13. September. (W. T. B.) Lloyd. Der Schnelldampfer „Fulda“ ist am 10. September Mittags von New⸗York via Gibraltar nach Genua abgegangen. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am 10. September Nachmittags von New⸗York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Ems“ hat am 11. September Abends die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt. Der Postdampfer „Ohio“, am 4. September von Santos abgegangen, ist am 8. September in Montevideo angekommen. Der Postdampfer „Dresden“, von Baltimore kommend, ist am 12. September Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Frankfurt“, vom La Plata kommend, hat am 12. September Nachmittags Dover passirt. Der Postdampfer „Gera“, nach Baltimore bestimmt, hat am 12. September Nachmittags Lizard passirt. Der Reichs⸗Post⸗

dampfer „Habsburg“, nach Australien bestimmt, ist am 12. Sep⸗

tember Vormittags in Genua angekommen. Der Schnelldampfe —— 2 r 8

„Saale“, von New⸗York kommend, hat am 12. September Morgens

Dover passirt.

Preußische Klassenlotterie.

8 (Ohne Gewähr.) 86

Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 3. Klass

187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in

der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 10 000 auf Nr. 33 703.

2 Gewinne von 1500 auf Nr. 53 717. 92 431.

10 Gewinne von 500 auf Nr. 480. 8489. 44 474

61 005. 63 744. 90 167. 107 887. 110 756. 119 905. 146 053

22 Gewinne von 300 auf Nr. 2737. 15 859

18 723. 26 741. 43 235. 59 013. 82 974. 90 767. 98 837

103 809. 115 452. 116 404. 128 748. 142 089. 143 491

153 133. 164 200. 168 766. 169 538. 169 957.

184 117. ““ 1. v“ 8 8 8 8 Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 3. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung: 1 8 1 Gewinn von 5000 auf Nr. 109 056. 1 Gewinn von 1500 auf Nr. 154 486. 8 Gewinne von 500 auf Nr. 47 261. 65 139. 79 289. 85 910. 91 658. 105 115. 175 142. 175 776. 16 Gewinne von 300 auf Nr. 11 829. 32 730. 36 992. 3 706. 55 938. 76 727. 92 598. 102 912. 103 608. 111 256. 123 751. 131 827. 152 753. 156 092. 166 559. 180 319.

77 162.

Mannigfaltiges.

Die Vergoldung der Laterne auf dem großen Kuppeldach des Reichstagsgebäudes ist nunmehr fertiggestellt. Darüber berichtet

die „Staatsbg. Ztg.“: Bei dem hellen Wetter macht der reiche Gold⸗

schimmer, den namentlich die äußerste Spitze der Kaiserkrone nebst Untersatz ausstrahlt, einen sehr schönen Eindruck. Je näher man von der Moltkebrücke oder dem Brandenburger Thor her dem Königs platz kommt, desto mehr erkennt man auch deutlich Kreuz und Adler in den acht Feldern der Krone. Das aus Kupfer getriebene Gestell der Laterne ist in der Wilhelmshütte hergestellt, es hat eine Höhe von 14,10 m und steht vom Untersatz aus in gleicher Luft⸗ linie mit der Trophäe, die die Victoria der Siegessäule emporhält. Die Vergoldung ist echte Blattvergoldung und sie ist so stark auf⸗ getragen, daß der Goldschimmer mehrere Menschenalter hindurch den Stürmen der Zeit wird trotzen können. Gegenwärtig werden noch die Rippen des Kuppeldaches vergoldet, sodaß etwa Anfang Oktober Dach und Laterne sowie der gesammte architektonische Oberbau, mit Ausnahme vielleicht der beiden Reiterstandbilder, die vor dem Haupt⸗ portale nach der Fontäne des Königsplatzes zu stehen kommen, beendet sein wird. Die Laterne wird später durch eine Treppe, die vom Deckungsgewölbe des Sitzungssaales in die Höhe führt, bestiegen werden können. Auch elektrisches Licht wird nach oben geführt, damit bei festlichen Gelegenheiten die Laterne erleuchtet werden kann. Am Schluß des Jahres wird der Bau von seinem Gerüst befreit sein. Von da ab wird sich die ganze Thätigkeit lediglich auf den decorativen Ausbau der inneren Räumlichkeiten richten. Die Vergoldungsarbeiten werden durch die Firma Karl Röhlich ausgeführt.

Frankfurt a. M., 10. September. Dem General⸗Major Freiherrn von Meerscheidt⸗Hüllessem passirte, wie der „Frkf. Ztg.“ berichtet wird, auf dem Manöverfelde in der Nähe von Westerburg auf dem Westerwald das Mißgeschick, daß er mit seinem Pferde in eine nasse Flachsrüste, einen etwa 1 m langen, etwa ebenso breiten und ungefähr 50 em tiefen Wassergraben, stürzte und den Arm brach.

Zürich, 12. September. Gestern Nachmittag bedeckte, wie der „Mgd. Ztg.“ gemeldet wird, ein infolge anhaltender Niederschläge eingetretener Felssturz die Vitznauer Rigibahn auf 15 m Länge mit einer meterhohen Schuttmasse. Die Reisenden müssen umsteigen.

Quebec, 13. September. Ein Großfeuer zerstörte, wie „D. B. H.“ meldet, fünfzig Landhäuser in der Villenvorstadt Hedley. Mannschaften französischer und englischer Panzerschiffe retteten den übrigen Theil der Vorstadt durch energische Hilfeleistung. Der Verlust wird auf 1 ½ Millonen Dollar geschätzt. 120 Familien sind obdachlos. 88

(W. T. B.) Der Dampfer des

Korddentithe

177 050.

. 3 Mee

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