1892 / 228 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Sep 1892 18:00:01 GMT) scan diff

öVyNV— 33n

E ee⸗

8

L. E1e“ 8 8

8 8 8 8 8 hat am 26. September Nachmittags die Reise von Antwerpen nach Bremen fortgesetzt. 1

Hamburg, 27. September. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schrell⸗ dampfer „Fürst Bismarck“ hat, von New⸗York kommend, gestern Abend Lizard passirt. Der Postdampfer „Stubbenhuk“ hat, vo New⸗York kommend, heute Morgen Lizard passirt. .

Theater und Musik. 8

jen Erkrankung des Fräulein Kramm kann im Königlichen Schauspielhause am Donnerstag die Aufführung „Wohlthätige Frauen“ nicht stattfinden, dafür wird „Der neue Herr“ von Wilden⸗ bruch gegeben, in welchem Frau Conrad die Liese Blechschmidt spielt. In dem neuen Schwank „Die Orientreise“ von Oscar Blumen⸗ thal und Gustav Kadelburg, der am Donnerstag im Lessing⸗ Theater zur ersten - gelangt, werden die Hauptrollen von Jenny Groß, Marie Meyer, Marie Reisenhofer und Frida Wagen, sowie von den Herren Theodor Brandt, Oscar Höcker, Georg Molenar, Eugen Pansa, Franz Schönfeld und Carl Waldow dargestellt. Morgen wird, unter Abänderung der früheren Bestimmung, der Schwank „Die Großstadtluft“ aufgeführt. 3

Das Gastspiel von Frau Moran⸗Olden im Kroll'schen Theater findet morgen, Mittwoch, in Beethoven's „Fidelio“ seine Fortsetzung. Herr d'Andrade wird noch einmal am nächsten Sonntag als „Don Juan“ auftreten. An demselben Abend singt wieder Frau Mcoran⸗Olden die Partie der Donna Anna. Am Donnerstag tritt Herr

d Andrade zum vorletzten Male in „Figaro’'s Hochzeit“ auf. Dem Gastspiel des Herrn d'Andrade wird dann das nur auf einige Abende berechnete Gastspiel der Frau Gerster folgen.

Die im Belle⸗Alliance⸗Theater (Neue Deutsche Oper) noch in dieser Woche in Scene gehende Neuheit „Der Weiberkrieg“ von Felix von Woyrsch behandelt eine der Kriegsepisoden im Schwabenlande. Die Einstudirung und Leitung der Oper ruht in den Händen des Herrn Robert Erben. Die ersten Partien sind mit den Damen Galfy, Tomschik, Hedinger, Wuschke, Matzenauer und den Herren Schinkel, Richard, Schmidt ꝛc. besetzt.

Der Saal Bechstein nähert sich seiner Vollendung; zur Feier seiner Eröffnung werden folgende Concerte gegeben: am 4. Oktober Klavierabend von Dr. Hans von Bülow, am 5. Oktober Kammer⸗ musik⸗-Abend von Dr. Johannes Brahms, Professoren Joachim, de Ahna, Wirth und Hausmann und Kammermusiker Mühlfeld, am 6. Oktober Concert von Anton Rubinstein, unter Mitwirkung von Fräulein Anne von Jerebtzoff, einer jungen Sängerin aus St. Petersburg, und Herrn Concertmeister Carl Halir aus Weimar. Ein Billetverkauf findet nicht statt. Von dem unter dem Protectorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich Carl stehenden Central⸗Comité der „Deutschen Frauenabtheilung bei der Weltausstellung in Chicago“ ist Fräulein Anna Morsch, Musikschriftstellerin und Directorin des Musikinstituts Ansbacherstraße 58, mit der Bear⸗ beitung der Musikabtheilung betraut. Sie hat von ungefähr 120 der gegenwärtig lebenden deutschen Tonkünstlerinnen die Biographien esammelt, um sie in einem gut ausgestatteten Buche herauszugeben. Hie Photographien dieser Künstlerinnen werden in einem Prachtalbum vereinigt werden. Zur Beschaffung der nicht unbedeutenden Kosten wird am 10. Oktober in der Sing⸗Akademie ein Concert statt⸗ finden, wozu Hervoerag nh. Kräfte ihre Mitwirkung zugesagt haben

Mannigfaltiges.

Der Ehrenpreis, den Seine Majestät der Kaiser und König für den siegenden Reiter der österreichisch⸗ungarischen Armee

386 854 um 13 799 Wohnungen u. s. w. von 13 672 880 ℳ, also mit einem Durchschnittsbetrage von 991 für die Wohnung vermehrt. 2 hnungen hatte sich gegen das Vorjahr um 4831 vermehrt und ergaben im Durchschnitt

15. L

on „Birkhahn“.

getragen, erfährt das Kieler „Tgb

bei dem geplanten Distanzritt Berlin Wien stiftet, ist wie die „N. Pr. Z.“ erfährt, eine silberne Porträtbüste des Kaisers in Garde⸗Husaren⸗Uniform, mit der herabhängenden Attila und dem Kalpak auf dem Haupte. Die Büste steht auf einem silbernen, vergoldeten Sockel in Rococo, der auf einer Plinthe aus rothem deutsch⸗afrikanischen Marmor ruht. Vier Löwenköpfe auf reich ornamentirten Spangen theilen den Sockel in Vorn ist der Namenszug Seiner Majestät, darunter ein auffliegender Adler angebracht. Die übrigen Felder sind mit Sport⸗Emblemen und Wappenschildern geschmückt. Diese künst⸗ lerisch und technisch gelungene Silberarbeit steht auf einem grünen Marmoruntersatze, auf dem geschmackvoll montirte Lorbeerfestons und die Cartouche mit der emaillirten Widmung hängen. Der Ciseleur Gustav Lind hier hat dieses Kunstwerk entworfen und aus⸗ geführt. Der Ehrenpreis Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph besteht aus der hohen Statuette eines öͤsterreichischen Husaren⸗Offiziers in voller Ausrüstung, der auf einem im Distanz⸗Trab gehenden Vollblüter sitzt. Reiter und Pferd, das letztere nach einem vom Obersten Grafen Auersperg zur Ver⸗ fügung gestellten Modell gebildet, sind aus schwerem Silber ange⸗ fertigt. Die Statuette ruht auf einem Ebenholz⸗Sockel, der auf beiden Seiten silberne Reliefs zeigt, das eine das Brandenburger Thor, das andere den Stefans⸗Thurm vorstellend. Vorn ist an dem Sockel eine silberne Platte angebracht, welche die mit dem Wappen der Habsburger geschmückte Dedication enthält.

Alle innerhalb des Weichbildes der Stadt Berlin belegenen, Ertrag gewährenden Grundstücke mit ihren Wohnungen, Gelassen und Plätzen betrugen im ersten Vierteljahr 1892 22 796. Davon waren 22 343 mit Gebäuden besetzt und 453 unbebaut. Die voll besteuerten Wohnungen hatten einen Miethswerth von 230 691 006ℳ, die theilweise besteuerten Wohnungen einen steuerpflichtigen Miethsantheil von 6 830 985 ℳ, zusammen also 237 521 991 ℳ, gegen das Vorjahr mit 234 391 396 um 3130 595 höher. Die Zahl der vermietheten oder von den Grundstücks⸗Eigenthümern selbst benutzten Wohnungen oder ein zusammenhängendes Ganze bildenden Dienst⸗, Geschäfts⸗-, Fabrik⸗ oder Arbeitsräume betrug 400 653 und hatte sich gegen das Vorjahr mit s mit einem Miethswerthe

Die unvermietheten Wohnungen hatten

98 N

für die Wohnung 450 Miethswerth gegen 451 des Vorjahres. An steuerfreien 200 sind 69 199 Wohnungen mit 10 730 658 Miethswerth ge⸗ zählt worden. b

betrage von jährlich 200 nach: im ersten Vierteljahr 1891 = 12 042 mit einem Miethswerth von 1 695 887 ℳ, 1890 = 13 117 mit einem Miethswerth von 1 829 464 ℳ, 495 mi einem Miethswerth von 1 720 236 ℳ, zusammen 37 654 steuerfreie Wohnungen mit 5 245 587 Miethswerth, also im Durchschnitt

Wohnungen mit einer Jahresmiethe bis zu

Neu wiesen die Verwaltungsberichte bis zum Mieths⸗ 1889 = 12 495 mit

9

für das Jahr 12551 steuerfreie Wohnungen mit 1 748 529 Mieths⸗ werth. 10 730 658 Miethswerth weniger 56 648 steuerfreie Wohnungen mit 8 982 129

Dies sind gegen obige 69 199 steuerfreie Wohnungen mit

Bei dem gestrigen Rennen in Hoppegarten siegte im „Herzog Ratibor⸗Rennen“ des Königlichen Hauptgestüts Graditz F.⸗H.

Ueber einen Unfall, der sich während e zwischen Danzig und Saßnitz zu⸗ l.“ folgendes: Es war eine dunkle

Kiel, 26. September. Ueb Schlußmanövers in der Ostse

Nacht, als die erste Torpedo⸗Division geschlossen mit abgeblendetem

Licht auf See war. Der Commandant des Torpedoboots „S 2“‧, Lieutenant Koelle saß auf dem Eisengitter, welches die Bordwand zur Sicherung der Besatzung umfaßt. Dasselbe muß in dem Augenblicke gebrochen sein, als eine mächtige Sturzsee über das Boot sich ergoß und den unglücklichen Offizier mit in die See riß. Der hohe Seegang und die dunkle Nacht machten eine Rettung unmöglich. Lieutenant Koelle gehörte der Nordseestation an.

Hannover, 25. September. Gestern verstarb, wie der „Hann. Cour.“ berichtet, hier der letzte Kämpfer aus den Be⸗ freiungskriegen, General⸗Lieutenant a. D. Carl Müller. Geboren am 26. November 1796, nahm er als kaum neunzehnjähriger Offizier an der Schlacht von Waterloo theil und stieg später im Heeresdienst von Stufe zu Stufe, bis er 16. Juni 1866 als General⸗Lieutenant den erbetenen Abschied erhielt.

Kösen, 26. September. Der Allgemeine Deutsche Bäder⸗ Verband wird am 6., 7. und 8. Oktober seine erste öffentliche Jahresversammlung in Kösen abhalten.

Düren, 26. September. Gestern fand hier, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, unter großer Betheiligung des Publikums die feier⸗ liche Enthüllung eines Denkmals für den Fürsten Bismarck statt.

Heidelberg, 23. September. Der Lieutenant des 21. Dra⸗ goner⸗Regiments A. von Bohlen und Halbach, commandirt zur Gesandtschaft im Haag, hat, wie der „Köln. Ztg.“ geschrieben wird, mit seinem Jucker⸗Viererzug die Strecke vom Haag bis Heidelberg in sieben Tagen und einem Ruhe⸗ tage zurückgelegt. Die Wegstrecke betrug genauer Abmessung zufolge 655 km. Die vier Pferde und der Insasse sind wohlbehalten in Heidelberg angekommen. Das sehr warme Wetter und die theil⸗ weise sehr ungünstigen harten Wege Hollands, sowie theilweise sehr bergiges Gelände haben die Fahrt sehr erschwert, zumal da die Jucker durchaus nicht in „Training“ waren.

Hamburg, 26. September. Auf der Uhlenborst entstand, laut Meldung des „W. T. B.“, gestern in der Geibelstraße ein Boden⸗ brand, der bald gelöscht wurde. Drei Kinder, der sechsjährige Gustav Lindigkeit, die dreijährige Anna Lindigkeit und der vier⸗ jährige Gottfried Gottschalk sind durch die Flammen ums Leben ge⸗ kommen.

8 Catania, 26. September. Der Ausbruch des Aetna zeigt nach einer Meldung des „W. T. B.“ wieder eine erhebliche Zunahme.

Konstantinopel, 26. September. Das in der Hauptstraße 2 belegene neue französische Theater ist, wie „W. T. B.“ berichtet, heute früh abgebrannt. Ein Verlust an Menschenleben ist nicht zu beklagen.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen. Triest, 27. September. (W. T. B.) Der König von Griechenland hat sich an Bord der „Sphakteria“ zur Rück⸗ kehr nach Griechenland eingeschifft. 1

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

1ͤNNqę;ęęę;2ęuNͥqqZIIR,C%11“n

Wetterbe eptember,

8

sp. m.

Anfang 7 Uhr.

8

Bar. auf 0 Gr. [. 40R.

u. d. Meere Celsius

Stationen. Wetter. Text von P.

Temperatur

in

0 50 C.

red. in Milli

wolkig bedeckt bedeckt Z Ahalb bed. 2 wolkenlos W. 2 halb bed. still wolkig

2 8

Mullaghmore Aberdeen.. Christiansund 748. Kopenhagen. 760 Stockholm . 760.

753

S er 1 753 t. Petersburg 756 Moskau N⸗759

Cork, Queens⸗ 11tö 750 Cherbourg . 759 1616766 111“ mburg.. 759 winemünde 763. Neufahrwasser 764

Memel 763 V still halb bed.

5 v ünster.. 764 2heiter Karlsruhe. 762 still Dunst ⁴) Wiesbaden 761 still halb bed. ³) München. 765 W 2 beiter Ch 762 3 wolkig

4 762 2halb bed. Wien 764 still wolkenlos Breslau. 765 2 wolkenlos Ile d'Aix 760 2heiter b Nizza.. 764 1 wolkenlos 1“ 764 still wolkenlos

1) Abends, Morgens Dunst. ²) Thau. ³) Nachts Thau. ⁴) Thau. ⁵) Nachts Thau. Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum unter 739 mm Jahn. liegt westlich von Schottland und hat seinen Wirkungskreis über Großbritannien und das Nord⸗ seegebiet ausgebreitet, während der Luftdruck über den Alpen und Südost⸗Europa am höchsten ist. Ueber Deutschland wehen allenthalben schwache süd⸗ Mittwoch: östliche bis füdwestliche Winde bei milder, vor. Cyelus.

—2 as n. —-

G 9

Gaul.

8

director Hertel.

SO69G

—— O Ohn·OSgEggÖSʒ

0

4 bedeckt 3halb bed. 3 halb bed.

Sz

3 halb

3 heiter²)

1 wolkenl. ³) 3 halb bed.

Freitag:

6GG 8

9

ÅoG;

2 8 32

Frieden.

9

8 G

stadtluft. Donnerstag:

99˙G 9U

wiegend heiterer Witterung ohne nennenswerthe Schönröschen.

Niederschläge. An der deutschen Küste liegt die unter dem Mittelwerthe. Bei der weiteren Aus⸗ breitung der Depression im Nordwesten nach Osten

westliche Deutschland Trübung mit auffrischenden Südwestwinden zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.

Donnerstag:

pinel.

Theater⸗Anzeigen.

haus. 194. Vorstellung. 3 Aufzügen und einem Vorspiel von Richard Wagner. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 6 ½ Uhr.

Sthaufpielbaus. 203. Vorstellung. Die Brant der Nothleid von Messina, oder: Die feindlichen Brüder.

Trauerspiel in 4 Aufzügen von Schiller. Die zur Handlung gehörige Musik von B. A. Weber. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube Fidelio.

Donnerstag: Opernhaus. 195. Vorstellung. Freund Fritz. Lvrische Oper in 3 Acten von P. Mascagni. des Figaro. Suardon 8 Chatrian), deutsch von M. Kalbeck. In Scene ge⸗ setzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ meister Weingartner. Die Puppenfee. Panto⸗ mimisches Ballet⸗Divertissement von Haßreiter und Musik von J. Bayer. vom Balletmeister Emil Graeb. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von Wildenbruch. In Scene esest vom Ober⸗Regisseur Arrangirt vom Balletmeister G. Ambrogio, aus⸗ 8 geführt von der Prima Ballerina Louise Louison, der Solotänzerin Fräulein Antonie Reimann und Anfang 7 ½ Uhr. Auf allgemeines Verlangen: Die schöne Melusine. Komische Oper in 3 Acten und einem Vorspiel von Elard Hoffschläger. Musik von In Scene gesetzt von W. Hock.

Max Grube. Anfang

Deutsches Theater. 2 ; des Abonnements. Donnerstag: College Crampton. 4. Goethe⸗ Torquato Tasso.

Berliner Theater. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der Hüttenbesitzer. (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Freitag: 5. Abonnements⸗Vorstellung. Napoleon.

Lessing-Theater. Anfang 7 ½ Uhr. Zum 1. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg.

Freitag: Die Orientreise.

Wallner⸗Theater. Mittwoch: Zum 5. Male: Papa Finder. Anfang 7 ½ Uhr. 16 Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

griedrich -Wilhelmstädtisches Theater.

gZgweiter 7. Aufführung:

.. on Hector Cremieux und Ernest Blum. Deutsch 8 B e bis 8 g g. Temperatur bis zu 4, im Binnenlande bis zu 6 Grad von Carl Treumann. Musik von Jacaues Offenbach. Für die hiesige Bühne Angfrichtet bon, . Herrmann. 8 dhibee⸗ʒr 1 8 4 Scene gesetzt von Julius Fritzsche. N f f 8 11“ 77 8 und Nordosten hin dürfte insbesondere für das nord Derr Kapellmeister Federmann.

Dieselbe Vorstellung.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Zum 98. Male: Der selige Tou⸗ - in 3 veiehehe . 4 1 8 8 eutsch von Gustav von oser. Vorher: Zum

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ 5. Male: Schlittenrecht. Lustspiel in 1 Act von 1 Sountag 50 ₰. Götterdämmerung in Burghard von Cramm. 1 Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Matinée zum Besten en in Hamburg.

Kroll’s Theater.

(nach Erckmann und im Sommergarten. 2

In Scene gesetzt Dirigent: Musik⸗

204. Vorstellung.

Oper.

Mittwoch: Außerhalb

12 Tänzerinnen. Iphigenie auf Tauris. Donnerstag: Cyeclus. 6. Abend. 1 Von Th. Hentschel.

Mittwoch: Krieg im

Mittwoch: Die Groß⸗

Ballet⸗Autoren der K. u. K.

Orchesters. Anfang 7 ½ Uhr. 7 8

““ 8 1u6

Adolph Ernst⸗Theater.

23. Male: Die wilde Posse in 3 Acten von Conrad

Adolph Ernst. 5 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe

Abend im Offenbach⸗

mann. Zum 6. Male:

Dirigent:

88 spiel nach Fritz Reuter. nfang 7 Uhr. p ) Fritz

Donnerstag: Onkel Bräsig.

Mittwoch: Gastspiel der Großherzogl. Kammersängerin Fr. Moran⸗Olden. (Leonore: Fr. Moran⸗Olden.)

Donnerstag: Vorletztes Gastspiel des Sgr. d'Andrade und Gastspiel der Fr. Moran⸗Olden. Die Hochzeit

Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Mittwoch: Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober⸗R 9 A. Friese. Die Welt in Bild und Tanz. Phantast. Ausstattungs⸗Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. Während der Pause: Promenade⸗Concert des Theater⸗

gisseur Herrn C.

Mittwoch: Zum Madonna. posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von

Vorstellung.

ihrun Mit neuer Ausstattung: Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Komische Operette in 3 Acten Mittwoch: Gesammt⸗Gastspiel des Fritz Reuter⸗ Ensemble unter Direction von August Junker⸗ Kein Hüsung. (Keine Heimstätte.) Volksstück in 3 Acten und einem Nach⸗

Anfang 7 ½ Uhr.

Der Sommergarten ist ge

Concerte.

Concert-Haus. Mittwoch: Karl Mender⸗ Concert. Anfang 7 Uhr. 1

Quv.: „Eine nordische Heerfahrt“ von Hartmann. Die lustigen Weiber von Windsor“ von Nicolai. Vorspiel zur Oper „Loreley“ von Bruch. „Liebes⸗

Tägli i günstigem Wetter: Großes Concert 1 Täglich, bei günstigem Wetter: Großes Conce - e S.. MF.no Unfang an Sonn⸗ und Festtagen gedicht“, Walzer (neu) von Waldteufel. Phantaste

4 Uhr, an den Wochentagen 5 ½ Uhr.

Belle-Alliance⸗Theater. Neue Deutsche Mittwoch: Joseph in Egypten. Oper in 3 Acten von Méhul. In Scene gesetzt von W. Hock. 3 Mle ee e 5 ö. 8 1 Der nene Dirigent: Kapellmeister A. Kellermann. Hierauf: Ballet⸗ Divertissement. Pas

„Der Zigeunerbaron“ von Strauß. „Largo“ von Händel. „Souvenir de Spaa“ für Cello von Servais (Herr Detloff).

11111“1“ Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe von Müller mit Hrn. Lieut. Willy von Oertzen (Gr.⸗Lunow Neu⸗ Strelitz). Freiin Delphine von Puttkamer mit Hrn. Lieut. von Grolman (Stolp i. Pomm.). Frl. Anna Stöwesand mit Hrn. Pastor und Rector Albert Schlüter (Weißenfels a. S.— Freienwalde i. Pomm.).

Verehelicht: Hr. Rittmeister Graf von Pfeil mit Frl. von Johnston (Görlitz). Hr. Lieut. Frhr. von Hollen mit Reichsgräfin von Platen zu Hallermund (Eutin). Hr. Lieut. Hans Frhr. von Berlepsch mit Frl. Agnes von Hevnitz (Bautzen). Hr. Bezirks⸗Assessor Fritz Krug von Nidda mit Frl. Ella von Thümmel (Dres⸗ den). Hr. Hauptmann Nicolai mit Frl. von Alten (Dresden). Hr. Prem.⸗Lieut. Wilhelm von Sydow mit Frl. Anna von Heinz (Schloß Tegel). Hr. Li

de Shawls.

Hr. Lieut. Detlof von Oertzen mit Freiin Sophie von Uslar⸗Gleichen (Dobbertin). Hr. Regierungs⸗Rath Reinhold von Borstell mit Frl. Magdalena ven Schoeler (Posen Mittel⸗Langheinersdorf). Hr. Alfred von Olszewski mit Freiin Gabriele von Zedlitz und Neukirch (Kauffung).

Gesangs⸗ Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Taeg⸗ lichsbeck (Groß⸗Lichterfelde). Hrn. Ober⸗Stabs⸗ arzt Dr. Timann (Potsdam). Hrn. Professor Wiedemann (Bonn). Hrn. Prem.⸗Lieut. von Oven (Spandau). Hrn. Königl. Niederländi⸗ schen Geschäftsträger ad interim Jonkheer Dr. jur. van Eys van Lienden (Berlin). Hrn. Fürstl. Kammer⸗Director Franz Frhrn. von der Reck (Neuwied). Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Hans von Heuduck (Berlin).

Gestorben: Verw. Fr. Ober⸗Regierungs⸗Rath Schede, geb. Pufahl (Merseburg).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director

1“ Berlin:

9 Vorm. 10 Ab.

13815811· Hohenzollern⸗Galerie

8 Lehrter Bahnhof. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. Kinder die Hälfte.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

Anfang 7 ½ Uhr.

Geöffnet von 12 —11

*

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde Am Landes⸗ SS. ⸗Park (Lehrter Bahnhof). t.

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Actien und Actiengesellschaften) für die

6 11“ I1“

Verlag der Expedition (Scholzz5.

Woche vom 19. bis 24. September 1892.

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 27. September

Literatur. Geschichte.

ff. Oberbayerisches Archiv für vaterländische Ge⸗

schichte. Herausgegeben von dem Historischen Verein von Ober⸗ bayern. 47. Bd. München, 1891/92. Zwei Aufsätze von Reichs⸗ Archiv⸗Rath Haeutle eröffnen das vorliegende Heft. Im ersten behandelt der Verfasser den Tod und das Begräbniß des Herzogs Ludwig VII. von Bayern⸗Ingolstadt (gest. 1447) und be⸗ richtigt dabei mannigfache Irrthümer, die sich über dies Ereigniß ge⸗ bildet hatten, im zweiten theilt er die Stadtrechte der Städte Neuöttingen, Neustadt (an der Donau), Schöngau, Vilzhofen, Wasserburg und Weilheim mit, die er untereinander vergleicht und erläutert. Die „Beiträge zur Geschichte des Schlosses Karlstein bei Reichen⸗ hall von Georg Ferchl bringen nicht unwichtige Mittheilungen zur Rechts⸗ und Wirthschaftsgeschichte des Mittelalters, während die übrigen Aufsätze „über den einstigen Bärenstand und über Bärenjagden im Isarwinkel“ von Pfund, der zweite Theil der Geschichte der Hofmark Windach von Baader und sdie ältesten Bestandtheile des heutigen Bezirksamts Wiesbach“ von Wessinger nur für den Localhistoriker von Interesse sind. Beigelegt sind der Lieferung die seit dem Juli d. J. unter Redaction von Joseph Finck neu erschienenen Monatsschriften des Vereins, welche mancherlei kleine Mittheilungen, namentlich Vorträge, enthalten. Hervorzuheben ist ein Aufsatz des Vorsitzenden des Vereins, General⸗ Majors a. D. Popp über die Schanzen bei Grünwald, Baierbrunn und Schäftlarn, die der Verfasser theils auf das Mittelalter, theils auf frühere Zeiten zurückführt. Militärisches.

Gesammelte Schriften und Denkwürdigkeiten des Feldmarschalls Grafen Moltke. 5. Band. Zweite Samm⸗ lung der Briefe Moltke's und Erinnerungen an ihn. Verlag von „S. Mittler u. Sohn, Berlin. Pr. 5 ℳ, geb. 6,60 Max Fähns schreibt hierüber im Mil.⸗Wochenbl: Der vorliegende 5. Band der Gesammelten Schriften und Denkwürdigkeiten des Feldmarschalls Grafen Moltke ist eine vorzügliche Ergänzung der bisher erschienenen Bände. Er bringt zunächst den zweiten Theil der Briefsammlung: die wenigen erhaltenen Briefe an den Vater, eine Auslese derjenigen an die Geschwister (an die Schwestern Auguste und Magdalene und an den Bruder Fritz), Briefe an den Neffen Wilhelm von Moltke und dessen Kinder, solche an Gönner, Freunde und Verehrer, sowie gelegentliche briefliche Aeußerungen über Religion, Erziehung, Wohlthätigkeit, Völkerrecht, Politik und Krieg, endlich den Austausch von Glückwünschen, Höflichkeiten u. dergl. m., in denen nicht minder als in dem intimsten Familienverkehr der Adel der Ge⸗ sinnung, die Kraft der Ueberzeugung und das schöne Ebenmaß der Seele des großen Mannes erquickend zu Tage treten. Das letzte Drittel des Bandes ist Erinnerungen an den Feldmarschall gewidmet: Erinnerungen aus dem Kreise der Verwandten und dem der Jugendfreunde, solchen an sein Wirken in den letzten Jahrzehnten und den Gedenkreden des Feldpropstes der Armee D. Richter an Moltke's Sarge und des Geheimen Raths Curtius in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Von großem Interesse sind die Auf⸗ zeichnungen des Generals der Infanterie von Verdy und die des General⸗Lieutenants von Blume. Tritt in den ersteren ein köstlicher Humor sowohl des Feldmarfchalls als des Verfassers hervor, so bieten die Mittheilungen des Generals von Blume über den Generalstab des Großen Hauptquartiers im deutsch⸗französischen Kriege zugleich höchst werthvolle Beiträge zum Verständniß der Einrichtung und der Arbeits⸗ weise dieses ruhmgekrönten, höchsten Organs unseres Heeres.

Blücher's Uebergang über den Rhein bei Caub von Dr. W. Sauer, Königlicher Archivar zu Wiesbaden. Wiesbaden 1892. C. W. Kreidel's Verlag. Preis 3,20 Nachdem der Zustand der französischen Armee vom 30. Oktober bis 9. November 1813, die Thätigkeit der Hauptarmee und der schlesischen Armee vom 2. bis 18. November, sowie die Verhältnisse im Herzogthum Nassau, das in dieser Zeit aus dem Rheinbund austrat und zu den Ver⸗ bündeten überging, geschildert sind, kommt der Verfasser zur Dar⸗ stellung des am 1. Januar 1814 und den folgenden Tagen ausgeführten Uebergangs der schlesischen Armee über den Rhein bei Caub, den er mit Recht als eine der denkwürdigsten Thaten dieser Armee bezeichnet. Die Schwierigkeiten des auf Kähnen fast unter den Augen der Franzosen bewirkten Uebergangs des Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments, ebenso wie die des gleichzeitig begonnenen, durch einen widrigen Zwischenfall aber ver⸗ zögerten Baues der erst am 2. Januar Morgens vollendeten Brücke werden eingehend gewürdigt und der Ordnungsliebe und Disciplin der an Lebensmitteln und Pferdefutter Mangel leidenden 60 000 Mann starken Truppen, sowie der patriotischen Opferfreudigkeit der Ein⸗ wohner in den umliegenden deutschen Ortschaften die gebührende An⸗ erkennung gezollt. Die häufig aufgeworfene Frage, ob der Feld⸗ marschall Blücher bereits am 1. Januar den Rhein überschritten hat, muß jedoch auch hier unentschieden gelassen werden. 1“]

Volkswirthschaft. 6

Die wirthschaftlichen Verträge Deutschlands vom Geheimen Regierungs⸗Rath Dr. von Poschinger. R. von Decker's Verlag, Berlin. Erster Band: Die de utschen Konsular⸗ verträge. Mit dem vorliegenden Werk wird dem vielfach hervor⸗ getretenen Bedürfniß, die gesammten wirthschaftlichen Verträg Deutschlands in einer Ausgabe zusammengestellt zu sehen, entsprochen. Der erste Band (Pr. 3 ℳ) enthält die deutschen Konsularverträge, welche den Handel und die Schiffahrt besonders berühren und namentlich von Privaten oft nachgeschlagen werden müssen. Das Buch wird für Exporteure, Banken, Amtsstellen, kaufmännische Corporationen, Konsuln und Bibliotheken unentbehrlich sein. Hieran wird sich als zweiter Band eine Zusammenstellung aller vom deutschen Zollverein und später vom Deutschen Reich abgeschlossenen und zur Zeit noch in Kraft befindlichen Han⸗ dels⸗ und Schiffahrtsvertrage anreihen. Den Abschluß bildet in einem dritten Bande eine Sammlung aller auf den Schutz des geistigen“ Eigenthums (Marken, Muster, Modelle und Werke der Literatur und Kunst) bezüglichen internationalen Vereinbarungen Deutschlands. Wie uns die Verlagshandlung mittheilt, ist auch Band II. bereits im Druck und soll das ganze Werk, von dem jeder Band einzeln zu haben ist, noch vor Weihnachten fertig werden.

Die wirthschaftliche Bedeutung der Rhein⸗See⸗

schiffahrt von Dr. R. van der Borght. Secretär der Handels⸗

kammer zu Köln, herausgegeben von der Handelskammer zu Köln a. Rh. Köln 1892. Im Selbstverlag der Handelskammer. Die fortgesetzten Bemühungen, den Rhein wieder, wie vor Jahrhunderten, zu einer Seestraße zu machen, haben in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht und die wesentlichsten Hindernisse beseitigt. Die Rheinzölle sind gefallen, die Fahrstraße des Rheins unterhalb Köln ist auf 3 m unter dem gemittelten niedrigsten Wasserstande aus⸗ gebaggert, die Schiffsbautechnik hat eine brauchbare Form für seetüchtige Schiffe mit geringem Tiefgang und kleinerem Kohlenverbrauch ge⸗ junden. Dadurch wurde es möglich, den Gedanken nach einer Rhein⸗ Seeschiffahrt zu verwirklichen. Die Badische Schraubenboot⸗Gesell⸗

schaft (jetzige Rhein⸗ und Seeschiffahrts⸗Gesellschaft hat im Jahre

2 * 8 3 2 188 ü8 E11I““ 85 die Linie Köln⸗London mit den beiden Seedampfern „Industrie

und „Energie“ in regelmäßigen Fahrten eröffnet. Seit 1889 unter⸗ hält die Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft Neptun“ in Bremen mit sieben Dampfern vier Linien, von Köln nach Bremen, Hamburg, Stettin und Danzig. Da jedoch die Handelskammer zu Köln zu der Ueber⸗ zeugung gekommen ist, daß das Bedürfniß mit dem jetzigen Umfange der Rhein⸗Seeschiffahrt nicht annähernd befriedigt werden konnte, sondern daß dazu eine Seestraße von erheblich größerer Leistungsfähigkeit nöthig und daß diese ohne eine vorherige gründ⸗ liche technische Prüfung der Frage nicht zu erreichen sei, setzte sie eine aus Mitgliedern der Handelskammer und perschiedenen Sachverstän⸗ digen bestehende Commission nieder, die im Sommer 1891 den Plan faßte, mit den betheiligten Städten, Handelskammern, Staatsbehörden u. s. w. auf Grund einer besonderen Denkschrift in Verhandlungen darüber einzutreten, wie die schwierige Aufgabe der technischen Prüfung zu verwirklichen sei. Aus diesen Erwägungen ist die vorliegende Denkschrift entstanden, deren Hauptaufgabe die Untersuchung der wirth⸗ schaftlichen Wirkungen des Rhein⸗Seeweges ist. Ihre Ausführungen bezwecken, das Interesse an der Sache in weiteren Kreisen zu erwecken und die Ueberzeugung zu verbreiten, daß die Herstellung einer Seestraße auf dem Rhein für die wirthschaftliche Ent⸗ wickelung des westlichen und südwestlichen Deutschland und damit auch für das ganze Reich eine hervorragende Bedeutung haben muß. Nach gründlicher Erörterung aller in Betracht kommenden Fragen, wie der beguemeren Güterverladung, Verminderung der Frachtkosten, Werth⸗ erhöhung angrenzender und Gewinnung neuer Culturflächen, Ver⸗ ringerung der Ueberschwemmungsgefahr, Bedeutung für die Landes⸗ vertheidigung, Erhöhung der Bedeutung geplanter Kanal⸗ und Eisen⸗ bahnlinien, Wirkung auf die Eisenbahnen, Schätzung des Verkehrs auf dem Seewege Köln⸗Rotterdam, gewerblichen Bedeutung des be⸗ theiligten Gebiets u. s. w., kommt die Denkschrift zu dem Schluß, daß bei der Einfuhr voraussichtlich 1 422 000 t, bei der Ausfuhr 1 742 000 t auf dem neuen Seewege zur Beförderung kommen Wund damit die Summen von 4 078 000 und 2 008 200 (d. h. 2 für die Tonne) erspart werden würden. Nach Ansicht des Verfassers würde die Länge der erforderlichen Fahrrinne für den Rhein 316 km betragen; diese somie eine Breite der oberen Fahr⸗ rinne von 150 m (der Suezkanal hat eine obere Breite von 58 bis 100 m, während für den Nord⸗Ostsee⸗Kanal eine obere Breite von 50 m als genügend angesehen wird) würde sich ohne Schwierigkeit ausführen lassen. Die Hauptfrage bliebe dann die Tiefe der herzu⸗ stellenden Rhein⸗Seestraße, die nach den bisherigen Erfahrungen bei anderen Seestraßen nicht mehr als 6 ½ m. zu betragen brauchte, da beispielsweise 94 % aller durch die Nordsee⸗ schleusen bis Amsterdam gegangenen Schiffe bei einer solchen Fahrtiefe auf einer Rhein⸗Seestraße verkehren könnten. Die oben angegebenen absichtlich zu Ungunsten des Seeweges gering geschätzten Ersparnisse der Unkosten würden bei einer Vertiefung bis auf 6 m sich noch auf etwa 9 Millionen Mark erhöhen, bei einer Vertiefung auf weniger als 5 m sich dagegen ein wenig vermindern, aber immer noch sich auf etwa 4 Millionen Mark belaufen und bei Zugrunde⸗ legung eines Zinsfußes von 4 % einen Kapitalbetrag von 90 Millionen Mark darstellen, wodurch die Kosten für die herzustellende Fahrstraße voraussichtlich vollkommen gedeckt sein würden.

—— Der Leipzig⸗Elbe⸗Kanal und der Weg über Torgau von Curt Jacob. Torgau 1892. Verlag von Friedrich Jacob. Preis 60 J. Der Verfasser dieser kleinen Schrift unter⸗ sucht zunächst die Bedürfnißfrage für den Leipzig⸗Elbe⸗Kanal, bespricht dann in sachverständiger Weise die in Frage kommenden Projecte Leipzig⸗Torgau und Leipzig⸗Aken und entscheidet sich für das erstere der beiden Projecte, weil diese Linie bei einer Länge von 53 km um 27 Em kürzer ist als die andere, bei ihr nur 5 Schleusen gegen 8 bis 9 und nur 1 Bahnunterführung gegen deren 6 auszuführen sind, auch der Bau der durch Zuckerrübenboden führenden und zahlreiche Communicationswege schneidenden Linie Leipzig⸗Aken mehr technische Schwierigkeiten und höhere Kosten verursachen würde, als der durch Sandboden führenden Linie Leipzig⸗Torgau.

Reisebeschreibungen. Beim Fellah und Khedive, Bilder und Skizzen aus dem modernen Egypten von Hermann Steckner. Halle a. S. 1892.

Richard Mühlmann's Verlagshandlung (Mar Grosse). Preis 2,40 Aus den Erfahrungen bei einer zur Wiederherstellung der Gesund⸗ heit mit gutem Erfolge unternommenen zweijährigen Reise nach Egypten, wo das Land bis zur äußersten Südgrenze zweimal durch⸗ streift, die Wunderwerke aus grauer Vorzeit und die Verhältnisse der heutigen Bewohner in den verschiedenen Gesellschaftsklassen mit Ver⸗ ständniß beobachtet wurden, sind diese Bilder und Skizzen entstanden, die in fesselndem Erzählerton denjenigen, die Egypten aufzusuchen beabsichtigen, unterrichtende Fingerzeige geben, den übrigen aber eine anziehende Unterhaltung gewähren. Der Leser wird zuerst nach Alexandrien und Kairo geführt und bekommt einen genauen Einblick in die fremdartigen Lebensverhältnisse und die Sehenswürdigkeiten dieser Städte und ihrer Umgebungen. Den Leidenden werden sodann für die Wahl des Aufenthalts und für die Lebensweise werthvolle Rathschläge gegeben und dabei außer dem an der Stelle des alten Theben aus Nilschlamm erbauten Lacksor und dem am Ende der Schiffahrt vor den Stromschnellen des Nil in lieblicher Gegend ge⸗ legenen Assuan, besonders den Kranken, die der trockenen Warme be⸗ dürfen, als gesundester klimatischer Kurort das 21 km von Kairo entfernte, erst vor zwanzig Jahren auf Veranlassung eines deutschen Arztes entstandene, mit allen europäischen Beguemlichkeiten, elektrischer Beleuchtung, Fernsprecher u. s. w. versehene Heluan empfohlen, w man auch deutsche Aerzte und Apotheken, deutsche Bierhäuser und europäische Hotels findet. Sehr interessant sind die eingehenden Angaben über die ver⸗ schiedenen Gelegenheiten, auf dem Nil zu reisen, und die Mittheilungen über die Annehmlichkeiten, die Kosten und den Nutzen einer Nilreise in gesundheitlicher Beziehung. Zum Schluß wird der segensreiche Einfluß der jetzigen Herrscherfamilie Egyptens gebührend anerkannt und hervorgehoben, daß man ihr die Möglichkeit zu danken hat, Egypten, wie jedes andere Kulturland bereisen zu können, weil sie für eine gute, in hohem Ansehen stehende, unbedingte Sicherheit im Lande gewährleistende Polizei gesorgt und die von europäischen Ge⸗ sellschaften eingeführten vortrefflichen Verkehrseinrichtungen mit aller Kraft unterstützt hat. Erdkunde.

Indien in Wort und Bild, von Emil Schlagintweit. Zweite bis auf die Neuzeit fortgeführte billige Prachtausgabe mit 417 Illustrationen. In 45 Lieferungen zum Preise von je 50 ₰. 28.—30. Lieferung. Verlag von Schmidt u. Günther in Leipzig. Die vorliegenden Lieferungen setzen die Schilderung der Nordwest⸗ provinzen, der Bevölkerung, ihrer Sitten und Lebensweise, sowie der Ueberreste jener herrlichen Prachtbauten aus früher Zeit fort, an denen gerade diese Gegenden so reich sind. Einer der schönsten ist das Grabmal des Kaisers Altamsch am Kutub Minar bei Delhi, von dem zwei große vorzügliche Holzschnittabbildungen eine Anschauung gewähren. Auch die übrige illustrative Ausstattung, welche eine Reihe alter mohamedanischer Tempel, buddhistischer Pagoden, prächtiger Schlösser und Festungswerke aus der Glanzzeit Indiens vor Augen führt, ist im höchsten Grade anziehend.

Verschiedenes.

Schiller⸗Erinnerungen aus Marbach am Neckar

Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. Preis 4,50 Zur Er⸗

8

innerung an Schiller's Geburtshaus hat die Deutsche Verlagsanstalt in einer eleganten Leinwandmappe zwanzig Cartons in photo⸗ graphischem Lichtdruck in Cabinetsformat zusammengestellt. Die Por⸗ träts stellen den Dichter, seine Gattin, seine Söhne, seine ter, seinen Enkel, seine Eltern, seine Schwestern, sein Geburtshaus, das Schillerdenkmal in Marbach und eine Ansicht von Marbach dar; sie werden allen, die sich für das Leben und die Lebensverhältnisse des großen Dichters interessiren,⸗-eine willkommene Gabe sein.

Die geographische Verbreitung der Thiere von E. L. Trouessart. Aus dem Französischen übersetzt von W. Marshall. Mit 2 Karten in Farbendruck. In Original⸗Leinenband 4 Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Das Werk bildet den fünften Band von Weber's Naturwissenschaftlicher Bibliothek und heißt ““ Fe in Weise an. Der Ver⸗ asser erörtert in populärer Form das Problem der geographischen Verbreitung der Thiere. Nach den Auseinanderfetzungen über die schiedenen zoogeographischen Verbreitungsmittel der Thiere, wodurch die erste Hälfte in Anspruch genommen wird, folgt ein specielleres Eingehen auf die einzelnen Thiertypen, dem sich als Schluß eine Er⸗ örterung der Verhältnisse zwischen Paläontologie und Zoogeographie und über Ursprung und Wanderung der modernen Fauna anschließt.

2

8 Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 8 an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 10 449, nicht rechtzeitt gestellt keine Wagen In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 3765, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. gef

Dem Vorgehen der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin in Bezug auf die Actien der Oesterreichisch⸗Ungarischen Staats⸗ bahn ist die Handelskammer in Frankfurt a. M. mit dem Beschluß jene Actien nicht mehr im officiellen Cursblatt zur Notiz zu bringen und den beeidigten Maklern den Handel in diesen Papieren zu unter⸗ sagen, gefolgt. Ferner hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend auch die Effecten⸗Societät zu Frankfurt a. M. sich in dem⸗ selben Sinne schlüssig gemacht, wie auch der Münchener Handelsverein die Streichung der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahnactien vom 30. d. M. ab verfügt hat. Endlich macht die Hamburger Handelskammer bekannt, daß nach vorhergegan⸗ gener Verständigung mit den Börsenvorständen von Berlin und Frankfurt a. M. auch in Hamburg vom 3. Oktober cr. ab der Curs für die Aectien der Oesterreichisch⸗Ungarischen Staatsbahn in dem officiellen Curszettel nicht mehr notirt werden wird.

—., Zu der Generalversammlung der Dahme⸗Uckroer Eisenbahn⸗Gesellschaft vom 24. September d. J. waren 8 Actionäre mit 482 Stimmen erschienen. Die vorgelegte Bilanz wurde unter Ertheilung der Decharge festgestellt und danach beschlossen 2 ½ % Dividende auf die Actien Litt. B. zu vertheilen. Die aus⸗ scheidenden Mitglieder des Aufsichtsraths Landes⸗Syndicus Gerhardt⸗ Berlin und Stadtrath W. Fritzsche⸗Dahme wurden wiedergewählt.

Die Westfälische Union, Actiengesellschaft für Bergbau, Eisen⸗ und Draht⸗Industrie in Hamm hatte der „Köln. Ztg.“ zufolge, in dem abgelaufenen Geschäftsjahre einen Gewinn von 1 250 000 Die Abschreibungen belaufen sich auf 350 000 ℳ, der Erneuerungsfonds auf 200 000 ℳ, der Dispositions⸗ fonds auf 40 000 Für die Prioritätsactien wird eine Dividende von 12 %, für die Stammactien eine solche von 6 % vorgeschlagen.

Lei Pzig, 26. September. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per September per Oktober 3,62 ½ ℳ, per November 3,65 ℳ, per Dezember 3,67 ½ wes per Januar 3,67 ½ ℳ, per Februar 3,70 ℳ, per März 3,72 ½ ℳ, per April 3,72 ½ ℳ, per Mai 3,75 ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,75 Umsatz 100 000 kg.

Wien, 27. September. (W. T. B.) Ausweis der bahn in der Woche vom 16. bis 22. September 922 765 Mehreinnahme 44 658 Fl.

London, 26. September. (W. T. B.) Wollauction. guter Betheiligung Preise unverändert. Stimmung sehr fest.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

Glasgow, 26. September. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 8978 Tons gegen 8412 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 26. September. (W. T. B.) Wolle fester ruhig, Garne viel belebter, Preise unverändert, stramm; für zwei⸗ fädige Garne, ebenso für Mohair und Stoffe besserer Begehr.

Paris, 26. September. (W. T. B.) Die Syndici sämmt⸗ licher Wechselmakler⸗Genossenschaften Frankreichs haben ein gemeinsames Gesuch um Aufhebung der Voulevard⸗Börse an den Finanz⸗Minister gerichtet. In der Begründung des Gesuchs wird angeführt, die Boulevard⸗Börse diene nur den Privakinteressen einer Gruppe von professionellen Spielern und verursache durch die dort ausgeführten Operationen, falls nach dem officiellen Schluß der Börse ein politisches Ereigniß stattfinde, oft enorme Cursveränderungen. —New⸗York, 26. September. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete fest, war auch im weiteren Verlaufe fest und lebhaft und schloß zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 223 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 830 000 Unzen geschätzt. Silberverkäufe fanden⸗ nicht statt. Die Silber

ankäufe für den Staatsschatz betrugen 616 000 Unzen zu 83,80 à 83,85.

Weizen anfangs stetig, im Verlauf abgeschwächt auf Kabel⸗ nachrichten. Schluß fest. Mais anfangs stetig, dann befestigt, später Reaction auf Realisirungen der Haussiers. Schluß stetig.

Visible supply an Weizen 44 962 000 Bushels, do. an Mais 9 799 000 Bushels. Chicago, 26. September. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, im Verlaufe befestigt auf Käufe der Haussiers. Schluß fest. Mais anfangs stetig, dann befestigt, später Reaction auf günstiges Wetter. Schluß stetig. ““

London, 26. September. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Conway⸗Castle“ ist vorgestern auf der Ausreise in Cape⸗ town eingetroffen. Der Castle⸗Dampfer „Garth⸗Castle“ ist vorgestern auf der Heimreise in London eingetroffen. Der Castle⸗ Dampfer „Grantully⸗Castle“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen

8