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8 4 1
Nr. 18 des „Archips für Post und Telegraphie“ (Beiheft zum Amtsblatt des Reichs⸗Postamts, herausgegeben im Auftrage des Reichs⸗Postamts) hat fo Inhalt: I. Actenstücke und Aufsätze: Das Post⸗ und Telegraphenwesen in den Colonien Neu⸗Südwales, Neuseeland und Queensland (Schluß). — Die amerikanische Ex⸗ pedition nach Nord⸗Asien in den Jahren 1865 bis 1867 zur Her⸗ stellung einer telegraphischen Ueberlandverbindung zwischen der alten und neuen Welt (Schluß). — Mittheilungen aus der Geschichte des Königlichen Ober⸗Bergamts zu Dortmund und des Niederrheinisch⸗ Westfälischen Zergbaues. — Die Londoner Untergrundbahn. — II. Kleine Mittheilungen: Frühere Verkehrsverhältnisse von Villingen (Baden). — Geschäftsbereich der schweizerischen Postverwaltung. — III. Literatur des Verkehrswesen: Briefsteller für alle Lebens⸗ lagen. 1646.
Stateteik und Volkswirthschaft. Jer Invans) bests⸗ und Altersversicherung. 18 In Bayernoniavoln auf Grund der Invaliditäts⸗ und Alters⸗ versicherung im IAgift 1891 überhaupt 17 964 Rentengesuche ein⸗ gereicht, und zwar 17„Ut auf Altersrente und 225 auf Invalidenrente. Von ersteren wurden 17 040 und bezüglich der Invaliditätsrente 98 erledigt, und zwar durch Genehmigung von 12 586 Alters⸗ renten: und 26 Invalidenrentengesuchen, ferner durch Ab⸗ weisung von 3770 Alters⸗ und 61 Invalidenrentengesuchen und durch anderweitige Erledigung von 684 bezw. 11 Gesuchen. Die Gesammtsumme der genehmigten, nach Jahresrenten berechneten Rentenbeiträge bezifferte sich auf 1 544 261 ℳ 20 ₰ für Altersrente und auf 2951 ℳ 40 ₰ für Invaliditätsrente. Berufungen sind im ganzen 1879 bei den acht Schiedsgerichten anhängig geworden. Von diesen wurden 1604 Fälle erledigt, 275 waren am Schluß des Jahres noch in Instruction begriffen.
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Deutsche Gemeindebeamten.
Eine Statistik der Anstellungs⸗ und Gehalts⸗ verhältnisse der deutschen Gemeindebeamten im Jahre 1892 ist soeben, nach amtlichen Angaben bearbeitet von Dr. Klinck⸗ müller, dem Herausgeber der „Deutschen Gemeinde⸗Zeitung“ (Berlin, Verlag von P. Stankiewicz, Buchdruckerei), herausgegeben worden. Diese Statistik ist eine Fortsetzung der bereits in den Jahren 1872 und 1882 herausgegebenen Ermittelungen. Die neue Statistik ist gegenüber der letzten wesentlich erweitert: die letzte umfaßte nur 290 deutsche Städte, die gegenwärtige umfaßt rund 1000 deutsche Städte. Zweck der Zusammen⸗ stellung ist eine Orientirung über die wirthschaftliche Lage der Gemeindebeamten im Vergleich zu einander und zu den Staats⸗ beamtenklassen. Ob ein solcher Vergleich aus dem angegebenen Zahlen⸗ material allein möglich ist, da die besonderen örtlichen Verhältnisse, die oft große Verschiedenheiten bedingen, in dieser Statistik naturgemäß nicht berücksichtigt werden konnten, bleibe dahingestellt. Immerhin bieten die Zahlen eine Grundlage, die sich als brauchbar erweist, wenn die Zahlen mit Urtheil und unter Würdigung der örtlichen Ver⸗ schiedenheiten, über die man sich auf anderem Wege orientiren muß, benutzt werden. Das Zahlenmaterial ist sorgfältig zusammengestellt und überhebt die Stadtverwaltungen der Mühe, sich nach den Ver⸗ hältnissen in anderen Gemeinden durch Rückfrage zu erkundigen. Die Gemeinden sind nach Staaten und innerhalb dieser zweckmäßig nach dem Alphabet geordnet.
Zur Arbeiterbewegung.
In Solingen fand, wie die „Elbf. Ztg.“ berichtet, am Sonn⸗ tag eine Soelafistenn ersammlung statt, die nach heftigen Aus⸗ einandersetzungen zwischen dem socialdemokratischen Reichstags⸗ Abgeordneten Schumacher und „unabhängigen“ Socialdemokraten polizeilich aufgelöst wurde.
Der socialdemokratische Reichstags⸗Abgeordnete Liebknecht sprach am Sonntag in Mannheim, gestern, wie „D. B. H.“ meldet, in Frankfurt a. M. vor etwa 2000 Personen über die Grundsätze des Socialismus. (Vgl. Nr. 230 flgd. d. Bl.)
Aus Stockholm wird dem „D. B. H.“ gemeldet: Der social⸗ demokratische Districtsvorstand hat, wie die „Ny Tid“ be⸗ richtet, an mehrere hervorragende ausländische Socialdemo⸗ kraten die Aufforderung gerichtet, nach Schweden zu kommen und Vorträge zu halten. Eingeladen sind u. a. Bebel und Liebknecht, Burns und Hardie.
Wie der „Vorwärts“ mittheilt, haben die Maler und Färber der Firma A. Kirchhof in Asch⸗Forst am 1. Oktober die Arbeit niedergelegt.
Der Ausstand der 400 Arbeiter der mechanischen Holz⸗ sägerei von Götz u. Co. in Galatz ist nach demselben Blatt zu
sten der Arbeiter beendet worden. (Vgl. Nr. 221 d. Bl.)
Handel und Gewerbe. Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 9876, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. 1 In Oberschlesien sind am 1. d. M. gestellt 3100, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. vXX“
Zwangs⸗Versteigerung. Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks des Brunnenmachermeisters Gustav Kramer zu Steglitz, Birkbusch⸗ straße 4 belegen, eingestellt, da die Anträge zurückgenommen wurden.
— In Bonn ist am 1. Oktober eine neue Reichsbank⸗ Nebenstelle eröffnet worden. Reichsbank⸗Director Richter aus Köln übergab, wie die ‚„Köln. Ztg.“ mittheilt, dem Vorsteher Dr. Brosin das Amt in Anwesenheit des Vorstandes der Handels⸗ kammer Zur Feier dieses für den Handelsstand der Stadt Bonn und ihrer Umgebung bedeutungsvollen Ereignisses findet am nächsten Montag ein Festessen statt.
Leipzig, 3. Oktober.“ (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,57 ½ ℳ, per November 3,57 ½ ℳ, per Dezember 3,57 ½ ℳ, per Januar 3,62 ½ ℳ, per Februar 3,65 ℳ, per März 3,65 ℳ, per April 3,67 ½ ℳ, per Mai 3,70 ℳ, per Juni 3,72 ½ ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,72 ½ ℳ Umsatz 75 000 kg. .
Wien, 3. Oktober. (W. T. B.) Der „Pol. Korr.“ zufolge hat der Handels⸗Minister als eine staatliche E bei den schwierigen Verhältnissen in Triest eine zehn⸗ bis fünfzehn⸗ Staatsbahnen für Fracht⸗
Ausweis der Südbahn in
procentige Tarifreduction auf den sendungen von und nach Triest gewährt. Wien, 4. Oktober. (W. T. B.)
der Woche vom 23. bis 29. September 945 343 Fl., Mehr⸗ einnahme 33 281 Fl. London, 3. Oktober. (W.] T. B.) Wollauction. Stim⸗
mung freundlich, Preise unverändert, fest. Croßbreds eher besser gegen vorige Woche. An der Küste 3 Weizenladungen angeboten. Bradford, 3. Oktober. (W. T. B.) Wolle fest, Export⸗ garne belebter, Botanywarps theurer; in Stoffen mehr Geschäft. New⸗York, 3. Oktober. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete fest, war auch im weiteren Verlaufe fest und lebhaft und schloß sehr fest zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 357 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 800 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 136 000 Unzen. Die E1“ für den Staatsschatz betrugen 650 000 Unzen zu 83,45 à 83,58. 8— 88
geschwächt auf große Zufuhren; Schluß stetig.
Weizen anfangs stetig, im Verlauf wenig verändert. Schluß
matt, aber stetig. — Mais anfangs fest, dann besser, später Reaction
auf günstiges Wetter. Schluß stetig. Visible em an Weizen 47 902 000 Bushels, do. an Mais 10 945 000 Bushels. Chicago, 3. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, dann befestigt, später Reaction auf Realisirungen der Haussiers; Schluß stetig. — Mais anfangs kaum behauptet, im Verlauf ab⸗
Verdingungen im Auslande.
Dänemark.
i Jylland — Fyen, Aarhus. Lieferung von:
195 000 Stück rothe Façade⸗Mauersteine,
330 000 Stück geflammte, ganz gebrannte Mauersteine, 35 000 Stück geflammte, Mauersteine 48 000 Stück gelbe, gutgeformte Klinker *
für die Jütland — Fünenschen Staatsbahnen.
Bedingungen zur Einsicht an Ort und Stelle sowie auf den Stationen Fridericia und Kolding.
8
Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Leve-
ring af Mursteen“.
14. Oktober, 12 Uhr.
II.
Wasser⸗ und Gasröhren für das St. Hans⸗Hospital.
Bedingungen zur Einsicht an Oct und Stelle. Schriftliche Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Levering af Sto bejernsrér“ “
Verkehrs⸗Anstalten.
London, 3. Oktober. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Scot“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton Der Union⸗Dampfer „Moor“ ist auf der Heim⸗
abgegangen. iF reise am Sonntag in Southampton angekommen.
Theater und Musik.
Das Deutsche Theater veranstaltet ausnahmsweise am Sonntag eine Nachmittags⸗Vorstellung zu ermäßigten Preisen, deren
Ertrag zum Besten der Nothleidenden Hamburgs bestimmt ist. Zur
Aufführung kommt „Faust“ 1. Theil. Die Vorstellung beginnt um
2 ½ Uhr; der Beginn der Abend⸗Vorstellung ist für dieses eine Mal
auf 7 ½ Uhr festgesetzt. Der Verkauf der Billets zur Wohlthätigkeits⸗ Vorstellung findet von heute ab statt.
Im Berliner Theater geht morgen Kleist's „Käthchen von Heilbronn“ in der bereits mitgetheilten Besetzung zum ersten Male in Scene. Am Donnerstag, Freitag und Sonntag Abend finden die
ersten Wiederholungen — ebenfalls mit Agnes Sorma und Ludwig Barnay in den beiden Hauptrollen — statt.
Die nächste Neuheit des Residenz⸗Theaters, der dreiactige
Schwank „Im Pavillon“ (Le parfum) von Ernest Blum und Raoul Toché, ist zuerst im Jahre 1888 am Palais Royal in Paris auf⸗ geführt und seit dieser Zeit über vierhundert Mal gegeben worden. Die erste Aufführung des Stückes, dessen deutsche Uebersetzung von Ludwig Fischl besorgt ist, findet am Sonnabend statt.
Mit dem Beginn der Winterspielzeit sind im Kroll'schen Theater folgende Preise eingeführt worden: Fauteuil 3 ℳ, IJ. Parquet 2 ℳ, II. Parquet 1 ℳ 50 ₰, Balcon 1 ℳ 50 ₰, Logensitze 1 ℳ 25 ₰ und Stehplätze 75 ₰, welche indessen beim Gastspiel besonders hervorragender Künstler eine kleine Steigerung erfahren. Morgen wird Frau Etelka Gerster ihren Gastspiel⸗Cyklus in der Titelpartie von Donizetti's „Linda von Chamounix’ beginnen. Außerdem wirken in der Oper noch mit die Damen Ippen und Detschy, sowie die Herren Aranyi, Bertram, Gura und Poppe.
Die Direction des Belle⸗Alliance⸗Theaters (Neue
Deutsche Oper) hat, zahlreichen aus allen Kreisen an sie ergangenen Wünschen entsprechend, beschlossen, die Eintrittspreise von jetzt ab wie folgt festzusetzen: Fauteuil 3 ℳ, Parquet 2 ℳ, Mittelbalcon 1 ℳ 50 ₰, Seitenbalcon 1 ℳ Die Preise der Logenplätze bleiben unverändert.
Im Verlauf des Junkermann'schen Gastspiels im Thomas⸗ Theater, das nur bis Mitte November sich ausdehnen kann, werden noch einige Neuheiten zur Aufführung gelangen, zunächst ein vier⸗ actiger Schwank des Amerikaners Fricke: „Der Vereins⸗ präsident“.
Die kleine Pianistin Frida Simonson wird in ihrem am Sonnabend in der Sing⸗Akademie stattfindenden Concert Beet⸗ hoven's Clavier⸗Concert in C-dur mit Begleitung des Philharmo⸗ nischen Orchesters, sowie eine Reihe Bach'scher, Händel''scher, Mozart’scher, Raff scher und Chopin'scher Soli zu Gehör bringen.
Der Saal Bechstein, im Auftrage des Herrn Hermann Wolff in der Linkstraße 42, nahe dem Potsdamer Thor, im Frühjahre und Sommer 1892 vom Königlichen Baurath Fr. Schwechten erbaut, soll hauptsächlich Concerten, die einen intimen Charakter tragen, wie Klavier⸗, Lieder⸗, Kammermusik⸗Abende, sowie Vorträgen ꝛc. dienen. Der Eingang zum Saalgebäude ist ein provisorischer, da das
Vorderhaus, durch welches dieser Gang führt, erst im nächsten Sommer umgebaut werden kann. Durch zwei mit gepolsterten Windfängen versehene Thüren gelangt man
zum Vestibül, welches eine Höhe von 4 ½ m und einen Flächenraum von 250 qm hat. Mehr als die Hälfte des Vestibüls wird von der Garderobe eingenommen. Durch eine Glaswand von der Garderobe getrennt, ist der andere Theil des Vestibüls zu einem Zimmer für die Presse und einem kleinen Restaurant eingerichtet. Das Künstlerzimmer befindet sich neben dem Restaurant. In der Mitte der Glaswand ist die Billetkasse. Das ganze Vestibül, einfach gehalten, hat zwei Reihen schlanker Säulen, die eine massive Cassettendecke tragen. Der Kasse gegenüber führen zwei nur durch eine Balustrade getrennte Treppen von je 1,80 m Breite rechts und links über Vorplätze zum Saal. Dieser ist in freier Behandlung italienischer Renaissance gehalten, hat eine Höhe von 8 ½ m, eine Länge von 23 ½ m, bei einer Breite von 11,60 m. Der Saal hat eine reich gegliederte, vom Bildhauer Ernst Westpfahl ausgeführte Cassetten⸗Decke; die Wände sind durch cannelirte korinthische Pilaster gegliedert und nach unten durch ein Holzpaneel abgeschlossen. Das Mittelfeld über dem Podium enthält eine in Marmor ausge⸗ führte Nische, in der eine vom Professor Calandrelli modellirte Poly⸗ hymnia aufgestellt ist. Dem Podium gegenüber befindet sich der Balcon, der 100 Personen faßt. Der Saal selbst enthält 420 Klappsitze. Der Eingang zum Balcon (die Garderobe hierfür befindet sich im Vorraum zum Balcon), welcher in diesem Winter nur ein provisorischer ist, wird im nächsten Winter durch ein besonderes Treppenhaus bewerk⸗ stelligt werden, in dem sich auch die Garderobenräume für die Balcon⸗ besucher befinden werden. Die Beleuchtung des Saales und sämmt⸗ licher Nebenräume wird durch elektrisches Glühlicht, die Erwärmung durch Central⸗Warmwasserheizung, die Ventilation durch Hineinpressen vorher erwärmter Luft bewirkt. Der hierzu nöthige Ventilator wird durch einen Elektromotor in Betrieb gesetzt.
1“
Jagd.
v88““ ““ Die Jagd auf Rebhühner im Regierungsbezirk Potsdam wird
mit Ablauf des 8 3
Donnerstags, 17. November 1892,
8
geschlossen. 8 Potsdam, den 26. September 189.: Der Bezirksausschu
. 7. Oktober, 10 Uhr V. Den Commiterede for Statsbanerne
Kjöbenhavns Stadsingenieur, Laven- delstraede Nr. 1, Kopenhagen. Lieferung einer Partie gußeiserner
Mannigfaltiges. 8
Der Königliche Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident, Wirkliche Ge⸗ heime Ober⸗Justiz⸗Rath Eltester in Marienwerder ist am 2. Ok⸗ tober, 11 Uhr Vormittags, auf der Rückkehr von einer Urlaubsreise im Hause seines Sohnes hierselbst verstorben. Die Trauerfeierlichkeit findet am Donnerstag, den 6. d. M., Vormittags 11 Uhr, im Sterbe⸗ hause v. d. Heydtstr. 5 statt. Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Eltester hat kürzlich sein fünfzigjähriges Amtsjubiläum gefeiert.
Im städtischen Obdach befanden sich am 1. September 65 Fa⸗ milien mit 243 Personen darunter 19 Säuglinge. Am 1. Oktober war der Bestand 72 Familien mit 250 Personen, darunter 21 Säug⸗ linge. Das Asyl für nächtliche Obdachlose daselbst wurde im Laufe des Monats September von 8875 Personen und zwar 7680 Männern und 1195 Frauen benutzt. Von diesen Personen wurden 30 dem Krankenhause Friedrichshain und 3 dem Krankenhause Moabit, 35 der Charité, 6 nach Rummelsburg, 1 nach Dalldorf überwiesen, 365 (347 Männer, 18 Frauen) der Polizei vorgeführt.
Nachdem die „Volks⸗Kaffee⸗und Speise⸗Hallen⸗Gesell⸗ schaft' zuerst im Jahre 1889 eine der billigen Volksernährung und dem Kampfe gegen den Alkohol dienende Halle (Nr. 1) in einem mieth⸗ weise erworbenen Local in der Niederwallstraße Nr. 31 errichtet und im Jahre darauf auf einem eigens erworbenen Grundstück den Bau einer Halle (Nr. 2) in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 13 zur Ausführung gebracht hat, ist es ihr in diesem Jahre möglich gewesen, eine dritte Halle auf einem gleichfalls eigens erworbenen Grundstück in der Chausseestraße 98a zu errichten. Diese Halle (Nr. 3) ist heute ihrer Bestimmung übergeben worden. Die Ge⸗ sellschaft hat es vorgezogen, mit dem Bau eigener Gebäude vor⸗ zugehen, weil gemiethete Locale sich erheblich theurer stellen würden und weil überhaupt für die Zwecke vollständig geeignete Räumlichkeiten schwer oder gar nicht zu finden sein würden. Bei dem Bau der neuen Halle konnten ebenso wie bei Halle Nr. 2 die Einrichtun⸗ gen so getroffen werden, daß sie den Zwecken vollständig entsprechen.
Das Grundstück, auf dem die Halle Nr. 3 errichtet ist, umfaßt 1250 qm, das Gebäude bedeckt einen Flächenraum von 940 qm. Bei dem Bau wurde vor allem das Augenmerk darauf gerichtet, daß die Küche im Niveau der Halle sich befindet und in so unmittelbarer Verbindung. mit dieser steht, daß die Speisen direct von dem Küchenpersonal na dem Buffet gebracht werden können, von wo sie die Gäste direct selbst entnehmen. Hierdurch wird der Betrieb durch Kellner vermieden, und
so ist auch die Möglichkeit gegeben, das Essen zu möglichst billigen Preisen zu verabfolgen. Das Buffet hat eine solche Lage, daß von ihm aus der Speiseraum für die
Männer und der für die Frauen gleichzeitig bedient werden können. Der Speiseraum für die Männer ist — wie dies dem thatsächlichen Bedürfniß entspricht — erheblich größer als der für die Frauen: ersterer enthält 164 qm, letzterer 60 qm. Am hinteren Theil der Halle befindet sich außerdem noch ein für Familien reser⸗ virter Raum. Sämmtliche Räume sind in einfacher Weise aus gestattet. Aus praktischen Rücksichten sind die Wände in erreichbarer Höhe mit Holzpaneelen bekleidet, darüber sind sie in lichtem Ton ge⸗ strichen und mit Sprüchen decorirt. den Uebergang zur Decke, die hell gestrichen ist; Stuck ist vermieden.
Die Küchenanlage besteht aus dem eigentlichen Küchenraum, der
in den Hof eingebaut ist und Oberlicht und Seitenlicht hat. In vier gewaltigen Kesseln von einem Inhalt von circa 100 bis 400 1 werden die W zubereitet, welche für den Mittagsverkehr gebraucht werden. Abendspeisen, während für die Bereitung des Kaffees ein Gasherd bestimmt ist. wendet.
Neben der Küche befinden sich ein geräumiger Spülraum mit Speise⸗ kammern, sowie ein Raum zur Bereitung der Butterbrote mit einer daran anschließenden kalten Speisekammer. Für die Wirthschafterin, der das Ganze unterstellt ist, ist ein Raum derart angelegt, daß von ihm aus sämmtliche Wirthschaftsräume übersehen werden können. In den ausgedehnten Kellereien befinden sich die Vorräthe, Kohlen, Eis u. s. w.
Der übrige Theil des Gebäudes ist für Wohnzwecke hergerichtet.
Die äußere Erscheinung des Gebäudes ist, im Einklange mit der früher in der Neuen Schönhauserstraße Nr. 13 erbauten Halle (Nr. 2), in den frühen Formen der deutschen Renaissance gehalten; es ist hier⸗ mit beabsichtigt, den Bauten der Gesellschaft in ihrer Erscheinung etwas Gewandtes zu geben. Der zur Verblendung des Erdgeschosses
und zu dem Erker, wie den Fensterumrahmunzgen verwendete rothe
Sandstein stammt vom Main. Den Bau hat der Regierungs⸗
Baumeister Messel ausgeführt.
Der Senior der Berliner Aerzte, der Geheime Sanitäts⸗Rath
Dr. Martin Steinthal ist, wie das „Kl. Journal“ meldet, am
Sonnabend Abend in einem Alter von nahezu 94 Jahren gestorben.
Die Redaction des „Berliner Adreßbuchs“ hat die Haus⸗ listen pro 1893 allen Hauseigenthümern bereits zugehen lassen und beginnt nunmehr mit dem Abholen dieser Listen. Man unterlasse daher nicht, die erforderlichen Angaben schleunigst einzuschreiben.
In der Tabackfabrik von Wilhelm Ermeler u. Co. feierte, wie die „Voss. Z.“ berichtet, am Sonnabend die Arbeiterin Johanna Thiele, Frau des Schuhmachergehilfen Thiele, Mulackstraße Nr. 3, ihr fünfzigjähriges Arbeiterjubiläum. Im geschmückten Fabriksaal, von dem Gesang der Arbeiterinnen empfangen, hielt Prediger Arndt von der Petri⸗Kirche eine Ansprache an die Jubilarin und die versammelten Arbeitsgenossen. Die jetzt 69 Jahre alte noch rüstige Frau wurde von dem Fabrikbesitzer Herrn Richard Ermeler und der Ermeler'schen Familie sowie von ihren Mitarbeitern reich durch Geld und Andenken beschenkt.
Bei den am 2. d. M. in Leipzig abgehaltenen Rennen siegte in dem Eröffnungs⸗Rennen des Koniglichen Hauptgestüts Graditz br. H. „Eckstein“.
Marburg, 2. Oktober. Professor Dr. Nasse in Rostock hat,
wie der „Nat.⸗Z.“ berichtet wird, für sich und im Namen seiner Geschwister der Stadt Marburg zum Andenken an
seinen am 1. Juli hierselbst verstorbenen Vater, der hiesigen Stadt als Bürger angehörte, eine Schenkung im Be⸗ trage von 6000 ℳ überwiesen, und zwar soll diese Wohlthätigkeits⸗ stiftung den hiesigen Armenanstalten, sowie verschiedenen Wohlthätig⸗ keitsanstalten zu gute kommen. Ferner hat Herr Professor Dr. Nasse auch mehrere hiesige Privat⸗Wohlthätigkeitsanstalten mit Schenkungen bedacht. Das der Stadt überwiesene Kapital soll in erster Linie zum Bau eines städtischen Armenhauses verwendet werden, die Zinsen bis dahin aber verschämte Arme erhalten.
Paris, 3. Oktober. Nach weiteren Meldungen des „W. T. B.“ aus Tarbes (vergl. Nr. 233 d. Bl.) sind von den bei dem gestrigen Unfall zu Schaden gekommenen Kindern drei ihren Verletzungen erlegen. Die Gesammtzahl der Verletzten beträgt gegen 100.
Sevilla, 3. Oktober.
Andalusien Marin y Gonzales wurde, wie dem „W. T. B.“ be⸗
richtet wird, gestern Abend durch ein Individuum, das unter dem Rufe: „Es lebe die Republik!“ in sein Zimmer eingedrungen Par. Man
durch einen Revolverschuß an der Schulter leicht verwundet. hält den Verbrecher für geistesgestört.
Eine einfache Voute vermittelt
Ein anderer Herd dient zum Braten und Herrichten der
Gas wird auch zur Rösteinrichtung des Kaffees ver⸗-⸗
“
[37553]
8 rber Geheimen Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Hermann Nasse, welcher 55 Jahre lang
Der General⸗Capitän von
1. Untersuchungs⸗Sachen.
2. Aufgebote, Zustellungen . derasl. “
3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.
4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher
Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten⸗
9. Bank⸗Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
38328]
Erneuerung des Strafvollstreckungsersuchens.
Das gegen den Einlieger Hermann Gomolka
aus Ludwigsthal, zuletzt in Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers pro 1891
unter dem 29. April 1891 erlassene offene Straf⸗
vollstreckungsersuchen wird hierdurch erneuert. Lublinitz, den 26. September 1892. Königliches Amtsgericht.
[38329]
Das im Deutschen Reiche befindliche Verm ögen angeschuldigten ehlinger, Wittwe von Nicolaus Binz, aus Ißlingen ist durch Beschluß der Strafkammer beim Kaiserlichen Landgericht hierselbst vom 28. Sep⸗ tember d. J. in Gemäßheit des § 332 St.⸗P.⸗O.
der wegen Majestätsbeleidigung Marie
mit Beschlag belegt worden. Saargemünd, den 30. September 1892. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt.
2) Aufgebote, Zustellungen vXX“
Zwangsversteigerung.
[38416]
Das im Grundbuche von Berlin Band 16 Blatt Nr. 1179 auf den Namen des Bierverlegers August Fritsch und dessen Ehefrau Auguste Fritsch, geborene Rogatz, hier eingetragene, in der Kleinen Stralauer⸗ straße Nr. 9 belegene Grundstück soll auf Antrag
der Frau Auguste Fritsch, geborenen Rogatz, zu Berlin zum B den Miteigenthümern am 29. November 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13,
Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, zwangsweise sü Die Größe des Grundstücks ist
versteigert werden. nicht bekannt. Dasselbe ist mit 690 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werkden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 29. November 1892, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 26. September 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.
[38347] Bekanntmachung.
In Sachen der Wittwe des Waldarbeiters Zacharias Querfurth, Friederike, geb. Prinzler, zu Allrode, Klägerin, wider den Waldarbeiter Wilhelm Querfurth zu Allrode, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag⸗ nahme der dem Beklagten gehörigen Grundstücke, als: 1) des Wohnhauses No. ass. 94 sammt Zubehör
zu Allrode,
2) 2 7 qm obere Brunshals, Nr. 74 b. des
ans,
3) 81 a 6 qm im Langenhaufen, Nr. 229 des
ans,
4) 142 Ruthen 50 Fuß Herbstwiese am Stieger
Fas eg⸗ Nr. 9,
zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß
vom 19. September 1892 verfügt, auch die Ein⸗
tragung dieses Beschlusses im Grundbuche an dem⸗ selben Tage erfolgt ist, Termin zur Zwangsverstei⸗ gerung auf den 13. Januar 1893, Nachmit⸗
S 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hie⸗
selbst in der Lerche’'schen Gastwirthschaft zu Allrode
angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die
Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
sselfelde, den 22. September 1892
Herzogliches Amtsgericht.
Wegener.
[38476] Bekanntmachung. Das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend
das Bonne⸗Weidner'sche Grundstück, Grundbuch von
Neu⸗Köln Band 2 Nr. 102, Wallstraße 26/27 und
die Termine am 14. Dezember 1892 werden auf⸗
gehoben.
Berlin, den 1. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht I.
Aufgebot. Rücksichtlich der nachbenannten angeblich abhanden
gekommenen Urkunden:
I. der von der Deutschen Lebens⸗Versicherungs⸗ Gesellschaft in Lübeck am 15. Juni 1866 über das Leben des Heinrich Ostertag, Gerichts⸗ vollzieher in Barmen und der Frau Johanne Elise Ostertag, geb. Becker, in Barmen ausgestellten, auf den rechtmäßigen In⸗ haber lautenden Police Nr. 38 345 groß 2000 Thlr. Ct.,
.der von derselben Gesellschaft am 7. Sep⸗ tember 1860 über das Leben der Frau Emilie Caroline Ulrich, geb. Bünte, in Magdeburg ausgestellten, auf den Inhaber lautenden
Police Nr. 22 267 groß 300 Thlr. Ct.,
ist das Aufgebotsverfahren beantragt worden und
zwar:
ad I. von dem früheren Gerichtsvollzieher Heinrich Ostertag und dessen Ehefrau Johanne Elise Ostertag, geb. Becker, in Bernburg,
ad II. von der Frau Emilie Caroline Ülrich,
Abtheilung 76.
geb. Bünte, in Magdeburg, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Feh⸗ ling in Lübeck.
Diesem Antrage gemäß werden alle, welche an
die bezeichneten Ürkunden Ansprüche zu haben ver⸗ meinen, aufgefordert, solche Ansprüche spätestens in dem auf Donnerstag, den 2
April 1893,
saar wohnhaft, in Stück 105 Nr. 8240 des Deutschen Reichs⸗ und
wecke der Auseinandersetzung unter
an diejenigen,
die Aufforderung, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, spätestens aber am Aufgebotstermin dahier anzumelden, widrigenfalls das fragliche Wohnungs⸗ recht für erloschen erklärt und im Hypothekenbuch
gelöscht würde.
[27917]
für Fürth Band XIV. S. 17 ff. Ziffer 4./III. der 3. Rubrik folgender Hypothekeintrag:
Inhaber blieben und vom Tage der letzten auf diese Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, so ergeht hiemit auf Antrag des Rechtsanwalts Dr. Wittelshöfer in Fürth, welchen derselbe in seiner Eigenschaft als Verwalter in dem über den Nachlaß des Kaufmanns Bernhard Ober⸗ länder, eines Mitbesitzers der für die fragliche For⸗ derung hypothecirten Sache, eröffneten Konkurse ge⸗ stellt hat, an Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu haben glauben, die Aufforderung, das⸗ selbe innerhalb fertigten Forderung für erloschen erklärt und im Hypotheken⸗ buche gelöscht würde.
Zur Beglaubigung: (L. S.) Hellerich, K. Secretär. [38351]
Gr. Spalienen und Adam Marchewitz zu Farienen, vertreten durch Rechtsanwalt Ostermeyer zu Ortels⸗
Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebots⸗
termine bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzu⸗
melden und die Urkunden vorzulegen, unter dem
Rechtsnachtheile, daß die gedachten Urkunden für kraftlos erklärt werden sollen. ““
Lübeck, den 23. September 1892. Das Amtsgericht. Abth. IJ.
[38352]
Das K. Amtsgericht München I. Abth. A. f. Civil⸗Sachen hat am 28. d. M. folgendes Aufgebot erlassen:
Es ist angeblich zu Verlust gegangen der Renten⸗ schein der Rentenanstalt der bayer. Hyp.⸗ und Wechsel⸗ bank dahier vom 31. Dezember 1844 Nr. 140 Fa. 14, unterzeichnet von Director Xaver, Frz. Riezler und Administrator Jos. Riezler, wonach Sofie Euphro⸗ sine Gleich in Kaufbeuren durch Einlage von 100 Fl. zur I. Klasse der V. Jahreszesellschaft 1844 der Rentenanstalt genannter Bank, Mitglied der Ersteren geworden ist. Auf Antrag des Rechts⸗ anwalts Heichlinger, als bevollmächtigten Vertreters der Sofie Gleich, später verehelichten Speiser, Bäckers⸗ wittwe in Kempten, wird nun der Inhaber obigen Rentenscheines aufgefordert, längstens im Aufgebots⸗ termine am Montag, den 24. April 1893, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Geschäfts⸗ zimmer Nr. 40/II. (Augustinerstock) seine Rechte an⸗ zumelden und den Rentenschein vorzulegen, widrigen⸗ falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, 29. September 1892. Der Königl. Gerichtsschreiber: (L. S. 1 8 [38349] Aulufgebot.
Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Thorn Nr. 11 842 über 16,67 ℳ, ausgefertigt für den Unteroffizier Grabow, ist angeblich verloren gegangen und soll auf den Antrag des Polizei⸗Com⸗ missars Kircher zu Höchst a. M. als des Rechts⸗ nachfolgers des Grabow zum Zweck der neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden. — Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Auf⸗ gebotstermine den 27. April 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Thorn, den 20. September 1892.
Königliches Amtsgericht.
Störrlein.
[27729] Aufgebot. Auf den Antrag des Kaufmanns Theodor Hoyer in Insterburg wird der Inhaber des angeblich ver⸗ loren gegangenen Wechsels de dato Insterburg, den 29. September 1891, über 700 ℳ, zahlbar am 29. Dezember 1891, ausgestellt von der Frau Ida Stahr an eigene Ordre, acceptirt von Rudolf Stahr, hierdurch aufgefordert, spätestens im Aufgebots⸗ termine den 16. März 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte — Zimmer Nr. 22 — seine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird. Insterburg, den 23. Juli 1892. Königliches Amtsgericht.
[27956] Aufgebot.
Auf dem Anwesen Hs.⸗Nr. 45 (alter Nummerirung) in Stadtbergen, dem Oekonomen Josef Schaller gehörig, ist im Hypothekenbuch für Stadtbergen Bd. III. S. 206 seit 4. Februar 1831 für Mathias Kuhn ein Wohnungsrecht bis zur Versorgung ein⸗ getragen.
Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber dieses Wohnungsrechtes fruchtlos geblieben und seit der letzten hierauf bezüglichen Handlung mehr als dreißig Jahre verstrichen sind, wird auf Antrag des Oekonomen Josef Schaller in Stadt⸗ bergen als hypothekenbuchsmäßigen Alleinbesitzers obigen Anwesens Aufgebotstermin auf Dienstag, den 6. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr, dahier (Zimmer Nr. 12 rechts) bestimmt und ergeht welche auf den oben bezeichneten Wohnungsrechtsanspruch ein Recht zu haben glauben,
Augsburg, den 25. Juli 1892. Käönigliches Amtsgericht. Grün.
Aufgebot. Im Hypothekenbuch des Kgl. Amtsgerichts Fürth ff. findet sich sub
„7. Juli 1827. Drei Hundert siebzig fünf Gulden, welche Simson Weinschenk auf sein ztel Haus als Illatenforderung für die Terz Weinschenk sicherte laut Hypothekenbriefs vom 10. September 1821.“
Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen dieser Hypothekforderung fruchtlos ge⸗
sechs Monaten beim unter⸗
Gerichte anzumelden, widrigenfalls die
Fürth, den 28. Juli 1892. Königliches Amtsgericht. (L. S.) ereß.
w Aufgebot. Auf Antrag der Besitzer Wilhelm Schiwy zu
selben werden ausgeschlossen werden.
[38355]
buchs für die Gemeinde Franzenheim, hat sich er⸗ geben, daß im Cataster als Eigenthümer ein⸗ getragen sind:
zu Olewig:
Kranz,
heim. den vorangeführten Grundstücken geltend zu machen
vor die unterzeichnete Gerichtsstelle, Zuckerbergstraße Nr. 1, 22. Dezember 1892, Vormittags 10 Uhr, daß, wenn ein Anspruch an die Grundstücke in diesem Termine nicht angemeldet wird, die Ein⸗ tragung der oben benannten Personen erfolgen wird.
[38356]
buchs für die Gemeinde Liersberg, haben die Ackerer Peter Classen und Georg Joseph Classen, beide aus Langsur, die unter Artikelnummer 36 der Grund⸗ steuermutterrolle auf den Namen ihres Vaters Joseph Classen zu Langsur verzeichneten Parzellen Flur 8. Nr. 187, In den Reihen Bäumen, Acker, Flur 9, Parzelle 158, auf dem Leim, Wiese, Flur 10, Par⸗ zelle 61, im Kellerhaus, Garten, mit einem Gesammt⸗ flächeninhalte von 28 a 12 qm zu Eigenthum be⸗ ansprucht.
kannte Johann Classen aus Langsur, welcher als gesetzlicher Erbe des im Flurbuche verzeichneten Josef Classen aus Langsur in Frage kommen könnte, bezw. dessen unbekannten Erben, sowie etwa sonst noch vor⸗ handene, der Person und dem Aufenthalte nach nicht bekannte Erben und Rechtsnachfolger des genannten Joseph Elassen aus Langsur werden hiermit zu dem auf den 30. Dezember 1892, 10 Uhr, bestimmten Termine vor die unterzeichnete Gerichtsstelle öffentlich geladen, mit dem Bemerken, daß, falls in diesem Termine ein Anspruch an die Grundstücke nicht angemeldet wird, die Eintragung der Ackerer Peter und Georg Joseph Classen aus
Langsur als Eigenthümer der
burg ergeht das Aufgebot des Grundstücks Farienen, Kreis Ortelsburg, Band 2 Blatt Nr. 38, bestehend
aus dem Plan C. II. mit 1,31,30 ha und 1,66 Thlr. Reinertrag und dem Plan C. II. mit 1,21,50 ha und 1,55 Thlr. Reinertrag, welche Parzellen an die Antragsteller von den Wirth Michael und Rosine, feh⸗ Placzek, Jendrzeyewski'schen Eheleuten verkauft ind. 8 8 Alle diejenigen Personen, welche Eigenthums⸗ ansprüche an die genannten Parzellen geltend machen zu dürfen glauben, werden aufgefordert, dieselben spätestens in dem Aufgebotstermin, welcher auf den 24. April 1893, Vormittags 11 Uhr, auf Zimmer Nr. 18 des unterzeichneten Gerichts an⸗ beraumt wird, daselbst anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Rechten und Ansprüchen an die genannten Parzellen ausgeschlossen werden und die Eintragung als Eigenthümer für die Antragsteller erfolgen wird. Der Termin und die öffentliche Sitzung zum Erlaß des Ausschlußurtheils wird auf den 24. April 1893, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 18 anberaumt. Ortelsburg, den 22. September 1892. Königliches Amtsgericht.
[38350] Aufgebot.
Der Häusler Franz Walla zu Przewos ist Be⸗ sitzer einer daselbst belegenen Häuslerstelle, wozu eine Hofraum⸗Parzelle von 13 a 80 qm gehört. Das Grundstück, welches im Grundbuch bisher nicht eingetragen ist, ist in der Gebäudesteuerrolle von Przewos unter Nr. 12 verzeichnet und bildet, nach 11“ den Abschnitt 42 Karten⸗ blatt 3.
Franz Walla hat das Aufgebot dieses Grund⸗ stücks zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grund⸗ buchblattes beantragt. Deshalb werden die unbe⸗ kannten Eigenthumsprätendenten aufgefordert, spä⸗ testens in dem auf den 22. Dezember 1892, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richte, Zimmer 6, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls sie mit den⸗
Kosel, den 28. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
Oeffentliche Ladung. In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund⸗
1) In Artikel 63: Kranz, Bernard, und Consorten
1) Franzenheim Flur 5 Nr. 5, unter dem Trauf, Wiese, 3,26 a.
2) Franzenheim Flur 5 Nr. 6, unter dem Trauf, Wiese, 1,42 a,
3) Franzenheim Flur 5 Nr. 17, unter dem Trauf, Wiese, 3,80 a,
4) Franzenheim Flur 5 Nr. 30, unter dem Trauf, Wiese, 6,54 a,
5) Franzenheim Flur 5 Nr. 37, unter dem Trauf, Wiese, 8,58 a,
6) Franzenheim Flur 5 Nr. 42, unter dem Trauf, Wiese, 3,83 a.
2) In Artikel 80: Michels, Nicolaus, der Junge, zu Franzenheim strittig mit mehreren Consorten zu Krettnach:
Flur 9 Nr. 61, in der Katharinenwiese, Wiese, 5,18 a.
Als Eigenthümer dieser Grundstücke haben sich in Gemäßheit des § 57 des Gesetzes vom 12. April 1888, betreffend das Grundbuchwesen und die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen im Geltungsbezirke des Rheinischen Rechtes legitimirt, und zwar:
a. Von den unter 1 benannten. Grundstücken:
aa. Ehefrau Ackerers Michael Kordel, Marga⸗ retha, geb. Kranz,
bb. Ehefrau Wagners Josef Naumes, Anna, geb. .
cc. Barbara Kranz, ledig und geschäftslos, dd. Angela Kranz, ledig und geschäftslos, ee. Ackerer August Horsch, alle zu Olewig. b. Von dem unter 2 benannten Grundstück: Ackerer Nicolaus Michels, der Junge, zu Franzen⸗
Alle diejenigen, welche Eigenthuansansprüche an haben, werden zwecks Anmeldung derselben hiermit
unter der Verwarnung vorgeladen auf den
Trier, den 22. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung V
2. Oeffentliche Ladung. In Sachen, betreffend die Anlegung des Grund⸗
Der dem Wohn⸗ und Aufenthaltsorte nach unbe⸗
Vormittags
sämmtlich vertreten durch den Amtsrichter Dr. jur. Gottfried Gastav Friedrich Becker, wird ein Auf⸗ gebot dahin erlassen:
[38474]
schaftlichen Creditvereins Augsburg, eingetragene Ge⸗ nossenschaft:
oben aufgeführten
Grundstücke, ohne Einwilligung der Geladenen in das Grundbuch erfolgt. Trier, den 27. September 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung Vec.
Schmitz.
[37764] Der Musikus Johann Christian Ludwig Rust, eboren am 15. September 1822 hierselbst, welcher
im Jahre 1858 von hier nach Amerika ausgewandert
ist und seither weder von sich noch von seinem Auf⸗
enthalte Nachricht gegeben hat, wird, da ex, falls er noch am Leben wäͤre, das 70. Lebensjahr Hollendet haben würde, zwecks Auflösung der für ihn ange⸗ ordneten Abwesenheits⸗Vormundschaft hiermittelst aufgefordert, binnen 6 Monaten a dato dieser
Edictalien sich zu melden und seinen Aufenthalts⸗
ort anzuzeigen unter dem Nachtheile, daß er für
todt erklärt und den sich meldenden und legiti⸗ mirenden Erben auf Antrag das Erbenzeugniß aus⸗
98 und die Erbschaft ausgeantwortet werden
wird.
Zugleich werden die unbekannten Erben des vor⸗ genannten Verschollenen aufgefordert, binnen gleicher Frist ihre Erbrechte anzumelden und nach⸗ zuweisen, unter dem Nachtheile, daß die sich Mel⸗ denden und Legitimirenden für die rechten Erben angenommen, ihnen „als solchen der Nachlaß über⸗ lassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen desjenigen, welcher in die Erb⸗ schaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Das hier verwaltete Vermögen des Verschollenen beträgt 147 Thlr. 38 Sch.
Neustrelitz, den 22. September 1892.
Großherzogliches Amtsgericht, Abtheilung I.
C. Jacoby.
1“ Aufgebot.
uf Antrag „
I. der Testamentsvollstrecker der verstorbenen un⸗ v rehelichten Lucy Elizabeth Albers, nämlich des Kaufmanns A. Heinrich Albers —Schönberg und des Amtsrichters Dris. jur. Gottfried Gustav Friedrich Becker, und
II. des Kaufmanns Hermann Becker, der ver⸗ wittweten Pastorin Lucia Brünning, geb. Becker, der Ehefrau Emma Stalmann, geb.
Becker, im Beistande ihres Ehemannes, der Ehefrau Agnes Seidel, geb. Becker, im Bei⸗ stande ihres Ehemannes, der verwittweten Emma Stuhlmann, geb. Albers, und des Amts⸗ richters Dris. jur. Gottfried Gustav Friedrich Becker,
Alle, welche an den laut Bescheinigung des hiesigen Amtsgerichts vom 23. September 1892 abseiten der sub II. genannten Antragsteller mit der Rechtswohlthat des Inventars angetretenen Nachlaß der hierselbst am 28. August 1892 verstorbenen unverehelichten Lucy Elizabeth Albers Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen oder den Bestimmungen des von der genannten Erblasserin am 16. Dezember 1885 errichteten, mit 2 Nachträgen vom 16. Oktober 1888 und 7. Mai 1892 versehenen, am 8. Sep⸗ tember 1892 hierselbst publicirten Testaments, sowie der Ernennung der sub I. genannten An⸗ tragsteller zu Testamentsvollstreckern und den denselben ertheilten Befugnissen, namentlich der Befugniß, auf Namen der Erblasserin oder ihres Testaments geschrieben stehendes Grundeigenthum, Hypotheken oder auf Namen lautende Werth⸗ papiere zu veräußern und mittelst alleinigen Consenses auf einfache Vorzeigung des Testaments umzuschreiben, einzuschreiben und zu tilgen, so⸗ wie Clauseln anzulegen und zu tilgen, wider⸗ sprechen wollen, werden hiermit aufgefordert, solche An⸗ und Widersprüche bei dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 18. November 1892, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll⸗ mächtigten — bei Strafe des Ausschlusses und unter dem Rechtsnachtheil, daß die nicht angemeldeten Ansprüche gegen die obgenannten Beneficialerben nicht geltend gemacht werden können. Hamburg, den 28. September 1892. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für 2 eö“ (gez.) Tes dorpf Dr.
Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
Bekanntmachung.
Folgende Geschäftsantheilscheine des landwirth⸗
a. Nr. 32 301 vom 10. Oktober 1884 über 100 ℳ, auf Mang Müller, Oekonom in Langenwald, als Gläubiger lautend, nebst jährlichen Divi⸗ dendencoupons vom 31. März 1887 Nr. 15 bis 31. März 1903 Nr. 31 und Talon;
b. Nr. 35 448 vom 8. September 1886 über 100 ℳ, auf Anton Grauvogl, Söldner in Sinning, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden⸗ coupons vom 31. März 1887 Nr. 15 bis 31. März 1903 Nr. 31 und Talon;
c. Nr. 36 933 vom 18. Mai 1887 über 100 ℳ,
auf Moritz Nuber, Müller in Fermittenhausen,
als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden⸗ coupons vom 31. März 1888 Nr. 16 bis
31. März 1903 Nr. 31 und Talon;
d. Nr. 20 633 vom 1. September 1877 über 100 ℳ,
auf Remig Lutz, Privatier in Hauschenkel, als
Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden⸗
coupons vom 1. Januar 1886 Nr. 14 bis
1. Januar 1903 Nr. 31 und Talon;
e. Nr. 27 440 vom 3. September 1881 über 100 ℳ, auf Johann Schärringer, Bauer in Plailing, als Gläubiger lautend, nebst jährl. Dividenden⸗