““
Palb in Zukunft unterbleiben. In den letzten Tagen sind in Mar⸗ seille mehrere verdächtige Todesfälle vorgekommen. Obschon man nicht annimmt, daß es sich dabei um Cholerafälle gehandelt habe, da der Gesundheitszustand der Stadt bisher ein durchaus guter war, so haben die Behörden dennoch ihre Wa samkeit verdoppelt und die sorgfältige Untersuchung eines jeden verdächtigen Erkrankungsfalles an⸗ eordnet. Dem Journal „Autorité“ zufolge ist der Präsident des Gesund⸗ Heits⸗Ausschusses Proust am Sonnabend nach Marseille abgereist. Die Doctoren Proust, Brouardel und Thoinot haben festgestellt, daß in Marseille ein Choleraherd nicht besteht. Die vorgekommenen Krank⸗ heitsfälle haben sich als ungefährlich herausgestellt. Im übrigen sind alle Maßregeln getroffen, einer etwaigen Ausbreitung der Seuche zu begegnen. ““ Von Mitternacht bis 6 Uhr Abends am Sonnabend sind in Pest 25 Cholera⸗Erkrankungen und neun Todesfälle vorgekommen, in den Ofener Baracken eine Erkrankung und ein Todesfall. Gestern sind in Pest von Mitternacht bis Mitternacht 36 Cholera⸗Erkrankungen und dreizehn Todesfälle gemeldet worden. Es macht sich ein Mangel an Aerzten bemerkbar. Die Vorlesungen in der Universität und im Polytechnikum sind bis auf weiteres eingestellt. In der Sitzung der Cholera⸗Commission am Sonnabend stellte der Präsident Gerloczy fest, daß eine Abnahme der Cholerafälle stattgefunden habe. Ein Aufruf des Vice⸗Bürger⸗ meisters fordert die Bevölkerung auf, die Cholera⸗Commission in ihrem Wirken zu unterstützen, und macht die in jedem Bezirk eingesetzten Bezirks⸗Cholera⸗Commissionen bekannt, deren Verfügungen unbedingt zu befolgen sind. Das Auftreten der asiatischen Cholera in Szegedin ist nunmehr amtlich festgestellt worden. Gestern sind vier Erkran⸗ kungen vorgekommen. Die Abhaltung des Jahrmarktes, der gestern beginnen sollte, ist verboten worden. Eine Cholera⸗Commission hat sich constituirt und in Permanenz erklärt.
Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter berichtet:
Pest, 8. Oktober. Der Hausirhandel mit alten Kleidern ist verboten und über das Schleppschiff „Ferkoe“, auf dem ein Cholerafall vorgekommen, ist eine fünftägige Quarantäne verhängt worden.
New⸗York, 8. Oktober. Nach einem Telegramm des „New⸗ York Herald“ aus Panama ist daselbst eine Verordnung veröffentlicht worden, wonach die atlantischen Häfen Columbiens für die Provenienzen aus den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika und aus den Ländern Europas, Deutschland und Belgien ausgenommen, wieder geöffnet werden.
Spanien.
Die Königlich spanische Regierung hat durch Erlaß vom 1. Sep⸗ tember 1892 die Herkünfte aus Havre und Altona vom 26. August ab, solche aus Antwerpen vom 27. ab, Herkünfte aus Bremen vom 19. und solche aus Hamburg, gleichviel, von welchem Tage ihre Abfahrt datirt, für unrein erklärt.
Durch Königliche Verordnungen vom 30. September 1892 ist Folgendes verfügt:
1) Provenienzen aus Aarhus, von der Insel Capri aus den Hafenorten von Salerno bis Neapel und von Oran werden frei zu⸗ gelassen, und zwar diejenigen aus Aarhus, wenn sie nach dem 20., und die von Capri, wenn sie nach dem 29. September abgegangen sind; für die übrigen Provenienzen kommt der Abgangstag nicht in Betracht.
2) Provenienzen aus Taganrog, welche nach dem 6. September abgegangen und nach dem 30. dess. Mts. ankommen, sind nach dem Lazarethhafen zu schicken, wie immer auch deren Gesundheitspaß lauten möge; als verdächtig sind alle diejenigen Orte zu betrachten, welche innerhalb eines Entfernungskreises von 165 km von Taganrog gelegen sind. M
3) Provenienzen aus Dieppe, Amsterdam und Duisburg und Odessa, welche nach dem 10., bezw. 13., bezw. 17., bezw. 18. September abgegangen sind und nach dem 30. dess. Mts. ankommen, wie immer deren Gesund⸗ heitspaß lauten möge, sind nach dem Quarantänehafen zu schicken; als verdächtig sind alle diejenigen Orte zu betrachten, welche innerhalb eines Entfernungskreises von 165 km von den bezeichneten verseuchten vier Orten gelegen sind.
Die spanischerseits gegen Ankünfte aus Danzig verfügte Quarantäne ist durch Verordnung vom 3. Oktober 1892 wieder auf⸗ gehoben worden. Dasselbe ist vfeich ettes bezüglich Kiels geschehen. (Vergl. R.⸗A. Nr. 218 und 224 vom 15. und 22. September 1892.)
Portugal.
1) Die Einfuhr der in den Bekanntmachungen vom 13. und 23. Juli (R.⸗A. Nr. 169 u. 183 vom 20. Juli und 5. August 1892), sowie vom 14. September 1892*) genannten Gegenstände in das Festland des König⸗ reichs Portugal und die anliegenden Inseln wird verboten und ebenso die Einfuhr nachbenannter Gegenstände, sofern sie aus von Cholera verseuchten Gegenden kommen, nämlich: Zimmerschmuck, wie Teppiche, Gardinen und Portieren, gebrauchte, gepolsterte oder mit Zeug über⸗ zogene Möbel, gebrauchte Stiefel, alte Kleider, mit Ausnahme der zum Gepäck der Reisenden gehörenden, Seegras⸗Dünger, organische in Verwesung begriffene Stoffe, thierische Abfälle, wie Blut, Häute, Felle und Pferdehaare, natürliche Federn, Haare und Knochen, frisches, getrocknetes oder gesalzenes Fleisch, Schinken und Würste, Leim, Gelatine, Schmalz und Butter, Most von Weintrauben oder Oliven, Brot oder dem Brot ähnliche Producte, Hefe, todte oder lebende Vögel, frische, trockene oder gesalzene Fische, Eier, Honig, rohes Wachs, Milch und Milchspeisen, Conserven, gebrauchte Wagen, Zwieback und Kuchen, roher oder verarbeiteter Taback.
2) Freien Eintritt auf dem Landwege haben bis auf weiteres lose geladene Mineralien und Steinkohlen in offenen Waggons, welche keine andere Ladung bringen, rohe oder verarbeitete Metalle, ohne empfängliche Verpackung, Bau⸗ und Korkholz in offenen Waggons ohne weitere Ladung und die als Desinfectanten angesehenen en Substanzen in irgendwelcher Verpackung.
3) Durch Verfügung des Ministers des Innern können die nach⸗ benannten Gegenstände, auch wenn sie aus von Cholera verseuchten Gegenden kommen, zugelassen werden, nämlich: Thiere, deren Eintritt nicht absolut verboten ist, Früchte in geschlossenen Kisten und in Transit nach dem Auslande, Medicamente, vegetabilische oder animalische Droguen, Flüssigkeiten in Holzgebinden.
4) Alle in den vorstehenden Bestimmungen nicht einbegriffenen Waaren unterliegen bei der Einfuhr auf dem Landwege der Des⸗ infection.
5) Von dem Gepäck der Reisenden werden die Gegenstände ver⸗ nichtet, deren Eintritt verboten ist.
6) Die vorstehenden Bestimmungen sind auf die aus Spanien kommenden Gegenstände anwendbar, wenn sie nicht von einem Ur⸗ sprungszeugniß des Konsuls begleitet sind.
7) Kein Schiff wird zur Landung von Reisenden und zum Löschen und Einnehmen von Ladung in den Häfen des Festlandes des König⸗ reichs und der anliegenden Inseln zugelassen, wenn an Bord ein Fall von Cholera vorgekommen ist.
8) Außer in dem im Vorstehenden bezeichneten Fall wird jedes Schiff, welches aus einem für von Cholera verseucht erklärten Hafen kommt, oder welches einen solchen Hafen als Zwischenhafen oder Noth⸗ hafen angelaufen hat, der Absperrung und der Desinfection unter⸗ worfen; den Reisenden wird eine strenge Quarantäne auferlegt und die Ladung auf eine ihrer Natur entsprechende Weise desinficirt.
Auf dieselbe Weise werden alle Waaren behandelt, welche zur Ladung eines Schiffes gehören, das aus von Cholera verdächtig er⸗ klärten Häfen kommt, oder einen solchen Hafen angelaufen hat, vorausgesetzt, daß die Ladung nach den Bestimmungen der Sanitäts⸗ ordnung desinficirt werden muß.
*) Die Bekanntmachung vom 14. September 1892 enthielt nur eine Verschärfung der Bestimmungen vom 13. und 23. Juli, insofern die Herkunft der Waaren, unbeschadet des Weges, auf welchem sie eingeführt werden, als für das Verbot der Einfuhr entscheidend er⸗
Durch eine unter dem 24. September 1892 veröffentlichte Ver⸗ fügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern wird der Hafen von Cherbourg für „von Cholera verseucht“ erklärt.
Niederlande.
Durch Verfügung der Königlich niederländischen Minister des Innern und der Finanzen ist vom 3. Oktober 1892 ab das gegen Hamburg und die Elbhäfen erlassene Ein⸗ und Durchfuhrverbot (vergl. „R.⸗A.“ Nr. 220, 224 und 232 vom 17. und 22. September sowie vom 1. Oktober 1892) auf unbearbeitete Wolle und Haare, Häute, Pelzwerk, srische Früchte und Gemüse, Butter und Butter⸗ surrogate, Milch, Käse, Hülsen⸗ und Getreidefrüchte, Cigarren und Taue (mit Einschluß von Tauwerk) eingeschränkt worden.
Türkei. 88 8
Schiffe aus den Mittelmeerhäfen Egyptens unterliegen einer fünftägigen Quarantäne, wenn sie Passagiere an Bord haben. Die Quarantäne kann in jedem Hafen der Türkei durchgemacht werden, in welchem sich ein Quarantäne⸗Arzt befindet. Schiffe derselben Her⸗ kunft, welche keine Passagiere an Bord haben, werden nur einer strengen ärztlichen Untersuchung unterzogen.
Serbien.
Vom 4. Oktober 1892 ab ist eine dreitägige Quarantäne gegen Provenienzen aus Oesterreich⸗Ungarn in Serbien eingeführt worden.
Schweden.
Durch Königliche Bekanntmachung vom 30. September 1892 sind die Bekanntmachungen vom 31. August und 13. September d. J. S Nr. 214 und 225 vom 10. und 23. September) aufgehoben worden.
In Bezug auf den Güterverkehr mittels der Dampffähre von Helsingör nach Helsingborg wird bestimmt, daß Güter, welche, in Eisenbahnwagen verladen, mit der Dampffähre in Helsingborg an⸗ kommen, nicht ans Land gebracht werden dürfen, sofern nicht der Zoll⸗ verwaltung von der zuständigen Eisenbahnverwaltung bescheinigt wird, daß die Güter in Dänemark in die Wagen verladen worden sind. Von dieser Bestimmung sollen jedoch Brief⸗ und Zeitungspost sowie Passagier⸗Effecten ausgenommen sein.
Durch eine weitere Königliche Bekanntmachung vom 30. Sep⸗ tember 1892 ist Folgendes angeordnet worden:
. Unter Aufhebung der Bekanntmachung vom 5. August 1892, betreffend Verbot der Einfuhr von gebrauchten Betten und Kleidern, sowie der Bekanntmachung vom 9. September 1892, betreffend Verbot der Einfuhr von Lumpen, gebrauchten Betten und Kleidern ꝛc. von Norwegen und Dänemark („R.⸗A.“ Nr. 225 vom 23. September 1892), soweit durch letztere Bekanntmachung die Einfuhr von Betten, Kleidern und ähnlichen Waaren und Effecten, welche nicht von Reisenden oder Schiffsbesatzungen zum eigenen Gebrauch mitgeführt werden, verboten ist, wird bestimmt, daß gebrauchte Betten, Kleider und ähnliche Waaren und Effecten, welche nicht von Reisenden oder Schiffsbesatzungen zum eigenen Gebrauch mitgeführt werden, nach der Ankunft in Schweden erst dann an die Besitzer ausgeliefert werden dürfen, wenn bezeugt wird, daß sie am Quarantäneplatz einer Des⸗ infection unterzogen worden sind, oder wenn dieselben durch Ver⸗ anstaltung der Gesundheitsbehörde auf Kosten des Eigenthümers des⸗ inficirt werden, oder wenn die Medizinalverwaltung auf Antrag des Eigenthümers erklärt, daß die Waaren keine Gefahr für die Verbrei⸗ tung der Cholera bieten.
Dänemark.
Durch eine Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗ Ministeriums vom 1. Oktober 1892 sind die unter dem 13. und 20. September d. J. (⸗R.⸗A.“ Nr. 222 und 231 vom 20. und 30. September d. J.) erlassenen ministeriellen Bestimmungen, be⸗ treffend Erleichterungen beim Ueberschreiten der dänischen Landesgrenze, dahin erweitert worden, daß denjenigen Personen, welche den in den gedachten Verordnungen gestellten Bedingungen genügen und unge⸗ waschene Leibwäsche oder ungewaschenes Wollenzeug nicht mit sich führen, die Ueberschreitung der Grenze über Kalvslund sowie auf dem Wege Jels⸗Vamdrup gestattet wird.
Durch Bekanntmachung desselben Ministeriums vom 28. Sep⸗ tember 1892 ist ferner für alle aus niederländischen Häfen nach den Färor kommenden Schiffen Quarantäne angeordnet worden.
Brasilien.
Das brasilianische Ministerium des Innern hat die Verseuchungs⸗ Erklärung gegen die Hafenorte Bremen, Kiel und Lübeck zurückgezogen, dagegen die genannten Häfen wegen Nähe und Verkehr mit Hamburg 1 bezeichnet. (Vergl. „R.⸗A.“ Nr. 236 vom 6. Oktober 1892.
Central⸗Amerika.
Durch Beschluß der Landesregierung des Freistaats Costa Rica vom 2. September 1892 ist für sämmtliche R dem 10. August d. J. aus dem Hafen Hamburg ausgelaufenen Schiffe im Hafen Limon eine Quarantäne angeordnet worden.
Auf dem städtischen Central⸗Schlachthofe in Berlin sind im Monat September 1892 47 632 Schweine — gegen 43 492 im September 1891 — auf Trichinen untersucht worden. Davon sind 13 Stück wegen Trichinen und 133 Stück wegen Finnen als zur menschlichen Nahrung ungeeignet zurückgewiesen worden.
Kopenhagen, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Ausfuhr von lebendem Hornvieh und lebenden Schweinen aus Seeland ist wegen eines Falles von Maul⸗ und Klauenseuche daselbst behördlich verboten worden. 5 8 vG6“ J11“
8 “ “ Gesundheitsverhältnisse im Monat August 1892.
Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts sind im Monat August von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 24,1, in Breslau 35,2, in Königsberg 28,3, in Köln 31,8, in Cassel 18,0, in Magdeburg 32,9, in Stettin 33,5, in Altona 29,3, in Hannover 32,5, in Frankfurt a. M. 23,2, in Wiesbaden 31,6, in München 27,7, in Nürnberg 24,0, in Augsburg 29,6, in Dresden 28,8, in Leipzig 38,2, in Stuttgart 21,8, in Karlsruhe 21,0, in Braunschweig 41,7, in Hamburg 100,0, in Straß⸗ burg 24,6, in Metz 17,6, in Amsterdam 16,4, in Brüssel 22,4, in Budapest 24,5, in Christiania 23,8, in Dublin 22,5, in Edinburg 15,9, in Glasgow 18,1, in Kopenhagen 15,9, in Krakau 30,7, in Liverpool 23,5, in London 17,1, in Lyon 21,5, in Odessa 25,3, in Paris 21,8, in St. Petersburg 2, in Prag 26,4, in Rom (Juli) 19,0, in Stockholm 17,6, in Triest 24,3, in Turin (Juli) 22,8, in Venedig 20,3, in Warschau 33,0, in Wien 23,9, in New⸗York 32,2. (Für die außerdeutschen Städte ist der Zeitraum von 5 Wochen, vom 31. Juli bis 3. September leinschl.) zusammengefaßt worden.)
Der Gesundheitsstand im Monat August war in der über⸗ wiegenden Mehrzahl der größeren deutschen wie außerdeutschen Städte ein weniger günstiger und die Sterblichkeit im allgemeinen sowohl, wie ganz besonders in deutschen Städten eine erheblich gesteigerte. Infolge der außergewöhnlich hohen Temperatur der Luft, die um die Mitte des Monats August bis zu Ende desselben, besonders in Mittel⸗Europa vorherrschte, und die ihren ungünstigen Einfluß zunächst auf das zahlreichere Vorkommen von acuten Darmkrankheiten mi tödtlichen Ausgängen, namentlich aus der Kinderwelt, ausübte, war die Sterblichkeit in einer großen Zahl von Städten eine ungewöhn⸗ lich hohe. In 42 Orten stieg die Sterblichkeitsziffer über 35,0 pro Mille; davon erreichten Aschersleben, Lichtenberg und Weißen⸗ see (bei Berlin), ferner Borbeck, Burg, Eberswalde, Gelsenkirchen, Inowrazlaw, Liegnitz, Naumburg, Recklinghausen, Spandau, Zaborze, Zeitz, Chemnitz, Werdau, Braunschweig, Altenburg eine Sterblichkeitsziffer von über 40,0, Rirdorf, Köpenick, Staßfurt und Crimmitschau eine solche von über 50,0 pro Mille und Hamburg eine von 100,0 pro Mille. Dagegen erfreuten sich einer sehr geringen Sterblichkeit von deutschen Orten nur 8 (gegen 18 im Vormonat) und zwar waren dies: Hamm, Köslin, Ohligs, Schleswig, Kaisers⸗
Sterblichkeits
lautern, Neunkirchen, Wismar und Coburg. Die Zahl der deutschen Orte mit günstiger Sterblichkeit (Sterblichkeitsziffer bis 20,0 pro Miches sank auf 34 (von 67 im Juli) und seien daraus Bielefeld, Bromberg, Elberfeld, Flensburg, Cassel, Lünebur Osnabrück, Stolp, Wesel, Bayreuth. Passau, Speyer Gmünd⸗ Ludwigsburg, Ulm, Freiburg i. B., Gießen, Schwerin i. M., Apolda⸗ Lübeck, Bremen, Bremerhaven und Metz und von außerdeutschen Städten Amsterdam, Edinburg, Glasgow, Kopenhagen, London, Stockholm erwähnt. Auch die Zahl der deutschen Orte mit mäßig hoher Sterb⸗ lichkeit (Sterblichkeitsziffer etwas über 20,0 pro Mille) war kleiner 33 (gegen 39 im Juli) und wollen wir aus der Zahl derselben hier nur Celle, Bochum, Gleiwitz, Glogau, Gnesen, Kreuznach, Meme Minden, Neisse, Paderborn, Ratibor, Rheydt, Siegen, Landshut i. B., Würzburg, Bautzen, Cannstatt, Eßlingen, Stuttgart, Karlsruhe, Mainz, Offenbach, Worms, Eisenach und Gotha, und von außer⸗ deutschen Städten Brüssel, Dublin, Lyon, Paris und Venedig nennen. Sehr bedeutend gesteigert war die Theilnahme des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit. Von je 10 000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, in Stuttgart 91, in Berlin 129, in München 151, in Dresden 161, in Hamburg 278 Säuglinge. Die Steigerung der Sterblichkeit war eine Folge der in sehr großer auftretenden acuten Darmkrankheiten (Darmkatarrhe und Brechdurchfälle), die in ungemein zahlreichen Fällen, besonders bei kleinen Kindern, tödtlich verliefen. “ groß war die Zahl der Opfer an diesen Krankheitsformen in Aachen, Barmen, Berlin und seinen Vororten Lichtenberg, Rixdorf, Weißensee, ferner in Bonn, Brandenburg, Breslau, Burg, Charlottenburg, Danzig, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Elberfeld, Erfurt, Essen, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., Görlitz, Halber⸗ stadt, Halle, Hannover, Harburg, Kiel, Köln, Königsberg, Krefeld, Magdeburg, Potsdam, Spandau, Stettin, Augsburg, Fürth, München, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Stuttgart, Karlsruhe, Mainz, Braunschweig, Bernburg, Dessau, Gera, Hamburg, Mülhausen i. E, Straßburg i. E, Amsterdam, Brüssel, Bukarest, Budapest, Christiania, Glasgow, Krakau, Liverpool, London, Lyon, Odessa, Paris, Stockholm, Triest, Warschau, Wien, New⸗York und im Juli in Rom, Turin, Alexandria, Kairo, Moskau, Baltimore, Brooklyn u. a. O. Dagegen kamen acute Entzündungen der Ath⸗ mungsorgane fast allgemein seltener zum Vorschein und auch an Lungenschwindsucht wurden weniger Todesfälle gemeldet.
Unter den Infectionskrankheiten ist zunächst die Thatsache fest⸗ zustellen, daß der lang gefürchtete Gast, die asiatische Cholera seinen Einzug in das Deutsche Reich gehalten hat. In Hamburg ist um die Mitte August zunächst und fast ausschließlich nur bei Per⸗ sonen, welche am Hafen beschäftigt waren oder auf der Elbe ver⸗ kehrten, die Cholera festgestellt worden. Die Seuche verbreitete sich jedoch sehr rasch nach anderen Stadttheilen, so daß bis Ende August fast täglich gegen 1000 Erkrankungen mit insgesammt mehreren tausend Todesfällen bekannt wurden (vom Beginn der Epidemie, dem 16. August bis 3. September 10 164 Erkrankungen mit 4326 Sterbe⸗ fällen). Von Hamburg aus verbreitete sich die Epidemie auf das durch innigen Verkehr mit ihm verbundene nahe Altona, von wo vom 18. August bis 3. September 290 Erkrankungen mit 124 Todesfällen bekannt wurden. Fast gleichzeitig kamen aber auch nicht bloß in den benachbarten, sondern auch in entfernt gelegenen Orten Deutschlands Cholerafälle zum Vorschein, die fast alle auf Verschleppung von Hamburg aus zurückzuführen waren. Auch gelang es in den meisten Orten die Weiterverbreitung zu hemmen; nur in wenigen Orten bildeten sich größere Herde. Bis zum 3. September waren Cholerafälle constatirt: 1) in zahlreichen Orten des Regierungsbezirks Schleswig (darunter Altona, Wandsbeck und Lauenburg mit einer größeren Zahl von Erkrankungen und Todesfällen), 2) in Ortschaften des Regierungsbezirts Stade (darunter Neuen⸗ felde und Estebrügge mit einer größeren Zahl von Er⸗ krankungen und Sterbefällen), 3) in Ortschaften des Regierungs⸗ bezirks Lüneburg (darunter Wilhelmsburg, Harburg und Altenwerder mit einer größeren Zahl von Fällen), 4) im Großherzogthum Mecklenburg⸗ Schwerin (darunter Boizenburg mit mehreren Erkrankungen und Sterbefällen), 5) in mehreren Orten des Großherzogthums Mecklen⸗ burg⸗Strelitz, 6) in Bremen (Stadt und Rhede 7 Erkrankungen 5 Todesfälle), 7) in Lübeck (4 bezw. 1), 8) in Berlin (4 bezw. 3), 9) in Orten des Regierungsbezirks Magdeburg (darunter Magdeburg 6 bezw. 3). In meist vereinzelten Fällen kamen noch Erkrankungen aus den Regierungsbezirken Köslin, Bromberg, Oppeln, Hildesheim, Hannover, Koblenz, Minden, sowie aus Leipzig, Delmenhorst (Olden⸗ burg), Rositz (Altenburg), Jerrheim (Braunschweig) zur Kenntniß. — Auch in Frankreich ist die Cholera in verschiedenen Orten constatirt worden, so in Paris, wo vom 18. bis 31. August 175 Erkrankungen und 75 aus den Vororten geineldet wurden; in Havre ereigneten sich in den letzten Tagen des August täglich ca. 60 Er⸗ krankungen mit durchschnittlich 20 Todesfällen; desgleichen kamen in Rouen und Saint Lö Cholerafälle zum Vorschein. Von Havre aus wurde die Cholera nach Belgien verschleppt; in Antwerpen sind bis 28. August 21 Erkrankungen mit 9 Todesfällen festgestellt. In Dänemark sind Ende August in Aarhus zwei Todesfälle, in Friedericia und Kopenhagen je 1 Erkrankung, die günstig verliefen (die aus Hamburg eingeschleppt waren), vorgekommen. In Liver⸗ pool kamen am 31. August unter den russischen Auswanderern 3 Cholerafälle, von denen 2 tödtlich verliefen, zum Vorschein. In den Niederlanden, in den Häfen von Rotterdam und Ymuiden, sowie im Haag, Groningen und einigen anderen Orten wurden ver⸗ einzelte Fälle bekannt. In Ruß land hat sich die Seuche sowohl nach Osten wie nach Westen mehr ausgedehnt; in Sibirien ist sie bis Jeniseisk, westwärts bis Riga gedrungen. Es wurden aus St. Peters⸗ burg, Kronstadt, Moskau eine mehr oder minder größere Zahl von Erkrankungen und Todesfällen gemeldet. In Kiew, Atkermann, sowie im Gouvernement Nowgorod, zu Ende des Monats auch aus der Stadt Lublin (Polen) wurde eine größere Zahl von Erkran⸗ kungen und Todesfällen mitgetheilt. In Persien (Rescht, Tabris, Teheran, Ispahan) herrschte die Cholera in größerer Ausdehnung; dagegen scheint die Epidemie im Innern Rußlands nnd in Klein⸗ Asien milder aufzutreten. — Von den anderen Infectionskrankheiten wurden Masern, Scharlach, Diphtherie und Unterleibstyphus häufiger, Keuchhusten und Pocken seltener als Todesursachen berichtet. Masern haben in Berlin, Gelsenkirchen, Posen, Leipzig, Darmstadt, Hamburg, Dublin, Glasgow, Liverpool, London, Wien, New⸗York weniger, in Essen, Köln, Edinburg, Kopenhagen und im Juli in Moskau, Bombay, Buenos⸗Aires mehr Todesfälle als im Vormonat veranlaßt. Erkrankungen zeigten sich in München, Hamburg, Wien, Budapest, Edinburg, Kopenhagen, den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf, Erfurt, Hannover, Hildesheim, Königsberg, Münster, Schleswig, Stettin, Wiesbaden häufig. — Das Scharlachfieber hat in Berlin, Inowrazlaw, Glasgow, Liverpool, London, Stockholm, Warschau, Wien und New⸗York mehr Opfer gefordert. — Die Sterb⸗ lichkeit an Diphtherie und Croup war in Duisburg, Frank⸗ furt a. M., Gelsenkirchen, Köln, Magdeburg, Stuttgart, Hamburg, Kopen⸗ hagen, New⸗York eine geringere, in Görlitz, Breslau, Kiel, Naumburg, Posen, Hof, München, Wien, Budapest, London, Paris, Warschau und im Juli in Mailand eine größere, dagegen in Berlin, Elbing, Dresden, Leipzig, Prag, Stockholm und im Juli in Moskau und Brooklyn die gleich große wie im Vormonat. Erkrankungen gelangten in Berlin, München, ien, Budapest, Kopenhagen sowie in den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf und Schleswig häufig zur Anzeige. — Der Unterleibstyphus zeigte sich im allgemeinen selten; doch erlagen demselben in Hamburg, Amsterdam, Budapest, London, Odessa, Paris, Prag, New⸗York etwas mehr, in Wien und Warschau weniger Personen als im Juli. Flecktyphus kam meist (wie in Amsterdam, Edin⸗ durg, London, Mailand, Krakau) vereinzelt zum Vorschein; aus Warschau wurden 5, aus Moskau (Juli) 18 Todesfälle bekannt. Er⸗ krankungen blieben in Edinburg und in den Regierungsbezirken Posen und Düsseldorf vereinzelt. Genickstarre veranlaßte in Kopen⸗ hagen 6, in New⸗York 24 und im Juli in Cincinnati 5, in Brook⸗ lyn 9 Todesfälle. Erkrankungen wurden aus Berlin 2, aus Kopen⸗ hagen 4 mitgetheilt. Der Keuchhusten nahm in Berlin, Magde⸗
hier nur Barmen,
8
Verlauf, aus Köln und Vpormonat
burg, Glasgow, Liverpool, London, Paris, Wien mehr einen milden
mburg wurden mehr Todesfälle als im berichtet. xus Bukarest wird 1, aus Moskau Juli) 2 Todesfälle an Tollwuth gemeldet. An Pocken kamen aus Berlin, Königsberg, Mannheim, Hamburg je 1 Todesfall, aus Brüssel, Krakau und aus dem Juli aus Zürich und Buenos⸗Aires je 2, aus Mailand (Juli) 3, aus Odessa 4, aus St. Petersburg (aus 2 Wochen) 5, aus Paris und Alexandrien (Juli) je 6, aus Kairo (Juli) 8, aus Moskau (Juli) 13, aus Lemberg 14. aus New⸗York 15, aus Bombay (Juli) 16, aus Prag 32, aus Warschau .50 Todesfälle zum Bericht. Erkrankungen gelangten aus den Regierungsbezirken Marienwerder und Schleswig in vereinzelten, aus dem Regierungs⸗ bezirk Königsberg in 8, aus Prag in 25 Fällen zur Anzeige.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 10 622, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 4017, nicht rechtzeitig gestellt 48 Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen. 1
Beim Königlichen Amtsgericht I1 Berlin stand das im Grundbuche von Lichtenberg Band 16 Blatt Nr. 544 auf den Namen des Arbeiters Joh. Friedr. Theel zu Berlin eingetragene, zu Lichtenberg belegene Grundstück, auf Antrag der Miterben zum Zwecke der Auseinandersetzung unter den Miteigenthümern, zur Ver⸗ steigerung. Für das Meistgebot von 9050 ℳ wurde der Töpfer Johann Franz Wilhelm Theel zu Friedrichsberg Ersteher.
Warschauer Hopfenmarkt.
Der diesjährige Warschauer Hopfenmarkt hat, ebenso wie im vorigen Jahre, in der Zeit vom 25. bis 29. September stattgefunden. Die Zufuhr erreichte mit 5266 Pud 32 Pfund die vorjährige Höhe. Sie beschränkte sich auf Hopfen aus dem Königreich Polen und den Gouvernements Wolhynien, Minsk und Grodno.
Verkauft wurden 1200 Pud. Die Verkaufspreise stellten sich pro Pud auf 18 bis 24 Rubel (gegen 15 bis 24 Rubel im Vorjahre) für Hopfen erster Qualität 1 auf 13 bis 17 Rubel (gegen 10 bis 14 Rubel) für solchen zweiter Qualität. Von Ausländern sind keine Ankäufe gemacht worden.
Berlin, 8. Oktober. (Wochenbericht fü Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max 8 Ia. Kartoffelmehl 21 ½ — 22 ℳ, la. Kartoffelstärke 21 ½ — 2 8 IIa. Kartoffelstärke und -Mehl 18 — 19 ½¼ ℳ, feuchte Kartoffel⸗ stärke per Oktober⸗Lieferung 11,10 ℳ, Frankfurter Syrupfabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht franco Fabrik 11,00 ℳ, gelber Syrup 24 — 25 ℳ, Capillair⸗Syrup 25 — 26 ℳ, Capill.⸗Export 26 ½ — 27½ ℳ, Kartoffelzucker gelber 24 — 25 ℳ, do. Capillair 26 — 27 ℳ, Rum⸗Couleur 37 — 38 ℳ, Bier⸗Couleur 36 — 37 ℳ, Dextrin, elb und weiß, Ia. 29 — 31 ℳ, do. secunda 27 — 28 ℳ,
eizenstärke (kleinst.) 35 — 36 ℳ, Weizenstärke (großst.) 40 — 41 ℳ, Hallesche und Schlesische 41 — 42 ℳ, Reisstärke (Strahlen) 46 bis 47 ℳ, do. (Stücken) 43 — 44 ℳ, Mais⸗Stärke 32 — 33 ℳ, Schabe⸗ stärke 30 ℳ nom., Victoria⸗Erbsen 19 — 22 ℳ, Kocherbsen 18 — 22 ℳ, rüne Erbsen 19 — 22 ℳ, Futtererbsen 15 — 16 ℳ, Leinsaat 2 — 24 ℳ, Linsen, große, neue 40 — 56 ℳ, do. mittel 30 — 44 ℳ, do. kleine 22 — 30 ℳ, gelber Senf 20 — 30 ℳ, Kümmel 44 — 50 ℳ Buchweizen 15 — 16 ℳ, Mais loco 12,5 — 13,5 ℳ, Pferdebohnen 15 bis 16 ℳ, inländische weiße Bohnen 17 — 19 ℳ, weiße Flachbohnen 22 — 24 ℳ, ungarische Bohnen 16 —17 ℳ, galizische und russische Bohnen 15 ½ — 16 ½ ℳ, Wicken 13 ½ — 14 ℳ, Hanfkörner 20 — 22 ℳ, Leinkuchen 16 —17 ℳ, Weizenschale 9 ½ — 10 ℳ, Roggenkleie 10 — 10 ½ ℳ, Rapskuchen 14 — 15 ℳ, Mohn, blauer 52 — 58 ℳ, do. weißer 66 — 76 ℳ, Hirse, weiße 22 — 24 ℳ Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.
— Die Generalversammlung der Posener Sprit⸗Actien⸗ esellschaft vom 8. d. M. genehmigte die Vertheilung einer ividende von 4 % und wählte den Fabrikbesitzer Kantorowicz in den Aufsichtsrath. 3
.— In der 20. ordentlichen Generalversammlung der Meißner Eisengießerei & Maschinenbau⸗Anstalt vorm. F. L. & C. Jacobi, Meißen, vom 8. d. M. wurde die Tagesordnung durch Beschlußfassung nach den Anträgen erledigt. Der Antrag eines Actionärs, die nachträgliche Umwandlung von Stamm⸗Actien in Vorzugs⸗Actien durch Nachzahlung von je 100 ℳ zu gestatten, wurde abgelehnt. Die auf 6 % = 18 ℳ für die Vorzugs⸗Actien festgesetzte Dividende gelangt sofort zur Auszahlung.
Leipzig, 8. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,50 ℳ., per November 3,52 ½ ℳ, per Dezember 3,52 ½ ℳ, per Januar 3,55 ℳ, er Februar 3,57 ½ ℳ, ver März 3,60 ℳ, per April 3,60 ℳ, per
ai 3,65 ℳ, per Juni 3,67 ½ ℳ, per Juli 3,70 ℳ, per August 3,70 ℳ Umsatz 90 000 kg. London, 8. Oktober. (W. T. B.)
unverändert.
— 10. Oktober. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be⸗ trugen in der Woche vom 1. bis 7. Oktober: Engl. Weizen 1831, fremder 34 597, engl. Gerste 1003, fremde 11 407, engl. Malz⸗ gerste 13 154, fremde —, engl. Hafer 2008, fremder 67 166 Orts., engl. Mehl 21 820, fremdes 73 623 Faß, fremdes 450 Faß.
New⸗York, 8. Oktober. (W. T. B.) Die Eröffnung und der weitere Verlauf der Börse war lustlos und matt, der Schluß stetig. Der Umsatz der Actien betrug 85 000 Stück. Der Silber⸗ vorrath wird auf 1 710 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 20 000 Unzen.
Weizen anfangs stetig, im Verlaufe wenig verändert. Schluß matt aber stetig. — Mais kaum behauptet, später abgeschwächt auf Realisirungen des Haussiers. Schluß matt aber stetig.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 13 970 537 Dollars gegen 10 814 422 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 3 156 019 Dollars gegen 3 549 888 Dollars in der Vorwoche.
Chicago, 8. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs stetig, dann nachgebend und schwach den ganzen Tag auf Realisirungen der Haussiers. — Mais anfangs ruhig, im Verlaufe abgeschwächt auf Abgaben der Baissiers. Schluß ruhig.
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Wollauction. Tendenz
Verdingungen im Auslande.
Serbien. . 27. Dezember. Montan⸗Abtheilung des Ministeriums für Volks⸗ wirthschaft Belgrad: Lieferung und Einrichtung einer Kohlensortirungs⸗ und einer Briquet⸗Maschine. „Caution 20 000 Fr. in Baarem oder in serbischen Staatspapieren. täheres an Ort und Stelle. Dänemark.
28. Oktober, 12 Uhr. Nyborg Havneudvalg, Borgermeester- kontoret, Nyborg: Lieferung von circa 10 000 Kubikfuß Balken von Fichtenholz und circa 270 Kubikfuß Balken von Eichenholz.
Bedingungen und Materialverzeichniß zur Einsicht an Ort und Stelle; das letztere wird auf Verlangen zugesandt
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 8. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Postdampfer „Hermann“ ist am 6. Oktober Morgens von
ew⸗York nach der Weser abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer Bayern“, von Ost⸗Asien kommend, ist am 6. Oktober Nachmittags in Aden angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Oldenburg', von Ost⸗Asien kommend, ist am 7. Oktober Nachmittags auf der Weser angekommen.
— 9. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, hat am 8. Oktober Vormittags St. Ca⸗ therines Point passirt. Der Postdampfer „Ohio“, von Bra⸗ silien kommend, hat am 8. Oktober Vormittags St. Vincent passirt. Der Postdampfer „Weser“ ist am 7. Oktober von Santos nach
Europa in See gegangen.
Hamburg, 8. Oktober. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Normannia“ hat, von New⸗York kommend, gestern Nachmittag Seilly passirt. Der Postdampfer „Wieland“ ist, von New⸗York kommend, gestern Abend auf der Elbe eingetroffen. Der Schnelldampfer „Fürst Bismarck“ ist heute früh in New⸗ Vork eee
Triest, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Thalia! ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
. — 9. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Medusa“ ist, von Konstantinopel kommend, heute Vormittag hier eingetroffen.
Southampton, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Hamburger Schnelldampfer „Augusta Victoria; trat heute von hier mit 402 Kajüts⸗Passagieren die Reise nach New⸗York an. Die Rhederei hofft im nächsten Monat den Ausgangsplatz ihrer transatlantischen
Fahrten wieder nach Hamburg verlegen zu können. Vorläufig ist.
als letzte directe Fahrt ab Southampton der Schnelldampfer „Fürst Smarck“ zum 5. November annoncirt.
Theater und Musik.
8 Residenz⸗Theater. ““
Ein neuer Schwank „Im Pavillon“ (Le Parfum) von Ernest Blum und Raoul Toché, deutsch von Ludwig Fischl, der am Sonnabend zur ersten Aufführung gelangte, überbietet an Schlüpfrigkeit alles, was bisher auf dieser Buhne gegeben worden ist. Trotzdem wurde er mit Beifall aufgenommen. Gespielt wurde gut. Fräulein Bertens zeigte sich wieder als eine jeder Aufgabe ge⸗ wachsene Schauspielerin und Herr Alexander ließ seinem Humor die Zügel schießen. Auch Fräulein Lou Brion, sowie die Herren Pagay, Reusch und Steinecke lösten ihre Aufgaben mit Geschick. Vorher wurde ein einactiges Lustspiel aus dem Ungarischen „Nach zwei Jahren“ von Almäaͤsy Tihamér gegeben, das, von Herrn Josef Jarno gut ins Deutsche übertragen und von demselben Herrn in Gemeinschaft mit Fräulein Hofer tadellos gespielt, einen vollen Erfolg errang und auch in seiner ansprechenden Plauderei rückhaltlose Anerkennung verdiente, wenn es nicht noch mehr als das vorbezeichnete Stück dem Zufall eine durchaus unnöthige Rolle eingeräumt hätte.
Kroll's Theater.
Am Sonnabend gab Frau Etelka Gerster als zweite Rolle die Rosine in Rossini's „Barbier von Sevilla“. Auch in dieser Partie traten wieder die großen, ihr noch unverändert gebliebenen Vorzüge der Stimme: ein schmelzreiches Piano und Sanertet der Coloratur, deutlich hervor, und ebenso wußte sie durch die Art ihres Spiels, das sich dem Charakter der Rolle und des Gesangs vortrefflich anpaßte, zu fesseln. Der lebhafte Beifall, den sie errang, beweist, daß sie auch jetzt noch die Hörer zu beherrschen versteht, was sich insbesondere auch bei den vorzüglich vorgetragenen Einlagen in der Musikstunde bewährte. Die Künstlerin wurde von Herrn Pokorny (Figaro), Herrn Mörs (Almaviva) und Herrn Worms (Bartholo) auf das beste unterstützt.
An Sonntag wurden „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Nicolai mit Frau Moran⸗Olden als Frau Fluth gegeben. Sind auch tragische Rollen (Fides, Fidelio) das eigentliche Element der Künstlerin, so verfügt sie doch über hinreichend viel Humor, um auch eine Frau Fluth gut auszustatten, zumal diese Partie ihr die beste Gelegenheit giebt, ihr umfangreiches glänzendes Stimmmaterial in allen Farben schillern und leuchten zu lassen. Den größten Erfolg erzielte sie aber mit den Einlagen im dritten Act — „Es blinkt der Thau“ von Rubinstein und „Wiegenlied“ von Harthan —, von denen letzteres auf lebhaftes Begehren wiederholt wurde. Herr Conrad Behrens konnte als Falstaff seinen behäbigen Humor wie seinen breiten Baß vortrefflich zur Geltung bringen. Ferner mögen noch erwähnt werden Herr Aranyi (Fenton), Frau Tomschick (Frau Reich) und Fräulein Islar (Jungfer Anna), die ihre Aufgaben befriedigend lösten. Das Ensemble war gut, nicht minder das Orchester unter Kapellmeister Zschoppe, das die melodienreiche Musik exact und wirksam vortrug.
Theater Unter den Linden.
Das Theater hat es für richtig gehalten, sein Repertoire zu er⸗ weitern durch Hinzufügung von Productionen sogenannter „Speciali⸗ täten“, die zwischen der Operette „Daphne“ und dem Ballet „Die Welt in Bild und Tanz“ vorgeführt werden. Hiermit hat es sich auf ein Gebiet begeben, das sich von der Schauspielkunst weit entfernt. Bei der Eigenartigkeit des ganzen Theaterunternehmens, welches mehr der Unterhaltung, der Geselligkeit, dem Wohlleben gewidmet ist, läßt sich freilich die Berechtigung des neu aufgenommenen Genres an sich nicht in Abrede stellen; es ist ein Versuch, der vielleicht für die fernere Entwickelung maßgebend sein wird: entweder werden die „Specialitäten“ allmählich einen etwas breiteren Raum ein⸗ nehmen oder wieder verschwinden. Es wird dies von dem Geschmack desjenigen Publikums abhängen, welches sich dorthin gezogen fühlt. Die künstlerischen Productionen, die am Sonnabend zum ersten Male vorgeführt wurden — drei Schwestern Macartes in allerdings tadellosen und bewunderswerthen Leistungen auf dem Draht⸗ seil, ein französisches Duettistenpaar, welches den komischen Gesang vertritt, und schließlich noch die amerikanischen Grotesque⸗Excentrics Haytors — gefielen dem Publikum und wurden als angenehme Ab⸗ wechselung willkommen geheißen. Der Besuch des neuen Theaters ist anhaltend ein sehr reger.
Sing⸗Akademie.
Die kleine achtjährige Pianistin Frieda Simonson, welche vor kurzem in einer öffentlichen Aufführung ihres Lehrers, des Professors Klindworth spielte, gab am Sonnabend ihr erstes eigenes Concert, in welchem sie eine für ihr zartes Alter bewunderns⸗ werthe technische Fertigkeit und ein tiefes Eingehen in den Inhalt der Compositionen n ließ. Diese Vorzüge brachte sie in Beethoven’'s erstem Concert (C-dur), in einer Fuge von Bach, dem Rondo (A-moll) von Mozart, den bekannten Variationen von Händel und einigen Pièxcen von Mendelssohn, Raff und anderen vortrefflich zur Geltung. Die bereits vortheilhaft bekannte junge Violinvirtuosin Fräulein Rosa Schindler unterstützte ihre kleine Collegin durch den sehr gelungenen Vortrag der schwierigen Othello⸗ Phantasie von Ernst und eines brillanten Rondos von Saint⸗Saëns. Ihr und der Concertgeberin wurde sehr lebhafter Beifall von Seiten des zahlreich erschienenen Publikums zu theil.
In der Vorstellung des „Trompeter von Säkkingen“ am Mitt⸗ woch im Königlichen Opernhause sind die Damen Leisinger und Lammert, die Herren Bulß, Mödlinger, Krolop, Schmidt und Liban beschäftigt. Darauf folgt das Tanzbild „Slavische Braut⸗ werbung“’. — Am Donnerstag geht „Djamileh“ mit den Damen Rothauser und Urbanska, den Herren Philipp, Liban und Schmidt in Scene. Darauf folgt die Oper „Cavalleria rusticana“ und das Tanzbild „Slavische Brautwerbung“. 8
Im Königlichen Schauspielhause findet am Mittwoch, zur Feier des 400. Jahrestags der Entdeckung Amerikas die Auf⸗ führung des Karl Werder'’schen Schauspiels „Columbus“ statt. Bei dieser Fest⸗Aufführung des Stücks werden ausnahmsweise die Zwischenacte durch Wiedergabe Beethoven’'scher Compositionen ausgefüllt. — Die Haupt⸗ rollen werden gegeben von: „Herrn Matkowsky Columbus, Fräu⸗ lein Poppe Königin Isabella. Herrn Arndt König Ferdinand, Herrn Grube Bischof Fonseca, Herrn Purschian Luis Angel, Herrn Klein Prior Juan Perez, Herrn Kahle Pinzon, Herrn Keßler Guintero; den Gomez spielt Herr Winter, Ovanda Herr Hartmann, Bobadilla Herr Plaschke, und die Marquise von Moya Fräulein Tondeur. Das Stück ist von dem Ober⸗Regisseur Herrn Grube neu einstudirt, der Königliche Ober⸗Inspector Herr Brandt leitet die decorative Einrichtung und sind die Costüme nach Zeichnungen und Angaben des Königlichen Theatercostümiers Herrn Maler Gutknecht.
die Pachten stark mit Wind und Wellen zu kämpfen.
In dem morgen am Wallner⸗Theater zum ersten Male in Scene gehenden Lustspiel: „Schwiegerpapa“ von William Schumann sind in den Hauptrollen beschäftigt die Damen: ⸗Boch, Eberty, Gensicke und Stätter sowie die Herren: Guthery, Meißner, Wor⸗ litzsch und J. Klein.
Die Direction des Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theaters hat die Aufnahme der Operetten „Orpheus“ und „Pariser Leben“ in den Offenbach⸗Cyeclus beschlossen. Das ist aber nur dadurch zu ermöglichen, daß zwei der angekündigten Operetten unaufgeführt bleiben; der Cyelus würde sonst zu lange Zeitdauer beanspruchen und die Aufführung mehrerer Neuheiten, die vertragsmäßig erfolgen muß, verhindern.
Bei der ersten diesjährigen Aufführung von Weber's „Euryanthe“
im Kroll’'schen Theater setzt Frau Noran⸗Olden morgen ihr erfolg⸗ reiches Gastspiel als Eglantine fort. Die Titelpartie singt Fräulein Gadski, die Bertha Fräulein Islar. Herr Mörs singt die Partie des Adolar, Herr Bertram die des Lysiart und Herr Lurgenstein den König. — Etelka Gerster tritt am Mittwoch nochmals als Rosine im „Barbier von Sevilla“ auf. Ein Concert des Pianisten Kurt Müller (Lehrers an der Klindworth'schen Musikschule)“ findet am Mittwoch im „Saal Bechstein“ (Linkstraße 42) statt. — Das von der Concert⸗Direction Hermann Wolff zum Besten der Nothleidenden Hamburgs geplante Toncert findet am 21. Oktober im „Saal Bechstein“ statt. — Frau Lillian Sanderson giebt am 22. Oktober im „Saal Bechstein“ einen Liederabend; der Kartenverkauf ist bereits eröffnet (Bote u. Bock). — Professor Felix Schmidt und Frau Professor Marie Schmidt⸗ Köhne veranstalten am 25. Oktober einen Liederabend im „Saal Bechstein“, für den der Kartenverkauf bei Bote u. Bock bereits eröffnet ist. — Zu dem Concert des Philharmonischen Chors am 7. November, worin die „Schöpfung“ unter Mitwirkung von Louise Heymann, Heinr. Vogel und Josef Mödlinger zur Aufführurg gelangt, ist der Billetverkauf bei Bote u. Bock eröffnet.
Mannigfaltiges.
estrigen Kaiser⸗Regatta auf der Müggel hatten Schon vor Beginn des Wettkampfes ging der „Paula“ ein Mann über Bord und bei der Regatta selbst wurde sie so vom Sturm mitgenommen, daß sie den Kampf aufgeben mußte. In ernsteste Lebensgefahr See et die Mannschaft der „Nöck“ des Herrn A. Schulz. Das kleine Boot kenterte inmitten des sturmbewegten Sees. Zum Glück der Schiffbrüchigen eilte die „Eintracht“ des Herrn Goltsch“, die große Chancen auf Sieg hatte, sofort herbei und rettete die drei Mann der Besatzung. Das gekenterte Boot selbst wurde vom Startdampfer aus der Bahn geschleppt. Die „Iris“ des Herrn S. Hahne verlor bei Rahnsdorf den Mast und auch Fidelio“, „Pilot“, „Götz“, „Styx“, „Forelle“, „Vesta“, „Katharina“, „Nord⸗ ost“, „Harry“, „Herreshoff“, „Friedrich⸗Karl“, „Hedwig“, „Else“, „Swantemitt“ und „Yankee Doodle“ mußten wegen kleinerer oder größerer Havarien vor Ziel ans Land gehen. Auch die⸗ jenigen Jachten, welche den Wettkampf durchfochten, kamen wiederholt in die Gefahr, von den böigen, in der Stärke von 9 bis 10 m wehenden SSW. umgeschlagen zu werden; die meisten hatten daher auch weggebunden, was sich nur wegbinden ließ und nur gegen Schluß, als der Wind etwas abflaute, wagten einige, auf kurze Zeit Ballon zu setzen. — Den Kaiserpreis hatte die kleine „Schnucke“ des Herrn A. Marschall zu vertheidigen. Das Boot, ddas allerdings mit großer Vergütung segelte, und vom größten Boot 45 Min. Vorgabe erhielt, wurde auch diesmal so vortrefflich geführt, daß es mik 1 Stunde 50 Min. 36 Sek. relativer Fahrzeit den Kaiserpreis sieg⸗ reich behauptete.
Im Frühjahr 1893 veranstaltet die Russische Gesellschaft
Wahrung der Volksgesundheit zu St. Petersburg die Erste Allgemeine Russische Hygiene⸗Ausstellung. Das Bureau dieser Ausstellung hat die hiesigen beiden Desinfections⸗ anstalten eingeladen, sich daran zu betheiligen. Der Magistrat hat deshalb beschlossen, dieser Einladung Folge zu leisten. Er beabsich⸗ tigt, die Einrichtungen der beiden genannten Anstalten durch Aus⸗ stellung von Photogrammen, Modellen und Werkzeugen zur An⸗ schauung zu bringen. Die dadurch der Stadt erwachsenden Kosten würden nach den vom Magistrat angestellten Erhebungen etwa 620 ℳ betragen. Der Magistrat hat die Stadtverordneten⸗Versammlung ersucht, sich mit der Beschickung der gesammten Ausstellung einver⸗ standen zu erklären und die hierzu erforderlichen Kosten von 620 ℳ aus den Ueberschüssen für 1891/92 zur Verfügung zu stellen.
Bei der
Im Verlage von Alexius Kießling in Berlin SW., Kleinbeeren⸗ straße 26, erschien soeben die Winter⸗Ausgabe von Kießling's Berliner Verkehr, 126 Seiten in Westentaschen⸗Format, Preis 30 ₰ mit den Winter⸗Fahrplänen sämmtlicher Berliner Eisenbahnen, der Dampfstraßenbahnen und elektrischen Bahn, sämmtlicher Pferde⸗ bahnen und Omnibusse, Droschkentarif und Stundenplan sämmtlicher Sehenswürdigkeiten Berlins. — Als Ergänzung hierzu erschien in demselben Format zum Preise von 20 ₰ Kießling's Taschen⸗ plan von Berlin mit dem Situationsplan der Stadt⸗ und Ring⸗ bahn, sämmtlichen Pferdebahnlinien (in Roth) und Straßenverzeich niz mit Angabe der Postbezirke.
Nauen, 6. Oktober. Die Stadt Nauen wird am Dienstag, 18. Oktober d. J., ihr 600 jähriges Bestehen feiern. In Ver⸗ bindung damit soll, wie die „Nat.⸗Z.“ erfährt, das dem Andenken des Königs Friedrich Wilhelm IJ. gewidmete Denkmal enthüllt werden. Am Abende vor dem Festtage findet liturgischer Gottesdienst sowie Zapfenstreich mit Fackelzug der Innungen, Gewerke, Vereine und der oberen Klassen der Schulen statt. Bei der Enthüllung des Denkmals wird die Festschrift „Chronik der Stadt Nauen und des Kreises Ost⸗Havelland“ überreicht. An die Enthüllung schließt sich ein Festzug durch die Straßen der Stadt; Mittags 2 Uhr: Festessen im „Hamburger Hof“, Nachmittags von 7 Uhr an: Allgemeine Fest⸗ beleuchtung der Stadt.
Wien, 8. Oktober. Die am Donnerstag auf dem Zweirad hier eingetroffenen deutschen Offiziere, Rittmeister von Wedel und Premier⸗Lieutenant von Wedel beahsichtigen, laut Meldung des „W. T. B.“, nach einer mehrtägigen Rast hierselbst die Radfahrt nach Paris und Brüssel fortzusetzen und von dort nach Berlin zurück⸗ zukehren.
Genf, 10. Oktober. In dem Jura und in den Alpen fiel, wie „H. T. B.“ meldet, gestern der erste Schnee.
New⸗York, 8. Oktober. Der heute vo Southampton hier eingetroffene Schnelldampfer „Fürst Bismarck“ der Ham⸗ burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft hatte nach einer Meldung des „W. T. B.“ am dritten Tage seiner Abreife einen heftigen Cyklon zu bestehen. Trotzdem wurde die Ueberfahrt in 6 Tagen 19 Stunden 45 Minuten zurückgelegt. Die Fahr⸗ gäste haben ein Comité unter Leitung des General⸗Post⸗ meisters James, des Grafen Holck, des New⸗Yorker Pianoforte⸗ fabrikanten Steinway u. a. gebildet, um der Hamburg⸗ Amerikanischen Packetfahrt⸗Actiengesellschaft eine Adresse zu über⸗ reichen, worin dem Capitän und der Mannschaft sowie den Einrichtungen des Schiffes „Fürst Bismarck“ die höchste Anerkennung gezollt und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß es der Gesell⸗ schaft vergönnt sein möge, recht bald ihre prächtigen Schnelldampfer wieder von Hamburg aus verkehren zu lassen. Das Comité machte dem Führer des „Fürst Bismarck“, Capitän Albers die Mittheilung, daß die Fahrgäste beschlossen haben, ihm zur Erinnerung an die Rei einen Steinway⸗Flügel zu verehren. 1“ 8