1892 / 240 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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Um 8 Uhr gab der Radetzkymarsch das Zeichen zum Beginn des Vorreitens und bald war die Bahn gefüllt mit etwa 30 österreichischen Offizieren, die ihre durchgehends in bester Condition befindli

Pferde ritten. Besondere Beachtung fand die Stute „Fatme“ des Rittmeisters Maximilian Haller, die den Conditionspreis er⸗ halten hatte und sich in tadelloser Gangart Allmählich hatte sich die Zahl der Reiter bis auf ca. 45 erhöht, und es wurde nunmehr auch eine Hürde in die Bahn geschoben, die mit Leichtigkeit genommen wurde. Um ½10 Uhr war das Vorreiten

beendet.

An EE-. und Geschenken sind bei der Haupt⸗ Stiftungskasse des Magistrats während des Monats September 1892 eingegangen 6041,50 ℳ, an Collectengeldern 684,05 ℳ, aus schieds⸗ männischen Vergleichen und Cessionen 614,10 ℳ; außerdem zur Be⸗ gründung eines Stiftungsfonds zur Ausstattung von Waisenkindern 6000 ℳ, zusammen also 13 339,65

Das in Spandau wird, wie die „Tägl. Rundschau“ meldet, im Laufe dieser Woche aufgestellt werden. Die Bronzestatue ist 2,65 m hoch, das Postament, aus Granit bestehend, 3 m. Es wird mit drei Reliefs geziert; die vierte Seite trägt die Widmung: „Ihrem geliebten Kaiser Friedrich III. in dankbarer Erinnerung die Bürgerschaft von Spandau 1892.“ Die Reliefs stellen dar: 1) eine Scene aus der Spandauer Stadtforst; die Gemahlin. des damaligen Kronprinzen reicht dem von der Jagd ermüdeten Gatten einen Labetrunk; 2) einen Waldbrand bei Spandau, wobei der Kronprinz mit dem Prinzen Heinrich thatkräftig löschen hilft; 3) die Dampferfahrt des kranken Kaisers am 1. Juni 1888 von Charlottenburg nach Schloß 1u“ bei Potsdam. Die Reliefs sind 83 cm hoch und ebenso breit.

Im wissenschaftlichen Theater der Urania fand heute Mittag 12 Uhr vor einer geladenen Gesellschaft die Generalprobe des neuen, bei Gelegenheit der vierhundertjährigen Gedenkfeier der Entdeckung Amerikas veranstalteten, mit vielen prachtvollen Abbildungen ausge⸗ statteten Vortrags „Eine Amerikafahrt 1492 und 1892“ von Ir. M. Wilhelm Meyer, gehalten von Herrn Bergmann, statt. Auf den Inhalt des Vortrags, der morgen Abend 7 ½ Uhr zum ersten Mal für das Publikum gehalten wird, werden wir in einer der nächsten Nummern ausführlicher zurückkommen. Vor Beginn der Generalprobe wurde den Gästen Gelegenheit zur Besichtigung der gleichfalls zur Feier der Entdeckung Amerikas veranstalteten nautischen Ausstellung ge⸗ geben. Die Ausstellung umfaßt etwa fünfzig Gegenstände, die so ausgewählt sind, daß sie ein anschauliches Bild der Mittel vorführen, die es dem Seemann ermöglichen, auf dem kürzesten Wege zu seinem Ziele zu gelangen. Die Schiffsbaukunst von einst und jetzt wird durch das Modell des im Museum zu Christiania aufbewahrten 32 m langen Wickinger⸗Schiffes, mit dem die ersten Europäer von Island aus um das Jahr 1000 den amerikanischen Continent erreicht haben, eine Nachbildung der Caravelle „Santa Maria“ des Christoph Columbus und das Modell des 130 m langen modernen Riesendampfers „Ems“ vom Norddeutschen Lloyd dargestellt. Diese und viele andere sehenswerthe Gegenstände sowie der mit großer Sorgfalt vorbereitete lehrreiche Vortrag lassen den Besuch in der Urania zur Zeit als ganz besonders lohnend erscheinen. ““

Das 15. Studienjahr der Humboldt⸗Akademie wurde am Montag Abend in der Aula des Falk⸗Realgymnasiums vor einer zahlreichen Versammlung von Herren und Damen eröffnet. Namens

4

des Vorstands begrüßte Herr Director K. Schrader, M. d. R., die

Lehrer, Hörer und Freunde der Akademie zum ersten Male in der neuen Lehrstätte im Westen. Hierauf begannen die Vorträge des Abends, die sich nicht minder, wie diejenigen in der Haupt⸗Lehrstätte eines sehr zahlreichen Besuchs erfreuten. Heute und morgen Abend beginnt wiederum eine große Reihe von Vortragscyklen.

819.Ig.

Deer früher auf dem Schloßplaß und im vorigen Jahre in der Oranienburgerstraße abgehaltene Theil des Weihnachts markts wird, wie die „N. A. Z.“ mittheilt, in diesem Jahre nach der Großen Frankfurterstraße beziehungsweise nach der Promenade der Friedens⸗ straße verlegt werden.

Bei den gestern in abgehaltenen Rennen siegte im „Seelhorst⸗Rennen“ des Königlichen Hauptgestüts Graditz F.⸗St. bE“ im „Oktober⸗Rennen“ dkbr. St. „Erbin.

Nauen. Wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, ist wegen Anwesen⸗ heit der Spitzen der Staatsbehörden bei der am 18. Oktober erfolgenden Grundsteinlegung zu der Kaiser Friedrich⸗Gedächtnißkirche die Feier des 600 jährigen Jubiläums der Stadt Nauen um zwei Tage verschobe ; sie wird also erst am 20. d. M. stattfinden.

desselben

Depeschen.

—Wien, 11. Oktober. (W. T. B.) Seit den frühen Morgenstunden waren die Straßen zum Nordbahnhofe von dichten Volksmassen gefüllt, welche Seine Majestät den

Kaiser Franz Joseph, als Allerhöchstderselbe zum Empfange Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm nach dem Bahnhof fuhr, stürmisch begrüßten. Noch vor der Ankunft des Kaisers hatten sich auf dem Bahn⸗ hofe eingefunden: Die Erzherzoge, der Prinz Friedrich Leopold von Preußen, Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein, der Prinz Philipp von Coburg, der Prinz zu Schaumburg⸗ Lippe, der deutsche Botschafter Prinz Reuß mit dem Personal der deutschen Botschaft, das Comité der österreichisch⸗ungarischen Distanzreiter unter der Führung des F. M. L. von Gagern und die hier noch weilenden deutschen Distanzreiter, die sich in Front aufgestellt hatten. Die Erz⸗ herzoge, welche Inhaber deutscher Regimenter sind, trugen die bezüglichen Uniformen mit den preußischen Orden. Kaiser Franz Joseph in der Uniform des preußischen Kaiser Franz Grenadier⸗Regiments mit dem Schwarzen Adler⸗Orden, von den Klängen der Volkshymne begrüßt, schritt die Front der auf dem Bahnsteige aufgestellten Ehren⸗ Compagnie ab, reichte alsdann den anwesenden Peingen die Hand und unterhielt sich längere Zeit mit ihnen. Wenige Mi⸗ nuten vor 12 fuhr der Hofzug mit Seiner Majestät dem Kaiser Wilhelm in die Halle. Allerhöchstderselbe, in der Uniform Seines österreichischen Husaren⸗Regiments, stand auf dem Perron des Wagens mit militärischem Gruß die Hand an

den Czako legend. Die Musikkapelle der Ehren⸗Compagnie intonirte die deutsche Hymne. Die Begrüßung der beiden Monarchen war eine äußerst herzliche, dieselben umarmten Sich wiederholt und verblieben in längerer Conversation, worauf Kaiser Wilhelm an der Seite des Kaisers Franz Joseph nach Abschreitung der Ehren⸗ Compagnie Sich zu den anwesenden Erzherhogen wendete Seine Majestät begrüßte die Erzherzoge Kar Ludwig und Albrecht durch Umarmung, die anderen Ersherzoge dur Handschlag. Nach der Vorstellung des beiderseitigen Gefolges schritt Seine Majestät der Kaiser Wilhelm die Front der deutschen Distanzreiter entlang und zeichnete mehrere von ihnen durch Ansprachen aus; die Unterhaltung mit dem PFremier⸗Lieutenant Freiherrn von Reitzenstein dauerte mehrere Minuten. Seine Majestät richtete sodann auch an den Bürger⸗ meister Prix einige huldvolle Worte, worauf beide Majestaͤten Sich gemeinsam durch die Praterstraße, den Ring und die Mariahilferstraße nach Schönbrunn begaben, auf dem ganzen Wege von dem massenhaft zusammengeströmten Publikum mit enthusiastischen Jubelrufen begrüßt.

Das „Fremdenblatt“, die „Presse“, das „Neue Wiener Tagblatt“ und die „Deutsche Zeitung“ widmen dem Besuche des Deutschen Kaisers in Wien warme Begrü⸗ ßungsartikel. Das ‚Fremdenblatt“ hebt hervor, der unbeugsame geniale Geist des Kaisers Wilhelm habe es zu stande gebracht, daß alle Parteien in Deutschland zu ihm als dem gerechten Schiedsrichter der Nation empor⸗ blickten. Europa bewundere den ruhigen und kühlen Sinn des Kaisers, unter dessen Schutz der Friede allein gedeihen könne. Kaiser Wilhelm werde mit Genugthuung die Gefühle der gegen⸗ seitigen Hochachtung und Freundschaft welche die Offiziere beider Armeen bethätigten, wahrnehmen. Eine Offenheit, wie sie sich hier zeige, könne nur in Armeen obwalten, welche von der Empfindung beherrscht würden, daß ihre obersten Kriegsherren sie zu der höchsten gemeinsamen Aufgabe bestimmten, nämlich das Recht und den Frieden zu schützen. Die jüngste Vertrauenskundgebung in der österreichischen Delegation für den Grafen Kälnoky sei eine Kundgebung im Sinne des Friedens gewesen und habe klar bewiesen, daß die Monarchie an der Tripelallianz festhalte, und daß die Bevölkerung erkenntlich und vertrauensvoll auf ihre Herrscher blicke, unter deren mächtigem Schutze der Frieden dem Welttheil bestens

gewahrt bleibe.

Dresden, 11. Oktober. (W. T. B.) An der morgigen Galatafel im Residenzschloß zu Ehren der Distanz⸗ reiter nehmen über 200 Personen theil. Mit dem König werden die Prinzen des Königlichen Hauses, die Minister, die Generalität und eine größere Anzahl hoher Offiziere erscheinen. Auch an das gesammte diplomatische Corps sind Einladungen ergangen.

Huelva, 11. Oktober. (W. T. B.) Der Ameri⸗ kanisten⸗Congreß wählte Stockholm als Versammlungs⸗ ort für den im Jahre 1894 stattfindenden nächsten Congreß.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

aufgestellten

vom 11. Oktober, Morgens.

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Wind. Wetter.

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.N78. fehlt fehlt fehlt Nizzgcg 763 1 halb bed. 12 E1111“ stillhalb bed. 16

¹) Nachts Regenböen. ²) Abends Regen. ³) Gestern und Nachts Regen. ⁴) Nachts Thau.

Uebersicht der Witterung.

Das barometrische Minimum, welches gestern an der Westküste Jütlands lag, ist langsam ostnordost⸗ wärts nach Südschweden fortgeschritten und scheint sich nach und nach auszufüllen. Die Winde sind überall schwächer geworden, nur im südlichen Ostsee⸗ gebiete wehen noch stellenweise starke südwestliche Winde. Bei bmnehfnittng normalen Wärme⸗ verhältnissen und meist schwacher südwestlicher Luft⸗ bewegung ist das Wetter in Deutschland veränderlich und vielfach regnerisch; fast ü;berall ist Regen ge⸗ fallen, in erheblicher Menge, 22 mm, zu Wilhelms⸗ haven. Ein barometrisches Maximum ist über West⸗ Europa in Entwickelung begriffen und daher dürfte für unsere Gegenden feuchtkühles Wetter demnächst

zu erwarten sein. Deutsche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ haus. 207. Vorstellung. Der Trompeter von Säkkingen. Oper in 4 Acten nebst einem Vorspiel von „Victor E. Neßler. Text mit autorisirter theilweiser Bentbugg der Idee und

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einiger Originallieder aus J von Scheffel's

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Dichtung von R. Bunge. Ballet von Charles Guillemin. Dirigent: Musikdirector Wegener. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Anfang

7 Uhr.

„Schauspielhaus. 217. Vorstellung. Neu ein⸗ studirt: Christoph Columbus. (Erster Theil.) Schauspiel in 3 Aufzügen von Karl Werder. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. An⸗ fang 7 Uhr.

Donnerstag: Opernhaus. 208. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deutsch von L. Hart⸗ mann. Tanz von E. Graeb. In Scene beseßt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ meister Weingartner. Cavalleria rusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. In Seene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Slavische Brautwerbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Einlagen von J. Brahms.) Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 218. Vorstellung. Faust von Goethe. Der Tragödie erster Theil. Die zur Handlung gehörende Musik von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. In Scene ge⸗ e Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 r.

Dentsches Theater.

Klaus. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der Misanthrop. In Civil. Freitag: Neu einstudirt: Galeotto.

Berliner Theater. Mittwoch: Der Hütten⸗ besitzer. (Nuscha Butze, Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.

Freitag: 7. Abonnements⸗Vorstellung: Die wilde Jagd.

Mittwoch: Doctor

Lessing-Theater. Mittwoch: Zum 14. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Die Orientreise.

Freitag: Die Orientreise.

11““ 1“ 85 Wallner⸗Theater. Mittwoch: 2. Male: Schwiegerpapa. Lustspiel in 4 Acten von William Schumann. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater. Mittwoch: Dritter Abend im Offenbach⸗Cyelus. Aufführung. Die Banditen. Operette in 3 Acten nach dem ganzösz schen von Meilhac und Slehp. deutsch von E. Dohm. Musik von Jacques ffenbach. Für die hiesige Bühne eingerichtet von L. Herrmann. Dirigent: Herr Kapellmeister Feder⸗ mann. Anfang 7 Uhr⸗

Donnerstag: Die Banditen.

Sonnabend: Vierter Abend im Cyelus. Die schöne Helena.

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Offenbach⸗

August Junkermann.

Residenz-⸗Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Mittwoch: Zum 5. Male: Im Pavillon. (Le Parfum.) Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Ludwig Fischl. In Seene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Zum 5. Male: Nach zwei Jahren. Lustspiel in 1 Act von Almasy Tihamér. Deutsch von Josef Jarno. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Kroll's Theater. Mittwoch: Gastspiel von Frau Etelka Gerster. Der Barbier von Sevilla. (Rosine: Frau Etelka Gerster.) Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Der Trompeter von Säkkingen. Darauf: Abu Hassan. 4 „Freitag: Gastspiel der Großherzoglichen Kammer⸗ sängerin Fr. Moran⸗Olden. Die lustigen Weiber von Windsor. (Frau Fluth: Fr. Moran⸗Olden.)

Belle⸗Alliance⸗Theater. Neue Deutsche Oper. Mittwoch: Mit gänzlich neuer Aus⸗ stattung: Zum 5. Male: Pandora, oder: Götterfunken. Ballet⸗Pantomime von W. Hock. Musik von Fritz Krause. Choreographisches Arran⸗ gement vom Balletmeister Giovanni Ambrogio. Vorher: Die Nürnberger Puppe. Komische Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan. Musik von A. Adam. Anfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Mittwoch: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Ausstattungs⸗Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Musik von J. Bayer. Ballet⸗Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. 9 ½ Uhr: Das grandiose chinesische Ballabile Ein Drachenfest. (Mitwirkende: 500 Personen.) Vor dem Ballet: Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober⸗Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: aeNö Variété⸗Programm. Anfang

Café Ronacher, Restaurants

Unter den Linden. Ronacher. Während des ganzen Tages und auch nach der Vorstellung geöffnet. 11“

Adolph Ernst⸗Theater. Mittwoch: Zum 37. Male: Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. it neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des Herrn Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uuhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellun

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Mittwoch: Gesammt⸗ Gastspiel des Fritz Reuter⸗ Ensemble unter Direction von Angust Junker⸗ mann. Zum 34. Male: Onkel Bräsig. Lebens⸗ bild in 5 Acten nach Fritz Reuter's „Ut mine Stromtid“ für die deutsche Bühne eingerichtet von Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. In Vorbereitung: Der Vereinspräsident.

133700 Hohenzollern⸗Galerie

Lehrter Batzuhof. 1 Sonntags 50 ₰. Gr. histor. Rundgemälde 1640 1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9—9,

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12 —11 Uübr. 9

Concerte.

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr. Concert von Regina Mosz⸗ kowski (Sopr.) unter gütiger Mitwirkung der Herren Prof. Dr. Ernst Jedliczka (Klav.) und Hof⸗ Cellist Heinr. Grünfeld.

Concert-Haus. Mittwoch: Karl Meyder⸗ Concert. Anfang 7 Uhr.

Fest⸗Ouverture von Lortzing. Beethoven⸗Ouverture von Lassen. Ungarische Tänze Nr. 5 u. 6 von Brahms. „An der schönen blauen Donau“, Walzer von Strauß. „The Favorite“ für Piston von Hartmann (Herr Steffens).

Mittwoch, 19. Oktober. 5000. Concert im Concert⸗Hause.

EAMMeeexXEETFeHexMRe en eEemeraswrareene e Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Leonie Freiin von Ungern⸗Sternberg mit Hrn. Hugo von Dambrowski (Radebeul-Kl. Mehssow N.⸗L. Frl. Hannah von Hase mit Hrn. Lieut. Graf Rüdiger von der Goltz (Pots⸗ dam-—Berlin).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Jensen mit Frl. Minna Imhoff (Marburg). Hr. Lieut. Hans von Rüxleben mit Frl. Cornelia von Schnacken⸗ berg (Cassel). Hr. Pastor Heinrich Dieckmann mit Frl. Elisabeth Sack (Stotel bei Geeste⸗

münde). Ein Sohn: Hrn. Gerichts⸗Assessor

Geboren: S Bach (Schöneberg bei Berlin). Hrn.

rem⸗Lieut. von Eisenhart⸗Rothe (Berlin). rn. Prem.⸗Lieut. Lothar von Wurmb (Eisenach). Eine Tochter: Hrn. Prem. Lieut. Bronsart von Schellendorff I. (Berlin). Hrn. Major von Mechow (Saarburg i. Lothr.). 8— Gestorben: Hr. Gutsbesitzer D. Hobohm (Eils⸗ leben). Hrn. Dietrich von Bredow⸗Ihlow Sohn Wolff Diedrich (Ihlow). Hr. Legations⸗ Rath a. D. Georg von Koenig (Noschkowitz).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. 1 Sechs Beilagen 1 e(eihnschließlich Börsen⸗Beilageh,

sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗

lichen Anzeigers (Commanditgesellschaften auf Actien und Actiengesellschaften) für die Woche vom g. bi 8. Cktober 2892.

TL111“*“

Erste Beilage

s-Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Diensta

2

„den 11. Oktober

Deutsches Reich. 8 Rebersicht

8 8

der in den deutschen Münzstätten bis Ende September 1892 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmünzen.

Goldmünzen

Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfermünzen

1) Im Monat Sevptbr. 1892 sind geprägt worden in:

Halbe

Kronen

Doppel⸗

rivat⸗ kronen P

Kronen

Hiervon auf

rechnung

Ein⸗

Zwei⸗ markstücke

vei⸗ Fünfzig⸗ Zwanzig⸗ markstücke

pfennigstücke pfennigstücke

Fünf⸗ markstücke

Zwanzig⸗ pfennigstücke

8 . 00. 000 2

Zwei⸗ Eig⸗

pfennigstücke pfennigstücke

13 Füpf⸗ pfennigstücke pfennigstücke

Bern Muldner Hütte Stuttgart Karlsruhe Hamburg

120 180/60 38 490

15 000 31 971 60

29 049/79 7 111 40 18 000— 4 400 6 108 76

Summe 1.

2) Vorher waren geprägt*) 2 092 266 100 507 033 930]27 969 9251304873740]777 610 905 108 463 556

25 525 C

4 607 438 80

2665 55

29 259 336 60 14 345 137 05]= 6 213 207/ 44 5 594 956 02

3) Gesammt⸗Ausprägung 2 002 266 100 507 033 930 277 900 925 130287971077 010 905 108 155 556

4) Hiervon sind wieder eingezogen.. 5) Bleiben

1 243 860 1 848 210 10 245 2 091 022 240][505 185 720[27 959 680 2 624 167 640

71 486 552 7286 552

8560 9 544 3 708

4 813

6 2v5 207 Qꝓ5b559 525 97

12325 137 05 456—

29 259 336 60

18— 1 365 70 26 33

EESvvv =

8ö=

29 257 970 90

*) Vergleiche den „Reichs⸗Anzeiger“ vom 10. September 1892 Nr. 214.

Berlin, den 10. Oktober 1892.

Hauptbuchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.

8 48 415 714,95

N05 E

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts⸗ und Altersversicherung.

Im III. Quartal 1892 lagen bei der Invaliditäts⸗ und Altersversicherungs⸗Anstalt Berlin 217 Altersrenten⸗ Ansprüche vor, davon 126 neu erhobene. Es wurden 127 Ansprüche bewilligt, 43 abgelehnt, 9 anderweitig erledigt, 38 auf das neue Quartal übervommen. An Invalidenrenten⸗Ansprüchen lagen 153 vor, davon 100 neu erhobene. Es wurden 61 Ansprüche be⸗ willigt, 55 abgelehnt, 12 auf andere Weise erledigt und 25 auf das neue Quartal übernommen. Fünf frühere abgelehnte Ansprüche wurden infolge Berufung oder Revision endgültig anerkannt.

In der. Zeit vom 1. Januar 1891 bis Ende September 1892 sind von der Versicherungsanstalt Berlin im ganzen 1677 Alters⸗ renten und 132. Invalidenrenten festgesetzt worden. In dieser Zeit starben 118 Altersrenten⸗Empfänger und 3 Invalidenrenten⸗ Empfänger, außerdem erlosch aus andern Gründen (Aberkennung in höherer Instanz) der Bezug an Altersrenten in 26 Fällen, von Invalidenrente in einem Falle, sodaß am 1. Oktober 1892 noch 1533 Personen Altersrente und 128 Personen Invalidenrente bezogen.

Zur Arbeiterbewegung.

In Suhl wird, wie der „Vorwärts“ mittheilt, am 16. d. M. ein soeialdemokratischer Parteitag für den Kreis Schleu⸗ singen stattfinden. 1

In Hildesheim sind nach demselben Blatt in der Schuh⸗ fabrik von Franz Dirks Streitigkeiten wegen der Behandlung der Arbeiter entstanden.

Aus Halle berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“ vom heutigen Tage: Der Magistrat sagte der Stadtverordneten⸗ versammlung in Hinblick auf die Brotlosigkeit mehrerer Tausend Arbeiter in der Stadt und deren nächsten Umgebung ungesäumte Inangriffnahme aller genehmigten öffentlichen kauten zu, sowie eine besondere Vorlage über weitere Nothstandsarbeiten.

Ueber die Bewegung unter den EEe1“ Wiens wegen Verkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung des Lohnes berichtet der „Vorwärts“: In etwa 52 Werkstätten wurde die zehnstündige Arbeitszeit und eine 4 bis 15procentige Lohnerhöhung ohne Kampf

nommen. Die Arbeit niedergelegt haben die Arbeiter der Ersten Masner Kunst⸗Terracotten⸗Fabrik (Inhaber Friedrich Gold⸗ scheider).

In Belovar (Croatien) stellten, wie der „Grundstein“ berichtet, 100 Maurer die Arbeit ein. Nach eintägigem Ausstande errangen sie eine Verkürzung der Arbeitszeit um 1 ½ Stunde und eine Leg⸗ erhöhung von 10 bis 20 Kr. pro Tag.

In Colomea haben die Talesweber der Firma Sager nach einer Mittheilung des „Vorwärts“ ihre Forderungen durchgesetzt.

In Paris fanden am Sonntag Versammlungen zu Gunsten der Ausständigen in Carmaux statt, die, wie ein Telegramm des „D. B. H.“ mittheilt, ordnungsmäßig verlaufen sind. Die Redner führten theilweise eine sehr heftige Sprache.

Aus Roubaix meldet ein Telegramm des „H. T. B.“ vom heutigen Tage: 150 Arbeiter der mechanischen Webereien in Florimont haben wegen Lohnverminderung die Arbeit verweigert. In einer Versammlung haben sie beschlossen, den Ausstand, fort⸗ zuführen.

Handel und Gewerbe.

Zwangs⸗Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Grundstücks der Familie Possin, Kleine Auguststraße 6 und am Koppenplatz 5 be⸗ legen, ais et en. Vertagt wurde die Sache wegen des Grund⸗ stücks in der Brunnenstraße 29, der Frau Kaufmann Ehrlich, Marie Wilhelmine, geb. Dreger, jetzt im Konkurs, gehörig, und ein neuer Bietungstermin auf den 5. Dezember 1892, Vormittags 10 ¼ Uhr, Saal 36, anberaumt.

Aus Paris berichtet ein Wolff'sches Telegramm, daß die Abendbörse auf Anordnung des Polizeipräfecten in der Halle des Crédit Lyonnais nicht mehr abgehalten werden dürfe. Gestern wurde die Abendbörse unter zahlreicher Betheiligung auf dem Trottoir vor dem Crédit Lyonnais abgehalten und nahm, obwohl der Straßenverkehr eine merkliche Hemmung erfuhr, einen ungestörten Verlauf.

Ein New⸗Yorker Telegramm des „W. T. B.“ berichtet aus Santiago, daß dort eine amtliche Bekanntmachung veröffentlicht

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erzielt. In 15 Werkstätten traten die Arbeiter am Montag, den

3. Oktober, in den Strike; in zwei Werkstätten wurde Dienstag, den 4. Oktober, nachdem die Forderungen nach Verkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Löhne bewilligt waren, die Arbeit wieder aufge⸗

worden sei, wonach eine 1.““ dem Bankhause Rothschild untergeb E“ hzeitie aus London eine Reuter⸗Meldung ein, daß das Haus N. M. von

chilenische Anleihe bei racht sei. Gleichzeitig geht

Rothschild u. Söhne im Anfang der nächsten Woche in London eine neue chilenische Anleihe auflegen werde. Dem Vernehmen nach werde der Anleihebetrag 1 800 000 Pfd. Sterl. sein, der Emissions⸗ preis 95 % betragen. Die Verzinsung solle eine fünfprocentige sein.

Leipzig, 10. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,52 ½ ℳ, per Dezember 3,52 ½ ℳ, per Januar 3,55 ℳ, ber Februar 3,57 ½ ℳ, per März 3,60 ℳ, per April 3,62 ½ ℳ, per

ai 3,65 ℳ, per Juni 3,67 ½ ℳ, per Juli 3,70 ℳ, per August 3,70 Umsatz 20 000 kg.

Bückeburg, 10. Oktober. (W. T. B.) Die alte Bank⸗ firma Meyer Aron ist wegen Zahlungsschwierigkeiten gerichtlich geschlossen; ein Verwalter ist bestellt worden. ie hoch sich die Activa und Passiva belaufen, ist noch nicht festgestellt. Die Depots sollen unversehrt sein.

Wien, 11. Oktober. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in, der Woche vom 30. September bis 6. Oktober 956 531 Fl., Mehr⸗ einnahme 22 194 Fl.

London, 10. Oktober. (W. T. B.) Wollauction. Bei spärlichem Besuch Preise unverändert.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

Glasgow, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 7039 Tons gegen 7349 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

Bradford, 10. Oktober. (W. T. B.) In Wolle mehr Geschäft, für Garne waren die gebotenen Preise den Spinnern zu e in Stoffen mehr Geschäft.

New⸗York, 10. Oktober. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete träge, befestigte sich aber im weiteren Verlauf und schloß lustlos, aber fest. Der Umsatz der Actien betrug 227 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 710 000 Unzen geschätzt. e“ Silberverkäufe betrugen 30 000 Unzen. Für den Staatsschatz wurden 703 000 Unzen zu 84,80 à 84,85 angekauft.

Weizen anfangs niedriger, dann folgte Reaction. Schluß wa stetig. Mais anfangs schwankend, später schwächer infolg günstigen Wetters. Schluß stetig.

Vifible supply an Weizen 51 284 000 Bushels, do. a Mais 10 316 000 Bushels.

Chicago, 10. Oktober. (W. T. B.) niedriger, später erholt auf ungünstige Ernteberichte. hauptet. Mais anfangs niedriger, durchweg schwächer auf groß 1 Zufuhren. Schluß stetig.

Weizen anfangs Schluß be⸗

.Untersuchungs⸗Sachen.

.Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

.Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. .Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. . Erwerbs⸗ und Eetetcschee eenassenschaften. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 8 Bank⸗Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[39810] Steckbrief gegen Emil H. van Gelder aus Amsterdam, Diamantreiber, 25 Jahre alt, Israelit, wegen Be⸗ trugs und Diebstahls.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und von der Verhaftung Nachricht zu geben. 1

Kennzeichen: schwarzes Haar, kurz und straff, große, dunkle Augen, breite Stirn, schwarzer Schnurrbart, blaine untersetzte Statur, Sprache: holländisch und eutsch.

Hanau, den 5. Oktober 1892.

Der Untersuchungsrichter 8

beim Königl. Preußischen Landgerichte.

Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Diener Valentin Rittkau wegen schweren Diebstahls unter dem 14. September 1882 in den Acten J. III. E. 790. 82 Küsen und unter dem 7. November 1885 erneute Steckbrief wird zu⸗ rückgenommen. „Berlin, den 3. Oktober 1892. 1 Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.

8

[39815] Steckbriefs⸗Erledigung. Der gegen den Schankwirth Bernhard August Rohr wegen Betruges unter dem 1. November 1882 in den Acten J. III. E. 144. 81 . und unter dem 6. Dezember 1883 resp. 6. September erneuerte Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 4. Oktober 1892. 3 Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I.

[39812] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Arbeiter Gottlieb Knappe in den Acten J. 466. 92 unter dem 12. März 1892 er⸗ lassene Steckbrief ist erledigt. 1

Potsdam, den 7. Oktober 1892. 1

Königliche Staatsanwaltschaft.

[39814] 86 8 Gegen das Dienstmädchen Marie Mularezyk aus Kopinitz, Kreis Gleiwitz, ist das Hauptverfahren eröffnet, weil dieselbe hinreichend verdächtig erscheint, im Herbst 1890 zu Lipine ein Tranchirmesser, welches sie gefunden und in Besitz genommen hatte, sich rechtswidrig zugeeignet zu haben. Vergehen gegen § 246 St.⸗G.⸗B. Hauptverhandlungstermin ist auf den 9. November cr., Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem Königlichen Schöffengericht hierselbst an⸗ beraumt. Die Angeklagte Mularezyk ist auf ihren Antrag vom Erscheinen in der Hauptverhandlung entbunden. Dies wird der ꝛc. Mularczyk gemäß § 40 Str.⸗Pr.⸗O. im Wege der öffentlichen Zu⸗ stellung bekannt gemacht. IV. D. 769/92. Beuthen O.⸗S., den 7. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

[39844] Oeffentliche Zustellung.

In der Privatklagsache des Schuhmachergesellen Karl Ernst August Kade, z. Z. unbekannten Auf⸗ enthalts, Privatklägers, gegen den Schuhmacher⸗ meister Louis Menzel in Elstra, Angeklagten, wegen Beleidigung, wird der Privatkläger, Schuhmacher⸗ geselle Karl Ernst Kade zur Hauptverhandlung über die von ihm gegen das Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Kamenz vom 10. Februar 1892 eingelegte Berufung auf Anordnung des Königlichen Landgerichts hierselbst vor die II. Strafkammer des⸗ selben auf den 21. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 9 Uhr, geladen.

Wenn Privatkläger weder selbst, noch durch einen

mit schriftlicher Vollmacht versehenen Rechtsanwalt erscheint, so wird die Berufung verworfen werden.

Bautzen, den 7. Oktober 1892.

Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts:

Gruhle.

[39811] K. Württ. Staatsanwaltschaft Hall. Aufhebung einer Vermögensbeschlagnahme betr. Forderungen von Kapital, Die durch Beschluß der Strafkammer des Kgl. Landgerichts dahier vom 18. Juni 1886 über das Wehrpflichtigen Paul Alexander Kopp, Kaufmann von Gschwend O.⸗A. Gaildorf bis zum Betrag von 670 verhängte Beschlagnahme ist durch Verfügung desselben Gerichts vom 4 d. Mts. wieder aufgehoben worden.

Vermögen des abwesenden

Den 8. Oktober 1892.

Abel, St.⸗A.⸗G.

treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf . Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Real⸗ berechtigten werden aufgefordert, die nicht von selb auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, s s termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten

sprüche im Range zurücktreten.

aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins

die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗

2) Aufgebote, Zustellungen dergl.

Zwangsversteigerung. b Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 99 Nr. 4854 Namen des Kaufmanns Oscar Bruck zu Berlin eingetragene, angeblich in der Ifflandstraße Nr. 2 belegene Grundstück am 16. Dezember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof⸗ lügel C., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 2 a 78 qm weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer ver⸗ Zur letzteren wird dasselbe für das Etatsjahr

und

[39946]

auf den

anlagt. 1893/94 aber veranlagt werden.

Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück be⸗

genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16. Dezember 1892, Nach⸗ mittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 14. September 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.

[39945] Zwangsversteigerung. Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 68 Blatt Nr. 3028 auf

Timme, geborenen Schüler, zu Berlin eingetragene, in der Perlebergerstraße Nr. 31 belegene Grundstück am 26. November 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück

Auszug aus der

bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda,

8.

8

*

Grundbuche

8 8

pätestens im Versteigerungs⸗

Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Verthei⸗ lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An⸗ Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im

den Namen der Frau Johanna Henriette Wilhelmine