————ögg’.
Ihun, in kleinen Kreisen zu unterstützen. Die Bevölkerung von Berlin soll nicht vergessen, daß die Cholera noch da ist: Wer die Gefahr sieht, wird sie leichter vermeiden.“
Das „Hamb. Tagebl.“ hatte sich mit der Anfrage an das Kaiserliche Gesundheitsamt gewendet, ob es für die vor der Cholera aus Hamburg Geflohenen rathsam sei, jetzt schon zurück⸗ zukehren, und darauf folgende Antwort unter dem 8. d. M. erhalten: Der Redaction beehre ich mich auf die gefällige Vorfrage vom 2. Oktober d. J. ergebenst zu erwidern, daß die Frage, ob die vor der Cholera aus Hamburg geflüchteten Personen bei ihrer Rückkehr der Ansteckungsgefahr in erhöhtem Maße ausgesett seien, von der im Kaiserlichen Gesundheitsamt errichteten Cholera⸗Commission auf meine Veranlassung in “ gezogen worden ist und zu folgender Erklärung Veranlassung gegeben hat: „Es ist häufig beobachtet worden, daß an einem von der Cholera betroffenen Orte die bereits im Erlöschen befindliche Seuche wieder aufflackert, sobald die aus dem verseuchten Orte ge⸗ flüchteten Personen in großer Anzahl zurückkehrten. Es empfiehlt sich daher, daß seit Mitte August d. J. aus Hamburg geflüchtete Per⸗ sonen, soweit es angängig ist, erst dann in ihren Wohnort zurück⸗ kehren, wenn die Cholera in Hamburg vollkommen erloschen ist.“ Der Director des Kaiserlichen Gesundheitsamts. Köhler.
Director Franz Renz hat für die Nothleidenden Hamburgs 3000 ℳ gespendet und außerdem zwei Wohlthätigkeitsvorstellungen in Hornhardt's Etablissement und im Konpentgarten arrangirt, die einen großen Ertrag lieferten. — Das Rheinisch⸗Westfälische Kohlen⸗ und Cokes⸗Lager Hamburg, Bahnhof Sternschanze, hat dem Executiv⸗ Ausschuß des Hilfscomités für Hamburg 2000 ℳ und sechs Doppel⸗ waggons Kohlen frei Magazin, und dem Magistrat der Stadt Altona 1000 ℳ und vier Doppelwaggons Kohlen frei Magazin zur Ver⸗ fügung gestellt. — Der Geheime Commerzien⸗Rath Krupp hat zur Linderung des Nothstandes in Hamburg und Altona der Sammelstelle der „Rheinisch⸗Westfälischen Zeitung“ 10 000 ℳ überwiesen, wovon 7500 ℳ für Hamburg und 2500 ℳ für Altona bestimmt sind.
Aus Nieuwendyk und Krimpen an der Issel wird je ein Todesfall an Cholera gemeldet. In Alkemade (Südholland) ist eine Person an Cholera erkrankt. Nach einer Veröffentlichung des Ministeriums des Innern sind innerhalb der letzten sieben Tage 43 Fälle von asiatischer Cholera festgestellt.
In der vorwiegend von Armen bewohnten Straße Krodenbourg in Antwerpen, wo in den letzten Tagen mehrere Cholerafälle vor⸗ gekommen sind, haben gestern Vormittag gegen die sofortige Ueber⸗ führung der Leichen nach dem Kirchhof gerichtete lärmende Kund⸗ gebungen stattgefunden, sodaß die Polizei zur Wiederherstellung der Ordnung einschreiten mußte. “
Unter choleraverdächtigen Symptomen sind in Marseille drei Personen gestorben. Aus Houdreville werden 17 Cholera⸗Erkran⸗ kungen und sechs Todesfälle binnen zwei Tagen gemeldet.
In Pest sind von Montag Mitternacht bis gestern Mitternacht 27 an Cholera erkrankte Personen in die Baracken gebracht. Drei⸗ zehn Personen sind während dieser Zeit gestorben und elf als geheilt entlassen worden. Die Zahl der Cholerakranken, die sich zur Zeit in den Baracken in ärztlicher Behandlung befinden, beziffert sich auf 104. Von Montag Mitternacht bis gestern Mittag sind vier Cholera⸗ Todesfälle gemeldet worden. In derselben Zeit sind in die Pester Baracken zehn, in die Ofener Baracken vier Cholerakranke ein⸗ geliefert worden. Nach dem amtlichen Cholerabericht sind in Pest am 8. Oktober 33 Erkrankungen und 11 Todesfälle vorgekommen, in Szegedin eine neue Erkrankung, in Dunaföldvar, Bieske und Sziget Monostor je ein Todesfall. Am 9. Oktober sind in Pest 41 Erkrankungen und 13 Todesfälle, in Szegszard, Racalmas je eine, in Sziget⸗Szent⸗Miklos und Kisharta je zwei, in Tököl fünf choleraverdächtige Erkrankungen, in Tala⸗Aszod, in Szent⸗Istvan⸗Csaba, in Dombori⸗ Oeseny und Dunavoese je ein, in Sziget⸗Szent⸗Miklos und Tököl je drei verdächtige Todesfälle vorgekommen. Der Prä⸗ sident der Cholera⸗Commission in Pest erklärte in der gestrigen Sitzung, auf einem von Wien gekommenen Schleppschiffe befinde sich ein choleraverdächtiger Kranker. Das Schiff sei unter Quarantäne ge⸗ stellt worden. Von Montag Abend 6 Uhr bis gestern Abend 6 Uhr erkrankten zwei Personen in Szegedin an Cholera. In Krakau sind von Montag zu Dienstag früh keine Cholera⸗Erkrankungen und kein Todesfall vorgekommen, ebenso kist in Niepolomice, wo sich die Erkrankten auf dem Wege der Besserung befinden, kein neuer Fall bekannt geworden. Der Bezirksphysikus von Krakau hat sich nach Michalowice begeben und daselbst ermittelt, daß in dem ganzen russischen Grenzbezirke Olkusz keine Cholera herrsche; nur in zwei Gemeinden des Troszower Bezirks in der Nähe der österreichischen Grenze sollen vier Personen an der Cholera er⸗ krankt sein.
In dem Petersburger Gouvernement sind am 7., 8. und 9. Oktober keine Cholera-Erkrankungen mehr vorgekommen. Die Epidemie ist fast überall dem Erlöschen nahe. Im Dongebiet kamen am 7. und 8. Oktober 46 Erkrankungen und 15 Todesfälle vor, in Odessa am 8. Oktober 2 Erkrankungen und 1 Todesfall, in Kiew am 9. Oktober 24 Erkrankungen und 5 Todesfälle, in Nischni⸗ Nowgorod vom 3. bis 10. Oktober 20 Erkrankungen und 8 Todes⸗ fälle. Stärker tritt die Cholera nur auf in dem Gouvernement Saratow, wo am 9. Oktober 116 Erkrankungen und 59 Todes⸗ fälle vorkamen, und im Gouvernement Samara, wo vom 3. bis zum “ täglich durchschnittlich 214 Personen erkrankten und 90 tarben.
„Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter berichtet:
Der Landrath von Waldow erläßt unter dem 10. d. M. fol⸗ ende Bekanntmachung: Auf Grund der von dem Herrn Ober⸗ Präsidenten ertheilten Ermächtigung wird der Kram⸗ und Vieh⸗ markt in Liebenwalde am 17. d. M. aufgehoben.
Portugal.
Durch eine im „Diario do Governo“ vom 1. Oktober 1892 ver⸗ öffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern wird bekannt gemacht, daß für die Häfen von Grangemouth und Gravesend die Klassifikation als „verseucht“ aufrecht erhalten wird, während die Häfen von London, Falmouth und Liverpool der Cholera „verdächtig“ bleiben und die übrigen Häfen Großbritanniens für „rein“ erklärt werden.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks v“ 1 8 LEEIö. n der Ruhr sind am 11. d. M. gestellt 10 410, nicht rechtzeiti gestent 8 Wa 77 f gef G“ n erschlesien sind am 10. d. M. gestellt 4227, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. gef 8
— Der Aufsichtsrath der Schultheiß Brauerei Actien⸗ Gesellschaft in Berlin hat gestern beschlossen, der General⸗ “ bö einer “ von 16 % auf die alten und von 8 % auf die neuen Actien für das Geschäftsjahr 1891/92 xö ö
— Der Aufsichtsrath der Brauerei zum Waldschlößchen Actien⸗Gesellschaft in Dessau hat beschlossen, der Ghchen versammlung wiederum die Vertheilung einer Dividende von 10 % für das Geschäftsjahr 1891/92 vorzuschlagen.
— Die Einnahmen der Lübeck⸗Büchener Eisenbahn be⸗ trugen im Monat September 1892 provisorisch 325 867 ℳ gegen 424 166 ℳ im Monat September 1891, mithin weniger 98 299 ℳ Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis ultimo September 1892 be⸗ trugen provisorisch 3 527 857 ℳ gegen 3 628 136 ℳ im gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres, mithin weniger 100 279 ℳ
Leipzig, 11. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,50 ℳ, per Dezember 3,52 ½ ℳ, per Januar 3,55 ℳ, per Februar 3,55 ℳ, per März 3,57 ½ ℳ, per April 3,60 ℳ, per
Mai 3,62 ½ ℳ, per Juni 3,65 ℳ, per Juli 3,65 ℳ, per August 3,65 ℳ Umsatz 35 000 kg.
Stuttgart, 11. Oktober. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der deutschen Verlagsanstalt, vor⸗ mals Eduard Hallberger, wurde beschlossen, eine Dividende von 12 % nach den Abschreibungen zu vertheilen.
London, 11. Oktober. (W. T. B.) Wollauction gut besucht, Tendenz eher fester.
An der Küste 1 Weizenladung angeboten.
Manchester, 11. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Taylor 5 ½¼, 30r Water Taylor 7, 20r Water Leigh 6 ⅜, 30r Water Clayton 7 ½, 32r Mock Brooke 6 ¾, 40r Mayoll 7 ½, 40r Medio Wilkinson 8 ½, 32r Warpcops Lees 6 ¾, 36r Warpcops Rowland 7 ½, 36r Warp⸗ cops Wellington 8 ⅛, 40r Double Weston 8 ½, 60r Double courante Qualität 11, 32“ 116 vards 16 % 16 grey Printers aus 32r/461 148. Stramm.
Rom, 11. Oktober. (W. T. B.) Die Zeichnung auf die vom „Credito mobiliare italiano“ neu aufgelegten 25 Millionen Lire hat ein sehr günstiges Resultat ergeben. Von den hunderttausend alten Actionären haben sich 95 000 daran betheiligt.
Rotterdam, 11. Oktober. (W. T. B.) Die heute von der Niederländischen Handelsgesellschaft abgehaltene Auction über 26 111 Ballen Java⸗ und 62 Ballen Padang⸗Kaffee ist wie folgt abgelaufen. Es wurden angeboten: 611 Ballen Java W. J. B. Taxe 61 ½ à 65 Cent, Ablauf 63 †¼ à 65 ¾ Cent, 2947 B. do. Preanger blank Taxe 62 à 65 Cent, Ablauf 62 ¾ à 65 ¼ Cent, 1038 B. do. do. grünlich Taxe 55 ¼ à 55 ¾ Cent, Ablauf 58 ½ à 59 Cent, 237 B. do. Japara Taxe 62 Cent, Ablauf 62 Cent, 3404 B. do. blaß⸗grünlich Tare 53 ½ à 58 Cent, Ablauf 54 ¼ à 63 Cent, 3441 B. do. Tagal Taxe 58 à 61 ½ Cent, Ablauf 61 ¼ à 63 Cent, 1732 B. do. Probolingo Taxe 54 à 56 ½ Cent, Ablauf 57 ½ à 59 ¼ Cent, 11 761 B. do. Pasoeroean Taxe 55 à 57 Cent, Ablauf 56 ½ à 59 ¼ Cent, 33 B. do. Liberia Taxe — Cent, Ablauf — Cent, 897 B. do. Ordinair u. Triage Taxe 29 Cent, Ablauf 32 Cent, 72 B. do. B. S. und Diverse Taxe — Cent, Ablauf — Cent, zu⸗ sammen 26 173 Ballen. 8
New⸗York, 11. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war anfangs und im weiteren Verlaufe gut befestigt, zum Schlusse lustlos, aber recht fest. Der Umsatz der Actien betrug 201 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 700 000 Unzen geschätzt. Die Silberverkäufe betrugen 10 000 Unzen. 1 Weizen anfangs fallend, Verkehr durchweg schwächer auf gün⸗ stige Ernteberichte. Schluß stetig. — Mais anfangs niedriger, dann schwankend, doch schwächer auf günstige Ernteberichte. Schluß stetig.
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Producte betrug 9 891 568 Dollars gegen 5 483 540 Dollars in der Vorwoche.
Weizen⸗Verschiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Groß⸗ britannien 178 000, do. nach Frankreich 3000, do. nach anderen Häfen des Continents 82 000, do. von Californien und Oregon “ 71 000, do. nach anderen Häfen des Continents — 8.
Chicago, 11. Oktober. (W. T. B.) Weizen durchweg schwächer auf Verkäufe der Haussiers. Schluß stetig. — Mais an⸗ fangs niedriger, dann fortdauernd schwächer infolge großer Zufuhren. Schluß stetig
Verkehrs⸗Anstalten.
Nach einer Mittheilung der Russischen Postverwaltung ist wegen der Cholera die Einfuhr von Lumpen, alten Kleidungsstücken und Bettzeug (einschließlich Daunen, Federn, Roßhaar u. s. w.) nach Ruß land bis auf weiteres verboten.
Laut Telegramm aus Herbesthal ist die dritte englische Post über Ostende vom d. M. ausgeblieben.
Grund: Zugverspätung.
Bremen, 11. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Saale“, am 1. Oktober von New⸗York abgegangen, hat am 9. Oktober Abends von Southampton die Reise nach Bremen fortgesetzt; er überbringt 146 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Elbe“ ist am 8. Oktober Mittags von New ⸗York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Fulda“, am 28. Sep⸗ tember von Genua abgegangen, ist am 9. Oktober Nachmittagsg in New ⸗York angekommen. Der Schnell⸗ dampfer „Ems“ hat am 9. Oktober, Abends, die Reise von Southampton nach New⸗Vork fortgesetzt. Der Postdampfer „Weimar“, von Baltimore kommend, ist am 9. Oktober, Abends, auf der Weser angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Karls⸗ ruhe“, nach Australien bestimmt, ist am 8. Oktober, Nachmittags, in Genua angekommen. Der Reichs⸗Postdampfer „Sachsen“, nach Ost⸗Asien bestimmt, ist am 8. Oktober, Abends, in Aden an⸗ ekommen. Der Postdampfer „Hannover“, nach dem La Plata 1“ hat am 10. Oktober, Vormittags, St. Vincent passirt.
London, 11. Oktober. (W. T. B.) Der Union⸗Dampfer „Nubian“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abge⸗ gangen.
Mannigfaltiges. Heute Vormittag um 8 Uhr sind die österreichischen Distanzreiter auf dem Anhalter Bahnhofe in drei Salonwagen nach Dresden abgereist. Die österreichischen Delegirten sowie die Mitglieder des hiesigen Comités befanden sich ebenfalls im Zuge. Viele preußische Offiziere waren bei der Abreise zugegen; das Publikum brachte den Abreisenden stürmische Ovationen dar.
Die deutschen Distanzreiter verließen gestern Abend um 9 ¼ Uhr in einem Sonderzuge Wien und trafen heute Vormittag in Dresden ein. Unter ihnen befinden sich auch der Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein sowie die Mitglieder des österreichischen Comités. Bei der Abfahrt aus Wien waren der Cavallerie⸗Inspecteur Feldzeugmeister von Gagern sowie zahlreiche österreichische Offiziere anwesend, die den deutschen Kameraden lebhafte Ovationen bereiteten, welche mit den Rufen: „Hoch Wien!“ und auf „Wiedersehen in Berlin!“ erwidert wurden. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold hatte kurze Zeit vorher Wien mit dem Courierzuge verlassen. Gestern Nachmittag hatte die Vertheilung der Preise durch den Feldzeugmeister von Gagern stattgefunden, wobei in Erwiderung der Abschiedsworte einer der deutschen Offiziere für die liebenswürdige Aufnahme dankte, die sie in Wien erfahren hatten. In Dresden wurden die deutschen Offiziere und die Mitglieder des österreichischen Comités von verschiedenen Offiziers⸗Deputationen und dem öster⸗ reichischen Gesandten Grafen Chotek auf dem böhmischen Bahnhof empfangen. Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein stieg im Prinzen⸗Palais ab.
Sein fünfzigjähriges Bestehen feierte gestern in festlicher Weise der Verein für Eisenbahnkunde. Der große Festsaal des Architektenhauses war vom Regierungs⸗Baumeister Jaffe in reichster Weise geschmückt. An der Hinterwand hatte die Kaiserbüste Aufstellung gefunden. Im vorderen Saale war eine interessante Nasfkellung von Modellen und Zeich⸗ nungen veranstaltet, die von der Technischen Hochschule, von den König⸗ lichen Eisenbahnwerkstätten u. a. beschickt war. Das Reichs⸗Eisenbahn⸗ amt war durch Präsident Dr. Schulz, das Ministerium der öffent⸗ lichen Arbeiten durch den Geheimen Ober⸗Baurath Schröder, das Ministerium für Handel und Gewerbe durch Ministerial⸗Director Freund vertreten. Unter den übrigen Anwesenden befanden sich der Chef des Ingenieur⸗ und Pionier⸗Corps, General⸗Lieutenant Golz, der Präses des Ingenieur⸗Comités General⸗Major Schulz, der Commandeur der Eisenbahn⸗Brigade General⸗Major Knappe,
der Vorsitzende des Königlichen Eisenbahn⸗Com missariats, Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Bensen, sowie Delegirte des Architektenvereins des Ingenieurvereins, des Vereins der aschinen⸗Ingenieure u. a. Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath Streckert gab einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins, der von 18 Mitgliedern am 11. Ok⸗ tober 1842 begründet wurde. Bei der ersten Generalversammlung, am 22. November 1842, war die Mitgliederzahl bereits auf 63 gewachsen Insgesammt sind in den 50 Jahren über 1000 Mitglieder aufgenommen von denen 440 den jetzigen Mitgliederbestand bilden; darunter befinden sich 282 hiesige, 150 auswärtige, 6 sind correspondirende, 2 Ehren⸗ mitglieder. Der erste Vorsitzende war Geheimer Rath Severin, der bis 1847 den Vorsitz führte. In den vergangenen 50 Jahren sind 456 Versammlungen mit 713 größeren Vorträgen abgehalten. Den ersten Vortrag hielt August Borsig über die Construction eines von ihm gefertigten Locomotivschornsteins, der das Funkensprühen ver⸗ meiden sollte, eine Frage, die noch jetzt der Lösung harrt. E“ hat der Verein fünf gestellt, von denen aber nur eine efriedigende Lösung gefunden hat. Auch der aus Anlaß des 50jähri⸗ gen Bestehens ausgesetzte Preis in Höhe von 2000 ℳ für einen Bei⸗ trag zur Geschichte des gesammten Eisenbahnwesens oder eines Theils davon hat nur eine einzige ungenügende Bewerbung gefunden. Dar⸗ auf erfolgte die Proclamirung der folgenden Ehrenmitglieder: Dr. Werner von Siemens, Ober⸗Baudirector Weishaupt, Civil⸗Ingenieur Veitmeyer, Verlagsbuchhändler Wilhelm Ernst, Maschinenfabrikant Pollenz in Köln⸗Chrenseld⸗ Geheimer Commerzien⸗ Rath Gruson in Magdeburg, Hütten⸗Director Lueg in Oberhausen, Ge⸗ heimer Regierungs⸗Rath a. D. Plathner in Warmbrunn und Eisen⸗ bahn⸗Director Dr. Benda in Lübeck. Director Kolle schilderte sodann die bisherige Entwickelung des Eisenbahnwesens, in dem zur Zeit ein Vermögen von 131 Milliarden Mark angelegt ist und das ein Netz von 617 000 km umfaßt. Zum Schluß folgte ein Festmahl. Der gestern schon kurz erwähnte Vortrag „Eine Amerika⸗ fahrt 1492 und 1892“ von Dr. M. Wilhelm Meyer, der zur Feier der vierhundertjährigen Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus heute Abend zum ersten Mal im wissenschaftlichen Theater der Urania von Herrn Bergmann gehalten wird, gliedert sich in vier Acte, die mit Pausen von fünf bis sechs Minuten vorgeführt werden. Im ersten Act werden nach einer kurzen historischen Ein⸗ leitung der Hafen von Palos, die nach schwerem Kampf dem spanischen Königspaar Ferdinand und IJsabella abgerungenen Schiffe, die Cara⸗ velle „Santa Maria“ und die beiden kleinen Schiffe „Nina“ und „Pinta“ und endlich ihre am 12. Oktober 1492 auf dem neu gefundenen Continent unter dem Staunen der eingeborenen Bevölkerung erfolgte Ankunft in farbenprächtigen Wandelbildern gezeigt. Mit dem zweiten Act beginnt die wiederum durch Abbildungen erläuterte Schilderung einer modernen Seereise nach Amerika. Man sieht im Hafen von Nordenham die „Saale“, einen der bedeutendsten Riesendampfer des Norddeutschen Lloyd, der 130 m lang, 14 m breit und 10 bis 11 m hoch ist. Dieses drei⸗ stöckige Haus hat einen Inhalt von 5000 t, die Maschine entwickelt eine Kraft von 7500 Pferden und verbraucht täglich an Feuerung 3400 Ctr. Kohlen, sodaß eine Stunde Fahrt 150 ℳ kostet. In sieben bis acht Tagen führt dieser Dampfer außer seiner 200⸗ bis 300 köpfigen Mannschaft 1000 bis 1200 Fahrgäste über das Weltmeer. Bei langsamer Auf⸗ hellung werden den Reisenden zunächst der Leuchtthurm von „Rother Sand“, ein Segler, eine Fischerflottille, das Leuchtschiff vom South Sand⸗Head, ein Wrack, dann ganz in der Ferne die englische Küste sichtbar, die sich immer mehr über den Wasserspiegel erhebt, bis end⸗ lich Dover über den schroff abfallenden Kreidefelsen mit seinem Castell und dem Leuchtthurm deutlich zu erkennen ist. Gegen Abend bei immer dichter werdendem Nebel gewahrt man die Signallichter eines hart an der „Saale“ vorüberziehenden anderen Schiffes, mit dem ein Zusammenstoß nur mühsam durch fortgesetzte Nebelhorn⸗Signale abgewendet wird. Der dritte Aect bringt die Reisenden nach der lieblichen Insel Wight, die von Southampton aus auf einem kleinen Dampfer in einer Stunde erreicht wird. Es erscheinen die Needles mit dem Leuchtthurm zuerst in dämmernder, dann in Mondscheinbeleuchtung. Zwei große Dampfer ziehen anein⸗ ander vorüber und tauschen Lichtsignale mit einander aus. In den folgenden Bildern lernt der Zuschauer „Die Tafelrunde im Speise⸗ saal des Schiffes“ kennen, wo bei ansprechenden Melodien der Schiffs⸗ musik die feinsten materiellen Genüsse angeboten werden, und „Das Promenadendeck“, wo sich auf einem 50 bis 60 m langen windgeschützten Raum, der Leeseite, ein buntes Gewühl von Menschen aller Gattungen und Nationen munter her⸗ umbewegt. Zum Schluß dieses Acts wird ihnen auch die Aufregung eines Sturmes auf hoher See, einer regelrechten „Cyklone“ nicht erspart und der vom Capitän auf der Commando⸗ brücke mit Festigkeit und Ruhe geleitete und siegreich beendigte Kampf gegen die Elemente vor die Augen geführt. Im vierten Act ge⸗ langen die Reisenden nach Amerika. Zuerst wird die imposante Statue der Freiheit sichtbar, deren Größe so bedeutend ist, daß man in ihren aufgehobenen rechten Arm auf einer bequemen Wendeltreppe hinaufsteigen und aus einem ihrer Finger einen Mann in Lebensgröße anfertigen kann. Dann erscheint Brooklyn mit seiner be⸗ wunderungswürdigen Hängebrücke, dem Werk eines Deutsch⸗ Amerikaners Röbling, die einen Kilometer oder 3460 Fuß lang, 135 Fuß über dem Wasser schwebt und so den höchsten Segelschiffen genügenden Raum zur Durchfahrt gewährt. Endlich sieht man die Riesenstadt New⸗York in einem lebensvollen Bilde vor sich liegen und die unter den Klängen des Preußenliedes erfolgende Ankunft in Hoboken beschließt die Fahrt, bei der die Zuschauer in Zeit von anderthalb Stunden die Freuden, Entbehrungen und Aufregungen einer Seereise kennen gelernt haben. Durch rauschenden Beifall zeigte die zur gestrigen Generalprobe aus Actionären dieses Instituts und Vertretern der Presse bestehende geladene Gesellschaft sich er⸗ kenntlich für den genußreichen und belehrenden Vortrag.
Am 27. Oktober, dem Gedenktage der Uebergabe von Metz, wird, wie hiesige Blätter berichten, wiederum im Kaiserhof ein Ge⸗ dächtnizmahl zu Ehren weiland Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Carl stattfinden.
Am Grabe Heinrich von Kleist's, auf der Waldeshöhe bei Wannsee, beabsichtigen, wie wir der „Nat.⸗Z.“ entnehmen, Freunde und Verehrer der Kleist'schen Muse eine Marmorbüste des Ge⸗ feierten zu errichten. Die Anregung dazu geht von dem Verein der Literaturfreunde zu Berlin „Die Klause“ aus und soll verwirklicht werden, sobald die Familie von Kleist die Zustimmung zu dem Vor⸗ haben gegeben hat.
Eine Schaar wilder Gänse zog. wie die „N. Pr. Z.“ schreibt, estern früh in der bekannten schrägen Dreiecksformation, von Norden kommend, über den Westen Berlins weg, gen Süden. Die Schaar flog dabei so niedrig, daß man das eigenartige, klagende Geschrei der einzelnen Thiere deutlich vernehmen konnte. Derartige Wanderzüge deuten an, daß in den hohen, skandinavischen Regionen, woher die Gänse kommen, bereits eine derartige Kälte herrscht, daß die Vögel
G
die nöthige Nahrung, Süßwasserfische und die zarteren Gräserarten, nicht mehr vorfinden; Eis und Schner haben beide Nahrungsmittel unzugänglich gemacht.
Hamburg, 11. Oktober. Der Hamburger Pacifiedampfer „Desdemona“, von der Westküste Süd⸗ und Central⸗Amerikas nach Hamburg bestimmt, ist nach einem der hiesigen Rhederei A. Kirsten aus Valparaiso zugegangenen Telegramm im Smyth⸗ Channel in der Magelhaens⸗Straße gestrandet. Der Dampfer wirft seine Ladung über Bord. Da er auf diese W wieder abzukommen hofft, hat er fremde Hilfe abgelehnt.
New⸗York, 12. Oktober. Während des jüngsten Orkans scheiterten, wie „H. T. B.“ meldet, in New⸗Foundland zehn Schiffe und ertranken 34 Personen. 8
.Untersuchungs⸗Sachen.
.Aufgebote, Zustellungen u. dergl.
. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Anzeiger.
6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.
9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Untersuchungs⸗Sachen.
[40110] Steckbriefsrücknahme. 2 Der unterm 2. Dezember 1887 hinter den Kauf⸗ mannslehrling Hermann Ball, geboren am 3. De⸗ zember 1869 zu Berlin, in den Acten J. I. A. 659. 87 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 5. Oktober 1892. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.
˙˙˙˙˙ 2) Aufgebote, Zustellungen
[40213] Zwangsversteigerung. 3
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 12 Blatt Nr. 806 auf den Namen des Tischlermeisters Hugo Gustav Kunibert Neumann zu Berlin eingetragene, in der Alten Jacobstraße angeblich Nr. 8 belegene Grundstück am 8. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Die Größe des Grundstücks ist nicht bekannt. Dasselbe ist mit 17 530 ℳ Nutzungs⸗ werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, so⸗ wie besondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, einge⸗ sehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefor⸗ dert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berück⸗ sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurück⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 8. Dezember 1892, Nachmittags 12 ¼ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 28. September 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.
[40212] Zwangsversteigerung. G
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 89 Nr. 3639 auf den Namen des Technikers Anton Schmidt hierselbst eingetragene, an der Straße Nr. 5, nach dem Kataster Emdener⸗ straße Nr. 45, belegene Grundstück am 7. Dezember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 1,59 ℳ Reinertrag und einer Fläche von 6 a 83 ᷓm zur Grundsteuer, mit 10 600 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer für das Etatsjahr 1894/95 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle N werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er⸗ steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden⸗ sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forde⸗ rungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund⸗ stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Dezember 1892, Nach⸗ mittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.
Berlin, den 1. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75.
[9546] Aufgebot.
Auf Antrag des Landwirths Franz Carl Weiß zu Graudenz wird der Inhaber der Police Nr. 17 945 der Lebensversicherungsgesellschaft Providentia, Frank⸗ furter Versicherungsgesellschaft in Frankfurt vom 3. Dezember 1866 über 1000 Rthlr. (tausend Thaler) Lebensversicherungskapital, zahlbar nach dem Tode des Buchhalters August Wilhelm Weiß zu Grau⸗ denz hierdurch aufgefordert, den 2. Dezember 1892, Vorm. 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 13, seine Rechte auf die Police anzu⸗ melden und dieselbe vorzuzeigen, widrigenfalls sie für kraftlos erklärt werden wird. “ Grandenz, den 29. April 1892.
Koönigliches Amtsgerich
[40217] Aufgebot. Es ist das Aufgebot 1 “ Z a. des Sparkassenbuchs der hiesigen Städtischen Sparkasse Nr. 298 998 über noch 605 ℳ 51 ₰, lautend auf Hans Thiel, Sohn des Directors Thiel, ocritzstraße 2, von dem letzteren,
b. zweier auf Wilhelm Pickenhagen in Berlin, Nordhafen 3 und 4 gezogenen und von demselben acceptirten an „die Ordre von mir selbst“ zu zahlen⸗ den Wechsel ohne Ausstellungsdatum und ohne Unterschrift, per 15. April 1892 zahlbar, der eine über 12 000 ℳ, der andere über 5000 ℳ lautend, — von den Erben des Rentiers Kunibert Spies hier,
c. eines auf G. Schmerzler in Berlin, Kaiser⸗ straße 32a, gezogenen und von demselben acceptirten Wechsels d. d. Greiz, den 3. Februar 1892, zahlbar 3 Monate nach Dato an „die Ordre vön uns selbst“, jedoch ohne Unterschrift, lautend über 249 ℳ 55 ₰, — von dem Kaufmann Georg Wiener hier,
d. eines von O. von Losch in Langfuhr ausge⸗ stellten, von J. Goldfreund acceptirten Wechsels, d. d. 20. November 1891, zahlbar am 1. März 1892, über 250 ℳ, mit dem Giro des O. von Losch und des G. Weimar, nebst zugehöriger Protest⸗ urkunde vom 2. März 1892 — von Paul Schweizer hier,
e. der Actie Nr. 724 des Actien⸗Vereins des Zoologischen Gartens zu Berlin, über 100 Thlr. lautend, auf den Regierungs⸗Rath Meitzen hier — von dem Geheimen Regierungs⸗Rath und Pkekofessor Dr. Meitzen hier,
f. des von dem Lombard⸗Comtor der Reichs⸗ hauptbank hier unter dem 11./12. Juni 1891 aus⸗ gestellten Pfandscheines Nr. 19 525 über die dem Kaufmann Fr. Richter in Brandenburg gegen Sicherheitsleistung von 4000 ℳ 40 %ige Consols geliehenen 3100 ℳ — von dem ꝛc. Richter in Brandenburg,
g. der Ausloosungsscheine zu den von der Pom⸗ merschen Hrpotheken⸗Actienbank zu Berlin aus⸗ gegebenen 5 % igen Pfandbriefen Serie I. Nr. 271, 1340, 1341 über je 1500 ℳ, verloost per 2. Januar 1892, und Serie II. Nr. 2958 über 600 ℳ, ver⸗ loost per 1. Juli 1891 — von dem Vorstande der genannten Gesellschaft,
h. folgender Depotscheine des Comtors der Reichs⸗ Hauptbank für Werthpapiere hier:
1) Nr. 632 773 vom 6. April 1891 über 4000 ℳ 3 ½ %ige Preußische cons. Staatsanleihe nebst Zins⸗ scheinen per 1. Oktober 1891 flg. und Anweisungen; Nr. 632 772 vom 6. April 1891 über 700 ℳ 4 %ige Preußische cons. Staatsanleihe nebst Zins⸗ scheinen per 1. Juli 1891 flg. und Anweisungen; Nr. 691 123 vom 8. April 1892 über Fl. 1300 4 %ige Ungarische Goldrente nebst Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 702 534 vom 20. Juni 1892 über 2000 ℳ 4 % ige Prioritäts⸗ Anleihe der Kursk⸗Kiewer Eisenbahn⸗Gesellschaft mit Zinsscheinen per 1. August 1892 flg. und Anweisungen, sämmtlich übergeben von Frau Priewe, Selma, geb. Thoms — von der letzteren,
2) Nr. 420 891 vom 13. Juli 1887 über 3000 ℳ 4 ½ % ige Berliner Pfandbriefe von 1874 mit Zins⸗ scheinen per 2. Januar 1888 flg. und Anweisungen; Nr. 420 892 vom 13. Juli 1887 über 2300 ℳ 4 % ige Preußische cons. Anleihe mit Zinsscheinen per 1. Oktober 1887 flg. und Anweisungen; Nr. 420 894 vom 13. Juli 1887 über 27 500 ℳ 4 % ige Preußische cons. Anleihe mit Zinsscheinen per 1. Januar 1888 flg. und Anweisungen; Nr. 603 247 vom 22. September 1890 über 4500 ℳ 3 ½ % ige Preußische cons. Anleihe mit Zinsscheinen per 1. April 1891 und Stückzinsscheinen, sämmtlich übergeben von Frl. Emmy Rossel — von der letzteren,
3) Nr. 691 519 vom 11. April 1892 über 300 ℳ 3 ½ % ige Berliner Stadtanleihe mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 487 vom 15. Januar 1892 über 100 ℳ 4 % ige Hypotheken⸗Antheile Certificat der Preußi⸗ schen Hypotheken⸗Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft mit Zinsscheinen per 1. April 1892 flg. und An⸗ weisungen; Nr. 677 486 vom 15. Januar 1892 über 200 ℳ 4 % ige Preußische cons. Anleihe mit Zins⸗ anweisung; Nr. 677 485 vom 15. Januar 1892 über 100 ℳ 3 8½ % ige Pfandbriefe der Ostpreußischen Landschaft von 1886 mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Zinsanweisung; Nr. 677 484 vom 15. Januar 1892 über 500 ℳ 4 % ige Pfand⸗ briefe der National⸗Hvpotheken⸗Credit⸗Gesell⸗ schaft in Stettin mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Zinsanweisungen; Nr. 677 483 vom 15. Januar 1892 über 1000 ℳ 4 % ige Hypotheken⸗Antheile Certificate der Preußischen Hypotheken⸗Versicherungs⸗Actien⸗Gesell⸗ schaft mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 482 vom 15. Januar 1892 über 600 ℳ 4 % ige Pfandbriefe der Hypotheken⸗ bank in Hamburg mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 481 vom 15. Januar 1892 über 400 ℳ 4 % ige Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Meiningen mit Zinsscheinen per 1. Juli 1892 flg. und Anweisungen; Nr. 677 480 vom 15. Januar 1892 über 300 ℳ 4 % ige Hypo⸗ theken⸗Antheile Certificate der Preußischen Hypo⸗ theken⸗Versicherungs⸗Actien⸗Gesellschaft mit Zins⸗ scheinen per 1. April 1892 flg. und Anweisung, sämmtlich übergeben von Johann Siepert, — von letzterem.
4) Nr. 239 895 vom 12. Juli 1883 über 1200 ℳ 4 %ige Berliner Stadtobligationen mit Coupons Nr. 4 resp. 3—8 und Talons, übergeben von Frau Adelheid Meyer, geb. Helbing, hier, beantragt.
Die Inhaber der Urkunden werden auf, gefordert, spätestens in dem auf den 9. Juni 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, part., Zimmer 32 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu⸗ legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.
Berlin, den 4. Oktober 1892. 8
Das Königliche Amtsgericht I. Abtheilung 73.
7 48 H
4021988 Aufgebot. Die unverehelichte großlährige Caroline Sprenger zu Bromberg, vertreten durch den Rechtsanwalt Halbe hierselbst, hat das Aufgebot des unter Nr. 2877 auf den Namen der Antragstellerin ausgestellten Sparkassenbuches der Sparkasse des Landkreises Bromberg über die von der Genannten eingezahlten Spareinlagen in Höhe von 161 ℳ 98 ₰, welches der Antragstellerin im April 1892 abhanden ge⸗ kommen ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Mai
.“ 11“
1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗
zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 9 des Landgerichts⸗
gebäudes anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte
anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗
falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Bromberg, den 6. Oktober 1892. v“ Königliches Amtsgericht.
[40220] 8 Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der Niederlausitzer Ständi⸗ schen Nebensparkasse zu Sorau Litt. F. Nr. 34872, über 104 ℳ 72 ₰ am 31. Dezember 1890 lau⸗ tend, ist angeblich verloren gegangen.
Auf Antrag der verehelichten Fabrikarbeiter Neu⸗ mann, Auguste, geb. Röhnisch, zu Sorau wird ein Jeder, der an diesem Sparkassenbuche irgend ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, seine An⸗ sprüche und Rechte spätestens im Aufgebotstermine, den 25. April 1893, Vormittags 11 ½ Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Terminszimmer Nr. III., anzumelden, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Sparkassenbuches erfolgen wird.
Sorau, den 6. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung III.
[327672 Aunufgebot.
Nachstehende Urkunden: * Das Einlagebuch der Kreissparkasse zu⸗ Nr. 23 322 über 1270 ℳ 12 ₰, auf den des Tapetendruckers August Schmidt in lautend,
2) das Einlagebuch des Sparvereins zu Nr. 15 504 über 153 ℳ 54 ₰, auf den Namen des Bäckermeisters Friedrich Gruneberg in Dessau lautend,
3) das Einlagebuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 13 430 über 105 ℳ 23 ₰, auf den Namen des Schneidermeisters Leopold Graul in Naundorf lautend,
4) das Einlagebuch der Kreissparkasse zu Dessau Nr. 23 030 über 68 ℳ 24 ₰, auf den Namen der unverehelichten Louise Boas aus Kakau, jetzt ver⸗ ehelichten Maurer Wilhelm Mohs in Dessau lautend,
5) der als Forderungsdocument für den Maurer Wilhelm Günther, derzeit in Alten, jetzt in She⸗ bogan, Wisconsin, Nord⸗Amerika, ausgefertigte notarielle Kaufvertrag vom 6. Mai 1881, laut dessen die Ehefrau des Handelsmanns Gottlieb Putzing, Wilhelmine, geb. Becker, in Alten unter hypothe⸗ karischer Verpfändung ihrer durch den gedachten Kaufvertrag erworbenen, im Grundbuche von Alten Bd. I. Bl. 49 und Bd. II. Bl. 55 eingetragenen Grundstücke die Summe von 1425 ℳ dem ꝛc. Wil⸗ helm Günther als rückständige Kaufgelder ver⸗ schuldet,
6) die als Forderungsdocument für den Kossathen August Dietze in Elsnigk ausgefertigte Hypothek⸗ verschreibung vom 7. Juni 1832, wonach für den ꝛc. Dietze auf den im Grundbuche von Reppichau Bd. I. Bl. 21 und Bd. V. Bl. 61 geführten Grund⸗ stücken 200 Thlr. = 600 ℳ eingetragen stehen,
7) der Schuldschein der Anhalt⸗Dessauischen Landesbank, d. d. Dessau, den 11. Juli 1885, In⸗ halts dessen dieselbe bekennt, vom Vollspänner Aug. Woepe in Mühlstedt ein Kapital von 1500 ℳ baar erhalten zu haben,
sind abhanden gekommen und haben
zu 1) der Tapetendrucker August Schmidt in Dessau,
zu 2) der Bäckermeister Friedrich Gruneberg da⸗ selbst,
zu 3) der Schneidermeister Leopold Graul in Naundorf, zu 4) die verehelichte Maurer Louise Mohs, geb. Boas, in Dessau,
zu 5) die verehelichte Handels mann Wilhelmine Putzing, geb. Becker, in Alten, .
zu 6) der Kossath Franz Rabe und dessen Ehefrau Sophie, geb. Picht, in Reppichau,
zu 7) der Vollspänner August Woepe in Mühl⸗ stedt,
die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt.
Den Anträgen ist stattgegeben worden, und werden daher die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden zu dem auf Dienstag, den 18. Oktober 1892, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Amts⸗ gerichtsstelle, Zimmer Nr. 4, anberaumten Aufgebots⸗ termine mit der Aufforderung geladen, spätestens in diesem Termine ihre Rechte und Ansprüche anzu⸗ melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls diese Urkunden durch das am Schluß des Aufgebots⸗ termins auf Antrag zu erlassende Ausschlußurtheil für kraftlos werden erklärt werden.
Dessau, den 30. August 1892.
Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. E“ Ausgefertigt: 8
Dessau, den 30. August 1892. Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:
dr. S.) Schumann, Secretär.
[40221] Bekanntmachung.
Der Banquier Siegismund Pringsheim aus Bres⸗ lau und die Handelsgesellschaft D. Schlesinger und Sohn aus Gleiwitz haben das Aufgebot der angeb⸗ lich getilgten, auf Nr. 91 Hermsdorf st., Kreis Landeshut, Abtheilung III. Nr. 14 für die verwitt⸗ wete Bleichermeister Dorothea Wiedermann, geb. Pohl, aus der Urkunde vom 9. Juli 1863 eingetra⸗ genen, zu 5 % verzinslichen Erbgelderforderung von 763 Thaler 27 Silbergroschen 9 Pfennig behufs deren Löschung beantragt.⸗
Die eingetragene Gläubigerin bezw. deren Rechts⸗ nachfolger werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Post spätestens din dem auf den 3. Februar 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die aufgebotene Post würden ausgeschlossen und die Post selbst würde gelöscht werden.
Liebau, den 4. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht.
[40256]
In Sachen, das Aufgebot des Hvpothekenbriefes bezüglich der im Grundbuche von Barmke Band I. Seite 74 auf der Braunkohlengrube „Bertha“ für den Premier⸗Lieutenant Ludwig Suder in Glatz ein⸗ getragenen Cautions⸗Hypothek von 45 000 ℳ betr., wird der auf den 12. April 1893 angesetzte Auf⸗ gebotstermin auf Antrag des ꝛc. Suder hiermit auf⸗ gehoben.
Helmstedt, den 8. Oktober 1892.
Herzogliches Amtsgericht. Kruse.
[40219] 1“ 1 Auf Antrag des Kaufmanns August Schmahl in Wandsbek als⸗Vormund des unbekannt abussenden Johann Joachim Wilhelm Dencker wird der am 26. September 1810 zu Hamburg geborene Johann Joachim Wilhelm Dencker, welcher in den Jahren 1850 bis 1860 zu Wandsbek gewohnt hat und Insasse des Werk⸗ und Armenhauses gewesen, seitdem aber verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebotstermin am 31. Januar 1893, Vor⸗ mittags 11 ⅛ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und mit seinem Nachlaß nach den Ersetzen verfahren werden wird. Wandsbek, den 5. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.
[40222] Aufgebot.
Auf Antrag des pensionirten Lehrers Eduard Schulz in Rogasen wird dessen Sohn, der Tischler⸗ geselle Eduard Emil Aron Ludwig Schulz, geb. am 28. September 1843, der sich bis zum 24. Fe⸗ bruar 1867 in Oberaußmaß, Kreis Kulm, auf⸗ gehalten, von dort nach Amerika ausgewandert und seit dem Jahre 1872 verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Aufgebotstermin bei dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, den 23. Oktober 1893, Vorm. 11 Uhr, Zimmer Nr. 3, zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.
Kulm, den 7. Oktober 1892. .
Königliches Amtsgericht. [40226] Ausfertigung. v“
Johann Martin Wüst, geboren am 12. Mai 1815, Maurer von Grafenrheinfeld ist im Jahre 1849 nach Amerika ausgewandert und ist seit dieser Zeit keine Nachricht über dessen Aufenthalt und Leben mehr vorhanden.
Da über dessen Vermögen eine Pflegschaft geführt wird, so haben seine nächsten Verwandten den An⸗ trag gestellt, Aufgebot zum Zwecke der Todeserklärung zu erlassen.
Es wird demgemäß Aufgebotstermin auf Diens⸗ tag, den 8. August 1893, Vormittags 9 Uhr, anberaumt und ergeht hiermit an Johann Martin Wüst die Aufforderung, spätestens im Auf⸗ gebotstermin versönlich oder schriftlich bei dem unterfertigten Gerichte sich zu melden, widrigen⸗ falls er für todt erklärt und sein curatelamtlich verwaltetes Vermögen nach Maßgabe der gesetz⸗ lichen Erbfolge hinaus gegeben würde.
Zugleich werden die Erbbetheiligten aufgefordert, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen, und werden endlich alle diejenigen, welche über das Leben des Verschollenen Kunde geben können, ver⸗ anlaßt, Mittheilung hierüber bei Gerichte zu machen.
Schweinfurt, den 8. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht. (. ) Cenkte .“
Für den Gleichlaut der Ausfertigung mit dem Original.
Schweinfurt, den 10. Oktober 1892.
Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerich
(L. S.) Eberth, Kgl. Secretär.
“
[40224] Aufgebot.
Auf Antrag des Kaufmanns Julius Hermann Hammer, Namens seiner Ehefrau Bertha Dorothea, geb. Mietsch, geschiedenen Schweitzer, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. E. Boeckelmann, wird ein Aufgebot dahin erlassen:
I. Es wird der am 24. August 1836 zu Erfurt geborene Georg Richard Heinrich Friedrich Schweitzer, welcher im Jahre 1872 von hier nach Chile ausgewandert ist, sich zunächst in Valparaiso, dann in Santiago aufgehalten hat, später nach Valparaiso zurückgekehrt und seit dem Jahre 1880 verschollen ist, hierdurch aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Damm⸗ thorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 14. April 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, zu melden, unter dem Rechts⸗ nachtheil, daß er werde für todt erklärt werden.
.Alle unbekannten Erben und Gläubiger des genannten Verschollenen werden hierdurch auf⸗ gefordert, ihre Ansprüche bei dem unterzeichneten Amtsgericht, spätestens aber in dem ob⸗ bezeichneten Aufgebotstermin anzumelden — und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten — bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens
Hamburg, den 1. Oktober 1892. 8
Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tes dorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.
[5814] Aufgebot.
Bei dem unterzeichneten Amtsgericht ist die Todes erklärung des am 11. September 1826 zu Golpa geborenen, bis zum Jahre 1847 in der Brückmühle bei Oranienbaum aufhältlich gewesenen Müllers Christian Lebrecht Liesche, welcher angeblich im Jahre 1847 nach Amerika ausgewandert und seit 1881 verschollen ist, sowie das Aufgebot der etwaigen unbekannten Erben und Vermächtnißnehmer des⸗ selben von dem Rentier Gottlieb Liesche in Oranien⸗ baum, einem Bruder des Verschollenen, beantragt worden.
In Genügung dieses Antrages werden daher der vorgenannte Müller Christian Lebrecht Liesche und
seine etwaigen unbekannten Erben und Vermächtniß⸗
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