1“
im Restaurant Véry, durch die Londoner Polizei hat, wie man der „Köln. Ztg.“ aus Paris schreibt, dort große Befriedigung erregt. Die Polizei⸗Präfectur erhielt erst am 14. d. M,., Nach⸗ mittags um 1 Uhr die amtliche Mittheilung von der Verhaftung Francis' und machte sofort dem Minister des Auswärtigen Mit⸗ theilung, damit er die Auslieferung des Verbrechers verlange. Man sei in Paris überzeugt, daß die englischen Gerichte die Aus⸗ lieferung nicht verweigern würden; Gewißheit darüber aber werde man erst in acht Tagen erhalten, da das Gericht von Bomw⸗ Street, vor das Francis geführt wurde, die Verhand⸗ lung bis zum nächsten Freitag vertagen mußte, weil kein Vertreter der französischen Botschaft zu dem Termin er⸗ schienen war. Frangois wurde auf der Straße ver⸗ haftet, als er eben seine Wohnung verlassen wollte. Seine Verhaftung war das Werk des Polizei⸗Inspectors Melville, der ihm seit einiger Zeit auf der Spur war. Die Frau des François, die man in seiner Wohnung fand, erklärte, daß sie sich seit Mitte Juni und ihr Mann bereits seit Ende Mai in London befunden, ohne daß sie je behelligt worden seien. Sie behauptet, ihr Mann sei unschuldig, und in Paris gebe es Leute, die seine Unschuld bezeugen könnten; deshalb glaube sie auch nicht, daß England ihn ausliefern werde. Bei seiner Verhaftung wie vor Gericht betheuerte François seine Unschuld.
Die veewveklatisn über die Vorgänge in Carmaux soll erst am Donnerstag in der Kammer zur Sprache kommen, da, wie verlautet, die beiden radicalen Parteien dazu erst am Mittwoch Stellung nehmen wollen.
Rußland und Polen. Der Reichsrath ist am 15. d. M. zu seiner Herbstsession zusammengetreten. 8 “ Wie die „St. Petersburger Zeitung“ erfährt, ist für jeden Militärbezirk die Errichtung eines General⸗Quartier⸗ vie ter Mostens beschlossen worden.
Italien.
Ihre Majestäten der König und die Königin trafen in Begleitung des Herzogs von Aosta und des Grafen von Turin am Sonnabend Vormittag gegen 11 Uhr mit Gefolge aus Monza in Mailand ein und begaben sich vom Bahnhof in Hofecuipögen nach dem Hotel Cavour zu einem etwa halbstündigen
esuch bei Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich. Mittags 12 ½ Uhr seßte die Kaiserin ihre Reise nach Venedig fort. Auf dem Bahnhofe waren zur Verabschiedung von Ihrer Majestät der deutsche Konsul und die Vertreter der Be⸗ hörden Mailands anwesend.
Der Minister des Auswärtigen Brin hielt dem „H. T. B.“ zufolge in diesen Tagen in Turin eine Rede, in welcher er darlegte, daß das Mißtrauen der Radicalen gegenüber dem Dreibunde unbegründet sei, weil dieser Italien nicht verhindere, mit anderen Nationen herzliche Beziehungen zu pflegen.
Während der ersten neun Monate des laufenden Jahres betrug der Werth der Einfuhr Italiens 822 ⁄0 Millionen Lire, d. i. 3 ⁄10 Millionen weniger als in der gleichen Periode des Vorjahres, der Werth der Ausfuhr 691 ⁄10⁰CMillionen, d. i. 72 Millionen mehr als in der entsprechenden Periode des Jahres 1891. .
FSpanien.
Die auf die ersten Tage der laufenden Woche festgesetzt gewesene Abreise des Koͤniglichen Hofes von Sevilla nach Granada hat infolge einer leichten Erkrankung des Königs verschoben werden müssen. Nach dem in der amt⸗ lichen „Gaceta de Madrid“ veröffentlichten Bericht des Leib⸗ arztes leidet der König an Uebermüdung und gastrischer Störung, die wahrscheinlich auf die veränderte Lebensweise zurückzuführen seien; der König bedürfe der Ruhe. Das gestern ausgegebene amtliche Bulletin lautet: „Das Fieber hat sich vermindert; die Besserung in dem Befinden des Königs
ält an.“ . — Der seit dem 12. d. M. in Madrid tagende „Frei⸗ denker-Congreß“ ist am Sonnabend auf polizeiliche An⸗ ordnung geschlossen worden. Ein Delegirter des Polizei⸗ präfecten erschien in der an diesem Tage abgehaltenen Sitzung und erklärte, daß der Congreß wegen der in den Verhand⸗ lungen vorgekommenen Angriffe auf die katholische Religion aufgelöst sei. Die Mitglieder des Congresses verfaßten hierauf eine Protesterklärung gegen diese Maßregel. Wie „W. T. B.“ aus Madrid erfährt, sollen die Theilnehmer an den erwähnten Debatten vor Gericht gestellt werden. —
Belgien.
Wie dem „H. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, bereiten die Socialisten im Einvernehmen mit den katholischen Pro⸗ gressisten ein großes Meeting zu Gunsten des allgemeinen Wahlrechts vor. “ 8
Türkei.
Die Antwort der Pforte auf die letzte russische Note (vom 18./30. August d. J.) ist, nach einem Wolff'schen Telegramm aus Konstantinopel, gestern von dort abgesendet worden. 8 b Griechenland.
Wie man der „Pol. Corr.“ aus Athen schreibt, kann es nunmehr als sicher betrachtet werden, daß die silberne Hochzeit des griechischen Königspaares in großer Stille begangen werden wird. Die Ceremonie selbst wurde für den 15,/27. Oktober angesetzt und wird in dem Königlichen Lustschloß Dekelia stattfinden. Die allseits bestehenden Quaran⸗ tänen würden überdies einer größeren Feier nahezu unüber⸗ windliche Hindernisse bereiten. 8 .
Rumänien.
Der König und der Kronprinz haben am Sonntag Nachmittag Sinaia verlassen und sind nach Sigmaringen abgereist. Bis zur Grenze gaben ihnen die Minister das Geleit.
Amerika.
Der Zustand der seit längerer Zeit schwer kranken Ge⸗ mahlin des Präsidenten Harrison ist, nach einem Kabel⸗ telegramm des „H. T. B.“ aus Washington, hoffnungslos. Der Präsident weilt fortwährend am Lager der Kranken.
Dem Londoner „Standard“ ist aus Buenos⸗Aires die Meldung zugegangen, der Finanz⸗Minister habe eine
Bilanz über die Finanzverhältnisse Argentiniens aufgestellt und werde einen Gesetzentwurf einbringen, der die Ver⸗ minderung der aus der äußeren Schuld erwachsenden Lasten bezwecke.
8 Parlamentarische Nachrichten.
Im 9. schleswig⸗holsteinschen Wahlbezirk (Pinne⸗ berg) ist an Stelle des Ober⸗Verwaltungsgerichts⸗Raths Peters, welcher wegen seiner Beförderung sein Mandat als Mitglied des Hauses der Abgeordneten niedergelegt hat, der Rentier Jacob Timm, früͤher Hofbesitzer zu Papenhöhe, national⸗ liberal, einstimmig mit 189 Stimmen zum Mitgliede des Hauses der Abgeordneten gewählt worden.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
St. Petersburg, 17. Oktober. (W. T. B.) Der im
Finanz⸗Ministerium ausgearbeitete Entwurf, betreffend die Revision der Getreidetarife, wird zunächst einer aus Vertretern der Regierung, der Eisenbahnen, der Landwirth⸗ schaft, des Handels und der Industrie bestehenden Commission zur Vorberathung unterbreitet und dann im Reichsrath ein⸗ gebracht werden. Die Einführung der neuen Getreide⸗ tarife ist für den 1. September k. J. in Aussicht genommen.
Athen, 16. Oktober. (W. T. B.) Von gut unterrichteter Seite wird bestätigt, daß die griechische Regierung wegen der Hal⸗ tung der rumänischen Regierung in der Angelegenheit der Hinterlassenschaft Zappa's, welcher eine längere Reihe von Jahren in Rumänien gelebt, über sein Vermögen jedoch zu Gunsten Griechenlands Bestimmung getroffen hatte, be⸗ schlossen hat, die diplomatischen Beziehungen zu Rumänien abzubrechen. Der griechische Gesandte in Bukarest ist, wie ver⸗ lautet, vorgestern angewiesen worden, Bukarest zu verlassen. Ebenso würden sämmtliche Konsularvertreter Griechenlands abreisen und den Schutz der griechischen Unterthanen den diplomatischen Vertretern Rußlands übertragen.
New⸗York, 17. Oktober. (W. T. B.) Der „New⸗York Herald“ meldet aus La Guayra vom 8. d. M.: General Pinengo sei an diesem Tage ohne Schwertstreich daselbst eingerückt. General Meinger sei am Nachmittag des nämlichen Tages von Caracas eingetroffen und habe mit 1500 Mann Truppen unter dem Jubel der Bevölkerung die Stadt durchzogen.
Hongkong, 17. Oktober. (W. T. B.) Der britische Dampfer „Bokhara“, welcher Shanghai am 8. d. M. verlassen hatte, ist bei den Fischer⸗Inseln gescheitert. Der Capitän und der größte Theil der Besatzung ist ums Leben gekommen. 23 Personen wurden gerettet. Sie werden morgen hier erwartet.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
om 17. Oktober, Korgens.
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Anfang 7 ½ Uhr.
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Mittwoch:
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Temperatur in ° Celsius 50 C. ä= 40 R
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Schauspielhaus. Opernhaus. 213. Vorstellung. Djamileh. Romantische Oper in 1 Act von G. Bizet. Text von L. Gallet, deutsch von L. “ von 8 Graebe In “ ⸗ etzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapell⸗ von Frau Etelka Gerster. Lueia von Lammer⸗ 9 v 50 meister Weingartner. — Der Dorfbarbier. Komische 8 Lehrter Bahnhof % Sonntags 50 ₰. Musik von Schenk. In Scene ge⸗ sett C1ö1“ a. Musik⸗ peter von Säkkingen.
irector Wegener. — Cavalleria rusticana. “ 8 6ä (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Aufzug von Pietro Preise der Winter⸗Saison: Mascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück von Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Unter den Linden 46, Lindenberg, Leipzigerstraße 50 a,
Schauspielhaus. 22 stellung e Lachen. Märchen⸗Schwank in 6 Bildern von Ernst
Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Musikalische Direc⸗ Oper. tion: Herr Steinmann. Anfang 7 Uhr.
Mittwoch: Der Misanthrop. — In Civil. Donnerstag: Faust.
Berliner Theater. Dienstag: Das Käthchen von Heilbronn. Anfang 7 Uhr.
Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
Keine Vorstellung. 3 Uhr
223. Vorstellung. Das heilige dank.
Musik von Ferdinand Hummel.
gement vom
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Kroll’s Theater. Dienstag: moor. (Lucia: Frau Etelka Gerster.) Anfang 7 Uhr. Mittwoch: Abu Hassan. Darauf: Der Trom⸗ Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9— 9.
I. Parquet 2 ℳ, II. Parquet und Balkon 1,50 ℳ, 1. Panhage à 1,25 8 Stehplätze 75 ₰. Billets Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof).
sind zu haben an der Kasse, bei den Herren Bach, Geöffnet von 12—11 Uhr.
R. Thomas, Unter den Linden 34, und im Invaliden⸗
Zweiter Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle. von Josef Jarno. In Scene gesetzt von Sigmund bild in 5 Aecten nach i „Reuter’'s „Ut mine he Bühne eingerichtet vo Die Vorstellung von „Im Pavillon“ beginnt um August Junkermann. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Stromtid“ für die deutsche
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. In Vorbereitung: Der Vereinspräsident.
Legtes Gastspiel 188700 Hohenzollern⸗Galerie
Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890.
Fauteuil 3 ℳ, Alrania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
Conecerte. Saal Bechstein, Linkstraße 42. Dienstag:
Belle-⸗AllianceTheater. Neue Deutsche Anfang 7 ½ Uhr. II. und letzter Klavier⸗Abend Dienstag: Mit gänzlich neuer Aus⸗ stattung: Zum “ he bnn ner Götterfunken. Ballet⸗Pantomime von W. Hock. Deutsches Theater. Dienstag: Galeotto. Musik von Fei. eese Choreographisches Arran⸗- Concert. Anfang 7 Uhr. alletmeister Giovanni Ambrogio. Duv.: „Der Freischütz“ von Weber. „Wilhelm — Vorher: Die Nürnberger Puppe. Komische Tell“ von Rossini. „König von Ypetot“ von Adam. Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan. Ungarische Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. Musik von A. Adam. Anfang 7 ½ Uhr Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
von Alfr. Reisenauer.
Concert-Haus. Dienstag: Karl Meyder⸗
„Hochzeitsreigen“, Walzer von Bilse. „Nach be⸗ rühmten Mustern“ von Scherz. „Mit Bomben und Granaten“, Marsch von Bilse.
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still Regen 15
1) Nachts harte Böen. 2) Nachm. und Nachts Regen. ³) Nachts feiner Regen. ⁴) Abends und Nachts Regen. ⁵) Nachts Regen.
Uebersicht der Witterung.
Unter dem Einflusse des Hochdruckgebiets, welches westlich von den britischen Inseln liegt, wehen über diesen und dem Nordseegebiete ziemlich lebhafte nördliche und nordöstliche Winde, wobei die Tem⸗ peratur daselbst erheblich herabgegangen ist. Ueber Central⸗Europa liegt eine flache Depression mit schwacher Luftbewegung und trüber vielfach regnerischer Witterung. Die Temperatur ist in Deutschland, wo fast überall Regen gefallen ist, durchschnittlich etwas gestiegen, indessen liegt sie, außer in den südlichen und nordöstlichen Gebietstheilen, allenthalben unter dem Mittelwerthe, Grisnez meldet 20, Biarritz 24 mm Regen. Das Frostwetter im Norden hat sich über Finland sowie über die Nordhälfte
Schwedens ausgebreitet. Deutsche Seewarte. 111
Theater⸗Anzeigen. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗
haus. Keine Vorstellung.
Mittwoch: Das Fallissement. Donnerstag: Das Käthchen von Heilbronn.
Lessing-Theater. Dienstag: Zum 19. Male: Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Die Orientreise.
Donnerstag: Die Orientreise.
Wallner⸗Theater. Dienstag: Der Mann im Monde. Posse mit Gesang in 3 Acten (5 Bil⸗ dern) von Eduard Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Der Mann im Monde. 1
In Vorbereitung: Eine leichte Person. Posse mit Gesang in 3 Acten (8 Bildern) von Emil Pohl.
Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. Dienstag: Vierter Abend im Offenbach Cyelus. 4. Aufführung. Die schöne Helena. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy, deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offen⸗ bach. Anfang 7 Uhr. 8
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Dienstag: Zum 10. Male: Im Pavillon. (Le Parfum.) Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Ludwig Fischl. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. — Vorher: Zum 10. Male: Nach zwei Jahren. Lustspiel in 1 Act von Almäsy Tihamér. Deutsch
. 8—
Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Dienstag: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Ausstattungs⸗Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet⸗Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. — 9 ½ Uhr: Das grandiose chinesische Ballabile Ein Drachenfest. (Mitwirkende: 500 Personen.) Vor dem Ballet: Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober⸗Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: Hervorragendstes Variété⸗Programm. Kassen⸗ Eröffnung 36 Uhr. Anfang 7 Uhr.
Café Ronacher, Restaurants Unter den Linden. Ronacher.
Während des ganzen Tages und auch nach der
Vorstellung geöffnet. 5
Adolph Ernst⸗Theater. Dienstag: Zum 43. Male: Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen und neuen Decorationen aus dem Atelier des
derrn Lütkemeyer in Coburg. In Secene gesetzt von
dolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Dienstag: Gesammt⸗Gastspiel des Fritz Reuter⸗ Ensemble unter Direction von August Junker⸗ mann. Zum 35. Male: Onkel Bräsig. Lebens⸗
Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr: 5000. Concert unter Direction des Kapellmeisters Meyder und unter Mitwirkung des Königlichen Hof⸗Musikdirectors Bilse, der Königlichen Kammersängerin Frau Etelka Gerster und des Herrn Director Wittmann.
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Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Mlle. Méry de Reymond mit Hrn. Werner von Manteuffel aus dem Hause Hohen⸗ wardin (Dresden).
Verehelicht: Hr. Prem.⸗Lieut. Eccard von Man⸗ teuffel mit Frl. Susi Ende (Wannsee). — Hr. Hauptmann Eric von Witzleben mit Frl. Marie von Thadden (Pfalzburg). — Hr. Prem.⸗ Lieut. Hanns von Busse mit Frl. Maria von Holtzen⸗ dorff (Berlin).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Regierungs⸗ Baumeister Fritz Bennstein (Crefeld).
Gestorben: Fr. Blanca von Bockum gen. von Dolffs, geb. Radkau (Metz). — Hr. Regierungs⸗ Assessor Dr. jur. Paul Liedtke (Schleswig).
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage). (1633 ⁸)
Statistik und Volkswirthschaft. Zur Arbeiterbewegung.
Hier in Berlin fand am Freitag eine öffentliche Versammlung aller im Handelsgewerbe Angestellten statt, in der der social⸗ demokratische Reichstags⸗Abgeordnete Bebel über den Sturm gegen die Sonntagsruhe und die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit sprach.
Aus Carmauvx berichtet ein Wolff'sches Telegramm, daß am Sonnabend wieder eine Versammlung der strikenden Bergarbeiter stattfand, die nach einer Reihe revolutionärer Reden eine Tagesord⸗ nung dahin beschloß, daß die Regierung erneut und zwar zum letzten Mal aufgefordert werde, zum Schutze des allgemei⸗ nen Stimmrechts und der Republik einzuschreiten. — Ein Pariser Telegramm des „Wolff'schen Bureaus’ meldet vom heutigen Tage: Nach einer Mittheilung des „Petit Journal“ aus Carcassonne haben zwei Schwadronen Dragoner Befehl erhalten, sich zum Abmarsch nach Carmaux für morgen bereit zu halten. — Ferner berichtet ein Telegramm des „D. B. H.“ aus Carmaux vom heutigen Tage: Der Präfect geht mit großer Energie vor; die Abgeordneten befürchten deshalb gewaltsame Zusammen⸗ stöße und beschuldigen die Gendarmerie brutaler Uebergriffe und Gesetzesübertretungen; bei dem Transport der verhafteten Aus⸗ tändigen nach Albi kamen sehr aufregende Scenen vor. Die Ab⸗ geordneten fordern drohend vom Präfecten ihre Freilassung. Baudin und Merloud sind nach Paris abgereist, um die Freilassung der Verhafteten bei dem Minister⸗Präsidenten Loubet zu erwirken.
Kunst und Wissenschaft.
Der Schlachtenmaler Professor Georg Bleibtreu, Mitglied der Akademie der Künste, ist gestern Mittag in Chorlottenburg ge⸗ storben. Geboren 1828 in Panten, besuchte er seit 1843 die Akademie in Düsseldorf, arbeitete 1850 bis 1853 im Atelier von Th. Hilde⸗ brandt und siedelte 1858 nach Berlin über. Von seinen Bildern sind besonders diejenigen aus den neueren deutschen Kriegen bekannt geworden, von denen der „Uebergang der Preußen nach Alsen“ und die „Schlacht von Königgrätz“ Aufnahme in die Nationalgalerie zu Berlin gefunden haben. Unter seinen übrigen Werken sind hervorzuheben: Der Einzug des Kronprinzen in Fröschweiler am Abend von Wörth; Sedan, Graf Reille überbringt dem König Wilhelm den Degen Napoleon’'s III.; Schlacht von Mars⸗la⸗Tour; Conferenz zwischen Moltke und Wimpffen in Donchéry am Abend von Sedan, Aufruf an mein Volk; Angriff auf St. Privat u. a. Für den Großherzog von Mecklenburg malte er die Schlacht von Loigny, für die Könige von Sachsen und Württemberg die Schlachten bei Gravelotte und Wörth. Im letzten Jahrzehnt war der Künstler mit Wandgemälden für das Zeughaus in Berlin beschäftigt.
— Im Lichthof des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums ist gestern die diesjährige Ausstellung der Schülerarbeiten des Museums und der Königlichen Kunstschule eröffnet worden und wird bis ein⸗ schließlich 30. Oktober dem Besuch zugänglich bleiben. Sie giebt in über⸗ sichtlicher Anordnung ein anschauliches Bild der Wege und Ziele beider eng mit einander verbundenen Anstalten, deren kunstgewerblicher Unterricht in den Fachklassen des Museums gipfelt. Die Arbeiten der letzteren, theils in Entwürfen, theils in fertig ausgeführten Stücken bestehend, wie sie insbesondere die Klassen für Ciseliren, für Schmelzmalerei und für Kunststickerei darbieten, werden auch dem größeren Publikum
in reiches und vielfaches Interesse gewähren.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Cholera.
Die Gesammtzahl der bis zum 15. Oktober in Hamburg an der Cholera erkrankten Personen beziffert sich auf 17 926, die Gesammtzahl der Gestorbenen auf 7598. — Nach dem vierzehnten Verzeichniß beläuft sich die Summe der bei dem Nothstands⸗Comité in Hamburg eingegangenen Be⸗ träge auf 2 521 601,57 ℳ Von der Königlich Ungarischen Seedampfschiffahrts⸗Actiengesellschaft „Adria“ zu Fiume sind für die Hamburger eingesandt 500 ℳ
Das Kind eines aus Duisburg nach Frankfurt a. M. ge⸗ kommenen Schiffers starb auf dem Schiff unter choleraverdächtigen Erscheinungen; der fünfzehnjährige Sohn des Schiffers ist ebenfalls erkrankt und am Sonnabend im Krankenhause gestorben. Wie die „Frankf. Ztg.“ meldet, ergab die bakteriologische Untersuchung asiatische Cholera als Todesursache.
Wie aus Andernach unter dem 15. d. M. berichtet wird, fand 8 ““ ein Cholera⸗Todesfall statt. Es starb ein dreijähriges Kind.
Die „Karlsr. Z.“ schreibt unter dem 15. d. M.: Der Gesund⸗ heitszustand in Leopoldshafen und das Befinden der in dem Karls⸗ ruher Krankenhaus aufgenommenen Schiffer (vergl. Nr. 243 d. Bl.) ist auch heute durchaus befriedigend. Bei der abfälligen Beurthei⸗ lung, welche die Verbringung der Schiffer in das Krankenhaus theilweise in der Presse gefunden hat, wird übersehen oder verschwiegen, daß die Schiffer in die nach sorgfältiger Prüfung durch die städtischen Be⸗ hörden besonders für die Aufnahme von Cholerakranken bestimmten und vorbereiteten Isolirräumlichkeiten des Krankenhauses verbracht wurden. Würde der Aufenthalt von Cholerakranken in diesen Räumen in der That zu schweren Bedenken für die Gesundheit der Stadt Anlaß bieten, so hätte schon längst, wie an anderen Orten, zur Herstellung einer besonderen Cholerabaracke geschritten werden müssen. Solche Bedenken haben aber die Medizinal⸗Referenten des Ministeriums nicht und sie waren mit der unverschieblichen Ueberführung der Schiffer in das allein zur Verfügung stehende Krankenhaus behufs Absperrung und Beobachtung des Gesundheitszustandes völlig einverstanden. Mit Rücksicht auf die neuerdings gewachsene Gefahr einer Verbreitung der Cholera unter den Rheinschiffern sind nunmehr in Maxau und Leopoldshafen unter Mitwirkung der Stadt⸗ und Militärbehörden Nüitmbichke ten zur Aufnahme Kranker oder Verdächtiger hergestellt vorden.
Aus Utrecht werden vom 15. d. M. drei Cholera⸗Erkrankungen und ein Todesfall, aus Tiel, Huissen und Loenen an der Vecht je eine Erkrankung, aus Andel, Diepenveen und Ysselstein je ein Cholera⸗Todesfall, aus Wyhe und Doesburg wird von je eine Erkrankung, aus Jutphaas ein Cholera⸗Todesfall gemeldet.
In einer nahe bei Antwerpen gelegenen Quarantänestation sind, wie unter dem 15. d. M. gemeldet wird, mehrere Cholerafälle mit tödtlichem Ausgang vorgekommen. 1“ 1
In Marseille sind gestern zwei choleraverdächtige Todesfälle vorgekommen. 3
Von Freitag Abend bis Sonnabend Abend sind in Pest 24 Per⸗ sonen an der Cholera erkrankt, sechs gestorben; vom Sonnabend Abend
Uhr bis gestern Abend 6 Uhr sind daselbst 23 Erkrankungen und zehn Todesfälle an Cholera gemeldet. Zwanzig Personen wurden als geheilt entlassen. — In Szegedin ist seit der letzten Meldung ein verdächtiger Todesfall vorgekommen. — Am Sonnabend kam in Krakau und in Podgorze je ein Cholerafall vor, aus Nie⸗ polomice wird keine neue Erkrankung gemeldet; in Wolowiec und dem ganzen Bezirke von Gorlice wird die Cholera für er⸗ loschen erklärt.
1 “
Ueber Choleragefahr und Absperrungsm egeln wird weiter “ 5 gsmaßreg
11117155. Oktober. Die „Agenzia Stefani“ berichtet: Gegen⸗ über der durch die Zeitungen gehenden Meldung, die deutschen Eisenbahnen weigerten sich, gebrauchte Effecten nach Italien zu befördern, weil ihre Einfuhr verboten sei, hat der Minister des Innern erklärt, daß die Einfuhr dieser Effecten gestattet sei, vorausgesetzt, daß sie nicht zum handelsmäßigen Vertrieb bestimmt seien und, nur, wenn sie aus ver⸗ seuchten Orten kämen, sie am Bestimmungsorte desinficirt würden.
“
Das Königlich ungarische Ministerium des Innern hat unter dem 4. Oktober 1892 angeordnet, daß alle Pest mit Eisenbahn oder Dampfschiff verlassenden Reisenden sowohl bezüglich ihrer Person als hinsichtlich ihres Gepäcks einer ärztlichen Untersuchung in gewissen, Pest benachbarten Stationen unterzogen werden. Eine Ausnahme ist nur für die Wiener Züge angeordnet worden, insofern sich auf diesen besondere Begleitärzte befinden.
“ EIö 6 Laut sanitätspolizeilicher Verordnung des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 4. Oktober 1892 werden, nachdem der Ausbruch der Cholera in Oesterreich⸗Ungarn und Belgien amtlich be⸗ stätigt worden ist, die Schiffe, welche vom 4. Oktober ab von den Häfen Oesterreich⸗Ungarns nach italienischen Häfen ausgegangen sind, einer strengen ärztlichen Durchsuchung unterzogen.
Das in der Verordnung vom 27. August 1892 („R.⸗A.“ Nr. 210 vom 6. September 1892) vorgesehene Verbot wird auf zum Handel bestimmte, aus Oesterreich⸗Ungarn und Belgien stammende Lumpen, gebrauchte Kleidungsstücke und Bettgegenstände angewendet, aus⸗ genommen diejenigen, welche sich etwa bereits unterwegs befinden.
Portugal. . Durch im „Diario do Governo“ vom 6. Oktober 1892 veröffent⸗ lichte Verfügungen des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern werden folgende Häfen für seit dem 5. Oktober „rein“ von Cholera erklärt: 1) In Nord⸗Amerika, New⸗York und alle anderen Häfen der Ostküste, welche der Cholera verdächtig erklärt waren; 1
.2) In Algier, Oran und alle anderen der Cholera verdächtig erklärten Häfen;
3.) In Italien, die Häfen zwischen Neapel und Salerno ein⸗ schließlich. (Vergl. „R.⸗A.⸗Nr. 222, 227 und 235 vom 20., 26. Sep⸗ tember und 5. Oktober 1892.)
8 Türkei.
Schiffe, welche aus den englischen Häfen London, Liverpool, Glasgow, Swansea, Grimsby und Shields seit dem 15./27. Sep⸗ tember 1892 abgefahren sind und keine Passagiere an Bord haben, unterliegen nur noch einer strengen ärztlichen Untersuchung. Schiffe, welche sich bereits in Quarantäne befinden, nehmen an dieser Ver⸗ günstigung theil.
Rumänien.
Der „Monitorul Oficial“ vom 22. September/4. Oktober 1892 enthält folgende verschärften Maßregeln zum Schutz gegen die Ein⸗ schleppung der Cholera:
Die Dauer der Quarantäne bei Ungheni (russische Grenze) wird von acht auf elf Tage verlängert.
IJFn Burdujeni (auf der Strecke Roman — Czernowitz) wird an Stelle der gegenwärtigen ärztlichen Untersuchung eine Quarantäne von fünf aüsen eingeführt.
Das Uebertreten von österreichischem Gebiet in das Dorf Dorna (District Suceara) ist für Personen untersagt. An der Stelle, wo die aus der Bukowina kommenden Holzflöße auf rumänisches Gebiet treten, ist eine Wache eingesetzt, welche nur das Holz durchläßt, da⸗ gegen die Flößer und andere Personen am Betreten rumänischen Bodens hindert.
Bulgarien.
Waarensendungen nach Bulgarien müssen fortan von einem Zeugniß über den Gesundheitszustand am Herkunftsort zur Zeit der Absendung begleitet sein. Waaren aus verseuchten Orten unterliegen einer Quarantäne von zwanzig Tagen und der Desinfection. Waaren aus nicht verseuchten Orten unterliegen einer Quarantäne von elf Tagen und der Desinfection der Emballage.
Dänemark.
Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz⸗Ministeriums vom 7. Oktober 1892, betreffend Abkürzung der bisherigen Quaran⸗ tänezeit.
Insoweit das betreffende Schiff weder Todte noch Kranke, welche den Verdacht einer Cholera⸗Ansteckung erregen können, an Bord hat oder solche während der Reise an Bord gehabt hat, und auch keine Waaren führt, deren Einfuhr in das Reich verboten ist, wird die Dauer der Quarantäne gegen⸗ über St. Petersburg, Kronstadt, den Häfen der Elbe, Antwerpen und Havre auf 5 Tage, und gegenüber allen Schiffen, welche aus deutschen Ostseehäfen — mit Ausnahme von Stettin — nach Kopen⸗ hagen, Gjedser und Korsör kommen, auf 48 Stunden beschränkt.
Auf Personen, welche die oben erwähnte fünftägige Quarantäne durchgemacht haben, finden die Bestimmungen der ministeriellen Be⸗ kanntmachung vom 1. September 1892 (R.⸗A. Nr. 216 vom 13. Sep⸗ tember 1892) keine Anwendung, während solche Personen, welche nur 48 Stunden in Quarantäne gelegen haben, in den auf Landung fol⸗ genden drei nächsten Tagen einer ärztlichen Aufsicht unterworfen sind.
Die unter dem 2. November 1888 (R.⸗A. Nr. 289 vom 14. No⸗ vember 1888 und 15. Juni 1891) (R.⸗A. Nr. 149 vom 27. Juni 1891) angeordnete gesundheitspolizeiliche Untersuchung gegenüber den aus dem Hafen von Marseille beziehungsweise Rio de Janeiro kommenden Schiffen ist außer Wirksamkeit gesetzt worden.
Verordnung der Sanitäts⸗Commission zu Montevideo
18 vom 13. September 1892. B
Segelschiffe, welche vor dem 15. August 1892 aus europäischen, für von Cholera verseucht oder verdächtig erklärten Häfen abgegangen sind, werden nach vorhergehender Desinficirung der Kleidungsstücke einer 48 stündigen Beobachtung ausgesetzt. G
Diejenigen Segelschiffe, welche nach diesem Zeitpunkt auslaufen, werden einer strengen Quarantäne unterworfen und haben, sofern sie aus verseuchten Haͤfen kommen, nach der Insel Flores zu gehen, um die nöthige Reinigung vorzunehmen.
Egypten.
Der internationale Quarantänerath zu Alerandrien hat beschlossen, vom 22. September 1892 ab alle Herkünfte aus den europäischen Mittelmeerhäfen — diejenigen der Türkei, Griechenlands, Spaniens sowie von Gibraltar und Malta ausgenommen — einer ärztlichen Controle bezw. Untersuchung zu unterwerfen.
Handel und Gewerbe.
Antwerpener Getreidehandel. Die Vorräthe an Getreide in Antwerpen zu Ende September betrugen nach angestellten Schätzungen ii: eee“ 300 000 kg, D1I1I11““ Gerste . 1 000 000 „
Der Jamport nach Antwerpen auf dem Fluß⸗ und Seewege stellte sich in dem Monat Ende August bis Ende Sep⸗ tember in Roggen auf rund ½¼ Million Kilogramm, fast aus⸗
schließlich aus Rumänien. In Weizen auf rund 88 ½ Millionen
Kilogramm, davon aus
den Vereinigten Staaten von Amerika 31 Millionen Rumänien . “ 24 „ 85 Argentinien Deutschland Canada . Bulgarien. Ostindien h“ ö1önn 8 Rußland 111““
Gerste: rund 10 Millionen Kilogramm, davon aus 44* Rumänien.. Niederlande
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Bulgarien Deutschland 1 2 Hafer, Mais und Buchweizen: rund 13 ½ Millionen Kilo⸗ mm, davon aus “““ 4 ½ Millionen ö2*“ 3. . Rumänien. C“ Vereinigte Staaten von Amerika Brasilien 422* Deutschland 27 Uruguay “ 10 Kartoffeln: 116 771 kg aus den Niederlanden. 8 Exrportirt wurden von Antwerpen auf dem Fluß⸗ un Seewege in dem Zeitraum Ende August bis Ende September in Roggen rund 3 Millionen Kilogramm, davon nach g u1X“ 1 ½ Millionen c11112141 8 Rußland “ 8 England Weizen: rund 8 ½ Millionen Kilogramm, davon nach Deutschland “ .. 5 ⅓ Millonen den Niederlanden 2 8 Schweden. 1* 8 M1.“ IIo 111414X4A4*“ Gerste: 437 679 kg, davon nach oJJ0Joo111414*4*“ den Miederlkanden Hafer, Mais und Buchweizen: rund 3 Millionen, davon nach den Niederlanben . 1 ½ Millionen Peutschlaa 1 Spanien, Portugal, England, Frankreich Kartoffeln: 53 445 kg, davon nach 8 1111141414*“; 1A“ 90 Argentinien v“ 2 125 „ In obigen Angaben für den Import und Export sind die auf der Effenbahn beförderten Getreidemengen nicht einbegriffen, wobei zu bemerken ist, daß letztere insbesondere für den Export nicht unbe⸗ trächtlich sind.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kokes an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 10 912, nicht rechtzeitig gestellt 150 Wagen.
In Oberschlesien sind am 14. d. M gestellt 3791, nicht
rechtzeitig gestellt 789 Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I. Berlin stand am 14. Oktober Belle⸗Alliancestraße 13 das Grundstück des Franz Grotzki, in der Stephanstraße 34 belegen, zur Versteigerung; Gebäudesteuer⸗Nutzungswerth 12 000 ℳ; für das Mindestgebot von 198 700 ℳ wurde der Rentier Eduard Pientka Ersteher.
— Der Reingewinn des Phönix, Actien⸗Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Lahr bei Ruhrort stellt sich, wie aus Köln telegraphisch gemeldet wird, nach Abschreibungen in Höhe von 770 348 ℳ auf 1 922 800 ℳ Der Generalversammlung soll eine Dividende von 10 % vorgeschlagen werden. Für den Er⸗ neuerungsfonds sind 140 000 ℳ, für Gewinnantheile 112 382 ℳ, für gemeinnützige Zwecke 6000 ℳ und zum Vortrag auf neue Rechnung 44 417 ℳ bestimmt. 3
— Die ordentliche Generalversammlung der Chemnitzer Werkzeugmaschinenfabrik vorm. Joh. Zimmermann vom 15. d. M. ertheilte dem Vorstand einstimmig Decharge, beschloß vom Reingewinn eine Dividende von 5 % zu vertheilen und den Rest auf das neue Jahr vorzutragen. Die Dividende gelangt in Berlin bei der Deutschen Bank sofort zur Auszahlung.
Leipzig, 15. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,57 ½ ℳ, per November 3,60 ℳ, per Dezember 3,62 ½ ℳ, per Januar 3,65 ℳ, per Februar 3,67 ½ ℳ, per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,70 ℳ, per Mai 3,72 ½ ℳ, per Juni 3,75 ℳ, per Juli 3,75 ℳ, per August 3,75 ℳ, per September 3,75 ℳ Umsatz 80 000 kg.
Wien, 15. Oktober. (W. T. B.) Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 38. Woche (vom 16. September bis 22. September cr.) 302 178,75 Fr., Abnahme gegen das Vorjahr 59 239,80 Fr. Seit Beginn des Betriebsjahres vom 1. Januar bis 22. September 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 8 555 268,56 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 316 061,67 Fr.
London, 17. Oktober. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 8. bis 14. Oktober: Engl. Weizen 2542, fremder 37 801, engl. Gerste 4290, fremde 18 773, engl. Malz⸗ gerste 17 386, fremde 47, engl. Hafer 1665, fremder 57 468 QOrts., engl. Mehl 22 287, fremdes 35 274 Sack.
New⸗York, 15. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war anfangs theilweise besser und befestigte sich dann weiter bis zum Schlusse. Der Umsatz der Actien betrug 146 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 740 000 Unzen geschätzt. Die Silber verkäufe betrugen 120 000 Unzen.
Weizen anfangs etwas niedriger, blieb den ganzen Tag ruhig Schluß kaum behauptet. — Mais anfangs niedriger, dann Reaction auf Deckungsnachfrage. Schluß stetig.
Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 13 362 308 Dollars gegen 13 970 537 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 838 570 Dollars gegen 3 156 019
i Dollars in der Vorwoche.
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