Chicago, 15. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs niedriger, dann etwas erholt, später aber wieder schwächer auf Blanco⸗ verkäufe; Schluß stetig. — Mais anfangs niedriger, später erholt, sodann auf Abgaben der Baissiers wieder niedriger, Schluß stetig.
*
Verdingungen im Auslande. Niederlande. ““ 25. Oktober in het Timmerhuis te Rotterdam. Lieferung des Bedarfs an Eichen⸗, Fichten⸗, Tannen⸗, Föhren⸗ und Zimmerholz für das Jahr 1893. Näheres beim „Reichs⸗Anzeiger“ in holländischer
Sprache. Dänemark.
28. Oktober, 12 Uhr. Generaldirectorat for Statsbanedriften Staatseisenbahn⸗Verwaltung), Helgolandsgade Nr. 12, Kopenhagen. ieferung von: 1 .
a. 155 000 Stück Holzschwellen, wovon mindestens 145 000 Stück ausländische. “ B
b. 65 000 laufende Fuß Fichtenhalbhölzer. .
Bedingungen an Ort und Stelle und beim „Reichs⸗Anzeiger“ (in dänischer Sprache). 8
Verkehrs⸗Anstalten.
Im Anschluß an eine frühere Mittheilung wird zur Kenntniß gebracht, daß in Frankreich die Einfuhr von Hadern und Lumpen, Bettzeug (wie Matratzen, Bettdecken u. s. w.), ferner von Früchten (mit Aus⸗ nahme von Birnen, Aepfeln, Nüssen, Pflaumen und Zwetschen) und von Gemüsen bis auf weiteres ver⸗ boten ist.
UEnter Bezugnahme auf frühere Mittheilungen wird bekannt gegeben, daß die Einfuhr von Blumen nach Dänemark jetzt wieder zugelassen ist.
SZeie pofs von dem am 13. September aus Shanghai abge⸗ gangenen Reichs⸗Postdampfers „Bayern“, sowie die mittels des Reichs⸗Postdampfers „Braunschweig“ beförderte Post aus Australien (Abgang aus Adelaide am 12. September) ist in Brindisi eingetroffen und gelangt für Berlin voraussichtlich am 18. d. M. Vormittags zur Ausgabe.
Bremen, 15. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer „Trave“, am 4. Oktober von Bremen ab⸗ gegangen, ist am 13. Oktober in New⸗York angekommen. Der Postdampfer „Dresden“, am 29. September von Bremen abgegan⸗ gen, ist am 13. Oktober Vormittags in Baltimore angekommen. Der Postdampfer „Hannover“, nach dem La Plata bestimmt, hat am 13. Oktober St. Vincent passirt. Der Postdampfer „Ohio“, von Brasilien kommend, hat am 14. Oktober Las Palmas passirt. Der Postdampfer „Darmstadt“ ist am 14. Oktober Morgens in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Frankfurt“ hat am 14. Oktober früh die Reise von Antwerpen nach Corunna fortgesetzt.
— 16. Oktober. (W. T. B.) Der Postdampfer „Weser“ ist am 13. Oktober von Bahia nach Europa in See gegangen. Der Postdampfer „Frankfurt“, nach dem La Plata bestimmt, hat am 15. Oktober St. Catherines Point passirt. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ ist am 15. Oktober Nach⸗ mittags von Wilhelmshaven nach Afrika abgegangen. Der Reichs⸗Postdampfer „Karlsruhe“, nach Australien bestimmt, ist am 15. Oktober Vormittags in Port Said angekommen.
Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Post⸗ dampfer „Rhaetia“ hat, von New⸗York kommend, gestern Abend Lizard passirt.
— 16. Oktober. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ ist gestern Abend in New⸗York eingetroffen. Der „Bavaria“ hat, von New⸗York kommend, heute
orgen Lizard passirt.
Triest, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Poseidon“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.
— 16. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Minerva“ ist heute Nachmittag in Konstantinopel einge⸗ troffen.
London, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Norham Castle“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen.
— 17. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Tartar“ ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen.
8 Theater und Musik. 8
.“ b Berliner Theater. .“ Das Schauspiel „Ein Fallissement“ von Björnstjerne Björnson wurde am Sonnabend zum ersten Mal mit glänzendem Erfolge gegeben. Der kühne und kraftvolle Geist des norwegischen Dichters, sein trotz großer Lebendigkeit knapper und einfacher Stil sowie die vollendete Charakterisirung seiner Personen werden ihren ergreifenden Eindruck auf der Bühne niemals verfehlen und werden sich auch in diesem Werk, das von seiner Aufführung vor etwa vier Jahren am Lessing⸗Theater in Berlin mit Ernst Possart in der Rolle des Advocaten Berent bekannt ist, bei guter Darstellung stets be⸗ währen. Die zahlreichen Zuschauer folgten mit wachsender Theilnahme und sich steigernder Spannung der nur selten durch leisen Humor unter⸗ brochenen erschütternden Entwickelung, die den wirthschaftlichen Unter⸗ gang des unter der Last drückender Verhältnisse zusammenbrechenden Großhändlers Tjälde zum Gegenstand hat, und athmeten erleichtert auf bei dem versöhnenden Abschluß im vierten Act. Eine in allen Einzelheiten wohlgelungene Leistung war die des Herrn Kraußneck als Konsul Tjälde. Er wußte die Seelenkämpfe des seinen Sturz als unvermeidlich voraussehenden Kaufmanns, die quälende Sorge um die Familie, um das Wohl seiner Angestellten und um seine kaufmännische Ehre, sowie den durch neue Hoffnung belebten Stolz gegenüber dem Advocaten, der die Insolvenzerklärung als einzigen ehrenhaften Ausweg gebieterisch von ihm forderte, und endlich die Zerknirschung und Muthlosigkeit bei der Erkenntniß seiner Machtlosigkeit natürlich und wirksam zum Ausdruck zu bringen. Die in der Zeit des Glücks zwar schwache und stets kränkelnde, im Unglück aber heldenmüthig ihm zur Seite stehende Gattin des Kaufmanns Tjälde gab Fräulein Wilke mit warmer und eindrucksvoller Empfindung. In der Darstellung der Rolle des Advocaten Berent, der anscheinend mit
berechneter Herzlosigkeit die Vernichtung Tjälde’'s herbeiführt, später aber als wohlgesinnter Freund der verarmten Familie auftritt, bot Herr Suske eine geradezu künstlerische Leistung. Herr Stahl ließ als der von der älteren Tochter des Hauses, Wal⸗ burg wegen seiner rothen Hände und wegen Mangels an gesellschaft⸗ licher Gewandtheit geringgeschätzte Procurist Sannäs, der aber in der schweren Prüfungszeit ihre Bewunderung und ihre Neigung errang, von neuem seine hohe Begabung für schwierige schauspielerische Aufgaben er⸗ kennen. Anerkennung verdienten und fanden endlich noch die Damen Hönig und Braga als Walburg und Signe, Herr Formes als der ur⸗ wüchsige reelle Braumeister Jakobsen, Herr Viebeg als der salbungs⸗ volle Pfarrer, Herr Weiß als der sich bei jedem Festmahl be⸗ rauschende Zolleinnehmer Pram, Herr Schindler als Cavallerie⸗ Lieutenant Hamar und Herr Nollet als Konsul Lind.
Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erb⸗ prinzessin von Sachsen⸗Meiningen wohnten der mit lebhaftestem Beifall aufgenommenen Vorstellung bis zum Schluß bei.
— Kroll's Theater.
Frau Etelka Gerster sang am Sonnabend die Titel⸗ partie in Donizetti's „Lucia von Lammermoor“. Die Sängerin fesselte auch diesmal durch die feine Charakteristik, in der sich ihr schauspielerisches Vermögen glänzend offenbart. Gesanglich brachte sie die ergreifenden Momente der Oper voll zur Geltung; die vollendete Technik, die tiefe Beseelung des Tons und der empfindungsreiche Vortrag bilden immer noch Vorzüge der beliebten Sängerin, die die Hörer spontan zu stürmischen Beifalls⸗ äußerungen fortreißen. — Als Egon leistete Herr Aranyi recht Tüch⸗ tiges; Herr Gura sang und spielte den Lord Ashton sehr wirkungs⸗ voll; die kleineren Rollen waren ebenfalls erfreulich besetzt, sodaß die Darstellung auch im ganzen Anerkennung verdiente und fand.
Am Mittwoch geht im Königlichen Opern hause „Djami⸗ leh“ mit den Damen Rothauser und Urbanska, den Herren Philipp, Lieban und Schmidt in Scene. In dem darauf folgenden Singspiel „Der Dorfbarbier“ sind die Damen Herzog und Lammert, die Herren Stammer, Mödlinger, Philipp und Lieban beschäftigt. Den Beschluß des Abends bildet „Cavalleria rusticäna“ mit den Damen Sucher, Dietrich und Lammert, den Herren Rothmühl und Betz. — Der durch Herrn Ober⸗Inspector Brandt construirte Orchesteraufbau auf der Bühne des Königlichen Opernhauses wird am Dienstag, im zweiten Symphonie⸗Concert der Königlichen Kapelle zum ersten Male zur Aufstellung gelangen. Die Bühne wird durch diesen Aufbau gewissermaßen in ein Pendant zu der Königlichen Hofloge verwandelt, wodurch ein harmonischer Eindruck des gesammten in einen Concertsaal umgeformten Baues erzielt wird. Der Orchesterraum hat elektrische Beleuchtung.
Für das Königliche Schauspielhaus ist das Schauspiel „Der letzte Capy“ von W. Guichard zur Aufführung angenommen worden. Die Sonnabendvorstellung des „Columbus“ im Königlichen Schauspielhause wurde durch den Besuch Seiner Majestät des Kaisers ausgezeichnet, Allerhöchstwelcher dem Dichter Seine Anerkennung aus⸗ sprach und ihm einen prächtigen Lorbeerkranz überreichen ließ.
Die Direction des Wallner⸗Theaters theilt mit, daß sie unter dem Zwange der Verhältnisse sich genöthigt gesehen hat, dem Personal zum 1. November zu kündigen. Doch schweben Unterhand⸗ lungen, die den Fortbestand des Unternehmens, wenn irgend angängig, ermöglichen sollen.
Im Kroll'schen Theater hat, wie aus der Wochenzusammen⸗ stellung schon ersichtlich war, eine Aenderung insofern stattgefunden, als Frau Gerster dringender anderer Verpflichtungen wegen ihr Gast⸗ spiel schon morgen beendet.
Morgen Abend 8 Uhr findet in der Tonhalle der 18. Volksunterhaltungs⸗Abend in Form einer Theater⸗ vorstellung (Die Karlsschüler) statt. — Alfred Reisenauer wird in seinem morgen im Saal Bechstein stattfindenden zweiten und letzten Klavierabend u. a. Beethoven's C-dur- Sonate (Waldstein gewidmet), Schumann’'s symphonische Etuden und Liszt's Ungarische Phantasie zu Gehör bringen. — Frau Helene Lieban⸗Globig und Herr Ernst Wolff (Bariton) ver⸗ anstalten am Mittwoch im neuen Saal Bechstein, Linkstraße 42, ein gemeinschaftliches Concert. — Der nächste, II. Quartett⸗Abend der Herren Prof. Jos. Joachim und Genossen findet am Sonn⸗ abend, 29. Oktober, in der Sing⸗A kademie statt.
Das Concerthaus, das am Mittwoch das 5000. seiner regel⸗ mäßigen Concerte erreicht, wird an diesem Abend den Besuchern eine besonders festliche Aufführung bieten. Altmeister B. Bilse, der hier zwanzig Jahre lang das Directionsscepter schwang, wird noch einmal aus seiner Liegnitzer Zurückgezogenheit heraustreten, um dem Berliner Publikum zwei seiner neuen Compositionen persönlich vorzuführen, einen Leib⸗Cürassier⸗Marsch und einen Marien⸗Walzer, der dem Be⸗ sitzer des Concerthauses Herrn Franz Medding gewidmet ist. Herr Hof⸗Musikdirector Bilse wird den ganzen zweiten Theil des Pro⸗ gramms leiten, der auch noch die große Leonoren⸗Ouverture von Beethoven und das Abendlied von Schumann enthält. Im ersten, von Herrn Meyder geleiteten Theil singt Frau Etelka Gerster die große Arie aus „La Traviata“ von Verdi und den L'’Estasi⸗Walzer von Arditi. Außerdem betheiligt sich auch noch Herr Concertmeister Carnier an den besonderen Spenden des an ausgewählten musikalischen Genüssen reichen Abends.
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Jagd.
Dienstag, den 18. d. M., findet Königliche Parforce⸗ Jagd statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr am Forsthaus 8 h
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Mannigfaltiges
Seine Majestät der zum Erwerbe der Christu 50 000 ℳ bewilligt.
.
Kirche ein Gnadengeschenk von
Auf dem Bauplatz der Kaiser Friedrich⸗Gedächtniß⸗ kirche im Thiergarten ist bereits das Kaiserzelt aufgerichtet; es hat seinen Platz an der Westseite des Bauplatzes dicht neben dem Restaurant „Charlottenhof“ gefunden. Eine doppelte Reihe von Masten führt vom Großen Weg aus nach dem Kaiserzelt. An der Nordseite des Platzes mit dem Rücken nach der Händelstraße sind zwei hohe Tribünen errichtet. Gegenüber dem Kaiserzelt ist eine kleinere Tribüne aufgebaut. Militär Aufstellung nehmen.
iser hat, der „N. Pr. Ztg.“ zufolge,
Auf der großen Wiese dahinter wird das
Der Magistrat hat, wie die „Nat.⸗Z.“ berichtet, nunmehr die endgültigen Projecte zur Einrichtung der elektrischen Beleuch⸗ tung des Lustgartens, des Kastanienwäldchens und der nächsten Umgebung des Schloßbrunnens aufgestellt und der Stadtverordneten⸗Versammlung zur Genehmigung und Bewilligung der anschlagsmäßigen Kosten von 12 600 ℳ, 5200 ℳ und 3600 ℳ, zusammen 21 400 ℳ, vorgelegt.
Nach dem letzten Quartalsbericht des städtischen Vermessungs⸗ Directors K. von 8— h bestand das mit der Neuvermessung der Stadt Berlin beschäftigte technische Personal der städtischen Plan⸗ kammer am 1. d. M. aus 10 Landmessern, 33 Hilfsgeometern und 6 Eleven. Außerdem sind 3 Hilfsarbeiter zeitweilig beschäftigt ge⸗ wesen. Speciell vermessen sind im letzten Quartal 77 ha, sodaß die esammte vermessene Fläche 4715 ha, 20 856 Besitzungen, 46 015 “ 41 974 Gebäude beträgt. Von dieser Fläche sind bereits 4419 ha im Maßstabe von 1:250 und 4119 ha im Maßstabe von 1:1000 kartirt.
Zur 400 jährigen Jubelfeier der Amerikas ist von der Berliner Medaillen⸗Münze Otto Oerte Gollnowstraße 11 a, eine Denkmünze geprägt worden. Im Avers der Medaille befindet sich das Bildniß des Entdeckers, welches nach
einem im Marine⸗Museum zu Madrid befindlichen Gemälde ausgeführt ist. Oberhalb des Bildnisses steht die Umschrift „Christoph Columbus“, während sich unterhalb als Sinnbilder der Seefahrt in leichter Gruppirung Schilf und ein Anker anlegen. Im Revers sieht man ein anmuthiges Bild, aus der Vogelperspective dargestellt: die Küsten der alten Welt und von Amerika. Ueber den Atlantischen Ocean schwebt ein Genius, von leichtem Gewand umflattert, dem neuen Erd⸗ theile mit schwellendem Segel zu. Auf letzterem erblickt man die Jahreszahl 1492, während sich am Rande die Inschrift befindet: „Zum 400 jährigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas 12. Oktober 1892“. Die 60 mm im Durchmesser haltende Münze in ihrer tadel⸗ losen Prägung und schönen Composition ist vorläufig aus massivem Silber in beschränkter Anzahl hergestellt worden; es gelangen jetzt Füber auch Stücke in Bronze und Aluminium zu 10 ℳ zur Ausgabe. Weitere Exemplare werden ebenfalls in der Größe eines Fünfmark⸗ stücks zu 7,50 ℳ in massivem Silber geschlagen und zwar mit einem von Epheu umrankten Spruch, der also lautet: „Du lebst für alle Zeit. Durch deine That hast du den ewigen Tempel dir ge⸗ baut, wo deines Namens Flammenzüge lodern.“ Diese Münze soll im nächsten Jahr in Chicago zur Weltausstellung gebracht werden. Bremen, 16. Oktober. Der Aufsichtsrath des „Norddeutschen Lloyd“ hat nach einer Meldung des „W. T. B.“ beschlossen, den neuerbauten Doppel⸗Schrauben⸗Dampfer zu Begründers der Gesellschaft „H. H. Meier“ zu benennen.
Altona, 15. Oktober. Die Metallwaarenfabri Georg Haller in Ottensen wurde laut Meldung des „W. heute durch eine Feuersbrunst, deren Bewältigung erst nach Stunden gelang, in Asche gelegt. Dadurch sind 120 Arbeiter brotlos geworden. Der Gesammtschaden an Maschinen und Waaren wird auf 250 000 ℳ, der an Gebäuden auf 110 000 ℳ geschätzt. An dem Brandschaden ist hauptsächlich die Landes⸗Brandkasse betheiligt.
e
Mies in Böhmen, 16. Oktober. Gestern gerieth nach einer Mittheilung des „W. T. B.“ der Luftschacht der Kohlengrube „Sylvia“ in Nürschan durch unbekannte Ursache in Brand. Bei den nunmehr beendeten, zur Bewältigung des Brandes unter⸗ nommenen Arbeiten wurden zwei Beamte und neun Bergarbeiter, theilweise schwer, verletzt.
Cadix, 17. Oktober. Während des Fackelzugs aus Anlaß der Columbus⸗Feier ist nach einer Meldung des „D. B. H.“ ein Schauwagen, auf welchem angebunden als Indianer verkleidete Leute sich befanden, anscheinend böswillig angezündet worden. der Angebundenen sind verbrannt, ein Zuschauer schwer ver⸗ wundet.
St. Petersburg, 14. Oktober. Sämmtliche Behälter in der großen Jagniew'schen Petroleumraffinerie in Batku stehen, wie der „Voss. Z.“ telegraphisch gemeldet wird, seit gestern Nachmittag in Flammen. Der Schaden wird jetzt schon auf 300 000 Rubel geschätzt.
Verona, 15. Oktober. Die letzten Tage haben, wie der „Voss. Z.“ Italien großen Schaden angerichtet. wurden etwa fünfzehn Brücken fortgeschwvemmt. In San Quirino stürzten zwei Häuser ein, in Bargagli wurde das Hotel Pugona verwüstet. Der Fluß Tartaro ist ausgetreten und hat die Eisen⸗ bahnlinie Sondrio⸗Colico unterbrochen.
großen Wolkenbrüche der telegraphirt wird, in Ober⸗ In der Umgebung von Genua
Catania, 17. Oktober. Der Auswurf des Aetna ist, wie GGG1ö11X“ 5 5 2 ; 5 7 „H. T. B.“ meldet, fortwährend im Abnehmen; man glaubt, daß er demnächst ganz erlöschen werde.
Luzern, 15. Oktober. Der Verkehr auf der Strecke Faido⸗ Rodi der St. Gott hardbahn, der infolge eines Erdrutsches unterbrochen war, und der für Personen durch Umsteigen erfolgen mußte, ist, wie „W. T. B.“ meldet, wiederhergestellt.
Lausanne, 16. Oktober. Vor den hiesigen Assisen beginnt nach Meldung des „W. T. B.“ morgen der Prozeß in Sachen der Kessel⸗ erplosion auf dem Dampfer „Montblanc“ im Hafen von Ouchy am 9. Juli d. J. Angeklagt sind der Director Rochat und die Maschinenmeister Fornerod und Lips. Die Verhandlungen dürften einige Tage dauern.
Kopenhagen, 15. Oktober. Hiesige Blätter melden den Untergang der norwegischen Brigg„ Jan Mayen“ in der Nordsee und des dänischen Schiffes „Hamlet“ ebendaselbst; von letzterem gingen vier Mann unter, die übrigen retteten sich auf Wrackstücken nach dem Woold⸗Feuerschiff.
New⸗York, 17. Oktober. Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus New⸗Orleans von gestern strandete die Goelette „Stranger“ aus Honduras auf dem Wege von Balize nach Blue Fields während eines am 10. d. M. wüthenden Orkans. Dreizehn Passagiere sowie der Capitän und drei Mann der Besatzung ertranken. Zwei Mann wurden gerettet. 8
.Untersuchungs⸗Sachen.
.Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8
.Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung.
.Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. .Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. .Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. Bank⸗Ausweise.
.Verschiedene Bekanntmachungen.
2.½ —́— 1) Untersuchungs⸗Sachen [41060] Bekanntmachung.
Der unterm 24. September 1890 hinter den Litho⸗ graphen Willy Rehberg aus Potsdam erlassene Steckbriesf wird erneuert.
Potsdam, den 10. Oktober 1892.
Königliche Staatsanwaltschaft. E
Auf Antrag
Grund
[41058] Steckbriefserledigung. Der 85 den früheren Executor, nachherigen
Gerichtsboten Gustav Hermann Wesche, am 28. Juli
S
1832 zu Berlin geboren, wegen Vollstreckung einer zweijährigen Gefängnißstrafe in den Acten W. 605/75 rep. unter dem 14. September 1876 erlassene und zuletzt am 21. August 1886 erneuerte Steckbrief wird hiermit als erledigt zurückgenommen. Berlin, den 4. Oktober 1892. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht I. 8
Intrag der Staatsanwaltschaft ( § 332 Str.⸗P.⸗O. die im Deutschen Reich befindlichen Vermögens des Kauf⸗
manns Emanuel Manguby, Konstantinopel, verfügt.
Landgericht.
Danzel.
[39191]
2 Die Wehrpflichtigen: Beschluß.
wird auf Beschlagnahme des
“
geboren
Hamburg, den 13. Oktober 1892. 1 Strafkammer I. Kannengießer.
1) Häuslersohn Karl Gottlieb Matzke, g boren am 3. Februar 1868 zu Deutsch⸗Hammer, K Trebnitz, zuletzt daselbst aufhältlich,
2) Müllergeselle Heinrich Julius Sebrantke, ge⸗
boren am 26. Mai 1868 zu Polnisch⸗Hammer, Kreis Trebnitz, zuletzt in Striese, Kreis Trebnitz, auf⸗ hältlich,
3) Landwirth Ernst Gottlieb Bartsch, geboren am 18. Juli 1868 zu Schlottau, Kreis Trebnitz, zu⸗ letzt in Schlottau aufhältlich,
4) Tagearbeiter Karl August Grottke, geboren am 28. April 1868 zu Schlottau, Kreis Trebnitz, zuletzt in Schlottau aufhältlich,
5) Tagearbeiter Ernst Erdmann Junker, geboren am 14. Februar 1868 zu Schlottau, Kreis Trebnitz, zuletzt daselbst aufhältlich,
1858 zu
Fein.
Kreis
Ehren des
6) Arbeiter Paul August Wagner, geboren am
30. August 1868 zu Schlottau, Kreis Trebnitz, zu⸗ letzt daselbst aufhältlich,
7) Johann Ernst August Tiroke, geboren am
143. März 1869 zu Bunkai, Kreis Trebnitz,
8) Georg Bruno Eugen Scholz, geboren am 13. Dezember 1869 zu Katholisch⸗Hammer,
9) Arbeiter Ernst Wilhelm Heitner, geboren am „Februar 1869 zu Deutsch⸗Hammer, Kreis Trebnitz, uletzt daselbst aufhältlich,
10) Friedrich Wilhelm Heinrich Reisner, geboren
- am 9. Februar 1869 zu Dockern, Kreis Trebnitz,
11) Ernst Wilhelm Robert Kadler, geboren am 8. Oktober 1869 zu Ober⸗Frauenwaldau, Kreis
Trebnitz, zuletzt in Buckowintke, Kreis Oels, auf⸗ hältlich,
12) Paul Karl Ferdinand Berger, geboren am 29. Dezember 1869 zu Hochkirch, Kreis Trebnitz, zu⸗ letzt in Obernigk, Kreis Trebnitz, aufhältlich, 13) Johann Friedrich Wilhelm Fischer, geboren am 14. Oktober 1869 zu Jagatschütz, Kreis Trebnitz,
14) Carl Friedrich Wilhelm Patzke, geboren am 16. Dezember 1869 zu Bergkehle, Kreis Trebnitz, 15) Johann Karl August Leibner, geboren am
7. Dezember 1869 zu Kunzendorf, Kreis Trebnitz,
16) Karl August Wilhelm Gelke, geboren am 15. April 1869 zu Paschkerwitz, Kreis Trebnitz,
17) Gottlieb Adolph Rothkegel, geboren am
8. Mai 1869 zu Paschkerwitz, Kreis Trebnitz, 18) Johann Karl August Kruber, geboren am Februar 1869 za Ober⸗Sapratschine, Kreis Trebnitz 19) Johann Karl Ernst Selinger, geboren am 10. Oktober 1869 zu Schebitz, Kreis Trebnitz, 20) Ernst Benjamin Günther, geboren am .April 1869 zu Schlottau, Kreis Trebnitz, zuletzt n Schlottau aufhältlich, — 8 2 21) August Franz Josef Wolf, geboren am 5. August 1869 zu Zauche, Kreis Trebnitz,
22) Heinrich Hermann Glaeser, geboren am Januar 1869 zu Trebnitz, 23) Johann Josef Paul Brühl, geboren am 8. April 1870 zu Hünern, Kreis Trebnitz, ezüglich deren ad 7, 8, 10, 13 bis 19, 21, 22 und 3 ein anderer letzter deutscher Wohn⸗ oder Aufent⸗ altsort als der Geburtsort nicht ermittelt werden onnte,
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht,
ich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Keichsgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ flichtigen Alter sich außerhalb des Reichsgebietes aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen § 140 Absatz 1 Nr. 1 Strafgesetzbuch. — Dieselben werden auf den 19. Dezember 1892, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen indgerichts hierselbst zur Hauptverhandlung geladen.
Zei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landrath zu Trebnitz als zu⸗
ändigen Civil⸗Vorsitzenden der Millitär⸗Ersatz⸗ commission des Aushebebezirks Trebnitz über die
er Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen aus⸗ stellten Erklärung verurtheilt werden. Gleich⸗ eitig wird das im Deutschen Reiche befindliche Ver⸗ ögen der Angeschuldigten zur Deckung der sie nöglicher Weise treffenden höchsten Geldstrafe und er Kosten des Verfahrens in Höhe eines Betrages von je 200 ℳ mit Beschlag belegt. Oels, den 23. September 1892. Königliche Staatsanwaltschaft.
41059] K. Staatsanwaltschaft Tübingen
Die wegen Verletzung der Wehrpflicht unterm 6. April 1890 verfügte Beschlagnahme des Ver⸗ nögens des am 25. August 1868 geborenen Litho⸗ raphen Ludwig Friedrich Scholl von Neuenbürg st durch Beschluß der hies. Strafkammer vom 4. September 1892 wieder aufgehoben worden. Den 13. Oktober 1892.
(Unterschrift.)
2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.
[41216] Zwangsversteigerung. Irm Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt⸗Schöneberg Band 32 Blatt tr. 1292 auf den Namen des Maurermeisters Otto Kohn zu Berlin eingetragene, an der Straße 122a Nr. 6 belegene Grundstück am 21. November 1892, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ traße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, ersteigert werden. Das Grundstück ist mit 5,70 ℳ Keinertrag und einer Fläche von 6 a 94 qm zur rundsteuer, dagegen zur Gebäudesteuer nicht ver⸗ nlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ chrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und ndere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ chreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ teigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere erartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ ehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ teigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe on Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, velche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, erden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ ermins die Einstellung des Verfahrens herbeizu⸗ hren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das geld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle s Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗ heilung des Zuschlags wird am 21. November 892, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle erkündet werden. Berlin, den 6. Oktober 18925l. „ Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 77.
41217] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im
Grundbuche von den Umgebungen Band 152 Nr. 6765 ”
auf den Namen des
Wagenfabrikanten Wilhelm
Brandt hier eingetragene, zu Berlin in der Forster⸗ straße nach dem Kataster Nr. 36 und am Cottbuser Ufer belegene Grundstück am 21. Dezember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 13 a 14 qm mit 16 420 ℳ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be⸗ sondere Kaufbedingungen können in der Ge⸗ richtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die⸗ selben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf⸗ geldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach er⸗ folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 21. Dezember 1892, Nachmittags 12 ½ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 9. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 76.
[41214] In Sachen der Herzoglichen Kreiskasse Braun⸗ schweig, Implorantin, wider den Kaufmann Robert Wallhauer hieselbst. Imploraten, wegen rückständiger Veränderungssteuer, wird, nachdem auf Antrag der Implorantin die Beschlagnahme des dem Implo⸗ raten gehörigen, am Bäckerklinte No. ass. 853 be⸗ egenen Hauses zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 5. Oktober 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 5. Oktober 1892 erfolgt ist, Termin zur Zwangs⸗ versteigerung auf den 23. Januar 1893, Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amts⸗ gericht hieselbst, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 42, angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 10. Oktober 1892. Herzogliches Amtsgericht. V. von Münchhausen.
In Sachen der Herzoglichen Leihhausadministration zu Wolfenbüttel, Klägerin, wider den Viehhändler Hermann Gerecke hieselbst, Beklagten, wegen Hypo⸗
kforderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin
Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, sub No. ass. 76 hieselbst belegenen Hauses, Plan⸗ nummer 240 zu 3 a 50 qm, nebst Zubehör; ins⸗ besondere Holztheilung, zum Zwecke der Zwangs⸗ versteigerung durch Beschluß vom 1. Oktober 1892 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 3. desselben Monats erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Mittwoch, den 8. Februar 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hieselbst angesetzt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Schöppenstedt, den 12. Oktober 1892.
Herzogliches Amtsgericht Glindemann.
8
“ Aufgebot.
Der Landesadvocat Dr. Thaddaeus S i in Lemberg hat die Actien der Actiengesellschaft Bank Ziemski zu Posen Nr. 287, 288, 289, 290 über je 1000 ℳ, angeblich auf unerklärliche Weise, etwa im Juni 1890 verloren. Auf seinen Antrag werden die Inhaber der bezeichneten Actien aufgefordert, spä⸗ testens im Aufgebotstermine den 1. Juni 1894, Mittags 12 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Sapiehaplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 8, ihre Rechte an⸗ zumelden und die Actien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Posen, den 4. April 1892.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V. 88 8
Das Königliche Amtsgericht München I., Abthei⸗ lung A. für Civilsachen, hat unterm 4. Juni 1892 folgendes Aufgebot erlassen: 1
Es sind zu Verlust gegangen zwei Interimsscheine der Bayr. Hypotheken⸗ und Wechselbank dahier über je eine theilweise Einlage von 50 Fl. zur II. Klasse der X. Jahresgesellschaft 1866 vom 31. Dezember 1866 mit Nr. 33 und 34 Folio 4, unterzeichnet von Director Ed. Brattler und Administrator Sendtner, wonach Fräulein Louise Marie Elisabeth Schöber⸗ lein dahier Mitglied dieser Jahresgesellschaft der Rentenanstalt genannter Bank geworden ist.
Auf Antrag der nach Wegfall der bei der Einlage gemachten Beschränkungen auf Ableben der ursprüng⸗ lich Rentenberechtigten anspruchsberechtigten Kgl. Eisenbahnoffictalswittwe Babette Schoeberlein in Regensburg wird nun der Inhaber obiger Interims⸗ scheine aufgefordert, längstens im Aufgebotstermine am Montag, den 19. Dezember l. Irs., Vorm. 9 ÜUhr, im diesgerichtlichen Geschäfts⸗ zimmer Nr. 40/II., seine Rechte anzumelden und die Interimsscheine vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.
München, den 8. Juni 1892.
Der Königl. Gerichtsschreiber: (L. S.) Horn.
[41223] Aufgebot. Die Johanna Schroers, Stücklegerin zu Krefeld, hat das Aufgebot eines auf ihren Namen lautenden sub R. I. Nr. 28 689 ausgestellten Quittüngsbuches der hiesigen städtischen Sparkasse, welches am 1. April 1892 mit einem Guthaben von 128 ℳ 90 ₰ abschloß, beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Mai 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Steinstraße 200, Zimmer 14, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗
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melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird. Krefeld, den 10. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 5. (gez.) Lauer, Amtsgerichts⸗Rath. Beglaubigt: (L. S.) Wilke, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
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Nr. 12799. Auf Antrag des Heinrich Jetter in Griesheim und dessen Ehefrau Rosa, geb. Ott, wird der Inhaber des auf den Namen der letzteren lautenden Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse Wiesloch Nr. 5638 aufgefordert, seine Rechte spä⸗ testens in dem bei dem unterzeichneten Gerichte auf Mittwoch, den 28. Dezember 1892, Vor⸗ mittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin “ widrigenfalls die Kraftloserklärung er⸗ folgen wird.
Wiesloch, den 7. Oktober 1892.
Gr. Amtsgericht. Dr. Bleicher.
Dies macht öffentlich bekannt:
„‚Der Gerichtsschreiber:t Rumpf.
[29793] Aufgebot.
Fräulein Anna Holder aus Neukirch, zur Zeit in Pr. Stargard aufhaltsam, hat das Aufgebot des für sie ausgefertigten Sparkassenbuchs der hiesigen Kreis⸗ sparkasse Nr. 2170 über 2263,11 ℳ, welches angeb⸗ lich verlore gangen ist, zum Zwecke der neuen Ausfertigung “ Der Inhaber des Spar⸗ kassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 10. März 1893, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu⸗ melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Pr. Stargard, den 9. August 1892.
Königliches Amtsgericht.
[30164] Aufgebot.
— Ir 22 22 — — Das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Brandenburg a. H. Nr. 14 868 über 70 ℳ, ausge⸗ fertigt für Gustav von Goßler, ist angeblich ab⸗ handen gekommen und soll auf den Antrag des Eigenthümers, vertreten durch den Vater, Haupt⸗ mann von Goßler hier, zum Zwecke der neuen Aus⸗ fertigung amortisirt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buches aufge⸗ fordert, spätestens im Aufgebotstermine den
5. März 1893, Vormittags 10 Uhr, bei
unterzeichneten Gericht (Zimmer 46) seine anzumelden und das Buch vorzulegen, falls die Kraftloserklärung desselben er⸗
Brandenburg a. H., den 4. August 1892.
Königliches AmtsgerichF.
[18063] Aufgebot.
Der Kaufmann Rudolph Ehrlich zu Berlin, Spandauerbrücke 1, hat das Aufgebot des ihm angeblich in der Nacht zum 12. Februar d. J. ge⸗ stohlenen, am 26. Oktober 1891 auf Herrn Meyer Lewin hier gezogenen, von diesem acceptirten, mit dem Firmenstempel des Ausstellers und der Nummer 710 versehenen, vom Aussteller aber noch nicht unter⸗ schriebenen Prima⸗Wechsels über 2474,35 ℳ — zahlbar am 15. September 1892 — beantragt. Der Inhaber vorbezeichneter Urkunde wird deshalb auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 27. Mai 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Elisabethstraße 42, Zimmer Nr. 53, anbe⸗ aumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung derselben erfolgen wird.
Stettin, den 4. Juni 1892.
Abtheilung XI.
Königliches Amtsgericht.
[41067] Aufgebot.
Auf Antrag des hiesigen Stadtmagistrats als Ver⸗ treters der hiesigen Armenkasse, welcher den Verlust — ““ 2. Oktober 1841, de der Schuldverschreibung vom ö“ 841, der⸗ zufolge das sub No. ass. 18 hieselbst belegene Haus nebst Zubehör der gedachten Armenkasse wegen eines Darlehns zu 3000 ℳ nebst 3 ½ Procent Zinsen ver⸗ pfändet ist, glaubhaft gemacht hat, wird der unbe⸗ kannte Inhaber der bezeichneten Urkunde hiermit auf⸗ gefordert, spätestens in dem damit auf Freitag, den 5. Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, be⸗ stimmten Termine seine Ansprüche bei dem unter⸗ zeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vor⸗ zulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letz⸗
teren erfolgen wird. Schöppenstedt, 11. Oktober 1892. Herzogliches Amtsgericht. Glindemann.
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[41083] Aufgebot.
Unter der Angabe, daß nachstehende im alten Hypothekenbuche von Schwarme, Tom. VI. Pag. 16 und Tom. VI b Pag. 430 und 431 auf der Voll⸗ meierstelle Nr. 8 daselbst hypothekarisch eingetrage⸗ nen Schulden, als:
1) 300 Thlr. Gold laut Schuldurkunde vom 22. Oktober 1857 bezw. Cession vom 23. März 1861 und 17. Oktober 1872 für den Voll⸗ meier Johann Peter Esdorn in Schwarme, 800 Thlr. laut Schuldurkunde vom 2. März 1860 für die Vormünder der Kinder des weiland Vollmeiers Esdorn in Schwarme, 125 Thlr. Gold laut Schuldurkunde vo 6. September 1864 für Max und Louis Eli in Hoya,
:4) 200 Thlr. Gold laut
17. Dezember 1865 für Kaufmann
„Elias in Hoya Kö
von ihm getilgt, die Urkunden nebst Löschungs⸗
bewilligungen jedoch verloren gegangen seien, hat
der Vollmeier Rennig Meyer aus Schwarme das
Aufgebot der über die genannten Posten gebildeten Hypothekenurkunden beantragt.
Die etwaigen Inhaber dieser Urkunden werden daher hiermit öffentlich aufgefordert, ihre Rechte auf die Urkunden spätestens in dem auf Donnerstag, den 6. April 1893, Vormittags 10 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine unter Vorlegung der Urkunden anzumelden, widrigenfalls die Urkunden auf Antrag für kraftlos erklärt werden.
Bruchhausen, 5. Oktober 1892.
m Schuldurkunde vom Aaron
Königliches Amtsgericht.
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[41080] Oeffentliche Ladung. In Sachen betreffend die Anlegung des Grund⸗ buches für Bergwerke werden die nachbenannten im Bergwerks⸗Verzeichniß des Königlichen Ober⸗Berg⸗ amts zu Dortmund als Eigenthümer der unten⸗ bezeichneten Bergwerke aufgefuͤhrten Personen, nämlich: 1 1) Kreisgerichtssecretär Emil Schneider oder dessen Erben hinsichtlich des Bergwerks Emilie in Laupendahl, . 88 2) Kaufmann G. A. Stolterhoff oder dessen Erben rücksichtlich des Bergwerks Pauline in Mevyersberg, 8 3) Kaufmann Julius Herold oder dessen Rechts⸗ nachfolger im Besitze in Betreff des Bergwerks Sibilla in Schwarzbach, . 2 der vorgenannte Julius Herold oder dessen Rechtsnachfolger im Besitze betreffs des Bergwerks Emil in Ratingen, 8 Kreisgerichts⸗Rath Friedrich Keller zu Det⸗ mold oder dessen Erben in Ansehung des Bergwerks Charlotte in Laupendabt. Dr. med. Joh. Schulten in Düsseldorf oder dessen Rechtsnachfolger im Besitze rücksichtlich des Bergwerks Sylvester in Selbeck, auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts zu Ratingen zu dem im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 5, auf Montag, den 12. Dezember 1892, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Termin zur Wahrung ihrer Rechte mit der Verwarnung ge⸗ laden, daß die Bergwerke, falls Ansprüche darauf nicht geltend gemacht werden, als Herrenlos nach den gesetzlichen Bestimmungen behandelt werden. 8 Ratingen, 1. Oktober 1892. Wehling, Actuar, Serichtsschreiber Königlichen Amtsgerichts
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6 [410662 ¶Oeffentliche Ladung. — G.⸗A. Stipsh. 114. —
In Sachen, betr. die Anlegung des Grundbuchs
von Stipshausen, haben: 1) der Ackerer Friedrich Bernhard II., 2) der Sandformer Heinrich Wichter als gesetzlicher Vormund seiner Kinder aus der Ehe mit Margaretha, geb. Bernhard, nämlich: a. Fried⸗ rich Wilhelm, b. Karl und c. Heinrich Wichter, sowie 3) Elisabeth Bernhard, Ehefrau des Ackerers Peter Bohr, alle zu Stipshausen, 8
die unter Artikel 7 der Grundsteuermutterxolle von Stipshausen verzeichneten 2 Parzellen, nämlich Flur 4 Nr. 139, aufm Schöckhastrech, Acker, 5 a 31 qm, und Flur 4 Nr. 470, Gemeinderech, Acker, 2 a 69 qm, mit einem Gesammtflächeninhalt von 8 a zu Eigen⸗ thum beansprucht. Der im Kataster als Eigenthümer eingetragene Adam Bernhard junior zu Stipshausen ist ohne Hinterlassung von Leibeserben und eines gültigen Testaments 1880' gestorben. Da zu ver⸗ muthen steht, daß außer den sub 1 bis 3 vorstehend genannten Personen noch weitere, indessen der Per⸗ son und dem Aufenthaltsort nach unbekannte, bisher unermittelt gebliebene gesetzliche Erben des Adam Bernhard vorhanden sind, werden die letzteren zu dem auf 30. Dezember l. J., Vormittags 9 Uhr, bestimmten Termine vor unterzeichneter Gerichtsstells hiermit öffentlich geladen, mit dem Bemerken, daß, falls in diesem Termin ein weiterer Anspruch auf die Grundstücke nicht angemeldet wird, die Eintragung der sub 1 bis 3 vorstehend genann⸗ ten Personen als Eigenthümer der fraglichen Grund⸗ stücke im Grundbuch ohne Einwilligung der Gelade⸗ nen erfolgt.
Rhaunen, 11. Oktober 1892.
Gerichtsschreiberei II. des Königl. Amtsgerichts
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E Aufgebot. 8 Der Kaufmann Friedrich Wilhelm Steinkamp, geb. zu Bielefeld am 14. Juni 1812, ist im Jahre 1859 aus der Gemeinde Gadderbaum⸗Sandhagen, seinem damaligen Wohnorte, nach Amerika ausge⸗ wandert. Seit dem Jahre 1875 ist keine Nachricht über sein Leben mehr gekommen. Auf den Antrag der Tochter des Verschollenen, der unverehelichten Anna Minna Alwine Steinkamp zu Mülheim a. d. Ruhr ergeht hiermit an den genannten Kauf⸗ mann Friedrich Wilhelm Steinkamp die Aufforde⸗ rung sich spätestens in dem auf den 30. Septem⸗ ber 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgerichte anberaumten Aufgebotstermine schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls er
für todt erklärt werden kann. Bielefeld, den 12. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht IV b. (gez.) Monjé. Ausgefertigt: Bielefeld, den 12. Oktober 1892.
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Der Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts
[41081] Bekanntmachung. Aufgebot zwecks Todeserklärung.
Auf Antrag des Arbeiters und Steinfischers Niels Lauritz Christensen in Sonderburg, vertreten durch den Justiz⸗Rath Grimm in Sonderburg, wird der am 30. März 1865 zu Augustenburg, Kreis Sonder⸗ burg, geborene Seemann Christian Christensen, welcher seit dem Jahre 1888 verschollen ist und welcher in Rücksicht auf bis zur moralischen Gewiß⸗ heit steigende Vermuthungsgründe sür todt gehalten wird, aufgefordert, sich spätestens in dem vor dem unterzeichneten Amtsgericht auf Sonnabend, 21. Jauuar 1893, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin zu melden oder über sein Verbleiben Nachricht zu geben, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein im Lande vor⸗ handenes Vermögen seinen bekannten und gehörig legitimirten Erben verabfolgt und gesetzlich zugetheilt wird. Erb⸗ und sonstige Ansprüche an das Ver⸗ mögen des Verschollenen sind spätestens in dem Auf⸗ gebotstermin vom 21. Januar 1893 anzumelden, widrigenfalls das vorhandene Vermögen den sich legi⸗ timirenden Erben ausgeliefert wird.
Sonderburg, den 7. Oktober 1892.
Königliches Amtsgericht. Abth. I.
[41069] Aufgebot.
Auf Antrag der Pferdeknechtsfrau Anna Schulz, geb. Woyna, aus Bogdanken, wird deren Ehemann, der Pferdeknecht Carl Schulz, welcher im Jahre 1879 den Ort Bogdanken verlassen hat und seitdem verschollen ist, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗
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