1892 / 249 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

ü In den oberen Räumen der Kunsthandlung von Amsler und Ruthardt ist eine Ausstellung moderner Radirungen veranstaltet, die eine ansprechende Uebersicht über die gegenwärtig so lebhaft wieder aufgenommene Production auf diesem Gebiet der graphischen Künste gewährt. Die Möglichkeit breiter malerischer Be⸗ Hekaes sowie die Beweglichkeit der technischen Verfahren haben der Radirung im Kunstschaffen der Gegenwart einen weiten Vorsprung vor der Grabsticheltechnik verschafft. Der Anstoß zu der Wieder⸗ aufnahme der Originalradirung, die in den Kreisen unserer Maler sich neuerdings so großer Beliebtheit erfreut, kam von England. Bei Amsler und Ruthardt sind von englischen Ra⸗ dirern besonders gut vertreten Sey mour⸗Haden, Edward Slo⸗ combe und der auch als Maler in Deutschland besonders geschätzte ubert Herkomer. Während Seymour⸗Haden als geistreicher Landschafter in der Manier Rembrandt’s seinen Ruf erworben, ist Slocombe neben Arel Haig und William Scott namentlich auf dem Gebiet der Architekturradirung mit großem Erfolge thätig; Herkomer schließlich, dem wir auch ein fesselndes Buch über die Radirtechnik verdanken, hat seine beliebtesten Porträts, wie die vielgenannte Miß Grant, den gekrönten Dichter Englands Tennyson und den Dichtercomponisten Richard Wagner in breiter, eine brillante Lichtwirkung erzielender Manier unter Anwendung technischer Virtuosenkünste geätzt; aber auch seine kleineren Blätter und die Illustrationen seines genannten Buches be⸗ eugen, daß wir es hier nicht nur mit gelegentlichen Versuchen, sondern mit ernstdurchdachten Schöpfungen eines Künstlers zu hun haben, der selbst den Druck seiner Platten und alle Einzelheiten der technischen Herstellung in gewissenhaftester ise überwacht und sich dadurch ihrer schließlichen Wirkung versichert. Von bekannten französischen Stechern ist nur der geniale Lehrer unseres Köpping, Charles Waltner mit seinem berühmten Blatt „Die Nachtwache“ (nach Rembrandt) vertreten. Sehr erfreulich macht sich der Fortschritt der holländischen Radirung in den Arbeiten von P. van Zilcken, C Storms van's Gravesande und C. Dake geltend. Den Hauptnachdruck legt die Ausstellung indeß auf Deutschland, wo jetzt an zahlreichen Orten Vereine für Originalradirung ins Leben ge⸗ rufen sind. Wenn hier auch drei Hauptmeister, Köpping, Klinger und Geyger, fehlen, bleibt doch noch genug des Verdienstlichen und Gelungenen übrig. Von großem Interesse sind die Arbeiten Max Lieber⸗ mann's, der neuerdings mit besonderer Vorliebe die Radir⸗ nadel zur seiner malerischen Einfälle und Skizzen benutzt. In ganz breiter und derber Manier, wie mit dem Kreidestift sind die Radirungen ausgeführt; nur fehlt ihnen hier und da die Durchsichtigkeit und Tiefe, sowie die Brillanz in den Lufttönen, durch die seine Bilder so unerreicht da⸗ stehen. Unter den Künstlern, die zu den Veröffentlichungen des Berliner Vereins für Originalradirung beigesteuert haben, sei vor allem der Altmeister Adolf Menzel, sodann Ehrentraut, W. Feld⸗ mann und W. Allers genannt. Hans Meyer, dessen eigentliche Domäne doch immer der Linienstich bleibt, hat einige Blätter seines tief empfundenen Todtentanzes radirt; einer seiner begabtesten Schüler J. Plato bringt seinem Meister in einem sehr lebendig aufgefaßten Porträt seine Huldigung dar. Auch L. W. Arndt muß unter den jüngeren Talenten mit Anerkennung genannt werden. Eine ganz selbständige Stellung nimmt unter den Berlinern Albert Krüger ein, der namentlich durch die Vereinigung von Grabstichelarbeit und Radirung bei einer ungewöhnlichen Schärfe und Solidität der Zeichnung ausgezeichnete Wirkungen erzielt. Aus dem Münchener Verein für Originalradirung haben Frhr. von Gleichen⸗Rußwurm, P. Halm, O. Fröhlich und der Thiermaler H. von Heyden besonderes Recht auf Beach⸗ tung. Auch die effectvollen großen Porträtköpfe von Robert Raudner aus München und die feingezeichneten Studien von Ar⸗ thur Kampf stehen über den Durchschnittsleistungen, deren die Ausstellung begreiflicher Weise ebenfalls eine nicht geringe Zahl aufweist.

Der Gesammtvorstand der Comenius⸗Gesellschaft hat in Uebereinstimmung mit den Anträgen des am 28. September ver⸗ sammelten Berliner Ortsausschusses beschlossen, den Congreß, der im Spätherbst in der Reichs⸗Hauptstadt zusammentreten sollte, auf nächstes Jahr zu vertagen. Dieser Beschluß ist besonders in Rücksicht auf die österreichischen und niederländischen, sowie über⸗ haupt auf die ausländischen Mitglieder der Gesellschaft gefaßt worden, da deren Besuch infolge der anderwärts noch immer zunehmenden Seuche keinenfalls zu erwarten war. Da die Gesell⸗ schaft, die sich die Aufgabe gestellt hat, dem Geist des Comenius von neuem lebendige Verbreitung zu verschaffen und in diesem Geist für Volkserziehung und Bildungspflege thätig zu sein, auf die Mit⸗ wirkung aller Freunde des Comenius, gleichviel welcher Nation sie angehören, Werth legt, schien diese Rücksichtnahme in besonderem Grade angezeigt.

†⁸ Im Rathhause zu Hildesheim sind die Frescomalereien seitens des Professors Prell fertig gestellt und von der Kunstcommission abgenommen worden. Es fehlen jetzt noch die bei der Königlichen Glasmalerei in Berlin bestellten Glasfenster, welche im Laufe dieses Monats geliefert werden. Nach völliger Fertigstellung wird die Rath⸗ haushalle einer der großartigsten und schönsten Räume dieser Art in Deutschland sein. Die Herstellung der Andreaskirche in Hildesheim naht ihrem Ende. Es besteht die Absicht, die durch den Zusammenschluß des Thurmes mit der Kirche gewonnenen Räume zu einem Museum für Hildesheimer Architektur und Sculptur einzurichten. Ein besonderes Interesse gewährt der thunlichst wieder bloßgelegte, großentheils noch erhaltene Thurm der alten romanischen Kirche, welche von der später gebauten gothischen St. Andreaskirche umschlossen ist.

Bei der Vornahme von Erdarbeiten in Mainz wurde, wie der „Köln. Ztg.“ von dort gemeldet wird, ein römisches Haus mit einer wohlerhaltenen vollständigen Emaillir⸗Werkstätte, Schmuck⸗ stücken und Arbeitsgeräth aufgedeckt. .

Die Vor der Universität Jena beginnen am

Forstwirthschaft.

8 Ernte.

Aus dem Regierungsbezirk Hildesheim wird vom Anfang Oktober berichtet: Der Ausfall der diesjährigen Ernte hat die darauf gesetzten Hoffnungen nicht getäuscht, und nur vereinzelt läßt der Ernte⸗ ertrag zu wünschen übrig. Infolge der Wärme und des Mangels an größeren und anhaltenden Niederschlägen während der Ernte⸗ monate konnte die Ernte überall schnell und gut eingebracht und beendet werden. Der Weizen ist durchweg, wo er nicht aus⸗ gewintert war, an Qualität und Quantität sehr gut ge⸗ rathen; dasselbe gilt von Gerste und Roggen; insbesondere hat letzterer seit Jahren keine so gute Ernte gebracht. Auch der Hafer lefert größtentheils gute Erträge, nur hier und da wird über Mangel an Stroh geklagt. Die Rübenernte ist zwar hinsichtlich ihrer Quantität vielfach nicht so reichlich ausgefallen, wie man im Frühjahr gehofft hatte, aber die Rüben haben einen sehr hohen Zuckergehalt, der den Ausfall an der Quantität auszugleichen im stande sein dürfte. Die Kartoffeln sind dieses Jahr so gut und reichlich, wie seit langer Zeit nicht, gerathen; dadurch wird der kleine Mann in den Stand esetzt werden, mehr Schweine als im Vorjahre zu mästen. Auch die Spiritus⸗Brennereien erwarten von der diesjährigen Kartoffel⸗ ernte erheblichen Vortheil. Bei den Futterkräutern war der erste Schnitt vorzüglich, wogegen leider Grummet nur wenig Ertra geliefert hat. Infolge der geringen Bodenfeuchtigkeit im August und Anfang September ist der zweite Schnitt der Wiesen und Kleefelder theilweise sogar ganz ausgefallen, sodaß für den Winter Futtermangel befürchtet wird. Nur im Kreise Zellerfeld, wo die Landwirthschaft sich hauptsächlich auf Heugewinnung beschränkt, ist die

euernte so gut und reichlich ausgefallen, daß dieselbe auch noch den zutterärmeren Gegenden zugeführt werden ka

2

5 Handel und Gewerbe. 1

Auf Grund eines im Niederländischen Staatsblatte ver⸗ öffentlichten Gesetzes vom 27. v. M. wird die zur Zeit in den Niederlanden bestehende Accise auf Seife vom 1. Mai 1893 ab in Wegfall kommen. Mit dem gedachten Zeitpunkt wird gleichzeitig eine Ermäßigung des niederländischen Ein⸗ gangszolls für Seife eintreten, dergestalt, daß parfümirte und Transparent⸗Seifen nur 4, andere harte Seifen, sowie Seifen⸗ pulver nur 2 und andere weiche Seifen nur 1 Gulden für 100 kg zu entrichten haben werden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 11 062, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 4357, nicht rechtzeitig gestellt 91 Wagen.

Börse zu Düsseldorf. (Amtlicher Preisbericht vom 20. Oktober 1892.) Auf dem Kohlen⸗ und Eisenmarkt herrscht ab⸗ wartende Haltung. Kohlen und Koks gelangten nicht zur Notiz. (Berechnung in Mark für 1000 kg und wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Erze: 1) Rohspath 8,00 8,40, 2) Gerösteter Spatheisenstein 11,50 12,25, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Roth⸗ eisenstein mit ca. 50 % Eisen 8,50 98,20, 5) Rasenerze franco —. Roheisen: 1) Spiegeleisen Ia 10 12 % Mangan 55, 2) Weißstrah⸗ liges Qualitäts⸗Puddelroheisen: rhein.⸗westf. Marken 51 —53, Sieger⸗ länder 47,00 48,00, 3) Stahleisen 52 53, 4) Engl. Bessemereisen ab Verschiffungshafen —,—, 5) Spanisches Bessemereisen Marke Mudela cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Verbrauchsstelle 51, 8) Puddeleisen (Luxemburger Qualität) 39,80, 9) Engl. Roheisen Nr. III ab Ruhrort 59 60, 10) Luxemburger Gießereieisen Nr. III 46,00, 11) Deutsches Gießereieisen Nr. I 65, 12) do. Nr. II —, 13) do. Nr. III 58, 14) do. Hämatit 66, 15) Spanisches Hämatit Marke Mudela loco Ruhrort —,—. Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 117,50 120. Bleche: 1) Ge⸗ wöhnliche Bleche 145, 2) Kesselbleche 160 165, 3) Feinbleche 130— 140. Draht: 1) Eisenwalzdraht —, 2) Stahlwalzdraht .

In der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Gruson⸗ werke wurde beschlossen, eine Dividende von 10 % zu vertheilen. In das neue Geschäftsjahr werden Aufträge auf Kriegsmaterial im Betrage von 9 300 000 übernommen.

Leipzig, 20. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober 3,50 ℳ, per November 3,50 ℳ, per Dezember 3,55 ℳ, per Januar 3,55 ℳ, per Februar 3,57 ½ ℳ, per März 3,57 ½ ℳ, per April 3,60 ℳ, per Mai 3,62 ½ ℳ, per Juni 3,65 ℳ, vper Juli 3,67 ½ ℳ, per August 3,67 ½ ℳ, per September 3,67 ½ Umsatz 45 000 kg.

Wien, 20. Oktober. (W. T. B.) Bei den 298 km langen Localbahnen der Oesterreichischen Local⸗Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft, die bereits im Vorjahre im Betriebe standen, betrugen die

rovisorisch ermittelten Einnahmen im Monat September d. J. 168 136 Fl. und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1892 1 323 115 Fl., während die definitiven Einnahmen in der gleichen Periode des Vorjahres 168 240 bezw. 1 371 621 Fl. be⸗ tragen haben. Die provisorisch ermittelten, oben nicht inbegriffenen Einnahmen der Localbahn Budweis —Salnau betrugen im Monat September 1892 16 024 Fl., und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1892 bei einer durchschnittlichen Betriebslänge von 48 km 92 865 Fl.

Die Brutto⸗Einnahmen der Orientbahnen betrugen in der 39. Woche (vom 23. September bis 29. September cr.) 307 028,24 Fr. Abnahme gegen das Vorjahr 59 042,23 Fr. Seit Beginn des Be⸗ triebsjahres vom 1. Januar bis 29. September 1892 betrugen die Brutto⸗Einnahmen 8 862 296,80 Fr., Zunahme gegen das Vorjahr 257 019,44 Fr.

Bradford, 20. Oktober. (W. T. B.) Wolle ruhig, Garne und Stoffe belebt.

St. Petersburg, 20. Oktober. Bei der Internationalen Bank stellten sich nach dem Halbjahrsabschlusse die Gewinne aus Provisionen auf 440 000, aus Cursoperationen auf 125 000, aus

onds auf 1000 Rubel nach Abschreibung von 360 000 Rubel auf die Loose der Adelsagrarbank. Der Gewinn der Kiewer Filiale beträgt 141 000 Rubel. Nach Abzug der Unkosten bleibt zur Vertheilung ein Reingewinn von 618 000 Rubel.

Zürich, 20. Oktober. (W. T. B.) Die Betriebs⸗Einnahmen der Schweizerischen Nordostbahn betrugen im September 1892 für den Personenverkehr 734 000 Fr., für den Güterverkehr 1 009 000 Fr., verschiedene Einnahmen 74 412 Fr., zusammen 1 817 412 Fr.; die Betriebs⸗Ausgaben betrugen 836 252 Fr. Demnach Ueberschuß im September 1892 981 160 Fr.

New⸗York, 20. Oktober. (W. T. B.) Die Börse war anfangs unregelmäßig und befestigte sich später. Der Schluß war anziehend. Der Umsatz der Actien betrug 312 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 010 000 Unzen geschätzt. Die Silber⸗ verkäufe betrugen 60 000 Unzen.

Weizen anfangs niedriger, blieb den ganzen Tag schwächer auf Gewinnverkäufe der Haussiers. Schluß stetig. Mais anfangs niedriger, später aber leichte Reaction. Schluß ruhig

Verkehrs⸗Anstalten.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗ bahn⸗Actien⸗Gesellschaft sind im Monat September 1892 10 828 117 Personen befördert und dafür 1 223 959,09 oder durch⸗ schnittlich auf den Tag 40 798,64 eingenommen worden. Die Einnahme im Monat September 1891 betrug 1 238 667,47 oder durchschnittlich auf den Tag 41 288,92

Bremen, 20. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.

Die Reichs⸗Postdampfer „Braunschweig“ und „Bayern“ haben am 18. Oktober die Reise von Genua nach fortgesetzt. Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 17. Oktober Nachmittags in New⸗York angekommen. Der Postdampfer „Frankfurt“ hat am 17. Oktober die Reise von Corunna nach dem La Plata fort⸗ gesetzt. Der Reichs⸗Postdampfer „Karlsruhe“ hat am 18. Oktober Vormittags die Reise von Suez nach Aden fortgesetzt. Der Schnell⸗ dampfer „Elbe“, von New⸗York kommend, ist am 18. Oktober Vormittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Ohio“ 88 am 8 Oktober Abends die Reise von Vigo nach Antwerpen fortgesetzt. „— 21. Oktober. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Trave“ ist am 18. Oktober Morgens von New⸗York via Southampton nach der Weser abgegangen. Der Schnelldampfer „Spree“ ist am 19. Oktober Abends auf der Weser angekommen; er überbringt 200 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Werra“ ist am 19. Oktober Vormittags von Genua via Gibraltar nach New⸗York abgegangen. Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 19. Oktober Nachmittags in New⸗York angekommen. Der Postdampfer „Hermann“, von New⸗York kommend, ist am 19. Oktober bends auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Lahn“ hat am 19. Oktober Nachmittags die Reise von Southampton nach New⸗York fortgesetzt und hat am 19. Oktober Abends 11 Uhr Lizard passirt. Der Postdampfer Gera“, von Baltimore kommend, hat am 20. Oktober 11 Uhr Vormittags St. Catherines Point passirt.

Hamburg, 20. Oktober. (W. T. B.) Hamburg⸗Ameri⸗ kanische Packetfahrt⸗Actiengesellschaft. Der Schnell⸗ dampfer „Fürst Bismarck“ hat, von New⸗York kommend, heute Nachmittag Scilly passtrt. Der Postdampfer „Diana“ ist, von New⸗York kommend, heute Abend auf der Elbe eingetroffen.

London, 20. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer „Drumond Castle“ ist gestern auf der Heimreise von Cape⸗ town abgegangen. Der Caftle⸗Dampfer „Methven⸗Castle“ hat heute auf der Ausreise Madeira passirt.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 187. Königlich preußischer Klassenlotterie der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 10 000 auf Nr. 89 286.

4 Gewinne von 5000 auf Nr. 2633. 156 389. 173 267.

34 Gewinne von 3000 auf Nr. 18 815. 20 875. 27 565. 27 747. 28 825. 32 281. 34 255. 35 053. 45 311. 48 111. 51 250. 56 295. 61 636. 72 233. 81 484. 89 922. 92 583. 96 699. 97 372. 99 039. 111 082. 117 905. 134 547. 138 014. 145 550. 152 543. 153 152. 154 291. 154 707. 162 519. 167 881. 176 073. 179 881.

42 Gewinne von 1500 auf Nr. 381. 1838. 7126. 27 687. 34 050. 40 819. 43 728. 45 114. 45 115. 49 860. 68 811. 70 051. 73 934. 84 174. 85 279. 90 341. 96 092. 96 396. 108 671. 126754. 128055. 129 182. 140 315. 141 646. 144 321. 151 496. 160 663. 162 572. 164 045. 166 695. 166 712. 172 750. 173 635. 176 048. 179 590. 180 323. 184 189. 187 474. 187 782. 188 028. 189 481. 189 535.

32 Gewinne von 500 auf Nr. 10 990. 18 462. 23 661. 25 403. 28 384.. 28 424. 30 007. 41 139. 41 816. 46 621. 48 075. 49 661. 65 761. 66 511. 86 114. 90 381. 100 515. 100 650. 114 755. 130 613. 134 460. 135 119. 136 270. 141 257. 155 245. 168 525. 171 909. 173 753. 178 767. 184 021. 184 118. 188 416. 8

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse. 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 59 609. 122 541.

.5 Gewinne von 5000 auf Nr. 19 726. 40 215. 74 525. 96 115. 142 712. 1

23 Gewinne von 3000 auf Nr. 384. 8825. 16 490. 20 183. 22 527. 26 436. 39 961. 43 132. 50 147. 63 706. 68 560. 103 615. 106 452. 118 832. 120 410. 145 229. 3 153 215. 161 878. 165 592. 171 417. 189 036.

89 846.

33 Gewinne von 1500 auf Nr. 1628. 2339. 9674. 10 710. 11 825. 13 402. 17 716. 32 725. 45 166. 63 533. 65 211. 66 156. 76 478. 77 897. 88 900. 100 115. 125 180. 128 541. 129 498. 133 139. 139 855. 144 126. 149 335. 149 382. 151 470. 159 074. 162 629. 164 772. 173 143. 173 375. 178 354. 178 762. 181 758.

43 Gewinne von 500 auf Nr. 6656. 8442. 10 076. 11 686. 12 199. 13022. 14 521. 17 027. 20 222. 34 105. 37 056. 39 972. 42 615. 63 147. 71 777. 74 636. 82 484. 83 309. 85 367. 91 582. 95 922. 96 058. 104 051. 108 124. 111 324. 112 207. 117 406. 120 288. 121 981. 121 990. 137 501. 138 060. 140 896. 144 853. 158 185. 159 059. 1 88 167 623. 167 955. 168 647. 169 267. 169 792. 172 430.

4. Klasse fielen in

84 638. 19 271.

Mannigfaltiges.

E1.1“ .S. In der Privatklagesache des Herzog⸗ lich sachsen⸗altenburgischen Staats⸗Ministers z. D. von Leipziger gegen den vormaligen Redacteur der „Münchener Post“ Jordan der zweiten Beleidigungsklagesache; über die erste gegen den vor⸗ maligen Redacteur des „Wähler“, Schriftsetzer Vogenitz zu Alten⸗ burg, haben wir in Nr. 224 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ vom 22. Sep⸗ tember berichtet war seitens des Schöffengerichts zu München der Begee Staats⸗Minister z. D. von Leipziger, zu einem behufs eugenvernehmung angesetzten Termin unter dem Präjudiz, daß beim Nichterscheinen des Ministers die gedachte Privatklage als zurück⸗ genommen angesehen werden solle, geladen worden, in dem Termin aber nicht erschienen, und ist infolge dessen das Verfahren vom Schöffengericht zu München eingestellt worden; denn der Minister hatte durch sein Nichterscheinen die Klage nach obigem Prä judiz thatsächlich fallen lassen, wohl, weil an der Fort setzung des Verfahrens gegen ꝛc. Jordan ein Interess nicht mehr für ihn vorliegen konnte, sein Erscheinen zum Termin aber und die dadurch bedingte Unterbrechung einer Badekur als zwecklos gewesen wäre. In der beim Schöffengericht zu Altenburg anhängigen Privatklagesache von Leipziger's gegen den vormaligen Redacteur des „Wähler“ Vogenitz, in welcher der letztere unter anderem als Verfasser des in der „Münchener Post“ unter der Redac tion des Herrn Jordan erschienenen incriminirenden Artikels vo kurzem zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist, hatte die Beweisaufnahme volle Aufklärung über diejenigen zwei Vorgänge ge⸗ bracht, bezüglich deren Klarstellung das persönliche Erscheinen des Privatklägers seitens des Schöffengerichts zu München in der Klag⸗ sache gegen Jordan angeordnet worden war. Bekanntlich brachte

das Altenburger Urtheil in dieser Hinsicht besonders zum Ausdruck,

daß die Beweisaufnahme die Grundlosigkeit jeden Verdachtes bezüglich der Thäterschaft des Ministers bei dem einen Vorgange voll erwiesen habe und daß der andere Vorgang überhaupt durchaus ungeeignet sei, irgend welchen Vorwurf gegen den Privatkläger be⸗ ziehentlich die Behaubtungen des Gegners zu begründen. Da zudem der Urheber des beleidigenden Artikels in der „Münchener Post“ Vogenitz, welcher erst längere Zeit nach Erhebung der Privat⸗ klage wider Jordan von letzterem dem Privatkläger als Autor genannt worden war, bereits erstinstanzlich von dem Schöffengericht zu Alten⸗ burg bestraft und auch die Inserirung des ÜUrtheilstenors in der „Münchener Post“ ausgesprochen worden war, so konnte auch aus demselben Grunde der Privatkläger ein besonderes Interesse an dem Fortgange der Sache gegen den Jordan nicht mehr haben.

Liverpool, 20. Oktober. Bei dem heutigen Unfall im Hafen gelegentlich der Ankunft des Dampfers „City of New⸗York. (vergl. Nr. 248 d. Bl. n. Schl. d. Red.) ist, wie „W. T. B.“ meldet, nur ein Zollbeamter ertrunken.

Genf. Eine von etwa 200 Vertretern von Behörden, In⸗ dustriellen, Gewerbetreibenden, Handelsleuten u. s. w. besuchte Ver⸗

rische Landes⸗Ausstellung in Genf für 1896 beschlossen und

einen vorläufigen Ausschuß von 35 Mitgliedern gewählt.

New⸗Pork, 21. Oktober. Während der Generalprobe zur Gesangsaufführung für die Columbusfeier in Winstead (Con⸗ necticut) stürzte, nach einer Meldung des „H. T. B.“, eine 15 Fuß hohe Tribüne ein, auf der sich 600 Kinder befanden. Die Hälfte der mhe stürzte herab. Viele von ihnen wurden, zum theil schwer, verletzt.

New⸗York, 18. Oktober. Ein furchtbares G tubenun ghüͤck ere sich nach einem Telegramm des „B. R.“ in der Colby Mine in Bessemer, im Staate Michigan. Durch die Fahrlässigkeit des Mannes, der den Fahrstuhl dirigirte, stürzte der letztere, worin neunzehn befanden, mit rasender Schnelligkeit den Schacht bis auf den Boden hinab. Sämmtliche neunzehn erlitten furchtbare Wunden. Der S ige floh in die Wälder, al angerichtet hatte.

sammlung hat, wie der „Köln. Z.“ mitgetheilt wird, eine schweize⸗

1. Untersuchungs⸗Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 8

3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Zweite Beilag

8

nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag,

den 21. Oktober

1892.

Oeffentlicher Anzeiger.

,1

6. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. 8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten. 8 9. Bank⸗Ausweise.

0. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs⸗Sachen.

[4234338 K. Amtsgericht Backnang. Steckbrief ergeht gegen Otto Mütschele, Bäcker von Zabern (Elsaß), zuletzt auf der Arbeitercolonie Großerlach, wegen Unterschlagung. Beschreibung: 17 Jahre alt, 1,57 m groß, blond, graue Augen, Mütschele trägt hellgraue Hosen, dunkle Juppe, Schnürschuhe und steifen schwarzen Filzhut. inlieferungsort: Amts⸗ Ze Backnang. Den 19. Oktober 1892. Stv. Amtsrichter: Wagner

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[42352] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Charlottenburg Band 11 Blatt Nr. 466 auf den Namen des Kaufmanns Ernst Schwabe hierselbst eingetragene, in der Altonaerstraße, angeblich Nr. 31/32 belegene Grundstück am 16. De⸗ zember 1892, Vormittags 10 ½ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrich⸗ straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, ver⸗ steigert werden. Das Grundstück ist mit 7,26 Reinertrag und einer Fläche von 15,46 a nur zur Grundsteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder⸗ kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver⸗ steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des Pe Gebots nicht berücksichtigt werden und bei gertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks Bee rrhen. werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungs⸗ termins die Einstellung des Verfahrens führen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Er⸗ theilung des Zuschlags wird am 16. Dezember 1892, Nachmittags 12 ¾ Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 18. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 75

[42361] 8

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des dem Restaurateur W. Stargardt gehörigen, zu Schwerin an der Schloßstraße Nr. 694 belegenen Wohnhauses mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Mittwoch, den 21. Dezember 1892,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 11. Jannar 1893, jedesmal Vormittags

11 Uhr, im Zimmer Nr. 7 (Schöffengerichtssaal) des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 5. Dezember 1892 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Rechtsanwalt Daniel hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird.

Schwerin, den 19. Oktober 1892.

Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinsche Amtsgericht.

——

[423511 Alunufgebot. 8

Der Rentier Theodor Cornelis Jacobus Jacob van der Lek de Clereq in Zierikzee, vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Dres. Hertz und Zacharias, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des Hamburger Certificats Nr. 46 689 über 500 Rubel der russischen 5 procentigen Anleihe vom 3. November 1820.

Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 12. Mai 1893, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Auf⸗ gebotstermine, basche Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗

falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 14. Oktober 1892. Das Amtsgeri t Hamburg, Abtheilung für Aufgebotssachen. 4 (gez.) Tes dorpf, Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe

[42153]

Das Aufgebot des auf den Namen Frau Johanne Blumenthal zu Quedlinburg lautenden Sparkassen⸗ buchs Nr. 17073 der städtischen Sparkasse zu Quedlinburg über insgesammt 182,29 ist von der verehelichten Hofmeister Friedrick Blumenthal, geb. Sauerzapfe, hierselbst beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1893, h. 10 ¼, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls dasselbe für kraftlos erklärt wird.

Quedlinburg, den 3. Oktober 1892

Königliches Amtsgericht.

Dr. Lange. 8

[42151] Aufgebot.

Das Sparkassenbuch der hiesigen Kreissparkasse, Nr. 11321 über 507 43 ₰, ausgefertigt für die minorennen Schwarzhoff zu Feldmark Reckling⸗ hauseu, ist angeblich verloren gegangen, und soll auf Antrag der Eigenthümer, nämlich: der minorennen Schwarzhoff, vertreten durch ihren Vormund, Schuh⸗ machermeister Heinrich Bomas von hier“ zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin, den 10. Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung desselben erfolgen wird.

Recklinghausen, den 11. Oktober 1892.

F. 33 92. Königliches Amtsgericht.

[42208] Aufgebot.

Das Sparkassabuch der hiesigen Sparkasse Nr. 3309 über 50 ℳ, lautend auf „Schäferei⸗ Pächter, hier Caution“, d. d. 16. Februar 1884, ist zu Verlust gegangen.

Auf Antrag des Schweinhändlers Georg Gut⸗ mann von hier als Vorstand der Vereinigung sämmtlicher Schafhalter der Stadtgemeinde Weißen⸗ burg ergeht nun an den Inhaber dieses Sparkassabuches die Aufforderung, spätestens im Aufgebotstermin Mittwoch, 3. Mai 1893, Vorm. 9 Uhr, seine Rechte hieran anzumelden und das Sparkassa⸗ buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen würde. b

Weißenburg a. S., 17. Oktober 1892.

Königl. Bayer. Amtsgericht. (L. S.)

Meyer. Beglaubigt: Weißenburg, 17. Oktober 1892. Die Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. (L. S.) Angermann, Kgl. Secretär.

[35741] Aufgebot. 8

Folgende Sparkassenbücher der Kreissparkasse zu Schwetz, nämlich: 8

Nr. 558 über 26 13 der Katharina von Pawlowskaschen Stiftung,

Nr. 748 über 2 80 der Stephan Szu⸗ minskischen Stiftung,

des katholischen

Nr. 572 über 8 39 Pfarrinventars, 1

Nr. 629 über 35 45 der Leopold von Mieczkowskischen Grabgewölbe⸗Stiftung,

Nr. 756 über 15 der von Bornschen Erb⸗ begräbnißplatz⸗Stiftung,

Nr. 627 über 4 43 der ersten und

Nr. 628 über 4 43 der zweiten Stiftung unbekannt sein wollender Wohl⸗ thäter zu Schirocken b

sind angeblich verloren gegangen und sollen zum Fümes der Ausfertigung neuer Sparkassenbücher für raftlos erklärt werden.

Auf Antrag des Pfarrers Lomnitz zu Schirocken werden daher die Inhaber dieser Sparkassenbücher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 26. Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht, Zimmer Nr. 2, ihre Rechte anzumelden und die Sparkassen⸗ bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der letzteren erfolgen wird.

Schwetz, den 13. September 1892.

Königliches Amtsgericht.

[35740] Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Eigenkäthners Friedrich Saffran von Gr. Rominten wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen Sparkassenbuches Nr. 5077 der Kreissparkasse Goldap, ausgestellt für den Antragsteller über 50 ℳ, aufgefordert, seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine den 5. April 1893, Vormittags 11 Uhr, anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, andernfalls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Goldap, den 5. September 1892.

Königliches Amtsgericht.

[35388] Aufgebot.

Der Spannköthner Heinrich Speckmaun in Mörsen hat das Aufgebot des auf seinen Namen lautenden Sparkassenbuchs Nr. 1581 der Sparkasse des vormaligen Amts Uchte über 3701,37 bean⸗ tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ le. die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Uchte, den Een ehternher 18ca. 1

önigliches Amtsgericht. Mansfeld.

1““

[35380] Aufgebot.

Auf den Antrag des Grundbesitzers Samuel Smacka aus Sentken, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Skrodzki in Lyck, wird der Inhaber des an⸗ geblich verloren gegangenen Wechsels, welcher von dem Wirthen Mathes Niedzwetzki aus Wilkassen, Kreis Oletzko, als Acceptant über 300 unter⸗ schrieben und anfangs der 1880 er Jahre für die ver⸗ wittwete Frau Julie Kowalewski, geb. Sieg, später verehelichte Smacka, in Loyen ausgefertigt ist, auf⸗ gefordert, seine Rechte auf diesen Wechsc spätestens in dem Aufgebotstermine den 8. Mai 1893, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 116, anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos würde erklärt werden. 8

Lyck, den 15. September 1892. Königliches Amtsgericht.

[33444] Bekanntmachung.

Laut Cessions⸗Urkunde vom 11. März 1887 ist dem Mühlenbesitzer August Eitner zu Herzfelde von dem Steinmetz Ernst Mielinger eine Forderung von 600 (Sechshundert Mark) gegen den Acker⸗ bürger Wilhelm Günzler zu Strausberg cedirt worden.

Ueber diese Forderung besteht angeblich ein Schuld⸗ schein, welchen der Schuldner Wilhelm Günzler seinem Bruder, dem jetzt verstorbenen Rentier Friedrich Günzler ausgestellt hat; der Schuldschein soll ursprünglich auf 1500 gelautet haben, und nachdem später 900 bezahlt sind, soll der Rest von 600 sodann von dem Gläubiger mittelst schriftlicher Abtretungs⸗Erklärung aus dem Jahre 1878 oder 1879, welche auf der Schuldurkunde ver⸗ merkt sei, an den Steinmetz Ernst Mielinger abge⸗ treten sein.

Die Erben des vorbenannten Mühlenbesitzers August Eitner, vertreten durch den Rechtsanwalt Lewek zu Alt⸗Landsberg, haben das Aufgebot des vorbezeichneten Schuldscheins beantragt.

Der Inhaber des Schuldscheins wird daher auf⸗ gefordert, spätestens im Aufgebotstermin am 1. April 1893, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung des Schuldscheins gemäß § 823 C.⸗P.⸗O. ff. erfolgen wird.

Strausberg, den 2. September 1892.

Königliches Amtsgerich S

[42152] Aufgebot. 8

I. Es steht eingetragen im Grundbuch von Herten Band 1 Blatt 13 das Grundstück Flur 4 Nr. 555/205 der Katastralgemeinde Herten, Rennebohm, Garten, 7a 77 qm groß für den Tagelöhner Johann Josef Schulte.

II. Zum Grundbuch sind bisher nicht nommen:

1) Die Grundstücke der Steuergemeinde Reckling⸗ hausen Kirchspiel

a. Flur 11 Nr. 86, das Krückenstück, Acker, 24 a 70 qm,

b. Flur 11 Nr. 554/93, auf dem langen Malter, Acker, 26 a 30 qm,

c. Flur 11 Nr. 105, achter Emmerskamp, AOcker, 41 a 56 qm,

d. Flur 11 Nr. 715/93, an der langen Malter, Acker, 9 a 86 qm,

e. Flur 11 Nr. 716/93, Acker, 7 a 73 qm,

f. Flur 11 Nr. 717/93, an der langen Malter, Acker, 35 a 46 qm,

Flur 11 Nr. 718/93, Ackkr, 19 a 55 qm,

h. Flur 11 Nr. 719/93, an der langen Malter, Acker, 14 a 73 gm;

2) die Grundstücke der Steuergemeinde Suderwich:

na. Flur 1 Nr. 612/228, Bakenacker, Acker, 22 a 32 qm,

b. Flur 1 Nr. 536/212, Landwehr, Acker, 27 a 69 qm, 1

c. Flur 7 Nr. 544/(0)389, Op den Kukkel, Acker, 8 a 88 qm;

3) das Grundstück der Steuergemeinde Stadt Recklinghausen Flur 18 Nr. 1952/104, auf'm Wesmer, Acker, 39 a 15 qm.

Wegen vorstehender Grundstücke, sowie ad II. 2 auch wegen der dinglich Berechtigten wird auf Antrag

ad I. des Bäckers Josef Schmelzing zu Herten zwecks Besitztitelberichtigung,

ad II. 1) a bis h des Oekonomen Heinrich Gehr⸗ mann, gnt. Kleine⸗Streuer, zu Scherlebeck,

2) a, b, c des Höfners Hermann Deitermann zu Suderwich,

3) der Kaufleute Max Stenkhoff Breucker zu Recklinghausen

zwecks Anlage eines Grundbuchblatts dieses Auf⸗ gebot erlassen.

Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten bezl. zu II. 2, auch alle an den Grundstücken sonstwie dinglich Berechtigten werden hiermit aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Grundstücke spätestens im Aufgebotstermine am 4. Januar 1893, Morgens 9 Uhr, anzumelden, widrigen⸗ falls sie mit denselben werden ausgeschlossen werden.

Recklinghausen, den 16. Oktober 1892.

Königliches Amtsgericht.

über⸗

an der langen Malter,

an der langen Malter,

und Josef

[42185] Oeffentliche Ladung. 8 5

Die Eheleute Teneliche. Michael Dickes und Gertrud, geb. Försbach zu Quadrath, nehmen die Parzellen des Artikels 337 der Gemeinde Quadrath in Anspruch, die noch auf den Namen der Wittwe

Der Tischler Peter Tünnes zu Bickendorf, jetzt unbekannten Aufenthalts, als Vertreter seiner minder⸗ jährigen Kinder wird zwecks Ertheilung der Ein⸗ willigung auf.⸗Eintragung der genannten Eheleute Dickes als Eigenthümer im Grundbuche zu dem im hiesigen Amtsgerichte, Zimmer 10, auf den 14. Ja⸗ nuar 1893, Vormittags 10 ½ Uhr, anberaum⸗ ten Termine vorgeladen, widrigenfalls die Eheleute Dickes ohne Weiteres als Eigenthümer eingetragen werden.

Bergheim, den 17. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht. II

(gez.) Dr. Gerken. 1G Beglaubigt: (L. S.) Meinberg, Aktuar, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

8

[42349] Aufgebot.

Auf Antrag der Testamentsvollstrecker des verstor⸗ benen Johann Friedrich Ole Christensen, nämlich des Rechtsanwalts Dris. Albrecht Rudolph Stade und des Hufschmieds Ernst Eduard Scholtz, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Stade, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

Alle, welche dem widersprechen wollen, daß die Antragsteller den der hiesigen Sattler⸗ und Riemer⸗ Gesellen⸗Krankenkasse in dem früher auf Namen von Johann Friedrich Ole Christensen, jetzt auf Namen von Simeon Simon Burchard geschrieben stehenden Erbe, belegen an der Schlachterstraße, St. Michaelis D. D. 235, zu⸗ geschriebenen Hypothekposten von Spbco & 300. tilgen, werden hierdurch aufgefordert, solche Widersprüche bei dem unterzeichneten Aints⸗

ericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 16. Dezember 1892, Nachmittags 1 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und zwar Aus⸗ wärtige unter Bestellung eines hiesigen Zu⸗ 1u.“.“ bei Strafe des Aus⸗ schlusses. 8

Hamburg, den 17. Oktober 1892. 8 Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.

[42176] Bekanntmachung. 1 Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Amts⸗ gerichts vom heutigen ist der am 7. Juni 1851 zu Reüusko geborene Arbeiter Johan Pelczynski für todt erklärt worden..- Schmiegel, den 15. Oktober 892. Königliches Amtsgericht.

[42178] Bekanntmachung.

Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nachlaßgläubiger des verstorbenen Rittergutsbesitzers Heinrich Hoffmann aus Jauschwitz ist, nachdem über den Nachlaß am 18. Oktober 1892 der Konkurs eröffnet worden ist, beendet. Der auf den 28. Okto⸗ ber 1892, Vormittags 10 Uhr, anberaumte Auf⸗ gebotstermin fällt daher weg.

Lüben, den 19. Oktober 1892. Königliches Amtsgericht.

[42180] Bekauntmachung. 6

Durch die Ausschlußurtheile des Königlichen Amts⸗ gerichts zu Beckum vom 11. Oktober 1892 sind:

1) Das Hypothekeninstrument vom 10. Juni 1864 über die Abthl. III. Nr. 9 Grundbuchs von Stadt Beckum Band 12 Blatt 309 für den Auctions⸗ Commissar Bernard Berkhoff zu Ahlen eingetragene Forderung von 32 Thlr. 21 Sgr. 6 Dt. und 1 Thlr. 13 S r.

2) Das Hypothekeninstrument vom 17. September 1840 über die Abthl. III. Nr. 1 Grundbuchs von Kirchspiel Beckum Band 4 Blatt 49 für den Colon Heinrich Böckmann zu Kirchspiel Beckum einge⸗ tragene Darlehnsforderung von einhundert Thal

für kraftlos erklärt worden.

Beckum, den 11. Oktober 1892. 3

8* Königliches Amtsgericht.

[42177] Im Namen des Königs Verkündet am 14. Oktober 1892 Bandlow, Gerichtsschreiber

Auf den u“ 88

1) des Eigenthümers Friedrich Kröning Lasbeck, 1

2) der Wittwe Haese, Emilie, geb. Haese, zu Gardin,

3) der Ackerwirthe Gustav Reinke und Wilhelm Rusch zu Dorow,

4) des Eigenthümers Albert Zahn zu Ludwigs⸗

orst erkennt das Königliche Amtsgericht zu Regenwalde durch den Amtsrichter von der Linde für Recht: a. der Christian Friedrich Fraedrich zu Justemin oder dessen unbekannte Rechtsnachfolger werden mit ihren Ansprüchen auf die im Grundbuche von Neu⸗

Lasbeck Band I. Bl. 29 in der III. Abtheilung unter Nr. 1 b. auf Grund der gerichtlichen Ver⸗ handlung vom 20. Februar 1843 eingetragenen Erb⸗ theilefer derung von 23 Thlrn. 7 Sgr. 10 Pf. aus⸗ geschlossen, b. die Rechtsnachfolger des Heinrich Wilhel Friedrich Haese aus Gardin werden mit ihren An sprüchen auf das im Grundbuche vyn Gardin Band 1 Bl. 211 in der III. Abtheilung unter Nr. 1 Wilhelm Friedrich Haese auf Grund des Erbrecesses de dato Regenwalde, den 7. Mai 1869 eingetragenen Vatererbes von 100 Thlrn. 28 Sgr.

Tagelöhner Mathias Dickes zu Quadrath im Kataster eingetragen stehen. .

7 6 Pf. ausgeschlossen,