Einnahmen 205 ℳ Ueberschuß. Vom Protector, dem Staats⸗ Minister Dr. von Goßler lag ein Schreiben vor, in dem er seiner Freude über die Fortschritte des Vereins Ausdruck gab. Vorstand und Ausschuß wurden wiedergewählt; dem Leiter des Spielplatzes, Herm Urlaub, wurde für sein verdienstvolles Wirken eine Ehrengabe gestiftet.
In der Urania wurde gestern Abend von Herrn Dr. Hermann Mehner ein großer Experimental⸗Vortrag gehalten, bei dem die Möglichkeit einer Reise von Berlin nach Chicago in zwei Stunden durch das Innere der Erde unter Verwerthung der Schwerkraft in Erwägung gezogen und dabei dargelegt wurde, daß nach den bekannten Gesetzen des Falls das von der Erdoberfläche etwa 860 Meilen entfernte Centrum der Erde in einem anzulegenden Schachte von einem fallenden Körper in 21 Minuten erreicht werden müsse, und daß es möglich sein würde, in diesem Schacht durch das Erdinnere, der nicht geradlinig zu sein brauche, mit Hilfe derselben Kraft wieder in derselben Zeit bis an einen beliebigen anderen Punkt der Erdoberfläche zu gelangen, wenn nicht unübersteigliche Hindernisse sich einer solchen Reise entgegenstellten. Es wurde dabei die Abnahme der Schwerkraft nach dem Erdinnern zu erörtert und dabei festgestellt, daß die frühere Ansicht von einem großen Magnet im Innern der Erde als Ursache für die Anziehungs⸗ oder Schwerkraft längst als irrig fallen gelassen und erkannt sei, daß eine jede Masse, also auch die Erde, anziehend wirkt, und daß von dieser Anziehung desto mehr verloren geht, je mehr man sich dem Erdcentrum nähert, bis sie schließlich ganz aufhört und gleich Null ist, sodaß die schwersten Körper an dieser Stelle federleicht sein würden und ein Turner, der gewohnt sei, einen Sprung bis zur eigenen Schulterhöhe auszuführen, unter diesen Verhältnissen den Harz ohne Schwierigkeit, ein Kind aber den Rathhausthurm überspringen würde. Daß der nach dem Erdcentrum gefallene Körper trotz der Abnahme der Schwer⸗ kraft nicht an dieser Stelle aufhören würde zu fallen, sondern die Bewegung von da aus nach der entgegengesetzten Seite der Erdober⸗ fläche mit allmählich sich wieder 1“ Geschwindigkeit fallen würde, wurde damit erklärt, daß der einmal in Bewegung be⸗ findliche Körper auch dann noch in der Bewegung verharrt, wenn die seine Bewegung verursachende Kraft plötzlich oder allmählich auf⸗ hört und wenn nicht eine andere Kraft, beim Fahren auf der Eisen⸗ bahn oder im Wagen z. B., der eigene Wille des Menschen diese Be⸗ wegung zum Stillstand bringt. Nach Ansicht des Vortragenden würde die Reise durch das Innere der Erde möglich sein, wenn es gelänge, einen Schacht mit doppelter Röhrenleitung herzustellen und den Zwischenraum der Röhren mit einer Masse zu füllen, die geeignet wäre, die Einwirkung der sich im Erdeentrum bis auf 142 000 Grad steigernden Hitze unschädlich zu machen. Nach den bis jetzt dem menschlichen Geist zur Verfügung stehenden Mitteln sei dies aber eine unerreichbare Möglichkeit und werde es voraus⸗ sichtlich auch bleiben. Die Kühlung des Schachtes durch Wasser sei nicht ausführbar, da der Druck des Wassers bis zum Erdecentrum bis zu 322 000 Atmosphären anwachse und es kein Metall gäbe, das diesem Druck widerstehen könne. Auch der Gedanke, die Kühlung des Schachtes durch Luft herzustellen, sei unmöglich, weil die im Erdinnern zusammengepreßte Luft allmählich so an Gewicht zunehme, daß sie schließlich 143 mal so schwer sei wie Eisen. Der Gedanke, auf diese Weise mit Hilfe der Schwerkraft die Erde zu durchreisen, müsse also aufgegeben werden. Der an Experimenten reiche, sehr wissen⸗ schaftlich aber doch populär und für den Laien verständlich gehaltene Vortrag wurde von den zahlreichen Zuhörern mit großem Interesse verfolgt und recht beifällig aufgenommen.
Seit einigen Tagen veranstaltet die von ihrem früheren Auftreten her bekannte Zauberkünstlerin Fräulein Eleonora Orlowa all⸗ abendlich im großen Saal des Höõtel de Rome „Vorstellungen in der Magie“, die auf diesem Gebiet so viel Neues, bisher wohl
nirgends Gesehenes bringen, daß sich ein Besuch wirklich lohnt. Das Hauptkunststück des Fräuleins Orlowa ist das Verschwindenlassen einer
ame, die vorher unter Bewachung eines von dem Publikum selbst gewählten Comités und von dreien zu diesem Comité gehörigen Herren an Händen und Füßen angebunden und gefesselt wird. Kurz vor der eigentlichen Production, die unter einer Art Baldachin vor⸗ geht, werden die Gardinen zugezogen, aber zwei Herren des „Ueber⸗ wachungscomités“ halten die Dame fest: der eine durch einen nach außen geleiteten Strick, der an der gefesselten linken Hand der Dame befestigt ist und diese Hand in der Schwebe hält; der andere an der rechten Hand, die auf einem Block festgebunden und dem ganzen Publikum bis zu dem Augenblick des Verschwindens sichtbar bleibt. Ein Zeichen der Künstlerin, und der Zauber ist geschehen: die Herren, die die verschwindende Dame festzu⸗ halten glauben, bekommen einen Ruck, die Gardine wird aufgezogen, die Dame ist von der Bühne verschwunden, aber wenige Secunden später erscheint die „Verschwundene“ in leibhaftiger Gestalt von den Fesseln befreit, am anderen Ende des Saales, wo sie sich mit Mühe durch das Publikum durchzudrängen hat, um sich auf der Bühne wieder vorzustellen. So der äußere Vorgang: das Experiment ist in hohem Grade überraschend und kann nicht gut wie das früher hier auf ver⸗ schiedenen Specialitäten⸗Bühnen vorgeführte „Verschwinden“ erklärt werden; denn hierzu ist von dem „Ueberwachungscomité“ alles zu genau untersucht und normal befunden worden. Neben dieser Pro⸗ duction tritt Fräulein Orlowa selbst nur noch in zwei Nummern auf, die ihre außerordentliche Gewandtheit in der Täuschung des bekunden. Eine ausgezeichnete Hilfe besitzt sie in dem Zauberkünstler Herrn Fredmar aus Wien, der etwa in neun Nummern Beweise von seiner an’'s Unglaubliche streifenden Kunst liefert: insbesondere sind seine Kartenkunststücke hervorragend, nicht minder das Ringspiel, „der Ring in Gefahr“ ꝛc. ꝛc. Einen besonderen Reiz übt es aus, daß Herr Fredmar die Kunststücke eigentlich nicht selbst macht, sondern gewissermaßen durch Personen aus dem Publikum machen läßt, bei denen von irgendwelchem Einverständniß mit ihm schlechterdings nicht die Rede sein kann. Die gestrige Soirée war sehr stark besucht; wohl niemand ging unbefriedigt hinweg.
Die Flüsse in Lothringen sind, wie In Dieuze stand das den Straßen und
Metz, 27. Oktober. „W. T. B.“ meldet, stark angeschwollen. Wasser des Spinbaches gestern 1 ½ m hoch richtete an mehreren Stellen Schaden an.
Epinal, 27. Oktober. Eine Wasserhose erursachte, wie das „D. B. H.“ berichtet, auf der Linie Nancy— Mirecurt eine Ueberschwemmung. Eine Anzahl Bahnstationen wurden unter Wasser gesetzt; drei Häuser stürzten ein.
Christiania, 26. Oktober. Das für die Nordpol⸗Expe⸗ dition Nansen's erbaute Schiff ist laut Meldung des „W. T. B.“ heute Nachmittag 2 Uhr vom Stapel gelaufen; es erhielt den Namen „Fram“. Eine große Menschenmenge wohnte dem Stapellauf bei.
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Breslau, 27. Oktober. (W. T. B.) Der ‚„Schlesischen Zeitung“ zufolge wird der Orientzug vom 1. November ab auch auf der Strecke Breslau — Oderberg wieder verkehren, und zwar unter Einstellung auch der dritten Wagenklasse.
Stuttgart, 27. Oktober. (W. T. B.), Der „Staats⸗ Anzeiger für Württemberg“ theilt mit, daß Seine Majestät der
König auf Einladung Seiner Majestät des Kaisers sich am 30. d. M. nach Wittenberg zur Theilnahme an der feierlichen Einweihung der restaurirten Luther⸗ kirche begeben wird. — Der „Schwäbische Merkur“ meldet, Ober⸗Bürgermeister Hegelmaier⸗Heilbronn werde vor den Disciplinarhof für Körperschafts⸗Beamte gestellt werden.
Wien, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident Graf Taaffe empfing heute Vormittag den bisherigen Bürger⸗ meister und den Vice⸗Bürgermeister von Reichenberg Schücker und Prade.
Prag, 27. Oktober. (W. T. B.) Der Bischof von Königgrätz Hais ist infolge eines Schlaganfalles gestorben.
Pest, 27. Oktober. T. B.) Das amtliche Blatt veröffentlicht ein Kaiserliches Handschreiben an den Minister von Szoegyenyi, durch welches derselbe, um seine Dienste auf einem andern Gebiet in Anspruch zu nehmen, von seinem Posten als Minister am Hoflager enthoben wird; zugleich wird ihm für die auch in seiner bisherigen Eigen⸗ schaft mit eifriger Hingebung geleisteten treuen Dienste die unveränderliche Gnade und volle Anerkennung ausgesprochen. Der Minister Fejervary wird provisorisch mit der Leitung des Ministeriums am Hoflager betraut.
Pest, 27. Oktober. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der ungarischen Delegation übermittelte, nach⸗ dem fesigestellt worden war, daß die Beschlüsse beider Dele⸗ gationen übereinstimmten, der Minister von Kallay den Allerhöchsten Dank für die Opferwilligkeit der Delegation und schloß hieran den Dank der Regierung. Nach einem Schlußwort des Präsidenten Ladislaus Tisza, in welchem derselbe der Bitte an die Vorsehung um ein langes Leben für den König Ausdruck gab, wurde die unter stürmischen Eljenrufen auf den König ge⸗ schlossen.
St. Petersburg, 27. Oktober. (W. T. B.) Die Antwortnote der Pforte bezüglich des Empfangs des bulgarischen Minister⸗Präsidenten Stambulow durch den Sultan ist am Montag hier eingetroffen. Am Dienstag ist die Antwort der russischen Regierung darauf ab⸗ gegangen, wonach die Angelegenheit nunmehr für beige⸗ legt erklärt wird. — Bestem Vernehmen nach ist, trotz der gegentheiligen Behauptungen der hiesigen Blaͤtter, der Plan der Einführung einer Einkommensteuer von Seiten der Regierung vollständig und endgültig aufgegeben.
Athen, 27. Oktober. (W. T. B.) Der hiesige öster⸗ reichisch⸗ungarische Gesandte hat dem König zu seiner silbernen Hochzeit ein Glückwunschschreiben des Kaisers Franz Joseph überreicht. Der Erzbischof Zaphinos übermittelte ein Glückwunschschreiben des Papstes. Die „Ephemeris“ veröffentlicht den Wortlaut des Schreibens des Präsidenten Carnot an den König, welches nach der Versicherung der besten Wünsche für die Königliche Familie mit den Worten schließt: „Da wir die Nation nicht vom Könige trennen können, wiederholen wir die herzliche Versicherung der traditionellen Freundschaft, die Frank⸗ reich mit Griechenland verbindet.“
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 27. Oktober,
r Morgens.
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1. d. Meeressp.
Komische Oper
übersetzt von Ig
Stationen. meister Weingart
Wind. Wetter.
8
in 0 Celsius 50 C. = 40 R.
red. in Millim. Temperatur
Bar. auf 0 Gr.
8
— 740 5 wolkig Aberdeen . 747 8 bedeckt Kopenhagen. 764 1 Dunst Stockholm. 758. 2 bedeckt Haparanda. 753 2 bedeckt St. Petersburg 760. 1 Schnee Moskau . 757 1 Schnee
Cork, Queens⸗ bl1ö18 Cherbourg. 753 11“ 5 wolkig 1116“ 2 heiter Hamburg 766 SS 2 Nebel Swinemünde 767 2 heiter¹) Neufahrwasser 766 2 heiter²) Memel 763 2 heiter 5 160 Abedeckt Münster.. 763 1 halb bed. Karlsruhe.. 765 4 heiter Wiesbaden 765 3 heiter München. 766 5 wolkenlos Chemnitz. 770 2 wolkenlos Verlin. . 768 1 wolkenlos 176 still wolkenlos Breslau 769 1 Dunst Ile b'Aixr.. 756 S 3 bedeckt 17176 1 bedeckt Triest 766 ONO 6 wolkenlos
1) Reif. ²) Reif. Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Maximum, welches gestern über England lag, hat sich ostsüdostwärts fortgepflanzt
1
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Anfang 7 Uhr.
400. Male: Die
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Ober⸗Regisseur
3 Nebel 5 Regen
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Marx Grube. — 1 Aufzug von Fr
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Anfang 7 Uhr.
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Sonntag: Na
Schauspielhaus. 231. Vorstellung. Mo Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller.
namigen Volksstück von Verga. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. meister Dr. Muck. — Der Barbier von Sevilla.
Dirigent: Kapell⸗
in 2 Acten von G. Rossini.
Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini,
natz Kollmann. Dirigent: Kapell⸗ ner. Anfang 7 Uhr. Maria
Sonnabend: Opernhaus. 223. Vorstellung. Zum
Hochzeit des Figaro. Komische
Oper in 4 Acten von W. A. Mozart. Text von Daponte, nach Beaumarchais. In Scene gesetzt vom
Tetzlaff. Dirigent: Kapellmeister
Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Schauspielhaus. 232. Vorstellung. Das Buch Hiob. Schauspiel in 1 Aufzug nach H. Hölty von L. Adler. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur
Die Philosophin. Lustspiel in iedrich Roeber. In Scene gesetzt
vom Ober⸗Regisseur Max Grube. — Meister
el von E. Geibel. In Scene ge⸗
setzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr. Deutsches Theater.
Freitag: Galeotto.
Sonnabend: Zum 1. Male: Lolo’s Vater. Volksstück in 4 Aufzügen von Adolph L' Arronge. Sonntag: Lolo's Vater.
ufführung von „Prinz Friedrich
vom Homburg“ findet am Montag statt.
eater. Freitag: 9. Abonnements⸗
Vorstellung. Der Hüttenbesitzer. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: Dora.
chmittags 2 ½ Uhr: Der Hütten⸗
besitzer. Abends 7 ½ Uhr: Dora.
Lessing-Theater. Freitag: Zum 29. Male:
und' liegt jetzt in der Gegend zwischen Prag und Die Orientreise. Schwank in 3 Acten von Oscar
Wien, während ein neues Minimum vom Ocean Blumenthal und westlich von Irland herannaht, welches an den west⸗ europäischen Küsten lebhafte südliche Winde ver⸗ ursacht unter deren Einfluß daselbst die Temperatur erheblich gestiegen ist. In Central⸗Europa ist das Wetter ruhig kalt, theils heiter, theils neblig, stellen. Wallner⸗Th weise ist Niederschlag gefallen. In Deutschland Joachim von
Sonntag: Die
haben fast allenthalben Nachtfröste stattgefunden. Schauspiel in 5 Acten von Max Meßner.
Die Erwärmung, welche im Westen sich zeigt, dürfte 7 ½ Uhr. sich demnächst, ostwärts sort hefbrna⸗ auch über unsere Gegenden ausbreiten. rest 24, Cork 36, Valentia
42 mm Regen. fang 3 Uhr. Deutsche Seewarte.
8 Freitag: Vierter Theater⸗Anzeigen. (s. Aufführung.
Königliche Schanspiele. Freitag: Opern⸗ deutsch von J. H haus. 222. Vorstellung. Cavalleria rusti- bach. Anfang 7 ““ (Bauern⸗Ehre.) S. 5 1 Aufang
1
Gustav Kadelburg. Anfang 7 ½ Uh
Sonnabend: Die Orientreise. 3
Orientreise.
eater. Freitag: Zum 1. Male:
Brandenburg. Vaterländisches Anfang
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung. Sonntag: Letzte Nachmittags⸗Vorstellung. An⸗
Friedrich -Wilhelmstädtisches Theater.
Abend im Offenbach ⸗Cyelus. Die schöne Helena. Komische
Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy,
bhb. Musik von Jacques Offen⸗ r
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten⸗ burg. Freitag: Zum 21. Male: Im Pavillon. (Le Parfum.) Schwank in 3 Acten von Ernest Blum und Raoul Toché. Deutsch von Ludwig Fischl. In Secene gesetzt von Sigmund Lautenburg. — Vorher: Zum 21. Male: Nach zwei Jahren. Lustspiel in 1 Act von Almäͤsy Tihamér. Deutsch von Josef Jarno. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
1 1 Vorstellung von „Im Pavillon“ beginnt um hr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung
Kroll's Theater. Freitag: Ensemble⸗Gast⸗ spiel der Mlle. Marcolini und der Mrs. Engel, Mayan und Miranda. Zum 1. Male: Philemon et Baucis. Opéra comique en 2 actes. Mu- sique de Charles Gounod. Anfang 7 Uhr.
Sonnabend: Die weiße Dame.
Belle-Alliance-Theater. Freitag: Mit gänzlich neuer Ausstattung: Zum 20. Male: Pandora, oder: Götterfunken. Ballet⸗Pantomime in drei Bildern und einem Zwischenspiel von W. Hock. Musik von Fritz Krause. Choreographisches Arran⸗ gement vom Balletmeister Giovanni Ambrogio. — Vorher: Die Nürnberger Puppe. Komische
Oper in 1 Act von Leuven und A. v. Beauplan.
Musik von A. Adam. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.
Theater Unter den Linden. Direction: Alois und Rudolph Ronacher. Freitag: Die Welt in Bild und Tanz. Phantastisches Ausstattungs⸗Ballet in 1 Vorspiel und 5 Bildern von F. Gaul und J. Haßreiter. Musik von J. Bayer. Ballet⸗Autoren der K. u. K. Hofoper in Wien. Inscenirung durch den Balletmeister Hrn. L. Gundlach. — 9 ½ Uhr: Das grandiose chinesische Ballabile Ein Drachenfest. (Mitwirkende: 500 Personen.) Vor dem Ballet (nur noch einige Aufführungen): Daphne. Operette in 1 Act von Hans Müller. Musik von A. Ferron. Inscenirt vom Ober⸗Regisseur Herrn C. A. Friese. Ueberdies: Hervorragendstes Variété⸗Programm. Kassen⸗Eröffnung 6 ½ Uhr. Anfang 7 Uhr.
Café Ronacher, Restaurants Unter den Linden. Ronacher.
Während des ganzen Tages und auch nach der
Vorstellung geöffnet.
Adolph Ernst⸗Theater. Freitag: Zum 53. Male: Die wilde Madonna. Gesangs⸗ posse in 3 Acten von Leon Treptow. Couplets von G. Görß. Musik von G. Steffens. Mit neuen Costumen aus dem Atelier der Fr. Köpke und neuen Decorationen von Lütkemeyer in Coburg. In Scene gesetzt von Adolph Ernst. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Dieselbe Vorstellung..
8 Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Freitag: Gesammt⸗Gastspiel des Fritz Nenter⸗ Ensemble unter Direction von Augnst Innker⸗ mann. Zum 50. Male: Onkel Bräsig. Lebens⸗ bild in 5 Acten nach Fritz Reuter’s „Ut mine Stromtid“ für die deutsche Bühne eingerichtet von August Junkermann. Anfang 7 ½ Uhr. Sonnabend: Zum 1. Male: Der Vereins⸗ Präsident. Schwank in 3 Acten von W. Fricke.
1337011 Hohenzollern⸗Galerie Lehrter Bahnhof. 1 ℳ Sonntags 50 ₰. Gr. histor. Rundgemälde 1640 — 1890. Geöffnet 9 Uhr bis Dunkelh. Sonnt. 9—9.
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.
8
Am Landes⸗Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). 8 8
Geöffnet von 12—11 Uhr.
Concerte.
Sing-Akandemie. Freitag, Anfang 7 ½ Uhr⸗ Concert von Margarethe Stern mit dem Phil⸗ harmonischen Orchester.
Concert-Haus. Freitag, Abends 7 Uhr
Karl Meyder⸗Concert. Ouv.: „Der Flüchtling“ von Kretschmar. „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Niecolai. „Martha“ von Flotow. „Liebesgedicht“, Walzer von Waldteufel. „Le Premolo“, für die Flöte von Demersseman (Herr Rößler). Romanze „Moslwa“, für Piston von Docker⸗Schenck (Herr Steffens)- „Der Zigeunerbaron“, Potpourri von Strauß.
Saal Bechstein, Linkstraße 42. Freitag, An⸗ fang 8 Uhr. Lieder⸗Abend von Marie Berg.
LaaF ecrgUEAN=KvRSFENAERREMIHNxKNEKDAxeRCrNn
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Lützow mit Hrn. Gymnasial⸗ lehrer Paul Guderian (Berlin).
Verehelicht: Hr. Stadt⸗Baurath Richard Vogdt mit Frl. Johanna Jäger (Potsdam— Bensheim a. d. Bergstraße).
Geboren: Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Hans von Hirsch (Danzig — Charlottenburg). Gestorben: Hr. Amtsrath Carl Braune (Bien⸗ dorf i. Anh.). — Hrn. Major Hugo von Paczensky⸗Tenczin Tochter Vera (Posen). — Hr. Ober⸗Stabsarzt a. D. Dr. Ewald (Wernigerode)⸗
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Vier Beilagen
(einschließlich Börsen⸗Beilage)
Statistik und Volkswirthschaft.
Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke.
Geestern fand in Halle a. d. Saale die diesjährige Generalver⸗ sammlung des „Deutschen Vereins gegen den Mißbrauch geistiger Getränke“ statt, in welcher beschlossen wurde, bei dem Bundesrath und bei dem Reichstag die Aufrechterhaltung und Annahme des Trunk⸗ suchtsgesetzentwurfs zu beantragen. In der Besprechung wurde be⸗ sonders hervorgehoben, daß die ausländische Gesetzgebung viel strengere und eingreifendere Bestimmungen als der deutsche Entwurf enthalte. Als Vertreter des Reichsamts des Innern wohnte der Geheime Regierungs⸗Rath Jaup der Versammlung bei, welche aus allen Theilen Deutschlands gut besucht war.
Schwedens Ein⸗ und Ausfuhr von landwirthschaftlichen Producten im Erntejahre 1891/92.
Nach einer Uebersicht in der „Gothenburger Handels⸗ und Schiff⸗ fahrts⸗Zeitung“ wurden in der Zeit vom 1. Oktober 1891 bis zum 30. September 1892 eingeführt: Speck 6 487 000 kg, Rinder 2620, Schafe 530, Schweine 1970, Fleisch 1 112 000 kg, Käse 197 900 kg, Butter 1 120 000 kg, Weizen 100 761 t, Roggen 42 416 t, Gerste 5905 t, Weizenmehl 18 434 t und Roggenmehl 9585 t. Die Ausfuhr betrug an: Speck 6 429 000 kg, Rinder 22 440, Schafe 19 870, Schweine 9420, Fleisch 448 000 kg, Käse 199 000 kg, Butter 16 801 000 kg, Weizen 22 t, Roggen 59,3 t, Gerste 552,4 t, Hafer 62,163 t, Weizenmehl 1,731 t und Roggen⸗ mehl 149,7 t. Der Werth der Mehremfuhr, berechnet nach den marktgängigen Preisen incl. Zoll, betrug 39 375 000 Kron., und der Werth der Mehrausfuhr 51 179 000 Kron. Die Zolleinnahmen von den angeführten Waaren haben 5 856 000 Kron. betragen gegen 8 439 900 Kron. in 1890/91. Diese Einnahmen werden in 1892/93 noch mehr herabgehen, weil die diesjährige Ernte im ganzen Lande mit Ausnahme der nördlichsten Gegenden eine gute gewesen ist und deshalb eine geringere Einfuhr von landwirthschaftlichen Producten stattfinden dürfte.
Zur Arbeiterbewegung.
Gestern Abend fanden hier in Berlin in den sechs
Reichstagswahlkreiser socialdemokratische Versamm⸗ lungen statt, deren nächster Zweck die Wahl der Abgesandten für den im November bevorstehenden Parteitag war. Neben diesen Wahlhandlungen wurden in einzelnen Versammlungen noch Anträge gestellt und Resolutionen gefaßt, über die nach Bericht des „Vorwärts“ Folgendes erwähnenswerth. scheint: 1. Im zweiten und fünften Wahlkreise wurden Resolutionen an⸗ genommen, in welchen der Parteitag ersucht wird, Stellung zu der vom socialdemokratischen Reichstags⸗Abgeordneten von Vollmar angeregten Frage des „Staatssocialismus“ im Sinne der Liebknecht⸗ schen Gegnerschaft zu nehmen. — Im dritten Wahlkreise wurde in einer Resolution der Wunsch ausgesprochen, daß der Kostenersparniß halber die Beschickung des Züricher internationalen Con⸗ gresses durch möglichst wenige Delegirte geschehe. Ferner werden die Delegirten ersucht, auf dem Parteitag geltend zu machen, daß das Genossenschaftswesen mit der Partei als solcher nichts gemein habe. — Im vierten Wahlkreise lagen der Versammlung Anträge vor, daß die Maifeier am 1. Mai abgehalten werden und daß der Parteitag eine specialisirte Rechnungslegung über den „Vorwärts“, das Centralblatt der Partei, verlangen solle.
In Stettin fand vorgestern Abend eine socialdemokratische Versammlung statt, in der der socialdemokratische Reichstags⸗Abge⸗ ordnete Bebel, wie die „Ostsee⸗Ztg.“ mittheilt, vor mehr als 3000 Personen über das Thema „Unsere Lage“ sprach. Eine Dis⸗ cussion fand nicht statt, doch wurde eine Resolution im social⸗ demokratischen und im Sinne des Bebel'schen Vortrags angenommen.
In Bremen haben, wie der „Vorwärts“ mittheilt, sämmtliche Arbeiter der Meier'schen Schuhfabrik die Arbeit eingestellt. Als Ursache des Ausstandes wird Folgendes angeführt; Die Arbeiter waren wegen einer Lohnkürzung am 21. Oktober vorstellig geworden; der Firmeninhaber bewilligte ihre Wünsche, entließ aber am 22. Oktober ein Mitglied der Commission, welche die Unterhandlungen geführt hatte. Als Entlassungsgrund wurde „Arbeitsmangel“ angegeben. Die Arbeiter erklärten darauf, daß sie die Arbeit eintheilen wollten, damit der ent⸗ lassene Kollege Beschäftigung habe. Der Fabrikant ging aber auf diesen Vorschlag nicht ein; es erfolgte darauf am 24. Oktober die Arbeitseinstellung.
Der gestern ergangene Schiedsspruch des Minister⸗Präsidenten Loubet in dem Streit der Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer in Carmaux (den wir noch gestern telegraphisch mit⸗ getheilt haben und heute unter „Frankreich“ wiederholen) hat in Carmaux nicht die beabsichtigte Wirkung hervorgerufen. Vielmehr haben die Arbeiter gestern Abend in einer Versammlung den Schiedsspruch einstimmig abgelehnt und die Fort⸗ setzung des Strikes beschlossen. Das Strike⸗Comité hatte vorher als Gründe hierfür folgende festgestellt: 1) der Schieds⸗ spruch involvire eine Verletzung des allgemeinen Stimmrechts, in⸗ sofern er Calvignac nicht einmal ermächtige, vorläufig in sein Arbeits⸗ verhältniß wieder einzutreten; 2) alle Bergarbeiter seien für die Vor⸗ kommnisse am 15. August solidarisch verantwortlich, für welche zehn von ihnen, deren Wiedereinstellung verweigert werde, verurtheilt wurden. Diesen Gründen hat sich die Versammlung der Bergarbeiter an⸗ geschlossen. Auch das unter „Frankreich“ erwähnte Schreiben der drei radicalen Deputirten Clémenceau, Pelletan und Millerand wird auf die Haltung der Arbeiter von Einfluß gewesen sein. Weiter wird gemeldet, daß der Director der Grubengesellschaft von Carmaux Humblot von seinem Posten zurücktreten werde, obwohl der Schieds⸗ spruch ihn ausdrücklich in seiner Stellung beläßt. Wie hinzugefügt wird, wäre den Bergarbeitern im Verlaufe der schiedsgerichtlichen Verhandlungen diese Concession gemacht worden. Es ist indeß nicht klar, welche schiedsgerichtlichen Verhandlungen hier gemeint sind: offen⸗ bar sind es nur vorbereitende Verhandlungen mit der Bergwerks⸗ gesellschaft gewesen.
Die Abgeordnetenversammlung der Buchdruckereibesitzer der welschen Schweiz hat sich nach dem „Vorwärts“ für Ein⸗ führung der neunstündigen Arbeitszeit und einen einheitlichen Tarif ausgesprochen. Es wurde eine Commission von zwei Mitgliedern er⸗ nannt, die sich mit dem Vorstande des Vereins schweizerischer Buch⸗ druckereibesitzer ins Einvernehmen setzen soll.
Aus London schreibt man der „Köln. Ztg.“ unter dem 24. d. M.: Bei einer Besprechung des socialistischen Bundes wurde gestern beschlossen, die —e Herlen und Gewerkvereine zur Theilnahme an der Versammlung auf dem Trafalgar⸗Square am 11. November einzu⸗ laden und in der Versammlung einen Antrag zu stellen, der die Regierung zur Organisation der Arbeitslosen auffordert. (Vgl.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 11 183, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 4909, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs⸗Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin standen die nachverzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wollinerstr. 46, dem Architekten Oskar Weiß zu Berlin gehörig, Nutzungswerth 10 200 ℳ; Mindestgebot 650 ℳ; für das Meistgebot von 166 100 ℳ vurde der Dr. med. Albert Anuschat hierselbst, Potsdamerstr. 83c., Ersteher. — Am Weidenweg 32, dem Kaufmann Alex Stein hier gehörig; Nutzungswerth 13 400 ℳ; Mindestgebot 37 400 ℳ; für das Meistgebot von 201 000 ℳ wurde die Actiengesellschaft „Real⸗ Credit⸗Bank“ hier, Ersteherin. — Aufgehoben wurde das Verfahren der Theilung halber anstehenden Versteigerung des Mattner⸗Galle’'schen Grundstücks in der Rammlerstr. 21 und die Termine am 28. November d. J.
— Ivn der gestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Berliner Maschinenbau⸗Actien⸗Gesellschaft vormals L. Schwartz⸗ kopff legte der Vorstand den Abschluß des mit dem 30. Iumnt d. IF abgelaufenen Geschäftsjahres vor. Vorbehaltlich der Revision der Bücher und der Zustimmung der Generalversammlung genehmigte der Aufsichtsrath die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verlustrechnung, setzte nach reichlichen Abschreibungen die Dividende auf 18 % fest und be⸗ schloß, die ordentliche Generalversammlung auf den 30. November 1892 einzuberufen.
— Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 31. Oktober 1892 im „Berliner Hof“ statt.⸗
Köln, 26. Oktober. (W. T. B.) Der „Köln. Ztg.“ zufolge haben sich die Verhandlungen behufs Bildung eines Formeisen⸗ Verbandes endgültig zerschlagen.
Leipzig, 26. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per Oktober —- ℳ, per November 3,57 ½ ℳ, per Dezember 3,57 ½ ℳ, per Januar 3,60 ℳ, per Februar 3,62 ½ ℳ, per März 3,65 ℳ, per April 3,67 ½ ℳ, per Mai 3,67 ½ ℳ, per Juni 3,70 ℳ, per Juli 3,70 ℳ, per August 3,70 ℳ, per September 3,70 ℳ Umsatz 90 000 kg.
London, 26. Oktober. Nach einer Meldung der ‚Financial News“ soll eine Gruppe von Financiers der portugiesischen Regierung 15 Millionen Pfund Sterling zum Ausbau von Häfen und Eisenbahnen in den portugiesischen Besitzungen Afrika angeboten haben.
An der Küste 5 Weizenladungen angeboten.
New⸗York, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete niedriger, im Verlaufe trat eine Steigerung ein; der Schluß war jedoch wieder matt und niedriger. Der Umsatz der Actien betrug 441 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 2 030 000 Unzen geschätzt. Die Silbervexrkäufe betrugen 1000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschatz betrugen 840 000 Unzen zu 85,75 à 85,85.
Weizen anfangs niedriger, dann fester für einige Zeit, später aber Reaction auf Gewinnverkäufe der Haussiers. Schluß stetig. — Mais anfangs niedriger, später etwas besser infolge größerer Kauf⸗ lust. Schluß stetig.
Chicago, 26. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs unverändert, dann schwächer, darauf Reaction infolge eingetroffener Wetterberichte. Schluß stetig. — Mais anfangs unverändert, verlief für einige Zeit niedriger, später aber wieder besser auf Käufe der
Baissepartei. Schluß stetig.
Verkehrs⸗Anstalten.
Die Ankündigung eines neuen Verzeichnisses der Theil⸗ nehmer an der Stadt⸗Fernsprecheinrichtung in Berlin in etwas anderer als der bisherigen Form hat zu kritischen Be⸗ merkungen in verschiedenen Zeitungen Anlaß geboten. Es ist selbstverständlich, daß jede Fernsprechanstalt den Theil⸗ nehmern ein Verzeichniß sämmtlicher Fernsprechanschlüsse zu liefern hat, und daß dieses Verzeichniß alpha⸗ betisch aufgestellt wird. Für weitere Forderungen liegt eine Berechtigung oder ein allgemeines Bedürfniß aber nicht vor. Nun hatte die Post⸗ verwaltung — man möchte sagen leider —, um den Wünschen eines Theils des Publikums entgegenzukommen, früher dem alphabetischen Verzeichniß ein Verzeichniß nach Berufs⸗ und Geschäftszweigen beigefügt. Das Anschwellen des Verzeich⸗ nisses zu einem dicken Buche und die dadurch entstehenden hohen Kosten zwangen dazu, den zweiten Theil fallen zu lassen, und es konnte dies ganz unbesorgt geschehen, da alle bekannten großen Geschäftshäuser, alle Zeitungen und ein großer Theil der anderen Theilnehmer durchaus kein Interesse an diesem Abschnitt hatten. Für eine Minderheit des Publikums freilich erschien es wünschenswerth, in dem Theilnehmerverzeichniß selbst ein Mittel zu haben, ihre Geschäftszweige nach den verschiedenen Richtungen bekannt zu machen, und es entstand hieraus das Bestreben, in dem alphabetischen Theilnehmerverzeichniß lange Firmen⸗ und Geschäftsbezeichnungen einführen zu lassen, was sich schon aus Mangel an Raum von selbst verbot. Um aber denjenigen Personen, welche eine Gelegenheit haben wollten, in dem Theilnehmerverzeichniß ausdrücklich auf ihre Namen aufmersam zu machen, diese Möglichkeit zu verschaffen, hat man die frühere Einrichtung in der Gestalt eines Adressen⸗ und Anzeigentheils wieder zulassen wollen. Es geschieht damit keinem Theilnehmer ein Eintrag, denn er ist weder verpflichtet, in den zweiten Theil seine Firma einrücken zu lassen, noch die Inserate zu lesen. Daß man diesen Inseratentheil einem privaten Geschäfte überlassen hat, lag doch in der Natur der Sache, da die Postverwaltung sich mit der Sammlung von Adressen und Anzeigen nicht befassen konnte. Jedenfalls erfüllt die Postverwaltung ihre Verpflichtung gegen die Theilnehmer, ihnen unentgeltlich ein alphabetisches Verzeichniß zu liefern, in vollem Umfange. Woher kommen nun die mißbilligenden Stimmen? Eine Antwort ist kaum zu finden, denn sachliche Gründe für die öffentlich erhobenen Be⸗ denken wird kaum jemand geben können. Die Verlagsfirma des Inseratentheils hat, wie aus den Zeitungen hervorgeht, es unterlassen, die Zeitungen zum Inseriren aufzufordern. Für jeden Unbefangenen ist es wohl klar, daß die Zeitungen, deren Namen überall bekannt sind, keinen Anlaß haben, ihre I bei den Fernsprechtheilnehmern bekannt zu machen. Das ist
vielleicht der Grüͤnd der Unterlassung für die Verlagsfirma gewesen. Wunderlich nimmt sich die Unterstellung aus, daß diese Unterlassung geschehen sei, um eine Kritik der Neuordnung durch die Zeitungen zu vermeiden. 1
Die Feier der Wiedereinweihung der Schloßkirchs zu. Wittenberg am 31. Oktober dieses Jahres wird sich voraus⸗ sichtlich so großartig gestalten, daß seitens der Eisenbahnverwaltung ganz besondere Maßregeln zur Bewältigung des Verkehrs und der Leitung der Massen vorgenommen werden. Zunächst hat die Eisen⸗ bahnverwaltung außer den fahrplanmäßigen Zügen eine größere Zahl von Vor⸗ und Nachzügen mit bestimmten Abfahrts⸗ und Ankunfts⸗ zeiten eingelegt. Außerdem sind noch Bedarfszüge vor⸗ gesehen, J nach dem jeweiligen Bedürfniß und nach Maßgabe des Andrangs zu beliebigen Zeiten zur Beförde⸗ rung kommen. Endlich ist das Halten der fahrplanmäßigen Schnellzüge, welche von Berlin um 7,49 und 8,17 Vormittags abfahren und sonst in Wittenberg nicht halten, angeordnet. Wenn hiernach auch die nöthige Zahl von Zügen bereit sein würde, um die vorhandenen Massen zu befördern, so dürfte doch bei den beschränkten Bahnhofsanlagen in Wittenberg und der großen Masse von Rück⸗ reisenden es nicht möglich sein, die Züge rechtzeitig und ohne Gefahr für das Publikum abzufertigen. Diesen Uebelstand zu beseitigen, hat das Königliche Eisenbahn⸗Betriebsamt in Berlin eine doppelte Absperrung eingerichtet. Hierdurch wird ermöglicht, daß nur soviel Per⸗ sonen in einen abgezäunten Vorraum gelassen werden, als mit den nächsten nach den verschiedenen Richtungen Berlin, Falkenberg, Dessau, Halle, Leipzig und Torgau abgehenden Zügen befördert werden können. Dem Publikum selbst erwächst aus dieser Einrichtung einmal der Vortheil einer schnelleren und gefahrlosen Beförderung und anderer⸗⸗ seits die Sicherheit, daß diejenigen Personen, welche die erste Abt sperrung passirt haben, unbedingt mit dem nächsten Zuge beförder werden.
Nachstehend ist eine Uebersicht der Züge gegeben, welche zweck⸗ mäßig zur Hin⸗ und Rückfahrt von Berlin nach Wittenberg an⸗ dem Festtage benutzt werden können.
A. Hinfahrt nach Wittenberg.
Richtung von Berlin: Personenzug ab Berlin 5,45, an Wittenberg 7,57, Vorzug (Schnellzug) ab Berlin 6,35, an Witten⸗ berg 8,44, Vorzug (Personenzug) ab Berlin 7,25, an Wittenberg 9,52, 16.“ ab Berlin 7,49, an Wittenberg 9,09, Schnellzug ab Berlin 8,17, an Wittenberg 9,33, Schnellzug ab Berlin 8,35, an Wittenberg
10,07. B. Rückfahrt von Wittenberg..
Richtung nach Berlin: Personenzug ab Wittenberg 4,01, an Berlin 6,26, Schnellzug ab Wittenberg 6,32, an Berlin 8,08, Nachzug ab Wittenberg 6,40, an Berlin 9,16, Schnellzug ab Witten⸗ berg 7,23, an Berlin 8,45, Personenzug ab Wittenberg 7,33, an Berlin 9,53, Schnellzug ab Wittenberg 9,14, an Berlin 10,34, Schnellzug ab Wittenberg 10,19, an Berlin 11,43, Schnellzug ab Wittenberg. 10,53, an Berlin 12,16. S
Hamburg, 26. Oktober. (W. T. B.) Die Hamburg⸗ Südameriranische Dampfschiffahrtsgesellschaft nimmt mit dem heutigen Tage ihre Passagierbeförderung in vollem Umfange wieder auf.
London, 26. Oktober. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Dane“ ist heute auf der Ausreise von Lissabon abgegangen. Der Uniondampfer „Mexican“ ist auf der Heimreise von Madeira abgegangen.
Preußische Klassenlotterie.
11 (Ohne Gewähr.) 4 8 b
Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung: 8
1 Gewinn von 50 000 ℳ auf Nr. 75 735. 8
3 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 7084. 110 653. 168 599.
5 Gewinne von 5000 ℳ auf Nr. 68 748. 130 791. 132 546. 140 462. 172 824.
32 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 19 896. 27 546. 29 510. 30 381. 33 853. 38 798. 42 157. 47 824. 59 730. 59 754. 66 096. 70 079. 73 073. 77 110. 79 162. 87 726. 102 151. 116 726. 119 385. 132 307. 137 155. 137 597 151 674. 158 617. 161.070. 163 529. 164 088. 166 749. 168 998. 179 335. 180 515. 185 706.
35 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 641. 4794. 5906. 9797. 10 923. 15 338. 15 619. 21 965. 26 166. 37 179. 45 027. 53 850. 53 852. 78 064. 79 234. 80 554. 89 385.
125 619. 127 220. 131 194. 131 873. 131 993. 142 908. 159 113. 163 902. 174 976. 183 267. 188 281.
43 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 12 602. 17 080. 19 403. 20 781. 21 867. 25 225. 34 746. 44 074. 49 549. 55 548. 59 036. 59 698. 60 459. 70 019. 78 531. 81. 148. 82 931. 83 430. 84 456. 89 587. 89 853. 92 296. 100 026. 100 158. 118 712. 119 066. 120 148. 130 553. 136 071. 136 502. 139 465. 142 781. 146 385. 147 832. 157 412. 158 712. 160 952. 163 391. 166 543. 171 330. 175 243. 184 950 8
Bei der heute fortzeseften Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor⸗ mittags⸗Ziehung:
2 Gewinne von 10 000 ℳ auf Nr. 71 790. 187 964.
1 Gewinn von 5000 ℳ auf Nr. 24 463.
28 Gewinne von 3000 ℳ auf Nr. 12 622. 27 834.
51 028. 65 936. 107 897. 111 482. 115 458. 130 373. 141 610. 144 732. 145 301. 178 280.
131 582. 185 964.
116 465. 118 826. 129 762. 130 277. 151 835. 151 841. 152 010. 164 702. 164 842. 177 744. 182 208.
34 Gewinne von 500 ℳ auf Nr. 10 658. 11 057. 23 049 24 098. 26 294. 29 425. 29 962. 35 879. 40 761. 47 159 52 365. 62 397. 70 765. 76 234. 90 825. 91 879. 99 515 104 134. 104 408. 110 032. 116 346. 116 547. 131 514 134 639. 139 919. 148 262. 156 378. 156 486. 167 77
112 377.
167 873. 177 551. 178 611. 181 496. 188 415.
91 151. 91 205. 99 999. 102 662. 110 233. 113 029. 125 324.
154 901.
28 335. 28 394. 35 816. 39 578. 41 227. 42 352. 44 443. 79 805. 83 195. 90 588. 92 733. 97 638. 132 381. 187 424.
31 Gewinne von 1500 ℳ auf Nr. 1606. 33 440. 38 189. 42 457. 44 234. 47 092. 49 070. 55 486. 57 135. 57 565. 78 480. 80 532. 82 970. 90 496. 91 006. 92 752. 94 014. 146 870.
165 559.
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