1892 / 258 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Oct 1892 18:00:01 GMT) scan diff

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mit 5 % neben einer Dotirung des Reservefonds mit 3,32 %. Die 8— enden Jahre haben wirthschaftlich sehr verschiedene Ergebnisse ge⸗

abt; zunächst kamen Jahre der e „in d lust gearbeitet wurde, dann aber au

denen bis zu zwanzig Procent Dividende g

und welche die Gesellschaft zur Erweiterung ihres Unternehmens durch

neue Dampferlinien und ihrer F wurden besondere Verbindungen Br

Orleans, West⸗Indien und Süd⸗Amerika ge 1885 fällt der Abschluß des

von Postdampferlinien ktober vorigen Jahres

altun Im

bietet folgende Zusammenstellung oa lichen Schiffe und ihrer Besatzung dar: 11 S VPVorker Linie haben eine Besatzung von z

15 Reichs⸗Postdampfer einschließlich der ostasiatischen und australischen ü 23 transatlantische Dampfer

Zweiglinien verfügen über 1532 Mann,

verschiedener Linien, wie Baltimore, Rio de Janeiro, Buenos verfügen über 1816 Mann, 9 Dampfer in europäischer Fahrt über chiffe also eine Besatzung von Hierzu kommt endlich noch die Besatzungsziffer der

202 Mann, im ganzen haben diese 5577 Mann. Fluß⸗, Schlepp⸗ und Bergungsdampfer und mit zusammen 480 Mann.

Wenn man die äußeren Ereignisse, die insgesammt die Geschichte

des Norddeutschen Lloyd bilden, betrachtet, so nicht vergessen, die leitend an der Spitze stand

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deihen des Instituts zu danken ist. Der erste Director der Gesell⸗ schaft C. C. E. Crüsemann, der im Jahre 1869 starb, hat sich große Verdienste um die Gesellschaft erworben; ihm folgte der frühere zweite Director Herm. Peters im Amt, und als bie

Stockmeyer sein Nachfolger. Tode Stockmeyer's übernahm Johann G. Lohmann

ward Carl Heinrich

Leitung und führte sie bis zu seinem Tode seine großen Verdienste um das Emporblühen

im besonderen auch durch ein Telegramm, das Seine Majestät

der Kaiser an die Verwaltung sandte, aner

des Norddeutschen Lloyd Konsul H. H. Meier stand bis zum Jahre 1888 an der Spitze des Verwaltungsraths. Eine nicht unbedeu⸗ tende Rolle in der Geschichte des Norddeutschen Lloyd spielen auch die den Schiffen der Gesellschaft auf der See pestiehen⸗ andererseits die Hilfeleistungen, die sie fremden verunglückten

p dem Werk anregend und

einerseits die Unfälle,

Schiffen brachten, Geschehnisse, die in lebendig erzählt werden. Als hervorragende Geschichte des Instituts finden auch die Wilhelm I. von Preußen am 15.

Sitz in Bremen hat. nd Proviantamt, Waschanstalt, Maschinenanlage,

raturwerkstätten in Bremen und die Anlagen in 2 1 die Wartehalle für Fahr äste, die Güterschuppen erwähnt sein mögen, eingehender beschrieben. Ein eigener Abschnitt ist der Dampferflotte E.“ Lloyd ge⸗ ne Schiffsbaukunst

denen noch die Trockendockanlage,

widmet. Man erfährt hier, wie die Fortschritte waren, die die S Maschinentechnik gemacht haben, wie die

r wuchs.

und Schnelligkeit der Schiffe e mit der wohnlicheren Aus⸗

stattung für den Personenverkehr ersten Dampfer der Gesellschaft, die na

die jüngst in Betrieb SSpree“, die auf der Bredow bei Stettin

Fortschritte auf, sondern entsprechen au und der maschinellen Einrichtung den höchste neuesten Schiffe haben über Deck Breite von 51 Fuß bei einer Raumtiefe von hat eine Maschine von 13 000 Pferdekräften,

des Dampfers „Spree“ betrug auf der Probefahrt rund 20 Meilen der am 19. Juni 1858,

seiner ersten Oceanfahrt, die verließ, langte am 4. Juli, Die heutigen Dampferkolosse älfte der Zeit zurück. In dem Handbuch werden weiter die Seereisen des Lloyd besprochen, das Leben an Bord, die Berhsie un, die Ausstattung der Schiffe und

in der Stunde. Der Dampfer Nachmittags 6 Uhr, Bremerhaven zu direct nach New⸗York gerichtet war, Morgens 7 Uhr, in New⸗York an.

legen den Weg bekanntlich fast in der H

alles für den Reisenden issenswerthe findet Es werden aber ferner auch über die Häf

Norddeutschen Lloyd anfahren, und über die Länder, die sie berühren,

Mittheilungen C die nach Art der Lindeman'sche Buch

Völkerkunde machen, Leben und Treiben, und nung und den Charakter überseeischer Ein wie hohes Interesse diese nehmen darf, geht wohl daraus hervor,

roßen Hafen⸗ und Handelsstädte der ganzen 8 in den Kreis der Betrachtung gezogen

elthandel betheiligt sind, werden. Ein interessantes Bild von der g

des 11“ Aoyd gewähren auch die dem Hier sei nur das Wachsthum der

statistischen Tabellen. eförderung charakterisirend angeführt. Auf ork wurden befördert 1858: 1833, 1880:

ersonen. Die Fahrt nach Baltimore begann 1868 mit 5734 Per⸗ onen und wuchs bis 1880 auf 25 550, bis 1891 auf 49 461 Personen. Brasilien wurden 1876: 1878, 1891: 32 724 Personen befördert; nach Ost⸗Asien betrug die Zahl der Fahrgäste 1887: 4759, 1891: 7455 Personen; nach Australien

ach den La Plata⸗Staaten und

1887: 6101, 1891: 5755 Personen.

öbau i. S. berichtet der „Vorwärts“

handwerker, daß 32 Steinmetzen der

Arbeit eingestellt haben.

th ug”” Hnanchen eilt, sämmtliche

Füvers über den Ausstand der Sonnabend wurde den Webern eine Herabse Gattungen Waare angekündigt, wozu wir dur sind, welche theilweise mit niedrigeren Löhnen

am Montag siee. Weber die Arbeit eingestellt und erklärt, sie ne wieder 8 zu

nur zum alten Lo haben die Weber trotz ausdrücklicher

sie hierzu nach der 1G uns den Webern, um ihnen Zeit zur Vorschlag gemacht, noch ein weiteres Stück

was indessen von ihnen abgelehnt wurde.

Arbeitszeit ist nicht angesagt worden. Aus Paris berichtet ein Wolff'sches abend: Die E auf der

vgl. Nr. 257 d. Bl.) gegen die Ste

Bureaus fand am Nachmittag statt, war

Einige Gruppen Neugieriger sowie einige

günstige Betriebsjahre, in

emens mit Baltimore,

s Vertrages des Lloyd mit dem Deutschen Reich wegen Einrichtung und Unter⸗ nach Ost⸗Asien und 2 eröffnete der Norddeutsche Lloyd ndlich eine neue Schnelldampferlinie zwischen New⸗York und Genua. Den klarsten Ueberblick über die großartige Ausdehnung des gegen⸗ wärtigen Betriebes des Instituts und ihre wirthschaftliche Bedeutung der gegenwärtig in

Juni 1869 und des Wilhelm II. am 21. April 1890 ihre Würdigung.

Der zweite Theil des Werkes „Das Handbu hst Darstellung der Centralverwaltung des Norddeutschen Lloyd, die ihren Es werden die einzelnen Anlagen, Comptoire,

New⸗VYork fuhren, hatten ungefähr Maschinen von 700 Pferdekraft und bei einer Länge von 334 engl. Fuß eine Breite von 42 Fuß und eine Tiefe von 28 Fuß; chnelldampfer erft der Actiengesellschaft erbaut worden sind, weisen nicht nur in der

äußeren Ausstattung allen ihren bedeutende in den

eine Länge von 463 Fuß, eine

zu einem kleinen Compendium der Länder⸗ und

in dem allerhand neue Aufschlü über Handel und Wandel, über äußere Erschei⸗ Völker mitgetheilt werden. Darstellung in

Zur Arbeiterbewegung.

haben, wie die „Deutsche Metallarb.⸗Ztg.“ mit⸗ ormer der Gießerei und Maschinenfabrik von küller 1ac Lohnstreites die Arbeit eingestellt.

Aus Eupen geht der „Köln. Ztge von der rbeiter in ihrer mechanischen Weberei (vgl. Nr. 254 d. Bl.) folgende Darstellung zu: Am vorigen

1 . 2 ufforderung sich geweigert, die im Weben Sekahr Stücke zum alten Lohn abzuweben, obgleich

rbeitsordnung verpflichtet sind. Auch wurde von eberlegung zu verschaffen, der

Place

enen zuweilen mit Ver⸗ ezahlt werden konnten

lotte ermuthigten. So New⸗ schaffen. In das Jahr Norddeutschen

Australien.

Betrieb befind⸗ chnelldampfer der New⸗ usammen 2027 Mann,

Aires ꝛc.

von 79 Schleppkähnen

darf man der Männer en und denen das Ge⸗

er 1873 starb, Nach dem die oberste am 9. Februar 1892; der Gesellschaft wurden

kannt. Der Begründer

Erinnerungstage in der Besuche des Königs Kaisers

*giebt zunächst eine

Seemannskasse, Repa⸗ Bremerhaven, von

eingreifend und die Tragfähigkeit

und Größe,

Die oben erwähnten

„Havel“ und „Vulcan“ in

rößenverhältnissen n Erwartungen. Diese 34 Fuß. Jedes Schiff und die Geschwindigkeit

eingehende Behandlung. en, die die Schiffe des

Reisebeschreibungen das

e über das

Anspruch daß fast sämmtliche erde, die an dem

roßartigen Entwickelung uch angehängten

ee. der Fahrt nach New⸗ 60 424, 1891: 116 621

nach dem „Bau⸗ Firma H. A. Kloß die

irma E. und G.

ung der Löhne für einige die Concurrenz veranlaßt arbeitet. Daraufhin haben

wollen. Ferner

zum alten Lohn zu weben, Eine Verkürzung der

Telegramm vom Sonn⸗ de la Concorde llen⸗Vermittelungs⸗

jedoch ganz unbedeutend.

der Polizei zerstreut.

eingetroffen. Bergarbeitern, die eingefunden hatten, Stimmrecht!“ „Es Zwischenfall kam nicht sammlung stattfinden.

werden.

hat sich

zu den

Fichnungen

geliefert.

Niederlassun Park des se reconstruiren zu lassen. Commission gebildet.

Gesundheitswesen,

vorgekommen. 8 Seine Majestät

die erste Hilfeleistung

Ansprachen aus. Von

storben. sind

in Baku in der gefäh reiche Todesfälle 1 In das Lazareth

esichts des andauernd

und nach Cholera eingestellt.

Nach

üh am Sonntag

im übrigen als ge c. Werden die

haft anzuwe

als drei Tage nach

deren Fällen. Ist erfolgt oder hat e mangelung von Ge in der bisherigen,

Güter werden sol gebracht.

änderung ein.“

Interesse sein.

gestellt 31 Wagen. In Obersch

Der „Rhein.

itglieder der Liga gegen

versammlung der

Bourbon, um die Berathung über Stellen⸗Vermittelungs⸗Bureaus nachzusuchen. Ueber die Lage in Carmau „Wolff'schen Bureaus“ Millerand und Pelletan Auf dem

unter den lebe die sociale Revolution!“ empfangen. d sollte eine große Ver⸗ verlautet, die Bergarbeiter Pelletan und

Millerand bereit erklärt, Arbeit

wieder aufzunehmen. Die en

In Düsseldorf starb . Grotjohann im esonders als Zeichner und 2

Er illustrirte die Ausgaben von Schiller's und Goethe’'s im hiesigen Grote'schen Verlage 2ens eine's,

Mosaikboden von Lunkhofen, de der projectirten Anlage einverleibt werden.

in Pest zwölf Personen an der Ch In Gran ist ein Todesfall und in der Ge sechzehn Fälle meist mit tödtlichem Von Sonnabend Abend 6 Uhr bis gestern d zwölf Personen an Cholera erkrankt und vier gestorben. Der „Standard“ meldet unter dem rlichsten Form wieder aufgetreten ist. nd bereits vorgekommen. zu Sinope wur

pitals⸗ und Inspectionsdien einem krankenlosen Verlauf von zw Aufhebung der Ausnahmemaßregeln zu ersuchen. Belgrad, 29. Oktober. s verkehr mit Semendria

einer Verfügung Ministers soll es künftig Personen, we nach den Niederlanden reis sich führen, freistehen, dies zollamt unter folgenden Bedin

a. „Die Verzollun demselben Zuge eingeführten Reisegepäcks f Bezahlung bestimmter Gebühren kann sie vorgenommen werden, sofern hiergegen bei t Rücksicht auf die Art der Güter

e schriftliche Decla⸗ eit der bestehenden Sie werden auch

em ersten Platzbeamten mi kein Bedenken obwaltet.

b. Für die erwähnten Güter muß ein ration zum Zwecke der Einfuhr in Gemäßh gesetzlichen Vorschrifte ewöhnl

an der Ruhr un

die Vermittelungs⸗Bureaus hatten sich e Eine Abordnung

vor: ie sich mit i

vor. Gerüchtweise

hätten sich auf den Rath der Deputirten Clémenceau, Pell vom Strike abzustehen und die dgültige Entscheidung dürfte heute bekannt

Dichtungen

cott's, Rudolf Baumbach's. Au und dergleichen in sinniger, geistvo

Die Regierung des schweizer Kant kleinen Mofaikboden, den man in der römi e in Lunkhofen fand, erworben und will ihn, der „N. Zürch. Ztg.“ zufolge, in Baden i. Aarg. aufstellen lassen. Baden hat nun beschlossen, von Lunkhofen na urhauses nach Plänen

aat diese Erfolg, b der jetzt noch in Aarau auf

Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

liegen

Ba 55 g; wurden sie Rufen: Gestern Aben

die gesammten

ingefunden, wur

eputirten

von ren Frauen

Kunst und Wissenschaft.

am 26. Oktober der Historienmaler Alter von 51 Jahren. Der Verstorbene d Illustrator einen Namen gemacht. Werken, die sind, und lieferte ferner Walter zahlreiche Adressen, Diplome

Shakespeare's, er Aquarellausführung hat

Maßregeln. Cholera.

sichtigte am Sonnabend Pernah0 baracke der freiwilligen Rettungsgesells über die zweckentsprechende innere Einrichtun Ausstattung der Choleratransportwagen. Cholerakranken wurde sodann die Art schein genommen. Darauf erfolgte die Vorstellung von zwanzig die sich freiwillig dem Rettu - Zwei von ihnen, die nach Hamburg entsandt gewesen waren, um dort bei Choleraerkrankungen und die Art des zeichnete der Kaiser durch

Freitag Abend 6 Uhr bis Sonnabend Abend 6 Uhr sind olera erkrankt und ebensoviel ge⸗ meinde Joth 1 Ausgange vorgekommen. Abend 6 Uhr sind in Pest

Transports der Erkrankten zu studiren,

ngsdienst

An einem Landstreicher wurde in Lübeck am Sonnabend Cholera

durch Einschleppung aus Hamburg festgestellt. In Amsterdam ist am Sonnabend ein Todesfall an Cholera

der Kaiser von Oesterreich⸗Ungarn be⸗ in Wien die Muster⸗Cholera⸗ chaft und äußerte sich anerkennend der Baracke und die supponirten der Transportirung in Augen⸗ Medizinern, zur Verfügung gestellt haben.

Bei einem

günstigen Gesundheitszustandes in Krakau,

Der

Handel und Gewerbe.

reisen

enden verschließbaren Lagerplatz unter luß des Steuerbeamten niedergelegt werden.

darf nicht länger dauern er Niederlegung vorbehaltlich ersten Platzbeamten in beson⸗ olldeclaration satz c in Er⸗ können, so wird se verfahren. Die

d. Die vorerwähnte Niederlegun

em Tage

einer Verlängerung durch den binnen dieser Zeit keine ine Niederlegung gemäß legenheit nicht stattfinden esetzlich festgestellten Wei sai⸗ nach dem öffentlichen Entrepôt

en

e. In der Behandlung des Reise keiten, welche von Reisenden unter i werden, tritt infolge vorstehender Be⸗

Diese Verfügung dürfte für deu welche größere nng. dürs 1

Westf. Ztg.“ Ale nh

n eingereicht werden.

iche Handelsgüter behandelt.

e erwähnten Güter nicht sofort bei der Ein⸗

88 verzollt, so können sie in einem durch die i

ectionen

Eisenbahn⸗ und Schiffs⸗ ist wegen der dort ausgebrochenen

des niederländischen Finanz⸗ lche mit der Eisenbahm

andelsgüter mit e Güter am niederländischen Grenz⸗ gungen zu verzollen: 1 soll sofoet nach Abfertigung des mit

und

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks d in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 29. d. M. gestellt 11 168, nicht rechtzeitig

in/ lesien sind am 28. d. M. gestellt 4164, nicht rechtzeitig gestellt 784 Wagen.

zufolge genehmigte die Haupt⸗

Bergbau⸗Gesellschaft

egab sich in das Palais den Gesetzentwurf, betreffend die

folgende Meldungen des Clémenceau, sind gestern Mittag in 1

en und Kindern „Hoch das allgemeine Ein

ons Aargau hat den schen Bäderanlage

Der Gemeinderath von Ueberreste der römischen ch Baden bringen und die Anlage im des Architekten Dorer stilgerecht ür die Aufbringung der Kosten hat sich eine so wird auch der große gestellt ist,

29. d. M., daß die Cholera Zahl⸗

den am 28. d. M. zwei Cholerakranke, die aus Odessa angekommen waren, eingebracht.

Ueber Choleragefahr und Absperrungsmaßregeln wird weiter gemeldet:

Krakau, 29. Oktober. Die Sanitätscommission beschloß an⸗

den st der Aerzte auf die Hälfte herabzusetzen ei weiteren Tagen um

tattfinden; gegen auch zur Nachtzeit,

itver⸗

epäcks und von Kleinig⸗ rer Bagage mitgebracht stimmungen keine Ver⸗

che Handlungsreisende, mit sich führen, von

er

gerste 11 463, fremde —, engl.

Sonnabend eine Dividende von 10 % sowie die Aufnahme einer Anleihe von 12 Millionen Mark; davon sollen 3 Millionen in Reserve gelegt werden, 5 700, 000 zur Convertirung der fünf⸗ procentigen Anleihe und 3 Millionen zum Ausbau beider Schächte von vesdhe I. verwendet werden. Der Vorstand wurde ermächtigt, dem Kohlensyndikat beizutreten.

In der Generalversammlung des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation“ vom 29. d. M. waren 87 Actionäre, die 3600 Stimmen vertraten. anwesend. Der Verwaltung wurde Decharge ertheilt und die Dividende auf 6 ½ % festgesetzt. Die ausscheidenden drei Mitglieder des Verwaltungs⸗ raths, Geheimer Commerzien⸗Rath Baare, ittershaus⸗Barmen und Rechtsanwalt Weyland⸗Bochum wurden wiedergewählt. Ebenso wurden die bisherigen Rechnungsrevisoren C. Kleye⸗Leipzig, R. Bömke⸗ Essen und August Haniel⸗Ruhrort wiedergewählt.

Leirig, 29. Oktober. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. per November 3,60 ℳ, per Dezember 3,60 ℳ, per Januar 3,62 ½ ℳ, per Februar 3,65 ℳ, per März 3,67 ½ ℳ, per April 3,67 ½ ℳ, per Mai 3,70 ℳ, per Juni 3,72 ½ ℳ, per Juli 3,72 ½ ℳ, per August 3,75 ℳ, per Sep⸗ tember 3,75 ℳ, per Oktober ℳ,. kg.

30. Oktober. (W. T. B.) Des Reformationsfestes wegen fallen morgen die Fonds⸗ und die Kammgarnbörse aus. 8 London, 29. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen⸗ ladungen angeboten. 2 . 31. Oktober. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 22. bis 28. Oktober: Engl. Weizen 3284, fremder 17 516, engl. Gerste 2399, fremde 7597, 898 Malz⸗

Hafer 1872, fremder 96 360 Qrts., engl. Mehl 22 816, fremdes 13 988 Sack. St. Petersburg, 30. Oktober. (W. T. B.) Das „Journal de St. Pétersbourg“ bringt eine Mittheilun über die Hilfsquellen, über die der wnefft fche Staatsschatz verfügt. Am 24. Oktober betrug demnach der Baarbetrag der Reichsbank und des Staats⸗ schatzes zusammen 604 ½ Millionen Rubel in Gold, d. i. 2 418 000 000 Fr. Wenn man von den Kassenbeständen der Reichsbank ganz absehe, so verfüge der Staatsschatz allein über einen Baarbestand von 12 ½ Millionen Creditrubel und 53 Millionen Goldrubel. Der Staatsschatz, der über sehr beträchtliche metallische Hilfsmittel verfüge und die im In⸗ lande zahlbaren außerordentlichen Ausgaben in Creditrubeln tilgen könne, habe sich darauf beschränkt, anstatt seine Goldvorräthe zu ver⸗ äußern, einen Theil von ihnen der Reichsbank als metallische Deckung für eine gleiche Anzahl Papierrubel zu überlassen. Wenn man die Bewegung in den Eingängen zum Staatsschatz in Betracht ziehe, so könne man feststellen, daß die letzten drei Monate des Jahres ein Wachsthum der Einnahmen infolge des lebhafteren Ein⸗ ganges der Steuern bringen. Dieses Wachsthum, das in den Jahren 1888, 1889 und 1890, bezw. 70 Millionen Rubel, 30 Millionen Rubel und 41 Millionen Rubel betrug, ent Nere einer Vermehrung des Creditsaldos des Schatzamts bei de Reichsbank und bezeichne eine Verstärkung der Einnahmen der Bank in Ereditrubeln. Dieser Zuwachs vergrößere sich ferner durch einen Ueberschuß der Eingänge aus den commerziellen Operationen. Das Jahr 1892 habe keine Ausnahme von dieser Regel gebildet. Die Einnahmen der Bank in Creditbillets seien von 57 114 000 Rbl. am 1. Oktober gestiegen bis zum 8. Oktober auf 59 878 000 Rbl. und bis zum 15. Oktober auf 69 345 000 Rbl. An Getränkesteuer für das Jahr 1891, die im Voranschlag mit 259 440 000 Rbl. angesetzt war, sind nur 249 587 000 Rbl. ein⸗ gegangen. Der Minderertrag von 9 853 000 Rbl. ist auf die Miß⸗ ernte in einigen Gouvernements ö New⸗York, 29. Oktober. (W. T. B.) Die Börse er⸗ öffnete in unregelmäßiger Haltung, im weiteren Verlaufe trat Mattig⸗ keit ein. Der Schluß exlgte ei großer Festigkeit zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 165 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 1 910 000 Unzen geschätzt. Silber⸗ verkäufe fanden nicht statt. Weizen anfangs niedriger, später Reaction auf große Kauflust. Schluß stetig. Mais anfangs ruhig, zog auf Käufe der Haussiers etwas an. schluß stetig. Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 793 259 Dollars gegen 10 521 952 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 1 978 683 Dollars gegen 3 061 578

Dollars in der Vorwoche.

Chicago, 29. Oktober. (W. T. B.) Weizen anfangs niedriger, dann festere Tendenz auf Deckungskäufe der Baissiers; Schluß stetig. Mais ging nach Eröffnung zurück, besserte sich aber später und schloß stetig. 8

““

Laut einer Bekanntmachung der König lichen Eisenbahn⸗ Direction zu Erfurt wird am 1. November d. J. die im Bau begriffene normalspurige Neben⸗Bahnlinie Ohrdruf —Gräfen⸗ roda dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Die neue Bahn⸗ linie bildet in Ohrdruf die Fortsetzung der jetzigen Stichbahn von Gotha nach Ohrdruf und findet auf Bahnhof Gräfenroda Anschluß an die Linie Neudietendorf—Ritschenhausen. Außer Ohrdruf und Gräfenroda sind an Stationen die 4 liestellen Luisenthal i. Thür., Krawinkel, Frankenhain und Gräfenroda —Herrenmühle eingerichttt worden, die sämmtlich mit Empfangsgebäuden, Güterschuppen, Laderampen, Einrichtungen für den Holzverkehr und Ladestraßen ausgerüstet und mit Personal besetzt worden sind, und zwar die Haltestellen Luisenthal i. Thür., Krawinkel und Frankenhain mit Privatpersonen als Bahnagenten. Dem verkehrstreibenden gegenaber haben diese Bahnagenten die pollen Pflichten von

eamten. er Fahrkartenverkauf und die Annahme von Reisegepäck erfolgt für sämmtliche Fas⸗ an den Schaltern der Stationen; der Güterverkehr ist auf bestimmte Tagesstunden eingeschränkt. Eine Abfertigung von Sprengstoffen, Fahrzeugen und Privatdepeschen findet auf den Haltestellen (Zwischenstationen) nicht statt, während eine sonstige Einschränkung der Abfertigungsbefugnisse dieser Stationen, sowie eine Aenderung derjenigen der Anschlußstationen Ohrdruf und Gräfenroda nicht eintritt. In gleicher Weise wird vom Tage der Behriesersffmne ab der Dienst auf der Heltestene Emleben ein⸗ geschränkt. Was die Einschränkung des C üterabfertigungsdienstes auf bestimmte Tagesstunden betrifft, so wird darin eine Benach⸗ theiligung des Bahngebiets nicht zu nden sein, da die Dienststunden so gewählt sind, daß eine Erschwerniß für die An⸗ und Abfuhr der Güter oder eine Verzögerung in der Beförderung nicht herbeigeführt wird. Etwaigen in dieser Beziehung sich geltend machenden Bedürfnissen wird die Eisenbahnverwaltung gewiß jeder Zeit Rechnung tragen. Die neu⸗ erbaunte Bahnlinie S den Zweck, die Absuhr der Producte des von ihr IE Theiles des Thüringer Waldes zu erleichtern und eine Hebung der in den von ihr berührten Ortschaften vorhande⸗ nen Industrie, die bisher infolge der ungenügenden Verkehrsverbin⸗ dungen sehr erschwert war, herbeizuführen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Vortheile, die den Bewohnern des Bahngebietes dur die Verbindung mit der Stadt Ohrdruf (Sitz des Landrathsamts owie mit der Landeshauptstadt Gotha und dem Süden des Thüringer

Ides erwachsen. Ein ziemlich bedeutender Theil des genannten Gebirges wird für den Touristenverkehr leichter zugänglich.

Zwischen der Königlich bayerischen und der Herzoglich sachsen⸗meiningischen Regierung sind, wie die Münchener „Allg. Ztg.“ mittheilt, Staatsverträge a geschlossen worden: 1) über den Bau und Betrieb einer Localbahn von eentwertshausen nach Römhild durch die bayerische Staatseisenbahn⸗Verwaltung 2) über Anlage einer Eisenbahn von Köppeledorf (bei Sonneberg) nach

zella durch die Werra⸗Eisenbahngesellschaft.

Der Postdampfer „Stuttgart⸗ hat am 28. Oktober

am

mittags die Reise von New⸗York nach Baltimore fortgesetz

Verkehrs⸗Anstalten.

Stockheim zum Anschluß an die bayerische Strecke Hochstadt Probst⸗

Bremen, 30. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.

Reichs⸗Postdampfer „Braunschweig“, von Australien k ist am 29. Oktober Morgens auf der Weser 1“*“ Reichs⸗Postdampfer „Karlsruhe“, nach Australien bestimmt, ist am 28. ktober Vormittags in Colombo angekommen. Der Postdampfer „Weimar“, nach Baltimore bestimmt, hat am 29. ktober Morgens Dover passirt. Der Reichs⸗Postdampfer „Neckar“ von Ost⸗Asien kommend, ist am 29. Oktober in Colombo angekommen. Der vr-h „Oldenburg“, nach Australikn bestimmt, hat am 29. Oktober Morgens die Reise von A 8 272 Southompton fertsesest. Der Reichs⸗Postdampfer 8 , na Asie j 1 Foreaes ejaseagmen. n bestimmt, ist am 29. Oktober in amburg, 8 ktober. (W. T. B. burg⸗ vmeetonischegacettabri⸗Rerenge sellschaft Der S he K. 8 umbia“ ist, von 8 Nes. per; Hamburg kommend, heute Morgen Wien, 31. Oktober. (W. T. B.) Die C für di Wiener Verkehrsanlagen hat 8 der egohenisgn 58 schlossen, im Laufe des Jahres 1893 von dem aufzunehmenden An⸗ lehen im Nennbetrage von 20 Millionen Kronen 4 %ige Theil⸗ schuldverschreibungen nach Maßgabe des Bedarfs zu begeben. Triest, 29. Oktober. (W. T. B.) Der Lloyd⸗Dampfer „Thalia“ ist heute Abend hier eingetroffen. Amphilri.e. ihnr 8 8 F. 89n Lloyd⸗Dampfer 1 , von 8 9 8 haeresen onstantinopel kommend, heute Mittag ondon, 29. Oktober. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfe „Hawarden⸗Castle“ ist am Donnerstag auf der Avorehse; Southampton abgegangen. Der Castle⸗Dampfer „Conway⸗ Castle hat am Donnerstag auf der Heimreise die Canarischen Inseln passirt. Der Castle⸗Dampfer „Durobian⸗Castle“ ist heute auf der Ausreise von London abgegangen. u

Theater und Musik.

Deutsches Theater. 8 Ein neues Volksstück von Adolph L'Arronge“, „Lolo’'s Vater“ wurde am Sonnabend unter dem Beifall des gut besetzten Hauses zum ersten Male aufgeführt. Frühere Arbeiten auf dem Ge⸗ biet der Posse und des Volksstücks haben dem Verfasser ein reiches Maß von Werthschätzung und eine große Zahl von Verehrern ge⸗ wonnen, die nun mit freundlicher Stimmung dem neuen Werke gegen⸗ übertraten. Mit dem Namen Adolph L Arronge verbindet man unwillkürlich Vorstellungen von einem glücklichen Humor, einer liebenswürdigen Charakteristik und von ernstem, sittlichen Gehalt, erquickliche die neben einer fesselnden Originalität alle seine dramatischen 2 rbeiten durchziehen und auszeichnen. Auch dem Volksstück SLolo's Vater merkt man an, daß es ein Kind der behaglichen Muse L'Arronge's ist. Im einfachen, bürgerlichen Kreise entwickelt sich die Handlung. Treffend und gutlaunig schildert der Verfasser die Eigenheiten der kärglichen Lebensführung, die im Hause des steif⸗ beinigen pensionirten alten Briefträgers Klemm das Verhältniß der beiden Alten zu einander trübt, und die einen mächtig fördernden Einfluß auf die ganz verschiedenartige Charakterentwicklung der beiden Töchter ausübt. Der einen Tochter, Hedwig, wächst der sittliche Muth in der Bedrängniß; sie thut fröhlich ihre Pflicht und folgt ver⸗ trauensvoll einem einfachen aber geliebten Gatten in sein Haus; in der anderen Tochter Charlotte, oder Lolo, wie sie der Vater lieb⸗ kosend nennt, wird durch die Dürftigktit und Noth nur um so unwiderstehlicher die glühende Lust nach Wohlleben und sinnlichen Genüssen erweckt. Ihr Verlangen trifft mit der heimlichen Sehnsucht des Vaters zusammen, der auch einmal sorglos des Lebens Freuden kennen lernen möchte, aber natürlich nur unter Wahrung des äußer⸗ lichen Anstandes und der Sitte. Der Vater ebnet dem Lieblingskinde die Wege zur Erreichung ihres Zieles; aber als die Frau eines alten, hirnlosen aber reichen Gatten weist sie eines Tages den Eltern die Thür, als der Vater ihrer wachsenden, sündhaften Genußsucht Einhalt gebieten will; natürlich nehmen die Eltern nun zu der bis dahin wenig beachteten braven Tochter ihre Zuflucht, die am Tauftage ihres Erstgeborenen die Eltern mit doppelter Liebe und Freude empfängt. Der Gang der Handlung erinnert stark an „Mein Leopold“; der Unterschied, vielleicht eine Wirkung des modernen Realismus, besteht darin, daß das ältere Stück mit der fröhlichen Hoffnung auf die Besserung des verlorenen Sohnes schließt, während in „Lolo’'s Vater“ der von der Tochter betretene Pfad der kecken Genußsucht unaufhalt⸗ lich weiter verfolgt wird. Auch manches Andere in der Scenenfüh⸗ rung erinnert an die neue Richtung, die an krassen Vorgängen Ge⸗ findet, wie z. B. die Liebeswerbung des alten Dummkopfes um olo und später eine kokette Scene in dem Salon der schönen leicht⸗ fertigen Frau. Die Stärke L'Arronge'’s liegt aber nicht in der Zeich⸗ nung solcher häßlichen Vorgönge, die stark das Sittendrama streifen; mit fester Hand und mit sicherer Beobachtungsgabe greift er nur da zu⸗ üs siß 8 der Menschen im Licht eines liebens⸗ ürdigen Humors zeigen, wo ein behaglicher Familiensi ich i be 11 Dich ö ie gute Laune des Dichters hat sich fast ganz auf die Gest von Lolo’s Vater concentrirt, und Georg Cngecs hab sh böfhrstant Ausdruck. Er riß das Publikum zu lauter Heiterkeit und zu stür⸗ mischem Beifall hin, wenn er würdevoll sein Beamtenthum betonte und als pensionirter Briefträger sich ängstlich hütete, einem Buchbinder gegenüber sich etwas zu vergeben. Er führte die Verhandlung mit dem alten reichen Dummkopf von Schwiegersohn über die testamen⸗ tarische Fürsorge für seine Lolo mit würdevoller kleinbürgerlicher Vorsicht, mit beschränkter Dreistigkeit durch, der sein väterliches Wo lwollen einen sehr komischen Anstrich verlieh. Um so mächtiger rührte aber später der schlichte Ausdruck der tief verwundeten, ins ne getroffenen Vaterliebe. In der wenig gefälligen Rolle des alten ecken und hinters Licht geführten Ehemanns debütirte Herr Franz Guthery in seinem neuen Wirkungskreis; er suchte dieser hirnlosen Scheinfigur nicht ohne Gelingen Leben einzuhauchen und eine komische e verleihen. Behaglich und frohsinnig spielte Nissen den Buchbinder Hilgers; besonders als gkacklicher Taufvater fand er Gelegenheit zur Entfaltung seiner glücklichen Laune. Fräulein Elsa Lehmann stand ihm ebenso behaglich wie behäbig zur Seite und lachte und weinte mit frischer Natürlichkeit bei dem unerwarteten Wiedersehen mit ihren lange entbehrten, ge⸗ liebten Eltern. Frau Petxi als Lolo bewegte sich in den Bahnen, die sie schon oft und mit glücklichem Erfolge betreten hat; die ver⸗ vöhrenee ehenufhuchth e⸗ . 1 Kokotte, das verführe⸗ r bewußten oder auch erheuche s kteri heuchelten Unschuld charakterisirte Berliner Theater.

Das durch seine vortrefflichen und sehr erfolgreichen Vorstellungen am Residenz⸗Theater vor einer Reihe von algreichene ewordene, im Jahre 1877 entstandene Schauspiel „Dora“ von ictorien Sardou ging neu einstudirt mit nicht minderem Erfolge an dieser Kunststätte am Sonnabend zum ersten Mal in Scene. Wie in den meisten Werken des geistvollen französischen Akademikers treten guch hier seine Vorzüge, ein eezendes. witziger Dialog und die Kunst, den Zeitgenossen ihre Fehler Cguse en, ebenso wie e. Schwächen, die nicht genügend durchgearbeiteten Charaktere und die bei großer Bühnentechnik doch mit zu bedeutenden Unwahrscheinlichkeiten rechnende Handlung, deutlich hervor. Der Erfolg des Stückes beruht in der Hauptsache auf zwei Scenen, die bei gutem Spiel auch heute noch durchschlagend und ergreifend wirken müssen und hier infolge der meisterhaften Leistung

der Frau Sorma in der Titelrolle einen überwältigenden und er⸗ 139 333. 146 553. 146 997.

schütternden Eindruck machten. So unglaubhaft es erscheint, daß die seit längerer Zeit mit inniger Zuneigung dem André 8 bhr dabildie ergebene Dora sich vef wenige Worte eines Intriganten, der ihr einzureden sucht, Maurillac wolle sie nicht zu seiner Gattin, sondern nur zur Geliebten machen, in ihrem Vertrauen wankend wird, und so unwahrscheinlich es ist, daß Maurillac auf Grund eines allerdings geschickt angelegten Verleumdungsverfahrens die ihm bekannte Ehrenhaftig⸗

eine Diebin und abgefeimte Betrügerin hält, so gestalten sich do

srübe diese beiden Scenen zum größten Triumph fleltac 1 schl22 iche Kunst der Frau Sorma. Die Freude über „Maurillac's Mit⸗ theilung, sie zur Gattin nehmen zu wollen, kann mit natürlicherer Empfindung nicht dargestellt

wurde hier auch nur übertroffen durch die bis zur höchsten Verzweiflung gesteigerte Empörung über die durch den be⸗ schimpfenden Verdacht ihr angethane Schmach. Hervorragend in jeder Beziehun war der Maurillac des Herrn Stahl. Fräulein Nuscha Butze hatte wieder einmal das Mißgeschick, eine ihrer Charakter⸗ anlage entgegengesetzte Rolle, die der verworfenen und rachsüchtigen Gräfin Zicka, durchführen zu müssen; sie entledigte sich dieser schwierigen Aufgabe mit dem an ihr bekannten Geschick. Mit einer Nebenrolle, der Fürstin Bariatine, mußte F“ Haverland sich begnügen. Die begabte Künstlerin wußte aber auch daraus eine wirksame Bestalt zu schaffen. Unter den übrigen Mitwirkenden verdient noch der Favrolle des Herrn Directors Barnay besonders hervorgehoben zu

werden. Saal Bechstein.

Der Baritonist Herr Algot Lange, Opernsänger in Kopen⸗ hagen, erschien vorg hen in einem veen, TMenesien⸗ 8 Mal vor dem hiesigen Publikum. Ist die Stimme auch nicht mehr eine jugendlich vt er so ist sie doch wohlgeschult, Tiefe und Höhe gleich⸗ mäßig leicht ansprechend, und selbst in Ausübung langtaktiger Triller ehr gewandt. Außer einer Arie aus „Alceste“ von Lully, deren

usdrucksweise manches zu wünschen ließ, sang er vier sehr originelle altfränkische Lieder (1700), die dem Naturell des Künstlers sehr zu⸗ sagten, und mit treffli em Humor vorgetragen wurden, sodaß das Lied „Tambourin“ wiederholt werden mußte. Größern Beifall erhielten auch die beiden Lieder „Chanson à boire“ und „Chanson à manger“ deren Inhalt in den Worten gipfelt zje perds la raison, quand je bois“ und „Jje la retrouve, quand je mange“. Die folgenden neun Gesänge aus „Dichterliebe“ von Schumann entsprachen weniger der Gesangsweise des Künstlers und wurden auch nicht discret genug begleitet. Dagegen befanden sich Stimmenklang und Vortrag wieder in richtigem Geleise bei der Ausführung der norwegischen, dänischen und schwedischen Lieder, unter denen „Der Abschied“ von F sowie zwei Lieder von Kjerulf und Grieg dem Sänger ganz besonders gut gelangen. Die Pianistin Frau Charlotte Blume⸗Arends, aus der Liszt'schen Schule stammend, spielte einige Stücke von Chopin und Liszt mit Geschmack und lobenswerther Sicherheit. Alle Vorträge dieses Abends ernteten reichen Beifall; doch wurde mit den dadurch hervorgerufenen Zugaben fast zu viel des Guten gethan.

inniger und werden und

——

„Morgen gelangt im Königlichen Opernhause „Don Juan“ mit den Damen Pierson, Leisinger und Herzog, den Herren Bulß, Rothmühl, Mödlinger, Stammer und Schmidt zur Darstellung. In der Vorstellung „Carmen“ am Mittwoch sind die Damen Rothauser, Weitz, Herzog und Dietrich, die Herren Krolop, Philipp, Schmidt, Lieban und Krasa beschäftigt. Am Donnerstag geht „Djamileh“ mit den Damen Rothauser, Urbanska, den Herren Philipp, Schmidt und Lieban in Scene. In der darauf folgenden hundertsten Vorstellung der „Caxvalleria rusticana“treten die Damen Pierson, Dietrich und Lammert, die Herren Sylva und Bulß auf. Den Beschluß macht das Tanz⸗ bild „Slavische Brautwerburg.“ Die erste Vorstellung der Oper Genesius⸗ von F. Weingartner wird am 15. November stattfinden.

Im Wallner⸗Theater wird von dem Gesammt⸗Gastspiel des Lessing⸗Theaters morgen zum ersten Mal „Die Grobßstadtluft“, am Donnerstag zum ersten Mal in neuer Einstudirung „Sodoms Ende⸗ . . 8

„Von Gounod's Oper „Philémon et Baucis“ mit den französischen Künstlern findet im Kroll'schen Theater die letzte spangässchen am Mittwoch statt. Dieser Oper voraus wird die einaktige Oper 8” Hassan“ mit Mitgliedern des Kroll'’schen Theaters in Scene ehen.

Hof⸗Opernsänger Paul Jensen wird in seinem am Mittwo

im Saal Bechstein stattfindenden Lieder⸗Abend außer dem Unoch mann’schen Cyclus „Dichterliebe“ drei Balladen von Löwe, und zwar „Der Mönch zu Pisa“, „Elvershöh“ und „Hochzeitslied“, ferner Schubert's „Litanei“ und „Lindenbaum“, Hugo Brückler's „Gebet“ und Sehnsucht“, „Kornblumen“ von Rich. Strauß, Brahm’s „Mai⸗ nacht“, sowie vsgewählte Lieder von Hartmann, Adolf Jensen und Rubinstein zu Gehör bringen.

S 8

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der vorgestern fortgesetzten Ziehung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:

1 Gewinn von 15 auf Nr. 31 567.

2 Gewinne von 10 000 auf Nr. 4357. 85 502.

5 Gewinne von 5000 auf Nr. 3651. 4335. 11 465.

92 1. 771.

9 Gewinne von 3000 auf Nr. 15 681. 21 018. 34 992. 36 975. 40 139. 41 597. 41 777. 42 706. 43 981. 49 852. 50 487. 53 029. 63 139. 66 390. 84 286. 93 548. 109 559. 111 023. 111 145. 113 706. 117 494. 123 158. 6 —. 129 402. 156 830. 156 924. 159 922. 171 821.

7 1 .

41 Gewinne von 1500 auf Nr. 12 254. 12 960. 15 396. 19 660. 20 246. 20 824. 49 263. 49 642. 55 150. 57 399. 59 522. 63 289. 65 343. 67 499. 75 914. 80 495. 91 159. 92 897. 95 976. 104 361. 107 860. 108 575. 108 726. 112 525. 118 154. 130 140. 132 045. 133 023. 135 040. 135 543. 136 790. 138 766. 152 839. 155 733. 156 267. 157 591. 170 247. 178 288. 180 507. 184 522. 188 005. 34 Gewinne von 500 auf Nr. 1751. 4627. 7301. 21 008. 37 362. 38 037. 42 970. 47 700. 55 895. 67 353. 69 225. 72 068. 90 252. 91 732. 91 855. 100 316. 112 208. 121 035. 121 156. 122 202. 134 047. 135 954. 141 579. 144 095. 146 784. 148 233. 150 324. 150 982. 154 210. 154 430. 161 086. 175 039. 178 478. 181 963.

Bei der heute fortgesetzten Zie2hung der 4. Klasse 187. Königlich preußischer Klassenlotterie Pelen in der Aas mittags⸗Ziehung: ewinne von 5000 auf Nr. 12 503. 47 807. 5. 84 031. 94 692. 140 003. 25 Gewinne von 3000 auf Nr. 4360. 4554. 16 305. 29 920. 49 879. 63 991. 66 225. 70 740. 72 160. 79 315. 84 233. 90 497. 97 094. 104 007. 105 676. 108 061. 111 404. 123 288. 134 247. 168 934. 171 597. 172 293. 173 518. 179 593. 180 696. 34 Gewinne von 1500 auf Nr. 2738. 8615. 11 983. 17 817. 20 876. 21 272. 21 985. 24 653. 35 373. 37 542. 53 476. 59 815. 65 218. 74 865. 77 322. 79 963. 85 193. 85 546. 101 428. 105 490. i. 88 127 472. 131 078. 159 844. 161 079. 162 947. 172 530. 172 639. 177 845. 184 612. 8 30 Gewinne von 500 auf Nr. 9885. 28 527. 42 023. 43 316. 45 710. 49 365. 53 374. 59 149. 59 216. 73 445. 83 583. 98 620. 100 050. 114 326. 117 140. 118 338. 131 602. 136 720. 138 237. 142 657. 148 216. 154 520. 156 844.

eit seiner Frau am Hochzeitstage plötzlich anzweifelt und sie für

Mannigfaltigs.

Die Dom⸗Interimskirche ist gestern Vormittag feierli

Euet worden. Dem kirchlichen Act wohnte Seine Ma festät 2

aiser mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen von Schweden, dem Herzog von York und dem Prinzen Johann zu Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg bei. Unter den An⸗ wesenden befanden sich ferner die Staats⸗Minister Dr. von Boetticher, Dr. Bosse, von Heyden und Dr. Miquel, der Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗ marschall Graf zu Eulenburg, mehrere enerale, Vertreter der städtischen Behörden und viele Geistliche. Als Seine Majestät der Kaiser die Kaiserloge betrat, stimmte der vom Musik⸗Director Prüfer geleitete Domchor den 84. Psalm an. Dann vollzog Hofprediger Vieregge die Weihe des neuen Hauses. Die erste Predigt an der neuen Stätte hielt Hosprediger Kritzinger. Das Schlußgebet und den Segen sprach Hofprediger Faber.

8 8

Dem Gedächtniß des verstorbenen Professors Dr. Schellbach war eine Feier gewidmet, die am Sonnabend in der Aula des Friedrich Wilhelms⸗Gymnasiums stattfand. Ueber der Tribüne stand inmitten von Lorbeeren das Bild des Gefeierten, vom Maler Schwann nach einer Photographie gezeichnet. Unter den zahlreich Erschienenen befanden si der Cultus⸗Minister Dr. Bosse, die Herren Geheimer Regierungs⸗Rath Dr. Klir und Provinzial⸗Schulrath Gruhl als Vertreter des Provinzial⸗Schul⸗ collegiums, Stadt⸗Schulrath Fürstenau, die Professoren Geheimer Medizinal⸗Rath Professor du Bois⸗Reymond, Dr. Fuchs, Knoblauch und Lommatzsch von der Universität, rofessor Dr. Lampe als Rector der Technischen Hochschule, Professor Berendt von der Berg⸗Akademi Professor Dr. August von der Königlichen vereinigten Artillerie⸗- und Ingenieurschule und viele Directoren und Lehrer der hiesigen höheren Auch von außerhalb waren alte Schüler des Heim⸗ gegangenen erschienen, unter ihnen Professor Lieber aus Stettin. Mit der Wittwe Schellbach waren auch die drei Söhne, Professor Paul Schellbach vom Falk⸗Realgymnasium, Portrait⸗ und Genremaler K. Schellbach und Kaufmann E. Schell⸗ bach, sowie die Töchter und der Schwiegersohn Stadt⸗Schulrath Bertram anwesend. Nach einem von Gymnasiallehrern unter Kawerau’'s Direction vorgetragenen Gesang hielt Professor Dr. Felix Müller dern Föniglich isen⸗Gymnasium die Festrede. Mit Gesang schloß ie Feier.

Schulen.

Am 6. November, Mittags 12 Uhr, dem Tage, an welchem v 121 Jahren Alois Senefelder in Prag Teg. 8928 wie die „N. A. Z.“ erfährt, das für den Erfinder der Lithograph hier errichtete Denkmal inmitten der Hee am Theilung punkte der Schönhauser⸗Allee und Weißenburgerstraße enthüllt werden. Senefelder's Denkmal wird das erste hier in Berlin sein, das einem Erfinder von seinen Fachgenossen errichtet wird. Die Kosten daf sind durch Spenden von Arbeitnehmern und Arbeitgebern dieses Kunstgewerbes aus ganz Deutschland zusammengetragen worden. 8

Die Neue Berliner Omnibus⸗ und Packetfa Actiengesellschaft hat ihren Park von S stfa Zahl zum Preise von 500 000 an ein aus drei Fuhr⸗Unter⸗ nehmern bestehendes Consortium verkauft. Seitens dieser Herre liegt die Absicht vor, die jetzigen Gefährte in Decksitzwagen umzu bauen und, da ihnen auch seitens der Packetfaher Fhesalschant d b“ überlassen ist, soll auf allen jetzt bestehende Strecken dieser Gesellschaft ein Einheitstarif von 10 Pfennige eingeführt werden. 8 Der letzte diesjährige Unterrichtscursus in der vereinfachte Stolze'schen Stenographie für Damen, Herren und Uacht unter Leitung des bekannten Lehrers der Stenographie L. Loepert. Schleiermacherstraße 6, beginnt im Hörsaal der Akademie

der Künste, Schinkelplatz 6 I (Bau⸗Akademie) am Freitag, 4. No⸗ vember, Abends 8 ½ Uhr. Der Cursus umfaßt zwölf 85

findet. Dienstags und Freitags von 8 ½ bis 9 ½ Uhr Abends statt Eintrittskarten zu 6 sind bei Beginn im Hörsaal und vorher i

der Königlichen Bau⸗Akademie beim Hauswart, im preußischen Ab geordnetenhause, Leipzigerstraße 75, beim Pförtner zu entnehmen.

Straßburg, 27. Oktober. Die Ausgrabungen der auf de hiesigen Friedhöfen ruhenden irdischen Ueberreste den im Fabanf 128 gefallenen französischen und deutschen Krieger und die Vereinigung der Ueberreste in einem Massengrab auf dem Friedhof St. E wie die „Straßb. Post“ meldet, nunmehr beendig In aller Stille und mit großer Pietät wurden die Leichenreste gester früh nach der neuen Ruhestätte übergeführt. Da auch die General⸗ Direction der Eisenbahnen den Antrag eingebracht hat, die auf dem Eisenbahngelände bei Kronenburg liegenden Kriegergräber zu be⸗ seitigen, so ist man zur Zeit dabei, auch dort die Ueberreste aus⸗ zugraben. Diese werden gleichfalls dem Massengrab auf St. Urban übergeben werden. Auf dem Eisenbahngelände soll noch ein Massen grab vorhanden sein, das aber bis jett nicht aufgefunden wurde.

man 1876 an der Stelle nachgrub, wo ein Kreuz stand, fand man von Leichen keine Spur. Von der geplanten Errichtung eines Denkmals auf der neuen Kriegergrabstätte in St. Urban bis zum 1. November mußte Abstand genommen werden. Das Denkmal wird nachträglich aufgerichtet. Das in Kronenburg zwischen den beiden Hauptstraßen liegende eingefriedigte Kriegermassengrab bleibt bestehen.

Paris, 29. Oktober. Nach Meldungen des „W. T. B.“ aus umper e inisterre) sind 8 b Mannscha am Donnerstag Abend gescheiterten Küßt

„Louvre“ zwölf Personen ertrunken.” gesche

Madrid, 29. Oktober. In den Provinzen t

Corunna haben laut 98 des png L. Pon Urhelde 8

tretens der Flüsse verheerende Ueberschwemmungen stattgefunden⸗ 2

wodurch großer Schaden verursacht worden ist.

Lissabon, 29. Oktober. Nach einem Tele us fäie ee on ;72. hat dn MMeer zwölf unglückten des gescheiterten englischen Postdampfers „R ;⸗ anc Tand gevenfen. Fon den an Vorh böfellön Personen Fin

nur zwei Engländer und sieben indische Matro 3 1 sonen haben den Tod in den Wellen gefunden.

„Christiania, 30. Oktober. Der Postdampfer „Stagat Riddervold“ ist, wie „D. B. H.“ berichtet, 8 der 88 Christiansund nach dem Battensfiord im Schneetreiben ge⸗

strandet und gesunken. Die Fahrgäste und die Besatzung wurden gerettet, aber alle Sachen mußten im Stich gelassen werden. Von den Postsachen gingen nur vier Werthbriefe verloren.]

Kopenhagen, 29. Oktober. Der Dampfer „No der Reise von Maidhill dan Srin hinvh. 8b einer Mittheilung des „D. B. H., den bei Dragör 1. englischen Dampfer „Deptford⸗ gestoßen und so beschädigt worden, daß die Besatzung schleunigst das Schiff verlassen mußte, das eine halbe Stunde später in der Nähe der Boje bei Lillegrund versank. Die Besatzung ist hier angekommen.

161 533. 169 177. 169 478. 183 507. 184 688. 186 896.

AAXA“

eichname von den Ver-.